Pen pals von Zorroline (Brieffreunde - ZoSa) ================================================================================ Kapitel 19: Chapter Nineteen ---------------------------- Am 25.07. des Jahres 2005 saß Zorro an seinem Schreibtisch in der Kanzlei seines Vaters. Er hatte von ihm einige Mandanten übertragen bekommen, weshalb er nun die ganzen Akten durchsehen musste. Während Zorro bei der Arbeit war, waren Sanji und seine Frau, die nun bald seit 2 Jahren verheiratet waren, im Urlaub. In San Pedro. In der Stadt, in der Zorro lebte und arbeitete. In diesen zwei Jahren, die seit dem Urlaub vergangen waren, ist nicht viel passiert. Sanji und Chasey haben weiterhin versucht, ein Baby zu bekommen, doch dies war ihnen nicht vergönnt. Wie sich nach einem Frauenarztbesuch herausstellte, war Chasey nicht in der Lage, Kinder zu bekommen. Es gab viele Untersuchungen, bei denen Sanji als ihr Ehemann natürlich anwesend war. Diese Zeit war ziemlich schwer für die beiden gewesen, in der sie zusammengewachsen sind. Sanji liebte Chasey sehr, so viel stand fest. Auch für ihn war es nicht leicht, dass er keine Kinder mit seiner Frau bekommen konnte. Seitdem, was nun ungefähr ein Jahr her war, arbeiteten sie viel und erlaubten sich keinen Urlaub. Doch nun war es an der Zeit, wie Chasey´s Eltern fanden. Zorro hatte derweil immer noch keine Beziehung. Nicht mit einem Mann und schon gar nicht mit einer Frau. Zorro hatte entweder nur Affären, die jedoch nie länger als einen Monat andauerten, oder One Nite Stands, wenn er auf irgendwelchen Party´s war. Er konnte einfach keine Beziehung eingehen und es hätte auch niemand mit ihm ausgehalten. Denn Zorro war seit damals grundsätzlich schlecht gelaunt, immer nur mürrisch und ihn interessierte außer seiner Arbeit und dem Whiskey nichts mehr. Selbst zu seinem besten Freund, der Ende des Jahres 2004 seine Robin geheiratet hat, hatte Zorro nur noch bedingten Kontakt. Er lebte eigentlich nur noch für seine Arbeit. Er hätte sich wahrscheinlich einen Kopfschuss gegeben, wenn er sie nicht hätte. Seine Familie machte es ihm da nicht einfacher. Sein Vater setzte ihn Anfang des Jahres im Februar vor die Tür, weil er es einfach nicht mehr mit ansehen konnte, wie sein Sohn sich immerzu an dem Gesöff beglückte. Karen war viel zu sehr mit Andrew beschäftigt, der immer schlimmer wurde. Andrew war nun 14 geworden und hatte ständig Probleme in der Schule. Er prügelte sich immerzu und wurde in der Schule zunehmend schlechter. Zorro musste sich also eine neue Bleibe suchen, was er auch tat. Er wollte nicht, da er immer noch hoffte, irgendwann doch noch einen Brief von Sanji zu bekommen. Doch Sanji tat es nicht. Zwar hatte er sich jeden einzelnen Brief von Zorro durchgelesen und auch die Fotos und Geschenke von Zorro angesehen, doch war er ihm einfach nur fremd. Er konnte sich nicht vorstellen, etwas mit einem Mann gehabt zu haben und verdrängte, was er gelesen hatte. Zwar waren mittlerweile alle seine Erinnerungen zurückgekehrt, doch nicht die, die ihn an den Grünhaarigen erinnern sollten. Aus diesem Grund war der Blonde auch glücklich mit seiner ebenso blonden Frau. "Hast du dir die Akten schon durchgelesen?" wurde Zorro von seinem Vater angesprochen, der in dessen Büro gekommen war, um sich diesbezüglich zu erkundigen. Doch war sein Vater, seit es diese Eskalation gegeben hatte, nicht mehr zu ihm, wie es einmal war. "Noch nicht ganz. Wie soll ich 11 Akten innerhalb von 3 Stunden durchgelesen haben?" entgegnete Zorro seinem Vater, der daraufhin noch schlecht gelaunter das Büro seines Sohnes verließ. Zorro sah sich bis zum Feierabend zwischen einigen Mandantenterminen die ganzen Akten an, machte sich Notizen und vereinbarte sämtliche Termine für die nächsten zwei Wochen. Zorro wusste jedoch nicht, dass dies die schlimmsten zwei Wochen in seinem Leben werden würden. Er hätte sich sonst sicherlich Urlaub genommen, den er eigentlich redlich verdient hatte. Am Abend begab Zorro sich in seine Wohnung, die für eine Person eigentlich viel zu groß war und auch dementsprechend leer aussah. Sein Vater war so nett gewesen, sie für seinen Sohn zu kaufen, er wollte ihn ja nicht ganz ohne Mittel stehen lassen. Und auch an diesem Abend betrank Zorro sich mal wieder, bis er schließlich den Entschluss fasste, trotz des nächsten Arbeitstages, ein wenig feiern zu gehen. Sanji hatte derweil einen beinahe perfekten Tag mit seiner Holden verbracht. Sie waren am Strand schwimmen, später führte er sie zum Essen aus mit anschließendem Gang am Strand bei untergehender Sonne. Und nun waren die beiden unterwegs zurück zum Hotel, Händchen haltend und beinahe wie frisch verliebt. Dabei waren sie kurz vor ihrem dreijährigen Hochzeitstag, welcher im September sein würde. Sanji bemerkte, dass ihnen ein anscheinend betrunkener Mann entgegen kam. Den Kopf gesenkt, nur auf den Boden achtend, die Hände in den Hosentaschen vergraben. Sanji fragte sich, woher dieser Mann kam, denn er trug ein weißes Hemd, dessen vier oberen Knöpfe offen waren, dazu die schwarze Krawatte, die locker um seinen Hals hing und diese schwarze Anzughose. Dieser Anblick kam ihm ziemlich bekannt vor, wie er feststellen musste, doch er kam einfach nicht darauf. "Ist irgendwas?" wurde Sanji von seiner Frau aus diesen Gedanken gerissen, der seinen Blick daraufhin dem hübschen Mädchen schenkte. "Nein, Baby, alles in Ordnung." erwiderte der Blonde nur lächelnd auf die Frage, als der scheinbar betrunkene Mann gerade an ihnen vorbei ging. Der Grünhaarige, was man in dem dunklen Licht jedoch nicht sonderlich gut erkennen konnte, blieb abrupt stehen, als er diese Stimme vernahm. Er hob seinen Kopf, seine Augen waren weit aufgerissen und es war, als wäre er mit einem Schlag nüchtern. Diese Stimme erinnerte ihn so sehr an Sanji und er wusste immerhin, wie die Stimme dieses Mannes klang. Sofort hatte sein Herz einen Sprung gegen seine Brust gemacht und es fühlte sich an, als würde es gleich platzen. Er hatte das Gefühl gleich ersticken zu müssen, so weh tat es ihm. Vorsichtig drehte er sich um und seine Vermutung wurde bestätigt. Es war Sanji! In Begleitung seiner Frau! Doch was zum Teufel machte er hier? In der Stadt, in der Zorro seit einigen Jahren lebte? Und dann auch noch mit diesem Weibsbild! Seine Lippen formten den Namen des Mannes, der ihm nie aus dem Herzen und dem Sinn gewichen war, doch es kamen keine Laute heraus. Doch als er sah, dass die beiden um die Ecke bogen, war er sich nun nicht mehr sicher, ob er das wirklich wollte. Ob er Sanji wirklich wiedersehen wollte. Und ob er ihm nachlaufen sollte. Er tat es nicht. Sanji hätte ihn immerhin ansprechen können, was er nicht getan hatte, also ging Zorro davon aus, dass er mit Absicht ignoriert wurde. Für Zorro war nun klar, dass Sanji sich endgültig entschieden hatte. Er bekam ja nie Briefe von dem Blonden und nun tauchte eben dieser in der Stadt auf und lief, als wäre zwischen ihnen nie etwas gewesen, eiskalt an ihm vorbei. Das war einfach zu viel für Zorro. Wie konnte Sanji das tun? Was hatte Zorro getan, dass Sanji ihn so behandelte? Fest stand in diesem Moment, dass Sanji nichts mehr mit Zorro zu tun haben wollte. Und dies war Grund genug für Zorro, sich an diesem Abend endgültig abzuschießen. So ging er seines Weges weiter in die nächste Bar und ertrank in dem ganzen Alkohol. Es flossen nicht nur Unmengen an Whiskey, wovon Zorro sich in seiner Wohnung ja schon eine Flasche genehmigt hatte. Auch wurde anderes Zeug getrunken. Er wollte über nichts mehr nachdenken und trank immer weiter. Denn trotz, dass er trank, wollten die Gedanken an den Blonden nicht weichen. Manch einer wäre schon längst umgefallen, doch Zorro trank einfach weiter. Er hatte schon Mühe sein Glas festzuhalten, was nun Grund für den Barkeeper war, Zorro nichts mehr zu geben. Zorro war das Scheißegal, er hatte ja immer noch Vorrat in seiner Vitrine. Doch schaffte er es gar nicht bis zu seiner Wohnung. Ein Mensch, der so viel getrunken hat, kann einfach irgendwann nicht mehr laufen. Und so war es auch bei Zorro. Als er bemerkte, dass er gleich fällt, setzte er sich vorsichtshalber auf die nächste Bank, die an der Strandpromenade mit vielen anderen stand. Doch auch hier saß er nicht lange, denn kaum war er zur Seite gekippt, schlief er ein. Sanji und Chasey schliefen zu diesem Zeitpunkt schon längst, also bestand auch keine Möglichkeit, dass Zorro von Sanji eventuell gefunden werden konnte. Der nächste Tag lief für Zorro besonders schlecht. Er hatte bis zum Nachmittag auf dieser Bank gelegen. Scheinbar war es den Passanten egal gewesen, dass hier jemand lag und sich nicht rührte. Er war nicht in der Kanzlei erschienen, was zur Folge hatte, dass sein Vater gezwungenermaßen seine eigenen und Zorro´s Mandanten unter einen Hut bringen musste. Zorro war nicht ein einziges Mal zu spät gekommen und blieb oft noch um einiges länger, als sein Vater. Dies veranlasste Shawn dazu, sich wirklich Sorgen um seinen Sohn zu machen. Schließlich wusste Shawn um Zorro´s Problem Bescheid, weshalb er Karen zu Zorro´s Wohnung schickte, die dort auf ihn wartete. Dieses Treffen zwischen Karen und Zorro führte das erste Mal zu einem Streit zwischen den beiden. Karen hatte sich nach Shawn´s Anruf immerhin auch sehr große Sorgen gemacht, auch sie wusste ja darüber Bescheid. Sie wurde noch wütender, als Zorro ihr kurz und knapp berichtete, weshalb er sich so abgeschossen hatte, denn für sie war das kein Grund und erstrecht keine Lösung. Für Shawn und Karen stand am Abend fest, dass Zorro eine Entziehungskurz machen musste. Zorro hielt natürlich dagegen, der sein Problem nicht einsehen wollte. Zwingen konnten sie ihn nicht und immerhin war er erwachsen, er konnte tun und lassen, was er wollte. Er verdrängte die Tatsache, dass seine Mutter sich totgetrunken hatte. Diese war an einer Alkoholvergiftung im Jahre 2004 gestorben. Shawn wollte nicht, dass seinem Sohn das Selbe passierte, doch Zorro lies nicht mit sich reden und blockte weiterhin ab. Sanji bekam von diesen Problemen nichts mit. Er hatte nur seine Chasey im Kopf, mit der er nun den dritten Tag von dem 14-tägigen Urlaub verbrachte. Doch dieser Tag ging erstaunlich schnell um, wie er fand. Sie hatten viel unternommen und er hatte bis zum Abend, als es dunkel wurde, gar nicht bemerkt, wie die Zeit vergangen war. Sanji wollte noch ein wenig alleine spazieren gehen, als Chasey schon schlief, weshalb er sich wieder anzog und ihr einen kurzen Zettel hinterlies. Draußen betrachtete er die Umgebung und die sternenklare Nacht, die sich ihm in New York niemals bot. Die Sterne wurden dort einfach von den Lichtern der Stadt übertüncht. Gerade, als er wieder nach vorne sah, lief er geradewegs in einen Mann. Als der Angerempelte aufsah und Sanji in dessen Gesicht blickte, war er fassungslos. Der Mann vor ihm war der Mann auf den vielen Fotos, die er in seinem Arbeitszimmer zusammen mit den Geschenken vorgefunden hatte, als er ohne Gedächtnis wieder nach Hause kam. Schlagartig begann es in Sanji´s Kopf zu hämmern und zu pochen. Als würden tausende von Nägeln in sein Hirn gehämmert werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)