Pen pals von Zorroline (Brieffreunde - ZoSa) ================================================================================ Kapitel 15: Chapter Fifteen --------------------------- Sanji wollte zu Zorro. Natürlich liebte Sanji seinen Vater und er wollte ihn auch nicht alleine lassen, doch er liebte nun mal auch Zorro. Zwar auf eine andere Art und Weise, aber er wollte in die Staaten. Er wollte nach Los Angeles ziehen. Zu diesem Entschluss war er gekommen, als er an diesem Tag auf der Arbeit darüber nachgedacht hatte. Auch an diesem Abend/dieser Nacht telefonierten die beiden. Es war natürlich nicht wirklich billig, wenn man beinahe jeden Tag mit einander telefonierte und dann auch noch in ein anderes Land, aber Briefe allein reichten den beiden nicht mehr. Sie wollten die Stimme des Anderen hören. Sie wollten, wie so oft in den Nächten, die Geräusche und das immer schneller werdende Atmen hören. Sie telefonierten nicht nur. Sie sprachen nicht nur miteinander. Nein. Sie hatten Sex. Zwar war es nur Telefonsex, doch für sie war es, als wäre der Andere bei ihnen und sie würden sich lieben. Zorro´s Vater hatte nicht wirklich etwas gegen die hohen Telefonrechnungen, solange sie in einem bestimmten Rahmen lagen, doch Jeff sah das anders. Sanji und Jeff stritten sich jedes Mal über die Rechnungen. Zwar warf das Restaurant wirklich einiges ab, doch hatte Jeff ein Problem damit, dass Sanji seinen 'Brieffreund' so oft anrief, beziehungsweise angerufen wurde. Jeff wurde von Mal zu Mal strenger, bis es zum Knall kam. Sanji war so wütend auf seinen Vater, dass er ihm in einem Streit an den Kopf warf, dass Zorro kein Bengel und Sanji mit ihm zusammen war. Das hatte Jeff wiederum so wütend gemacht, dass er das Telefon von der Wand riss und es durch das Wohnzimmer schleuderte. Das Telefon war nun also kaputt. Sanji war so geschockt, dass er nicht mehr wusste, was er sagen sollte. Als er dann jedoch wieder ebenso wütend das Wort erhob, war dies das erste Mal, dass er eine Ohrfeige von Jeff bekam. "Hör verdammt nochmal auf damit!! MEIN Sohn ist keine Schwuchtel!!" hatte Jeff ihm entgegengebrüllt. Sanji war seit zwei Monaten 19. In drei Monaten würde er seine Ausbildung beenden und ein anerkannter Koch sein, denn er hatte von einem der besten Köche gelernt. Wegen der Ohrfeige, die dem zarten Sanji Tränen in die Augen gejagt hatten und weswegen er sich die Hand an die Stelle hielt, sprach er sehr lange nicht mehr mit Jeff. Und würde Jeff mitbekommen, dass Sanji seinem Freund schrieb, würde Jeff dafür sorgen, dass der Kontakt nie wieder zustande kommen würde. Logischerweise, wenn Sanji seinem Freund schreiben würde, käm eine Antwort zurück, die Jeff entdecken würde, da er mit Absicht die gesamte Post kontrollierte. Sanji steckte in einer misslichen Lage. Was sollte er tun? Er konnte nun nicht einfach seine Sachen packen und gehen und letztendlich vor Zorro´s Tür stehen. Sanji durfte auch nur noch nach draußen, wenn Jeff dabei war. Und Sanji durfte Ruffy auch nur noch bei sich oder im Restaurant sehen. Jeff vertraute Sanji kein bisschen mehr und es war für den Blonden beinahe unerträglich mit seinem Vater zusammen zu leben. Doch er konnte nichts machen. Jeff bestand außerdem weiter darauf, dass Sanji sein Restaurant übernehmen sollte. Und so sollte Sanji auch nach dessen Ausbildung zum Oberkoch werden. Sanji wollte es nicht mehr. Sanji hatte nur noch mehr den Drang zu Zorro zu flüchten. Doch er wusste nicht, wie er das anstellen sollte. "Lieber Zorro. Es tut mir unglaublich leid, dass ich mich solange nicht gemeldet habe, aber es ging nicht. Anrufen konnte ich auch nicht, weil Jeff das Telefon bei einem Streit aus der Wand gerissen und zerstört hat. Wir haben jetzt September 2001 und der Brief wird dich ja wahrscheinlich im Oktober erreichen. Jeff weiß seit ein paar Monaten, was Sache ist. Deswegen war er auch so ausgerastet. Und trotz, dass ich 19 bin, darf ich überhaupt nichts. Ich darf nicht einmal mit Ruffy in die Stadt. Da ich jetzt Oberkoch in seinem Restaurant bin und sowieso keine Zeit für nichts habe, war ich auch schon eine Weile nicht beim Frisör. Du weißt ja, wie viel Wert ich auf meine Haare lege. Jedenfalls weiß ich nicht, ob du mir schon öfter geschrieben hast, oder nicht, da Jeff die Post akribisch kontrolliert. Ich würde es also nicht mitbekommen, ob du mir schreibst. Er würde den Brief sofort wegschmeißen. Letztes Jahr hatte ich mir noch vorgenommen, nach meiner Ausbildung zu dir zu kommen. Doch das kann ich nun knicken. Jeff würde mich windelweich prügeln, wenn er mitbekommen würde, dass ich meine Sachen packe. Ich weiß, man sollte nicht sagen, dass man seine Eltern hasst, doch ich habe angefangen, Jeff zu hassen. Ich vermisse Dich so sehr, Zorro.. Ich bin gerade bei Ruffy. Habe ihm gestern erst erzählt, was überhaupt los ist. Wider Erwarten hat er es ganz locker aufgefasst. Jeff sitzt bei Ruffy´s Eltern und kommt alle 5 Minuten rein, um zu sehen, was wir machen. Als würde ich gerade mit Ruffy irgendwas anfangen. Der tickt wirklich nicht mehr sauber. Jeff und seine scheiß Paranoia, er kotzt mich wirklich an. Ich gebe dir die Adresse von Ruffy. Er meinte, es ist in Ordnung, wenn deine Briefe bei ihm ankommen. Wann ich sie jedoch beantworten kann, weiß ich nicht. Ich muss mich jetzt verabschieden. Jeff hat gesagt, dass wir jetzt gehen. Ich liebe Dich, Zorro. PS: Hab dir ein Foto von mir beigelegt, was Ruffy gestern von mir gemacht hat. PSS: Ruffy's Adresse (wundere dich nicht über den Namen): Monkey D. Ruffy 5 Charlotte Lane Sydney, Darlinghurst NSW 2010 Australia" Sanji steckte den Brief schnell in einen Umschlag, schrieb die Adresse und Ruffy´s Absender darauf und drückte ihn Ruffy in die Hand. Ruffy hatte hoch und heilig versprochen, den Brief an diesem Tag noch in den Briefkasten zu werfen. Dies tat er auch, denn obwohl Ruffy so ein Kindskopf und total chaotisch war, seine Versprechen hielt er immer. Freundschaft war für Ruffy immer sehr wichtig. Sanji ging es überhaupt nicht gut. Zwar verdiente er nun deutlich mehr, als in seiner Ausbildung, doch Geld war nicht alles. Sanji vermisste seinen Zorro und wollte ihn um jeden Preis wiedersehen. Das konnte er jedoch knicken, da Jeff, seit er das wusste, einem Kontrollzwang verfallen war und nun ein, wie Sanji immer sagte, beschissener Kontrollfreak war. Egal, was Sanji tat, was er machte oder eben nicht. Immer fand Jeff einen Grund ihn zu kontrollieren und ihm seine sexuelle Orientierung vorzuwerfen. Doch dann, zwei Monate später, in denen Sanji noch immer nichts von Zorro gehört, beziehungsweise gelesen hatte, bekam er zwei schlechte Nachrichten. Die Erste war, dass Ruffy wegziehen würde. Ruffy würde, wegen einem Jobangebot seines Vater´s, nach West Australien ziehen. In die Stadt Perth. Genau das andere Ende von Australien. Das allein war schon Schock genug, doch es sollte noch schlimmer kommen. Jeff hatte etwas geplant. Jeff´s Restaurant war nun das Beste in ganz Australien und es gab Gäste, die sogar extra eingeflogen waren, um dort zu essen. Jeff hatte an einem Abend mit einem anderen berühmten Koch gesprochen. Sanji hatte dies nur am Rande mitbekommen, da er in der Küche war und Jeff mit dem Gast und dessen Tochter im Speiseraum. Jeff wollte Sanji verheiraten. Das Ziel der beiden Meisterköche war es, ihre Restaurants zu vereinen. Mr. James Hayes und seine Tochter Chasey, die ebenfalls Oberköchin im Restaurant ihres Vaters war, kamen aus den Vereinigten Staaten. Aus New York. Den ganzen Abend sprachen sie darüber. Chasey schien ganz angetan, den gutaussehenden Sanji zu heiraten und dem Plan ihrer Väter, zusammen mit Sanji ein eigenes Restaurant in New York zu eröffnen, zu folgen. Doch Sanji war vor Schock ein Stapel Teller entglitten, der auf dem Boden der Restaurantküche in tausend Teile zerschellte. Sein Herz rutschte ihm in die Hose. Nicht fähig, um den Scherbenhaufen zu beseitigen, stand er mit weit aufgerissenen Augen da. Er wusste, wenn er jetzt da rausginge und sich dagegen lautstark wehrte, würde er seinem Vater das Schlimmste antun. Er würde seinen Vater erniedrigen und das wollte er nicht. Aber er konnte doch nicht heiraten, einfach so! Das konnte er nicht! Was sollte er tun? Zorro hatte nicht auf seinen Brief geantwortet, also wusste Sanji auch nicht, ob dieser überhaupt angekommen war. Hatte Ruffy ihn vielleicht gar nicht abgeschickt? Oder hatte jemand in Zorro´s Haushalt diesen Brief übersehen und ihn aus Versehen weggeschmissen? Oder war Zorro wegen seines Studiums einfach zu beschäftigt? Was war los? Hatte er vielleicht einen neuen Mann an seiner Seite, weil er dachte, Sanji würde sich nicht melden, weil Sanji jemanden gefunden hatte? In diesem Moment schossen ihm tausende dieser Fragen durch den Kopf. Auch, wenn Zorro jemanden hätte, er könnte nicht so einfach heiraten! Nicht, wenn sein Herz nur diesem Einen gehörte. Chasey war völlig aus dem Häuschen. Sie war gerade mal 17. Was sollte Sanji mit so einer? Sie war aufgedreht, kindisch, genau die Sorte Mensch, die Sanji nicht mochte. Diese Menschen sahen immer nur alles positiv, aber das Leben war nicht positiv. Sanji war ein Realist und so kam er zu dem Schluss, dass Zorro vielleicht doch jemanden gefunden hatte. Er hätte sonst schon längst geantwortet. Trotz Sanji´s Gegenargumente für diese Hochzeit, die er nicht wollte, lies er sich darauf ein. Er wollte seinen Vater nicht noch mehr enttäuschen, wie er es sowieso schon getan hatte. "Das mit deinem Brieffreund da, das war sowieso nur eine Phase." beteuerte Jeff ständig, der das Thema somit immer unter den Tisch kehrte. Sanji musste sich einfach fügen. Er konnte nicht einfach davonlaufen. Er konnte nicht einfach mit gepackten Koffern vor Zorro´s Tür stehen, um letzten Endes mitzukriegen, dass er einen anderen Mann, als ihn gewählt hatte. Das konnte Sanji nicht ertragen. Und er wollte Jeff nicht noch mehr Kummer und Schmerz bereiten. So stimmte der schlanke Blonde also dem Plan zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)