Pen pals von Zorroline (Brieffreunde - ZoSa) ================================================================================ Kapitel 12: Chapter Twelve -------------------------- Zwei Tage später, es war nun der 05. Juni, lagen die beiden in der Nacht wach im Bett nebeneinander. Zorro lag auf dem Rücken, Sanji auf der Seite mit dem Gesicht in Zorro´s Richtung. Auch wusste jeder von ihnen, dass der Andere wach war, doch genossen sie auch die Stille in diesem Moment. Sie hatten zwei schöne Tage gehabt, haben viel unternommen, Fußball gespielt, sich angenähert, sodass Zorro nun ein wenig mehr sprach, als zuvor. Doch zu einem anderen Ergebnis, ihre Gefühle füreinander betreffend, waren sie in der Zeit nicht gekommen. Abgesehen davon, dass sie annahmen, dass der Andere einen abweisen könnte, fanden sie es noch zu früh, um eventuell darüber zu reden. Doch Sanji hielt es nicht mehr aus. Er war es leid, das für sich zu behalten und da er von Natur aus nun mal ein unglaublich ehrlicher Mensch war und dementsprechend auch keine Geheimnisse für sich behalten konnte, zumindest was das anging, setzte er sich plötzlich auf. Sein Blick war auf Zorro gerichtet, den er intensiv ansah. Zorro sah ein wenig verwirrt aus, denn er fragte sich, was der Blonde so plötzlich hatte. "Zorro?" sprach Sanji seinen Freund an, der sich daraufhin ebenfalls aufsetzte. "Ja?" gab der Angesprochene nur zurück und sah ihn ernst an. "Ich muss dir was sagen." Sanji´s Herz klopfte wie wild und er dachte für einen Moment daran, es doch wieder sein zu lassen, doch nun war es schon beinahe zu spät. Er war sich sicher, falls er abbrechen würde, dass Zorro nachfragen würde. "Was denn?" fragte Zorro nach einigen Momenten, als Sanji nichts sagte. Dieser schien zu überlegen, wie und was genau er denn nun sagen sollte. "Weißt du.. Ich ... habe dir etwas verschwiegen." fing er zögernd an, was Zorro im ersten Moment verwunderte. Dachte er doch, dass Sanji ihm alles gesagt hätte. "Ich weiß gar nicht, wie ich dir das sagen soll.. Ich will nicht, dass du mich dann plötzlich hasst oder so.." Zorro verstand kein Wort von dem, was Sanji da von sich gab. Er nahm an, dass Sanji ihm vielleicht eine Freundin verschwiegen hätte, oder sonst irgendwas los war. Vielleicht war Sanji ja auch schon Vater, woher sollte er das auch wissen? "Ich hasse dich doch nicht einfach so." stellte der Grünhaarige fest, wusste nicht, was er sonst sagen sollte. "Nun sag's schon." forderte er ihn schließlich noch auf. Sanji brauchte jedoch noch einige Momente, in denen er tief Luft holte. "Ich... Also... Wie soll ich sagen? ....." Sanji wusste wirklich nicht, wie er es seinem Freund sagen sollte. Er hatte wirklich Angst davor, dass Zorro ihn dann nicht mehr mögen würde, ja sogar hassen könnte. Doch er wusste, dass er es jetzt tun musste, sonst würde er es nie tun. "Ich.... hatte vor etwas mehr als einem Jahr mit 'nem Typen Sex. Und ich ... bin bi." Zorro schlug es sofort die Fassung aus dem Gesicht. Er wurde sofort, trotz seiner Bräune, bleich im Gesicht. Sanji konnte dies nicht wirklich erkennen, denn nur seine Nachttischlampe, die er zuvor angeschaltet hatte, erhellte den Raum in einem leichten Orangeton. Zorro war viel zu perplex, als dass er auch nur ein Wort hätte sagen können, was Sanji ihm natürlich auch ansah, der sofort wieder das Wort ergriff. "Ich wollte es dir eigentlich nicht sagen, weil ich dachte, dass du mich dann hasst, aber ich habs einfach nicht mehr ausgehalten. Ich musste es jetzt einfach loswerden. Bitte, Zorro, hass mich jetzt nicht.." Seine Stimme klang bei dem letzten Satz schon beinahe flehend, denn er wollte die Freundschaft, falls es denn eine war, nicht dadurch kaputt machen. Er wusste ja nicht, ob Zorro etwas dagegen hatte, oder nicht. Ob er ein großes Problem damit hatte, oder nicht. Und er wusste auch nicht, wie Zorro jetzt darauf reagieren würde. Der Grünhaarige sah zuerst ein wenig verwirrt durch den Raum, wusste nicht, was er nun sagen sollte. Ein wenig überfordert und teils auch verlegen kratzte er sich kurz am Hinterkopf, bevor er seinen Blick wieder zu dem Blonden wand. "Wenn wir schonmal bei der Wahrheit sind.... Ich hab dir auch was verschwiegen.." gab Zorro zögernd, jedoch ehrlich von sich. Sanji´s Herz machte einen schmerzhaften Sprung gegen seine Brust. Er hoffte, dass Zorro ebenfalls solche Erfahrungen gemacht hatte, doch war er sich sicher, dass ein Mann wie Zorro das nicht getan hatte. "Ich hatte einen Freund. Meine letzte Beziehung, als ich fast 17 war. Ist noch gar nicht so lange her, dass ich auch mit ihm Sex hatte." Als Zorro den Satz beendete kehrte eine ziemlich unangenehme Stille ein. Beide wussten nicht, was sie nun sagen sollten. Sanji fragte sich, ob er das wirklich hätte sagen sollen. Und einen Moment später fragten sich beide gleichzeitig, ob sie sich nun wirklich besser fühlten, nachdem der Andere nun alles von einem wusste. Es dauerte eine Weile, in der sie sich gegenüber saßen und sich ansahen, bis sie schlucken mussten. Eine ungekannte Hitze breitete sich in den beiden aus. Zorro fragte sich in diesem Moment, was er denn zu verlieren hatte und beugte sich langsam zu Sanji, der ahnte, was nun auf ihn zu kam. Zorro legte seine heiße, rechte Hand an Sanji´s Hals, sodass seine Fingerspitzen den Nacken erreichten. Er zog den schlanken Blonden ein wenig zu sich und näherte sich mit seinen Lippen denen von Sanji. Als sich die Lippen der beiden beinahe berührten, klopfte es plötzlich an der Tür. Ruckartig lies Zorro von Sanji ab, woraufhin Sanji sich räusperte und den Anklopfenden hereinbat. Es war Jeff, der Sanji nur fragte, ob er sich das Auto für den Großmarkt morgen leihen könne. Normalerweise hätte Sanji einen riesen Aufstand gemacht, doch diesmal nickte er einfach nur und wünschte ihm eine gute Nacht. Zorro hatte sich wieder zurückgelegt, als Jeff den Kopf hereingesteckt hatte, und sah nun zu Sanji, als der Alte die Tür geschlossen hatte. "Und jetzt?" war Zorro´s, seiner Meinung nach, dämliche Frage, woraufhin Sanji ein wenig schmunzelte und ihm in die Augen sah. "Wie wäre es, wenn wir du da weitermachst, wo du aufgehört hast?" fragte er ein wenig schelmisch, was Zorro zuerst stutzen lies. Als der Ältere sich deswegen nicht bewegte, beugte Sanji sich zu ihm hinab, ohne weiteres Zögern, und legte ihm die Lippen auf. Zorro war zuerst etwas verwundert und sah in das Gesicht seines Gegenübers, der die Augen geschlossen hatte, doch schließlich lies er sich darauf ein. Auch er schloss nun die Augen und genoss diese Nähe. Zorro als auch Sanji fanden beide, dass der andere überaus weiche Lippen hatte und auch, dass der andere ziemlich nach Zahnpasta schmeckte. Doch das machte ihnen nichts aus. Während sie sich innig und beinahe schon leidenschaftlich küssten, machte Sanji es sich auf Zorro bequem, indem er sich auf ihn setzte. Das war für den starken Zorro natürlich kein Problem, der Sanji als ein Fliegengewicht empfand. Zorro´s Hände wanderten über Sanji´s Oberschenkel, von dort aus an dessen Seiten entlang unter sein Shirt, wo seine Hände ihren Platz fanden. Doch mehr tat er nicht. Zorro war kein Mensch, der gleich aufs Ganze ging, zumindest wollte er das bei Sanji nicht. Und auch Sanji, der meist ziemlich viel Sex mit verschiedenen Mädchen hatte und das ziemlich oft, wollte sich mit Zorro Zeit lassen. Immerhin hatten sie sich gerade erst gesehen und sie fanden, dass es noch nicht an der Zeit war. Manch einer hätte das nicht verstanden, denn immerhin kannten sich die beiden nun schon 10 Jahre und nun wussten sie alles voneinander. Als Sanji am nächsten Morgen wieder aufwachte, stellte er fest, dass er in Zorro´s Armen lag. Selten hatte er sich so geborgen gefühlt. Bei den Mädchen war er ja derjenige, der ihnen Schutz und Geborgenheit gab, was er auch gut fand. Doch war dieses Gefühl, in den starken Armen Zorro´s zu liegen, um einiges besser. Und obwohl Sanji wollte, dass Jeff davon weiß, damit die beiden Jungen keine Heimlichtuereien machen mussten, konnte Sanji es nicht. Er konnte nicht aufstehen, zu Jeff gehen und sagen "Hey! Ich will mit Zorro zusammen sein, weil ich ihn liebe!". Das konnte er beim besten Willen nicht tun und das würde er auch nicht. Sanji wusste, wie Jeff reagieren würde. Auch, wenn Jeff immer zu dem Blonden sagte, wenn auch indirekt, dass er Sanji glücklich sehen will. Doch Jeff war nun mal von der älteren Generation, die sowas nicht leicht wegsteckten. Für diese Generation war es einfach unnormal. Gerade ein mal ein paar Tage war Zorro nun hier, der von dem Blonden beim Schlafen beobachtet wurde. Sanji fragte sich, wie es wohl sein würde, mit Zorro zu schlafen und in diesem Moment wollte er es nur zu gerne ausprobieren. Als Zorro sich dann jedoch regte, da er aufwachte und Sanji müde ansah, legte sich über dessen Wangen ein Rotschimmer. "Was ist?" wurde der Blonde von seinem Bettnachbarn gefragt, doch das machte es noch schlimmer. Sanji´s Gesicht glich nun einer Tomate. "N-Nichts." hatte Sanji nur geantwortet und war auch schon schnell aufgestanden. Sanji hatte sich bei diesem Gedanken ertappt gefühlt und das war ihm peinlich. Zorro verstand natürlich überhaupt nichts. Erstens verstand er selten etwas, was damit zu tun hatte, und zweitens war er gerade mal seit einer Minute wach. Sanji entschuldigte sich, da er duschen gehen wollte und tat dies schließlich auch. Er duschte zuerst einmal kalt, um eine eventuelle Regungen unterhalb der Gürtellinie zu vermeiden und die Gedanken aus dem Kopf zu bekommen. Als er schließlich fertig war, sich angezogen und auch die Zähne geputzt hatte, verschwand Zorro im Badezimmer. Doch wussten beide an diesem Morgen noch nicht, dass es eine unvergessliche Nacht für sie werden würde. "Sanji? Du weißt, heute Abend ist der monatliche Treff. Du weißt, was ich von dir erwarte, wenn ich über Nacht weg bin. Mach keinen Mist und steck mir ja nichts in Brand!" Jeff war immer sehr unfreundlich, obwohl er sich nur Sorgen um seinen Sohn machte. Dies bemerkte auch Zorro, als Sanji und er im Wohnzimmer saßen und Jeff das an diesem Nachmittag gesagt hatte. "Jeff! Das ist nur ein einziges Mal passiert! Und da war ich 7! Ich bin alt genug, um die Küche nicht wieder in Brand zu setzen!" hatte Sanji nur zurückgegeben, der es immerzu unfair von Jeff fand, dass dieser darauf herumritt und ihn immer so blöd von der Seite anmachte, wie Sanji gerne zu sagen pflegte. Nach diesem kurzen Gespräch verschwand Jeff wieder ins Restaurant, er musste ja weiterarbeiten. Zorro und Sanji gingen nach dem Essen, welches Sanji wieder einmal mit Leidenschaft zubereitet hatte, nach draußen. Zu gerne hätte Sanji die Hand Zorro´s genommen, so auch umgekehrt, doch wussten sie, dass das letztendlich bei Jeff ankommen würde, weshalb sie es sein ließen. Sie hatten Sanji´s Fußball mitgenommen und spielten im Park einige Runden. Anschließend legten sie sich in das warme Gras, welches von der Sonne jeden Tag aufs Neue erwärmt wurde. Erst spät am Abend gingen die beiden wieder zurück. Jeff war schon längst weg. "Was ist denn das für ein Treff, zu dem dein Dad geht?" fragte Zorro, als sie zu Abend aßen. "Ach, schon seit damals ist das so'n Ding, wo der sich mit seinen Saufkumpanen trifft. Morgen ist Ruhetag im Restaurant, kommt nur einmal im Monat vor. Der wird bis morgen Abend auch nicht wiederkommen. Damals hatte unsere Nachbarin auf mich immer aufgepasst." erklärte Sanji kurz, doch das war nicht genug Information für Zorro. Er wollte es genauer wissen. "Und was machen die da genau, außer Saufen? Und wieso bleibt der bis morgen Abend weg?" Sanji sah den Fragenden an, hätte nicht gedacht, dass Zorro so viel Interesse zeigt. "Naja.. Das sind alles Köche, mit Jeff sind es 8. Alle kommen aus anderen Städten, kennen sich aber schon seit einer Ewigkeit. Sogar noch bevor Jeff mich damals adoptierte. Sie treffen sich in einem Motel. Jeff hatte mir mal vor ein paar Jahren gesagt, dass sie sich, aufgrund der Entfernungen, in der Mitte treffen würden. Und weil das relativ weit ist, hat Jeff auch jetzt mein Auto. Jedenfalls wird sich halt in dem Motel getroffen und wenn die ihr Gepäck auf die Zimmer gebracht haben, gehen sie erstmal Essen. Danach laufen sie in irgendeine Kneipe, besaufen sich, spielen Dart oder Poker und wenn sie genug gespielt, gelabert und gesoffen haben, dann gehen sie wieder ins Motel. Dann wird zusammen gefrühstückt, irgendwas unternommen, zusammen Mittag gegessen, wieder irgendwo hingesetzt, wo sie bei Kaffee oder so reden, bis sie schließlich alle wieder nach Hause fahren." Zorro hörte aufmerksam zu, er fand es wirklich interessant. "Warst du mal mit, oder wieso weißt du so genau Bescheid?" erkundigte sich der Grünhaarige und aß weiter. "Ja. Jeff hatte mich mal mitgeschliffen, weil ich Stubenarrest hatte. Ist ungefähr zwei Jahre her. Hab ich dir glaub ich auch gar nicht geschrieben.. Jedenfalls hatte Ruffy einen Tag vorher in der Stadt irgendeinen Mist gemacht, naja, mitgehangen, mitgefangen. Hab tierischen Anschiss bekommen und naja. Dann musste ich eben mit. Jeff wollte nicht 'riskieren', dass ich, wenn er nicht da war, doch aus dem Haus gehe." beantwortete Sanji Zorro´s Frage. Somit war Zorro´s Neugier gestillt und daraufhin beendeten sie das Abendessen. Da beide keine wirkliche Lust hatten irgendwas zu machen, sei es Spazieren oder Feiern, entschlossen sie sich dazu, irgendeinen Film anzusehen. Beide mochten Actionfilme, also sahen sie sich so einen an. Sanji hatte beiden ein paar wenige Flaschen Bier und etwas zu Knabbern auf den Couchtisch gestellt und Zorro wunderte sich bei dem ersten Bier darüber. Es schmeckte ganz anders, als das in den Staaten. Nach dem Film, der sich wirklich lange hingezogen hatte, waren beide ein wenig angetrunken, Zorro wohl ein bisschen weniger, und müde. Zorro half Sanji noch aufzuräumen, bevor sie schließlich in Sanji´s Zimmer gingen. Man musste ja nicht immer irgendwas Bestimmtes machen. Man konnte ja auch einfach mal Zuhause bleiben und sich, wie die beiden an diesem Abend, einen Film ansehen. Sie zogen sich um und legten sich schließlich ins Bett. Alles war stockduster, doch durch das Fenster fiel der Schein des hellen Vollmondes ins Zimmer, weshalb sie wenigstens ein bisschen sehen konnten. Doch schliefen die beiden nicht. Zorro hielt es beinahe nicht mehr aus, einfach so neben Sanji zu liegen. Doch auch Sanji ging es nicht besser. Beide wollten es. Und sie taten es. Zorro machte den ersten Schritt, den Sanji nur zu gerne zuließ. Zorro hing über Sanji, das rechte Bein zwischen denen von Sanji, das linke Bein außen. Mit der linken Hand stützte er sich neben Sanji´s Kopf ab. Sanft fuhr er mit seiner starken, rechten Hand durch Sanji´s Haare, was Sanji nur bei ihm zuließ. Niemand durfte Sanji durch seine meist perfekt gestylten Haare fahren oder wuscheln. Er hasste es, wie die Pest. Doch Zorro durfte es. Er war der Einzige. Sanji legte beide Hände an Zorro´s Wangen und konnte es kaum abwarten, bis ihre Lippen miteinander verschmolzen. Es dauerte auch nicht lange, bis es geschehen war. Ein leidenschaftlicher Zungenkuss, beinahe noch leidenschaftlicher als der am Abend zuvor, war der erste Schritt für die Unvergessliche Nacht. Weitere sanfte und leidenschaftliche Berührungen folgten, sowie Liebkosungen voller Liebe. Für beide war es eine wunderschöne Nacht, der der Mondschein eine besonere Note verlieh. Sie ließen sich gehen. Waren froh, dass sie alleine waren und genug Zeit hatten. Sie schmolzen beinahe unter den Berührungen des Anderen, denn auch Sanji blieb nicht untätig. Es war die schönste Nacht, die die beiden in ihrem bisherigen Leben hatten. So viele Probleme in ihrer Kindheit, wegen denen sie sich auch so verbunden fühlten. So viele Erlebnisse, ob schlecht oder gut, die sie bisher hatten. Alles hatte sich in diesem Augenblick gelohnt. Und beide waren glücklich darüber, dass es so gekommen war, wie es kam. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)