Tycker om när du tar pa mej von Lady_Kuromitsu (Ich mag es, wenn du mich anfasst [DenSwe]) ================================================================================ Kapitel 2: o2. -------------- Nach zwei turbulenten Wochen geht es nun also weiter mit der Story. Ich möchte mich bei den zwei Kommentatorinnen bedanken! Ehrlich gesagt hatte ich nicht wirklich mit Kommentaren gerechnet, da zählt jedes umso mehr. Ich würde mich freuen, wenn ich euch mit der Story weiterhin zufriedenstellen kann. Haltet euch nicht mit konstruktivem Feedback zurück! Viel Spaß mit Teil 2. Teil 02 Als er wach wurde, war es bereits Nachmittag. Verschlafen drehte Berwald sich herum, sodass sein Blick auf das große Fenster vor ihm gerichtet war. Noch versperrten ihm schwere Vorhänge die Sicht, doch allein der Ausblick auf das Meer, den er von hier aus hatte, war ihm die überteuerte Miete wert gewesen. Der 21-jährige räkelte sich und zog die Decke enger um seinen Körper. Der Schatten der vergangenen Nacht lag noch über ihm, und er war sich nicht sicher, ob er ihn abschütteln wollte. Als erstes musste er jedenfalls versuchen, sein Handy zurückzubekommen. Er konnte nach wie vor nicht fassen, dass er so perplex gewesen war, als dass er es komplett vergessen hatte. Aber hey, er wurde eben nicht jeden Tag einfach so geküsst. Auch nicht von Betrunkenen. Trotzdem war es ungemein ärgerlich. Unwillig, die Dinge so stehen zu lassen, tastete der junge Stockholmer auf dem Nachttisch nach seiner Brille, setzte sie auf und sah klarer. Immerhin würde es so nicht bei der einen Begegnung mit Mathias bleiben. Vorausgesetzt, er war in der Lage, ihn zu erreichen. Und auch, wenn er sich nicht sicher war, ob er mit dem anscheinend recht extrovertierten Mann überhaupt zurechtkommen würde. Das musste er einfach herausfinden. In ihm drängte alles darauf. Berwald konnte nur hoffen, dass Mathias ihm das Handy nicht bewusst geklaut hatte. So viel war ihm das Mobiltelefon nicht wert, als dass er deswegen einen Papierkrieg bei der Polizei angezettelt hätte, aber es hätte seinen Ärger vergrößert. Der Schwede stand auf, zog die Vorhänge beiseite und genoss kurz den Anblick des Wassers. Stockholm bedeutete für ihn vorallem den Zugang zum Meer. Einen Ort, an dem der junge Mann sich immer heimisch fühlen würde. Er liebte die Stadt und ihr buntes Treiben sehr, all der unfassbaren Hektik zum Trotz - doch ohne eine Wohnung mit Meerblick hätte er sich hier wahrscheinlich nicht dauerhaft niedergelassen. Er wandt sich beinahe widerstrebend ab, zog sich an und versuchte, Kontakt mit Mathias aufzunehmen. Immerhin konnte er sich ja vom Festznetz aus selber anrufen. Er ließ es klingeln. Einmal, zwei Mal, drei Mal. Nichts passierte. Niemand hob ab. Kein gutes Zeichen. Vielleicht schlief der Däne einfach nur seinen Rausch aus. Er würde es später erneut probieren. Doch auch alle weiteren Versuche blieben erfolglos. Als Berwald sich am nächsten Morgen auf den Weg ins Büro machte, hatte er nach wie vor keine Ahnung, wo in dieser Stadt sein Handy samt Entführer abgeblieben sein könnten. Lange hatte er überlegt, ob er das Telefon sperren lassen sollte. Wenn Mathias es mit Absicht entwendet hatte, hatte er leichtes Spiel, die Rechnung des eigentlichen Besitzers in unschöne Höhen zu treiben. Aber er verbaute sich damit vielleicht die Chance, ihn noch irgendwie zu erreichen. Wenn er bis morgen nichts von ihm hören würde, würde er bei seinem Handyanbieter anrufen. Er war einfach zu nett für diese Welt. Immerhin besaß er noch seine Wertgegenstände... Was den Verlust nicht minder katastrophal machte. Eigentlich studierte Berwald Architektur, doch zur Zeit absolvierte er ein Pflichtpraktikum. Das Büro, in dem er arbeitete, beschäftigte sich neben Innenarchitektur auch mit dem Design des Interrieurs - etwas, wofür der 21-jährige schon früh ein Auge gehabt hatte. Als er noch zur Schule gegangen war, hatte er hier bereits einmal gearbeitet. Vielleicht, so hoffte er, konnte er nach dem Studium hier fest angestellt werden. Das war sein heimlicher Wunsch; wie die Chancen dazu standen, wusste er allerdings noch nicht. Als er das Büro betrat, war er froh, ins Warme zu kommen. In Südschweden war es in dieser Jahreszeit selbst in den wenigen Stunden, die mit Sonnenlicht geflutet waren, überaus kalt. Er konnte sich schon glücklich schätzen, das es nicht geschneit hatte. Das Büro bestach vorallem durch skandinavische Schlichtheit. Blau dominierte; ein Umstand, der den privaten Geschmack Berwalds sehr gut traf. Der Eingangsraum war mit Abstand der größte. Hier befanden sich mehrere Schreibtische, die alles andere als steif im Raum angeordnet waren. Dazu ein modischer Kleiderständer und eine elegante Couch mit Samtbezug. Eine Tür am Ende des Raums führte auf einen Flur, der das Bad, die Küche und das Büro ihres Chefs, Lars, mit dem Rest verband. Berwalds Kollegen, Leif und Thomas, saßen bereits an ihren PCs. Berwald nickte ihnen zu und grüßte die Runde allgemein, bevor er sich seines Mantels und Schals entledigte und den eigenen Computer hochfuhr. Das erste Praktikum hatte sich äußerst bezahlt gemacht; denn so war es ihm dieses Mal gestattet, weitaus eigenständiger zu arbeiten. Der Geruch von frisch gekochtem Kaffee erfüllte das Büro. Göttlich. Der junge Schwede hätte nun selber gut eine Tasse vertragen können, doch er zog es vor erst einmal seine Emails zu checken. Für die insgesamt sechs Monate, die er hier verbrachte, hatte er eine eigene Firmenadresse bekommen, die er von zu Hause aus nicht abrufen konnte. Er rieb sich die Schläfen. Gedanklich anwesend war das Letzte, was man von ihm gerade behaupten konnte. Irgendwie musste er an sein Handy rankommen. Oder sich noch heute Abend zumindest einen Ersatz besorgen. Nicht die Lösung, die er persönlich anstrebte. Vorerst aber musste er das Thema wohl fallen lassen. Andere wären in seiner Situation sicherlich forscher gewesen, doch das war einfach nicht seine Art. Die Arbeit ging vor und er wollte Mathias wirklich nicht unterstellen, das Handy mit Absicht mitgehen lassen zu haben. Er ergab sich also in sein Schicksal und erwartete nichts außer den üblichen Emails, die er jeden Montag Morgen vorfand. Etwas Werbung und ein oder zwei Aufträge, die Lars persönlich für ihn ausgewählt und an ihn weitergeleitet hatte. Nichts außergewöhnliches. Dieses Mal aber fand er doch etwas, was nicht so recht in den Rahmen passen wollte. Der Absender war unbekannt, sah aber keineswegs nach Spam oder Spyware aus. Und der Betreff ließ sein Herz für eine Sekunde lang stillstehen. 'Handy & Kaffee' Hastig klickte Berwald die Mail an, und siehe da - offenbar hatte er eine Sorge weniger. Hej hej, wie geht's? Hier ist Mathias. I don't need to ask if you remember me, right? Sorry wegen dein Handy. ): I was way TOO drunk on Saturday. Aber du hast mir sehr geholfen. Ich möchte mich bedanken und dir das Handy wiedergeben. Lust auf Kaffee? Ich möchte dich sehen. Sag wann! Take care, Mathias Woher auch immer der Däne ausgerechnet diese Emailadresse hatte... Sie war absolut unbekannt. Berwald googelte probehalber danach, aber fündig wurde er nicht. Dann hatte er wahrscheinlich sein Handy durchsucht... Aber gut, immerhin war er damit nicht in der Versenkung verschwunden. Auch, wenn selbst der nüchterne Mathias wohl äußerst direkt war. Etwas, was Berwald so gar nicht gewöhnt war. Er selber war alles andere als ein Mann großer Worte und bekannt für seine eher nordisch-kühle Art. Nicht gefühlskalt, sondern schlicht und ergreifend sehr zurückhaltend. Die Email überforderte ihn. Was sollte er dazu sagen? Sein Handy wollte und brauchte er auf jedenfall wieder. Und ja. Prinzipiell war er auch offen dafür, Mathias wiederzusehen. Wo der Däne ihm schon nicht aus dem Kopf ging und eine derartige Begegnung sicher nicht so schnell wiederkommen würde. Ohne weiter darüber nachzudenken, klickte er auf 'Beantworten' und schrieb Mathias zurück; darauf bedacht, seine Sätze möglichst simpel und unmissverständlich zu halten. Da er nicht wusste, was der junge Mann tagsüber trieb oder wie gut er sich in Stockholm überhaupt auskannte, überließ er es ihm, Treff- und Zeitpunkt festzulegen. Diese Sache nun vorerst abgeharkt konnte er sich jetzt zumindest auf seine Arbeit konzentrieren. Die Stunden flogen vorbei. Zwischendurch organisierte sich Berwald zunächst Kaffee und später Mittagessen, wechselte ein paar Worte mit seinen Kollegen und sah zu, dass er seine Aufträge ordentlich bearbeitete. Doch davon einmal abgesehen verstrich der Tag ohne sein großes Zutun. Ehe er sich versah war es bereits kurz vor Büroschluss. Seinem Posteingang hatte er bis jetzt keine weitere Beachtung mehr geschenkt, doch nun warf er als letzte Amtshandlung des Tages noch einen Blick hinein. Er versuchte, sich keine allzu großen Hoffnungen zu machen - was war er denn überhaupt so dermaßen unruhig wegen dieser Sache? Wahrscheinlich war Mathias bei Licht betrachtet doch ohnehin nicht sein Typ. Doch ganz abschalten konnte er diese Erwartung in ihm nicht. Immerhin - seine Bitte war nicht unerhört geblieben. Eine neue Nachricht wartete auf ihn, und der Absender war die gewünschte dänische Person. Hej! Danke für die Antwort :) Kannst du heute um sieben Uhr in Wayne's Coffee sein? Ich will nach der Uni da hin. Komm bitte, wenn du kannst. See you! Aha. Also war er ebenfalls Student. Interessant zu wissen. Dann waren sie wahrscheinlich wirklich etwa gleich alt. Zudem bedeutete das, dass Mathias zumindest ansatzweise mehr Intellekt besitzen musste, als man ihm am Wochenende hatte anmerken können. Berwald war alles andere als oberflächlich. Natürlich war Mathias rein optisch eine absolute Augenfreude gewesen, aber letztendlich entschied sein Charakter darüber, ob sie in Kontakt bleiben würden. Er beschloss, Feierabend zu machen und sich kurz zu Hause umzuziehen, ehe er sich auf den Weg zu seiner Verabredung machen würde. Date! Er hatte ein Date. Da half nur noch tiefes Durchatmen auf dem Weg zur Garderobe. Der junge Stockholmer zog sich seinen Mantel über, als Lars hinter ihm auftauchte. Sein Chef lächelte. "Na, du scheinst mir ja heute eine gute Laune zu haben." Oh Gott, war das so offensichtlich? Der Angesprochene konnte nur perplex nicken. Er fühlte sich ertappt, um es vorsichtig auszudrücken. "Na, dann sieh mal zu, dass du die beibehälst!" Lars klopfte ihm zustimmend auf die Schultern. "Einen schönen Abend wünsche ich dir noch. Bis morgen!" Ja, der Ältere war definitiv ein sehr guter Vorgesetzter. Aber manchmal wäre es Berwald entschieden lieber gewesen, wenn dem nicht so wäre. Peinlich. Eilig machte er sich auf den Nachhauseweg, ohne zu registrieren, dass auch seine Kollegen verschwörerische Blicke austauschten. Es kam zu selten vor, dass man erahnen konnte, was im Kopf des Stockholmers vor sich ging, als dass man seine Laune heute hätte ignorieren können. Aber das war nichts, wovon Berwald wusste. Zu Hause angekommen hätte er liebend gerne noch schnell geduscht. Aber keine Chance, die Zeit lief ihm auch so schon davon. Die Gefahr war zu groß, dass Mathias früh wieder gehen würde, wenn er sich nicht blicken ließ. Wegen des Dates alleine machte er sich nicht so viel Stress, aber das Handy... Oder war es im Grunde doch die bevorstehende Begegnung, die ihn so hastig werden ließ? Okay. Er wollte den Dänen wiedersehen. Und wie er das wollte. Verdammt seien all seine Gefühle. Aber wie auch immer der Beweggrund geartet sein mochte: Er musste los, und das ohne zu duschen. Immerhin blieb Zeit für einen eiligen Kleidungswechsel. Im Bad betrachtete er sich im Spiegel. Schwarze Hose, dunkelblaues Hemd, darunter ein schwarzes T-Shirt und eine dünne Kette. Modisch und elegant zugleich. Der 21-jährige schnappte sich Schlüssel und Portemonee und verließ die Wohnung wieder, um keine halbe Stunde später in die Nähe des Treffpunkts zu kommen. Wayne's Coffee war nicht allzu weit vom Hauptbahnhof entfernt. In diesem Stadtteil und zu dieser Uhrzeit waren die Straßen belebt. Draußen war es bereits seit einigen Stunden dunkel, und das bunte Menschengewirr fand im Angesicht von Mondlicht und künstlichem Schein statt. Um ihn herum wurden die unterschiedlichsten Sprachen gesprochen. Oftmals Schwedisch in den verschiedensten Dialekten und Einfärbungen, doch auch Englisch, Türkisch und allerlei, was er beim besten Willen gerade nicht zu identifizieren vermochte. Dazu war er zu sehr von seiner Verabredung abgelenkt. Berwald brauchte etwas, um zu Wayne's zu kommen, doch schließlich gelang ihm der Durchbruch aus der Menge in die Freiheit des Ladens hinein. Der Tatsache zum Trotz, dass es hier ebenfalls an Überfüllung nicht mangelte, hatte er ihn sofort erspäht. Mathias saß auf einem bequemen Sessel im hinteren Teil und schien die Tür kaum aus den Augen gelassen zu haben. Ihre Blicke trafen sich sofort. Berwald lief ein angenehm-eiskalter Schauer über den Rücken. Er lockerte seinen Schal und ging auf den Dänen zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)