Schicksalswolf von Lecarme (Die Abenteuer von Anuk) ================================================================================ Kapitel 7: Ein erfreuliches Wiedersehen? ---------------------------------------- Anuk und Viola liefen eine ganze weile nur in eine Richtung. Anuk kam hier alles irgendwie bekannt vor, doch er war sich nicht sicher, deswegen sagte er Viola nichts. Aber Viola bemerkte seine Unsicherheit, weil er sich ständig um sah und immer wieder stehen blieb. Sie wollte wissen was denn los sei, aber Anuk blockte ab und meinte es sei alles in Ordnung. Viola sah ihn ungläubig an und sagte ironisch: „Wenn du das sagst.“ Nach vielen Metern sahen die zwei die Dächer einer großen Stadt. Anuk rannte los. „Wo willst du hin?“ rief Viola ihm hinter her und rannte ebenfalls los. Anuk antwortete im Dauerlauf: „Das könnte Twimble Town sein. Vielleicht sind wir jetzt endlich am Ziel.“ Viola wurde langsamer und blieb kurz stehen. Sie war enttäuscht. „Was für ein Ziel?“ Dachte sich Viola, denn sie war mit den Rachegedanken von Anuk immer noch nicht zufrieden. Anuk erhöhte sein Tempo, so dass Viola weiter laufen musste, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren, doch plötzlich blieb er stehen. Und starrte geschockt auf die Stadt. „Anuk?“ fragte Viola, die gerade etwas ausgepumpt bei ihm ankam und sich zum ausruhen rechts neben ihn setzte. „Ich war schon mal hier.“ Bekam sie als Antwort, aber sie bekam keine Erwiderung ihres Blickes. Anuk, lies sich fallen und blieb auf dem Bauch liegen. „So werden wir Twimble Town nie erreichen.“ Sagte er voller Enttäuschung und Schloss seine Augen, als wollte er auf der Stelle einschlafen. Viola rieb ihren Kopf an seinem Oberkörper um ihn zu trösten und fragte ihn in der Hoffnung ihn von seinem Vorhaben ab zu bringen: „Willst du denn wirklich noch da hin?“ „Was soll das heißen?“ stellte Anuk leicht erzürnt als Gegenfrage und sah Viola nun endlich an. „Sieh mal, wenn du dich an diesen Leuten gerecht hast, meinst du dein Rudel taucht dann einfach so wieder auf?“ Anuk seufzte und legte seinen Kopf wieder nach vorne. „Nein. Natürlich nicht. Aber ich muss verhindern, dass sie noch mehr schaden anrichten, sie dürfen nicht einen einzigen Wolf mehr töten!“ Sagte Anuk fest entschlossen. Viola hielt dennoch zu ihm. Sie stand auf und lief vor ihn um in sein Gesicht zu sehen. Freundlich sah sie ihn an und als er seine Augen auf schlug und nur mit seinen Augen zu ihr hoch sah, sagte sie selbstbewusst: „Dann sollten wir aber jetzt nicht einfach so aufgeben.“ „Du hast recht.“ Sagte Anuk leise und rappelte sich auf. Zu erst stellte er seine Vorderbeine auf, dann die Hinterbeine und schließlich stand er wieder mit allen vier Pfoten im Leben. Schließlich drehten sie sich um und entfernten sich von der Stadt um vielleicht endlich Twimble Town zu erreichen. Doch weit kamen sie nicht. Gerade mal zehn Schritte waren sie gelaufen, als Anuk wieder stehen blieb und seine Ohren spitzte. Viola lief einige Schritte weiter, dann bemerkte sie es und drehte ihren Kopf zu Anuk. „Was denn jetzt schon wieder?“ fragte Viola zwar freundlich, aber leicht genervt. Anuk sah sie nicht an und antwortete nur flüsternd: „Psst... Ich habe etwas gehört.“ Jetzt spitzte auch Viola die Ohren. Leise erklang eine rufende Stimme: „Aaaaanuuuuuuk!“ Anuk drehte sich um und traute seinen Augen nicht. Viola allerdings schon. Sie wurde ganz aufgeregt, lief einige Schritte rückwärts, weg von Anuk und sagte: „Wir müssen hier weg, das sind Menschen. komm schon Anuk!“ Doch Anuk blieb stehen und sagte: „Nein. Viola! Das sind meine Freunde.“ Viola war unsicher und legte ihre Ohren an. „Das sind deine...?“ Anuk rannte plötzlich auf sie zu, noch bevor Viola ihre Frage stellen konnte „Hey!“ rief sie ihm noch hinterher, aber er hörte sie nicht mehr, denn es waren tatsächlich Yuna, Nala, Cloud und Tidus, die da aus der Stadt kamen. Sie trafen sich auf der Mitte der hölzernen Brücke, die vor der Stadt gebaut wurde. Anuk sprang seine Freunde vor Freude an und riss Nala und Cloud zu Boden. Die beiden lachten und Cloud schimpfte ironisch: „So begrüßt du also deine Freunde? Wirfst sie einfach um.“ Cloud und Nala standen wieder auf und die vier versammelten sich um Anuk und streichelten ihn voller Freude. Anuk ließ es sich gefallen, er freute sich ja auch seine Freunde wieder zu sehen. Viola beobachtete das Geschehen aus sicherer Entfernung. Sie stand einige Meter von der Brücke entfernt, auf einem kleinen Hügel und ließ die Situation nicht aus dem Auge. Yuna bemerkte die junge Wölfin und fragte verwundert: „Anuk? Wer ist denn das?“ Anuk sah wohin Yuna mit dem Finger zeigte und sagte: „Das ist Viola. Wartet kurz hier!“ Und mit diesen Worten lief er schnell zu Viola. „Was hat er vor?“ wollte Tidus wissen. „Du blickst echt nicht durch oder?“ sagte Cloud und gab ihm mit der Faust einen Gongs auf die Schulter. „Er will sich sicher verabschieden oder sie hier her holen... geht ja nicht anders.“ „Musst du schon wieder auf mir rum hacken?“ Tidus war beleidigt und rieb sich seine Schulter, auch wenn Cloud nicht doll schlug, tat es Titus weh. „Hört auf ihr Kindsköpfe!“ Sagte Yuna streng und sah die beiden mit finsterer Mine an. „Sie kommen zurück.“ Anuk stellte Viola kurz vor: „Wie ich schon sagte, das ist Viola. Als ich vor Erschöpfung ohnmächtig war, hat sie mich in ihren Bau gezogen und versorgt. Und nun begleitet sie mich.“ Viola traute sich immer noch nicht so recht näher zu kommen, deshalb versuchte Anuk ihr Mut ein zu reden: „Viola.“ sagte er mit motivierender Stimme. „Komm schon! Ich bin mit diesen vieren um die halbe Welt gereist, also kannst du ihnen auch vertrauen.“ Yuna und die anderen verstanden kein Wort. Anuk musste mit ihr in der Sprache der Wölfe reden, denn Viola beherrschte die der Menschen noch nicht. Yuna konnte das nicht mit anhören und gab ihr ebenso die Fähigkeit wie Anuk und Blue. Viola erschrak, als sie sich, ihre menschliche Gestalt ansah. Sie war sehr Jung, hatte blaue Augen und lange schwarze Haare. Als Bekleidung trug sie Einen Grauen, glatten, bis zu den Knien reichenden Rock. Am Oberkörper ein weißes T-Shirt und zwei schwarze Armbänder an den Handgelenken. Ebenso trug sie ein Paar weisgraue Halbschuhe mit Klettverschluss an den Füßen. „Was habt ihr getan?“ fragte Viola verängstigt, man könnte meinen sie hätte angst vor sich selber. Nala versuchte sie zu beruhigen: „Ganz ruhig. Wir haben dir nur dieselbe Fähigkeit wie Anuk gegeben, damit du uns verstehen kannst und vor allem wir dich.“ „Aber... aber... Ich will das nicht! Ich will wieder ein Wolf sein.“ Sprach sie voller Panik. „Du kannst dich jederzeit zurück verwandeln. Klärte sie Anuk auf.“ Du musst dir nur fest vorstellen, wie du als Wolf aussiehst.“ Viola versuchte es und tatsächlich stand vor ihnen wieder die grauschwarze Wölfin. „So ist es besser.“ Seufzte sie erleichtert. „Das ist schon möglich,“ sagte Anuk und verwandelte sich in einen Menschen, „aber wenn wir in der Stadt sind müssen wir unsere wahre Identität verbergen.“ „Na... na gut.“ stotterte sie zögernd. „Aber erst wenn wir in die Stadt gehen.“ Damit konnten alle gut leben. Anuk wollte jetzt endlich mehr über seine Freunde erfahren, wie es ihnen ergangen war und was sie so machten. „Ach...“ erklärte Tidus wie ein Besserwisser: „Mit den Jägern sind wir leicht fertig geworden.“ „Was?“ ging Cloud dazwischen, „Du warst doch der erste der behauptete, dass wir sie nicht besiegen würden.“ Tidus trat Cloud auf den Fuß und kratzte sich unschuldig am Hinterkopf: „Tja was soll ich sagen... Ich hab wohl kurz den Verstand verloren.“ „Geh von meinem Fuß runter!“ Schimpfte Cloud und schubste Tidus von seinem Fuß. Die zwei fingen an sich zu raufen. Yuna sagte nur: „Diese Kinder!“ dann wendete sie sich an Anuk: „Ach stimmt ja! Das weist du ja noch gar nicht.“ „Was denn?“ fragte Anuk aufgeregt und Yuna antwortete Stolz: „Blue! Sie lebt.“ „Was? Echt? Wo ist sie?“ Anuk war jetzt noch Aufgeregter und wollte am liebsten sofort zu ihr laufen. An Blue hatte er schon fast nicht mehr gedacht und jetzt wurde ihm richtig warm ums Herz. Doch Viola lief es auf einmal eiskalt den Rücken runter. Yuna fuhr fort: „Sie liegt noch im Krankenhaus, aber ihr geht es schon viel besser.“ „Aber wie? Die Frau am empfang...“ Anuk war verwirrt und Yuna schaffte Klarheit in seinen Kopf: „Die Frau am Empfang hatte sich geirrt, sie meinte ein anderes Mädchen, los komm! Wir haben nur noch ein paar Minuten bis die Besuchszeit um ist.“ Anuk wollte sofort los laufen, aber Cloud hielt ihn zurück: „Hey?“ rief er. „Wo ist denn Viola?“ Anuk erschrak und war einige Sekunden Regungslos. Er erinnerte sich gerade daran, dass Viola sich in ihn verliebt hatte und dass ihr wahrscheinlich gerade ein Dolch ins Herz geschlagen wurde. Er erklärte kurz die Situation und forderte seine Freunde auf zu Blue ins Krankenhaus zu laufen und ihr alles zu berichten, er würde zurück kommen sobald er kann. Er verwandelte sich nur noch in einen Wolf, nahm Violas Witterung auf und lief so schnell er konnte hinter ihr her. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)