I think I must concerned you! von NA0T0 (- Administraor x Heisei Ishin -) ================================================================================ Kapitel 6: Ryouhei: "Oh wenn du wüsstest!" ------------------------------------------ Die ersten vereinzelten Schneeflocken verirrten sich in die Stadt. Yoshi war gerade mit Rai unterwegs, um Weihnachtsgeschenke für den Rest der Band zu besorgen. Sie blieben immer wieder bei den dümmsten Sachen stehen und machten ihre Späße, wem sie den Schrott schenken könnten. Der ganze sorglose Trubel tat Rai richtig gut. Es war mittlerweile schon einige Monate her das er Ryu das letzte mal gesehen hatte, aber noch jetzt fröstelte es ihn als er an die letzten Minuten mit ihm dachte. Den Anderen hatte er nicht viel gesagt und hatte die wesentlichen Einzelheiten verschwiegen. Offiziell war von Ryu wegen Meinungsverschiedenheiten getrennt. Ab und an telefonierte er mit Kouske und Akuta, allerdings nur weil sie die Einzigen waren die Bescheid wussten. Da fiel sein Blick auf ein Sale-Schild im GLAD NEWS Geschäft. „Hey Yoshi, ich bin eben mal nach was für mich schauen!“ Dabei zeigte er auf den Shop. „Geht klar, ich schau mich währenddessen im Elektroladen um, ich hatte da was für Jill ins Auge gefasst. Meld' dich wenn du fertig bist.“ Somit trennten sie sich vorübergehend. Es gab einiges das Rais Interesse weckte und der Stapel in seiner Hand wuchs und wuchs. Als er gerade eine graue Hose anzog und bemerkte das es nicht sein Schnitt war, hörte er eine bekannte Stimme nahe der Kabine. „Was? Mhm, Ja....Bis später!“ War das nicht? Rai riskierte einen Blick und ja es war Ryouhei, der gerade sein Handy zuklappte und sich seinen Kumpels widmete, zwei Stück an der Zahl. Ryouhei war gerade eine von zwei Personen denen Rai auf keinen Fall begegnen wollte. Das war echt kein guter Tag für ihn. Wäre er doch nicht in dieses Geschäft gegangen. Wenn er jetzt die Kabine verlassen würde, würde er direkt in Ryouheis Arme laufen, also entschied er sich fürs warten. All zu lange dürften die Männer ja nicht bleiben. Angespannt lauschte er, ob sie nicht endlich verschwinden. „War das Ryu?“ „Ja, er kommt nachher noch vorbei!“ „Scheint ja langsam besser zu laufen mit euch zwei.“ Die zwei lachten, Ryouhei jedoch nicht. „Ich hoff' es doch, es brauch echt lange den Kerl zu knacken. Damals war er echt einfacher.“ Rai war schon am Ende seiner Kräfte und wollte nur noch weg. Aber wie? Diese Idioten sollten endlich verschwinden. „Wir verstehen sowieso nicht wieso du dir so viel Mühe gibst.“ „Oh wenn du wüsstest!“ Nun war es Ryouhei der lachte. „Es gibt im Bett echt kein besseres Opfer und das brauche ich gerade. Keisuke ist nach Okinawa abgehauen für eine Weile, wahrscheinlich lacht er sich ein paar braungebrannte Jungs an oder Mädels, eigentlich auch wurscht.“ „Ahaha, du suchst dir aber auch nie einfache Burschen aus.“ „Ich habe es halt einfach gerne schwer:“ Nun fingen alle drei an zu lachen. „Das hier passt glaube ich ganz gut!“ Ryouhei wechselte auf einmal das Thema und Rai atmete auf, als er bemerkte das sie bezahlen gingen. Er wartete noch einen kleinen Moment, aber als der Verkäufer sich nach seinem Befinden erkundigte, da er schon ziemlich lange in der Kabine sei, verließ er den Laden. Eilig suchte er das Elektrogeschäft und Yoshi, der zwischen einigen Spielen sich zu entscheiden versuchte. Allein Yoshis Anblick beruhigte Rai sofort. „Was ist du sieht abgehetzt aus?“ Fragte Yoshi besorgt als er Rai ganz bleich ankommen sah. „Alles besten, glaube brauch nur langsam was zu Essen.“ , schlich sich Rai aus der Situation heraus. „Das ist eine gute Idee, warte ich muss nur noch bezahlen!“ Bei der Aussicht auf was zu Essen, konnte sich Yoshi auf einmal sehr schnell entscheiden. Sie diskutierten auf dem Weg zum Ausgang was sie eigentlich essen wollten. Doch vor dem Eingang wartete Ryouheis Trupp und wäre das nicht schlimm genug erblickte Rai gerade Ryu der sich auf Ryouhei zubewegte. Das Herz schlug so schnell vor Panik, das es schon schmerzte und Rai wäre am liebsten weggelaufen, aber ihm war die Umkleidekabinennummer schon zu dumm vorgekommen und ihm war klar das es nun einmal zu solchen Situationen kommen kann. Leicht zitternd versuchte er ein Mann zu sein und stärker als seine Angst zu sein. Yoshi neben ihm bekam von der Zerreißprobe in Rais Innerem nichts mit, er hatte nicht einmal Ryu bemerkt. Rai zählte die Schritte und hoffte das gleich alles vorbei sein würde, den Blick starr gerade aus gerichtet. Zumindest wollte er das aber musste wirklich masochistisch veranlagt sein denn er konnte nicht anders als zu schauen was die Beiden trieben. Ryouhei übergab Ryu eine Gitarre, die Rai gar nicht aufgefallen war. Mit einem Grinsen das zu dem Lachen von vorhin gepasst hätte, lächelte er Ryu an und legte seine Hand auf dessen Schulter. Rais Herz tat einen Satz und seine Beine schwankte. „Rai?“ Fragte Yoshi, dem nicht entging das Rai immer blasser um die Nase wurde. „Geht schon, geht schon.“ Nur noch wenige Schritte dann waren sie komplett vorbei und außer Sichtweite. Als sie endlich um die Ecke bogen war er so erleichtert das er sich eine Wand lehnen musste. „Rai ist wirklich alles in Ordnung?“ Yoshi wurde immer nervöse. „Ja jetzt schon. Ich glaube ich hab nur ein bisschen frische Luft gebraucht. Außerdem der Hunger..!“ Er brachte es zu einem Lachen und Yoshi versuchte ihm zu glauben, denn spätestens als die Beiden bei einer Schüssel Ramen zusammensaßen ging es Rai wieder gut. Später am Tag verabschiedete er sich von Yoshi und stieg in die U-Bahn ein. Nun freute er sich auf ein heißes Bad zu Hause. Leicht müde schloss er ein bisschen die Augen. Als er irgendwann Musik wahrnahm öffnete er sie wieder. Er schaute sich um. Ihm gegenüber saß ein älterer Herr, daneben ein Pärchen das nicht so mit der Zurückhaltung hatte. Neben Rai saß ein Bankangestellter im Anzug und eine Mutter mit ihrem Kind auf der anderen Seite. Im Gang stand leicht abgewendet ein Typ mit Kopfhörern. Rai konnte ausmachen das die Musik von ihm kommen musste. Der Typ trug leicht zerschlissene Jeans, wahrscheinlich waren sie so gekauft, einen dunkel grauen Kapuzenpullover und eine dünne schwarze Jacke. Alles zusammen wirkte schon irgendwie sexy. Er konnte das Gesicht nicht sehen. Ob er ihn ansprechen sollte? Die U-Bahn hielt und das Kind und die Mutter wollten aussteigen als das Kind leicht schwankte und gegen den Typen plumpste. Der drehte sich sofort um half dem Kleinen sofort wieder auf die Beine. Die Mutter bedankte sich herzlich und stieg schließlich aus, während der Typ ihnen kurz hinter her sah und dem Jungen sogar liebevoll winkte. Rai war dabei aber kreidebleich geworden. Der sexy und freundliche Typ war niemand anderes als Ryu. Ausgerechnet jetzt fiel ihm auch erst auf das Ryu eine Gitarre bei sich hatte, genau die Tasche mit einem silbernen Kreuzanhänger, so wie ihm Ryouhei gegeben hatte. Oh Gott, dass musste echt die Strafe für irgendetwas in seinem Leben sein. An einem Tag, den beiden unerwünschtesten Personen zu begegnen die man sich vorstellen kann, das kann nur eine Strafe sein. Ria klammerte sich an den Griff seiner Tasche, bloß nicht auffallen. Da setzte sich Ryu neben ihm. Aber zu Rais eigenem Erstaunen hatte er nicht bemerkt das er direkt neben Rai saß. Mit verstohlenem Blick sah er Ryu an. Der hatte bereits die Augen geschlossen. Irgendwie sah er völlig entkräftet aus. Wohl zu viel Sex mit Ryouhei, dachte sich Rai und bemerkte wie sehr er sich mal wieder selbst verletzte. Es war ein sehr ruhiger Song und trotzdem konnte Rai alles von Ryus Musik hören. Er musste sie sehr laut gestellt haben. Während er ihn heimlich betrachtete, klingelte das Handy und Ryu ging ran. „Ja? Ah Kouske..... Ja ich hab sie. Sie ist noch intakt, habe sie schon angesehen...... nein ist schon okay. Aber wäre lieb wenn du nächstes mal es selber machen könntest......ja ich weiss dass du nicht in der Stadt bist...ja....ja....aber dann leg es doch das nächste mal so das ich ihn nicht sehen muss....“ Seine Stimme wurde immer ruhiger und trauriger. „Nein ist okay, einer musste es ja machen. Neben bei hast du., was gehört von?....Nein?....o..okay...ja...ja.....okay.....ja......bis bald!“ Nach dem er aufgelegt hatte Seufzte er. Rais Herz klopfte. Gerade jetzt wollte er den Mann der da saß und so verletzlich schien in den Arm nehmen, berühren, alles wie früher sein lassen. Doch seine Hand zitterte und er konnte sich nicht rühren. Er wusste nun welche zwei Gesichter Ryu hatte und das hinderte ihn daran sich jetzt wie ein verliebter Trottel zu benehmen. Während der restlichen Fahrt lenkte er sich mit verschiedenen Gedanken ab, sei es das neue Album, die neuen Outfits oder die neuen Takte der Songs. An der einen Stadion waren das Mädchen und der Junge, die die ganze Zeit eng umschlungen rumgeknutscht hatten, beinahe auf ihn drauf gefallen und hatten nur gelacht anstatt sich zu entschuldigen. Das gab ihn wieder ein bisschen Ablenkung, da er sich im Kopf darüber aufregte wie unfreundlich man doch sein konnte. Ryu war immer noch nicht ausgestiegen, hatte nur weiterhin Musik gehört und da gesessen. Wohin wollte er eigentlich? Rai schüttelte mit dem Kopf. Solche Gedanken durften nicht sein, Ryu durfte dort nicht haften bleiben. Die Bahn leerte sich und irgendwann waren es nur noch die Beiden in dem Abteil und noch knappe zehn Minuten Fahrt. Die längsten in Rais Leben. Er konnte ja jetzt schlecht weg rutschen und bemerkt hatte Ryu ihn sicherlich mittlerweile auch. Er überlegte ob er eine früher raus könnte. Dann müsste er zwar länger laufen aber da wäre es ihm wert. „Reich aus dem Vorrat ihrer tiefsten Wünsche bekleiden sie der Neigung Gegenstand. Was irgend schön, und wär' es unvereinbar, vereinen sie ob dem geliebten Haupt. Doch kommt der Tag, der sie des Irrtums zeiht, zerstreut, was sie Unmögliches verbunden, dann gärt's in ihnen, und der Eigenwille stößt feindlich aus, was sonst so freundlich schien.“, fing Ryu an plötzlich zu zitieren. Er schaute gerade aus, auf die Spiegelung von ihm und Rai. „Das ist von Franz Grillparzer, einem österreichischem Schriftsteller. Ich kannte ihn vorher nicht. Aber ich hab in der letzten Zeit viel gelesen. Ständig auf der Suche nach den richtigen Worten als Entschuldigung. Diese Woche war dieses Zitat meine Wahl, aber ausgesprochen klingt es wieder nicht nach genug.“ Ryus Stimme klang traurig aber standhaft. Rai dagegen wusste nicht wie er antworten sollte. Er konnte Ryu jetzt nicht verzeihen und jede Antwort wäre ein Schritt dort hin. Daher schwieg Rai bis zur nächsten Haltestelle. Dort stand Ryu auf, ging an Rai vorbei zur Tür. „Entschuldige, es war dumm von mir.“ Damit stieg er aus. Das Atmen fiel ihm schwer in der Stadion und er beeilte sich an die frische Luft zu kommen. Nach dem Treppenaufstieg, zündete er sich erst einmal eine Zigarette an. Laut Anzeige, die er kurz noch sehen konnte fuhr die Bahn in 10 Minuten erst wieder in die Stadt zurück. Wie kam er nur auf die dumme Idee, das eine einfache Entschuldigung alles bereinigen könnte. Vor allem noch in der U-Bahn? Er war extra sogar die ganze Strecke mit gefahren nur um die Möglichkeit zu erhaschen mit Rai zu sprechen. Jetzt war es sogar für Ryu etwas zu viel und er schaffte es nicht ein paar Tränen zu unterdrücken. „Vieleicht fängst du erst einmal damit an mir zu erklären, was und warum du das damals getan hast!“, erklang eine ziemlich zitternde Stimme hinter Ryu der sehr überrascht herum fuhr und die Zigarette fallen lies. Sie sahen sich an und Ryu musste sich erst sammeln bevor er antworten konnte. „Warum....ich weiss es nicht so genau. Ich war so wütend an dem Abend. Vor allem auf mich Selber.....ich dachte....das...ich alles hatte begraben könne...alles mit Ryouhei. Ich glaubte das es normal sein könnte zwischen ihm und mir....und dann....das an dem Abend....ich wollte nicht das er dich beleidigt...doch viel wichtiger....wollte....ich nicht dass du auch nur einen Fetzen davon erfährst was zwischen mir und ihm gelaufen war.....nicht das mit dem zusammen sein....nein.....mehr.......der …Sex.....ich wollte nicht mein Gesicht verlieren. Ich wollte das du mich als starken Mann siehst, den starken Mann an deiner Seite.....dann hast du immer weiter gefragt und.....und.......“, schwabte es aus Ryu nur so heraus. Es schien ihn lange belastet zu haben. Es entschuldigte nicht, was er Rai angetan hatte aber, Rai hatte nicht erwartet, das Ryu damals so verletzt war und es ihm alles bedeutete wie er ihn sah. So sehr das er sogar brutal wurde um seine Rolle beizubehalten. Obwohl seine Hand zitterte griff Rai nach Ryus Hand. Wie sehr er auch unter jenem Abend litt, Ryu litt ebenso und nun war es an Rai, der Starke von Ihnen zu sein. Er zog Ryu zu einem kleinen Beet, das mit einer gerade mal 30 Zentimeter Rand umgeben war, stellte sich auf den Rand und küsste Ryu auf die Stirn. „Ich kann es nicht vergessen was du getan hast, aber ich kann versuchen dir zu vergeben.“ , dabei schaute er Ryu von oben in die Augen. Ryu wirkte aus dieser Perspektive wesentlich schwächlicher und sanfter als sonst. „Niemand ist immer nur der Starke und ich will alle Seiten von dir kennen lernen. Ich will auch für dich der starke Mann sein. Denn man will immer Stark sein für den den man liebt oder nicht?“ Ryu konnte das Zittern noch in Rais Stimme hören und an dessen Körper spüren, doch die Stärke des Kleinen beeindruckten ihn sehr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)