Bloody Violin von Astre ([SasuxSaku]) ================================================================================ Kapitel 14: Nicht dieses eine Mal --------------------------------- Kapitel 14 „Die Liebe, sie war schon immer unser Untergang.“ Sakura starrte auf den Leichnam Skylers und das erste Mal seit sehr langer Zeit, konnte man Gefühle auf ihrem Gesicht lesen. Nicht unterschwellig, sondern offen und für jeden sichtbar. Ihre Augen huschten hinüber zu dem Mann, der ihnen mit erhobener Waffe gegenüberstand. Erkenntnis umwarb ihre Gestalt, eisig und grausam. Und neben dieser wallte ihr Hass lodernd auf. Hass auf diesen Mann, Verachtung und so vieles mehr. „Ich bin wirklich am Überlegen ob ich dich hier und jetzt töte, Uchiha“, verkündete Sasori und atmete verachtend aus, als er weiter sprach. „Aber Pain würde mir den Schädel abreisen. Er will dich lebend haben allerdings.“ Seine Augen erfassten ihre Gestalt und Sakura spürte wie Sasuke sich anspannte. „Hat er mit keinem Wort erwähnt, in welcher Verfassung er dich oder deine kleine Liebelei haben will.“ „Wage es sie anzurühren und ich schwöre dir...“. Er wurde unterbrochen. „Was schwörst du mir, hm? Dass du mich tötest? Ich an deiner Stelle würde ich mein Mundwerk nicht so aufreißen!“ Sakuras Haupt senkte sich und ihre Hand berührte die Schulter des Uchihas. Für jeden, eine Geste der Bestätigung. „Sogar deine kleine Schlampe versteht, Uchiha“, spottete er und das Nächste geschah nur in Sekunden, als Sakura den jungen Mann neben ihr brutal auf die Seite schubste. Ihre USP hoch reisend durchschoss sie das Handgelenk Sasoris. Sakura ging auf ihn zu, langsam und gemächlich. Mit jedem Schritt drückte sie ab. Bein, Schulter, Arm. Schreie verklangen, als der noch entsetzte Mann einknickte. „Weißt du, was mich wirklich zornig macht?“, fragte sie klirrend kalt. „Nicht die Tatsache, dass du wohl dachtest eine einfache Drohung würde mich davon abhalten dich anzugreifen. Auch ist es nicht deine Beleidigung die mich in solch Wut versetzt.“ Die Kugel zerfetzte sein Ohr. „Es ist der Fakt, dass ausgerechnet so etwas wie du, diese Frau dort hingerichtet hat. Ein dummer kleiner Fisch, der ihr nicht einmal auch nur annähernd gefährlich hätte werden können.“ Der Lauf ihrer USP legte sich sacht auf seine Stirn. Sasori keuchte und richtete seine geweiteten Augen auf ihre Gestalt. „Diese Frau hätte so viel mehr verdient.“ Sein Blut benetzte ihr Gesicht und die Augen schließend nahm sie ihren Arm herunter. Dumme Worte, wie Sakura feststellte, als der letzte Silbenklang verstummte. Was spielte der Umstand des Todes schon für eine Rolle. Es mochte traurig wirken aber Skylers Schicksal, war dasselbe, wie es jedem Schatten auferlegt war, auch ihr. Ein namenloses Grab, ohne Gesicht, ohne Stimme. Keiner würde sich jemals daran erinnern, das es diese Frau gab. Skyler Conell war restlos ausgelöscht und dennoch, als Sakuras Augen sich auf das tote Antlitz der Mörderin richteten, spürte sie neben all den anderen aufgewühlten Empfindungen, eine gewisse Traurigkeit. So nichtig und klein dennoch genug, um der Toten eine letzte zweifelhafte Ehre zu teil kommen zu lassen. Die einzige Ehre, auf welche ein Schatten hoffen durfte. In einer eleganten Bewegung sank die Haruno auf eines ihrer Knie und streckte sacht ihre Hand aus, um mit einer kaum spürbaren Berührung die Augenlider der Toten zu schließen. „Sakura...“ Ihr Arm hob sich, als Sakura aufstand und ließ mit dieser Handlung, den Uchiha verstummen, als ihre USP auf seine Brust gerichtet verharrte. Ihre Augen richteten sich auf die Seinen. Emotionslos und so hart. Sasuke hob sein Haupt an und er wusste, sie meinte es das erste Mal wirklich ernst. „Ich habe dir einst versprochen, dass ich dir in die Augen sehen werde, sollte ich dich töten“, gab die junge Frau nichtssagend von sich, ehedem sie weiter sprach. „Siehe es, als erfühlt an.“ Der Knall donnerte über die Ebene und das Geräusch, eines in sich zusammensackender Körper breitete sich aus. Ihre Finger lösten sich von der Waffe, legten sich fast verzweifelt auf ihr Gesicht und es waren ihre Lippen, die hoffnungslos nach oben zuckten. Sasuke atmete ungesehen aus und tastet nach dem dünnen Schnitt an seiner Wange, der durch die Kugel entstanden war, ehe seine Aufmerksamkeit auf die junge Frau zurück huschte. Sie wollte ihn wirklich töten, er hatte es gesehen und er zweifelte nicht daran, dass es ihr voller Wille war. „Weshalb hast du daneben geschossen? Du schreckst doch auch sonst nicht davon zurück, jemanden zu verraten“, fragte er nüchtern und blieb neben ihrer zusammengesackten Gestalt stehen. „Ich hätte euch sterben lassen sollen“, antwortete sie rau und rang dem Uchiha nur einen bitteren Laut ab und doch konnte er nicht verhindern, dass sich bei ihren Worten sein Körper verkrampfte. „Die Chance dazu hast du noch immer“ Ein quälendes Lachen. „Nein, diese Möglichkeit habe ich nicht mehr, weil ich es nicht schaffen würde. Ich kann dich nicht mehr töten, Sasuke Uchiha.“ „Was denn? Du hast ein Gewissen bekommen, dass ich nicht lache!“ Der junge Mann wandte sich von ihr ab. Sakura sah auf seinen Rücken und ihre Hand griff automatisch auf ihre Brust, während ihr Körper aufstand. Diese Empfindung, welche sie in dem Augenblick spürte, würde sie jederzeit für ein Gewissen eintauschen. Ja sogar ihr Leben würde sie geben, nur um dieses schmerzende dumme Gefühl los zu werden. Die USP in ihren Fingern verkrampfte sich. Dieser Mann war ihr Untergang, stellte sie fast schon nüchtern fest und doch keimte eine irrationale Hoffnung auf, als sie ihm folgte. Wenn Pain tot war, konnte sie verschwinden. „Lass uns das hier zu Ende bringen, bevor ich auf die Idee komme dich zu erschießen“, sprach er verachtend aus und wusste gleichzeitig, dass es nur leere Worte waren. Dessen ungeachtet würde er nicht vergessen. Nicht vergessen, dass diese Frau ihn verraten und hintergangen hatte. Der Funken Vertrauen, den er ihr schenkte, war restlos erloschen und das, verletzte ihn mehr, als der Versuch ihn umzubringen. Stumm liefen sie durch die Gänge, keine Menschenseele kreuzte ihren Weg und irgendetwas in ihr, nahm dies als Bedrohung auf. Ihre Finger wollten sich nach seinem Arm ausstrecken, doch hielt sie inne. Wagte es nicht ihn zu berühren. „Ab hier werde ich alleine weiter gehen“, gab sie daher leise von sich und beobachtete beinahe hilflos, wie der Mann einfach ungeachtet ihrer Silben weiter ging. „Sasuke Uchiha bleib stehen!“ Die Kälte in ihrer Stimme kehrte zurück und dennoch verfehlte diese ihre Wirkung. Sie sah es, als Sasuke stehen blieb und sich zu ihr umdrehte. „Was willst du tut, Sakura? Mich vielleicht dieses Mal wirklich erschissen?“, spottete er und erstarrte, genauso wie sie es tat. Rennende Schritte verklangen, ließ die Haruno zynisch realisieren, weshalb die fehlende Gengewähr sie störte. Weil es eine Falle war... Ihre Augen huschten hetzend durch den Gang und in dem Moment, in welchem die ersten Männer um die Ecke kamen, riss der Uchiha sie mit sich zu Boden. Keinen Moment zu spät, denn die ersten Kugeln rasten durch die Luft. Es brauchte kein Wort, keine Silbe. Der Angriff verebbte und sie rannten. Die Projektile trafen die Kante der Ecke, zugleich sie dahinter verschwanden. „Verdammt!“, fluchte die junge Frau und drückte ab, als einer der Männer ihr Blickfeld kreuzte. Sasuke gab einen fast belustigten Laut von sich. „Ein Fluchen aus deinem Mund. Ich wusste nicht, dass du zu so etwas in der Lage bist.“ Ihr Arm hob sich, doch der Kerl vor ihr fiel bereits röchelnd zu Boden, als die Kugel der Glock ihn traf. „Dumme Situationen verlangen manchmal nach ungewöhnlichen Verhaltensweisen“, antwortete Sakura und musste sich schmerzend auf die Lippen beißen. Ihr Verstand registrierte nur, dass der Uchiha sich beruhigte, dass sein Zorn auf sie langsam abklang, aber nicht ihre Umgebung. Ihre Hand griff nach der nächsten Wandkante, als die Haruno sich umwandte die ihnen nachkommenden Leute gekonnt zum Erliegen brachte. Sasuke stoppte, rammte dem Häscher Pains, seinen Ellbogen in den Hals, entwaffnete ihn. Das Maschinengewehr zwang sie dazu, sich keuchend an die Wand zu lehnen, als das Magazin kurz verstummte, heulte Sakuras USP erneut auf. Das Fallen des Mannes ging in dem aufkeimenden Beschuss unter. „Sasuke, halt die Luft an!“ „Was?“, fragte er überrumpelt und beobachtete, die Frau dabei, wie ihre Hand hinter ihren Rücken glitt. Die Rauchbombe zündete sie noch in derselben Sekunde, wie sie diese in den Fingern hielt. Ein Wurf und der, Qualm breitete sich aus, vertuschte so ihren Aufenthaltsort. Ihre Ohren, nahmen das Husten ihrer Gegner war, bevor sie aufstand, einen nach dem Anderen verstummen ließ. Mit dem Letzten, der zusammenbrach, zersprang das Fenster nicht weit von ihnen. Der Rauch wurde, wie in einem Sog hinausgetrieben. „Das nächste Mal warnst du mich vor!“, fauchte der Uchiha zwischen einem Hüsteln. „Habe ich“, gab sie vorsichtig schmunzelnd zurück und umschloss seinen Arm. Eine Geste, die er seufzend hinnahm. Ihr folgend, zog er die hohe Tür, an der sie ankamen, einen Spalt weit auf. Späte hindurch, ehedem er diese ganz aufzog. War es Überraschung oder Verwirrung, welche sich in ihm niederlegte. Seine Aufmerksamkeit huschte zu seiner Begleiterin hinüber und er konnte sehen, wie sie ebenso fühlte. Keine alte Halle, kein weiterer Gang. Ein weitläufiger Garten erstreckte sich vor ihnen. Wo Sasuke alte Trümmer erwartet hatte, blühten Rosen und Sträucher. Eine Idylle in der Hölle dachte er ironisch. Ein Klatschen riss die Haruno aus ihrer Verblüffung und instinktiv verfestigte sich ihr Griff um die USP. Sasuke war es jedoch, der seine Glock auf den ihnen entgegenkommenden Mann richtete. „Ich muss schon sagen, Respekt. Ich habe nicht erwartet, dass ihr so schnell hier seid.“ Ihr? Schoss es Sakura durch den Kopf und hörte, den Uchiha neben ihr den Namen der Gestalt zischen. „Sasuke Uchiha, es ist mir eine ehre dich einmal persönlich zu treffen“, grinste Pain vor ihnen erheiternd, bevor er weiter sprach. „Doch wirklich gefreut habe ich mich auf dich Sakura Haruno.“ Ihr Körper erstarrte und sie spürte den perplexen Seitenblick Sasukes auf sich. Pain lachte schallend auf. „Diesen Namen hast du lange nicht mehr gehört nicht war, Haruno? Das letzte Mal, als du deinen Großvater umbrachtest, nehme ich an?“ Schock wandelte sich zu Gefühllosigkeit um, welche sogar Eis in den Schatten stellte. „Ich weiß, was jetzt in deinem süßen Köpfchen vorgeht. Woher weiß so ein kleiner Fisch wie ich das?“ Ihre Mundwinkel zuckten grausam lächelnd hinauf. Sie sah die aufkommende Ernsthaftigkeit, in dem Augenmerk des Mannes, als sie antwortete. „Nein, ich überlege mir gerade wie Alessio Colei sein Leben verlieren wird.“ Sein Körper verspannte sich und sacht den Kopf schüttelnd sprach sie weiter. „Woher ich das weiß? Nun, er ist einer der Letzten, der noch weiß, wie einst mein Name war und da ich bezweifele, dass Gabriel überhaupt mit dir reden würde, so ist es mir ein leichtes, den Verräter ausfindig zu machen.“ Sakura senkte ihr Haupt auf die Seite. „Aber zuvor werde ich wohl deinem Leben ein Ende bereiten. Du wirst Glück haben, ein Schuss. Alessio wird länger leiden, das garantiere ich dir.“ Das Grinsen, auf dem Gesichts Pain erstrahlte zu neuem Glanz. „Wirklich? Ist das so?“ Seine Finger schnippten und die Tür hinter ihm öffnete sich. Einer seiner Schergen trat heraus und doch war es nicht das, was ihr ein Schaudern abrang. Sondern der ihr nur zu bekannte Kerl, dem vergnügt eine Pistole an den Kopf gehalten wurde. Sasuke fuhr zusammen, minimal und doch für sie erkennbar. „Glaubst du ich sichere mich nicht doppelt und dreifach ab, Haruno?“, säuselte er weiter und zog währenddessen seine Waffe. Ihre Augen erfassten die Narutos, jene ihr so entschuldigend entgegen blickten, dass es ihr die Luft zum Atmen raubte. Die junge Frau beobachtete, wie sich das Blatt zu seinen Gunsten wandte. Seine PSS richtete sich auf Naruto unterdessen die des Schergen auf Sasuke zielte. Ihre Aufmerksamkeit huschte nach rechts. Ein weiterer Gefolgsmann visierte ihre Brust an, wartete gehorsam auf ein Zeichen. „Um dem hier die Krone aufzusetzen“, sprach er weiter und Sakura wusste, was jetzt kommen würde. Wenn Naruto hier war, waren Hinata und Kakashi nicht weit. „Die anderen Zwei warten brav in ihrem kleinen Gefängnis. Solltest du es also wagen, deine Waffe zuheben, werden auch diese Beiden sterben.“ Ein kurzes Zucken ihrer Mundwinkel, was kaum erkennbar war. Er log... Sakura war sich sicher, das sowohl Hinata als auch Kakashi gefangen waren, doch würden sie nicht sterben. Denn es war niemand mehr bei ihnen. Das Lesen seiner Mikroausdrücke war ein Leichtes für sie. „Auf was spekulierst du?“, fragte sie leise und kannte bereits jetzt die Antwort. Er zählte komplett auf ihre Gefühle. Auf ihre Gefühle, welche sie für sie alle empfand. Freundschaft, Verbundenheit und Liebe. „Tue ich das denn?“ Seine Finger glitten nur kurz zu seinem Gesicht. Sie verunsicherte ihn... „Verunsichere ich dich?“ Belustigt lachte sie, weitere Ausdrücke huschten über sein Antlitz. Sasuke neben ihr und auch Naruto beobachteten mit gemischten Gefühlen die Szenerie. „Und jetzt ist es Schock, was über dein Gesicht huscht, richtig Pain? „Was?!“, rief er bestürzt auf und ein Zittern durchfuhr sein Leib. „Was denn?“ Zuckersüß und spottend. „Hat dir Alesio nicht erzählt, das ich Mikroausdrücke ebenso gut lesen kann wie einfache Musiknoten? Da hat er wohl etwas vergessen zu erwähnen.“ All umfangendes Entsetzen legte sich nieder und mit dieser wandelte sich ihre Belustigung in berechnende Kälte um. Sakura hob ihre USP. „Du spekulierst falsch. Mein Leben ist mir noch immer nichts wert, auch wenn ich so etwas wie Freundschaft oder auch Liebe für sie empfinden mag.“ Die Silben verklangen hallend und mit ihnen, hielt auch der Zeiger der Zeit. Drei Kugeln lösten sich. Ihre erste Kugel traf Pain zwischen die schockgeweiteten Augen, die Zweite seinen Häscher und mit ihnen drehte sich ihre Körper nach rechts, wo sich die Letzte in ihre Brust bohrte. Narutos Augen weiteten sich und Sasukes Stimme donnerte panisch durch die Luft. Sekunden vergingen und der Zeiger tickte unbeirrt weiter. Sakura spürte den Aufprall ihrer Gestalt auf dem harten Untergrund, Sasukes Arme, die sich um eben diese legten. Schmerzen zogen sich brennend durch ihren Brustkorb und vernebelt registrierte, sie wie Worte widerhallten. Deren Sinn ihr jedoch unbegreiflich blieb. Eigentlich, so gestand sich die junge Frau ein, war sie dumm. Dumm, weil ihr erst jetzt in diesem Augenblick, wo ihre Existenz erlosch, klar wurde, warum sie alle Vier gerettet hatte. Sie strahlten allesamt ein Licht aus, eine Reinheit, welche sie unbedingt bewahren wollte. Und vielleicht, so gestand sie sich ein, wollte sie einfach nicht, dass die Dunkelheit dieses eine Mal gewann. Wenn die Dunkelheit kommt, dich hinab zieht. Stimmern verstummen lässt und dein Leben erlischt. Erkennst du das Licht. So lange ersehnt, bis es dich umhüllt, den Schmerz erbricht und deine Welt verwelken lässt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)