Bloody Violin von Astre ([SasuxSaku]) ================================================================================ Kapitel 3: Es ist erst der Anfang --------------------------------- Kapitel 3 Sakura schenkte dem Blutrinnsal an ihrem Hals kaum Beachtung, während sie abdrückte. Skyler schmerzhaft an der Schulter traf. Wahrlich dachte sie diese Frau, endlich eine würdige Herausforderung. Über die Lippen leckend verharrte Sakura mit erhobener Waffe. Wartete geduldig, bis ihre Kontrahentin sich von dem tiefen Streifschuss erholte. Die Lichtung hinter Kakashis Haus durchzogen von Eisen und Silber. Der Boden, ein Meer aus Klingen. „Selene dein Ruf wird dir gerecht“, bemerkte ihr Gegenüber ruhig, obwohl nun eines klar wurde. Der Vorteil, jetzt auf Sakuras Seite, denn mit der Verletzung schränkte sich Skylers Zielgenauigkeit ein. „Der deine auch“, gab Sakura zurück und sie beide hielten inne. Das Bellen eines Hundes, das Brechen von Ästen und die rufende Stimme eines Kindes. Alle drei Begebenheiten wenige Meter entfernt. Grau traf Grün und in dem Moment, als der Mischlingsrüde aus dem Gebüsch rannte, abrupt stoppte, da verschwanden in stiller Abmachung die Waffen. „Kiro!“, rief das Mädchen ungelenk hinter den Bäumen hervor stolpernd. Mit dem Kleidchen von Dornensträuchern zerrissen und den Knien voller Dreck, packte sie das Tier keuchend am Halsband. „Lauf nicht immer weg, du weißt Mama schimpft mich“, murrte die Kleine und fügte in der naiven Art, wie es nur ein Kind vermochte hinzu: „Danke. Kiro läuft immer weg, sobald ich ihm die Leine abmache.“ Skyler, die den Blickkontakt mit ihr nicht abbrach, antwortete: „Mein Hündchen ist mir früher auch immer davon gelaufen.“ „Wirklich?“ Sie nickte. „Ja aber er ist immer wieder gekommen.“ „Ja! Das macht Kiro auch - nur – Mama ist meist furchtbar böse auf mich und gibt mir Hausarrest. War deine Mama auch böse auf dich?“ Skyler lächelte zuckend. „Oh ja, meine Mama war die ganze Zeit wütend auf mich.“ „Wirklich? Das ist schlimm“, rief das Mädchen aus. Sakura hob ihr Kinn, meinte anstelle ihres Gegenübers: „Ja so etwas kann schlimm sein. Hast du schon einmal überlegt, dass deine Mutter sich nur sorgen um Kiro macht?“ Ein Stirnrunzeln. „Warum sorgen?“ „Ein Auto könnte ihn anfahren und das willst du sicher nicht oder?“ „Nein, natürlich nicht“, bekam Sakura die verneinende Antwort. Skyler neigte ihr Haupt, machte eine nur für sie sichtbare Geste und dann brach in beidem Einverständnis der Augenkontakt ab. Sie würden diesen Wettkampf auf ein anderes Mal verschieben. „Siehst du und deine Mama will das auch nicht“, meinte Skyler zu dem Kind, drehte sich zu diesem und lächelte. Das Mädchen seufzte, tätschelte dem sitzenden Rüden über den Kopf. „Ja das denke ich auch aber er sieht immer traurig an der Leine aus.“ Sakura sicherte die USP hinter ihrem Rücken, ließ sie unauffällig verschwinden ehedem sie erzählte: „Weißt du, kein Tier möchte angekettet sein. Sie lieben die Freiheit dort hinzugehen, wo der Geruch, ihr Interesse sie hintreibt. Dein Hund bildet keine Ausnahme. Du muss entscheiden was dir wichtiger ist, die Sicherheit für Kiro oder sein Verlangen nach Ungebundenheit.“ Die kleinen Schultern sackten ab. „Das ist schwer.“ Skyler schloss kurzweilig die Lider. „Ja, manchmal ist einem beides gleichviel wert.“ Das Kind setzte zum Sprechen an, verstummte und vernahm die Stimme ihrer Mutter, die immer wieder nach ihr rief. Sakura zog ihre Lippen hinauf, meinte: „Du solltest lieber zu deiner Mama, bevor sie sich um euch beide sorgen muss.“ „Mhm ja stimmt.“ Den Hund auf die Beine ziehend, lächelte die Kleine, winkte ihnen ehe sie in den Büschen verschwand zu: „Danke noch mal, ich versuche mich zu entscheiden!“ Dann waren sie beide alleine. Die Stille, von Skylers Lachen wurde diese unterbrochen. „Mors certa.“ Sakura fing an zu schmunzeln. „Hora incerta.“ „Der Tod ist gewiss, die Stunde nicht“ ein lateinisches Sprichwort, welches den kurzweiligen Abschied verkündete. Und während Skyler ihr zu nickte, verschwand, da schüttelte sie belustigt ihr Haupt. Das Wiedersehen, es würde interessant werden. Auch wenn sie jetzt einen klaren Sieg davon trug, so machte Sakura sich keine Illusionen. Diese Frau, sie stand ihr in nichts nach und das bewiesen nicht zuletzt die Schnitte, die ihre Messer verursachten, sondern auch ihr fast leeres Magazin. Das Haus hinter sich lassend, hielt Sakura auf dem Gehweg inne. „Vielleicht warten diese dummen Leute“, murmelte sie leise und verwarf den absurden Gedanken. Nein, sicherlich nicht und dennoch den Weg, den sie eigentlich einschlagen wollte, wurde zu jenem, der zu ihrem Wagen führte. Es dauerte vielleicht fünfzehn bis zwanzig Minuten da erreichte sie die gesuchte Nebenstraße und stoppte in einer schattigen Hausnische. Nicht mehr, als zehn Meter von ihrem Mercedes entfernt verschränkte Sakura die Arme. Solch einen Wahnwitz sah sie selten. Die kleine Hyuga weigerte sich diskutierend in das Auto einzusteigen. Nicht Narutos beschwichtigende Worte, noch Kakashis wiederholte Aufforderung bewirkten das gewünschte Verhalten. Der Einzige, der seine Umgebung zu beobachten schien, Sasuke. Mit den Armen vor der Brust musterte er genervt jedes unübliche Geschehen. Sortierte es wahrscheinlich unterbewusst bereits in verschiedene Kategorien der Gefährlichkeit ein. Dass er ihre Gestalt nicht entdeckte, lediglich ein kleiner Fehler der Konzentrationsschwäche. Nichtsdestotrotz boten sie dort, für alle erreichbar ein einfaches Ziel und einen Moment, da zweifelte sie tatsächlich an der geistigen Zurechnungsfähigkeit aller Vier. Sakura seufzte, sah hinauf in den Himmel. Was genau tat sie eigentlich hier? Diese FBI-Agenten waren ihr völlig egal. Und trotzdem weigerte ihr Körper sich zu gehen. Es gab keinen Grund ihnen beistand zu leisten, sich in den Lauf der Zeit einzumischen. Außerdem bedeutete ihre Hilfe nur eines, sie selbst würde unweigerlich mit hineingezogen werden. Der Motor eines Autos lenkte Sakura ab und aus dem Augenwinkel bemerkte sie. Auch Sasuke betrachtete den blauen Audi. Ein altes Ehepaar kaum einen zweiten Blick wert, denn er wandte seine Aufmerksamkeit ab und hielt beide für ungefährlich. Noch ein Fehler dachte Sakura, löste sich aus dem Schatten und behielt den vorbeifahrenden Wagen im Auge. Auf Hinatas erleichterten Ausruf „Sakura!“ nicht reagierend, erhob sie ihre Stimme. „Einsteigen.“ Kakashi nickte, zog Naruto stumm mit sich auf die Rückbank, ordnete befehlend an: „Ihr habt sie gehört.“ Sasuke stieß einen höhnenden Laut aus, blieb im Gegensatz zu Hinata dort, wo er stand. Er vertraute ihr nicht, würde es wahrscheinlich nie tun und, dass es alle anderen taten rief Unverständnis auf. Diese Frau, eine kaltblütige Mörderin. Sakura öffnete die Fahrertür, sah über das Dach zu ihm. „Es ist verständlich, du traust mir nicht Sasuke Uchiha. Aber ich bitte dich jetzt in dieses Auto einzusteigen.“ Abschätzig hob er die Augenbrauen. „Was ist die Bitte einer dreckigen Mörderin schon wert, huh?“ Sakura fing an zu lächeln, als ihr Gegenüber Kakashis rüde Worte „Einsteigen. Das ist ein Befehl, Uchiha!“ ignorierte. Im Grunde erwartete sie nichts anderes von solch einem Mann sinnierte Sakura belustigt und versprach: „Sollte ich dich töten, dann werde ich dir in die Augen sehen.“ Er stockte. Die Silben wichen ihr unglaublich leicht über die Lippen, so, als würde sie über das Wetter sprechen. Zweifelte er an ihren Worten? Nein, nicht eine Sekunde. „Uchiha!“ Kakashi. Seine Kiefer verspannten sich und dennoch stieg er ein. Den Motor zündend fuhr Sakura auf die Hauptstraße. Der Audi, viel zu dicht hinter ihnen. Keine Profis nur einfache Kriminelle, die glaubten mit einem Auftragsmord an das große Geld zu kommen. Aber hier im dichten und stockenden Verkehr würden sie kaum handeln. „Wo fahren wir hin?“, durchbrach Naruto die Stille irgendwann, weil er die Geräuschlosigkeit nicht mehr ertrug. Von hinten nach vorn sehend musterte er das Seitenbild der Frau. Hinata vertraute ihr. Kakashi wie es schien ebenfalls und in dem Moment, als sie ein seichtes „Ersteinmal aus New York City heraus“ sprach, da beschloss Naruto, er würde ihr ebenso vertrauen. Auch, wenn alle ihn wegen seiner naiven Art belächelten, er vertrat seine Meinung. In jedem dunklen Herzen gab es ein Licht, egal wie noch so klein. Verbrächer konnten sich ändern und Sakura rettete ihnen heute zum dritten Mal das Leben. Einen besseren Beweis gab es nicht. „Warum hilfst du uns?“, informierte er sich weiter. Sakuras Mundwinkel zuckten hinauf. „Nicht immer braucht man einen ersichtlichen Grund für etwas, Naruto Uzumaki.“ Durch den Rückspiegel sah sie ihn nicken, so, als verstünde er ihre mit Absicht verwirrenden Worte. Die nächste Frage, in der Naruto sich über ihren richtigen Namen erkundigte, ignorierte sie. Viel interessanter wie auf einen solchen Wissensdurst zu antworten, der Audi hinter ihnen. Sie musste diese Dilettanten loswerden, bevor sie die angestrebte Richtung einschlug. Der Tunnel, in den sie nun einbog, ideal für beide Seiten. „Runter“, wies Sakura beschleunigenden an. Die Motordrehzahl jagte hinauf und während Naruto sich überrascht in die Fahrerlehne krallte, da hielt Sasuke sich abrupt an dem Haltegriff fest. „Runter, jetzt!“, stieß sie den LKW überholend aus und verzog ihre Lippen. Eine Kugel, sie streifte den Beifahrerspiegel. Zeigte so die Gefährlichkeit der Lage. Hinata schrie auf, duckte sich und zog ihren Kollegen mit hinab. Die Straße vor ihr wurde leer und dann splitterte Glas. Kiefer aufeinander beißend entfuhr es ihr: „Uchiha halten!“ Genannter keuchte entsetzt, griff mit ihrem Lenkrad los lassen hinüber. „Bist du von allen guten Geistern...“ Der Satz blieben Sasuke wortwörtlich im Halse stecken. Sakura entriegelte die Tür, drosselte den Wagen auf Hundert und alleinig durch den Gurt haltend lehnte sie sich hinaus. Ihre USP, trotz Windes zielgenau auf die Räder ihres Hintermanns richtend schoss sie. Reifen quietschten und der Audi, er krachte unkontrolliert in die Säulen des Gegenverkehrs. Empfand sie Genugtuung? Ein wenig, denn auch wenn sie auf materielle Dinge wenig wert legte, so liebte sie ihren Mercedes. Die Beschädigung bei dem Preis dieses Wagens, ein wirkliches Ärgernis. An ihrer freien Hand zog Sasuke sie fest aber nicht grob wieder zurück in das Auto. Die sich nun niederlegende Geräuschlosigkeit, während sie die Tür von oben hinab verriegelte und das Tempo auf angenehme achtzig sinken ließ, würde nun für Stunden ihren Platz einnehmen. Irgendwann auf einer von unzähligen Landstraßen, als Häuser nur noch selten zu sehen waren und die Zivilisation der Natur platz machte, runzelte Sasuke die Stirn. Sie fuhren so viele Wege, wechselten unheimlich oft die Richtung und jetzt konnte er eines mit Sicherheit sagen, die Orientierung überall nur nicht hier bei ihm. Vielleicht waren sie momentan irgendwo zwischen Main und New Hamshire aber wirklich helfen tat dies nicht. Umso überraschender, Sakura bog nun in einen schottrigen kaum von der Straße sichtbaren Waldweg ein. Hielt weit hinter dichtem Buschweg an. „Wo sind wir?“ Naruto nun aus seinem Dämmerschlaf erwacht und unheimlich neugierig auf die jetzige Umgebung. Sie blieb stumm, stieg aus und atmete die frische Luft ein. Ein wenig feucht und kalt aber der Geruch von Moos, er tat unheimlich gut. Endlich dachte Sakura wieder Zuhause in ihrer Zuflucht. Wenn auch das erste Mal nicht alleine. War es geplant gewesen sie hierher zu bringen? Nein, sicherlich nicht aber ihr fiel auf die schnelle nichts anderes ein. Hier in diesem namenlosen Wald, der ihr gehörte, konnte die Sicherheit fast nicht höher sein. Sakura verriegelte den Wagen mit Hinatas ausstieg und meinte: „Kommt.“ „Das Schild“, machte Naruto aufmerksam. Sie sah über die Schulter und antwortete: „Das Land hier gehört mir, dementsprechend braucht ihr keine Angst haben erschossen zu werden.“ Hinata sah auf. „Das Land gehört dir?“ Sakura nickte, wandte sich ab und zeigte die Richtung durch die Bäume vor. Es gab keinen niedergetrampelten Weg zu ihrem Haus und wahrlich hatte es Kakashi Hatake mit seiner Verletzung schwer zu folgen, nichtsdestotrotz, Mitleid flammte keines auf. „Und wie viel gehört dir hier?“ Narutos trampelndes Stolpern schreckte die ruhige Umgebung auf und das davon hetzende Reh, mit Wehleid sah Sakura ihm nach. „Hundert Hektar und jetzt.“ Sie stoppte kurz, drehte sich zu ihm um. „Sei leiser und pass ein wenig auf, wohin du gehst. Das Reh, es wäre nicht geflüchtet, wenn du auf deine Schritte achten würdest.“ „Ich...“, stotterte er wegen ihrer harschen Worte und sie unterbrach sein zaudern darauf Arm ausstreckend: „Das hier – es ist nicht deine Welt und ich habe nicht umsonst dafür gesorgt, dass Menschen hier nur bedingt zutritt haben. Also nimm wenigstens etwas Rücksicht auf deine Umwelt.“ Weder auf Narutos gemurmeltes „Tut mir leid“ noch auf Sasukes überraschte Züge achtend lief sie weiter. Ein Armutszeugnis, die Menschen der heutigen Zeit verlernten jäh mit den Tieren und der Wildnis zusammenzuleben. Als sich der Wald lichtete, spürte Sakura das Stocken in ihrem Rücken und hörte Hinatas leise „Wow“. Dieses von der Abendsonne durchflutete Fleckchen Land, ein Traum. Jedes Mal wenn sie diesem Bildnis der Idylle gegenüberstand, wusste Sakura wieder, weshalb sie hier lebte. Die Wildrosen, die ersten Blüten gingen auf und der See, eine glitzernde Fläche aus Kristallen. Obwohl die Gruppe innehielt, trat sie an die Haustür. Weder diese noch die Fenster waren verschlossen, und während sie eintrat, die Schuhe auszog, da verkündete sie: „Euer Hierbleiben ist mit einigen Bedingungen verknüpft.“ Sakura wartete, bis die Gruppe ihr endlich nachkam, und machte das ihm selben Gang liegende Badezimmer auf. „Die Erste: Mein Schlafzimmer wird keiner von euch betreten.“ Ihre Finger berührten die Blätter des noch junge Pflänzchen auf dem Fensterbrett, bevor sie sich niederkniete. Mit geübten Handgriffen den Verbandskasten aus dem Rattanregal herauszog. „Die Zweite“, sprach sie weiter, deutete Kakashi sich auf den Tolletendeckel zu setzen. „Ich will nicht, dass ihr in diesem Wald umherwandert.“ Sasuke setzte bereits an etwas zu erwidern aber Kakashi, der sich niederließ, kam ihm autoritär zuvor: „Wir halten uns daran!“ „Gut“, antwortete sie. Den provisorischen Druckverband um sein Bein löste sich relativ schnell. Mit dem Messer schnitt sie den Stoff seiner Hose entzwei und musterte das Einschussloch. Natürlich bemerkte sie die Blicke in ihrem Rücken und auch, wie sich Sasuke versteifte. Eine Regung, die wahrscheinlich nur sie wahrnahm, denn weder Naruto noch Hinata, die ihr über die Schulter sahen, reagierten. Das Gefühl, welches sie ergriff, versicherte ihr, Sasuke beobachtete jede ihrer Regungen und scheute sich nicht bei der Falschen zu schießen. „Die Kugel muss raus“, informierte sie ungeachtet dessen und sah zu Kakashi auf. Er nickte. „Verstehe.“ „Wir sollten vielleicht ins Krankenhaus fahren.“ Hinata. „Nein“, verneinte er. „Das ist eine schlechte Idee. Es muss so gehen.“ „Ohne Schmerzmittel?“, stieß Naruto aus. Sakura überging ihre Unterhaltung Messer desinfizierend. „Hatake schaffst du es?“ „Mir bleibt wohl nichts anderes übrig“, verzog er seine Lippen zu einem zuckenden Lächeln. Hielt die Luft an, als die Klinge seine Haut berührte. Sakura hielt seufzend inne. „Du erwartest bereits Schmerzen.“ Sie sah über die Schulter. „So wird das ohne Fixierung nichts. Uzumaki, Uchiha, festhalten.“ Wo Naruto anstandslos tat was sie verlangte, da zögerte Sasuke. Nicht lange, weil ihm die möglichen Folgen seiner Verweigerung klar wurden. Eine scharfe Klinge konnte bei ruckartigen Bewegungen gravierenden Schaden anrichten. Und Kakashi würde sich bewegen. „Anko Mitarashi, wie ist sie gestorben?“ Ihr Gegenüber riss überrascht die Augen auf, sein keuchendes „Was?“ ging in ihrer schnellen Handlung unter. Die Klinge tauchte in Fleisch ein und sie fragte weiter: „Hast du den Mörder gefunden?“ Er biss die Zähne zusammen und seine verkrampften Regungen, sie wurden von seinen Kollegen mit festem Griff gedämmt. Anko Matarashi, einst Kakashis Verlobte und vor zehn Jahren im Dienst durch einen Kopfschuss getötet. „Hast du den Mörder gefunden Hatake?“, wiederholte sie. „Nein!“, presste er heraus. Nicht die Qualen ihrer Handlung sprachen aus ihm, sondern der wieder entfachte Schmerz des Verlustes. Die Unverständnis der noch Anwesenden, sie war sichtbar, auch wenn die blutende Wunde immerzu präsent in der Atmosphäre hing. „Was würdest du tun?“ „Ich würde...“ Sie unterbrach ihn, ehe er die Silben zu Ende brachte. „Die Kugel ist draußen.“ Kakashi blinzelte, auch die Anderen. Das Projektil fiel plump auf die Fliesen. „Du hast Glück, die Kugel drang nicht weit ein. Klemmpflaster reichen aus.“ „Das wars schon? Ich dachte das tut mehr weh.“ Naruto ließ ihn aus, sah dabei zu, wie Sakura die Wunde säuberlich mit Besagtem behandelte und aufstand. „Ablenkung“, erklärte Hinata dann. „Die Taktik wird oft bei kleinen Kindern angewandt.“ Kakashi bejahte seufzend. „Menschen, die auf extreme Schmerzen gefasst sind, leiden immer mehr, als welche die nicht wissen, was auf sie zu kommt. Daher ist der Drang danach sich zu bewegen größer.“ „Verstehe.“ Naruto machte eine nickende Geste. „Und wer ist...“ „Sucht euch ein Zimmer aus“, unterbannt Sakura Hände waschend. „Auch wenn ich nicht auf Besuch jeglicher Art eingerichtet bin, habe ich noch einige Decken und Kissen übrig. Zwei von euch müssen allerdings mit einer Couch zurechtkommen.“ Naruto von dem Thema „Anko“ abgelenkt fing an optimistisch zu grinsen. „Kein Problem, wir finden uns zurecht.“ Sie nickte, verließ den Raum und seufzte ins Wohnzimmer gehend. Sie musste sich wirklich über die nächsten Schritte klar werden. Es konnte kein Zustand sein sie hier zu behalten. Die einfachste Problemlösung und die Vier waren eindeutig ein Problem, bot die Auslieferung. Ein Anruf, ein geübter Schachzug und Sakura war sie alle mit einem Schlag los. Aber für was dann die Mühe sie zu retten, ihnen bis jetzt beistand zu leisten. Nein sie würde die mit Arbeit verbundene Flucht nicht zerstören. Den Schrank in der offen und drei Treppen höher liegenden Küchenzeile aufziehend, griff sie in die Tüte mit Vogelfutter. Durchquerte mit einer Handvoll den Raum und verließ das Haus durch die Terrassentür. Außerdem dachte Sakura, auch wenn sie bezweifelte, einer von ihnen merkte sich den Weg hierher, so erschien es doch, als notwendig später dafür zu sorgen, dass sie ihr Heim nicht wiederfanden. Das „Wie“ würde sich noch zeigen. Genau wie alles andere. Aber erst einmal wollte sie Ruhe und den Tag irgendwie trotz der ungewohnten Anwesenheit von Menschen ausklingen lassen. Es ist dein Herz, das auf die Reise geht, gib dir Zeit – der Weg ist weit. Naruto sah ihr nach, neigte sein Haupt und musterte die Singvögel, die ihr hüpfend folgten. Sie stützten sich auf das Futter, das sie mit einer Bewegung verstreute. Keines dieser Tiere floh, nicht ein Indiz der Furcht in ihrem Verhalten. Sakura verschwand aus seinem Blickfeld und jetzt sah er sich bewusst um. Moderne Einrichtung durchzogen von alten Möbeln in hellen Farben. Pflanzen an den richten Stellen und so viele Bücher dachte Naruto als er die Regale betrachtete. Unheimlich schön und gemütlich. Aber doch... „Sie selbst fehlt“, sprach Sasuke jenes aus, was irritierte. Naruto bejahte stumm, erfasste das blaue Gemälde über der Couch. „Kein Bild, kein Hinweis, wer Sakura wirklich ist.“ Er schüttelte sein Haupt und gab zu: „Wenn ich ehrlich bin habe ich einiges erwartet aber nicht das. Kalte Umgebung, dunkel und ich weiß nicht – einfach anderes.“ Sasuke nickte, registrierte Hinata die im Gang hinter ihnen Kakashi half eines der Zimmer zu beziehen. Der Wohnraum sagte vieles über die Persönlichkeit des jeweiligen Bewohners aus. Dieses Haus, es schwieg. Und – ja, auch er rechnete mit etwas anderem. Diese Frau, eine eiskalte Mörderin und es mochte ihm nicht eingehen, warum gerade so eine Person in einer solchen idyllischen Einsamkeit lebte. „Weißt du was Teme?“ Sasuke sah zu ihm. „Ich werde ihr Vertrauen, so wie Hinata auch“, verkündete Naruto, drehte sich um und klopfte ihm auf die Schulter. „Halt mich ruhig für verrückt aber ich glaube irgendwo ist Sakura ein guter Mensch.“ Er ging und Sasuke schüttelte schnaufend den Kopf. „Wenn das überhaupt ihr richtiger Name ist“, murmelte er. Durch den Raum gehend, ließ Sasuke sich ausatmend auf das Ledersofa nieder. Sollen sie ihr ruhig alle vertrauen. Er tat es nicht. Frag dich nicht wieso, weshalb, warum. Dieser Sinn – er ist zu tief – und so alt wie Sternenstaub. Als Sakura durch die Terrassentür das Haus betrat, begleitete die frische Nachtluft ihre Bewegungen. Acht Stunden dachte sie und meinte die Zeit, in der sie nahe des Sees an einer alten Buche ruhte. Untypisch, wenn sie die Gesellschaft der Agenten bedachte, aber eines sicherlich. Notwendig und das bewies ihr die Schnelligkeit mit der sie am Nachmittag die Lider schloss. Durch das Wohnzimmer gehend registrierte sie im Grunde sofort die Anwesenheit Sasukes und auch dass er schlief. Dennoch, erstmals während sie die Küche betrat, sah sie zu ihm. Ihre Mundwinkel zuckten kurzweilig hinauf. Er nahm sie nicht wahr, registrierte nicht einmal eine Veränderung in der Umgebung. Dennoch machte Sakura sich keine Illusionen. Lediglich die für ihn ungewohnten Geräusche der Natur lenkten von ihrer Anwesenheit ab. Mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit und darauf würde sie ihre Hand ins Feuer legen, wäre er in der Stadt bereits wach gewesen, als sie den Raum betrat. So jedoch bekam sie das Vergnügen seine entspannten Züge zu mustern. Das erste Mal, seid sie diesen Mann kannte lag sein Ausdruck offen vor ihr. „Das wahre Wesen eines Menschen offenbart sich im Schlaf“, flüsterte sie, stieß einen belustigen Laut aus und drehte sich um. Ihre Regungen, während sie Brett, Messer und Obst herrichtete, unheimlich leise. Sakura kam nicht umhin einmal mehr festzustellen, wie interessant Sasuke Uchiha war. Sein Charakter und das konnte sie bereits jetzt sagen, schien durchzogen von Widersprüchlichkeit. Neben der offensichtlichen Dominanz bemerkte sie ebenso die Ruhe und Distanz. Aber auch die Verletzbarkeit irgendwo in ihm vergraben. „Möglicherweise nachtragend“, dachte sie laut und schnitt präzise die Früchte klein und richtete, mit Süßstoff und Joghurt verfeinert den Salat an. Das unregelmäßige Kratzen auf dem Boden lenkte sie ab und spätestens die seichte Berührung an ihrem Bein ließ Sakura zu Boden sehen. Das Kaninchen, ein willkommener Freund. „Findest du draußen nichts oder suchst du nur wegen des nahenden Regen Unterschlupf?“ Niederkniend bot sie dem Tier ein zurechtgeschnittenes Apfelstück an. Einst da fand sie den Hoppler im Wald. Verletzt und noch zu Jung, um selbst zu überleben. Sie nahm ihn mit, päppelte ihn auf und rechnete damit, er würde verschwinden, sobald er konnte. Aber auch wenn er über Tage ging, so kam er immer wieder. Verlangte nach Fressen oder lag ruhend auf ihrer Couch. „Ich sollte dir wohl irgendwann einen Namen geben“, meinte sie und fügte die Bewegung wahrnehmend hinzu: „Ich wollte dich nicht wecken.“ Sasuke antwortete nicht, strich mit seiner Hand über den Nacken. Steif und schmerzend und er verfluchte sich gerade. Naruto hielt er immer dessen Leichtsinnigkeit vor, selbst war er nicht besser. „Möchtest du etwas essen?“, vernahm Sasuke und sein Interesse schweifte automatisch über den Teller bis hin zu der Schüssel, die vor ihm abgestellt wurden. Das Schmunzeln, als sie mit Abstand neben ihm platz nahm, es spiegelte sich in ihrer Stimme wieder. „Ich bin Vegetarierin, daher kann ich dir momentan nichts anderes anbieten.“ „Ich will überhaupt nichts“, antwortete er, sah zu ihr. „Was soll der Mist eigentlich?“ Sakura zog ihre Beine seitlich an und lächelte. „Im Grunde wollte ich dir lediglich etwas zu Essen anbieten.“ Seine Kiefer verspannten sich. „Wieso du uns hilfst“, schnauzte er. „Ah“, machte sie, schnitt den mitgebrachten Apfel entzwei. „Das meinst du. Nun – ich weiß es nicht.“ Mit einigen Antworten rechnete er, jedoch nicht mit einer solchen. Sein Stocken allerdings rührte von dem hochhüpfenden Hasen, nicht vor der Wahrheit, die ihre Worte mit sich brachten und er nicht leugnen konnte. „Und das soll ich dir glauben?“ Sie zuckte mit den Schultern, fütterte das Tier und fing an zu essen. „Ob du meinen Silben glaubst oder nicht, es ist für mich unwichtig. Genau wie euer Vertrauen.“ Sakura erwiderte den nun entstehenden Blickkontakt. „Des Weiteren – egal wo du suchst, Sasuke Uchiha, du wirst nichts über mich in Erfahrung bringen können. Denn wie ich Hinata bereits sagte: Offiziell gibt es mich nicht.“ Sag wie finde ich die Wahrheit? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)