Unter schwarzer Flagge von hatchepsut ================================================================================ Kapitel 4: Verrat ----------------- Vegeta stand wieder am Bug seiner 'Fury' und sah über das Meer. „Und hier soll ein spanisches Goldschiff in den nächsten Tagen vorbei kommen?“ Er sah zu Nappa. „Aye Käpit'n Black. Ich bin mir ganz sicher.“ Vegeta nickte und hob das Fernglas ans Auge. Als er zurück auf der 'Fury' gewesen war hatte ihm sein erster Maat diese Neuigkeit offenbart. Einige Männer hätten das in den Spelunken und Tavernen Tortugas aufgeschnappt, hatte Nappa behauptet und da er in den Gesichtern seiner Leute sehen konnte, dass sie diesen Schatz unbedingt wollten, da sie selbst an diese Information gekommen waren und scheinbar keiner der anderen Kapitäne zur Zeit ein seetüchtiges Schiff hatte, oder in der Nähe war, hatten sie sich kurzentschlossen zwischen den Inseln auf die Lauer gelegt. Immerhin ein letztes Gefecht mit diesem Schiff, dass ihm all die Jahre gute Dienste geleistet hatte. Er sah zum Krähennest hoch. „Roy, siehst du was?“ „Aye, Backbord voraus Kapitän.“ Vegeta wand sich um, hob das Fernglas. „Schiff klar machen zum Gefecht!“ Die Männer gehorchten. Zumindest die Meisten. Viele paar Augen lagen auf dem Kapitän der 'Fury' und leise Flüche wurden gemurmelt, als sie abschätzten, wann das Schiff in Reichweite von ihnen sein würde. Blicke wurden ausgetauscht, der Sitz der Säbel kontrolliert und dann brachten die Leute sich langsam aber unaufhaltsam in Position. Vegeta beobachtete wie das Schiff in den Wind drehte, wie sich die Segel blähten, die Flagge war eine andere, als Nappa gesagt hatte, aber das musste nichts heißen, konnte eine List der Spanier sein. „Was sollte das für ein Schiff sein Nappa?“ Nappa ließ seinen Blick über den Horizont gleiten. „Da stimmt was nich', Cap. S' sollte nen kleineres Schiff sein.“ Vegeta nickte, musterte das fremde Schiff eingehend, als sich plötzlich der Bug eines weiteren Schiffes um die Ecke der Insel schob. Ein dickes, tief im Meer liegendes, breites Frachtschiff, dessen Ruder es zum Teil als Galeere kennzeichnete. „Scheiße! Das ist eine verdammte Galeere, Nappa. Die haben aller höchstens Sklaven an Bord. Und das andere ist das Begleitschiff. Die werden nur noch mehr Sklaven an Board haben.“ Er warf Nappa das Fernglas zu und sprang von der Reling aufs Deck. „Und sie haben uns bereits gesehen. Was waren das für Informationen? Hast du sie geprüft?“ „Aye.“, knurrte sein erster Maat und fluchte. „Soll'n wir abdreh'n?“ Der Piratenkapitän überlegte. „Aye. Mit Sklaven können wir nichts anfangen. Am Ende denken die noch wir sind ein Handelsschiff unter falscher Flagge. Segel in den Wind. Wenn wir anluven dann sollten wir ihnen noch davonfahren können.“ Nappa einen mahnenden Blick zuwerfend: „Und du, in meine Kabine. Sofort!“ Der Maat gehorchte und gab Anweisungen, sofort abzudrehen. „Na los! Oder soll ich euch Beine mach'n?“, knurrte er und verschwand in der Menge, schubste die piraten zur Seite und sorgte dafür, dass die Befehle Blacks sofort umgesetzt wurden. Die 'Fury' setzte sich, schnell und galant in Bewegung, während Vegeta in den Niedergang trat. Dort jedoch tauchten zwei Schatten, große Matrosen vor ihm auf und versperrten ihm den Weg. Er runzelte die Stirn, seine Nackenhaare stellten sich auf, sein Gefühl schrie ihm Gefahr zu. Plötzlich erklang lauter Tumult an Deck, Schreie, Laute, Schläge. Die Bewegungen des Schiffs erlahmten wieder. „Was soll das?“, herrschte er, die Hand am Dolch, denn für den Degen war es hier zu eng. „Wir bleiben auf Kurs, Black.“, knurrte einer der beiden. Vegeta verharrte verlagerte minimal sein Gewicht. Machte sich instinktiv auf einen Kampf gefasst. Dann spürte er die Mündung einer Steinschlosspistole an seinem Hinterkopf und jede Bewegung erstarrte. Seine Augen wanderten zur Seite, er erkannte den Schatten der hinter ihm auf die Wand fiel. „Was soll das werden Nappa? Eine Meuterei?“ „Tut mir Leid, Cap.", war alles was Nappa sagte. Dann traten zwei der Seemänner vor und wollten Vegeta am Arm packen. Er wich trotz der Steinschlosspistole an seinem Kopf nach hinten aus und entzog ihnen seine Arme. „Fasst mich nicht an! Was soll das? Haben wir nicht immer gute Beute gemacht? Habt ihr nicht immer euren Anteil bekommen? Jeder wurde ausbezahlt.“ In seinem Kopf arbeitete es. Er fragte sich, wie das hatte passieren können und wie er das Blatt nun noch einmal zu seinen Gunsten wenden konnte. „Gute Beute, aye! Aber zu wenig. Der Anteil is' zu wenig für's Risiko!“ „Aye!“, kam die Zustimmung von zwei, drei weiteren Stimmen im Hintergrund. Erneut versuchten sie wieder Vegeta zu packen. Die Pistole wurde geladen. „Mach's nich' schlimmer, eh? Lass' dich einfach fesseln.“ Vegetas Kopf ruckte zurück gegen die Pistole und gleichzeitig fragte er sich ob er lebensmüde war. Seine Hand schloss sich um das Heft seines Dolches und er zog ihn langsam heraus. Er war wirklich leichtsinnig, aber wenn Nappa nun abdrückte dann sollte es so sein. Mit der anderen Hand zog er langsam den Degen aus der Scheide. Er drehte sich um. Sah nun direkt in die schwarze Mündung der Pistole, sah in Nappas Gesicht und hinter ihm die Männer, welche ihn zum Teil seit Jahren begleiteten. Einige von ihnen hatten Blessuren am Körper, lagen gefesselt zu den Füßen der anderen. Was den kurzen Tumult den er gehört hatte erklärte. Also waren nicht alle auf Nappas Seite. Das ließ ihn hoffen. Er ging die drei Stufen, welche er hinab gestiegen war wieder hinauf. Nappa wich zurück, doch die Pistole blieb wo sie war. „Meuterei also?“, fragte er laut in die Runde und starrte alle der Reihe nach an. Einige besaßen zumindest den Anstand den Kopf zu senken. „Wir haben immer nach dem Kodex gehandelt. Ihr seid immer mit reicher Beute von meinem Schiff gegangen. Und jetzt das?!“ „Zu wenig Beute!“, brüllte einer aus den hinteren Reihen. „Aye, zu wenig.“ „Hätte mehr sein müssen!“ „Wir haben viel mehr erbeutet als das, was du bei uns angekommen ist!“ „Nur wegen den Freibeuterbriefen!“ „Aye!“ „Wir wollen keine Abgaben zahlen! Wozu sind wir denn geflohen? Wozu Piraten geworden?“ „Aye!“, wurde ihm fast aus allen Kehlen geantwortet. Vegetas Blick kehrte zu Nappa zurück, maß seine Chancen ab, überlegte, auch jetzt noch. Dann setzte er die Spitze seines Degens auf die Schiffplanken auf. Es dauerte einen Herzschlag, zwei, dann klapperte die Waffe gen Boden als er den Griff los ließ und die Spannung wich aus seinem Körper. Auch den Dolch ließ er fallen. Es gab schlicht keine Chance. Die Mannschaft war gegen ihn, sie waren auf See und es gab keine Möglichkeit unbeschadet bis zur Reling zu kommen um ins Meer zu springen. Verraten. Als ihr Kapitän die Waffe niedersinken ließ, griffen zwei Paar starker Hände nach ihm und drehten ihm mit einem Ruck die Arme auf den Rücken. Ein Seil wurde gezogen. „Los. Bindet ihn bis die Sklavenhändler hier sind.“ Nappa ließ die Steinschlosspistole sinken und grinste. „Gute Entscheidung Käpt'n. So bringst du deinen Leuten am Ende wenigstens noch etwas ein.“ Vegeta reagierte darauf gar nicht. Sein Blick war starr auf die Planken seines Schiffes, seiner 'Fury' gerichtet und ließ sich die Hände auf dem Rücken zusammen binden. So eine verdammte Scheiße. Dann wurde er grob nach vorne gestoßen, wäre fast gestolpert und gegen den Mast gedrückt wo sie seine Hände festbanden. Das hätte seine letzte Fahrt werden sollen. Danach wäre er verschwunden, wäre vor dem Hafen Tortugas über Bord gesprungen, hätte Kapitän Black sterben lassen, währen er mit seinen Leuten und der 'Morningstar' zurück nach England gesegelt wäre. Warum hatte er sich von Nappa nur hierzu breit schlagen lassen? Was war ihm entgangen? Was war schief gelaufen? Kaum dass der Kapitän an den Mast gebunden war, stieg Nappa auf das Achterdeck und gab der Galeere ein Zeichen, welches ihnen mitteilte, dass sie sich gefahrlos nähern konnten. Es war geschafft. Sie hatten den Kapitän überwältigt und jene, welche sich ihrer Meuterei nicht angeschlossen hatten. Er hatte das von langer Hand geplant gehabt und nun konnten sie sich den Batzen Gold abholen, der auf seinen Kopf ausgesetzt war. Der ach so große Kapitän Black war wirklich gestürzt! Vegeta versuchte alles zu ignorieren, einfach alles. Wie Nappa mit dem Kapitän der Galeere verhandelte, wie die Männer ihn los machten und zu dem Kapitän schleiften, wie er ihm übergeben wurde, wie ein Vertrag über ihn abgeschlossen wurde. Wie es den anderen Männern auf seinem Schiff ebenso erging. Es war ein surreales Gefühl und sein Verstand hatte Probleme damit es als Realität und nicht als Traum wahrzunehmen. Er blendete es einfach aus. Scheiße ... dachte er nur noch. Wie hatte das passieren können? Man nahm ihm alles ab. Schwertscheide, Mantel, Kleidung, seinen Ohrring. Alles was blieb war eine Hose ehe man ihm Hände und Füße in Eisen legte. Ein letzter Blick auf das offene Meer zeigte wie sich sie Segel der 'Fury' im Wind bauschten, als sie von der spanischen Galeere abdrehten und ein weiteres Mal auf große Fahrt gingen. Dieses Mal jedoch ohne ihren berühmten Kapitän. Ein knappes Jahr später, Sommer 1709, an der spanischen Küste: „Sí papa. Yo se. Quiero ir al mercadillo.“ „Sei vorsichtig, mi chico.“ Kakarott neigte sein Haupt und küsste seinem Vater die Hand. Es ging zum großen Markt. Das Jahr seit er aus der Karibik zurückgekommen war, war hart gewesen. Er hatte sich allerlei zu schulden kommen lassen und musste dafür grade stehen. Sein Vater war wegen der Verluste der Edelsteinmienen in Ungnade bei seinem Bruder dem König gefallen und jener hatte beschlossen sie fürs Erste aus Madrid fernzuhalten und hierher an die Küste in ein vorübergehendes Exil geschickt. Nun war es an ihm einige Dinge in der Stadt in Auftrag zugeben. Er war in Begleitung seiner Leibgarde, als er aus dem Hof einer Familie ritt, beladen mit einem dick gefüllten Geldbeutel, den er gewillt war auch auszugeben. Vegeta saß in seinem Gefängnis und starrte mit leerem Blick auf seine Hände an denen sich harte Schwielen gebildet hatten. Ein Eisenring lag um seinen Hals und verband ihn mit der steinernen Wand. Sechs Monate, sechs lange Monate hatte er gerudert, war dabei muskulöser geworden, gerade an den Armen, aber dafür hatte er unendlich viele Narben mehr. Auf seinem Rücken die Zeichen der neunschwänzigen Katze, an seinen Hand- und Fußgelenken die Abschürfungen der Eisen. Er zog die Beine an den Körper, umschlang sie mit den Armen und ließ seinen Kopf darauf sinken. Wenigstens kannte ihn hier keiner mehr. Es war unerträglich gewesen. Auf der Galeere, wo jeder wusste, wer er war, war er der Außenseiter gewesen. Derjenige der andere in die Sklaverei verkauft hatte, war nun selber Sklave. Zu Anfang hatten seine Männer noch zu ihm gehalten, doch als ihnen klar wurde, dass sich dadurch auch ihr Stand verschlechterte, hatten sie ihn im Stich gelassen. Die Aufseher hatten sich einen Spaß aus ihrem großen Fang gemacht, hatten ihn spüren lassen wo er nun stand, wer, was er nun war. Es war fast eine Erlösung gewesen, als die Galeere von irgendwelchen Piraten aufgebracht wurde. Die Sklaven die den Angriff überlebten wurden auf das andere Schiff geprügelt und in jedem Hafen der angelaufen wurde, wurden welche von ihnen verkauft. Eine sechswöchige Odysee hatte begonnen, in der es nur noch galt mit den spärlichen Essensresten, mit den Käfern und Ratten im Schiff zu überleben. Wo er mittlerweile war? Er hatte keine Ahnung, auch wenn er vermutete, dass es die afrikanischen Kolonien waren. Aber es war ihm um ehrlich zu sein auch egal. Hauptsache es kannte ihn hier keiner mehr. Der Markt war voll, die Sonne stand hoch am Himmel und trieb die Besucher des Platzes dazu, jede nur erdenklich erreichbare Stelle mit Schatten zu bevölkern, sodass Kakarott sich recht einfach seinen Weg durch die Käfige und Stände bahnen konnte. Das was er hatte besorgen wollen, hatte er bei einem Händler aus Toledo in Auftrag gegeben. Er wusste selbst nicht warum, doch trugen ihn seine Schritte wie von Geisterhand zu dem Teil des Marktes, der für die Sklavenhändler gedacht war. Käfig reihte sich an Käfig. Feine Schweißperlen glitzerten auf seiner Stirn und ein ums andere Mal wischte er sich mit seinem Stofftaschentuch darüber. Er war in seinen besten Gewändern gekleidet; ein weißes Seidenhemd, mit Rüschen am Ausschnitt und den Ärmeln, darüber seine dunkelblaue Weste mit goldverzierten Stickereien. Die hellbraune Kniehose und seine schwarzen Lederstiefel rundeten das Bild des Ehrenmannes ab. Normalerweise war er die Hitze gewöhnt und kam gut mit ihr zurecht. Doch seit er vor einem halben Jahr wieder in Spanien angekommen war – nach den schrecklichen Ereignissen mit Black und seiner Piratenbande - schien die Sonne seines Heimatlandes eher drückend als wärmend. Seufzend und gelangweilt , sich fragend was er hier tat, schlenderte er durch die Reihen, sein Blick streifte hier und da die Insassen der Käfige, schenkte ihnen jedoch keine richtige Beachtung. Die Händler, die wohl hofften, ein gutes Geschäft zu machen, wurden von seinen Männern auf Abstand gehalten. Als er jedoch einen schwarzen Haarschopf inmitten der meist dunkelhäutigen Sklaven ausmachte, hielt er inne. Die Wachen hatten Vegeta mit anderen Sklaven aus den kühlen Verliesen in die Käfige auf dem Markt gebracht und an Pfosten gekettet. Die Arme hoch über dem Kopf das die Käufer, die vorbeigingen, auch ja jedes Detail ihrer zukünftigen Ware sehen sollten. Vegeta ließ den Kopf gesenkt und versuchte seinen Pfosten immer möglichst zwischen sich und denen zu halten die vorbei gingen. Er hasste sie. Er hasste sie alle, diese aufgedonnerten Pfaue die daher stolzierten wie Affen und gafften. Aber am meisten hasste er diese Hitze. Nicht einmal in der Karibik war es so heiß gewesen. Der Händler, der offensichtlich zu dem dazugehörigen Käfig gehörte, bemerkte Kakarotts Interesse natürlich sofort und beeilte sich, seine Ware anzupreisen. Mit einem Stock schlug er gegen die Gitterstäbe und forderte die Sklaven auf, sich zu präsentieren. „Los! Zeigt Euch! Der Herr will euch sehen!“, brummte er und schlug erneut gegen die Eisenstäbe. Doch der Blick des Prinzen glitt nicht über die Körper der Männer, Frauen und sogar Kinder in dem Käfig, die der Aufforderung willens nachkamen und sich ihm - meistens waren sie nackt – präsentierten. Seine Aufmerksamkeit hing an dem Mann mit dem pechschwarzen Haar im hinteren Teil des Käfigs, der sich kein bisschen rührte. Er hatte das Gefühl, ihn schon einmal gesehen zu haben. „Den da. Zeigt ihn mir.“, forderte er den Händler auf, seinen Blick keine Sekunde von dem Mann nehmend. Wieder so ein scheiß Adliger. Er hatte keine Lust sich zu präsentieren, wer war er denn? Leck mich, dachte Vegeta und blieb sitzen. Er war müde, einfach nur müde. Aber seine Entscheidung währte nur so lange bis einer der Gehilfen des Händlers ankam um seine Ketten vom Pfosten zu lösen. Er wurde an den Haaren gepackt und auf die Beine gezerrt, dann nach vorne gestoßen, stolperte, fing sich wieder und bekam noch einen Schlag in den Rücken, der ihn an die Gitterstäbe beförderte. Seine Hände schlossen sich um jene um zu verhindern das er fiel. Mit einem Knurren in Richtung des Gehilfen richtete er sich auf, hob den Kopf. Sein Körper erstarrte. Sein Herz setzte die Schläge aus. Selten in seinem Leben hatte es Situationen gegeben die er nicht irgendwie zu meistern gewusst hatte und noch seltener hatte es welche gegeben bei denen er nicht mehr gewusst hatte was er sagen sollte. Diese war solch eine Situation, als er aufblickte und in die Augen Kakarott d'Ordónos sah. Eben jenem erging es nicht viel anders. Er erstarrte, wohl aber aus einem anderen Grund, als sein Gegenüber. „Vegeta Black“, murmelte er und starrte den Mann in Ketten an. Seine Mundwinkel zuckten als ein Grinsen sich langsam auf seinen Lippen formte. „Sieh mal einer an.“ Er legte den Kopf schief und ließ seinen Blick über den entblößten Körper wandern. Seit ihre letzten Treffen war seine Haut dunkler geworden. Er schien viel an der Sonne gewesen zu sein ... und bedachte man seine jetzige Situation, wurde die Frage 'wo' auch beantwortet. Irgendwie schien er in die Hände seiner Feinde gefallen zu sein. Kakarott fragte sich, wie das wohl geschehen war. Er schüttelte den Kopf, um seine Gedanken zu vertreiben und sah dem Mann in die Augen. „Das hättet Ihr nicht gedacht, oder Black? Das letzte Mal, … waren unsere Rollen vertauscht.“ Es dauerte Herzschläge lang bis die Worte Vegeta erreichten, doch dann übernahm ganz wie von selbst, und als wäre es nie weg gewesen, sein altes Verhaltensmuster die Oberhand. Er bog sein Kreuz durch, die Tatsache ignorierend das er völlig nackt war und sah Kakarott auf gleicher Augenhöhe an. „Das spanische Prinzlein“, er grinste tatsächlich. „Ich kann nicht behaupten das es mich freut Euch wieder zu sehen.“ „Oh, dafür mich umso mehr.“, meinte der Prinz grinsend und beugte sich etwas vor, um den kleineren Mann vor sich etwas näher in Augenschein zu nehmen. „Und immer noch so Vorlaut wie ich sehe.“ Kopfschüttelnd schnalzte er mit der Zunge. „Ihr lernt es wohl nie, no?“ Dann trat er einen Schritt zurück. „Aber sagt ... wie seid Ihr in diese ...“, er legte eine bewusste Pause ein, „äußerst ungünstige Situation gekommen? Das würde mich brennend interessieren.“ „Würdet Ihr mir einen gefallen tun?“ Black sah Kakarott in die Augen. Überrascht über diese Frage, hob Kakarott eine Augenbraue. „Das kommt ganz auf den Gefallen an, Black. Viel Spielraum habt Ihr ja nicht.“, fügte er abermals grinsend an. Vegetas Blick hielt Stolz dem von Kakarott stand, die ganze Situation einfach ausblenden, ebenso die Gitterstäbe, die Augen die auf ihn gerichtet waren, die Ketten. Er ignorierte einfach alles. „Da ich jetzt schon weiß wo ich landen werde und ich Euer Gesicht deshalb für den Rest meines Lebens sehen muss, seid so gnädig und verschwindet für diese Gnadenfrist bis ihr mich erwerbt aus meinen Augen Kakarott d'Ordónos.“ Er spuckte aus. „Oder ist Euch Herr, Gebieter, Don lieber?“, setzte er noch spöttisch an und das war schon ein Kunststück in seiner Situation. Leise lachend drehte Kakarott den Kopf zum Händler. „Ich nehme ihn.“, dann wand er sich um, ließ einen kleinen Goldbeutel in die Hand des völlig verdatterten Mannes fallen, der wohl noch keinen Kunden hatte, der nicht zumindest versucht hatte, über den Preis zu handeln. Doch verbeugte er sich eilends und gab seinen Helfern die Anweisung, Vegeta aus dem Käfig zu holen. „Freut Euch, auf Euer neues zu Hause, Capitano Black.“ Der Prinz ließ seine Heiterkeit deutlich in dem Titel mitschwingen und warf ihm über die Schulter noch einen Blick zu. „Denn es wird der letzte Ort sein, zu dem Ihr reist.“ Vegeta presste die Kiefer aufeinander und warf dem Prinz einen flammenden Blick zu. „Aye, die Befürchtung hab ich auch.“ Dann wurde er gepackt und aus dem Käfig geschoben. Der Gehilfe gab Vegeta eine einfache Leinenhose mit einer Schnur die sie halten sollte und ein ebensolches Leinenhemd. Beides zog der ehemalige Kapitän an und wurde dann den Leuten des Prinzen übergeben. Den Blick hielt Vegeta stur auf den Boden gerichtet, während sich seine Hände zu Fäusten schlossen. Zufrieden grinsend betrachtete der Prinz kurz seine neueste Errungenschaft und gab zwei seiner Männer den Auftrag, für das restliche Gold noch weitere Sklaven zu kaufen. Dann sah er zu seinen anderen Gefolgsleuten. „Wir nehmen ihn mit. Es geht nach Hause.“ Kakarott verschränkte die Arme hinter dem Rücken und schlenderte breit grinsend dem Ausgang des Marktes entgegen. Vegeta ging einfach mit. Sah zu wie einige der nicht ganz so kräftigen Sklaven auf einen Wagen verladen wurden. Er selbst wurde daran angebunden und musste den ganzen Weg nebenher laufen. Es ging aus der Stadt, eine lange Strasse entlang. Die Sonne Spaniens, dessen war er sich nun sicher, brannte unnachgiebig auf seine Haut. Seine Füße schmerzten von der ungewohnt harten Belastung ohne Schuhe über Stock und Stein gezerrt zu werden, dann über einen Hügel und vor ihm erstreckte sich ein in grün getauchtes Tal, mit weiten Plantagen, großen Gärten und einem riesigen Gebäudekomplex. Das war es also, seine Zukunft. Sein Blick glitt über das Tal und heftete sich dann auf das klare, in der Sonne funkelnde Blau einer kleinen Bucht in der das Meer an die Felsen schlug. Das Meer. Freiheit. Der einzige Ort auf dieser verfluchten Welt der ihm das gegeben hatte. Dann zockelte der Wagen weiter und er verlor die Bucht aus den Augen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)