Black Widow Circus von BexChan ("Herzlich Willkommen im Zirkus der schwarzen Witwe") ================================================================================ Kapitel 22: Hoher Besuch ------------------------ Ich wurde schneller wieder gesund als ich dachte. Wenn mich Dario gerade nicht beanspruchte oder einer der anderen, ging ich am helligtem Tage raus auf die Wiese und ließ ich ins Gras fallen. Dann beobachete ich die Vögel am Himmel und die Wolken, die vorbeizogen. Ich musste an meine Mutter denken. Zu der Zeit fehlte sie mir am meisten. Es war schlimm nicht die ganze Wahrheit über sie zu wissen und warum der Zirkus sich in solch ein Höllentheater verwandelt hatte. Die Sonne schien mir ins Gesicht und ich schloß die Augen. Die Wärme tat meinem Kopf gut und ich merkte, wie langsam meine Kopfschmerzen nachließen. In ein paar Tagen würde es mir wohl wieder vollkommen besser gehen und ich würde mich auskuriert haben. Gedankenverloren merkte ich gar nicht, dass Cecilia zu mir angerannt kam und sich über mich beugte. Ich wunderte mich warum plötzlich so ein großer Schatten über meinem Gesicht war und ihre Haare, die dabei nach vorne gefallen waren, kitzelten so sehr meine Nase, dass ich niesen musste. „Gesundheit. Hey, du Schlafmütze, Dario will, dass wir alle in die Manege kommen. Er erwatrtet wohl einen ganz wichtigen Gast und dafür sollten wir uns alle im Zelt einfinden. Also steh auf und beweg deine müden Knochen!“ Sie lächelte mir zu und zwinkerte und ich raffte mich auf als sie schon wieder auf dem Weg zum Zelt war. Lustlos schlenderte ich zurück zum Zelt und hörte schließlich aus der entgegengesetzten Richtung Hufe galoppieren. Ich blickte auf und sah in der Ferne eine schwarze Kutsche, die sich dem Zirkus schnell näherte. Es waren beachtliche Pferde, die die Kutsche zogen, dennoch machte sich, in dem Moment wo die Kutsche an mir vorbeirauschte, eine kalte und unheimliche Atmosphäre breit. Ich bekam ein unangenehmes Gefühl im Magen und dachte, dass das sicher nichts Gutes heißen würde. Schnellstmöglich ging ich zurück zum Zelt und sah gerade, wie die Kutsche vor dem Eingang halt machte, sich die Türen öffneten und ein sehr düsterer Mann ausstieg. Ich sah ihn gebannt an und er warf mir einen schnellen Blick zu als er die Stufen der Kutsche hinabstieg und mit wehendem schwarzen Umhang den Zirkus betrat. Ich erschrak plötzlich als Silvo hinter mir stand und mich ungeduldig ins Zelt drückte. „Schnell, Ari. Was stehst du noch hier so rum? Komm schon, Dario wartet schon!“ Ich kicherte nur und lief mit ihm in die Manege, wo sich auch die anderen Artisten schon eingefunden hatten. Valo würdigte mich mal wieder keines Blickes, als er mich sah, blickte er nur verlegen weg und auch Amaris warf mir nur wieder zerstörerische Blicke zu. Ich setzte mich zwischen Cecilia und Silvo und wartete ab. Dario trat schließlich aus seinem Zimmer, schnieke und edel gekleidet in seinem besten Anzug und trat näher. Er wirkte etwas nervös und zugleich erfreut. Dennoch spürte ich, dass seid dieser Mann die Manege betrteten hatte, eine drückende Stimmung herrschte. „Levo, mein guter alter Freund. Es ist schön euch wiederzusehen! Ich heiße euch im Black Widow Circus herzlich Willkommen! Ich hoffe, ihr hattet eine angenehme Reise!“ Der Mann nahm seinen Zylinder und Mantel ab und reichte sie an einen seiner Diener weiter. Ich konnte es nicht fassen! Wie sich meine Vermutung bestätigt hatte, es war der Mann, mit dem sich Dario nach dem Maskenball unterhalten hatte. Auf den ersten Blick sah er sehr hübsch aus. Er hatte lange brünette, leicht gewellte Haare, smaragdgrüne Augen und eine schöne Haut. Sein linkes Auge zierrte ein komplett vergoldetes Monokel und wie Dario trug er einen hölzernen Gehstock bei sich. Er lächelte sanft in die Runde, doch hatte er eine mysteriöse Ausstrahlung. „Dario, mein lieber, ich freue mich sehr hier zu sein. Die Reise war sehr angenehm, doch ich muss getehen, wie immer sehr weit und langatmig .Ich habe bereits gesehen, das ist also deine berühmte Truppe von Artisten. Wirklich beeindruckend.“ Seine Stimme war etwas heller als die von Dario, dennoch lag in ihr etwas, was mir einen Schauer über den Rücken laufen ließ. Auch die anderen blickten eher zurückgezogen drein. „Meine lieben Artisten, darf ich euch einen guten Freund von mir vorstellen? Das ist Levo Octavian. Er ist der Geldgeber des Zirkus und ist heute hergekommen, um uns ein Angebot zu unterbreiten. Da es euch alle betrifft, habe ich euch extra alle zusammengerufen.“ Ein Angebot? Ich hatte ein ungutes Gefühl und sogar Silvo fing misstrauisch an zu fluchen. „Ich bin davon überzeugt, dass es ein Angebot ist, dass ihr nicht abschlagen könnt. Und zwar habe ich lange mit eurem Direktor darüber nachgedacht und kam zu dem Entschluss ein Theater aus eurem geliebten Zirkus zu machen. Warum, fragt ihr euch jetzt sicher. Ganz einfach. Ich habe euch desöfteren bei euren Auftritten zugesehen und bin zu dem Entschluss gekommen, dass hier eine Veränderung nicht schaden würde. Ein Theater für angesehende, reiche Persönlichkeiten. Mit so vielen begabten Artisten wäre das gar kein Problem. Natürlich würde ich dafür das Geld in den Umbau fließen lassen.“Ich stand auf. Alle sahen mich an und ich wusste selber nicht, wie mir geschah doch dann fand ich meine Worte und sie waren nicht gerade das, was dieser Octavian gerne gehört hätte. „Tut mir leid wenn ich sie mit meiner Reaktion so überrasche, verehrter Octavian, aber haben sie schon mal darüber nachgedacht, ob das auch in unserem Sinne ist? Ich habe jetzt viele Monate diese Artisten beobachtet und bewundere ihre Leistungen. Ich möchte damit sagen, und ich hoffe, dass ich somit für die meisten Anwesenden hier spreche, dass wir keine Änderung vornehmen sollten. Der Zirkus exitsiert jetzt schon seid 24 Jahren in all seiner Pracht. Die Auftritte waren immer zufriedendstimmend für unsere Zuschauer, also warum sollte sich jetzt etwas ändern?“ Ich sah, wie Darios Gesicht einschlief und die anderen mich mit erstarrten Blicken musterten. Ein Raunen ging durch die Umstehenden aber davon ließ ich micht nicht beeinflussen. Warum, in alles in der Welt, sollte sich jetzt etwas ändern? Ich wollte etwas dagegen tun denn so wie es ist, so war es meiner Meinung nach gut. Der Mann musterte mich scharf und ging mit langsamen Schritten auf mich zu bis er genau vor mir stand und mir mit seinen smaragdgrünen Augen ins Gesicht sah. Mit leiser Stimme sprach er zu mir. „Ich kenne dich. Dario hatte mir viel von dir erzählt. Du bist Ari, sein Werk. Du hast wirklich Mut und du kannst dich glücklich schätzen, dass ich viel von deinem schauspielerischen Talent schätze und anerkenne aber deine Art mir gegenüber zu treten, lässt dennoch sehr zu wünschen übrig. Möchtest du etwa behaupten, dass mein Vorschlag dir unnötig erscheint?“ Ich fand meine Stimme nicht. Seine Augen hypnotisierten mich. Ich wich seinem Blick aus, doch dann griff er mich grob am Kinn und zwang mich somit ihn anzusehen. „Was für prachtvolle Augen du hast. Sie sind rein und doch so voller Sünde und deine Haare sind so rot wie Blut. Du bist wirklich verlockend.“ Ich konnte aus den Augenwinkeln sehen, dass Dario irgendetwas sagen wollte, es dann aber doch nicht tat. Man sah ihm aber an, dass er die Situation nicht gut fand. „Ich denke, Dario, wir werden noch ins Geschäft kommen. Gehen wir in dein Zimmer, ich habe einiges mit dir zu besprechen.“ Als er gegangen war, warf ich dem Kerl einen zornigen Blick hinterher. Ich hatte das Gefühl, dass er nichts gutes im Schilde führte und ich nun darunter leiden musste. Cecilia hüpfte munter auf mich zu und klopfte mir freudig auf die Schulter. „Hey, das hast du gut gemacht, Ari. Hätte nicht gedacht, dass sich jemand für unseren Zirkus so einsetzen würde. Aber findest du nicht auch, dass der Mann sehr gruselig ist? Also ich finde, er hatte etwas merkwürdiges an sich.“ Ich nickte einfrig und stimmte ihr zu. Ich sah nur nachdenklich in die Richtung von Darios Zimmer und hatte das Gefühl, dass dies kein gutes Ende für die Artisten und für mich nehmen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)