Ich bin Krieg von Puppenprinz ================================================================================ Prolog: Utopia -------------- Die Welt um uns liegt in Trümmern, zerfällt in Belanglosigkeit, Menschen sterben ohne Sinn und wissen nicht, was um sie geschieht. Diese Zeit ist geschwängert von Zerstörung und Wahnsinn. Doch es ist eben dieser, der uns zu Höchstleistungen treibt, wir wachsen über unser Menschsein hinaus, lassen alle Schwächen zurück. Mitleid, Reue, Scham, alles Menschliche verbrennt zu Asche. Wir fegen über ganz Europa hinweg. Der Schatten unseres schwarzen Adlers versengt Boden, Menschen und Stein. Die Welt steht in Flammen und wir tanzen, wir tanzen mit dem Krieg. Sag mir Bruder, bist du stolz? Ist das hier die neue Welt, die du anstrebst? Ist das dein Utopia? Kapitel 1: Welt aus Blut und Asche ---------------------------------- Unser Feuer wütet über den ganzen Kontinent, verbrennt Alles. Unser Hass verändert die Welt, wir schreiben Geschichte, mit Blut und Asche. Ich sehe weiße Rosenblüten aus einem zerbrochenen Himmel regnen, tanzen, schweben, sie geben dem ganzen Szenario etwas Ästhetisches, lassen Gewalt zu Kunst sich wandeln. Im Hintergrund verbrennen Menschen. Doch wir waschen unsere Hände in Unschuld, denn wir töten nicht, wir befehlen nur. Worte können keinen Schädel durchboren, das vermögen nur Kugeln.Unseren Befehlen folgen Kugeln. Unter unserem perversen Kreuz verrecken Abertausende und was machst du, liebster Bruder? Du huldigst lächelnd deinem Krieg. Wofür kämpfst du eigentlich, hat das alles einen Sinn? Oder genießt du es einfach nur dein Werk zu sehen, im Reigen dieser kranken Zeit zu tanzen? Warum lachst du? "Ludwig, das da draußen, das ist kein Spiel, das ist Krieg!" "Ich weiß liebster Bruder, ist es nicht wunderschön? Siehst du wie sie tanzen, zu dieser herrlichen Melodie?" Seine Stimme ist seltsam fremdartig, als ob er nicht selbst sprechen würde, aber vielleicht wünsche ich mir auch nur, dass es nicht seine Worte sind. Was hat die Zeit nur aus uns gemacht. "Du kannst diesen Wahnsinn nicht gewinnen." Spöttisches Lachen, du legst mir deine Hand auf die Schulter, sie ist in all den Jahren so groß geworden, ich habe es nicht bemerkt. "Ich werde gewinnen, ich werde eine neue Welt erschaffen." "Eine Welt aus Asche und Staub?" Er kichert leise. "Du versthest es einfach nicht, oder? Ich werde aus diesem Krieg als Held zurückkehren. Die ganze Welt wird mir zu Füßen liegen." "Ludwig, das Schlachtfeld macht keine Helden, es verschlingt sie. Du wirst verlieren." "Was weißt du denn schon? Du bist nichts weiter, als ein Anachronismus, ein Relikt aus der Vergangenheit. Doch das hier ist meine Zeit, mein Krieg, meine Welt und hier ist kein Platz für dich." Warum konnte Gilbert es nicht verstehen? Warum war er nicht stolz auf ihn, stieß ihn von sich weg, so wie immer. Ludwig wollte eine neue Welt, eine Welt aus Blut und Asche, einen Ort an dem sogar der Himmel brannte und er seinem Bruder endlich näher sein konnte. Er wollte doch nur, dass es wieder so war wie früher, als ihnen noch eine ganze Welt allein gehört hatte. "Warum gehst du nicht zu den alten Veteranen. Deine Zeit ist abgelaufen. Die Welt dreht sich auch ohne dich weiter. Ich brauche dich nicht um zu gewinnen." Ich sehe den Hass in seinen Augen. Ich kenne ihn nicht mehr. Wo ist mein kleiner Bruder, mein Ein und Alles? Seine Worte schneiden tief, zu tief. Es gibt Grenzen, die man nicht übertreten sollte. Diese Welt hat kein Recht dazu ihn mir wegzunehmen, Ludwig gehört mir und ich werde ihn retten. Mein Gesicht verzieht sich zu einem hässlichen Grinsen. "Nun gut, du willst Wahnsinn? Du willst Krieg? Ich werde dir Krieg geben, einen wiederwärtigen, grausamen, hasserfüllten ästhetisch-menschenverachtenden Krieg!" Meine Finger schließen sich blitzschnell um seine Kehle. Schwarzes Leder auf weißer Haut. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)