Joli Rouge von abgemeldet (Fräulein Navigatorin liebt Schlangenprinzessin?) ================================================================================ Kapitel 8: Der Kampf -------------------- Kapitel 8 - Der Kampf Ein kalter Luftzug durchbrach den Himmel, das Licht der Sonne viel Schleierhaft auf uns herab. „Charis, lauf zurück ins Dorf…“, flüsterte ich dem Mädchen neben mir zu. „Aber…“ Besorgt schaute sie auf Ruffy, dann wanderte ihr Blick zur Feindin, deren kalte Augen starr auf Ruffy gerichtet waren. „Mach dir keine Sorgen!“, sprach ich zu ihr, ein selbstbewusstes Lächeln auf meinen Lippen, „Wir schaffen das, wir sind stark!“ Charis nickte, dann stand sie auf und rannte schnell zurück in die Wälder. Die Fremde beachtete das Mädchen gar nicht, das sich stolpernd ihren Weg über den wabbelten Boden bahnte. Langsam richtete ich mich wieder auf, meine Hand strich über die Wunde an meinem linken Arm. So ein Dreck. Schnell zog ich meine Waffe, den Klimataktstock hervor, und wirbelte den Stab durch die Luft, bereit zum Kampf. Ruffy ballte seine Hände zu Fäusten, Zorros Schwerter glänzten im hellen Licht, Lysop machte sich bereit, mit seiner Waffe auf die Feinde zu zielen, Sanji zündete sich eine neue Zigarette an, Chopper wuchs zu einer Menschenähnlichen, imposanten Gestalt an, Robin, ein ruhiges Lächeln auf den Lippen, schweigend schön wie die Blumen, Franky, der sich wild in Pose schmiss, Brook, dessen hysterische Lache durch die Luft hallte und Hancock, die elegant ihr langes Haar zurückwarf. Wir waren bereit, eine Truppe, deren Willen niemand brechen konnte. „Ihr wisst, wie man von der Insel runterkommt…“, sicher schaute ich zu der Frau rüber, sie wandte sich zu mir, ihr Gesicht kalt und emotionslos wie das stille Meer. „Ihr etwa nicht?“, fragte sie höhnisch, gewollt provozierend. „Wir werden es noch erfahren!“, erwiderte ich, meine Finger umschlossen fest das Metall des Stabes, meine Füße suchten nach festem Halt. „Es ist mir vollkommen egal wer ihr seid…“, sprach die Fremde, in ihren Worten hörte man eine Entschlossenheit, die mich kurz an mir zweifeln ließ. In Gedanken redete ich mir ein, das wir diesen Kampf gar nicht verlieren konnten, mein Herz schlug schnell, auf der Suche nach der Freiheit, um unsere Träume wieder ein zu fangen. „Aber ungewollte Besucher werden beseitigt, bevor sie Ärger machen!“ Die Schwarzhaarige hob erneut ihr Gewehr, eine Strähne fiel über ihr Gesicht. Ein lauter Knall nach dem anderen ertönte, als sie auf den Abzug drückte. Die Geschosse schnitten durch die Luft, geschickt wichen meine Nakama aus. „Ich trete keine Frauen…“, meinte Sanji, als er auf die Feindin zustürmte, „Aber ich kann ihnen die Waffen nehmen…“ Mit diesen Worten wirbelte er nach vorne, sein Bein schlug nach dem Gewehr, das durch den harten Treffer aus ihrer Hand flog. „Arschloch…“, murmelte sie, und noch bevor der Koch weiter reagieren konnte, schlug sie ihn mit dem Handrücken ins Gesicht. Ich war überrascht wie viel Kraft in diesem Angriff steckte, wurde der Blonde dadurch doch zu Boden geschleudert. „Sanji!“, ich rief seinen Namen, der sich jedoch schon wieder aufrappelte, „Keine Sorge Nami-Schätzchen, ich bin in Ordnung!“ Er winkte mir zu, und ich seufzte, einerseits erleichtert, andererseits genervt von seiner penetranten Art. Ich konzentrierte mich wieder auf die Angreiferin, diese sprang zu ihrer Waffe, hob sie wieder vom Boden auf und stürzte einige Schritte zurück, ihre Schüsse wirkten willkürlich, als hätte sie gar nicht vor uns zu treffen. Stattdessen bohrten sich die Kugeln in den weichen Boden und versanken dort wie Steine im Treibsand „Was zum…?“ Wunderte ich mich. „Sie versucht Zeit zu schinden, sie weiß, das sie gegen uns alle keine Chance hat, darum will sie uns ablenken…“, meinte Robin zu mir, sie stand neben mir, „Ihre Kameradinnen werden nämlich bald hier sein, sie haben mitbekommen, was hier oben abgeht…“ Meine Muskeln spannten sich daraufhin noch mehr an, schützend hielt ich den Klimataktstock vor mir. Alle meine Sinne waren auf die Umgebung konzentriert, bis auf äußerste verkrampft auf Grund der drohenden Gefahr. Ich betrachtete die Frau, die noch immer ihre Waffe auf uns richtete. Doch plötzlich ließ sie eben diese sinken, ihre Mundwinkel zogen sich zu einem arroganten Lächeln. „Yohohoho!“ Erschrocken wirbelte ich umher, zu Brook, der etwas hinter mir war, als ich seine Lache hörte. Der Skelettmann saß auf dem Boden, vor seinen Füßen eine große Axt, deren Klinge glänzte wie polierter Edelstahl im morgendlichen Sonnenlicht. Die Frau, die mit dem Werkzeug bewaffnet war starrte ausdruckslos zu Boden, langsam erhob sie die Axt wieder, die Kerbe die diese in den Boden geschlagen hatte, zog sich langsam zurück. Die Zweite trug ein kurzes, grünes Kleid, darüber eine kurze, weiße Weste. Ihre Haare waren von gleicher Farbe wie der Rock, ihre Augen wanderten nahezu mechanisch über uns. Irgendetwas war seltsam an ihr, ihr Köper wirkte starr und unbeweglich, trotzdem wanderte sie umher, sie sah aus wie… „Eine Puppe…“, hauchte Chopper entsetzt meine Gedanken aus. „Pff, das ist doch lächerlich, Puppen laufen nicht durch die Gegend und schwingen Äxte!“, erwiderte Hancock, ihre Hände bildeten ein Herz. „Mero Mero Mellow“, erklang ihre Stimme, und ein rosa Strahl hüllte die Puppe ein. Diese blieb allerdings davon unberührt. Die Piratenkaiserin zischte gereizt, doch ehe sie erneut das wie ein Spielzeug anmutende Mädchen attackieren konnte, schnitt hinter ihr eine weitere Klinge nach der Schlangenprinzessin, diese wich unbeeindruckt aus, indem sie sich mit einem eleganten Handstand nach hinten schleuderte und gleich den Angriff mit einem Tritt konterte, der die andere Feindin direkt am Haupt traf. Diese verlor dadurch im wahrsten Sinne des Wortes den Kopf. „Was ist das denn?“, schrie Lysop mit hoher Stimme auf, als der abgetrennte Kopf der neuen Gegnerin auf ihn zurollte. Auf wackeligen Beinen ging er einige Schritte zurück, umso absurder wurde die Situation dann noch, als der übrig gebliebene Körper sich auf sein Haupt zu bewegte, dieses aufhob und sich schließlich sogar wieder auf den Hals schraubte. Auch diese Angreiferin hatte eine fahle, farblose Haut, wie aus Plastik, ihre Haare waren lang und schwarz, einige Strähnen lockten sich leicht. Sie trug ein Hausmädchenkleid, an der Schürze hingen zwei Schwertscheiden, die eine Klinge hatte sie in ihrer beweglosen Hand, ihre Lippen waren stumm, ihre dunklen Augen blickten ruhig nach vorne. „Das ist doch sicher wieder das Werk einer Teufelfrucht!“, erkannte Franky. Aber was für eine? Eine absurde Macht, die Puppen zum tanzen brachte. Die Schwertträgerin zog nun auch die andere Klinge und raste auf den Cyborg los, der die mit seinem metallenen Körper die Schneide abwehrte. „Pech, meine kleines Püppchen, meinen Körper kannst du nicht so leicht zerschneiden…“, sagte dieser cool, und schlug gleich mit seiner riesigen Faust die Angreiferin fort, die allerdings unbeeindruckt sich wieder erhob und erneut zum Angriff ausholte. Währenddessen blickte die grünhaarige Puppe uninteressiert in Richtung Hancock, als würde sie über den seltsamen Lichtstrahl nachdenken, der eben aus den Händen der Schlangenprinzessin kam, wandte sich dann aber wieder ab, um erneut mit ihrer Axt anzugreifen, die Klinge schlug wieder nach Brook, der noch rechtzeitig aufsprang und auswich. „Yohohoho, was für eine seltsame Feindin!“, rief er, „Mir ist fast das Herz stehen geblieben, als sie mit ihrer Waffe nach mir schlug, wenn ich doch noch eins hätte! Yohohoho!“ Brooks Witz wurde einfach großzügig ignoriert, hatten wir doch momentan andere Probleme, als den schlechten Humor des Afro tragenden Skeletts. Mein Blick war so fixiert auf die Puppen, die immer wieder, egal wie stark man sie auch traf, wieder aufstanden als wäre nichts geschehen, dass ich gar nicht merkte, wie die andere Gegnerin auf mich zukam. Als ich aus dem Augenwinkel sah, wie ihr Fuß auf mich zu schoss, war es bereits zu spät um auszuweichen. Ich riss meine Arme in die Luft, um das schlimmste zu verhindern, doch der Tritt traf mich mit voller Wucht. Ich kreischte, als ich durch die Wucht des Schlages einige Meter weg geschmettert wurde. Ich spürte einen stechenden Schmerz, als mein Körper auf die Steine aufschlug und leicht im Boden versank. Hohl pochten meine Nerven in jeder Faser meiner Muskeln, das Geröll stach in mein Fleisch. „Du Stück Dreck!“, hörte ich Ruffys Stimme, langsam schlug ich meine Augen wieder auf, die sahen, wie die Faust des Gummimenschen auf die einzige bisher menschliche Feindin sauste und diese mitten im Gesicht traf. Sie fiel auf den Boden, ein dumpfes Fluchen brummte aus ihrem Mund, als einige Bluttropfen das Grau der Steine verfärbte. Ich wollte mich langsam wieder aufrichten, erschrocken stellte ich fest, das ich direkt am Abgrund der Klippe lag, unter mir sah ich die Smaragdbucht, den grün schimmerten Sand, der am Rand der Felsen still vor sich hin leuchtete. Das Bild verschwamm, als ich hinab schaute, ich beuge mich etwas zurück, als plötzlich eine kreisrunde Klinge auf mich zuraste. Sie schnitt durch den Wind, stumm, und um noch rechtzeitig ihrer Todbringenden Schnittfläche ausweichen zu können, musste ich mich erneut nach vorne über die kante beugen. Plötzlich spürte ich, wie das Geröll unter mir nach ließ, und ehe ich mich versah, stürzte ich mit einem stummen Schrei die Klippe hinab. Ich hörte wie die anderen meinen Namen schrieen, bevor das Gefühl des Fallens mir den Atem raubte und die Welt um mich herum in einem tiefen Schwarz versank. „Nami!“, hörte ich die Stimmen meiner Kameraden, als die Navigatorin vom Riff hinabstürzte. Sowohl Ruffy als auch Robin machten sich bereit, um mit Hilfe ihrer Teufelskräfte das Mädchen zu retten, wurden allerdings durch die immer heftiger werdenden Angriffe der Feinde behindert. Die Klinge, die Nami angegriffen hatte gehörte einem weiteren Spielzeug, noch eine Puppe, die mit zwei dieser kreisförmigen Tötungswerkzeugen bestückt war. Sie sausten durch die Luft, mit hoher Geschwindigkeit, und gleichzeitig schlug das falsche Mädchen nach uns. Sie hatte rosa Haare, etwas schulterlang und wellig, und trug ein kurzes Kleid. Genervt, trat ich nach der Puppe, deren Arm dabei glatt wieder weggeschleudert wurde, doch dieser wurde nur wieder angeschraubt. Wütend zischte ich. Es regte mich auf. Diese Marionetten, die nahezu unbesiegbar waren und die schwache Navigatorin, die nur über den Boden gestolpert ist, um schließlich die Klippe hinab zufallen. Und was noch schlimmer war, das ich in Ruffys Augen diese Sorge sah, immer wieder schaute er nervös zur Absturzstelle, doch die Attacken verhinderten, das er dem Mädchen helfen konnte. Dieser Zorn. Er biss in mir wie ein wildes Tier, mir schossen die Bilder durch den Kopf, von dem orangehaarigen Mädchen, das jämmerlich auf dem Bett gekauert hockte und weinte. So schwach. Wie konnte man einem Menschen, der noch nicht mal sich selber vertraute, so viel Glauben schenken. Erneut schlug ich eine der Puppen, diese wich sogar aus, doch ihrer Konter ging ins Leere. All das wirkte so schrecklich sinnlos. Diese Angst in den Augen meines Geliebten, ich wollte sie nicht sehen. Schon gar nicht, wegen diesem schwachen Mädchen. Genervt rannte ich weiter. „Hancock?“, schrieen mir die anderen hinterher, wie ich es hasste, wenn man mich beim Namen nannte. Den klang dieses Wortes wollte ich nur aus dem Mund meines liebsten Ruffys hören. „Ich werde Nami suchen, ihr könnt doch sonst nicht richtig kämpfen!“, rief ich zurück. Die Versuche der Puppen, mich aufzuhalten, scheiterten. Ich war rasend vor Wut, niemand konnte mich jetzt noch aufhalten. Das Feuer, das in mir brannte, verlange nach Genugtuung, wollte fressen und sich ausbreiten. Ich sprang von Felsen zu Felsen, die Klippen hinab, zu der Bucht, die nach den dort zu findenden Edelsteinen benannt war. Niemand stellt sich zwischen mich und meinen Ruffy. Und das wirst du auch nicht tun, Nami! Und solange du nicht in der Lage bist, selber um dich zu sorgen, solange wird sie mein Geliebter immer nach dir umsehen, und nicht nach mir. Es dauerte nicht lange, bis ich das Mädchen am Strand sah, bewusstlos lag sie auf dem grünen Sand, ihre in Einzelteile zerfallene Waffe neben ihr. Als ich gerade auf sie zu rannte, spürte ich allerdings eine drohende Gefahr. Ich wich zurück, um einen plötzlich aus dem Nichts erschienenden Tritt auszuweichen. Blütenblätter wanderten stumm durch die Luft, dort, wo der Angriff seinen Ursprung hatte. Die Frau, die mich angegriffen hatte, war diejenige, die wir bereits zu Beginn am Strand gesehen hatten. Die Kapitänin? Ihre blonden Haare lockten sich wild, ihre Lippen waren voll und die klaren Augen schauten missbilligenden zu mir rüber. „Boa Hancock…“, murmelte sie, ihre Stimme klang ungewöhnlich tief, „Wer hätte gedacht dass wir uns hier begegnen?“ Dass sie meinen Namen wusste, überraschte nicht weiter, dass sie allerdings mit mir sprach, als würde sie mich schon länger kennen, war schon etwas irritierend. „Pff, ich habe keine Ahnung was du von mir willst, aber lass dir eins gesagt sein…“, erwiderte ich, „Es ist das letzte, was du überhaupt wollen wirst!“ Kapitel 8 - Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)