Children of the Prophecy von Kendrix (Die Kinder der Prophezeihung) ================================================================================ Akt II: [Steigende Handlung: You do (not) connect]; 01:[The Illustrious Newcommer] ---------------------------------------------------------------------------------- Atemlos und ferngesteuert Abgestumpft und sorgenschwer Ich bin föllig weggetreten Ich spür mich selbst nicht mehr Ich will aus 15 Metern, Ins kalte Wasser springen Damit ich wieder merk Das ich am leben bin Ich geh nach vorne, bis zum Rand Ich spür mein Herz pulsiert Ich atme ein und lass mich fallen Ich spüre jeden Teil von mir Auch wenn euch 1000 Sorgen quälen und sie mich nach unten ziehn es ist besser loszulassen als dran kaputt zu gehn Ich nehme was mir angst macht und schreib es auf Papier ich zünd es an und lass es brenn ich lass es hinter mir Alles um mich herum pullsiert ich spür den Schmerz nicht mehr Der Boden die Wand, der Raum vibriert ich bin wieder unbeschwert [...] Alles was dich runter zieht Alles was dein Herz lahm legt Lass es los, lass es los, lass es los Alles was nicht wichtig ist Alles was nicht richtig ist Lass es los, Lass es los, Lass es los Elektrisches Gefühl ich bin völlig schwerelos Elektrisches Gefühl Wie beim ersten Atemzug Elektrisches Gefühl und die Stimme dir mir sagt heute wird ein guter Tag -Juli, 'Elektrisches Gefühl' --- "Kaji-san! Endlich erwische ich dich mal persönlich! Bis her war immer nur dieser bescheuerte Anrufbeantworter dran..." "Tja, weißt du..." sprach ein Mann von etwa dreißig Jahren in sein Mobiltelefon, während seine Schritte auf dem Metallgitter widerhallten, dass den Boden des Steges bildete, auf dem er gerade unterwegs war. der Steg war so breit, wie ein durchschnittlicher Mensch groß war, und links und rechts mit Geländern abgesichert - etwas weiter vorne hab es eine Art Kreuzung mit einer runden Plattform als Verbindungstück, die von einer runden, schwarzen Säule gestützt wurde; Ansonsten war es hier recht Dunkel, der gesammte Raum war mit einigem an Maschnirerie, Schläuchen und Leitungen ausgefüllt, die auch wenn man dies im hier herschenden Halbdunkel, unter dem schwachen rötlichen Licht nur schemenhaft erkennen konnte, alle zu einem riesigen, zyllindrischen Tank von den Ausmaßen eines Hochhauses hin ausgerichtet waren oder hineinführten. "...Ich bin ja auch zum arbeiten und nicht zum Rumsitzen hier." er schmunzelte etwas. "Deshalb heißt es ja auch Geschäftsreise. Aber keine Sorge. Ich werde schon Morgen wieder in Deutschland sein. Immerhin fahre ich ja auf dem selben Schiff ab wie du. Ich muss vorher nur ein paar kleine... Bersorgungen machen. Wir sehen uns bald wieder." "Ich freu mich schon darauf! Weißt du, ohne dich langweile ich mich hier noch bald zu tode..." kam die Stimme eines jungen Mädchens aus dem Hörer. "Ach ja, wo bist du eigentlich gerade?" "Bethania Base." antwortete der Mann am anderen Ende der Leitung, ein hochgewachsenes Prachtexmplar mit langem, braunen Haar, dass er in Form eines Pferdeschwanzes trug, einer antharitfarbenen Uniform, die die von seiner Frisur ausgestrahlte Coolness noch ein wenig verstärkte, und als Krönung noch ein paar Bartstoppeln am Rande seiner recht ansehlichen Visage. "Ich sitze hier praktisch am Nordpol..." "Dann muss dir ja auch ziemlich langweilig sein... Da oben gibt es sicher nicht viele Gelegenheiten um Spaß zu haben... ich schätze wohl, geteiltes Leid ist halbes Leid." "Da muss ich dich leider enntäuschen." antwortete der Mann, der seiner Gesprächspartnerin nach anscheinend Kaji hieß."Langweilig wird mir hier sicher nicht... darum wird sich die gute alte Mari schon noch kümmern..." "M-Mari?" entgegnete das Mädchen am anderen Ende der Leitung, nicht mehr ganz zo lässig wie früher. "Wer ist das denn? Sag mir nicht, dass das deine Exfreundin ist!" "...Nein, Nein..." Kaji schmunzelte erneut. "Sie ist nur 'ne alte Freundin... also nicht 'Freundin' in dem Sinne, eher eine... Kumpeline. Aber ein richtiger kleiner Freigeist. Gleich und Gleich gesellt sich gern, wie du vielleicht weist. Aber, hör mal, ich... ich muss jetzt schluss machen. Mari und ich werde vermutlich bald einiges zu tun bekommen." "Und wehe du baggerst sie an!" Als der Anruf beendet war, klappte Kaji sein Handy zu und stopfte es in die Hosentasche seiner Uniform. Nunmehr eher ernst als lässig blickte er zurück in die Finsternis, die er hinter sich gelassen hatte, mit Gedanken an das, was er dort zurück gelassen hatte. Das hier tun zu müssen gefiel ihm nicht wirklich, aber eine andere Möglichkeit gab es nicht wirklich. Er holte ein kleines Gerät, auf dem eine abwärts zählende Zeitanzeige zu sehen war, überprüfte die Zahlen darauf kurz und steckte es wieder weg. Die restlichen Vorbereitungen dessen, was er jetzt tun würde, sollten ihn jetzt eigentlich beschäftigen und ihm Sorgen machen, zumal es jetzt ein Zeitlimit, aber kein Zurück mehr gab. Aber das Wort 'Ex-Freundin', so lapidar es dieses Mädchen auch erwähnt hatte, führte seine Gedanken zurück zu dem, was ihm unausweichlich bevor stand... Auch, wenn er seine Brötchen damit verdiente, zu lügen und zu betrügen, so hätte ein Lügner, der ihm hätte weiswachen können, dass ihm der Gedanke daran, diese Frau nach all diesen Jahren wieder zu sehen, keinen Herzenskummer bereitete, musste der liebe Gott erst noch vom Himmel werfen. --- Ein blubberndes Geräusch ging durch die Finsternis, als die warme Flüssigkeit die Luft aus dem Entry Plug verdrängte. Sie wusste, dass die Substanz, die sie umgab, wohl gerade dabei war, sich zu klären, aber das brauchte sie ohnehin nicht zu sehen; Makinami Mari Illustrious hatte ihren Augen ohnehin niemals wirklich vertraut, wohl auch, weil sie einem Maulwurf wohl Lektionen in Sachen Kurzsichtigkeit hätte geben können. nur weil die kräftige Farbe des LCL sich ihren Netzhäuten enzog, hieß das nicht, dass sie verschwunden war - Das Fourth Child konnte sie immer noch deutlich ausmachen, während sie das sie umgebende Medium betont in sich einsog und wieder ausatmete, als wolle sie jeden Quadratzentimeter ihres Inneren mit jeder Flüssigkeit einkleiden, deren intensiver, untrüglicher Geruch und Geschmack auf ihren Zellen tanzten: Es roch nach rot, roch nach Leben. Sie hatte noch sie so etwas gefühlt, so etwas intensives, elerktrisierendes, es war stärker als der tiefste Bungeesprung, und dabei hatte es noch nicht einmal gegangen. Das Kribbeln kam über jedes Fitzelchen Haut, füllte ihre Form komplett aus, und Mari öffnete sich nur so gerne, ließ bereitwillig noch mehr von diesem reißenden Strom aus Schwerelosigkeit in sich hinein rauschen, ihn mit offenen Armen willkommen heißend. Sie schaute in EVA 05 hinein, und EVA 05 schaute in sie. Viel war da nicht, kein wirkliches 'Selbst', nur ein unscheinbarer Lebensfunke aus Instinkten und Trieben, gemischt mit irgendeinem entfernten Abglanz von etwas vertrautem, aber das reichte. Da war nichts dabei, dass Mari nicht auch hatte. Sie würden sich sicher schnell anfreunden, EVA 05 und sie. 'Komm, lass uns gehen.' teilten die Schwingungen von Mari's Seele dem Koloss mit. 'Komm, lass uns Leben, wenigstens ein bisschen. Dafür sind wir doch Lebewesen, du, und auch ich.', auf einer sanften, überirdischen Wellenlänge, die anderen Regeln folgte als der der menschlichen Sprache, wie der Gesang einer Dompteuse, die Bestien zähmte, wie ein Medium, das mit den Schatten des Jenseits in Kontakt trat, wie eine Prieterin, die die Götter beschwichtigte, berauscht mit Weihrauch und wahnsinnig tanzend wie eine Korybante. Und ihr Ritual hatte auch Erfolg, sie fühlte immer deutlicher eine Resonanz zu ihren Empfindungen, die sich am Ende in ihr selbst reflektierte; Herz und Herz schlugen im Einklang, während Mari in der Dunkelheit sitzend den unsagbar erquickenden, und zu gleich wundersam extremen, fastz schon qualvollen Prozess genoss, die vielen Durchsagen der Techniker, die stetig an ihr vorbeirauschten, kaum wahrnehmend. "Start Entry Sequence" "Initializing LCL ionization." "Plug depht stable at default value." "Boot up Voltage has cleared the treshold." "Launch prerequisites Archieved." "Syncronisation rate Requirements are go." "Pilot, please specify linguistical norms for cognitive Functions." Mari merkte nicht sofort, dass sie damit angesprochen war. Etwas bedröpelt begann sie zu überlegen - Die Frage hatte sie nicht etwa aus ihrer Konzentration gerissen, nein, der Anschlussprozess lief laufend weiter, ohne dass sie wirklich bewusst darüber nachdenken musste - Der Evangelion hatte sich ohnehin mit einer viel tieferen Schicht ihrer selbst verbunden, und nicht mit ihren simplen Gedanken. "Uh...Weils ja das erste Mal ist, wäre mir glaub ich Japanisch am liebsten." "Roger." kam die Bestätigung aus dem Kontrollzentrum. Dan vernahm Mari die Laute der Maschinerie und hielt sich an ihren Steuergriffen fest, während der EVA in die Abschussposition Gefahren wurde. Ein Ruck ging durch das Fourth Child und ihren Entryplug; Trotz all ihrem Gerede über rot bekam sie hier in erster Linie grün zu sehen - das Grün ihres Plugsuits, das Grün des Cockpitsessels, selbst der Helm, den sie trug, war Grün, wie auch der Evangelion selbst; All diese Dinge waren aud Gummi, Lack, Plastik und Metall, aber eigentlich war es ja die Hoffnung der Menschen, die sie gefertigt hatte, die ihnen ihre Gestalt verliehen hatten; Es war, als würden die Gedanken aus den Gegenständen in Form der Farbe der Hoffnung heraustreten. Rot bekam man nur auf den Bildschirmen des nun endlich erschienen Interfaces in Form der Zahlen und Buchstaben zu sehen, die über die Bildschirme rasten wie die der Text, den man beim Hochfahren des Computers zu sehen bekam - für deren Anwesenheit gab es jedoch auch einen guten Grund: Einheit Fünf befand sich technisch gesehen noch im Bau, doch da außer dem Torso und dem Kopf nicht besonders viel davon fertig war, hatte man bereits ganz am Anfang dieses Projektes daran gedacht, für den Fall eines Falles kybernetische Ersatzgliedmaßen bereitzustellen - EVA 05 hatte also noch deutlich mehr Ähnlichkeit mit einem Cyborg als ein 'herkömmlicher' Evangelion. Da diese kybernetischen Teile sich jedoch nicht so intuitiv steuern ließen wie die ohnehin menschenähnlichen, biologischen Teile eines Evangelions, fand sich auch im Entryplug des provisorischen EVAs deutlich mehr Technik als in anderen: In die Steuergriffe waren zahlreiche Schalter angebaut; Die Pilotin trug einen Helm mit einem gigantischen, roten Visier vor ihren Augen, und an die für ihre Handgelenke gedachten Teile des Plugsuits waren pro Arm je drei grüne Schläuche angeschlossen. Der Plugsuit selbst war an den Händen und am Torso grün, and den Gliedmaßen aber weiß, das Farbschema des Evangelions invers widerspiegelnd; Die weißen Teile waren in quadrate unterteilt und ähnelten in gewisser weise dem Material eines alten, sowjetischen Raumanzug; Der grüne Teil reichte wie eine Art ultakurzer Rock bis kurz unter ihre Hüfte; Der Venushügel und ein großteil der Pobacken waren noch von weißem Material bedeckt, die Brüste von einem Panzer aus mehreren Plastikstreifen eingefasst - das jedoch eher unzulänglicherweise. Der Plugsuit war zwar dazu ausgelegt, sich an die Körperform des Trängers anzupassen, doch wie Mari bewusst geworden war, als sie im Rahmen der positionierung des EVAs etwas durchgeschüttelt und sich daher zum ersten Mal seid sie sich reingesetzt hatte, wirklich bewegt hatte, reichte diese Anpassungsfähigkeit nicht bis Körbchengröße E. Sie versuchte, sich etwas zu bewegen und die Brüste so an ihren Platz zu bringen, doch es gab diesen Platz schlichtweg nicht, sodass sie es seufzend aufgab. "Es tut mir leid. Die restlichen Komponenten sind leider nicht rechtzeitig angekommen..." entschuldigte sich Kaji über das Intercom, der anscheinend ebenfalls im Kontrollzentrum saß. Doch die 'Komponenten' warem im Moment Maris geringste Sorge: "Meine Brüste sind total eingeklemmt." "Tut mir leid. Und auch, das wir dich ohne Weiteres mit der provisorischen Einheit rausschicken müssen, tut mir leid." "Macht nix." meinte Mari, etwas an ihrem Helm herumdrehend, bis durch ein in Sechsecke eingeteiltes Interface die Außenwelt sichtbar wurde. "Ich bin schon froh, dass ihr mich endlich einen steuern lasst." gestand sie, aufgeregt jedes bisschen den riesigen Informationsstroms aufsaugend, den der EVA ihr zu bieten hatte. Sie war unglaublich aufgeregt und genoss es auch - Sie konnte die metallischen Glieder des EVAs fast schon spüren, als wären es ihre eigenen. Es war so... anders als das normale... da sein. "Tja, du kleiner Querkopf hast es und nicht einfach gemacht, dir einen Anzuvertrauen. Viel Glück." Das war im wesentlichen der Startbefehl - Es ging los, es ging los! Mari konnte es kaum fassen. Der Adrenalinstoß, der sie durchfuhr, war noch viel krasser, als sie es in ihren wildesten Träumen zu hoffen gewagt hatte - über ihre weiß eingekleideten Schenkel hinweg blickte sie zu den Kontrollen, mit ihren Fingern fast schon zappelig die Knöpfe an den Kontrollen zu drücken. "Er bewegt sich! Er bewegt sich! Das ist so geil, dass ich glatt durchdrehen könnte!" Sie hantierte etwas an ihren Kontrollen, mit ihrem Mund ein weites, extatischen Lächeln bildend. Sie zog etwas an den Hebeln, um das Ausfahren der Stromversorgungsantennen bis an die dazu gedachten Teile der Decke zu bewirken - Mari schätzte, dass es in etwa so funktionierte, wie ein Autoscooter - Und stellte schließlich fest, dass alles fertig war. Oh, Junge, oh, Junge. Ihr war, als könnte jeder einzige Nervenstrang in ihrem Körper jeden Augenblick Feuer fangen. Das war besser als jeder Fallschirmsprung - fast schon so etwas wie eine spirituelle Erfahrung. Sie fühlte sich fast völlig frei, frei um das auszuleben, was schon immer in ihrem Inneren gewesen war. "Fertig." Berichtete sie an die Kontrollzentrale, die sie fast schon völlig vergessen hatte, die Hebel zum lösen der letzten, entscheidenden Verriegelung anziehend."Evangelion Provisorische Einheit 05 - Start!" Die leuchtende Schrift auf dem Helm der Pilotin leuchtete im selben Moment auf wie die Augen von Einheit Fünf. Jetzt konnte es los gehen - und dafür war es auch allerhöchste Eisenbahn, denn der Feind war ebenfalls bereit - Raziel, der Engel der Tiefe. Mit einem aus seinen Augen abgefeuerten Laserstrahl fetzte er mühelos ein Tor innerhalb der großen Tunnel hinweg, glitt völlig unbehelligt durch die Schusslinien mehrerer Panzer hindurch, ohne den geringsten Schaden zu nehmen. Wie lächerlich sie war, die Verteidigung der Lillim - um so erniedrigender erschien es Raziel, dass diese Wesen ihm und seinesgleichen das verheißene Land weggenommen hatten, und Raziel selbst so lange in ihrem irdenen Gefängnis eingesperrt hatten - Er wusste nicht, was ihm dieses plötzliche Glück verschafft hatte, aber eins war klar: Die Chance würde er nutzen, sich ein für alle Male aus diesem Gefängnis befreien und sich an den Wesen rächen, die trotz ihres mickrigen, zerbrechlichen Aufbaus fähig gewesen waren, ihm das Fleisch von den Knochen zu ziehen, indem er sie vernichtete und diese Welt für sich und seine verbleibenden Brüder beanspruchte. Die Schmerzen, Folgen ihrer Versuche, hallten immer noch durch sein ganzes Wesen; Ein Lillim wäre in dieser Situation wohl bereits tot gewesen, aber ein Wesen mit der Frucht des Lebens konnte man einzig und allein dadurch töten, dass man das Gefäß seiner Seele zerbrach, und dieses saß noch völlig intakt im Inneren seines blanken Schädels. Darum litt er noch. Und darum lebte er noch. Er würde das Geschenk seines Vaters gut nutzen, und endlich zum ersten Mal seid dem Beginn seiner Existenz, tief, tief im ewigen Eis, in das ihn die Explosion, die seine Entstehung bewirkt hatte, hinnein geschleudert hatte, die Luft des Planetens schmecken, dessen Besitz sein eigentlich Geburtsrecht war, seid seiner Enstehung vor 15 Jahren, bei einem unvollständig gebliebenen Versuch, diese Welt umzuwandeln. Raziel würde diese Umwandlung vollenden und sich nach all dieser Zeit in den fremden Strukturen der Lillim einen Ort erschaffen, an den er hingehörte. Von bloßen Überlebenswillen getrieben schmolz sich Raziel durch eine Wand nach der anderen, nur einen einzigen Gedanken in Sinn: ..........FREI.....HEIT..... FREIHEIT..... FREIHEIT..................... --- Für die Menschen im Kontrollraum hatte Raziel jedoch bereits einen Ort, an den er gehörte - Seinen Aufbewahrungstank. Entsprechend erfreut waren sie über dessen Vorranschreiten durch das Tunnelsystem: Überhaupt nicht. "...Defend the Limbo Area at all costs!" befahl ein älterer Mann der sich fassungslos auf seine Konsole stützte, und den Bildschirmen nicht glauben wollte, was sie ihm erzählen wollten. "We cannot allow it to escape from Archeron..." Der alte Mann machte eine Sprechpause, um seine Gedanken zu ordnen. Das hier war der absolute Super-Gau. "How could a containment system as secure as Cocytus be neutralized? This fool Mitsurugi claimed that it could withstand a nuclear bomb!" "It was within the realm of possibility." kam aus dem hinteren Teil der Komandozentrale in bis zur Unverständlichkeit verdrehtem Englisch. Ob der alte Mann und seine Kollegen sich ungläubig zu ihm umdrehten, weil sie nicht verstanden, oder gerade, weil sie es verstanden, werde ich an dieser Stelle mal offen lassen. Jedenfalls setzte Kaji, der in seiner grauen Uniform mit einem James-Bond-ähnlichem, überlegenen Grinsen auf der Brücke stand, sein Gemetzel der englischen Sprache fort: "On its own, humanity isn't capable of holding the Angels in check. The analysis following the permafrost-excavation of the Third Angel was so extensive, all there was left was the bones. And that was the conclusion." Die Minen des entweder schockierten oder verwirrten NERV-Personals wandelnten sich zu Ausdrücken der Verwunderung, als Kaji sich ohne weitere Kommentare einen Flughelm überzog und ihnen ganz ungeniert grinsend zum Abschied winkte. "That said, Good Luck!" Und dann trollte er sich, die älteren Herren stehen lassend wie bestellt und nicht abgeholt. Wenn der Typ mit dem Auftrag vom Hauptquartier sich verdrückte, dann brauchte man keine großen matematischen Kräfte, um sich auszurechnen, dass man so ziemlich erledigt war. --- EVA 05 war mittlerweile durch das Tunnelsystem der Basis unterwegs - und auf direktem Kollisionskurs mit dem Engel, dem es den Weg abzuschneiden gang. Die Stromantennen des Evas glitten an den dafür vorgesehenen Schienen am Dach des Tunnes entlang; Der Evangelion folgte jeder noch do kleinen Bewegung seiner Pilotin - Die kleinen, sich drehenden Rädchen an den grün lackierten, mechanischen Beinen, die anders als bei einem klassischen EVA fünf an der Zahl waren und vom Aufbau eher an die eines Insektes erinnernten, der robotische Greifarm, die gigantische, an alte Rittertournierwaffen erinnernde Lanze, der in weiß gehaltene, mit gelben, nachleuchtenden Streifen verzierte Torso, und der scharfkantige Kopf des EVA. Mari fühlte sich derartig beschwingt, dass sie spontan zu einem kleinen Liedchen anstimmte: "Shiawase waaaa aruite ko-nai, daaaaakala aruite yukunnnn da neeee, Ichi ni chi ippo, miiiika de sanpo, sanpo susun nipo sakaruuuu. Jiiiiiiusei wa one-two-punch...." Sie zog im Rhythmus ihres Gesangs an den Kontrollhebeln, und außen am Evangelion bewegten sich die Lanze und der Greifarm ohne jede Verzögerung parallel dazu. Der Synchronwert des Fourth Child war recht schnell in die Höhe geschossen, es fiel ihr unglaublich leicht, sich mit dem grünen Titanen zu synchronisieren - Die Erfahrung, einen fremden Körper zu bewegen und gleichzeitig mit dem eigenen zu spüren war einfach unglaublich. Mühelos raste sie durch die Korridore, in freudiger Erwartung des Kampfes nur mal so zum Spaß darin herumeiernd, mit zwei Beinen zeitweise an der Wand fahrend, während sich die Schotten hinter ihr schlossen - schließlich strürzte sie sich auf ihrer relativ aufrechten Sitzposition voller Einsatz nach vorne, als sie am anderen Ende des Tunnels ein rotes Licht bemerkte. "Da ist er ja!" rief Mari euphorisch. "Baue AT-Feld auf!" Raziel kam tatsächlich, nur noch aus einer langen Wirbelsäule mit Rippen und einem blanken Schädel bestehend, in dessen Inneren der strahlende, auf voller Leistung Energie produzierende Kern saß. Das Wesen zeigte auf ganzer Länge schlangenartige Bewegungen, die aber nicht seiner Fortbewegung bildeten - in der Körpermitte waren die Rippen des Engels nicht nackt zu sehen, sondern in einen schwarz-gelb gestreiften, hufeisenförmigen Panzer eingefasst, an dessen Unterseite mehrere kleine, dünne, insektenartige Beine saßen, mit denen der Botschafter eilig vorwärtskrabbelte - schon allein die bloße Vorstellung, dass sie das Gewicht des Knochengiganten tragen konnte, war eine wortlose Beleidigung, über die hinter dem Rücken der Gesetzte der Physik wohl noch eine ganze Weile gekichert werden würde. Mit einem entfernt vogelartigen Kreischen stürzte Raziel Hemmungslos auf die blasphemische Lillimschöpfung zu, die sich ihm in den Weg stellte - und lief somit direkt in EVA 05s bereits zum aufspießen positionierte Lanze. Mari hatte es kaum erwarten können, das Ding endlich zu benutzen. Mit einem bestialischen Kampfschreis, der eines Klingonen würdig gewesen wäre, holze Mari nach hinten aus und stieß die Waffe den Schwung ihrer aktuellen, schnellen Bewegung ausnutzend in einer ganzhaltigen, fließenden Bewegung, bei der sich der Torso des Engels erst etwas absenkte und dann gemeinsam mit dem eigentlichen Angriff wieder streckte, direkt auf den Körper des Engels zu - Doch dieser schlängelte sich, flexibel, wie er war, rasch zur Seite, und schlang sich funkenstoßend an der Wand entlangscheuernd um den EVA. "K-KYAAAH!" rief Mari überwältig, sich mit einem gepflegten Tritt aus der Umklammerung des Engels befreiend. "Hier drin kann man sich gar nicht richtig bewegen!" leicht die Beine anziehend versuchte Mari, den unkontrolliert weggeschleuderten EVA irgendwie zu manövrieren - Sie fuhr die Bremsen aus, doch der EVA kam trotzdem erst zum halten, als er gegen eine verschlossene Luke krachte - Doch so konnte man eine Makinami Mari noch lange nicht loswerden - Ihre Eltern hatten genau das richtige für sie ausgesucht, als sie ihr ihren recht idiosynkratischen zweiten Vornamen verpasst hatten: Illustrious. Wie in 'glanzvoll'. Ohne eine Sekunde damit zu Verschwenden, sich ihre Wunden zu lecken, stürmte sie dem Engel mit vollem Körper- und EVA-Einsatz hinterher. "Tja, dann hilf wohl nur noch rohe Gewalt!" Raziel war inzwischen dabei, ein Loch durch eine Wand zu schmelzen, und trat nach vollendeter Arbeit in eine größere Halle hinein. Auf der Stelle tauscht er sein Krabbeln gegen ein Schweben; Ein gigantischer, goldener Heiligenschein aus purer Energie breitete sich über seinem Körper aus, und eine Art Spiegelung davon fand sich auch auf der Decke wider. Ein Ruck ging durch die ganze Basis, als der Heiligenschein und damit auch der dunkle Kreis darüber ihre volle Größe erreichten; Alles war getränkt in goldenes Licht. Wo sich dessen Gegenstück befunden hatte, stürzte eine ganze Säule aus Beton und Metall aus der Decke, und der Heiligenschein stieg in die Höhe, um sein Werk aufzufangen und in die Höhe zu heben; Gemeinsam mit der Betonsäule stieg der Engel nach oben in die Erlösung. --- "Upper outer Wall Integrity compromised!" berichtete eine blonde Technikerin alles andere als ruhig. "The Final Seal is about to be breached! The Target has broken through Limbo Area! Now moving into Acheron!" Der ältere Herr, der diesen Stützpunkt zu leiten schien, verlor allmählich die Nerven: "Get Unit Five to do SOMETHING!" --- Der Engel war derweil an seinem vorläufigem Ziel angelangt - Immer weiter stieg die Betonsäule aus dem Boden heraus, von den herkulischen telekinetischen Kräften des Engels gehoben, die sie schließlich in mehrere Teile zerschnitten, als dieser die Oberfläche endlich erreicht hatte. Innerhalb einer schmalen Lichtsäule stieg der Engel weiterhin in die Höhe - Unter ihm lag die Basis, die ihn ein Leben lang festgehalten hatte - Eine große scheibe auf einem weiteren, zyllinderförmigen Teil, umgeben von zahlreichen, kreisförmig angeordneten, schwarzen Säulen mit roten Schriftzeichen darauf. Ein Sturm tobte und wühlte das rote Wasser des arktischen Meeres auf, das den kleinen Stützpunkt umgab. Die meisten Lillim hätten den Anblick wohl als lebensfeidlich und höllenhaft beschrieben, doch Raziel war völlig überwältigt; Er hatte das alles nocvh nie wahrgenommen, nur irgendwie gespürt. So endlos und groß war also gottes Himmel, so mächtig das Wüten seines Windes; So rot war also das Meer seines Vaters, dieses kräftige Rot, das Tod für die Lillim, aber für ihn und seinesgleichen nichts anderes bedeutete als Leben. Er hatte nicht geahnt, das das verheißende Land so üppig, so prachtvoll, so groß sein würde. Der Botschafter empfand Ehrfurcht. Ehrfurch vor der Welt, Ehrfurch vor ihren Schöpfern und Ehrfucht vor seinem Vater. Beim Anblick der unglaublichen, unendlichen Weiten reifte in Raziel erneut der Wunsch, sie zu besitzen, aber nicht mehr aus kindischer Rache, sondern aus tiefer Bewunderung; Er würde sie von diesen widerlichen Lillim reinwaschen, die ihre Schönheit nicht zu schätzen wussten, und sich ihre eigenen, beengten Strukturen errichteten, um sich darin zu verschanzen. Ach, du arme Kreatur. Da hattest du deine Rechnung leider ohne Mari gemacht. --- [The Bestial Priestess] --- Es ist deine Reinheit Die du mit dir rumträgst Es ist deine Würde Die du in dir auslebst Es ist deine Wahrheit Die du mit dir rumträgst Es ist Weiblichkeit Die vor dir herschwebt [...] Es ist deine Anmut Die aus dir herausbricht Es ist Energie Die jedem ins Herz sticht Die ganzen Menschen hier Alle tanzen nur für dich Denn du bist wirklich Göttlich Heftig Mächtig Weiblich -Megaherz, "Göttlich" --- "DU BLEIBST SCHÖN HIER!" befahl Mari, die Stromantennen des EVAs absprengend und die Raketen an der Unterseite des EVAs aktivierend, ohne einen einzigen Augenblick zu vertrödeln. Das das Teil abgehauen war, musste noch lange nichts bedeueten: Wie ein Komet raste EVA 05 in die Höhe, dem Engel durch das von ihm geschlagene Loch hindurch zur Oberfläche hin folgend - Der EVA war eigentlich nicht für den Einsatz außerhalb der Tunnel konzipiert, aber es war nicht so, als ob Mari einen kompatiblen EVA im Schuppen stehen hätte - und selbst wenn würde sie sicher keinen Boxenstopp einlegen, wenn die Sache begann, erst richtig spaßig zu werden - Die Raketen hatten nur einen sehr begrenzten Treibstoffvorrat, doch dieses Problem ließ sich leicht auf eine Weise lösen, die noch eine andere Fliege mit der selben Klappe schlagen würde - Mari stieß die Lanze des Evangelions mit aller Kraft durch die Wirbelsäule des Engels hindurch in den schwarzen Stein der Säule - Hatte sie es geschafft? Einen Moment lang verlöschte das Licht im Schädel des Engels, sein ganzer Körper hing leblos herunter, als hätte er das Bewusstsein verloren - Doch Raziel war zäh - Er erwachte, stieß ein grelles Kreischen aus, und nahm EVA 05's an seinem Panzer festgeklammerte Beine mit seinem Laser aus nächster Nähe unter Beschuss, in einem verzweifelten Versuch, den Würgegriff der menschlichen Schöpfung zu unterbrechen. Das LCL begann rechtsseitig zu sieden, der gesammte Arm der Fourth Child begann stellenweise zu glühen wie brennende Kohlen. Das Material des Plugsuits verlor seine Farbe, und Aufgrund des hohen Synchronwertes begann auch die darunterliegende Haut Brandblasen zu werfen. "Auuu, auuuuuu.... auuutsch... Das tut ja unglaublich weh!" Die Lippen des Fourth Child formten über ihren zusammengebissenen Lippen ein animalisches Grinsen. "Aber es macht nun mal so viel Spaß!" Die intensive Empfindung in den Schwung, mit dem sie sich aufrichtete, hineinkanalisierend, griff Mari mit der freien, zangenartigen Hand des EVAs nach dem Kern des Engels, den dieser entblößt hatte, als er sich zum Schuss formiert hatte, und drückte zu. Die Kreatur versuchte verzweifelt, den Schlund zu schließen, doch es klappte nicht. Mit der Hand am Kern und der Lanze im Hals des Engels hing Mari an ihrem Feind. Neben ihr näherte sich die Zeitanzeige des Evangelions langsam aber sich der Null - Sie hatte das Ding im Schwitzkasten, aber mit einem zwar recht angehmen, aber dennoch fortwährend auseinanderfallenden, unfertigen EVA bekam sie diesen aber leider nicht tot. "Ich hab keine Zeit!" stellte das Fouth Child unter großen Anstrengungen fest. Es lösten sich weiterhin Farbpartikel von ihrem noch immer glühenden Arm, dessen Nerven so dermaßen von dem brennenden Schmerz überladen waren, dass sie auf Maris fortwährende Befehle, wieder an die Kontrollen zu fassen, nur mit einem Zucken beantworten konnte. Der andere Arm war derweil so fest um die Steuerhebel geschlungen, dass es weh tat - Die grüne, mechanische Zange des EVAs drückte und drückte, aber der Druck, den Mari in Gedanken auslöste, schien nicht ganz beim Kern des Engels anzukommen. "Ich hab nicht genug Strom für die Synchronisation mit den mechanischen Teilen!" Die Bildschirme begannen auch schon zu flackern. Toll. Hatte sie noch einen widrigen Umstand vergessen? Ach ja. Ihre Brüste scheuerten total an den Plastikteilen des Plugsuits. Und als ob das nicht schon genug wäre, brachte der Engel trotz des recht ineffektiven Würgegriffs des Fourth Childs einen weiteren Laserangriff zustande - Ein Kampf zwischen einem ziemlich in die Ecke gedrängten Engel und einem auseinanderbrechenden Evangelion war in erster Linie ein Wettstreit der Willenskraft - So war der Wille im jüngsten Angriff des Engels, der die bisherigen in Punkto Stärke weit überschritt, deutlich zu spüren - Er trennte die vier Beine des Evangelions sauber ab und ließ sie in der Luft explodieren, sodass die daraus resultierenden Explosionen Einheit 05 inklusive Mari deutlich erschütterten. Doch das britischstämmige Mädchen ließ sich dadurch nur sehr kurzweilig erschüttern: Wo viele andere sich bis zuletzt an die Lanze geklammert hätten, die dem EVA als einzige sicheren Halt bot, lachte Mari dem Tod ins Gesicht, indem sie die Lanze absprengte (Die grünen Schläuche lösten sich hierbei von ihrem immer noch glühenden, aber wenn auch nur durch Aufbietung eiserner Willenskraft wieder bewegungsfähigen rechten Arm) und den Kern des Engels nunmehr mit beiden zangenhaften Händen von EVA 05 packte. Der EVA ächzte unter der Belastung und riss die Plastikelemente entwei, die seinen bis jetzt zahnlosen Mund versiegelt hatten, und nun ironischerweise einem Gebiss sehr ähnlich sahen, als wolle er gemeinsam mit Mari schreien. Mit beiden Händen ein Steuerelement packen drückte sie dieses mit aller Kraft, die sie noch aufbieten konnte, bis zum Anschlag ein. "Jetzt beeil dich und STIIIIIIIIIIIIIRB!!!" Der Kern zerbrach und zerplatzte in ihren Händen, doch noch während sie auf diesen eingedrückt hatte, hatte sie nur um sicher zu sein, dass das Ding auch wirklich sterben würde, hatte Mari die einzige Waffe aktiviert, die der verstümmelte Evangelion noch übrig hatte: Die Selbstzerstörtung. Innerhalb eines einzigen Augenblickes verwandelte sich EVA 05 in eine Welle aus Licht und Feuer - Mari jedoch nicht. Sie hatte ihren Entryplug im letzten Moment ausgestoßen und in eine Raketenhalterung einrasten lassen, die sie zu diesem Zweck am Rücken des EVAs befestigen lassen hatte - Der Mini-Düsenjet und der Entryplug, ein kleiner strahlender Punkt am Himmel, strahlten in die Atmosphäre hinein und entkamen der haltlosen Explosion, die die Säulen von Bethania Base durch ihre pure Wucht zertrümmerte. --- Ein kleines Ein-Mann Flugzeug erhob sich in den bewölkten Himmel, der sich nun wieder zu klären begann, als wollte er das Ende des Kampfes mit den durchbrechenden Sonnenstrahlen rühmen. Kaji, dessen Augen inzwischen hinter dem Visier des Helmes verschwunden war, der ihm erlaubte, den Flieger zu steuern, blickte nachdenklich aus dem Fenster. Nach den eingehenden Berichten war der Engel vernichtet, der EVA verdampft und die Pilotin entkommen. "...Sie hat den Selbstzerstörungsmechanismus von Einheit Fünf gezündet, ohne einen einzigen Moment zu zögern..." stellte Kaji fest. "...Trotzdem, es gefällt mir überhaupt nicht, so eine Sache in die Hände eines halbwüchsigen Mädchens zu legen..." Er spähte zu dem Sicherheits-Hartschalenkoffer, der über seinem eigenen, bereits sauber auf den heutigen 'Zwischenfall' vorbereiteten Gepäck lag. Das war Päckchen Nummer eins. Nummer Zwei würde er erst einmal aus Deutschland abholen müssen. Er hoffte nur, das Commander Ikari das mit der Eskorte für die heikle Fracht ernst gemeint hatte... --- Auch wenn der Himmel sich langsam klärte, so hatten sich die durch die Schockwelle neu aufgestachelten Wellen noch lange nicht beruhigt; Verglichen mit dem dahinschwimmenden Entryplug sahen die blutroten Wogen wie Berge aus. Der Plug öffnete sich begleitet von einer Dampfwolke, und hinaus stieg sich mit dem Arm mühsam am Metall des Äußeren des Plugs festhaltend, eine recht erschöpfte Makinami Mari, deren hochgewachsener, schlanker, aber dennoch mit üppigen weiblichen Attributen wie Hüften, Pobacken Schenkel und Brüsten ausgestatteter Körper noch immer von den starken Nachwirkungen ihren ersten, richtigen Evangelionkampfes bebte. Das Feuer des Kampfes tanzte immernoch durch ihre Nervenbahnen wie die Erinnerung an an einen loyalen Freund, den sie nur kurz gekannt, ihr dafür aber noch tatkräfriger zur Seite gestanden hatte. "Man, die Synchronisation mit einem EVA ist noch viel heftiger, als die es mir gesagt haben..." meinte sie zu sich selbst, während sie sich auf die Außenwand des Plugs lehnte, ihr Visier öffnete, und den Helm schließlich ganz entfernte. Ah, die schöne, frische Luft. Dem blutigen Meer zum trotz konnte Mari die typische Frische der vom Sturm gereinigten Luft noch herausriechen. Auch das war ein Geruch nach Leben. Ihre nun befreiten Haare tanzten in der Form zweier verspielter Zöpfe in der Meeresbrise; Mari hatte ein recht attraktives, von wilden, braunen Haaren umrahmtes Gesicht mit intensiven, blaugrünen Augen und einer schmalen, europäischen Nase. In ihren Haaren trug sie ein etwas träumerisch anmutenden Haarband in der Farbe des Mittagshimmels; Es diente gleichzeitig als ihr Interfaceheadset, wie man an den weißen Nervenclips daran erkennen konnte. Am auffälligsten war wohl die knallig rote Plastikbrille, an der nun das rechte Glas zersprungen war. Obwohl rechts etwas Blut über ihr Gesicht lief, und sie ihren entfärbten Arm herabhängen ließ, weil sie ihn nach der Verletzung und der anschließenden Überanstrengung kaum noch bewegen konnte, hatte sie ein überirdisches Lächeln auf den Lippen, als sie sich schließlich zu voller Größe aufrichtete. "Was soll's. Es ist schön, noch am Leben zu sein. Trotzdem, es gefällt mir überhaupt nicht, Erwachsene in meine Pläne einbiden zu müssen..." Mit Blick zu den in den Himmel ragenden Kreuzen aus Licht und dem Regenbogen, der sie umspannte, und einem ruhigen, heiteren Gesichtsausdruck hielt sie inne, um sich von einem treuen Gefährten zu verabschieden. "Leb Wohl, EVA Einheit Fünf." sagte sie fast schon liebevoll. "Danke, dass du deine Aufgabe so tapfer erfüllt hast." ____________________ (1) Anmerkung zum Titel des 2. Teils: In der Complete Records Collection hieß es, dass die Macher bei der Konzeption Maris das Konzept einer "Miko,(=shintoistische Laienpriesterin), die die Götter beschwört" vor Augen hatten. (2) Nur zur klarstellung: Kaji hat am Anfang mit Asuka telefoniert. (3) Ich glaube man hat EVA 05 in der offiziellen deutschen Version als "Prototypen" etiketiert, es war im Original aber wirklich eine "Provisorische Einheit", auch auf dem offiziellen Poster zu 2.0, wo das in englischen Buchstaben angeschrieben war. (4) Den Namen "Raziel" habe ich aus dem Proposal (Der Vorarbeit'/'Entwurfskritzeleien' für NGE), wo am Anfang statt unserem guten, alten Sachiel ein "metallischer Koloss" namens Raziel die Stadt angreifen sollte. Da der dritte Engel aus Rebuild sozusagen vor Sachiel eingeschoben würde, habe ich mir den Namen von seinem spirituellen Vorläufer geborgt. 'Engel der Tiefe' war meine eigene Idee. (5) Kaji's abscheuliches Englisch ist aus der japanischen Version übernommen. Hätte nicht irgendjemand unserem lieben Yamadera-san (Kaji's Synchronsprecher) erklären können, wie man das ausspricht? Das restliche Englisch war doch auch in Ordnung... Für den Fall, dass sie Kaji absichtlich diesen Akzent verpasst haben, habe ich das beibehalten, auch wenn ich den Text selbst zum besseren Verständnis korrekt gelassen haben. (6) Übersetzung von Mari's Lied: "Das Glück kommt nicht zu mir angelaufen, nur weil ich danach suche/also laufe ich zu ihm/Ein Schritt an einem Tag, Drei Schritte in Drei Tagen/ Drei Schritte nach vorne und nur zwei zurück/ Das Leben haut dir manchmal auf die Nase/..." Wer sich das ganze Lied anhören oder den ganzen Text haben will, soll mich fragen. Es passt meiner Meinung nach ziemlich gut sowohl zu Mari als auch zur Grundaussage von You (can) not advance... (7) Falls das noch nicht offensichtlich sein sollte: Ich LIEBE Mari*.* Das musste jetzt einfach mal gesagt werden ^-^ ...Und dass sind 'ne Menge Anmerkungen für so ein kurzes Kapitel u.u... (8) Das nächste Kapitel wird länger und trägt den vielsagenden Titel "02:[Second Child HATES you]" Falls es also unter euch Asuka-Fans gibt, könnt ihr euch auf den nächsten Teil schon mal ganz besonders freuen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)