Und die Traurigkeit in mir erschöpft mich in dieser Zeit.. von Alphys (..Lieber würde ich nichts fühlen, wäre von dem Leid befreit!) ================================================================================ Kapitel 10: ------------ Ah ja. Das ich das Kapitel erst jetzt hochlade, hat natürlich nen Sinn! Natürlich nicht, ich habs wohl immer brav verschwitzt. Und jetzt? Jetzt wo ich so tolle Oldies höre komme ich drauf. Hey, ich sollte das Kapitel mal hochladen! Hell yeah! Und das mache ich auch gleich mal.. Ganz brav. Hihi. :P Ach ja. Ich kann keine Lyric mehr schreiben. Ich hab so ne gute halbe Stunde gebraucht, da mal etwas gutes zu schreiben. Und da wollte ich's in abab (ODER SO) Form schreiben und ich hab's erst Recht verkackt. Na ja, ich will euch ja nicht so spoilern :P Kann nur sagen.. KITSCH. _____________________________________________________________________________ Neugierig sah sie ihn an. Würde er jetzt endlich mit der Wahrheit raus rücken? Die Wahrheit, die Beato schon kannte und hoffte sie einfach nicht zu kennen? Dass er auch ein psychisches Wrack war, wie sie? Würde Battler das jetzt sagen? Um ehrlich zu sein, hatte Beato Angst. Große Angst. Was würde er ihr jetzt erzählen? Warum wurde er am Vormittag so blass, obwohl sie diejenige sein sollte, die so an Farbe verloren sollte. Verdammt, sie kannte ihn erst einmal eine Woche und schon machte Beato sich solche Sorgen. Battler hatte eben ihre glückliche Seite entdeckt. Die Seite, die sie selbst nicht so gut kannte. Wenn er nicht da wäre, was würde Beato sonst tun? Weiterhin im Selbstmitleid versinken? Sich irgendwann noch das Leben nehmen? Nein, seit sie Battler kannte war sie einfach ein anderer Mensch. Hoffentlich blieb er immer bei ihr. Für immer und ewig.. „Du wirst es mir wohl nicht ansehen, aber ich habe ein ziemlich.. nun ja.. schlechtes Selbstbild von mir..“, begann Battler nach einiger Zeit, worauf Beato leicht zucken musste. Wenn er doch nur wüsste, dass sie sein Geheimnis kannte. Noch immer wanderte das Wörtchen „Borderline“ in ihrem Kopf herum. Wenn sie nur daran dachte.. könnte Beato kotzen. Auf die ganze blöde Welt. Wie viel Battler wohl leiden musste? Nein, ihr wurde auch übel, wenn sie nur daran dachte, also ließ sie es lieber. „Und als dieser Mathelehrer uns eben ein wenig geschimpft hat.. Nein, schimpfen kann man das nun auch wieder nicht nennen.. Na ja, du weißt ja, was ich meine. Gut, zurück zum Thema. Da habe ich wohl einfach die Schuld auf mich genommen. Ist komisch bei mir, das mache ich öfters. Wie gesagt, ich habe ein ziemlich schlechtes Selbstbild, aber darüber will ich nicht wirklich reden. Brauchst du auch nicht zu wissen, war einfach schon immer da.“ Kurz seufzte Battler und blickte zu Beato, die ihn mit traurigen Augen anblickte. Darauf konnte er nicht anders und seufzte erneut. Nein, verdammt.. Hätte Battler ihr das jetzt nicht erzählt. Er sah doch, wie viele Sorgen sie sich wieder machte. Das musste nicht sein. Sie nahm sich immer so viel auf sich, das sollte Beato jetzt nicht noch bei ihm tun. Wenn er doch nur wüsste, dass Beato das schon tat. „Battler.. Tut mir.. Leid.“ Verblüfft sah er sie an. Warum entschuldigte Beato sich jetzt? Das konnte sie doch nicht gewusst haben. Verdammt, diese Idiotin! „Hör auf. Ich will nicht, dass du dich entschuldigst, obwohl es keinen Grund deswegen gibt. Komm, gehen wir zurück. Ich will dir etwas schenken, fällt mir gerade wieder ein!“ Hoffend dass Beato nickte stand er schon einmal auf und reichte ihr die Hand. Komisch, seit wann war Battler nur so offen und freundlich gegenüber anderen? Beato machte ihn wirklich zu einem ganzen anderen Menschen. Nun ja, er mochte es irgendwie, also war es ja nicht so schlimm. „Aber..“, wollte Beato ihn schon widersprechen, ließ es aber dann lieber bleiben. Sie wusste doch, dass es keinen Sinn machte, ihm da noch zu widersprechen. „Ein Geschenk..? Muu, okay!“ Schnell setzte sie ein Lächeln auf und griff nach seiner Hand. Diese Wärme, die von ihm ausging.. Es war ganz anders, als letzte Woche. Da sah er noch so abweisend aus. Ein wenig Kälte kam auch von ihm, aber jetzt? Er war wie ausgewechselt. Natürlich machte Beato das fröhlich. Sehr, sehr fröhlich. Sie wusste ja, dass sie es war, die ihn so ausgewechselt hatte. Jedenfalls glaubte sie das.. Nein, Beato musste es sein. Wer sonst? Sie war immer in seiner Nähe. Genoss es auch ziemlich. Natürlich tat sie das. Beato war ja auch schon Hals über Kopf in ihn verknallt. „Gehen wir“, sagte sie schnell, worauf Battler nickte. Ihre Hand ließ er nicht los. „Es ist nicht wirklich etwas Tolles, aber ich hoffe, du magst es“, lächelte Battler, während er eine Seite aus einem kleinen Büchlein hinaus riss. Mit großen Augen blickte Beato ihn über die Schultern. War das sein Poesiealbum, von dem er erzählt hatte? Nachdem die Seite fein säuberlich vom Büchlein abgetrennt war, gab er ihr diese. „Ist zwar nicht etwas Besonderes, aber als ich heute kurz wach wurde und nicht mehr einschlafen konnte, habe ich das geschrieben. Ich hoffe dir gefällt es trotzdem!“ Beato nickte, nachdem er das gesagt hatte und fing an das kleine Gedicht zu lesen. „Wie ein Engel kamst du zu mir. Hast gelächelt, als du mich sahst. Du und ich, das sind wir. Deine Maske hast du abgenommen und sie ausgelacht. Dein wahres Ich, es ist so wunderbar. Könnte den ganzen Tag dein Lachen hören. Du bist schon ziemlich sonderbar. Mein Engel, ich will dich nie verlieren. – Du weißt gar nicht, wie viel du mir bedeutest. Dank dir, kann ich wieder lachen und glücklich sein. Auch, wenn wir uns nun erst eine Woche kennen, kennst du mich mehr, als viele Anderen, die ich länger kannte. Du bist wirklich etwas Besonderes, Beato. Ich hab dich lieb, sehr sogar..“ Beato bemerkte, wie in ihr die Tränen aufstiegen. So etwas Tolles hatte sie noch nie bekommen.. Man merkte direkt, wie er sich Mühe gegeben hatte beim Schreiben. Auch wenn es nur so kurz war.. Aber der kurze Text von ihm. Das ließ ihr Herz schmelzen.. Nein, Tränen konnte sie sich nicht mehr zurückhalten. „B-beato?“, fragte er besorgt, als er bemerkte, dass sie anfing zu weinen. War es denn so schlimm? Das.. wollte er nicht.. Sie weinen zu sehen tat einfach viel zu weh. Am Besten wäre es, wenn sie nie wieder weinte. Battler wollte schon seinen Kopf senken, doch dazu kam es gar nicht mehr. Voller Freude umarmte Beato ihn gleich und er musste erst einmal das Gleichgewicht wieder finden um nicht nach hinten zu fliegen. „Du bist so toll, Battler. So verdammt toll. So einen tollen Freund hatte ich noch nie! Ich hab dich auch so verdammt lieb, du weißt gar nicht, wie sehr! Ich liebe dieses Gedicht. Ich werde es niiiie verlieren. Das bekommt einen ganze besonderen Platz! Da werde ich es immer bei mir haben! Und ich werde es auch immer wieder lesen.. Danke, Battler, danke!“, kam es voller Freude aus ihr und gab ihm einen langen Kuss auf seine Wange, bevor sie sich von ihm löste und ihn mit geröteten Wangen anblickte. Er war aber auch ziemlich geschockt von ihren Reaktionen zu dem Gedicht. Es war doch eigentlich total doof.. Battler konnte da noch viel Bessere schreiben. Aber.. als sie ihm dann einen Kuss auf die Wange gab.. Sein Herz schien für einen Moment still zu stehen.. Auch wenn das nicht das erste Mal gewesen war, dass sie das tat. Aber dieses Mal.. Da waren viel mehr Gefühle von ihr dabei. Langsam aber sicher stieg die Röte in ihm auch bis zum Maximum und starrte Beato weiterhin an, ohne ein Wort zu sagen. Sie starrte zurück. So blieben die Beiden eine Zeit lang stehen. Schweigend. Sich anstarrend. Beide waren ziemlich rot im Gesicht. Und unglaublich glücklich. Am Liebsten würde Beato ihn ja umarmen, ihm sagen, dass sie ihn liebte und ihn küssen.. Aber.. nein.. Wenn Battler das nicht auch so fühlte. Aber.. war das Gedicht nicht ein kleiner Liebesbeweis? Nein, sicherlich nicht! Beato sollte aufhören so zu denken! Das war kein Liebesbeweis, das war nur ein freundschaftlich gemeintes Gedicht. Aber.. sie sehnte sich so nach seinen Lippen. Verdammt.. Konnte er sie nicht einfach küssen? Wenn Beato doch nur wüsste, dass es in ihm nicht anders aussah. Am Liebsten hätte er sie auch geküsst. Seine Lippen auf die von ihren gepresst. Aber auch er hatte Angst.. Angst sie zu verlieren. Wenn Beato das nicht wollte.. Er würde einfach im Erdboden versinken wollen. Nein, daran zu denken war auch keine allzu gute Idee. So wie er gerade glücklich war. Sie zu umarmen war aber nichts Schlimmes, oder? Andere taten das auch.. und.. er wollte ihr einfach ein wenig nahe sein.. Mit zittrigen Schritten ging er auf sie zu. Nahm sie dann in den Arm. Drückte Beato an sich. Diese erwiderte seine Umarmung und ließ sich fallen. Beato schien es auch ziemlich zu gefallen, sonst würde sie das nicht so machen. So verharrten die Beiden weitere Minuten. Arm im Arm. Weinend. Vor Glück. Auch Battler hatte angefangen zu weinen. Er war einfach so verdammt glücklich gerade. Wieso konnte so eine Szene nicht für immer dauern? Beide waren so glücklich jetzt. Am Liebsten würden die Zwei sich nie von einander trennen.. „Hör auf zu weinen, Idiot..“, schluchzte Beato auf und sah ihn an, während sie versuchte seine Tränen mit ihrem Finger weg zu wischen. Sanft nahm Battler ihre Hand in seine und drückte diese zärtlich. „Das muss die Richtige sagen, hm Idiotin?“, lächelte er und küsste dann zärtlich ihren Handrücken, worauf Beato noch mehr errötete. Das war nicht fair. Battler war so gemein zu ihr.. Dieser doofe Idiot! „I-idiot.. Sieh doch.. Du bringst mich so in Verlegenheit..“, murmelte Beato leise und blickte beschämt weg. Sicherlich würde er gleich noch ein Kompliment sagen, worauf sie noch roter wurde. Wie fies.. Aber sie mochte es ja auch wiederum. „Ich liebe es, wenn du so rot bist“, hauchte er ihr zu und wurde selbst extrem rot. Was für einen Blödsinn kam da gerade aus seinem Mund..? „M-muu.. Mach die Augen zu!“, befahl sie ihm dann schnell. Kurzer Hand tat er das auch. Wieso eigentlich..? Sie wollte ihn doch nicht etwa..? „Sei mir nicht böse.. Aber..“, murmelte Beato leise vor sich herum und gab ihm einen kurzen Kuss, löste sich schnell von ihm und lief aus dem Zimmer. Verdammt, sie hatte ihn doch nicht gerade wirklich geküsst? Was hatte sie sich dabei nur wieder gedacht? Battler wollte das sicherlich nicht. Alleine ließ sie einen ziemlich perplexen Battler. Kurz fuhr er mit seiner Hand über seine Lippen. Sein.. erster Kuss.. Von so einem tollen Mädchen gestohlen.. Sein Herz klopfte auch wie verrückt. Das war.. jetzt bitte kein Traum. Verdammt, warum blieb er auch stehen? Er musste hinterher.. Er musste sie finden. Diese Idiotin. Da küsste sie ihn und dann verschwand sie einfach! Na gut, er hätte wohl das Gleiche getan. Sofort stürmte er aus dem Zimmer. Blindlinks durch das Internatsgebäude. Und es kam, wie es kommen musste. Natürlich krachte er mit jemanden zusammen. „Ah, nicht gut. Ganz und gar nicht gut..“, kam es aus ihm und blickte zu seinem „Opfer“ und seufzte aus. Nein, das war nicht Beato. Verdammt. „Du kannst dich auch entschuldigen, Battler!“, meinte das Opfer von Battler und erst jetzt bemerkte er, dass er sie ja kannte. „Ange, tut mir Leid. Hast du Beato gesehen? Die ist plötzlich abgehauen!“, sagte er schnell und hoffte, dass seine jüngere Zwillingsschwester etwas wusste. „Beato? Die ist gerade mit einem ziemlich roten Gesicht ins Zimmer des Direktos gerannt.. Hey, wo willst du jetzt wieder hin? Ich will eine Erklärung, verdammt!“, schrie Ange ihm hinterher, doch wahrscheinlich hörte er es nicht mehr. Zu sehr waren seine Gedanken bei Beato. Die Frau machte einen ja auch ziemlich wahnsinnig. „Okay, Beato.. Warum versteckst du dich jetzt hinter meinem Schreibtisch?“, fragte der Schulleiter die junge Frau. Er hatte Frauen schon nie verstanden, aber das sie sich hinter Tischen versteckten war ihm neu. „Frag nicht, Papa. Wenn Battler rein kommt.. Sag einfach, dass ich nicht da bin.. Bitte..“, flehte sie ihren Adoptivvater an, der seufzend nickte. Was blieb ihm schon anderes übrig? Trotzdem würde er sie dann ziemlich ausquetschen, was da passiert war. Beato zuckte zusammen und machte sich kleiner, als es an der Tür klopfte und Battler rein gestürmt kam. Nein, sie war nicht da. Sie versteckte sich auch nicht hinter einem Schreibtisch. Nein, das tat sie nicht! „Sorry wegen der Störung. Haben Sie Beato gesehen?“, fragte Battler, der ziemlich außer Atem war. Jetzt konnte Beato einfach nur beten, dass er sie nicht sah. „Tut mir Leid, Junge. Sie ist bei mir nicht aufgetaucht. Was ist denn los?“, fragte der Schulleiter und in diesem Moment konnte Beato ihren Adoptivvater verfluchen. Musste er denn immer so neugierig sein? In der Zeit konnte Battler sie finden! „Ach.. Nichts.. Sie ist nur plötzlich weggelaufen.. Ich dachte, sie hätte Kopfschmerzen, oder so und wollte zur Krankenschwester.. Meine kleine Schwester hat aber gesagt, dass sie sie gesehen hat, wie Beato in Euer Zimmer gerannt war. Tut mir Leid für die Störung.“ 'Natürlich Idiot, ich renne mit Kopfschmerzen herum! Macht ja jeder', dachte Beato sich und konnte ihren Kopf an den Schreibtisch schlagen. Wie blöd konnte jemand denn noch sein? Aber das war so niedlich.. Erleichtert seufzte Beato dann aus, als sie hörte, wie die Tür geschlossen wurde. Na endlich war er weg.. „So, Kleine. Was ist jetzt zwischen euch vorgefallen?“ Schnell stand Beato auf und setzte sich auf den nächsten Stuhl. Verdammt, ihr Herz klopfte noch immer so.. Vor Aufregung und wegen dem Kuss. „Nicht wirklich etwas.. Es ist nur so.. Na ja.. ich.. ich.. hab ihn geküsst..“, kam es leise aus ihr und sah zu Boden. Wie peinlich war das denn jetzt? Vor ihrem Adoptivvater zugeben, dass sie einen Jungen geküsst hatte.. Am Liebsten würde sie jetzt im Erdboden versinken. Sie konnte ihm und Battler sicherlich nie wieder in die Augen sehen.. „Mein Mädchen wird erwachsen..“, lächelte er sanft, stand auf und wuschelte ihr durchs Haar, „keine Sorge. Wenn er so ein Arsch wäre, wie viele hier auf dem Internat, die jede Woche die Mädels wechseln, hätte er nicht nach dir gesucht. Du hättest auch seinen Gesichtsausdruck sehen sollen.. Er war extrem ängstlich.. Er hatte Angst um dich. Geh zu ihm. Keine Angst, das wird schon. Ich war auch einmal jung und so ein Kerl, wie Battler. Die verstecken ihre Gefühle bis zum Geht nicht mehr. Kind, geh zu ihm.“ Mit hoffnungsvollem Augen sah Beato ihn an. So kannte sie ihn ja gar nicht. Beato hätte gedacht, dass er ausflippen würde, wie es doch die Filmpapas immer machten.. Aber.. Sie sollte zu ihm gehen? Ihn suchen..? Na gut.. Dann machte sie das eben! Zwar stand sie noch etwas zittrig auf den Beinen, aber das schaffte sie schon. Kurz klopfte der Schulleiter ihr auf den Rücken und zwinkerte ihr zu. „Danke Papa“, kam es leise aus ihr und lief aus dem Zimmer. „Wusste ich doch, dass du da drinnen bist, Beato“, kam es aus einer, ihr allzu bekannten, Stimme, die sie zucken ließ. Nein.. nein.. nein.. Konnte sie nicht wieder hinein laufen? Oder im Erdboden versinken? Ihr war gerade Beides ziemlich recht. „B-b-battler..“, murmelte sie leise und blickte zu Boden. Oh Gott.. Wie peinlich.. „Genau der bin ich. Verdammt, Beato, was soll das? Du läufst einfach weg ohne mir die Chance zu geben den Kuss zu erwidern. Das ist nicht besonders Lady-Like..“, meinte Battler seufzend, ging zu ihr und drückte diese sanft an sich.. Ach, seine Idiotin.. „W-was..?“, fragte Beato und stutzte. Er wollte den Kuss erwidern? Er.. mochte sie wirklich so sehr, dass..? Sie spürte wieder, wie ihr Herz anfing zu schlagen.. Battler ist so toll.. Ihr Adoptivvater hatte Recht. Er war kein Arsch.. er war ein toller Mann.. „Du hast schon richtig gehört, du bist absolut nicht Lady-Like. Ihihi, so etwas macht man mit einem Mann nicht“, sagte er sanft und drückte Beato näher an sich. Was zur Hölle sagte er da die ganze Zeit? Was war denn nur los mit ihm? Beato zuckte zusammen, als er sie noch mehr an sich drückte. Was.. sie.. nein, nein.. Beato wollte jetzt einfach weg. Weg. Ihn jetzt einfach nicht mehr sehen. Das war einfach zu viel für sie. „T-tut mir Leid..“, murmelte Beato, befreite sich von ihm und lief wieder weg. Verdammt, sie konnte eben jetzt nicht in seiner Nähe sein. Das war ihr noch alles so verdammt peinlich. Beato liebte ihn, ja, aber.. Aber.. Sie konnte das nicht mehr. Beato brauchte einfach jetzt Abstand zu ihm. Auch wenn es nicht wirklich schlau war, ins eigene Zimmer zu laufen. Jedenfalls konnte sie sich dort ins Bad einsperren, was sie dann auch schnell tat. Einfach ihre Ruhe haben. Vor allem jetzt. Das Beste, was sie jetzt tun konnte, fand sie. Natürlich war das extrem dumm. Von ihm wegzulaufen.. Er würde nur denken, dass er etwas Falsches getan hatte.. Verdammt.. „Du bringst mich noch um den Verstand, Mädel..“, seufzte Battler, der gerade das Zimmer betreten hatte und ließ sich aufs Bett fallen. Das war doch nicht ihr Ernst. Jetzt war sie wieder davon gelaufen. Und dabei wollte er sie nur noch länger umarmen. Ihre Wärme spüren. Sie vielleicht auch noch küssen... Ach, einfach zu viele Gedanken. Er liebte sie doch auch.. Aber gerade eben konnte er sie einfach nicht verstehen. Das war also, was Männer an Frauen nicht verstanden. Dass Battler so etwas einmal wissen würde.. Gedacht hätte er es ja nicht. Ginge es nach ihm, wäre er schon lange nicht mehr am Leben.. Aber jetzt daran zu denken machte auch nicht alles besser.. Beato zu suchen? Nein, sie brauchte wohl ihre Ruhe. Sanft berührte er nochmals seine Lippen. Wenn Beato ihre doch nur länger auf seine gepresst hätte.. Trotzdem, das Gefühl würde er nie vergessen. Glücklich seufzte er aus, schloss die Augen und stellte sich vor, wie es wäre, wenn die Beiden sich öfters küssen würden. Beato erschrak auf, als sie hörte, dass die Zimmertür aufging. Natürlich war es keine gute Idee gewesen, sich im Bad zu verstecken. Jedenfalls öffnete niemand die Tür. Beziehungsweise, versuchte es niemand. So blöd war Beato nun auch wieder nicht und hatte die Tür nicht abgeschlossen. Leise saß sie auf dem Boden und versuchte zu erkennen, was Battler gerade gesagt hatte. Aber.. irgendwie.. Ihre Gedanken waren gerade ganz wo anders, um nur annähernd etwas zu verstehen. Beato sehnte sich ihn wieder zu küssen. Dieses Mal länger.. Dass Battler ihren Kuss auch erwidern würde. Der Gedanke ließ ihr keine Ruhe. Aber er war auch so schön.. Nachdem Beato einige Zeit lang im Badezimmer gesessen war und nichts von Battler gehört hatte, war sie der Annahme, dass er schlief. Gut so, dann konnte sie raus gehen.. So leise es ging, öffnete Beato die Tür und blickte raus. Ja, Battler schlief. Jedenfalls sah es so aus. Aber.. Beato konnte einfach nicht widerstehen und ging zu seinem Bett. Wie friedlich er doch aussah.. Langsam beugte sie sich hinunter und gab ihm einen kurzen Kuss. Er würde das schon nicht bemerken, schließlich war Beato der Annahme, dass er ruhig und friedlich schlief. Doch in Wirklichkeit war er munter und genoss ihren kurzen Kuss so gut es ging, ohne sich anzumerken, dass er wach war. Wie sanft ihre Lippen doch waren. „Tut mir Leid, Battler.. Es tut mir so Leid..“, murmelte Beato noch leise, ging von ihm weg und legte sich in ihr eigenes Bett. 'Verdammte Idiotin, hör auf so einen Blödsinn zu sagen.. Nichts soll dir Leid tun.. Jedenfalls kenne ich deine Gefühle jetzt..', dachte Battler sich und kuschelte sich mehr in die Decke ein. Wenn Beato doch nur wüsste, dass er genau die gleichen Gefühle für sie teilte.. Dann wären Beide zusammen glücklich und würden so ziemlich alle Hürden überwinden können. Ja, wenn er doch nur auch seine Gefühle zeigen konnte.. Das würde ziemlich schwierig mit ihm werden. Mit ihm und seiner Krankheit. Als er dann auch aufhörte so etwas zu denken war er schnell eingeschlafen und träumte von Beato. Nach einiger Zeit, nachdem Battler eingeschlafen war, setzte sich Beato auf. Ihr Gesicht war mit Tränen verschmiert. Der einzige Gedanke, der ihr durch den Kopf ging war, wie Battler sich von ihr abwandte. Und.. das konnte sie einfach nicht zulassen.. Es war ihre Schuld. Hätte sie ihn nie geküsst. Beato könnte ihm nie wieder richtig in die Augen sehen. Verdammt, warum musste sie auch immer alles falsch machen? Konnte sie nie irgendetwas Richtiges tun? War das etwa unmöglich? Und wenn sich Battler nun wirklich von ihr abwenden würde.. Das wäre schrecklich. Er war doch der Einzige, den sie vertraute. Der Einzige, den sie mochte und der sie mochte. Er war ihr Halt. Battler war ihr ein und alles. Sie konnte einfach nicht mehr ohne ihn. Beato würde sich nur noch mehr in ihr eigenes Loch stürzen, wenn er nicht da wäre und sie auffangen würde. Wenn jetzt alles auseinander brechen würde.. Beato könnte sich verfluchen, hätte sie ihn doch nie geküsst. Warum konnte man das Leben nicht einfach rückgängig machen? Und genau das war der Grund, warum sie es hasste. „Tut mir Leid, Battler..“, kam es leise und schwach aus ihr. Langsam griff sie zu der Schublade ihres Nachtkästchen und nahm ein Teppichmesser hinaus. Auch wenn Battler ihr altes Messer weggenommen hatte.. Sie hatte immer noch ein Zweites und.. das brauchte sie jetzt einfach. Leise stand sie und tapste zum Badezimmer, blickte aber noch schnell zu Battler. Ja, er schlief. Schlief tief und fest.. Er würde schon nichts mitbekommen. Im Badezimmer setzte sie sich auf die Kante der Badewanne, fuhr die Klinge nach oben, schob ihren Ärmel hoch, setzte die Schneide an ihrem Arm ab, drückte sie und bewegte diese. Beato bewegte nicht eine Wimper, als ein wenig Blut über ihren Arm floss. Nein, sie musste sogar leicht lächeln. Wie sehr hatte Beato dieses Gefühl schon vermisst? Endlich konnte sie es wieder spüren. Ein Gefühl von Freiheit. Wie sehr Beato es doch liebte. Warum hatte sie auch so eine lange Zeit keinen Schnitt getan? Klar, sie.. hatte es einfach nicht nötig gehabt. Aber jetzt.. Sie brauchte einfach noch einen Schnitt.. Also legte Beato ihr Messer von erneuten an und schnitt sich. Erneutes Blut rannte langsam über ihren Arm. Eigentlich wollte Beato noch einen Schnitt machen, doch bevor es dazu kam klopfte es an der Tür. „Beato? Bist du da drinnen?“, fragte Battler, der gerade erst wieder wach geworden war und bemerkt hatte, dass Beato nicht da war. Ihm verwirrte es auch, dass sie anscheinend etwas aus ihrem Nachtkästchen genommen hatte. Verdammt, er machte sich nur zu viele Gedanken. Das war nicht gut. „Eh ja.. Bin gleich da!“, kam es hastig aus Beato und blickte sich herum. Verdammt, wo sollte sie ihr Teppichmesser nur verstecken.. Ach was soll es.. Battler würde schon nicht in den Spiegelschrank gucken. Also versteckte Beato schnell das Messer dort, bevor sie anfing ihre Wunden zu reinigen. Verdammt, niemand hatte sie jemals gestört dabei. Und jetzt.. jetzt machte Battler das. Ausgerechnet Battler.. Er würde sich nur noch mehr Sorgen machen. Kurze Zeit später waren die Wunden gereinigt und Beato zog ihren Ärmel wieder zurück. Sie konnte jetzt einfach nur noch hoffen, dass die Wunden nicht weiter bluten würden. Nun schnell zu Battler. „Ich eh.. tschuldige.. Ich.. hab nur mal geguckt, was wir so im Spiegelschrank haben.. Und hab mir ein paar Beipackzetteln von Medikamenten durchgelesen. Ist dir schon einmal aufgefallen, dass die Nebenwirkungen von Aspirin Kopfschmerzen sind?“, fragte Beato ihn künstlich, und ziemlich nervös, lächelnd. „Oh man.. Du hast wirklich komische Hobbys, Beato..“, seufzte Battler, sah sie aber trotzdem besorgt an. So nervös wie sie das sagte.. Das war doch nicht ihr Ernst, oder? Außerdem.. Seit wann waren Medikamente im Spiegelschrank? Waren die nicht im Notfallskästchen? „Hehe..“, lachte sie gespielt und kratzte ihren Kopf dabei, wobei das wohl keine gute Idee war.. „Was hast du da..?“, fragte Battler und nahm ihren Arm in seine Hand. Verdammt. Nein, nein, nein! Dieses blöde Blut. Konnte es nicht aufhören über ihren Arm zu laufen und dabei ihren weißen Ärmel ganz blutig zu machen? Verdammt.. Sie konnte sich keine Ausrede mehr einfallen lassen.. Sich am Papier geschnitten zu haben.. Natürlich, am Unterarm.. War auch wieder logisch.. Stattdessen blickte sie zu Boden. „Es tut mir Leid.. Es tut mir Leid.. Ich... ich bin eben so schwach..“, murmelte Beato leise und schluchzte auf. Mehr brauchte Battler auch nicht hören. Er wusste schon, was sie getan hatte.. „Shh.. ganz ruhig..“, versuchte er sie zu beruhigen und drückte Beato sanft an sich, nachdem er ihren Arm ausgelassen hatte. Wusste er es doch, dass da etwas komisch war.. Verdammt, Beato.. was machte sie nur immer für blöde Sachen? „A-a-aber.. ich.. es tut mir Leid.. Ich hätte dich nicht küssen sollen.. Es ist alles meine Schuld.. Ich kann verstehen, dass du mit mir nichts mehr zu tun haben willst.. Aber.. ich.. ich..“, schluchzte Beato und brachte kein weiteres Wort mehr raus. Zu sehr musste sie schluchzen. „Blödsinn“, kam es aus ihm und strich ihr sanft über den Rücken, als sie so arg schluchzen musste. Diese Idiotin. Was sprach Beato nur für einen Unsinn. Er würde doch immer an ihrer Seite sein, wenn das möglich wäre. „Komm, versorgen wir deine Wunde..“, hauchte er sanft zu ihr, worauf Beato nickte, sich auf sein Bett setzte und er ging ins Badezimmer um die nötigen Sachen zum Versorgen zu suchen. Derweil öffnete er auch den Spiegelschrank und seufzte. Mit dem Teppichmesser hatte sie also.. Und er dachte, dass sie nur ein Messer hatte.. Verdammt, irgendwie musste ihm das doch klar gewesen sein. „Das ist auch beschlagnahmt, Beato“, seufzte er, als Battler zurück kam und ihr das Messer zeigte. Kurz nickte sie. Etwas dazu sagen brauchte sie nicht. „Zeig mal her“, meinte Battler, nahm ihren Arm und zog ihren Ärmel hoch. Erleichtert seufzte er aus, als er sah, dass es nur zwei kleine Schnitte waren. Und er dachte, dass es noch arger aussah. Sanft versorgte er die Wunden und wickelte ihr einen Verband drüber, nicht das sie auf die Idee kommen würde und die Krusten auf kratzen würde.. Den dann gehen erst Recht die Narben nicht mehr weg.. „Es wird alles gut.. Ich schaffe es schon, dich aus diesem Teufelskreis zu befreien..“, sagte er sanft, während Battler sich neben sie setzte und Beato in den Arm nahm. Nähe würde ihr jetzt sicherlich gut tun. So blass sie wieder war.. „Und wer befreit dich..?“, fragte Beato leise und blickte zu Boden. Er brauchte mehr Hilfe als sie. Verdammt, konnte er das nicht einsehen? Battler hatte eine ernstzunehmende Krankheit. Die sollte er nicht einfach in den Hintergrund schieben. „Wie.. meinst du das..?“, murmelte Battler und starrte sie an. Sie konnte doch nicht.. Nein, das.. konnte sie einfach nicht wissen.. „Du weißt es ganz genau.. Du bist nicht viel anders als ich..“, kam es leise aus ihr und strich ihm leicht über seinen Oberschenkel, „wir haben viel gemeinsam.. Ich hab diesen Brief gefunden und gelesen.. Ich.. weiß so ziemlich mehr über dich, als dir lieb ist.. Es tut mir Leid..“ Geschockt saß er da. Beato noch immer im Arm haltend. Sie wusste davon? Nein.. unmöglich.. Das konnte nicht sein.. Er musste sich einfach gerade verhört haben. Ja, ganz genau!! „Bitte versprich mir.. Dass wir den Teufelskreis zusammen verlassen werden.. Ich will nicht, dass du dir jemals wieder etwas antust.. Obwohl.. ich bin auch so blöd.. Ich tue mir selbst das an.. Natürlich willst du das auch nicht. Battler.. Bitte..“, sagte sie und blickte ihn an, „ich... ich.. ich.. hab dich einfach viel zu lieb.. Ich will nicht, dass du leidest..“ „Beato..“, noch immer war er ziemlich geschockt, fasste dann aber schnell wieder sein Bewusstsein, nachdem sie das gesagt hatte. Verdammt, das war nicht der richtige Zeitpunkt um Herzklopfen wegen ihr zu bekommen.. Aber verhindern konnte er es eben nicht. „Ich verspreche es.. Wir.. schaffen das.. zusammen.. Nur bitte sag das niemanden. Das bleibt unser kleines Geheimnis. Und..“, kam es noch aus ihm, bevor er sich einfach nicht mehr zurückhalten konnte und seine Lippen gegen ihre presste. Sie hatte ihn vorher auch geküsst.. Also durfte er das auch. Und er genoss es. Wie er es genoss. „Danke.. Ja, unser kleines Geheimnis.. Hm..?“, wollte sie schon fragen, riss dann ihre Augen auf, als er sie küsste. Was.. warum küsste er sie denn? War Beato im falschem Film oder so..? Er hatte doch gerade erfahren, dass sie sein Geheimnis kannte. Sollte er nicht böse sein? Battler hatte gerade erfahren, dass sie einen Brief von ihm gelesen hatte. Aber es fühlte sich so schön an.. Langsam schloss Beato dann ihre Augen und erwiderte schüchtern seinen Kuss. „Ich will mehr über dich und deine Vergangenheit erfahren, Battler..“, hauchte Beato ihm zu, nachdem der Kuss beendet war. Was.. sprach sie da? Sie hatten sich gerade geküsst und jetzt so etwas? Verdammt.. War das etwa nicht der Part, wo die Zwei sich ihre Liebe gestehen würden..? „In Ordnung.. nur unter einer Bedingung..“, hauchte Battler zurück und sah ihr tief in die Augen. „Die wäre..?“ „Ich will dich öfters küssen..“, kam es aus ihm und strich ihr sanft über die Wange. Augenblicklich stieg ihr die Röte ins Gesicht. Öfters küssen..? Beato hatte absolut nichts dagegen.. Also nickte sie nur. Natürlich durfte er sie öfters küssen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)