Der Sohn des Hohen Lords von Embla ================================================================================ Kapitel 1: Die Flucht --------------------- Die Flucht Es war ein regnerischer Tag, als die Schüler der Hogwartsschule sich auf den Weg zum Hogwartsexpress machten. Alle schienen froh darüber zu sein, dass die Sommerferien endlich begannen. Sie schwatzten munter vor sich hin und überlegten laut, was sie nicht alles in den Ferien machen würden. Nur einer lief mit hängendem Kopf Richtung Zug und kapselte sich von den Anderen ab. Seine schwarzen Haare hingen ihm nass ins Gesicht, mit leerem Blick schaute er zu den anderen Schülern und fragte sich, warum er nur so dumm sein und einer Vision von Voldemort so viel Glauben schenken konnte. Es hätte alles anders sein können. Sein Pate könnte noch leben, wäre bei ihm, würde ihm helfen das alles zu überstehen. Sirius war der einzige der sich für ihn interessierte als der, der er war und nicht für den Jungen der lebte, die angeblich einzige Chance Englands, Voldemort zu besiegen. Wie er das hasste. Alle sahen nur das in ihm und dann starb auch noch der einzige Mensch, an dem ihm wirklich etwas lag, wegen seiner Fehler. Seine Freunde, wenn man sie überhaupt so nennen konnte, waren nur bei ihm weil er der Gott verdammte Junge war, bei dem Voldemort zu blöd war, um ihn zu töten. Sie meinten auch nur das alles wieder gut werden würde, wenn er Voldemort endlich besiegen würde. Ron genoss einfach nur den Ruhm, den er als Harrys angeblich bester Freund hatte. Seine Schwester wollte unbedingt mit ihm zusammen sein und Hermine, ja Hermine sah ihn auch nur als eine Art Forschungsobjekt, bei dem sie heraus zu finden versuchte, wie man den Avada bezwingen konnte. „Ich kann einfach nicht mehr.“, flüsterte er auf einmal und blieb stehen und schaute sich verwundert um. In seinen Überlegungen versunken, hatte er ganz den Zug vergessen. Harry stand am Gleis und sah den Zug gerade noch um die Kurve fahren. Er hatte ihn verpasst und auf einmal wurde ihm klar, dass er nun die Chance hatte, auf die er schon die ganze Zeit gewartet hatte. Der Schwarzhaarige öffnete seinen Koffer und holte das Nötigste aus ihm heraus. Den Rest versteckte er zusammen mit dem Koffer in einer Hecke. „Schade Hedwig, dass du auch nicht mehr bei mir bist,“ flüsterte er und sah in den Himmel. Aus der Ferne konnte man schon Blitze sehen, ein Gewitter zog auf. Seine treue Eule, Hedwig, kam von ihrer letzten Jagd nicht mehr zurück. Schnell verstaute Harry die Sachen aus seinem Koffer in seinem Schulrucksack und lief in den Verbotenen Wald. Er suchte eine Schlafmöglichkeit. Am nächsten Tag würde er sich dann überlegen, wo er am besten hin ginge. Vor sich sah er dann eine Steinwand und bei genauerem betrachten auch eine kleine Höhle. Schnell kletterte er zu ihr hoch, überzeugte sich das keine Tiere in ihr hausten und quartierte sich anschließend in ihr ein. Seufzend ging er noch einmal aus der Höhle, Holz zu sammeln, um ein kleines Feuer zu machen. Harry ermahnte sich zur Vorsicht, wusste er doch wie gefährlich der Wald sein konnte. Er zitterte schon leicht vor Kälte, als er mit einem kleinen Stapel Holz zurück zur Höhle wollte, als ihm plötzlich eine Schwertspitze an den Hals gedrückt wurde. Erschrocken ließ er das Holz fallen und machte einen Schritt zurück, als er sich umdrehte um davon zu rennen. Er rannte allerdings gleich wieder in jemanden, der einen Dolch in der Hand hatte. Langsam beugte sich der mit dem Dolch vor, bis sich ihre Wangen berührten und flüsterte mit samtweicher Stimme Harry ins Ohr: „An deiner Stelle würde ich jetzt schön ruhig sein und machen was wir dir sagen, hast du verstanden?“ Harry konnte nichts anderes machen als nicken. „Gut, wie ist dein Name Junge und was machst du hier so tief im Wald?“, fragte nun die Frau mit dem Schwert nach. „Mein... mein Name ist Harry.“, brachte Gefragter heraus. „Also gut Harry, ich bin Dagon und die liebreizende Frau hinter dir ist Sheena.“, stellte sich der Braunhaarige und seine Begleiterin vor: „Jetzt möchte ich allerdings noch wissen was du hier machst, Junge.“, hakte er etwas lauter nach. Harry überlege was er nun sagen sollte und entschied sich dann für die Wahrheit und so erzählte er den Beiden was passiert war und warum er weg gelaufen ist, nach dem er den Zug verpasst hatte. „Mmh, gut. Sammle dein Holz ein und gehe zurück zu der Höhle. Wir kommen auch gleich und komm nicht mal auf die Idee weg zu laufen. Wir finden dich hier ja doch.“, meinte Dagon dann nur und beobachtete Harry dabei, wie er das Verlangte machte. „Was meinst du Sheena? Sollen wir ihm helfen von hier weg zu kommen?“, fragte er dann seine Begleiterin. „Eigentlich geht er uns nichts an, aber mir missfällt der Gedanke ihn hier alleine zurück zu lassen. Er würde wahrscheinlich nicht lange im Wald überleben, geschweige denn den Weg zurück finden. Ich denke wir sollten ihn mit nach Frankreich nehmen und ihn Firanis vorstellen. Der Junge hat eine interessante Aura,“ meinte sie nur dazu und machte sich ebenfalls auf den Weg zur Höhle. „Na großartig, sie mag den Jungen!“, stieß Dagon aus und warf dabei die Hände in die Luft, ehe auch er ihr folgte. Harry ging verunsichert zurück zur Höhle, so wie die Zwei es wollten. Kurz überlegte er ob er fliehen sollte, doch er sah ein, dass es ihm nicht viel bringen würde. Er hatte nicht mal bemerkt wie sie sich angeschlichen hatten. Auch wenn er es ungern zugab, er hatte Angst. Angst, das sie ihn wieder zurück bringen würden. Doch es sollte etwas geschehen, dass er nicht einmal in seinen kühnsten Träumen zu träumen gewagt hätte. „Harry, so war doch dein Name, nicht?“, hörte er die helle Stimme der schwarzhaarigen Frau. „Ja.“, murmelte er nur. „Wir können dir vielleicht helfen aus England zu kommen. Wir sind selbst auf den Weg nach Frankreich. Du könntest uns begleiten wenn du möchtest.“, meinte sie und sah ihm fest in die Augen. Harry war von ihnen fasziniert, solch gelbe Augen hatte er noch nie gesehen. „Wo ist der Haken?“, fragte er dann als er sich im klaren war, was für ein Angebot sie ihm gemacht hatten. „Es gibt keinen. Wie gesagt, wir sind sowieso auf den Weg dorthin. Wir kennen sogar jemanden dort, der dir dann weiter helfen kann.“, gab nun Dagon Auskunft, der mit einem Hasen in der Hand in die Höhle kam. Fassungslos sah Harry die Zwei an. Wer hätte denn schon damit gerechnet im Verbotenen Wald Hilfe zu bekommen? Er beschloss nichts darauf zu erwidern. Nicht das ihnen doch noch etwas anderes einfiel. Auch nahm er sich vor, ihnen nicht zu viel zu vertrauen. ~ Vier Tage später ~ „In einer halben Stunde müssten wir in Cardiff sein. Von dort legt ein Schiff Richtung Frankreich ab.“. erklärte Dagon, Harry. „Tz, wir müssen vorsichtig sein. Sogar hier in Cardiff suchen sie nach dir, Harry. Ich glaube die haben wirklich Angst das du England verlässt.“, meinte Sheena. Harry hatte trotz das er sich vorgenommen hatte ihnen nicht zu vertrauen, beide sehr gern gewonnen und war ihnen dankbar, dass sie ihm halfen. Denn wenn sie gewollt hätten, hätten sie ihn schon längst zum Ministerium bringen können. Immerhin waren auf ihn 100 Galeonen Kopfgeld ausgesetzt worden. „Wir sollten uns beeilen wenn wir das Schiff noch erreichen wollen.“, brummte Dagon dann und ging weiter. Schulterzuckend folgten Sheena und Harry ihm Richtung Hafen. Doch zehn Minuten bevor das Schiff ablegte, wurden sie von einem Auroren aufgehalten. „Personenkontrolle, alle die England verlassen wollen werden kontrolliert.“, erklärte er im geschäftsmäßigen Ton. „Aha“, gab Sheena nur zur Antwort. „Willst du oder soll ich?“, fragte Dagon. „Ich mach schon.“ Mit diesen Worten machte sie eine schnelle Bewegung und der Mann lag am Boden. „Du hast ihn aber nicht getötet, oder?“, hakte Harry nach. „Natürlich nicht. Er hat uns ja nicht angegriffen. Er ist nur bewusstlos. In ein oder zwei Stunden sollte er wieder auf den Beinen sein.“, zwitscherte sie fröhlich. „Wo bleibt ihr denn? Das Schiff legt gleich ab!“, rief Dagon auch schon vom Dock aus zu ihnen rüber. Schnell gingen die Zwei zu ihm. Zusammen kauften sie sich ein Ticket nach Frankreich, was sie in zwei Tagen erreichen sollten. „Sag mal Harry, willst du uns nicht noch ein bisschen mehr von deinem früheren Leben erzählen?“, fragte Dagon ihn bestimmt zum zwanzigsten Mal in den vier Tagen. „Nein.“, kam es nur zurück. „Lasst ihr mich in Frankreich alleine?“, fragte er nach einiger Zeit zögerlich. „Du könntest uns begleiten. Doch dazu musst du wissen, dass wir einer Gilde angehören. Und zwar gehören wir zur Gilde der arkanen Krieger. In dieser Gilde sind Magier mit besonderen Fähigkeiten. Von Tränkemeister bis zu Schwertkämpfer ist alles dabei. Sogar Assassine sind dort. Die Gilde besitzt ihr eigenes Land das Eldora genannt wird, es liegt an der Grenze von Frankreich. Die Gilde gilt allerdings unter den Zauberer und Hexen als Legende. Sie alle sind ein ignorantes Pack.“, schimpfte Sheena zum Ende hin. „Die Gilde ist der Bewahrer der wahren Magie, Harry. Allerdings dürfen wir dir dazu nicht mehr sagen. Dieses Wissen ist nur Mitgliedern vorbehalten.“, fügte Dagon noch hinzu welcher Sheena nur mit einem Ohr zugehört hatte. Harry hing den beiden förmlich an den Lippen, als sie ihm von der Gilde berichteten und im geheimen fasste er für sich einen Entschluss. Er würde versuchen ein Mitglied zu werden. „Wie wird man denn ein Mitglied?“, hakte er nach. Nun setzte sich Dagon doch auf und sah den Jungen vor sich fest an, ehe er meinte: „Man wird nicht einfach so ein Mitglied, Harry. Man wird nur aufgenommen, wenn bei einem ein besonderes Talent entdeckt wird oder aber man wird von einem Meister der Gilde ausgebildet. Das sind die einzigen Möglichkeiten dort aufgenommen zu werden.“. „Verstehe, seid ihr Meister?“, fragte er auch gleich nach. Sheena sah ihn an und fing dann lauthals zu lachen an. Als sie sich beruhigt hatte, wischte sie sich eine Lachträne aus dem Auge: „Nein, wir sind Soldaten der Gilde.“, erklärte sie dann. „Ich würde gerne mit nach Eldora kommen. Auch würde ich gerne ein Mitglied der Gilde werden.“, eröffnete er ihnen. „Wenn man einmal ein Mitglied ist, dann ist man es für immer. Das solltest du wissen. Es gibt dann kein zurück mehr und um ehrlich zu sein, es ist nicht immer ein Zuckerschlecken dort. Dich in Eldora einzubürgern dürfte nicht allzu schwer werden. Wie gesagt, wir kennen jemanden der dir helfen kann. Sein Name ist Firanis und er ist ein Meister der Gilde. Beeindrucke ihn und vielleicht hast du ja Glück.“, erklärte Dagon. „Wenn ihr nichts dagegen hättet, würde ich gerne eine Runde schlafen.“, murmelte er noch und rollte sich zur Seite. „Ich werde mich auch etwas hinlegen. Du solltest dich auch aufs Ohr legen. Bis Eldora ist es noch ein Stück und wir sollten die zwei Tage auf dem Schiff genießen.“, meinte Sheena nur bevor auch sie sich hinlegte. Der Schwarzhaarige sah die Zwei an und ein ehrliches Lächeln huschte ihm übers Gesicht. Er war ihnen wirklich sehr dankbar. Ohne sie wäre er nie so weit gekommen, ja wahrscheinlich wäre er schon wieder bei Dumbeldore und dürfte sich einen Vortrag halten lassen, warum man nicht einfach weg läuft. Harry freute sich auch darüber das sie ihm halfen in ein neues Land zu kommen, von dem er bis vor kurzem überhaupt nichts wusste. Langsam merkte auch er, wie sich die Müdigkeit in seine Knochen schlich und mit einem Lächeln im Gesicht legte er sich zurück und schlief ebenfalls ein. Ein lauter Knall weckte Harry und erschrocken fuhr er auf. Von Sheena und Dagon war nichts zu sehen und über sich hörte er, wie Menschen in Panik wild durcheinander schrien. „Was ist hier nur los?“ fragte er sich und zog sich schnell an. Gerade als er fertig war, wurde die Tür aufgerissen und eine Gestalt in schwarzer Robe kam mit erhobenem Zauberstab herein. Panisch sah Harry sich nach seinem Zauberstab um, bis ihm wieder einfiel das Dagon ihn zerbrochen hatte mit den Worten: „In Frankreich bekommst du einen Neuen, einen besseren auf dem kein Ortungszauber liegt. Selbst wenn wir den Zauber gelöst hätten, hätten sie uns gefunden.“, fügte Dagon auf Harrys verstörtem Blick an. Verdammt, was mach ich jetzt nur? Dagon verdammt," verfluchte Harry den Braunhaarigen. „Na, wen haben wir denn da? Wenn das nicht Potter ist? Der Dunkle Lord wird sich freuen, wenn ich dich zu ihm bringe. Stupor.“, zischte der Todesser. Harry konnte gerade noch ausweichen, stieß dabei allerdings schmerzhaft mit dem Kopf gegen eines der Betten. Der Todesser wollte noch einen Zauber hinterher schicken. Harry bekam Panik, denn er wusste das er dem nächsten Zauber nicht ausweichen konnte, als er plötzlich einen dumpfen Schlag hörte. Im gleichen Moment stöhnte der Todesser schmerzhaft auf und fiel vornüber. Aus seinem Rücken ragte das Heft eines Dolches. Dagon, dachte er nur noch erleichtert als eben dieser durch die Tür gestürmt kam. „Alles in Ordnung Harry?“, fragte er besorgt und beugte sich zu ihm runter. „Ja, alles okay. Was ist denn hier überhaupt los?“, fragte Harry als Dagon ihm auf die Beine geholfen hatte. „Tz, Todesser. Ich denke man hat dich in Cardiff erkannt. Wir müssen hier weg. Sheena bereitet einen Portschlüssel oben an Deck vor. Komm.“, gab Dagon ihm Auskunft und zusammen machten sie sich auf den Weg zum Deck. „Sheena, bist du soweit?“, rief der Braunhaarige ihr zu, als er mit Harry um die Ecke gerannt kam. Sie nickte nur und wies beide an ihr Schwert zu berühren und ehe sie sich versahen, waren sie vom Schiff verschwunden. Der Todesser der ihnen gefolgt war, fluchte lauthals, als er sah wie sie verschwanden und tötete vor Zorn die Menschen in seiner Umgebung. Kaum das sie wieder festen Boden unter den Füßen hatten, stürzte Harry und kroch zu einem nahen Busch, um sich zu übergeben. Ihm war auf einmal so schwindelig und sein Kopf tat höllisch weh. Besorgt sahen sich Dagon und Sheena an. Mit schnellen Schritten ging die Schwarzhaarige zu ihm und strich ihm beruhigend über den Rücken: „Wieder alles okay?“, fragte sie ihn besorgt als das Würgen nachließ. „Mir ist so schwindelig und mein Kopf tut weh. Ich habe mich vorhin gestoßen.“, erklärte er mit brüchiger Stimme. Mittlerweile hatte er schon damit zu kämpfen, bei Bewusstsein zu bleiben. „Dagon, hilf mir mal!“, rief sie ihrem Gefährten zu und zusammen brachten sie Harry weg vom Busch. „Mach du ein Feuer und das Lager fertig. Ich hatte nicht die Zeit einen Portschlüssel nach Eldora zu machen.“, bat sie Dagon und untersuchte Harrys Kopf. Dabei entdeckte sie eine ziemlich große Platzwunde, die stark zu bluten anfing. Harry hatte den Kampf aufgegeben und versank in der erholsame Schwärze. „Was hat er?“, fragte Dagon als er das Lager fertig hatte. „Ich bin kein Heiler, aber ich nehme an eine Gehirnerschütterung. Er hat eine ziemlich große Platzwunde, die ich notdürftig versorgt habe. Er braucht einen Heiler. Wir sind darin nicht ausgebildet.“, erklärte sie ruhig. „Du bist die Spezialistin für magische Transporte, fällt dir nichts ein? Zu Fuß wäre es noch eine halbe Tagesreise bis Eldora.“. „Ich denke nicht das ihm ein Portschlüssel gut tun würde.“, erwiderte sie nur. „Nun gut, dann müssen wir eben zu Fuß weiter. Ich werde ihn tragen. Das dauert zwar etwas länger, aber bis morgen Abend sollten wir das Dorf Rima erreicht haben.“, seufzte Dagon. Kapitel 2: Willkommen --------------------- So und hier ist auch schon das zweite Kapitel für euch^^ *Kekse hinstell* viel Spaß damit. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Willkommen Langsam öffnete Harry seine Augen. Er wollte sich bewegen, doch es ging nicht. Nun bemerkte er auch, dass er auf Dagons Rücken gebunden war. Alles tat ihm weh, aber nichts stand zum Vergleich mit seinem Kopf. Unwillkürlich entglitt ihm ein lei-ses Wimmern. „Alles okay Harry? Wir sind bald in Eldora. Da gibt es be-stimmt jemanden der dir helfen kann.“, gab Sheena Auskunft als sie bemerkte das Harry wieder bei Bewusstsein war. Leicht nickte er, bevor wieder alles um ihn herum schwarz wurde. „Ich denke seine Verletzung ist doch schlimmer als wir dachten. Das war das erste Mal seit sieben Stunden, dass er bei Bewusstsein war.“, meinte der Braunhaarige besorgt und schielte zu dem Verletzten. Stillschweigend gingen die Beiden weiter, immer wieder besorg-te Blicke auf Harry werfend. Ihnen war klar das sie sich beei-len mussten. Schnell gingen sie durch einen Wald, der von den Magiern in Eldora nur Dunkelwald genannt wurde. Dieser Wald war die Grenze zwischen Frankreich und Eldora. Er zog sich durch das ganze Land und kein Muggel wagte es den Wald zu durchqueren. „Da vorne ist Rima. Ich sehe es schon.“, freute sich Sheena und sie legten noch einen Zahn zu, da es auch schon zu dämmern anfing. Im Dorf sah man sie verwundert an. Es kam selten vor, dass welche durch den Wald reisten. Meist bedeutete dies Ärger und Ärger wollten sie wahrlich nicht in Rima. Genau das ließen sie Dagon und Sheena auch merken. Sie wurden schlichtweg igno-riert, bis Dagon der Kragen platzte: „Im Namen der Gilde for-dere ich einen Arzt oder jemanden, der in der Heilmagie bewan-dert ist.“. „Beweis das du von der Gilde bist. Seit wann kommen die ehren-werten Mitglieder durch den Dunkelwald und sehen aus wie Bett-ler.“, rief ein junger Mann. Beschwichtigend legte die Schwarzhaarige ihren Partner die Hand auf den Arm, als dieser auf den Mann los gehen wollte. „Lass gut sein, wir machen unserem Namen wirklich nicht Ehre Dagon.“, flüsterte sie ihm leise zu. Zu der Menge, die sich langsam um sie bildete, meinte sie: „Ich bin Sheena und unser junger Gefährte hier braucht dringend einen Arzt.“. „Habe ich richtig gehört? Sheena, die Schwester von Meister Firanis?“, wurde sie von einer hochnäsigen Stimme gefragt. Verwirrt drehte sie sich um und sah in das Gesicht einer jun-gen Frau, die jünger war als sie. Sie schätzte sie höchstens auf fünfundzwanzig. Die Frau hatte ihre langen braunen Haare zu einem festen Pferdeschwanz gebunden und sah sie mit stäh-lernen blauen Augen an. „Ja, genau diese bin ich. Mein momentaner Gefährte ist...“. Weiter kam sie nicht, als sie von der Frau unterbrochen wor-den: „...Dagon ein Waldläufer der Gilde, wenn ich mich nicht irre. Was macht ihr hier? Ihr solltet schon längst wieder in Karuban, der Hauptstadt sein.“, meinte sie nur kalt. „Hätten sie mal die Güte uns zu sagen wer sie zum Teufel noch mal sind.“, zischt Dagon die Fremde an. „Verzeiht, ich bin Amelia, die Assistentin von Meister Fira-nis.“, stellte sie sich dann vor. „Firanis ist hier? Bring uns sofort zu ihm. Unser Freund hier braucht Hilfe.“, drängte Sheena langsam ungehalten. Empört über diese respektlose Anrede ihres Meister, fuhr Ama-lia sie an: „Erstens das heißt Meister Firanis und zweitens ist er nicht zu sprechen.“ Mit diesen Worten drehte sie sich um und sah in das wütende Gesicht Firanis. „Was ist hier los? Dagon, Sheena kommt mit und erklärt mir al-les im Haus. Du Amalia bleibst hier. Ich brauche dich heute nicht mehr.“, zischte er seine Assistentin an. Mit einen selbstgefälligen Lächeln auf den Lippen folgte Shee-na ihm ins Haus. Kaum das sie drinnen waren, wurde sie auch schon stürmisch umarmt. „Es ist lange her Schwester, dass wir uns sahen. Nun zeigt mir euren jungen Freund. Wir können spä-ter auch noch reden.“, meinte er und zeigte auf ein großes Bett. Dagon legte seine leichte Last ab und Firanis besah sich gleich darauf die Wunde. Dagon saß zusammen mit seiner Gefährtin schon etwa zwei Stun-den vor dem Kamin, als Firanis sich endlich zu ihnen setzte und sich erst einmal einen Schluck Whisky gönnte. Gespannt sa-hen die beiden ihn an. „Also, wenn er aufwacht wird er nur noch leichte Kopfschmerzen haben. Er muss sich ganz schön ge-stoßen haben, sein Schädel war angebrochen. Wie seid ihr ei-gentlich zu dem Jungen gekommen, Schwester?“, wollte er wissen . Sie erklärten ihm alles in Ruhe. Als sie endeten, stand der Mond schon am Himmel. „Ich denke, wir sollten uns auch schlafen legen. Sheena kann oben bei mir mit schlafen. Du Dagon musst allerdings vorlieb mit dem Sofa nehmen.“, meinte er ungnädig und zog seine Schwester mit nach oben. „War ja mal wieder klar. Immer ich.“, moserte Dagon rum und ließ sich aufs Sofa fallen. Am nächsten Morgen erwachte Harry wirklich nur mit leichten Kopfschmerzen, so wie Firanis es voraus gesagt hatte. Verwirrt setzte Harry sich auf und schaute sich verwundert um. Er lag in einem großen Himmelbett. Genau gegenüber des Bettes war ein großer weißer Marmorkamin, der Verzierungen in Form von Efeu aufwies. Als er sich weiter umsah, sah er das auf einem Stuhl neben dem Bett frische Kleidung für ihn lag. Schnell stand er auf und zog sich die für ihn seltsame Kleidung an. Eine braune Wildlederhose, ein weißes Hemd das oben gebunden wurde und zum Schluss noch Stiefel, die ebenfalls aus Leder waren und ihm ein wenig zu groß waren. Abgerundet wurde das ganze noch von einem dunkelbraunen Mantel. „Die Sachen stehen dir. Ich dachte mir schon, dass dir meine Kleidung einigermaßen passen. Die Stiefel sollten wir aller-dings noch etwas anpassen.“, hörte er hinter sich eine ruhige Stimme. Schnell drehte er sich um, als ihm plötzlich auffiel das er keine Brille trug und trotzdem alles scharf sehen konn-te. Firanis lachte leise als er sah, wie Harry an den Kopf langte und nach seiner Brille suchte. „Ich bin Firanis. Ich habe mir gestattet deine Sehschwäche zu heilen, als ich mich um dich gekümmert habe. Was ich sagen muss, ziemlich lange gedauert hatte.“, erklärte er dem Jun-gen. „Wo sind Dagon und Sheena?“, wollte Harry unsicher wissen und schielte immer mal wieder zur Tür. „Sheena ist draußen und unterhält sich mit einigen Dorfbewoh-nern. Ihr habt eine ganz schöne Unruhe unter sie gebracht, als ihr durch den Dunkelwald kamt.“, meinte er gelassen als er fortfuhr: „Dagon besorgt Pferde für euch, da die Beiden zurück nach Karuban müssen.“. „Ach, das hätte ich ja fast vergessen. Im Namen der Gilde der arkanen Krieger heiße ich dich herzlich in Eldora willkom-men.“, begrüßte er nun Harry erst einmal im neuen Land. „Bist du ein Meister der Gilde?“, wollte Harry dann auch gleich wis-sen. „Ja, das bin ich. Wie ist eigentlich dein Name? Den haben die Beiden gar nicht erwähnt, fällt mir auf.“. Fieberhaft dachte Harry nach. Er wollte neu anfangen, also wa-rum nicht auch einen anderen Namen. Aus irgendeinem Grund fiel ihm auf einmal der Name Helios ein und so beschloss er, dass er ab heute so heißen wollte. Also stellte er sich vor: „Heli-os, Helios Paladia. Ich würde gerne ein Mitglied der Gilde werden, können sie mich als Schüler annehmen?“. Verwirrt sah Firanis den Jungen vor sich an. Es war selten das jemand der neu ins Land kam, in die Gilde wollte. „Es tut mir leid, ich kann dich nicht unterrichten. Du bist zu alt. Ich nehme an du bist fünfzehn. Die Ausbildung bei einem Meister beginnt mit dem neunten Lebensjahr.“, erklärte er dem nun nie-dergeschlagenen Jungen. „Du solltest mit meiner Schwester und Dagon nach Karuban gehen und dir dort eine Arbeit suchen. Ich habe für dich Papiere ge-macht, die dich ab heute als einen Bürger von Eldora auswei-sen. Keine Sorge, sie sind nicht gefälscht. Als ein Meister der Gilde darf man sie ausstellen.“, fügte er hinzu als Harry ihn misstrauisch ansah. „So, ich gehe dann mal Sheena holen. Wenn du etwas essen willst, auf dem Tisch ist etwas.“. Mit diesen Worten verließ Firanis das Haus. Langsam ging Harry zum Tisch, auf dem auch seine Papiere lagen. Er sah gerade noch, wie sein neuer Name dort erschien. Er setzte sich und nahm sich ein Brötchen. Was mache ich jetzt nur? Ich wollte doch unbedingt der Lehrling eines Meisters der Gilde werden. Ich besitze keine besonderen Fähigkeiten, so nehmen die mich doch nie auf. Aber es wäre doch gelacht, wenn ich es nicht schaffe. Dann werde ich mir einfach welche aneignen, beschloss er für sich. In Ruhe aß Harry sein Brötchen und wartete schon eine ganze Zeit auf seine beiden Weggefährten. Doch als nach einer Stunde immer noch keiner kam, machte er sich auf den Weg nach drau-ßen. Als er ins Freie trat, empfing ihn eisiges Schweigen. Nichts war zu hören, außer das Rauschen des Windes und das Schnauben der drei Pferde, die vor dem Haus angebunden waren. Verwirrt ging er zu einem der Tiere und strich ihm über die Nüstern. Dabei schaute er sich immer wieder nach Dorfbewohnern um. „Hallo, ist hier jemand?“, rief er erfolglos in das kleine Dorf. Vor ihm war ein großer leerer Platz, um den einige Häu-ser standen. Er schätzte das es maximal 20 an der Zahl waren. Vorsichtig ging er auf den Platz zu und sah sich dabei immer wieder verstohlen um. Sie können doch nicht alle weg sein dachte er und ging nun zu einem der Häuser und klopfte daran. Doch keiner machte auf. Plötzlich wurde er von hinten gepackt, grob umgedreht und gegen die Wand geschleudert. „Sieh an, da haben wir doch einen übersehen.“, zischte ein Mann der sehr ungepflegt aussah. Der Mann hatte schulterlange, leicht verfilzte Haare. Harry war sich nicht sicher welche Farbe sie hatten, da sie vor Erde und Schlamm verschmutzt wa-ren. Der Fremde hatte breite Schultern. Man hätte ihn mit ei-nem Bären vergleichen können und sein Atem stank fürchter-lich. „Wer sind sie und wo sind all die anderen?“, wollte Harry ver-unsichert wissen. „Oh, keine Sorge Junge. Du wirst ihnen gleich Gesellschaft leisten.“. Mit diesen Worten zog er einen Dolch aus seinen Gürtel. Er hob den Dolch und wollte gerade zustechen, als er auf einmal inne hielt und verdutzt auf Harry sah: „Scheiße!“, entkam es ihm noch ehe er zusammen sackte. „Ist alles in Ordnung bei dir?“, wurde er von Dagon gefragt der um die Ecke gelaufen kam. „Was ist hier los und wo sind all die Menschen?“, kam die Gegenfrage. „Ich habe keine Ahnung. Ich war im Wald um Kräuter zu suchen. Als ich wieder kam, habe ich nur dich und den da gesehen.“, meinte Dagon nur Schulter zuckend. „Was ist, wenn ihnen etwas zugestoßen ist?“. „Nun, das denke ich nicht. Immerhin sind drei Gildenmitglieder bei den Dorfbewohnern und die sind nicht so leicht auszuschal-ten.“, versuchte Dagon Harry zu beruhigen: „Du kommst jetzt mit mir mit. Hast du schon mal mit einem Schwert oder Dolch gekämpft?“, wurde der Junge gefragt. „Einmal mit einen Schwert. Ich habe einen Basilisken damit ge-tötet.“, flüsterte Gefragter. „Gut, hier nimm das Schwert und Harry, keine gewagten Aktionen. Hast du mich verstanden? Du machst nur das was ich dir sage!“, ermahnte der Waldläufer ihn. Kurz nickte Harry zum Zeichen das er verstanden hatte. „Gut, dann lass uns die Bewohner suchen.“. Dagon ging voraus, immer auf den Boden schauend. Ab und zu blieb er stehen und betrachtete etwas genauer den Boden. Plötzlich blieb er stehen und drehte sich zu Harry um. „Harry, es ist doch schlimmer als gedacht. Hier ist Magie im Spiel und zwar nicht gerade wenig und auch nicht die beste. Wir brauchen Unterstützung. Erst habe ich gedacht das es einfache Räuber waren, aber die sind meistens nicht einmal in der Lage bis drei zu zählen. Geschweige denn, die Bewohner ohne jegliche Spur verschwinden zu lassen, mit ihnen Sheena und Firanis.“, erklärte er Harry. „Ja, aber warum bin ich dann eigentlich nicht bei ihnen? Immerhin war ich ja auch die ganze Zeit hier?“, fragte Harry perplex. „Das Haus von Firanis ist speziell gesichert. Der Zauber hatte dort anscheinend nicht funktioniert.“, erklärte er. „Harry, hör mir jetzt gut zu. Ich möchte das du Hilfe holen gehst. Hier ist eine Karte. Sie führt dich nach Oree, dort lebt ein gewisser Arthos. Sag ihm was geschehen ist und das ich dich schicke.“, bat er den Jungen. Verunsichert sah Harry ihn an, ehe er sich zusammen riss und die Karte an sich nahm. „Gut, vor dem Haus aus dem du kamst hatte ich Pferde angebunden. Nimm eines und beeile dich. Hier, nimm noch diese Nachricht mit.“. „Ich werde mich beeilen, versprochen. Bitte pass auf dich auf, ja?“, murmelte Harry und sprang Dagon förmlich um den Hals. Mit einem kleinen Lächeln erwiderte der Braunhaarige die Umar-mung und drückte Harry fest an sich. „Keine Sorge Kleiner, mir passiert schon nichts. Geh jetzt und hole Hilfe.“, flüsterte Dagon und küsste Harry auf die Stirn, was den Jungen erröten ließ. „Und nun geh. Ich werde dir den Rücken frei halten, falls noch jemand da ist.“, meinte der Waldläufer noch und schubste Harry Richtung Pferde. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Hoffe es hat euch gefallen Lg Embla Kapitel 3: Die weißen Falken ---------------------------- So und hier ist wie versprochen auch schon das nächste kapitel. Danke für die lieben Kommis es freut mich das euch die FF gefällt. *Kekse hinstell* wünsch euch viel Spaß mit dem neuen Kapitel. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 3.Kapitel - Die Weißen Falken Schnell rannte Harry zu den Pferden. Dort angekommen, drehte er sich noch einmal um. Doch Dagon war schon weg. Mit zitternden Händen band Harry den Rappen los und versuchte aufzusteigen, was ihm allerdings erst beim dritten Versuch gelang. Kurz scheute das Pferd und tänzelte unruhig herum. „Bitte beruhige dich. Ich weiß, ich bin nicht der beste Reiter.“, flüsterte Harry dem Hengst zu und streichelte ihn versöhnend über den Hals. Bevor er allerdings los ritt, schaute er erst einmal auf die Karte, welche Dagon ihm gegeben hatte. Als er den Weg entdeckte, gab er dem Pferd die Sporen, worauf es sich sofort in Bewegung setzte. Als sie schon ein Stück vom Dorf entfernt waren, hörte er plötzlich einen Schmerzensschrei aus diesem. Erschrocken zuckte Harry zusammen und drehte sich zu dem Dorf um, als er eine riesige Gestalt zwischen zwei der Häuser ausmachte. Sie schaute ihn aus rot glühenden Augen an und aus ihrem Kopf ragten zwei Hörner hervor. Harry ließ seinen Blick weiter runter wandern und sah in den Klauen des Ungetüms eine leblose Gestalt hängen. Mit aller Kraft riss er sich von dem Bild los und flehte das Pferd an, schneller zu laufen. Das Pferd schnaubte kurz und als hätte es sein Flehen verstanden, wurde es schneller. Immer wieder drehte sich der Schwarzhaarige um, aus Angst, dass das komische Wesen ihn verfolgen würde. Doch dem war nicht so. Erschöpft und vor Angst zitternd, klammerte er sich an der Mähne des Pferdes fest. Das Pferd galoppierte immer weiter. Von alleine schien es zu wissen, wo es hingehen sollte. Harry war vor Erschöpfung auf dem Rücken des Tieres eingeschlafen. Es dämmerte schon als er wieder aufwachte und die leichten Umrisse von Häusern sah. „Es tut mir leid das ich eingeschlafen bin.“, flüsterte er dem Pferd zu. Auch wenn er nicht wusste, wieso. Aus den Umrissen wurden schnell klare Konturen. Leicht erschrak er, als er sah wie groß das Dorf war. Es hätte schon als Stadt bezeichnet werden können. „Wie soll ich denn da diesen Arthos finden?“, flüsterte Harry voller Panik und lenkte das Pferd zu eins der Tore, die in das Dorf führte. Vor dem Tor standen zwei Wachen und kontrollierten die Leute, welche in das Dorf wollten. „Was ist denn passiert? Ihr kontrolliert doch sonst nicht?“, fragte ein alter Mann der sich schwer auf einen Gehstock stützte und seine Papiere suchte. „Befehl der Gilde. Wir sollen Ausschau halten nach einem Mann, der aus dem Gefängnis von Azeda ausgebrochen ist.“, erklärte einer der Wachleute gelangweilt und schaute sich die Papiere an, die der Mann nun endlich gefunden hatte. „Alles in Ordnung, du kannst weiter.“. Freundlich nickte der Mann den Männern noch einmal zu und ging durch das Tor in die Stadt. Langsam stieg Harry vom Pferd ab und nahm die Zügel in die Hand. Er ging unsicher zu dem Tor, wo ihn die Wachen skeptisch ansahen. „Deine Papier und Grund deines Aufenthalts!“, brummte einer der Wachmänner. „Ich... suche einen gewissen Arthos.“, antwortete Harry schüchtern. „Aha und deine Papiere Junge?“, hakte der Wachmann nach. Schnell suchte Harry in seinen Manteltaschen nach den Papieren, bis ihm einfiel das er sie in Rima liegen gelassen hatte. Dies sagte er auch der Wache. Der Mann vor Harry hob eine Braue und sagte dann: „Ohne Papiere kein Einlass. So lauten die Befehle.“. Damit drehte er sich zum nächsten Passanten. Harry stand da wie bestellt und nicht abgeholt. Er versuchte krampfhaft die Tränen zurück zu halten. „Sir, ich muss wirklich da rein. Es ist dringend.“, versuchte er es noch mal. „Junge verschwinde endlich, ich habe für so einen Unsinn keine Zeit.“, wurde er angezischt und grob zur Seite gestoßen. „Was ist hier los?“, wollte plötzlich ein Mann wissen der durch den Torbogen kam. Er trug eine abgewetzte Lederhose, ein weißes Hemd und eine schwarze Weste darüber. Harry schätzte den Mann auf fünfundvierzig. Eine lange Narbe zog sich von seinem rechten Auge bis zum Kinn. Der Fremde hatte schulterlange schwarze Haare und hellbraune Augen, die Harry genau musterten. Die Wachmänner salutierten schnell und nahmen Haltung ein, als sie den Mann sahen. Der Vorgesetzte, ging es Harry durch den Kopf als er sah wie die Männer salutierten. „Der Junge hier will ohne Papiere rein.“, antwortete der Mann der ihn kontrolliert hatte. „Was willst du in Oree, Junge?“, wurde er jetzt von dem Fremden gefragt. „Ich soll einen gewissen Arthos suchen.“, antwortete Harry und war froh, dass seine Stimme nicht versagte. „Was willst du von ihm und wer schickt dich? Beeile dich, ich habe nicht ewig Zeit.“. „Ich wurde von einem Freund geschickt, sein Name ist Dagon. Ich soll Hilfe für das Dorf Rima holen. Es wurde überfallen.“, erklärte Harry und sah dem Mann dabei fest in die Augen. „Komm mit.“, war alles was der Braunäugige sagte und ging voraus. Sie folgten einer breiten Straße, die von Geschäften gesäumt war. Bewundernd sah Harry die Läden an. Plötzlich blieb der Mann stehen und Harry lief genau in ihn rein. „Vorsicht Junge, sonst fallen dir die Augen aus!“, grinste der Mann. Vor ihnen erhob sich ein Gebäude, dass mindestens vier Stockwerke hoch war. An einem Balkon war eine Fahne befestigt, sie hatte einen dunkelroten Hintergrund und in der Mitte der Fahne war ein majestätischer weißer Falke zu sehen, der aussah als würde er zum Angriff starten. „Finde ich hier Arthos?“, fragte Harry zögernd. Der Mann fing zu lachen an: „Du hast ihn schon längst gefunden. Wenn ich mich vorstellen darf? Arthos, Kommandant der Weißen Falken.“, stellte er sich vor. Mit weit aufgerissenen Augen sah Harry den Mann vor sich an. „Komm mit rein, wir haben eine Menge zu besprechen.“, bat Arthos ihn. „Was sind die Weißen Falken?“, fragte Harry als er Arthos folgte. „Wie sind Söldner, die besten im Land, wohlgemerkt.“, erklärte Arthos knapp. „Söldner.“, flüsterte Harry nur und folgte dem Mann dann ohne weitere Fragen zu stellen. Arthos führte ihn in ein großes Büro. Dort setzte er sich hinter seinen Schreibtisch und wies Harry an, sich ebenfalls zu setzen. „Wie ist dein Name, Junge?“, wollte der Söldner wissen. „Ha.. Helios, Helios Paladia.“, korrigierte er sich schnell. „Gut Helios, jetzt erkläre mir genau was geschehen ist und in welche Scheiße sich Dagon wieder geritten hat.“, wollte Arthos wissen. Schnell erzählte Harry ihm alles und gab ihm auch die Nachricht. „Hört sich ja diesmal echt übel an.“, brummte der Kommandant als er die Nachricht gelesen hatte. „Da fällt mir noch etwas ein. Da war eine riesige Gestalt zwischen zwei Häusern, als ich davon geritten bin.“, erzählte Harry schnell. „Hast du gesehen wie sie aussah?“, wurde er gefragt. „Sie hatte rote Augen. Aus ihrem Kopf ragten zwei Hörner und sie hatte Klauen.“. Harry erschauderte nur beim Gedanken an das komische Wesen. „Oger.“, war alles was Arthos auf die Beschreibung sagte. Kurz klopfte es an der Tür und ein Mann kam herein. Er hatte seine langen dunkelblonden Haare zu einem strengen Pferdeschwanz zusammen gebunden. Er war in eine schwere Lederrüstung gekleidet. Auf seinem Rücken war ein Bogen mit Köcher befestigt und um die Hüfte war ein Waffengurt, an dem ein großes Schwert hing und mehrere Wurfmesser befestigt waren. „Arthos, man möchte uns für 10.000 Goldstücke pro Woche anheuern.“, gab er kund und stockte als er Harry sah. „Nero. Darf ich vorstellen? Helios Paladia. Helios, das ist Nero mein Stellvertreter.“, stellte Arthos vor. „Wir werden den Auftrag nicht annehmen. Wir haben fürs erste zu tun.“, erklärte er seinem Stellvertreter. Nero hob eine Augenbraue und sah beide skeptisch an und meinte dann scharf: „Vergiss bei allen Ahnen nicht das wir Söldner sind. Was springt bei der Sache für uns raus?“. Erschrocken sah Harry den Mann an. Er sah trotz der schweren Ausrüstung zierlich aus, so als könnte er das Schwert nicht einmal heben, welches an seiner Hüfte hing. Und seine Ohren liefen ungewöhnlich spitz zu. „Ich habe nichts um euch zu bezahlen.“, flüsterte er niedergeschlagen. „Sicher nicht. Deswegen trägst du auch solch edle Kleidung, Junge. Worum geht es bei dem Auftrag?“, wollte der Blonde wissen. Mit knappen Worten erzählte der Kommandant seinem Vize was vorgefallen ist. „Und natürlich werden wir das alles ohne Bezahlung machen. Ich schulde Dagon noch etwas.“, schloss er ab. Nero warf die Hände in die Luft: „Großartig Arthos. Wann willst du aufbrechen? Ich muss die Männer zusammen trommeln.“, wollte er wissen. „Wie lange brauchst du?“, kam die Gegenfrage. „Wenn du so fragst, bis Morgen früh. Bis dahin habe ich genug Männer zusammen, die aufbrechen können.“, überlegte er und nickte dann noch einmal bekräftigend. „Gut, das muss reichen.“. Nero war schon fast aus der Tür, als Arthos noch einmal rief: „Danke, mein Freund.“. „Dafür schuldest du mit mindestens ein Fass Wein und zwar den besten aus Karuban.“, meinte Angesprochener augenzwinkernd und verließ endgültig das Zimmer, um sich seiner Aufgaben zu widmen. Mit großem Interesse beobachtete Harry die beiden und atmete erleichtert auf, als Nero zustimmte. „Geht es wirklich nicht schneller?“, murmelte er dann und sah zu Arthos auf. „Leider nein. Nero hat schon knapp gerechnet. Er wird schon zu kämpfen haben, bis Morgen früh alle Vorkehrungen getroffen zu haben.“, gab Gefragter zu verstehen. „Ich möchte Morgen mitkommen.“, meinte der Schwarzhaarige dann noch. Wieder fing Arthos laut zu lachen an: „An mir soll es nicht liegen. Doch wir haben keine Zeit uns um dich zu kümmern und Nero solltest du schon dreimal nicht über den Weg laufen. Du hast ihm den Auftrag vermasselt, so etwas mag er nicht. Nun komm, ich zeige dir dein Zimmer. Soll ich dich Morgen wecken?“, wurde er gefragt. Harry nickte nur und wurde in ein kleines Zimmer geführt, in dem nur ein schmales Bett stand und ein Tisch mit Stuhl. Auf diesem stand eine weiße Schüssel und ein Krug mir frischem Wasser. „Das ist zwar nicht das beste, aber für eine Nacht sollte es gehen. Ich schicke dir gleich noch jemanden mit etwas zu Essen. Du musst ja am verhungern sein.“, meinte er freundlich und ließ Harry alleine. Wie es wohl den anderen geht? dachte Harry traurig und sah durch das kleine Fenster in seiner Kammer. Vor dem Fenster war ein großer Platz. Dort saßen lauter Männer in Rüstungen und unterhielten sich fröhlich, lachten, spielten Karten und tranken zusammen. Plötzlich sah er wie Nero zusammen mit Arthos aus einer Tür kamen und sich zu streiten schienen. Sie kamen auf ihn zu und vor seinem Fenster blieben sie stehen. Nun konnte er genau hören, worum es geht. „Arthos, du weißt doch nicht einmal ob dieser Grünschnabel die Wahrheit sagt.“, fauchte Nero den anderen an. „Er hatte eine Nachricht von Dagon dabei. Ich habe sie überprüft. Sie war nicht gefälscht. Außerdem gehört Dagon der Gilde an. Sie werden schon zahlen.“. verteidigte sich der Schwarzhaarige. „Du musst es wissen, du bist der Kommandant. Das du dem Jungen erlaubt hast mit zukommen, ist unverantwortlich. Ich werde nicht auf ihn achten.“, meinte der Blonde kühl. „Das weiß ich doch mein Lieber und jetzt hab dich nicht so. Immerhin bekommst du danach deinen so geliebten Wein aus Karuban.“, lachte der Kommandant und schlug Nero freundschaftlich auf die Schulter. „Na immerhin.“, lachte nun auch Nero: „Ich gehe und bereite alles für Morgen vor. Das wird eine lange Nacht.“, wurde er wieder ernst und verabschiedete sich von Arthos. Keiner der beiden bekam mit, dass Harry gelauscht hatte. Im ersten Moment hatte er Angst, dass sie Dagon und den anderen doch nicht helfen würden. Er machte sich wirklich große Sorgen um sie. Er hätte nie gedacht, dass er so schnell zwei eigentlich Fremde als Freunde bezeichnen würde. Doch sie waren auf einmal da, als er wirklich Hilfe brauchte und sie hatten ihm geholfen, ohne wirklich Fragen zu stellen. Nun wollte er ihnen helfen. Um jeden Preis. Koste es, was es wolle. Er würde sie nicht im Stich lassen. Leicht klopfte es an der Tür und ein Mädchen kam herein. Sie errötete, als sie Harry mit nacktem Oberkörper sah. Er war gerade dabei gewesen sich fürs Bett auszuziehen und hatte vergessen, dass noch jemand mit Essen zu ihm kam. „Stell es einfach auf den Tisch.“, meinte er freundlich und legte sein Hemd zum Mantel auf den Stuhl. Harry schätzte, dass das Mädchen in seinem Alter war. „Ich bin Mai“, stellte sie sich vor. „Helios, angenehm.“, gab Harry zurück. Als Harry sich umdrehte, sah sie lange Narben auf seinem Rücken. „Wie ist das passiert?“, fragte sie vorsichtig und ging zu ihm. „Das ist nicht so wichtig.“, meinte er schnell und drehte sich wieder um. Sie stand nun genau vor ihm. „Du schaust gut aus.“, stellte sie fest und streichelte Harry mit ihrer Hand über die Brust. Scharf zog Harry die Luft ein, ehe er kühl und abweisend meinte: „Du solltest jetzt gehen und zwar sofort.“. Schnell zog sie ihre Hand zurück und verließ ohne ein weiteres Wort das Zimmer. An der Tür drehte sie sich noch einmal um und sagte: „Du weißt gar nicht, was dir entgeht.“. Kopfschüttelnd setzte er sich an den Tisch und aß seinen Eintopf. Danach ging er zum Bett und legte sich hin. Dort wälzte er sich von einer Seite auf die andere, aus Angst das Dagon etwas geschehen könnte und er ihn nie wieder sah. Nach Stunden, so kam es ihm vor, schlief er doch endlich ein. Bis es an seiner Tür klopfte und Arthos herein kam. „Aufstehen Grünschnabel, in einer Stunde wollen wir los.“. Ruckartig richtete Harry sich auf und stand schon fast im Bett. Seine Hand lag auf dem Schwert, welches er von Dagon bekommen hatte. Schnell nahm er sie wieder weg, als er die Worte realisiert hatte und Arthos erkannte. Dieser stand nur Kopf schüttelnd an der Tür und lachte schon wieder. Langsam ging es ihm auf die Nerven. „Ich bin gleich fertig.“, brummte er und stand auf. „Hier für dich, ein Lederpanzer. Zieh ihn an. Er ist magisch verstärkt.“, erklärte Arthos und gab Harry den Panzer, der ihn dankend annahm. „Wir warten dann unten auf dich. Beeile dich, wir müssen noch den Plan durchgehen.“. Mit diesen Worten drehte er sich um und verließ die Kammer wieder. Schnell zog er sich an. Bei dem Panzer hatte er leichte Probleme, doch auch diese bewältigte er und schlüpfte noch schnell in seinen Mantel und Stiefel. Noch einmal atmete er tief durch, ehe er nach unten zu den anderen ging. Dort erwartete ihn ein Trupp von 20 Männern, die genau Neros Worten lauschten. „Gut, dann ab zu den Pferden. Wir brechen auf.“, befahl Arthos als Nero endete. Draußen angekommen, sah Harry das der Hengst auf dem er gekommen war, ebenfalls dort stand. Sofort ging er zu ihm und diesmal gelang ihm das aufsteigen beim ersten Mal. Als alle aufgesessen waren, gab Nero das Zeichen zum Aufbrechen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So das war es auch schon wieder für heute, bis nächste Woche. Eure Embla Kapitel 4: Der Gefangene ------------------------ Danke für die Kommis ich freu mich immer über diese^^ Ja es ist schon wieder Sonntag und hier ist für euch das neue Kapitel, ich wünsche euch viel spaß damit. *Kaba und Kuchen hinstell* ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 04. Kapitel - Der Gefangene Sie ritten den ganzen Tag durch, ohne auch nur eine Pause zu machen. Je näher sie dem Dorf kamen, um so schweigsamer wurden die Söldner die Nero ausgesucht hatte. Bei dem Gedanke an das komische Wesen, dass Arthos Oger genannt hatte, fing Harry zu zittern an. „Alles in Ordnung, Junge? Du bist ja ganz blass um die Nase?“, wurde er von einem der Männer gefragt, die neben ihm ritten. Erschrocken sah Harry den Mann an. Bis jetzt hatte noch keiner außer Arthos mit ihm gesprochen. „Mir... mir geht... es gut,“ brachte er mühevoll heraus. Skeptisch sah der Mann noch einmal auf Helios, ehe er sein Pferd Richtung Nero dirigierte. Harry sah wie der Mann sich mit dem Blonden unterhielt und dann auf ihn zeigte. Harry wollte es nicht zugeben, aber der Gedanke an den Oger, der vielleicht seine Freunde töten könnte, verursachte ihm Übelkeit und dazu kamen die Kopfschmerzen, die er den letzten Tag verdrängt hatte. Langsam driftete Harry mit den Gedanken ab und nahm um sich rum nichts mehr wahr, als ihm etwas vor das Gesicht gehalten wurde. Verwirrt sah er auf. „Iss das, dies hilft gegen die Übelkeit. Man nennt es Elfenwurzel.“. Unsicher sah Harry das Gewächs an: „Keine Sorge Junge, ich will dich nicht vergiften. Du hältst uns allerdings auf, wenn du kotzen musst. Also iss endlich.“, meinte Nero barsch und drückte Harry die Elfenwurzel in die Hand. Anschließend ritt er wieder auf seinen Platz zurück und achtete nicht weiter auf ihn. Immer noch unsicher sah Harry das Kraut in seiner Hand an. „Keine Sorge Kleiner, es ist wirklich Elfenwurzel und nicht giftig. Wollte der Vize dich töten, wärst du schon lange tot.“, versicherte ihm der Mann von vorhin, der wieder neben ihm ritt. Dankend nickte Harry ihm zu, ehe er sich das Zeug in den Mund schob. Er war erstaunt das es nicht bitter schmeckte, so wie er es sich vorgestellt hatte. Es schmeckte süßlich, doch er kannte nichts, mit dem man es vergleichen könnte. Langsam schluckte er es hinunter und siehe da, die Übelkeit verflog fast sofort. Erleichtert atmete er auf. Nur seine Kopfschmerzen waren geblieben. Plötzlich hob Arthos seinen Arm. Die Nacht war herein gebrochen und aus der Ferne konnte man kleine Feuer sehen. „Männer, vor uns liegt Rima. Ihr wisst alle was zu tun ist!“, rief er und rief ein paar Männer nach vorne. „Seid vorsichtig. Wenn dort wirklich ein Oger ist, haben wir alle nichts zu lachen. Diese Biester sind hinterhältiger als so mancher Kartenspieler aus Oree. Kundschaftet das Dorf aus und kommt sofort wieder hierher, um Bericht zu erstatten. Die anderen bauen das Lager auf. Nero?“, fragte er nach dem Blonden. „Ich ziehe den Schutzzauber, Kommandant.“, war alles was er sagte und drehte sich auf dem Absatz um. Immer wenn Harry Nero sah, musste er auf dessen Ohren starren. Solche hatte er noch nie gesehen und sie faszinierten ihn. Plötzlich lief ein Mann an ihm vorbei, der die gleiche Statur wie Nero hatte und genauso spitze Ohren wie dieser. „Sind die verwandt?“, fragte er den Mann der die ganze Zeit neben ihm geritten war. „Wer?“, kam die Gegenfrage. „Na der Mann da und Nero. Sie haben beide spitze Ohren und die gleiche Statur.“. Entsetzt sah der Mann Harry an und fragte ihn dann: „Hast du noch nie Elben gesehen? Woher kommst du denn? Natürlich sind sie nicht verwandt“. Harry wurde rot, als der Mann ihn so ansah. Schnell drehte er sich weg von ihm und stieg von seinem Hengst ab, der das mit einen Schauben quittierte. Nun stiegen auch die anderen Männer ab, um das Lager auf zu bauen. Innerhalb einer halben Stunde stand das komplette Lager und ein großes Feuer wurde in der Mitte entzündet. „Sieht man uns denn so nicht?“, fragte er zögernd Arthos, sich in Erinnerung rufend, was bei seiner letzten Frage geschehen war. „Nein, dafür hat Nero ja den Schutzzauber gezogen. Das ist eine Spezialität der Elben.“, war alles was er dazu sagte. „Ach Helios, du musst dir das Zelt mit Nero teilen.“. Es dauerte einige Zeit, bis Harry merkte das er damit gemeint war. So schnell konnte Arthos gar nicht schauen, da wurde Harry wieder gefährlich blass um die Nase. „Junge, der köpft dich schon nicht gleich. Das Zelt gleich rechts von dir ist seines. Nun geh schon rein.“, plauderte der Kommandant freundlich drauf los und gab dem Jungen einen Schubser Richtung Zelt. Leise fluchend ging er in das Zelt und stellte erleichtert fest, dass Nero noch nicht in diesem war. Er sah zwei Liegen dort stehen und fühlte sich etwas überfordert. Harry hatte keine Ahnung, welche ihm gehören sollte. Stürmisch wurde die Zeltplane geteilt und Nero kam herein gestürzt. Der Blonde legte seinen Waffengurt ab und seinen Bogen, sowie die dazu gehörigen Pfeile. Anschließend löste er die Gurte für die Arm- und Beinschützer. Harry beobachtete ihn einfach nur und sagte nichts, als Nero seinen Brustharnisch abnahm. Dann sah Harry, dass er darunter ein weinrotes Hemd trug. Genau dieses zog Nero nun auch aus. Sofort wurde die Blässe in Harrys Gesicht durch Tomatenrot ersetzt. Harry musterte den Elb genau. Die Bauchmuskeln waren leicht angedeutet und er war gertenschlank. Was Harry wieder daran erinnerte, dass dieser Mann ein großes Schwert handhaben konnte, so wie er es immer bei sich trug. Langsam streckte sich der Blonde genüsslich, als sein Blick auf Harry fiel: „Willst du hier Wurzeln schlagen, Junge?“, fragte er den Grünäugigen mit einem spöttischen Lächeln, als er seine Haare öffnete und sie ihm geschmeidig auf die Schultern fielen. „Ich habe auch einen Namen.“, flüsterte Harry dann leise. So das Nero schon zu tun hatte, ihn zu verstehen. „Ach ja, wie war er noch gleich? Helios, oder?“, fragte er gleichgültig als er seine Stiefel aus zog. Harry nickte nur und beobachtete weiter Nero. Als dieser jedoch seine Hose öffnete und sie ebenfalls auszog, drehte er sich schnell um. Nero bekam dies allerdings nicht mit. Als er ausgezogen war, zog er ein Wurfmesser aus seinem Waffengurt und deponierte es unter sein Kopfkissen. Danach legte er sich hin und schloss die Augen. Immer noch zögernd, ging Harry zu der freien Liege und setzte sich erst einmal darauf. Er sah noch einmal zu Nero und vergewisserte sich, dass dieser immer noch die Augen geschlossen hatte. Erst danach zog auch er sich aus, mit dem Rücken zum Vizekommandanten. Mit einem Auge sah der Blonde zum Jungen, als dieser sich endlich für das Bett fertig machte, als er die große und einige kleine Narben auf dessen Rücken und Seite sah. „Woher hast du die? Solche Narben kenne ich nur von Kriegern und du siehst nicht gerade nach einem aus.“, wollte er wissen und setzte sich wieder auf. Erschrocken fuhr Harry herum, als Nero ihn ansprach. Hatte er doch gedacht das dieser schon schlief. Als Harry ihn nur anschaute wie ein Fisch auf dem Trockenen, wurde es Nero zu bunt. Er stand auf und ging auf den Jungen zu, genau vor diesem blieb er stehen. „Ich habe dich etwas gefragt und möchte auch eine Antwort. Die bist du mir immerhin schuldig. Wegen dir ist mein schwer erkämpfter Auftrag ins Wasser gefallen.“, zischte er dem Jungen ins Ohr. Harry bekam bei der Stimme eine Gänsehaut und musste schwer schlucken. „Herr Nero, wir haben ein Problem. Der Kommandant wünscht sie zu sehen!“, rief ein Söldner von der anderen Seite der Plane herein. Wütend drehte sich Nero um und legte sich seine Kleidung wieder an. „Komm her und hilf mir beim Brustharnisch.“, meinte er barsch zu Harry. Mit zitternden Händen half Harry ihm dabei. Doch er war anscheinend keine große Hilfe, denn Nero winkte ihn wieder zur Seite und befestigte die Riemen dann mit Mühe selber. „Du bleibst hier. Verstanden?“, befahl der Blonde dem Jungen barsch. Wieder konnte Harry nur nicken und sah in die faszinierenden silbernen Augen. Ohne Harry auch nur einen weiteren Blick zu schenken, drehte der Elb sich auf dem Absatz um und verließ fluchend das Zelt, um zu Arthos zu gehen. Im Stillen fragte Harry sich, ob jeder Elb so faszinierend war und was das überhaupt für Wesen waren. In England war er noch nie einem solchen Geschöpf begegnet. Harry dachte nicht einmal im Traum daran das zu machen was Nero ihm befohlen hatte. Immerhin war er keiner seiner Söldner. Also schlich Harry sich aus dem Zelt und lief zum Lagerfeuer, bei dem sich die Söldner zu versammeln schienen. Und dann hörte er auch schon wie Nero und Arthos zu diskutieren schienen: „Es ist nur einer der Fünf wieder zurück gekommen. Bei allen Ahnen, was ist geschehen?“, hörte er Nero fragen. „Ich weiß es nicht. Kaum hatte der Mann den Schutzzauber passiert, ist er zusammengebrochen.“, fauchte Arthos ungehalten. Harry sah wie Nero besorgt Richtung Rima sah und dann schwer seufzte: „Wir brauchen mehr Männer. Nur zur Sicherheit. Wir sollten kein Risiko eingehen.“, war alles was er dazu sagte als hinter ihm ein lauter Schrei ertönte. Ein Mann kam aus dem Zelt. Sein rechter Arm schien nur noch an ein paar Sehnen zu hängen und sein Gesicht war blutüberströmt. „Welch Narren ihr doch seid. Ihr werdet hier den Tod finden und nach euch wird die Gilde fallen und mit ihr ganz Eldora.“, kicherte der Mann und sah alle aus leblosen Augen an. „Wer bist du?“, wollte Arthos wissen. Mit einer fließenden Bewegung zog er sein Schwert und hielt es dem Mann an die Kehle. „Oh, Arthos, Kommandant der Weißen Falken. Erkennt ihr mich nicht wieder? Ihr habt mich doch damals für die Gilde gefangen genommen. Habt ihr etwa so ein schlechtes Gedächtnis?“, spöttelte der Mann, von dem mittlerweile ein fürchterlicher Gestank ausging und aus dessen Mund schwarze Flüssigkeit tropfte. „Akuma, du bist also aus Azeda geflohen. Wie hast du das denn geschafft?“, wollte Arthos entsetzt wissen. Das Mann fing schallend zu lachen an: „Sieh an, der große Arthos erkennt einen alten Freund doch noch. Es war gar nicht so leicht. Doch einige meiner treu ergebenen Diener hatten sich als Wachen eingeschleust und mich so befreit.“. „Freunde waren wir einst, bevor du die Gilde hintergangen hattest.“. Mit diesen Worten trennte er den Kopf vom Körper des Mannes, woraufhin er auf den Boden fiel und vor Harrys Füßen liegen blieb. Entsetzt sah er auf den Kopf, der wieder zu lachen anfing. „So wirst du mich nicht los und wer ist dieser hübsche Knabe hier?“, interessierte sich der Kopf plötzlich für Harry. Schnell ging Harry einige Schritte zurück, stolperte dabei und fiel hin. Nun verengte Nero seine Augen und ging schnell zu ihm, um ihm auf zu helfen. „Habe ich nicht ausdrücklich gesagt, du sollst im Zelt bleiben?“, fauchte er den verschreckten Jungen an. „Ihr kommt hier nicht weg und die Dorfbewohner könnt ihr auch nicht mehr retten, sie sind alle tot. Nekromantie ist etwas wunderbares. Ihre Seelen gehören mir bis in alle Ewigkeit.“, kicherte der Kopf weiter bis es Nero zu viel wurde. Er streckte seine Hand aus und der Kopf sowie der Körper des Mannes verwandelte sich in Asche. Nichts blieb von ihm übrig. Die Söldner, die sich alles mit angesehen hatten, schwiegen und sahen ihren Kommandanten an, der ungewöhnlich ernst war. „Nero, die Schutzzauber müssen verstärkt werden. Alle Mann versammeln sich am Feuer. Wir werden zusammen bleiben. Keiner wird das Feuer verlassen. Das ist ein Befehl!“, wies er seine Männer an und wollte sein Schwert mit einen Stück Stoff säubern, als er von Nero zurückgehalten wurde: „Berühre das Blut nicht, es ist unrein, vergiftet.“, erklärte er auf Arthos Blick hin. Harry stand immer noch unter Schock. So etwas hatte er noch nie erlebt und es machte ihm Angst. Doch er wollte nichts sagen. Denn keinem der anderen Männer schien es so zu gehen. Zwar sahen sie alle mal verstohlen Richtung Dorf, aber auf ihren Gesichtern konnte man nur Zorn, Wut und Entschlossenheit sehen. Keine Spur von Angst war da zu sehen. Mit wackligen Beinen machte er sich auf dem Weg zum Feuer. Ganz nahe ging er hin, ihm war kalt und nicht einmal die Nähe des Feuers schien ihn zu wärmen. Er wollte noch näher hingehen, als er zurückgezogen wurde. „Wenn du noch näher hin gehst, fängt deine Kleidung Feuer und du bekommst ein paar üble Brandwunden.“, erklärte Nero dem zitternden Bündel in seiner Hand. Das kann doch nicht wahr sein. Was mach ich hier eigentlich? dachte Nero als er sich vor Harry kniete und ihn an sich zog. „Es wird alles gut. Hörst du, Kleiner? Wir finden deinen Freund. Nekromantie ist nichts, was man nicht bekämpfen könnte.“. Erst verkrampfte sich Harry, doch dann legte er zögernd seine Arme um Nero und drückte sich fest an ihn. Er hatte solche Angst und nun war es ihm auch egal, dass es alle mit bekamen. Er ließ seinen Tränen freien Lauf und verkrallte sich förmlich in Neros Hemd. „Versuch etwas zu schlafen, geschehen kann dir hier nichts. Immerhin sind hier 17 erfahrene Krieger.“, meinte Nero jetzt wieder in normalem Tonfall und löste den Jungen von sich. Beschämt sah Harry auf den Boden. Er konnte den Blonden einfach nicht ansehen und als ihm einfiel das er sich bedanken sollte, war dieser schon auf der anderen Seite des Feuers bei Arthos. Harry legte sich so nahe es ging ans Feuer und schloss die Augen. Nur mit Mühe und Not gelang es ihm zu schlafen. „Arthos, wir müssen Morgen jemanden weg schicken um Verstärkung zu holen. Nekromantie ist kein Spaß und schon gar keine leichte Angelegenheit.“, erklärte Nero seinem Kommandanten. Arthos sah grimmig ins Feuer und nickte dann zu Neros Worten: „Ja, das ist das Beste. Auch sollten wir irgendwie der Gilde Bescheid geben. Akuma hat vor einigen Wochen Anschläge auf Mitglieder der Gilde befohlen und selbst auch ausgeführt. Aus Rache weil er keinen Meistertitel erhalten hatte. Nekromantie ist sein spezielles Gebiet.“, erzählte er. „Das heißt, er war ein Mitglied der Gilde? Typisch, solche Leute sollten sie gleich an Ort und Stelle hinrichten und nicht warten, um ihm den Prozess zu machen. Das haben sie davon.“, schnaubte der Blonde wütend und warf einen Ast ins Feuer. „Wir sollten den Jungen Morgen auch mit zurück schicken. Es ist zu gefährlich für ihn. Auch sieht er so aus, als wäre er schon am Ende seiner Kräfte.“, gab Nero kund und sah zu dem eingerollten Bündel auf der anderen Seite. „Das können wir nicht entscheiden, Nero. Das muss er selbst wissen. So schwer es uns auch fallen mag, es ist und bleibt seine Entscheidung.“, murmelte Arthos und sah ebenfalls zu Harry der sich nun unruhig hin und her warf. „Ich habe mich lange genug um ihn gekümmert. Ich bin kein Babysitter, Arthos. Von jetzt an kannst du das machen. Ich habe wirklich Wichtigeres zu tun!“, fauchte Nero nun seinen alten Freund an. „Ich halte zusammen mit einigen Männer die erste Wache. Die Nacht ist noch jung und es kann eine Menge geschehen. Ruhe du dich aus. Du bist schon seit letzter Nacht auf den Beinen, mein Freund.“, erklärte er Nero. „Gut, aber sobald etwas ist, wecke mich. Ich brauche sowieso weniger Schlaf als du.“, meinte Nero nur noch ehe er sich zurückfallen ließ und die Augen zum Schlafen schloss. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So hoffe es hat euch gefallen Eure Embla Kapitel 5: Eine lange Nacht --------------------------- Und schon wieder ist Sonntag, die Woche geht immer so schnell vorbei^^. Hier hab ich für euch schon wieder den nächsten teil ;) Danke für die lieben Kommis. @speedykatze: Es dauert noch etwas bis man richtig erfährt was Helios für fähigkeiten hat, dafür vollbringt er auch so ein paar sehr gute sachen keine sorge ;) @ilona57: Nein, natürlich würde er sich nicht zurück schicken lassen. So und nun viel spaß mit den Kapitel^^ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 05. Kapitel - Eine lange Nacht Ruckartig wachte Harry auf. Er atmete schwer und sah sich verstört um. Irgendwas war anders. Plötzlich fiel es ihm ein. Er sollte doch eigentlich am Feuer sein, so wie die anderen. Auch war es seltsam ruhig. Schnell stand er auf und ging aus dem Zelt und zum Feuer, doch da war niemand. Was ging hier nur vor? fragte er sich und lief zu einem anderen Zelt und schaute hinein. Doch auch dort war niemand. Plötzlich bekam er Panik. Wieder waren alle verschwunden. Schnell rannte er zum Feuer und setzte sich davor. Harry zog die Knie an die Brust und schaukelte hin und her. „Na, wen haben wir denn da?“, wurde ihm auf einmal ins Ohr gehaucht. Harry ließ vor Schreck einen Schrei los und stand auf. Aber da war niemand den er sah, keine Menschenseele. Plötzlich erschien auf der anderen Seite des Feuers eine schwarze Wolke, die sich zu einem Mann materialisierte. Der Mann trug einen schlichten schwarzen Umhang und war Harrys Meinung nach höchstens Dreißig. Lange dunkelblaue Haare fielen ihm ins Gesicht und ein spöttisches Lächeln zierte es. Seine braunen, fast schwarzen Augen sahen ihn jedoch kalt an. „Du riechst wie er, aber schaust nicht aus wie er und vom Charakter her ähnelst du ihm auch nicht. Eher einem verschüchterten Reh gleichst du.“, zischte ihm der Mann zu. „Wer sind sie?“, wollte Harry wissen und sah den Mann übers Feuer hinweg an. „Oh, wie unhöflich von mir. Akuma und wie ist dein Name, junger Mann?“, kam die Gegenfrage und seine Augen leuchteten plötzlich gefährlich auf. Irgendwas sagte Harry, dass er mit diesem Akuma nicht weiter reden solle und auch der Name kam ihm bekannt vor. Plötzlich fiel es ihm ein. Arthos hatte den Namen vorhin erwähnt: „Was haben sie mit meinen Freunden gemacht?“, wollte er wissen und lief das Feuer entlang, als der Mann sich in Bewegung setzte. „Oh, du meinst den Braunhaarigen und das Mädchen mit den gelben Augen, nicht? Noch geht es ihnen gut, immerhin brauche ich sie ja noch. Allerdings kann ich nicht dafür garantieren, wie lange es so bleibt.“, zischte Akuma übers Feuer zu Harry. „Wo sind die Söldner?“, kam auch schon die nächste Frage. Plötzlich lachte der Mann kalt auf und sah Harry berechnend an. Auf einmal konnte der Junge sich nicht mehr bewegen: „Du bist unhöflich. Du hattest mich nach meinem Namen gefragt und ich habe ihn dir verraten. Nun will ich auch deinen wissen.“, hauchte der Mann ihm nun ins Ohr. „Nun, wenn du nicht willst? Du bist hübsch und erinnerst mich an jemanden. Du sollst meins werden. Dafür werde ich deine Freunde vielleicht verschonen.“, meinte Akuma als Harry nichts sagte und streichelte ihm über die Brust. Wo war plötzlich sein Hemd? Erschrocken keuchte Harry auf, als die kalte Hand über seine Brust glitt und immer tiefer wanderte. Harry schrie und versuchte sich zu wehren, doch es ging nicht. Und dann bekam er auch plötzlich keine Luft mehr, als sich die kalten Lippen auf seine legten und mit der freien Hand des Mannes ihm die Nase zugehalten wurde. Fest kniff Harry die Augen zu. Er wollte nichts mehr sehen. Nero hatte trotz seiner Worte zu Arthos, dass es kein Babysitter sei, ein Auge auf Harry. Als er sah, wie der Junge immer blasser wurde und sich von einer Seite auf die andere warf, setzte er sich auf und beobachtete ihn weiterhin mit Sorge. Er wusste nicht was mit ihm los war. Sonst machte er sich nie besonders Gedanken, geschweige denn Sorgen um jemand anderen, außer seinen engsten Freunden. Mit Sorge beobachtete er nun, wie Harrys Lippen blau anliefen: „Arthos, schnell! Der Junge!“, rief er diesem zu der an dem Schutzzauber stand. Verwundert drehte sich Arthos um und sah, wie Nero zu dem Jungen stürzte und das dessen Lippen blau anliefen. Schnell ging er zu ihnen und kniete sich neben Harry hin. „Was ist mit ihm?“, wollte er von dem Blonden wissen. „Der Nekromant versucht ihn zu töten, um an seine Seele zu kommen und seinen Körper unter seine Kontrolle zu bekommen. Verdammter Mist, wir müssen ihm helfen und zwar sofort. Sein Herz schlägt schon langsamer!“, erklärte Nero und schälte Harry aus der Decke. „Ich werde ihn töten bevor Akuma Besitz von ihm erlangt.“, erklärte Arthos und sah auf den Jungen vor sich. „Verdammter Mist, wärst du nur im Zelt geblieben!“, schimpfte Nero los und verpasste dem Jungen eine Herzlungenmassage. „Nero, das hat keinen Sinn. Geh vom Jungen weg!“, meinte der Kommandant und zog sein Schwert. „Nero, das war ein Befehl!“, Mit finsterem Blick sah der Blonde seinen Freund und Vorgesetzten an: „Ich befehle dir nicht gerne etwas, aber wenn es sein muss mein Freund, muss es sein. So gerne ich dem Jungen auch helfen will, doch es geht nicht und das weißt du genauso gut wie ich. Einmal in den Händen eines Nekromanten, kann man niemandem mehr helfen.“. Harry bekam von Neros und Arthos Auseinandersetzung nichts mit. Viel zu sehr war er damit beschäftigt Luft zu bekommen und sich gegen Akuma zu wehren. „Warum wehrst du dich so? Komm doch zu mir. Sei mein Diener. Ich werde dir die Welt zu Füßen legen.“, redete der auf den Jungen ein. „Das will ich aber nicht!“, brachte Harry mühevoll heraus und bäumte sich noch einmal gegen die unsichtbaren Fesseln auf. Plötzlich ging ein breiter Riss durch den nachtschwarzen Himmel und ein helles blaues Licht schien auf Harry. „Nein, wie kann das sein? Du solltest nicht hier sein. Du darfst nicht hier sein Dunkelelb.“, zischte Akuma und löste sich wieder in einer schwarzen Wolke auf. Harry riss seine Augen auf und zog schnell die dringend benötigte Luft in seine Lunge. Das erste was er wieder wirklich mit bekam war, wie sich Arthos und Nero zu streiten schienen. Er wollte etwas sagen, doch vor lauter Luft holen ging es nicht, er war dabei zu hyperventilieren. Das hektische Luft holen unter sich brachte Nero dazu nach unten zu sehen, in das panische Gesicht von Harry. Schnell brachte er Harry in eine aufrechte Position. „Ruhig Helios, tief und langsam Luft holen, so wie ich es mache. Nun lass die Luft langsam entweichen. So ist es gut.“, erklärte er dem Jungen und strich ihm beruhigend über dem Rücken. Langsam beruhigte sich Harry und bekam auch wieder Luft. Bewundernd wurde er von den Anderen angesehen und fragte sich was los war. „Ist alles in Ordnung bei dir? Du hattest verdammtes Glück, Junge. Der Nekromant war dabei, dich unter seine Kontrolle zu bringen.“, erklärte Arthos dem völlig fertigen Harry. Immer noch nach Luft ringend, erzählte Harry ihnen was geschehen war. Als er erzählte, drückte Nero ihn automatisch fester an sich. „Dunkelelben, die einzigen vor denen Nekromanten Angst haben. Sie können die Zauber der Nekromanten mit ihrer bloßen Gegenwart neutralisieren.“, erklärte er Harry. „Was ist der Unterschied zwischen Elben und Dunkelelben?“, frage Harry schüchtern als er wieder ohne Probleme Luft bekam. „Vom Aussehen her unterscheiden wir uns nicht sonderlich, eigentlich gar nicht. Dunkelelben sind hervorragende Kämpfer, aber das unterscheidet sie nicht wirklich von uns. Das sind Eigenschaften die auch wir Elben haben. Allerdings brauchen Dunkelelben das Blut von ihrem Gefährten, sobald sie das 16. Lebensjahr erreichen. Deswegen gibt es nur noch so wenige. Na ja und wie Arthos sagte, sie können die Zauber der Nekromanten neutralisieren. Warum das so ist, weiß keiner.“, erklärte Nero geduldig und hielt Harry weiter fest. „Aber warum hat er mich so genannt?“, wollte nun Harry weiterhin wissen. Arthos sah ihn einige Zeit an, ohne etwas zu sagen. „Ich weiß es nicht, aber irgendwas muss daran sein. Nekromanten reagieren sehr empfindlich auf Dunkelelben.“, murmelte Arthos und da fiel ihm Harry´s Narbe auf der Stirn auf. „Woher hast du die?“, wollte der Kommandant wissen und deutete auf seine Stirn. Schnell fasste sich Harry an diese und sah dann zu Arthos auf, ehe er erklärte: „Die habe ich schon seit meinem ersten Lebensjahr. Ich komme ja doch nicht drum herum.“, murmelte er und erklärte den beiden was in seinem Leben passierte, bevor er nach Eldora kam. „Keine schöne Geschichte, doch wie sollen wir dich jetzt nennen? Harry oder Helios?“, hakte Nero nach. Der hatte den Jungen mittlerweile los gelassen und kehrte zu alter Manier zurück. „Helios, ich will hier neu anfangen. Das habe ich so beschlossen und in meinen Papieren steht auch dieser Name.“, erklärte nun Helios. „Nun gut, also Helios. Es ist nicht schlecht einem Nekromanten zu entkommen. Du hast Potenzial. Hast du nicht Lust den Weißen Falken beizutreten?“, fragte Arthos den Jungen. Im ersten Moment wusste Helios nicht was er sagen sollte. Doch dann nahm er lächelnd das Angebot an, was Nero zum schnauben brachte. Schnell ging dieser wieder auf die andere Seite des Feuers und teilte neue Leute für die Wache ein. „Bis Sonnenaufgang dauert es noch ein paar Stunden. Willst du dich nicht noch etwas hinlegen und schlafen? Ich bleibe auch hier und wecke dich sofort wenn etwas ist.“, bot der Schwarzhaarige dem Jungen an. „Ich weiß nicht, ich habe Angst das er wieder kommt.“, flüsterte Helios und sah in das Feuer. Arthos strich dem Grünäugigen durch die Haare und meinte nur: „Er wird es nicht noch einmal versuchen. Immerhin denkt er, hier sei nun ein Dunkelelb. Also habe keine Angst. Morgen wird ein langer Tag.“. Langsam legte Helios sich zurück, doch schlafen konnte er nicht mehr. Immer wenn er die Augen schloss, sah er das Gesicht des Mannes. Arthos hielt Wort und blieb die ganze Nacht bei ihm sitzen. Als es langsam zu dämmern anfing, erwachten auch die Männer die keine Wache hatten und setzten sich auf. „Kommandant, was geschieht jetzt?“, fragte einer der Männer. „Zwei Mann werden zurück nach Oree reiten und einen Boten zur Gilde schicken, sowie Verstärkung holen. Alle Aufträge sind nichtig. Hier haben wir momentan ein größeres Problem als das Gestreite zweier Adelsleute oder die Bewachung von Oree. Alle Söldner der Weißen Falken sollen hier erscheinen.“, befahl Arthos. „Arthos, der Junge.“, fing Nero an... „ist seit gestern Nacht ein Mitglied der Weißen Falken und hat ebenfalls hier zu sein.“, unterbrach Arthos seinen Vize. Die Hände in die Luft werfend, drehte sich Nero um und fing zu fluchen an. Alle Männer die bei ihm standen, schauten das sie schnell das Weite suchten. „Herr Kommandant, Fio und ich werden los gehen und Verstärkung holen.“, meldeten sich Zwei freiwillig und waren schon dabei ihre Pferde zu zäumen. „Gut, beeilt euch!“, wies er die Männer an. Arthos drehte sich Richtung Rima und sah, wie aus dem Wald dahinter sich eine Gestalt löste. Langsam ging diese um das Dorf herum, ohne das ihr etwas geschah. Zielstrebig hielt sie nun auf das Lager zu. „Das kann doch nicht sein. Nero, komm mal her!“, rief er den Blonden zu sich. „Was ist?“, kam es schlecht gelaunt zurück. „Siehst du das, was ich sehe?“, fragte er und zeigte auf die Gestalt. „Da läuft jemand und der kommt genau auf uns zu. Aber er kann uns doch nicht sehen, meine Schutzzauber sind perfekt.“, flüsterte der Elb nun. Kaum das die Gestalt einen großen Schatten erreicht hatte, verschwand sie. „Kann es sein, dass dies ein Dunkelelb war?“, fragte Arthos nun seinen Freund. „Das kann nicht nur, das ist so, werter Kommandant.“, antwortete eine samtweiche Stimme hinter ihnen. Schnell drehten sich die beiden Männer um und sahen einen Mann im Schatten eines Zeltes stehen. „Wenn ich mich vorstellen darf, Ravyn.“, stellte sich der Dunkelelb vor. Er hatte bronzefarbene Haut und schneeweiße Haare. Seine saphirblauen Augen funkelten die beiden an. Helios sah zufällig zu den beiden und entdeckte dann auch Ravyn. Schnell sprang er auf und rannte zu ihnen: „Das ist er, er war es der erschienen war.“, erklärte Helios den beiden Kommandanten hektisch. „Du wärst sicher auch ohne meine Hilfe entkommen. Du bist stark.“, war alles was der Dunkelelb dazu sagte. „Warum bist du hier?“, fragte nun Nero den Weißhaarigen. „Ich denke ihr könntet etwas Hilfe gebrauchen. Ich bin ein Jäger der Gilde müsst ihr wissen und hinter Akuma her.“. erklärte er bereitwillig. „Was ist ein Jäger?“, wollte Harry wissen. „Ein Jäger fängt Verbrecher für die Gilde oder wie Ravyn hier im Namen der Gilde.“, erklärte Nero die Nase rümpfend. „Wir können wirklich Hilfe gebrauchen.“, meinte Arthos und sah wieder Richtung Dorf. „Meine Hilfe ist gewiss. Immerhin haben wir den gleichen Gegner. Nur eine Frage, wenn es erlaubt ist. Warum seid ihr hier?“. wollte Ravyn wissen. Arthos wies Ravyn an, ihm zum Feuer zu folgen. Dort setzten sie sich und er erklärte zusammen mit Helios, warum sie hier waren. „Das ist eine miese Lage. Gleich vier Mitglieder sind in seiner Gewalt. Ich frage mich nur, wie er Meister Firanis überwältigen konnte?“, murmelte der Dunkelelb vor sich hin. „Vielleicht hatte dieser Akuma Hilfe?“, fragte Helios. „Ja vielleicht, wann wird Verstärkung hier sein?“, wollte Ravyn wissen. „In etwa zwei Tagen. Ich habe vor einer halben Stunde Männer losgeschickt.“, erklärte Arthos bereitwillig. „Nero, ich möchte mit dir zusammen einen Schutzzauber ziehen, in dem auch Magie von mir mit drinnen ist, damit der Nekromant nicht mehr durch kommt. Egal in welcher Form.“, wandte er sich an den Blonden der nur nickte und zusammen mit dem Dunkelelb Richtung Schutzzauber ging. „Darf ich ihnen zuschauen? Ich habe noch nie gesehen wie Schutzzauber gezogen werden?“, fragte Helios nun seinen Kommandanten. Arthos musste bei dieser Frage unwillkürlich lachen. „Natürlich darfst du. Nur zu.“, war alles was er darauf sagte. Schnell ging Harry zu den beiden und sah ihnen zu. Nero berührte mit seiner rechten Hand das Schild, genauso machte es auch Ravyn und zusammen sprachen sie eine Zauberformel, die er nicht kannte. Kaum war sie über ihre Lippen, färbte sich das Schild von blau in rot und schien zu pulsieren. „Da dürfte er nicht mehr durch kommen.“, meinte Ravyn nur. Harry musste zugeben, er war etwas neidisch auf die Männer im Lager. Keiner schien Angst zu haben und sie waren alle so stark. Vor allem Nero, Arthos und dieser Ravyn. Er fragte sich, was Arthos nur mit jemandem wie ihm in der Truppe wollte. Er konnte sich ja nicht einmal richtig gegen Akuma wehren, geschweige denn verhindern das dieser ihn anfasste. Dies hatte er natürlich nicht erzählt. Er hätte nicht so schnell ja sagen sollen. „Na was ist, junger Mann? Warum so traurig?“, wurde er plötzlich von Ravyn gefragt der sich vor ihn hin kniete. „Es ist nichts.“, flüsterte Helios nur. Er wollte schon weg laufen, als der Weißhaarige ihn am Handgelenk festhielt. „Wenn etwas ist, musst du es sagen. Friss es nicht in dich hinein, es macht einen kaputt.“. Kaum das die Worte seine Lippen verlassen hatten, ließ er den zitternden Jungen los. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Das war es auch schon wieder. Hoffe es hat euch gefallen?! Bis nächsten Sonntag Eure Embla Kapitel 6: Das Training ----------------------- So nach langen warten hier nun für euch die nächsten Kapitel^^ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 6. Kapitel - Das Training Helios war wütend auf Ravyn. Wie konnte er es wagen, ihm so etwas zu sagen? Er kannte ihn nicht einmal. Langsam ging er zurück zum Feuer, um dort mit den anderen Männern zu essen, auch wenn er nicht wirklich Hunger hatte. Als er sich setzte und ihm einer der Männer eine Schüssel mit Haferbrei reichte, bekam er wieder langsam Kopfschmerzen. Sich nichts dabei denkend, aß er einfach seinen Brei. Als er mit seinem Brei fertig war, wurden seine Kopfschmerzen so stark, dass er sich zurück legte und die Augen zukniff. „Ach, habt ihr schon gehört? Der Junge ist ab heute einer von uns.“, brummte einer der Männer seinen Kameraden zu und deutete auf den Jungen. Weiter hörte Helios ihnen nicht zu. Er hatte wirklich zu kämpfen, vor Schmerzen nicht zu wimmern. Plötzlich wurde ihm eine kühle Hand auf die Stirn gelegt und als er vorsichtig seine Augen öffnete, sah er in die saphirblauen von Ravyn. „Wo hast du Schmerzen?“, fragte der Dunkelelb mit seiner beruhigenden, samtweichen Stimme. „Nur Kopfschmerzen, die gehen schon wieder weg.“, murmelte Gefragter nur und entzog sich der Hand. Langsam setzte Helios sich wieder auf und nahm einen Schluck Wasser aus seinem Wasserschlauch. Wenn der Junge dachte das Ravyn nun gehen würde, täuschte er sich. Denn der Weißhaarige setzte sich neben ihn. „Weißt du, wenn du Schmerzen hast, musst du es sagen. Meistens kommen sie von irgendwelchen Verletzungen. Wenn dies der Fall ist, muss das behandelt werden. Sonst ist man im Kampf keine große Hilfe. Andere zählen nun im Kampf auf dich. Du bist immerhin nun ein Weißer Falke und bei denen zählt großer Zusammenhalt, wie ich gehört habe.“, versuchte Ravyn dem Jungen klar zu machen. Helios saß da und schaute einfach nur ins Feuer. Mit jedem Wort das der Dunkelelb sagte, wurde er wütender. Dabei wusste er nicht einmal warum und als Ravyn endete, platzte alles aus ihm heraus: „Du weißt doch gar nichts über mich! Wie kannst du das nur sagen? Im Gegensatz zu euch habe ich Angst. Ich bin auch nicht so stark wie alle hier. Was kann ich schon für die Weißen Falken tun, außer im Weg zu stehen? Ohne deine Hilfe wäre ich nicht mal von diesem kranken Irren los gekommen.“, schrie Harry den Elben an. Ravyn zog den tobenden Jungen in seine Arme und hielt in einfach nur fest, auch als dieser anfing mit Fäusten gegen seine Brust zu schlagen. Die Männer waren bei seinem Wutausbruch verstummt und sahen dem ganzen mit gemischten Gefühlen zu. Dachte der Junge wirklich, sie hätten alle keine Angst? „Helios, sie haben genauso große Angst wie du. Ob du es nun glaubst oder nicht. Die Männer hier haben nur gelernt es zu verstecken. Sie sind Krieger und dürfen keine Schwäche zeigen. Dazu kommt, dass wir die Weißen Falken sind. Wenn diese aufgeben, so sagen die Menschen hier in Eldora, ist alles zu spät. Sogar die Gilde schätzt uns sehr und heuert uns regelmäßig an.“, versuchte nun Arthos zu erklären, der zu den Beiden geeilt kam als Helios zu schreien anfing. Langsam verließen Helios die Kräfte und er sackte weinend gegen die Brust von Ravyn. Dieser hob den Jungen auf seine Arme und fragte Arthos, wo das Zelt des Jungen war. Dieser führte sie hin und ließ dann die Zwei alleine, um Helios Sachen vom Feuer zu holen. Vorsichtig setzte Ravyn sich mit dem Jungen im Arm auf die Liege. Er hielt ihn einfach fest, ohne etwas zu sagen. „Es ist normal Angst zu haben. Ohne Angst kann kein Mut entstehen.“, erklärte Ravyn dem Kleinen, als dieser sich langsam beruhigte. Helios konnte und wollte den Weißhaarigen nicht ansehen, er schämte sich für seinen Ausbruch. Ravyn musterte den Jungen vor sich etwas, bevor er zu ihm sagte: „Du hast behauptet, ohne meine Hilfe hättest du dich nicht befreien können. Das ist nicht wahr, du hättest es auch ohne meine Hilfe geschafft. Du bist stark Helios, vielleicht sogar stärker als all die anderen Männer hier im Lager. Du musst dir deiner Stärke nur endlich bewusst werden.“. „Wie kannst du so was nur sagen? Du kennst mich doch nicht einmal.“, flüsterte der Junge immer noch auf den Boden schauend. „Sieh mich an. So ist es gut.“, meinte der Dunkelelb lächelnd und fuhr fort: „Ich habe dich beobachtet. Du musst schon viel in deinem jungen Leben überstanden haben. Es ist mein Beruf Leute zu beobachten und sie einzuschätzen und bis jetzt habe ich mich noch nie geirrt.“. „Ich bleibe dabei, du bist etwas besonderes Junge, egal was du denkst.“, schloss der Elb das Thema ab und stellte ihn wieder auf die Beine. „Ach und hier, falls du mal wieder Kopfschmerzen bekommst. Nimm einen von diesen Samen, sie lindern die Schmerzen.“, riet Ravyn ihm noch und hielt ihm einen kleinen Beutel mit weißen, fast durchsichtigen Samen hin. „Was ist das?“, wollte Helios wissen als er den Beutel nahm. „Sie werden von der Mondblume gewonnen. Keine Angst, sie sind nicht giftig. Sag mal, hast du schon einmal mit einem Schwert gekämpft?“, fragte Ravyn als er das Schwert neben Helios Liege stehen sah. Helios folgte seinem Blick. „Ich habe einmal einen Basilisken mit einem Schwert getötet.“. „Das war bestimmt nicht leicht, andere schaffen das noch nicht mal wenn sie doppelt so alt sind wie du.“, sagte der Dunkelelb als er geschmeidig aufstand: „Was hältst du davon zu trainieren? Ich könnte dir einige Sachen beibringen.“. Helios sah ihn mit großen Augen an, ehe er zaghaft nickte. Er holte sein Schwert und ging mit Ravyn wieder ins Freie. „Na Junge? Wieder alles klar?“, brummte einer der Krieger freundlich als Helios an ihnen vorbei kam. „Ja, tut mir leid wegen vorhin.“, entschuldigte sich der Schwarzhaarige bei den Männern mit rotem Kopf. „Nimm es dir nicht zu Herzen, es ist ja nichts passiert. Ich bin übrigens Costa.“, stellte der Mann sich vor: „Geht ihr trainieren? Immerhin sitzen wir hier jetzt fest bis Verstärkung kommt. Der Kommandant will nichts riskieren, auch wenn ein Dunkelelb jetzt da ist.“. „Das ist auch gut so, wir wissen ja nicht was Akuma sonst noch für uns bereit hält.“, drang Neros Stimme zu ihnen herüber. „Ravyn, haben sie Zeit? Wir müssen die Schutzzauber ausbreiten. Wenn alle Söldner der Weißen Falken kommen und noch Gildenmitglieder, passen nicht alle darunter.“. bat der Blonde: „Helios kann auch mit Costa trainieren, immerhin ist Costa als unser Waffenmeister auch dafür zuständig.“, war für Nero das Thema beendet. „Der Vize ist wegen etwas wohl ziemlich sauer.“, brummte Costa wieder. „Na los Kleiner, wollen wir mal sehen was du so kannst.“, lächelte der Söldner Helios an und stand auf. Zusammen gingen sie hinter die Zelte, wo auch ein paar Andere schon trainierten. Begeistert sah der Grünäugige ihnen zu. „Stan, dein rechtes Bein weiter nach vorne! So kann dich ja sogar unser Heiler umhauen.“, rief Costa dem Mann namens Stan zu. Costa war ein breitschultiger Mann, sein Gesicht zierte ein Bart, der geflochten war. Costas dunkelbraune Haare fielen ihm leicht ins Gesicht, was ihn wilder erscheinen ließ als er war. „So, nun zu dir. Ich will das du dein Schwert ziehst und so tust, als würdest du mich angreifen.“, erklärte Costa nun dem Jungen und stellte sich einige Schritte von ihm hin. Schnell band Helios sich das Schwert um und zog es dann mit einer fließenden Bewegung aus dem Schaft. Helios, der das Schwert nun zum ersten Mal gezogen hatte, bewunderte die Scheide. Sie war weiß und feine Runen in Blattgrün zwischen Efeuranken zierten die Scheide. Costa ließ einen anerkennenden Pfiff los als auch er das Schwert nun genauer sah: „Das Schwert eines Waldläufers aus den Schmieden der Dunkelelben. Woher hast du das? Nur wenige bekommen von Schmiedemeister Oromis so ein Schwert.“. „Ich habe es von Dagon bekommen. Er ist unten im Dorf.“, erklärte Helios nun und sah das Schwert traurig an. Costa, der merkte das es den Jungen schwer mitnahm, beschloss ihn mit dem Training abzulenken: „Also gut, tu nun so als ob du mich angreifen würdest. Nur zu, sei nicht so schüchtern!“, brummte der Waffenmeister gutmütig. Helios musste sich mit Mühe vom Schwert los reißen, um Costas Wunsch nach zu kommen. Erstaunt merkte er wie leicht er eigentlich das Schwert heben konnte. Er führte einen geraden Stich aus. „Deine Haltung ist sehr gut, da kann ich nichts feststellen was du verändern müsstest. Mach deine Scheide stumpf, dann machen wir beide mal einen Probekampf.“, forderte Costa den Kleinen auf. Costa zog nun sein eigenes Schwert und fuhr mit den Finger ganz leicht, damit er sich nicht schnitt, die Scheide nach. Als er seinen Finger weg nahm, leuchtete der Rand der Scheide leicht blau. „Costa, ich weiß nicht wie das geht?“, flüsterte Helios schüchtern. Im ersten Moment sah Costa den Jungen verwirrt an, bis ihm etwas einfiel: „Das habe ich ganz vergessen, du bist ja gar nicht in Schwertkampfmagie ausgebildet. Ich werde es dir aber noch beibringen. Gib mir dein Schwert, ich mach es stumpf.“. Ohne nachzudenken gab Helios ihm das Schwert, woraufhin er gleich die Schwertspitze von Carlos am Hals spürte. „Erste Lektion, gib deine Waffe niemals aus der Hand, egal wer dich darum bitten. Nicht einmal dem Kommandanten.“. Schwer schluckend nickte der Junge und nahm sein Schwert zurück, welches ihm Carlos wieder gab. „Ich will, dass du die Schneide stumpf machst. Nimm den Zeigefinger deiner rechten Hand und fahre ihr nach. Die Formel dabei lautet, Geuloth du Knífr, spreche sie laut aus. Lautlos schaffst du das vielleicht noch ni.... Nicht schlecht. Wirklich nicht schlecht und das Ganze auch noch lautlos. Du hast wirklich Potenzial.“, lobte Carlos den Jungen als er das erste Mal die Schneide stumpf machte. Helios freute sich sehr über das Lob von Carlos. „Gut, jetzt greife mich an und keine Angst.“, forderte der Waffenmeister den Jungen auf. Immer noch etwas zögernd, griff er den Mann an. Carlos brauchte noch nicht einmal sein Schwert heben, um auszuweichen: „Das kannst du besser. Na los!“, spornte er Helios an. Langsam verließ Helios die Unsicherheit und er griff richtig an. Hätte Carlos den Hieb nicht im letzten Moment mit seinem Schwert pariert, hätte Helios ihn am Arm getroffen. So ging es dann weiter, Stoß, Parade, Gegenstoß. Langsam kam Carlos ins schwitzen. Er fragte sich, ob er wirklich einem Anfänger gegenüber stand. Immer mehr Söldner versammelten sich, um den Beiden zu zusehen, darunter auch Arthos. Fasziniert beobachtete Arthos das Ganze. Nun war er sich wirklich sicher, keinen Fehler begangen zu haben als er Helios aufnahm. Dann geschah es. Carlos schaffte es schwer atmend Helios zu entwaffnen: „Nicht schlecht Junge, ganz und gar nicht schlecht und du bist sicher ein Anfänger?“, wollte er schwer atmend wissen. Ein kleines Lächeln schlich sich auf Helios Lippen, als er antwortete: „Das war mein erster richtiger Schwertkampf, wirklich!“. Auch jetzt freute er sich wieder riesig über das Lob, dass er bekommen hatte. „Ein Naturtalent ist der Knabe, Herr Kommandant.“, berichtete nun Carlos dem Kommandanten der nur nickte und Helios breit angrinste: „Darauf müssen wir etwas trinken, Männer!“, rief der Kommandant seinen Männern zu, die zu jubeln anfingen. Erst jetzt fiel Helios auf, dass alle bis auf Nero versammelt waren. „Den nächsten Kampf fechten wir beide aus.“, hörte er plötzlich Ravyns weiche Stimme hinter sich. Schnell drehte er sich um, nickte und schenkte nun auch Ravyn ein Lächeln: „Das solltest du öfters machen, Kleiner!“. Verdattert schaute Helios den Dunkelelb an, nicht wissend was der andere meinte. Dies sagte er ihm auch: „Was meinst du?“. Nun fing der Dunkelelb zu lachen an und sah den verwirrten Jungen an: „Lächeln Helios, das steht dir besser als so ein trübseliges oder grimmiges Gesicht.“. Dabei wuschelte er Helios durch die Haare und dirigierte ihn zurück zum Feuer, damit er zu Mittag essen konnte. Beim Übungskampf hatte er die Zeit total vergessen. „Hey Helios, du hast Carlos ganz schön zu schaffen gemacht. Nicht schlecht. Da gehört schon viel dazu. Bis jetzt sind immer nur der Kommandant und der Vize mit ihm fertig geworden. Keiner von uns hat bis jetzt so lange gegen ihn durchgehalten!“, rief einer der Männer ihm zu und ein anderer klopfte ihm freundschaftlich auf die Schultern und meinte: „Willkommen bei den Weißen Falken, Kleiner.“. Helios wurde langsam rot wegen der vielen Komplimente. Er wusste nicht was er sagen sollte. Doch es war nicht nötig das er was sagte, ab heute akzeptierten ihn die Männer als ein vollwertiges Mitglied der Falken. „Was ist denn hier los?“, fragte auf einmal Nero der aus seinen Zelt kam. Einer der Männer erzählte ihm was er verpasst hatte, als er sich endlich mal für ein paar Minuten hinlegen konnte. „Verstehe. Aber das gibt euch noch lange nicht das Recht, euren Wachposten zu verlassen!“, stauchte er den Mann zusammen. „Verzeihung, Vizekommandant Nero.“, entschuldigte sich der Mann und drehte sich um. Dabei sah Helios, wie dieser die Augen verdrehte und ihn verschmitzt anlächelte, was den Jungen natürlich zum Lachen brachte. Was allerdings nicht gut war, denn so zog er Neros Aufmerksamkeit auf sich: „Ich weiß nicht was daran zu Lachen ist. Du wirst nach dem Essen abwaschen, verstanden und zwar per Hand.“, bekam auch er Neros Laune zu spüren. Helios hatte nicht vor, sich nun seine gute Laune verderben zu lassen und gab freundlich zu verstehen, dass er verstanden hatte. „Ich hätte sowieso nicht zaubern können.“, meinte er dann an niemand Besonderen gewandt. „Warum nicht?“, wollte dann Ravyn wissen und so erzählte er ihm das Dagon seinen Stab zerbrochen hatte, damit sie nicht entdeckt werden konnten. „Ich glaube nicht das du wieder einen Stab brauchst. Die Dinger benutzt sowieso fast keiner in Eldora, da alle hier ein sehr hohes Magiepotenzial haben. Wenn du willst, bringe ich dir stablose Magie bei.“, bot Ravyn dem Jungen neben sich an. „Wirklich? Das wäre echt super!“, strahlte nun Helios und umarmte kurz den Dunkelelb. „Ja wirklich. So, jetzt essen wir und dann machen wir zusammen das Geschirr. Was Nero nicht weiß, macht Nero nicht heiß. Der muss nach dem Essen zu einer Besprechung mit Arthos und danach können wir beide noch etwas trainieren. Immerhin geht ihr sowieso nichts, bevor nicht die Verstärkung da ist .“, meinte Ravyn nur und reichte Helios etwas zu Essen aus einem großen Topf am Feuer. Kapitel 7: Tod einer Freundin ----------------------------- 7. Kapitel - Tod einer Freundin Nach dem Essen spülte Ravyn zusammen mit Helios ab. Nach und nach gesellten sich auch noch andere der Söldner dazu und schnell waren sie fertig damit. „Trainieren wir jetzt noch etwas?“, fragte Helios den Dunkelelb. Dieser lächelte den Jungen an und nickte. Zusammen gingen sie wieder hinter die Zelte und jeder zog sein Schwert. Ohne Vorwarnung setzte Ravyn zum Angriff an. Helios schien ohne Probleme den Schlag abzufangen. „Das war gut!“, lobte Ravyn und holte schon wieder zum nächsten Schlag aus. Was Helios nicht wusste war, dass Ravyn etwas mit ihm spielte. Der Weißhaarige wollte wissen was Helios konnte und setzte dem Ganzen deswegen noch kein Ende. Immer wieder griffen sie sich an, bis Helios nur noch schwer atmend da stand und sein Schwert kaum noch heben konnte. Ravyn dagegen stand dort, als hätte er nichts Besonderes gemacht. Der Dunkelelb sah das der Junge am Ende war und beschloss, dass er dem Ganzen nun ein Ende setzen würde. Als er einen weiteren Schritt auf Helios zu ging und zum Entwaffnen ansetzte, duckte sich dieser und versetzte dem verdutzten Ravyn einen Fußtritt auf die Beine. Der Elb verlor das Gleichgewicht und fiel auf den Jungen, was beide zu Fall brachte. Lachend und mit dem Kopf schüttelnd lag Ravyn nun auf dem Jungen: „Das war genial. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Ich habe dich unterschätzt. Das passiert mir nicht noch einmal.“. Helios sah den Weißhaarigen erst verdutzt an, bevor auch er zu lachen anfing. „Was geht hier vor?“, wollte auf einmal Nero barsch wissen, als er Ravyn auf Helios liegen sah. „Wir hatten geübt, werter Nero.“, erklärte Ravyn und stand katzengleich auf. Als er stand, zog er auch Helios mit auf die Beine. „Geübt? Aufeinander liegend?“, hakte Nero verächtlich nach. „Der Junge hat heute Nacht zusammen mit Costa Wachdienst und dann mit Chiaro. Ravyn, der Kommandant wünscht sie zu sehen.“. Verärgert sah der Dunkelelb den Blonden an, als er hörte was er Helios befahl: „Helios, geh mal zu Costa rüber.“, bat er den Jungen sanft bevor er sich mit zorniger Stimme an den Elben wandte: „Du kannst Helios nicht für die ganze Nacht einteilen. Der Junge ist für so etwas noch nicht bereit.“. Neros Lippen verzogen sich zu einen spöttischen Lächeln. „Natürlich kann ich das. Ich bin dafür zuständig und irgendwann wird er es lernen müssen. Ach, bevor ich es vergesse. Ich möchte nicht mehr, dass sie mit dem Jungen trainieren.“, erklärte der Elb zuckersüß. „Ihr vergesst wer ich bin, Nero. Ich bin ein Mitglied der Gilde und verbieten könnt ihr mir nichts. Wenn ich mit Helios trainieren will, so tue ich es und ihr könnt mich nicht daran hindern.“, sagte Ravyn ruhig und steckte sein Schwert wieder in die Scheide. Als er ging, stellte er sich noch einmal ganz nahe an Nero und hauchte ihm ins Ohr: „Ich weiß nicht was du gegen Helios hast. Aber sollte der Junge wegen dir Schaden erleiden, wirst du dir wünschen nie geboren worden zu sein.“. Unwillkürlich lief Nero ein Schauer über den Rücken, als er Ravyns warnende Worte vernahm. Noch bevor der Blonde etwas erwidern konnte, verschwand der Dunkelelb. Wütend ballte Nero seine Hände zu Fäuste und ging zum Feuer, wo alle wieder mal versammelt waren. Helios saß bei Costa und erzählte ihm was vorgefallen war, als er von einem anderen Mann, der sich als Chiaro vorgestellt hatte, leicht in die Seite gestoßen wurde: „Der Vize ist im Anmarsch.“. Unruhig rutschte Helios auf seinem Platz hin und her, bis Costa ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter legte. „Lege dich etwas hin, Kleiner. Nicht das du heute Nacht einschläfst. Ich wecke dich dann zur ersten Wache.“, brummte der Mann. „Costa, du hast doch ein Zelt für dich alleine. Kann ich bei dir schlafen?“, fragte der Kleine den Waffenmeister mit seinem besten Hundeblick. Verdutzt sah der Mann ihn an, bis ihm einfiel das Helios sich bis jetzt ein Zelt mit Nero teilen musste: „Natürlich kannst du.“. Schnell bedankte sich der Grünäugige und rannte dann zum Zelt, um seine Sachen zu holen. Er brachte sie in Costas Zelt und ging noch einmal zu ihm. Als er dort ankam, stand Nero bei Costa und unterhielt sich mit ihm, bis er Helios sah. „Ah, da bist du. Keiner wollte mir sagen wo du schon wieder steckst. Du wirst jetzt mit das Essen zubereiten.“, erklärte er dem Jungen. Costa sah seinen Vorgesetzten entsetzt an. „Herr Vizekommandant, sollte er sich nicht etwas ausruhen wenn er schon die ganze Nacht Wache halten soll?“, fragte Costa. Costa bekam keine Antwort. Nero ging schon wieder in sein Zelt. Der Blonde war verwirrt. Immer wenn er den Jungen sah, wurde er unruhig. Er wusste das es falsch war wie er Helios behandelte, doch so hielt er Abstand zwischen sich und dem Jungen. Auch kam dieser nicht auf die Idee, ihn zu mögen. Da machte er sich gerne Ravyn zum Feind. „Das geht so nicht. Komm mit Helios, wir gehen zum Kommandanten.“, beschloss Costa und zog Helios hinter sich her. „Hey Costa, lass es gut sein. Ich komme schon zurecht. Das ist doch kein Problem.“, wollte der Junge Costa von seinem Plan abbringen. Doch dieser stellte auf Durchzug und schleppte Helios einfach weiter mit. Am Zelt angekommen, ging Costa sofort rein und platzte in eine Besprechung mit Ravyn. „Costa, ich schätze dich zwar sehr. Aber das hier geht doch zu weit!“, empörte sich Arthos. Costa schaubte nur abfällig und zog Helios an seine Seite, der zu flüchten versuchte als Costa ihn los ließ. „Kommandant, so geht das nicht weiter!“, schimpfte der Waffenmeister los und erzählte was vorgefallen war. Sich den Nasenrücken massierend, ließ Arthos sich auf einem Stuhl nieder, der an einem großen Tisch stand. „Ich werde mit ihm reden. Helios, du übernimmst natürlich zusammen mit Costa die erste Wache und Essen mit zubereiten brauchst du auch nicht. Dafür haben wir einen Koch.“, seufzte der Kommandant. „Wegen mir braucht ihr euch keine Umstände machen. Ich komme schon klar.“, versuchte es Helios. „Dummkopf, du lässt dir zu viel gefallen!“, brummte Costa und sah den Jungen dabei an. „Costa hat recht, du brauchst dir nicht alles gefallen lassen. Nero ist zwar mein Vize, aber endgültige Befehle spreche ich aus.“, erklärte nun auch Arthos und lächelte dem Jungen zu. Schwer seufzend drehte sich Arthos wieder zum Tisch und zog sich einige Karten heran. „Costa, wenn du schon da bist. Von welcher Seite würdest du in das Dorf eindringen, ohne zu viel Aufsehen zu erregen?“, wollte er von seinem Waffenmeister wissen. Costa sowie Helios traten näher heran und die drei Erwachsenen fingen zu an zu diskutieren. Der Grünäugige sah sich ebenfalls die Karten an, bis ihm etwas einfiel. „Arthos?“, murmelte er. Doch keiner nahm ihn wahr. Leicht stieß er Costa in die Seite, was dieser nicht zu bemerken schien. Dasselbe machte er nun bei Ravyn, was diesen auf Helios aufmerksam werden ließ. „Was ist los?“, wollte dieser wissen. „Wie wäre es, wenn von zwei Seiten Männer ins Dorf gehen würden? Die eine Gruppe lenkt ab und die zweite die aus maximal fünf Leuten besteht, sieht sich in der Zeit um?“, erklärte Helios als wäre dies das Normalste der Welt. Arthos und Costa waren nun ebenfalls verstummt und sahen Helios überrascht an: „Warum bin ich nicht früher darauf gekommen?“, hauchte Arthos und schlug sich gegen sie Stirn. Zusammen saßen sie noch bis zum Abend an dem Plan, bei dem auch Helios eine Menge beitragen konnte. „Ich glaube, nun sollte ich euch komplett von der Wache entbinden.“, lächelte Arthos. „Nicht nötig Kommandant. Die erste Wache ist nicht sonderlich schlimm. Natürlich kann ich nicht für Helios hier sprechen.“, erwiderte der Waffenmeister Schulter zuckend. „Mir macht es auch nichts aus. Müde bin ich überhaupt nicht.“, gab Helios kund. Arthos nickte nur und somit war dieses Thema auch schon wieder vergessen. Gemeinsam gingen sie nach draußen zum Feuer, um zu Abend zu essen. Nach dem Essen verabschiedeten sich Arthos und Ravyn von den beiden. Von Nero war an dem Abend nichts mehr zu sehen. Langsam zogen sich auch noch die anderen Männer in ihre Zelte zurück. Nur einer blieb noch kurz, um sich mit Costa zu unterhalten. Es war Chiaro. „Costa, ich übernehme die zweite Wache zusammen mit Stan. Es wäre nett, wenn du uns wecken könntest.“. „So, dann komm mal mit. Ich denke, am besten ist es wenn wir immer mal ein Auge aufs Dorf werfen.“, brummte Costa und ging zusammen mit Helios zum Schutzbann. Sie standen einige Zeit nur dort und schauten zum Dorf. „Es sieht da unten alles so friedlich aus.“, flüsterte Helios. Costa nickte und meinte dann: „Zu friedlich, wenn du mich fragst. Morgen Abend kommt die Verstärkung, wenn alles gut geht. Wenn die Gilde ebenfalls von der Partie ist, was sie ganz sicher ist. Immerhin sind drei ihrer Leute da unten. Dann geht’s hier richtig zur Sache.“. Der Junge erwiderte nichts darauf, er sah einfach nur nach unten ins Dorf. Bildete er sich das ein oder hatte sich da unten etwas bewegt? Vorsichtig ging er einige Schritte nach vorne, bis er fast den Schutzzauber berührte. Dann sah er es wieder, ein Schatten und dann flackerte Feuer in der Dorfmitte auf. Helios erschrak. Da unten stand das Wesen, dass Arthos als Oger bezeichnet hatte. Es sah noch schlimmer aus als er dachte. Gewaltige Zähne ragten aus seinem Maul und es hielt eine Frau in seinen Klauen. Die blutroten Augen sahen verheißungsvoll zum Lager und aus dem Maul lief Speichel, wie bei einem tollwütigen Hund. Helios sah genauer auf die Frau und erschrak fürchterlich. Sie sah aus wie Sheena. Sofort wollte er los stürmen, wurde aber noch bevor er das Schild durchdringen konnte, von Costa festgehalten. „Nicht! Das Vieh zerreißt dich, noch bevor du im Dorf bist.“, hauchte er dem verstörten Jungen ins Ohr. Es war Helios egal was der Mann zu ihm sagte. Er wollte Sheena helfen. Er wehrte sich fortwährend gegen den festen Griff des Waffenschmiedes. „Ich muss ihr helfen, er hat Sheena. Er bringt sie um!“, schrie Helios ihn an. Nun sah sich Costa den Oger genauer an und sah ebenfalls die Frau. Aus der Entfernung konnte er nicht genau sagen, ob sie noch am Leben war. Doch die Chancen standen gleich null. Automatisch festigte sich sein Griff um den Jungen. Wie sollte er ihm nur klar machen, dass die Frau wahrscheinlich tot war? Costa drehte den Jungen so, dass er ihm ins Gesicht sehen konnte: „Helios, man kann keinen Ogerangriff alleine bestehen. Ich fürchte, wir können nichts mehr für sie tun. Du musst jetzt sehr stark sein. Es gibt immer noch Menschen da unten, die unsere Hilfe brauchen. Ich bitte dich, sei vernünftig und gehe nicht dort runter. Wenn du stirbst, holt sie das auch nicht zurück.“, erklärte er und drückte den Jungen fest an sich. Helios wollte das nicht hören. Er schlug gegen Costas Brust, flehte ihn an ihn los zu lassen und schrie immer wieder das er ihr helfen müsse. Costa tat es in der Seele weh, den Jungen so zu sehen. Am liebsten hätte er ihm irgendwie geholfen, doch er wusste, nichts konnte beim Verlust eines geliebten Menschen helfen. Das musste auch er am eigenen Leib erfahren, als sein Sohn bei einem tragischen Unglück ums Leben kam. Als Helios sich überhaupt nicht zu beruhigen schien und auch keine Luft mehr bekam, hob er ihn auf seine Arme und brachte ihn zu Ravyn, der den Ahnen sei Dank noch wach war. „Herr Ravyn, schnell. Ich brauche ihre Hilfe!“, rief er ihm zu und zeigte ihm Helios. Lege ihn auf meine Liege!“, wies er Costa an. Ravyn gab dem Jungen etwas zum beruhigen und anschließend noch etwas, was ihn sofort einschlafen ließ. Erst als Helios schlief und wieder richtig Luft bekam, fragte er Costa was vorgefallen war. In Ruhe erzähle der Waffenmeister dem Dunkelelben, was vorgefallen war. „Das ist schlecht. Gehe und berichte deinem Kommandanten davon. Der Junge bleibt hier bei mir. Nicht das er später noch einmal aufwacht und versucht ins Dorf zu gelangen.“, erklärte der Weißhaarige. Auch in diesem Zelt befand sich ein Tisch, auf dem jede Menge Unterlagen lagen. Ravyn ließ sich auf einen der Stühle am Tisch nieder, als Costa das Zelt verlassen hatte. Er lehnte sich zurück und betrachtete die Zeltdecke nachdenklich. Wäre der Junge jünger, würde ich ihn glatt als Lehrling aufnehmen. Zu schade aber auch, dachte er und warf wieder einen Blick zu Helios, der sich unruhig hin und her warf. Schnell stand er auf und nahm sich ein kleines Fläschchen, dass auf einem kleinen Tisch neben der Liege stand und flößte es dem Jungen ein. „Damit solltest du besser schlafen können.“, murmelte er und strich Helios einige Haare aus der Stirn. Plötzlich hielt er inne als er die Narbe sah. Sachte fuhr er darüber. Den Kopf schüttelnd stand er auf und ging wieder zum Tisch, um weiter zu arbeiten. Auch hier mussten Berichte geschrieben und zur Gilde geschickt werden. Erneut wurde Ravyn gestört, als Arthos in sein Zelt gestürmt kam: „Wie geht es ihm?“, fragte er gleich als er Helios sah. Ravyn zog gekonnt eine seiner eleganten Augenbrauen nach oben. „Körperlich gut. Wie du siehst, schläft er. Ich habe ihm etwas zur Beruhigung gegeben. Es sollte sich nun erst einmal ausschlafen. Morgen sehen wir weiter.“, erklärte er dem Kommandanten. „Wie wäre es mit einem Glas Wein aus Karuban?“, wollte er von Arthos wissen. Dankend nahm Arthos an und zusammen tranken sie den teuren Wein. Keiner der beiden ließ Helios dabei aus den Augen. „Ich kenne die Frau, Arthos. Sie war ein guter Mensch, eine gute Kriegerin und eine gute Freundin. Ich teile seinen Schmerz. Ich werde Morgen noch einmal mit ihm reden müssen. Sheena ist stark gewesen. Ihre Seele hat sicher den Weg zu den Ahnen gefunden. Ich habe sie sehr geschätzt.“, meinte Ravyn auf einmal und sah plötzlich unendlich müde aus. „Sie hat sich ihm sicher widersetzen können. Als Krieger muss man für den Tod bereit sein und nur wer das ist, kann seine Seele vor einem Nekromanten retten.“, murmelte Arthos und sein Blick schien in die Ferne gerichtet zu sein. „Ich werde Akuma leiden lassen für das, was er den Bewohnern von Rima angetan hat. Er wird sich wünschen, mir nie begegnet zu sein!“, zischte Ravyn eisig und trank sein Glas leer. „Er wird uns alle kennen lernen.“, fügte Arthos zu. Auch er trank sein Glas leer. Danach verabschiedete er sich von Ravyn, um sich schlafen zu legen. Der nächste Tag würde anstrengend werden. Eine Menge Vorbereitungen mussten getroffen werden. Ravyn, der nun ebenfalls müde war, verwandelte einen Stuhl in eine Liege und legte sich auch schlafen. Kapitel 8: Meister Ravyn ------------------------ 8. Kapitel - Meister Ravyn Langsam wachte Helios auf. Er schaute sich verwirrt um, bis er Ravyn entdeckte und die Erinnerungen vom letzten Abend zurück kehrten. Schnell vergrub er seinen Kopf ins Kopfkissen und ließ den Tränen freien Lauf. Ravyn, der ein sehr gutes Gehör hatte, wachte ebenfalls auf als der Junge erwachte. Schnell setzte er sich auf und ging zu Helios ans Bett. Ravyn zog ihn ohne ein Wort zu sagen in seine Arme. Der Junge ließ es ohne Gegenwehr geschehen. „Helios? Schau mich an.“, bat er den Jungen sanft. Leicht widerstrebend sah Helios auf. „So ist es gut, ich kenne deinen Schmerz.“. Helios wollte etwas darauf erwidern, doch Ravyn legte ihm leicht Zeige- und Mittelfinger auf die Lippen: „Hör mit bitte erst zu. Auch ich kannte Sheena. Sie war mir immer eine sehr gute Freundin und eins schwöre ich dir. Die Ahnen mögen meine Zeugen sein, ich werde sie rächen. Ich werde Akuma zur Rechenschaft ziehen. Was ist mit dir Helios? Wirst du mir dabei helfen? Wenn ja, musst du jetzt stark sein. Noch ist die Zeit zum trauen nicht da, aber bald.“, gab Ravyn seinen Schwur kund und sah Helios prüfend an. Helios lief ein Schauer über den Rücken als er Ravyn zuhörte. Seine Stimme triefte vor unterdrückter Wut, doch in seinen Augen konnte man auch unendliche Trauer erkennen. Langsam löste er sich aus Ravyns Griff und wischte sich die Tränen weg. Er musste stark sein für all die Menschen die noch im Dorf waren und auf Hilfe hofften, für Dagon und um Sheena zusammen mit Ravyn zu rächen. Dies erklärte er auch Ravyn. „Ja, ich werde zusammen mit dir Sheena rächen.“, hauchte er und ein ganz kleines Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Er würde stark sein, bis zu dem Tag an dem er trauern konnte und durfte. Stolz strich Ravyn einige Strähnen aus Helios Gesicht, wobei sein Blick wieder auf die Narbe fiel: „Wie hast du dir die zugezogen?“, fragte er den Jungen und fuhr die Narbe nach. Zögernd begann Helios ihm zu erzählen woher er die Narbe hatte. Warum sollte er Ravyn eigentlich nicht alles erzählen? So erzählte Helios ihm alles. Sein Leben bei seinen Verwanden, wie er von Voldemort gejagt wurde und alle sagten er müsse ihn töten. Dann von seinen Freunden die ihm nie wirklich zugehört hatten, Cedrics Tod und zum Schluss noch von seinem letzten Jahr in Hogwarts, wie Sirius starb und er sich die Schuld daran gab. Schockiert hörte Ravyn ihm zu, ließ sich allerdings nichts anmerken: „Es war nicht deine Schuld. Man hätte dir sagen müssen, dass Voldemort deine Träume manipulieren kann.“, tröstete der Weißhaarige den Jungen. Nero, der gerade auf dem Weg zu Ravyn war, blieb vor dem Zelt stehen als er Helios reden hörte. Es schockte auch ihn zutiefst, was er hörte. Am liebsten wäre er sofort hin und hätte Helios in seine Arme genommen. Doch er wusste genau, er wäre der Letzte gewesen von dem Helios sich das gefallen lassen würde. Er beschloss so zu tun als hätte er nichts gehört und setzte ein gleichgültiges Gesicht auf, bevor er in das Zelt ging. „Ravyn, es ist ein Mitglied von der Gilde per Portschlüssel eingetroffen.“, erklärte er knapp dem Dunkelelben. Helios war erschrocken zusammengezuckt, als Nero auf einmal in das Zelt kam. „Danke, kommst du mit Helios?“, fragte Ravyn den Jungen. Dieser nickte und zusammen verließen sie das Zelt. Nero hatte während der Zeit vom Zelt bis zum Versammlungsplatz, der am Morgen eingerichtet wurde, kein Wort gesprochen. Am Platz angekommen, blieb Ravyn erst einmal verdutzt stehen. „Lord Ravyn, schön sie zu sehen. Wenn auch die Umstände angenehmer sein könnten.“, wurde er von einer kleinen Frau begrüßt. Sie war etwas größer wie die Kobolde in Gringotts. Ihr kastanienbraunes Haar war zu zwei Zöpfen geflochten. Zwei Äxte waren an ihrem Rücken befestigt und sie trug eine braune Bänderrüstung. Unter ihrem rechten Arm trug sie den passenden Helm dazu. „Das gibt’s doch nicht, Rita. Es freut mich zu wissen das du hier bist.“, freute sich Ravyn. Helios schaute die Frau einfach weiter verwundert an. „Hey Junge, wenn du so weiter machst fallen dir noch die Augen aus.“, gluckste Rita und zwinkerte ihm freundlich zu. „Darf ich vorstellen? Helios, das ist Rita, eine Zwergin aus Okaro. Rita, das ist Helios. Er lebt noch nicht lange in Eldora.“, stellte er die beiden vor. „Ich dachte Zwerge gibt es nicht mehr., hauchte Helios und sah Rita nun verwundert an. Falls jemand dachte, dass Rita nun beleidigt sei, so täuschte er sich. Denn sie fing schallend zu lachen an. „Ich weiß ja nicht wo du her kommst, aber wir Zwerge leben normalerweise nur in Bergen und wenn ich sage in Bergen, dann meine ich das auch so. Wir haben da unsere Schmieden und Minen.“, erklärte sie freundlich. „Aber bevor ich es vergesse, der Hohe Lord persönlich wird heute Abend zusammen mit anderen Meistern aus der Gilde hier eintreffen und dein ehemaliger Schüler wird auch dabei sein.“, wandte sie sich wieder an Ravyn. „Akkarin kommt ebenfalls? Warum?“, wollte er ungewohnt aufgebracht von Rita wissen. Verwundert sah die Zwergendame den Weißhaarigen an: „Er ist der Hohe Lord. Was weiß ich, was er vor hat? Du glaubst doch nicht das man einem einfachen Mitglied Bescheid gibt. Ich nehme an, dass du als Meister der Jäger schon bald Bescheid bekommst was los ist.“, zuckte sie mit den Schultern. Helios und Nero verfolgten das Gespräch mit Interesse. Als sie hörten das Ravyn ein Meister ist, fielen ihre Reaktionen unterschiedlich aus. Helios stand mit offenem Mund da und sah Ravyn einfach nur an, nicht fähig ein Wort zu sagen. Nero sah den Weißhaarigen verärgert an und schnaubte abfällig. Wie konnte Ravyn es wagen, ihnen nichts zu sagen? Langsam kam Helios wieder zur Besinnung: „Stimmt es, dass du ein Meister bist?“, hauchte der Junge und sah von Ravyn zu Rita und wieder zurück. Die Stirn runzelnd, sah der Dunkelelb den Jungen an, bevor er leicht nickte. „Ein Meister also. Seit wann kümmert ein Meister sich um solche Angelegenheiten wie in Rima?“, zischte nun Nero und ging zornig einige Schritte auf Ravyn zu. Rita zog schnell eine Axt und stellte sich zwischen die Beiden und meinte gefährlich ruhig an Nero gewandt: „Beruhigt euch. Ihr wisst doch was für eine Strafe darauf steht, einen Meister der Gilde anzugreifen!“. Auch Helios war über Ravyn enttäuscht, doch gab er sich große Mühe sich nichts anmerken zu lassen. Nun sah er mit Sorge, was sich vor ihm abspielte. Rita schien ernst zu machen. „Ich schwöre dir Ravyn, wenn du mehr über die Sache weißt als das was du uns gesagt hast, gibt es Ärger. Denn vielleicht hätten wir die Leute da unten schon längst retten können.“, brauste Nero auf und die Erde unter ihnen fing leicht an zu beben. Je wütender Nero wurde, um so stärker bebte es. Einzelne Wurzeln bahnten sich ihren Weg aus der Erde und schlugen wild um sich. Schnell drehte sich der Junge um und rannte zum Zelt von Arthos. Arthos und Costa hatten eine Besprechung, als Helios völlig aufgelöst bei ihnen ankam und ihnen erzählte was geschehen war. „Dieser Narr!“, fluchte Arthos los und stand auf. Der Kommandant wies Helios an, ihn zu Nero zu bringen. Arthos sah wie wütend sein Vize war und um ehrlich zu sein, konnte er es ihm nicht einmal verübeln. Ihm ging es genauso. Wenn Ravyn wirklich mehr wusste als er am Anfang sagte, könnten die Leute vielleicht schon in Sicherheit sein. „Nero, beruhige dich! Das ist ein Befehl!“, rief er Nero zu. Doch dieser schien ihn gar nicht wahr zu nehmen. Schnell zog Arthos einen Dolch und stand plötzlich hinter Nero und hielt ihm den Dolch an die Kehle: „Ich mag dich sehr Nero, du bist mir schon sehr lange Zeit ein guter Freund. Also zwing mich nicht dich zu töten. Du bringst uns so alle in Gefahr.“, flüsterte Arthos so das nur Nero seine Worte verstand. Langsam beruhigte sich der Blonde wieder und lehnte nun schwer atmend an Arthos Brust. Schnell nahm der Kommandant den Dolch weg und hielt seinen wankenden Vize fest. „Helios, geh mit Nero zu Costa. Ich muss mit Ravyn alleine reden.“, befahl er nun dem Jungen und ließ Ravyn dabei keine Minute aus den Augen. Rita entspannte sich ebenfalls und steckte ihre Waffe zurück. Ravyn stand die ganze Zeit nur ruhig da und beobachtete alles gelassen. „Ja, ich denke das sollten wir.“, meinte der Dunkelelb und erwiderte Arthos Blick. Schnell ging Helios zu Nero und stützte ihn leicht auf ihrem Weg zu Costa. Nero konnte froh sein, dass die Männer das alles nicht wirklich mitbekommen hatten. Bei Costas Zelt angekommen, ließ Nero sich auf eine der Liegen nieder, die im Inneren des Zelts standen. „Soll ich Costa holen?“, fragte der Junge unsicher. „Nicht nötig, geh und hole mir etwas Wasser.“, meinte Nero wirsch. Sauer über Neros Ton, ging der Schwarzhaarige Wasser holen. Als er wieder zurück im Zelt war, schlief Nero. Unschlüssig stand er nun mit dem Wasser da und wusste nicht was er tun sollte. Mit den Schultern zuckend stellte er es einfach neben Nero und ging wieder aus dem Zelt, um Costa zu suchen. Es dauerte auch nicht lange, bis er ihn am Feuer sitzen sah. Neben Costa saß ein weißer Falke und verspeiste genüsslich ein Stück Fleisch, welches der Waffenmeister ihm gab. Schweigend setzte sich Helios neben ihn hin. „Was ist los, Kleiner?“, fragte er freundlich und wuschelte Helios durch die Haare. „Nero liegt bei uns im Zelt und ruht sich aus. Ich sollte ihn eigentlich zu dir bringen. Er wollte aber nicht das ich dich hole.“, murmelte der Junge nur und starrte ins Feuer. „Gut, aber das meine ich nicht. Du wirkst niedergeschlagen.“, brummte Costa und sah Helios jetzt genau an. „Ich bin wütend.“, erklärte Helios und erzählte nun Costa von seiner Vergangenheit. Wie er gelebt hatte und was ihm bisher alles geschehen war. „Dann stellt sich raus das Ravyn nicht ehrlich war und ich ihm natürlich auch alles erzählt habe. Ach ja und nicht zu vergessen, unser undankbarer Vizekommandant.“. Helios warf frustriert seine Hände in die Luft. Ruhig hörte sich Costa an, was Helios auf den Herzen hatte. Als der Junge endete, sah er ihn ernst an. „Hör mir mal gut zu, Helios. Du hast eine schwere Zeit hinter dir und ich kann dir nicht versprechen, dass deine Neue sehr viel leichter hier bei uns wird. Söldner sind Krieger. Wenn man uns genug bietet, tun wir alles. Das macht uns unberechenbar. Noch hättest du die Möglichkeit zu gehen und dir einen anständigen Beruf zu suchen. So, nun zu Nero. Der ist halt so, da hat er dich diesmal nicht anders behandelt als jemand anderen. Aber kommt es zu einem Kampf und man ist verwundet und schafft es nicht alleine raus, dann ist Nero der erste der zu Hilfe kommt. Er lässt einen Mann nie zurück. Wenn Ravyn wirklich mehr weiß und uns gleich Bescheid gegeben hätte, wären vielleicht jetzt schon die Leute da unten in Sicherheit und unsere Männer, die auskundschaften sollten, noch am Leben. Aber ich denke nicht das Ravyn der Typ ist, der Unschuldige einfach sterben lässt. Deswegen nehme ich an, dass es einen Grund gibt, warum er uns nicht alles erzählt hat. Lass dir das alles mal durch den Kopf gehen.“, meinte Costa und drückte Helios kurz an sich. Helios hörte dem Waffenmeister in Ruhe zu. Noch nie hatte jemand so mit ihm gesprochen, ihm die Beweggründe einer Person erläutert. Er sagte kein Wort als Costa endete, sondern nickte nur. Er starrte wieder ins Feuer und dachte über das nach, was Costa ihm erklärt hatte. Ja, er war enttäuscht von Ravyn, dass er ihm nicht alles erzählt hatte. Doch was war, wenn er wirklich einen triftigen Grund hatte? „Heute Abend soll die Verstärkung kommen.“, drang auf einmal Arthos Stimme zu ihm durch. Der Kommandant hatte sich zu ihm und Costa gesetzt: „Danke das du ein Auge auf Lyras hattest.“, bedankte er sich bei Costa und der Falke flog auf seine Schulter. „Was ist mit Ravyn?“, fragte der Junge vorsichtig und sah Arthos an. „Der ist in seinem Zelt. Bitte Helios, denke daran ihn mit Meister oder Lord anzusprechen, wenn die Verstärkung da ist. Der Hohe Lord persönlich wird dabei sein.“, erklärte Arthos und sah ihn durchdringend an. Schnell nickte er zum Zeichen das er verstanden hatte. „Costa, ich habe darüber nachgedacht was du mir vorhin erzählt hast. In meinem Leben davor durfte ich nie eine Entscheidung selbst fällen. Doch jetzt kann ich tun was mir gefällt und ich habe mich dafür entschieden, stärker zu werden. Doch das kann ich nur bei euch. Kann ich auf deine Hilfe zählen? Hilfst du mir stärker zu werden?“, tat Helios seine Entscheidung kund und bat Costa mit fester Stimme um Hilfe. Der Waffenmeister sah einige Zeit den Jungen ernst an, doch dann lächelte er und nahm Helios Hand in die seine: „So sei es, ich werde dir helfen stärker zu werden.“, brummte er und zog eine Pfeife aus seiner Tasche, die er sich dann genüsslich zwischen die Lippen steckte. Helios strahlte über das ganze Gesicht, als Costa sich bereit erklärte ihm zu helfen. Arthos verstand nur Bahnhof, freute sich aber das Helios sich einzuleben schien. Er konnte immer noch Costa später fragen was gerade geschehen war. „Ich denke ich lege mich mal eine Runde aufs Ohr. Wenn die Anderen ankommen sollte ich fit sein und da Nero auch schläft, überlasse ich das Kommando dir, bis einer von uns wieder auf ist.“, verkündete Arthos und verzog sich schnell, bevor Costa noch etwas sagen konnte. „So und was machen wir Beide jetzt noch? So lange die Anderen noch nicht da sind, gibt es nichts zu tun?“, fragte Costa den Jungen. Dieser zuckte nur mit den Schultern. Tief zog Costa an seiner Pfeife, bis ihm etwas einfiel. Er zog einen Dolch aus seiner Tasche, der in einem blauen Samttuch gewickelt war. „Hier für dich.“, brummte er und gab ihn dem Jungen. Vorsichtig nahm Helios die Waffe und befreite sie aus dem Tuch. Der Dolch steckte in einer fast schwarzen Lederscheide, die mit seltsamen Runen verziert war. Langsam zog er den Dolch aus der Scheide und eine dunkelrote Klinge kam zum Vorschein. „Den kann ich nicht annehmen.“, flüsterte der Junge und steckte den Dolch zurück. Er wollte ihn Costa zurück geben. Dieser jedoch schüttelte den Kopf und nahm Helios Hand: „Ich schenke ihn dir. Er gehört nun dir, lerne mit ihm umzugehen. Der Dolch wird dich schützen, denn Schutzzauber sind in ihm eingewoben. Er entstammt aus den Schmieden der Zwerge. Halte ihn in Ehren.“. Helios konnte einfach nicht anders, er warf sich Costa um den Hals und bedankte sich bei ihm. Costa lachte nur und drückte den Jungen an sich. Kapitel 9: Der Hohe Lord ------------------------ 09. Kapitel - Der Hohe Lord Helios und Costa saßen noch den ganzen Tag über zusammen und unterhielten sich über verschiedene Sachen. Der Waffenmeister zeigte dem Jungen auch wie er den Dolch zusätzlich zum Schwert tragen konnte, so wie die Grundstellungen für Angriff und Verteidigung mit diesem. Helios sog die Worte förmlich auf und hing begeistert an Costas Lippen. Ab und zu kam einer der Männer vorbei und unterhielt sich mit den Beiden oder wollte von Costa etwas zur Lagererweiterung wissen. Helios war erstaunt, wie schnell die wenigen Männer das Lager so vergrößert hatten. In der Mitte des Lagers war nun der Versammlungsplatz und ein großes eisblaues Zelt war deutlich zu erkennen. Eisblau, die Farbe der Gilde der arkanen Krieger, hatte Costa ihm gesagt. Das Banner der Gilde war ebenfalls an der Spitze des Zeltes befestigt, ein schwarzer Drache der majestätisch auf den Hinterbeinen stand. Die Flügel waren weit gespannt und in der einen Klaue hielt er ein Schwert und in der anderen ein Schild mit den Initialen AK. Unter dem Drachen standen die Worte: Fata viam invenient, das Schicksal findet seinen Weg. „Man sagt der Hohe Lord sei ein sehr strenger Mann.“, hörte Helios sich zwei Männer unterhalten: „Ich habe ihn nur einmal in Karuban gesehen, als das große Fest der Ahnen war. Keine Miene hatte er verzogen, auch nicht als vor seinen Augen ein Mordanschlag auf einen Kaufmann geschah. Die Wachen wollten den Mann fest nehmen, der den Mord ausführen wollte. Dieser schrie nur das der Hohe Lord ihn erhören solle. Und ob du es glaubst oder nicht, er tat es. So erfuhr der Hohe Lord, dass der Kaufmann die Familie des Mannes um ihr ganzes Hab und Gut gebracht hatte und dabei seinen Sohn tötete. Natürlich stritt der Kaufmann alles ab. Der Mann forderte sein Recht auf Vergeltung ein. Da stand Akkarin auf, trat zu diesem und sah ihm fest in die Augen. Ich weiß nicht genau was er getan hatte, doch als er den Kaufmann danach ansah, befahl er den Wachen den Kaufmann fest zu nehmen. Auch befahl er, dass der Kaufmann sein komplettes Geld an den Mann abgeben müsse und dieser wurde ins Gefängnis gesteckt. „Für den Tod deines Sohnes kannst du natürlich Vergeltung nehmen, doch bedenke das dich dies auch zu einen Mörder macht und du dann keine Gnade meinerseits zu erwarten hast. Ich würde dich an Ort und Stelle hinrichten lassen.“. Das war alles was der Hohe Lord sagte und seine Stimme war eiskalt. Mir lauft immer noch ein Schauer über den Rücken, nur wenn ich daran denke.“, erzählte einer der Beiden. Mit großem Interesse hörte der Junge den Männern zu. Er war gespannt wie der Hohe Lord wohl aussah. Plötzlich ertönte ein Hornsignal, drei Mal wurde das Horn geblasen und zwei Reiter erschienen auf einer kleinen Anhöhe. Im gestreckten Galopp kamen sie angeritten. Der eine trug das Banner der Weißen Falken und der andere das der Gilde. Am Versammlungsplatz blieben sie stehen und stiegen von den Schlachtrössern, anders konnte Helios die Pferde nicht beschreiben, so wie sie gerüstet waren. Der Mann der das Banner der Weißen Falken trug, ging gleich auf Costa zu und freudestrahlend begrüßten sie sich: „Schön dich wieder zu sehen Luc. Lange ist es her.“, brummte Costa und klopfte dem Boten freundschaftlich auf die Schulter. „Es ist auch schön dich wieder zu sehen, Costa. Wo ist der Kommandant? Ich soll ihm ausrichten das Elsa in etwa einer halben Stunde mit den Anderen eintrifft.“, erklärte Luc nun mit ernster Miene und fragte dann noch: „Ist es wirklich so schlimm?“. Costa nickte nur und erklärte dem Mann alles auf dem Weg zum Zelt von Arthos. Helios wollte ihnen folgen, als jemand rief: „Du da, Junge, komm her!“. Verwundert drehte er sich um und sah, wie der Bote mit dem Banner der Gilde ihn zu sich winkte. „Bring mich zu Lord Ravyn und dann versorge mein Pferd!“. Empört wollte Helios etwas erwidern. Er hatte schon den Mund offen, als er sah wie Chiaro hektisch mit dem Kopf schüttelte. „Wie sie wünschen.“, knirschte er durch seine zusammengepressten Zähne und ging mit dem Mann zu Ravyn´s Zelt. Vor dem Zelt blieb er stehen und wollte schon gehen, allerdings wurde er von dem Mann zurück gehalten: „Willst du etwa gehen, ohne mich anzukündigen? Na los.“, zischte er Helios ins Ohr wobei er ihn grob am Arm fest hielt. Zornig sah der Junge den Mann an. Er wollte nicht ins Zelt, doch er hatte anscheinend keine andere Wahl. Mit einem mulmigen Gefühl ging er ins Innere des Zeltes und sah Ravyn zusammen mit Rita am Tisch sitzen. Bis jetzt hatten sie ihn noch nicht bemerkt, also räusperte er sich leicht, was Beide aufsehen ließ. „Lord Ravyn.“, betonte er gereizt was Ravyn verwundert aufschauen ließ. „Ein Bote der Gilde wünscht sie zu sehen.“, brachte Helios heraus. Rita und Ravyn wechselten schnell einen Blick. „Seit wann redest du mich mit Lord an?“, wollte Ravyn entsetzt wissen. „Kommandant Arthos hat mir gesagt, dass ich euch mit Lord oder Meister ansprechen soll. Da ihr nicht mein Meister seid, muss ich euch Lord nennen. Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet.“, erklärte Helios gereizt und in seinem Blick konnte Ravyn nichts als Verletztheit und Enttäuschung sehen, was dem Dunkelelben einen Stich ins Herz versetzte. „Helios!“, rief er. Doch der Junge ignorierte ihn und ging schnell aus dem Zelt. Kurz und angebunden erklärte er dem Boten, dass Ravyn in erwarten würde. Helios dachte nicht einmal im Traum daran, sich um das Pferd des Mannes zu kümmern. Dennoch ging er zu den beiden Tieren hinüber und entschied sich mit einem hinterhältigen Lächeln dafür, das Pferd von Luc zu versorgen. Leider war das schwerer als gedacht. Er hatte Probleme das Pferd von der Rüstung zu befreien. Chiaro sah einige Zeit zu und half dann Kopfschüttelnd: „So nicht. Schau, ich zeige es dir. Aber warum machst du das eigentlich? Luc hätte sich schon selber um sein Pferd gekümmert.“, hakte er nach während er Helios zeigte, wie man die Riemen löste. Helios erzählte ihm, was der Bote von ihm verlangt hatte und das er keine Lust hatte, für so einen hochnäsigen Kerl etwas zu machen. Chiaro musste lautstark loslachen und wuschelte Helios durch die Haare. „Nicht schlecht, Kleiner. Du hast schon recht. Nur weil der Typ einer von der Gilde ist, muss er sich nicht alles erlauben. Aber du solltest den Bogen auch nicht überspannen, Arthos bekommt sonst alles ab. Mit der Gilde ist manchmal nicht zu spaßen.“, erklärte Chiaro und zusammen versorgten sie Luc´s Pferd. Als sie fertig waren, kam Luc um sein Pferd zu versorgen. Er staunte nicht schlecht als er sah, dass sein treues Pferd versorgt worden war. „Wem habe ich das denn zu verdanken?“, fragte er freundlich. Chiaro klopfte Helios auf die Schulter, während er meinte: „Dem Kleinen hier, Luc. Helios ist das neuste Mitglied der Weißen Falken.“. „Vielen Dank Helios. Besser hätte ich es nicht machen können.“, lobte der Söldner und strich seinem Pferd dabei über den Hals. Helios wurde bei den Worten leicht rot und sah verlegen auf den Boden. „Hey, Junge. Habe ich dir nicht gesagt, du sollst mein Pferd versorgen?“, wurde er plötzlich angefahren und grob an der Schulter umgedreht. „Aber Sir, jeder hier versorgt sein eigenes Pferd selber.“, meinte Helios dann mit einem freundlichen Lächeln, dass sich allerdings nicht in seinen Augen wieder spiegelte. „Ach ja, das Pferd von dem da hast du doch auch versorgt.“, zischte der Bote und wollte Helios eine Ohrfeige verpassen. Kurz bevor der Bote allerdings Helios traf, wurde dessen Hand festgehalten: „An deiner Stelle würde ich das lassen. Der Junge steht nur unter dem Befehl von Kommandant Arthos oder unter meinem.“, wurde dem Mann unwirsch klar gemacht. Erschrocken zuckte der Mann zusammen, als er sich umdrehte und in die kalten silbernen Augen von Nero sah. „Ihr wisst wohl nicht wer ich bin!“, empörte sich der Bote dann mit geschwollener Brust. Chiaro hatte ebenfalls einen Dolch gezogen, als er sah wie der Mann Helios schlagen wollte. „Jetzt hör mal gut zu, natürlich weiß ich wer du bist. Aber das gibt dir noch lange kein Recht einem Söldner der Weißen Falken Befehle zu erteilen. Das Recht steht nur mir oder dem Kommandanten zu und nun verschwinde mit deinem Pferd!“, schrie Nero den Mann an. „Der Hohe Lord wird davon erfahren!“, schrie der Mann zurück und schnappte sich sein Pferd. „Der meint auch, er kann sich alles erlauben. Ist alles in Ordnung bei dir?“, wollte Nero von Helios wissen. Helios war verwundert, dass Nero ihm geholfen hatte. Von jedem anderen hätte er es erwartet, doch nicht von ihm. Er war in Gedanken versunken und bekam nicht mit, dass Nero ihn angesprochen hatte. Leicht wurde er von Luc angestoßen, was ihn wieder in die Realität zurück holte: „Ja. Natürlich.“, murmelte er nur. Skeptisch betrachtete der Vizekommandant den Jungen. „Helios, komm mit. Wir haben zu reden.“, befahl der Elb und ging voraus zu seinem Zelt. Unsicher folgte Helios ihm. Im Zelt angekommen, wies Nero ihn an sich zu setzen. „Ich möchte, dass du in der Zeit in der die Gilde hier ist, nicht von meiner Seite weichst. Du bist noch nicht ganz mit den Regeln hier vertraut und ich will ehrlich zu dir sein. Das eben war kein einfacher Bote, sondern der Bote des Hohen Lords persönlich. Was ich getan habe, war nicht wirklich das Beste für mich. Die schlimmste Strafe die mir dafür droht und wenn es gut geht, sind ein paar Peitschenhiebe.“, erklärte Nero missmutig und seufzte schwer. Helios klappte der Mund auf, als er hörte was Nero für ihn in Kauf genommen hatte. „Warum haben sie das getan? Sie mögen mich doch nicht einmal.“, hauchte er entsetzt seine Frage. Bitter lachte Nero auf und sah Helios fest in die Augen: „Höre auf mich zu siezen. Du gehörst nun zu uns Helios und als Vizekommandant ist es meine Aufgabe für das Wohl der Männer zu sorgen.“, erklärte er genauso bitter. Der Junge konnte nicht verhindern, dass sich die Tränen ihren Weg bahnten und über seine Wangen rollten. „Du hättest das nicht für mich tun müssen.“, schniefte er und versuchte verzweifelt die Tränen weg zu wischen. Mit einem sanften Lächeln, dass man Nero eigentlich nicht zutraute, stand er auf und kniete sich vor Helios. Sanft legte er dem Jungen eine Hand auf die Wange und genauso sanft sagte er: „Ich habe es getan weil ich es wollte und weil ich dich sehr gerne habe, auch wenn ich es vielleicht nicht so zeige wie Costa, Ravyn oder die anderen Männer. Hätte ich nicht eingegriffen, wärst du jetzt in meiner Lage und das möchte ich auf gar keinen Fall.“. „Bitte denk an dein Versprechen und egal was geschieht, sag kein Wort.“, hauchte Nero noch einmal und wischte die Tränen aus Helios Gesicht endgültig weg. Gemeinsam traten sie aus dem Zelt und gingen zum Versammlungsplatz, wo auch schon Arthos wartete. Dort wo vor wenigen Minuten die Boten auftauchten, tauchte nun die Verstärkung auf. „Fünfhundert Söldner der Weißen Falken und Zweihundert von der Gilde.“, erklärte Arthos. Es dauerte nicht lange und man konnte die Männer, die an erster Stelle ritten, erkennen. Auch eine Frau war dabei. Keine Minute später hatten sie den Versammlungsplatz erreicht. Ein Mann stach sofort aus der Menge heraus. Seine Haare gingen bis zu den Schultern und glänzten seidig. Seine Augen leuchteten in einem ausdrucksstarken Blauviolett. Die Ohren liefen genauso spitz zu wie bei Nero und Ravyn. Die Haut des Mannes schimmerte in einem leichten Bonzeton und die Nase war klein und schmal, was ihm aristokratische Gesichtszüge verlieh. Er trug eine weiß-violette offene Robe, die seltsame Verzierungen aufwies und an deren Kragen sich das Wappen der Gilde befand. Darunter trug er eine schwarze Stoffhose, die seine langen Beine betonte. Dazu trug er eine dunkelviolette Tunika, die an der Hüfte mit einem weißen Tuch verziert war. Erhaben saß er auf seinem Rappen und betrachtete die wenigen Männer vor sich mit kalter Miene. Helios verspürte eine Menge Respekt beim Anblick des Mannes und als ihn kurz dessen Blick traf, erschauderte er unwillkürlich. „Willkommen Hoher Lord.“, begrüßte Arthos den Mann und verneigte sich leicht vor ihm. Akkarin nickte nur knapp und stieg von seinem Pferd. Sofort kam jemand um das Tier zu versorgen. Jetzt fiel Helios auch erst der Waffengurt auf, den der Hohe Lord trug und das Schwert das dort befestigt war. „Kommandant Arthos, Lord Ravyn, wir haben zu reden.“, meinte Akkarin und ging wie selbstverständlich auf das eisblaue Zelt zu. „Auf ein Wort, Hoher Lord.“, rief der Bote, den Nero zurecht gewiesen hatte. Verärgert drehte sich Akkarin um: „Sprich.“, war alles was er sagte. Schnell ging der Mann zu ihm und erklärte ihn wild gestikulierend, was sich vor wenigen Minuten abgespielt hatte. Die Männer und Frauen waren zu Helios Erstaunen schon dabei sich einzurichten. Immer wieder allerdings musste er zu dem Mann und dem Hohen Lord sehen. Er hatte furchtbare Angst um Nero. Dieser jedoch stand einfach nur ruhig neben ihm. Als Nero die Unruhe des Jungen bemerkte, nahm er kurz dessen Hand, drückte sie leicht und sah ihn aufmunternd an. „Mach dir keine Sorgen.“, war alles was er sagte bevor er Helios Hand wieder los ließ. Als der Mann endete, sah Akkarin kurz in ihre Richtung, bevor er sich endgültig vom Zelt abwand und zu ihnen hinüber kam. Helios sah noch, wie Arthos bei den Worten des Mannes immer blasser wurde und besorgte Blicke mit Ravyn austauschte. Kurz vor ihnen blieb der Blauviolettäugige stehen: „Vizekommandant Nero, sie wissen worum es geht. Was haben sie zu ihrer Verteidigung zu sagen?“, wollte der Hohe Lord kalt wissen. Leicht neigte Nero sein Haupt vor Akkarin, bevor er ruhig meinte: „Wenn sie den Vorfall mit ihrem Boten meinten, so habe ich nur zu sagen das ich für das Wohl meiner Männer verantwortlich bin. Ich bin mir keiner Schuld bewusst.“. Der Hohe Lord verzog keine Miene bei Neros Worten, auch nicht als er sein Urteil sprach: „Zwanzig Peitschenhiebe wegen Behinderung meines Boten.“. Wieder kamen die Worte kalt und ruhig über Akkarins Lippen. Der Bote lächelte nur schadenfroh, als er einen Soldaten der Gilde zur Vollstreckung holen ging. Kapitel 10: Entstellt und eine schlimme Nachricht ------------------------------------------------- So und hier ist für euch der nächste teil, ich weis hat lange gedauert entschuldigt :) Vielen Lieben Dank für eure Lieben Kommi ich freue mich wirklich immer sehr darüber *kiss* Ich hoffe auch gefällt auch wieder dieses Kapitel, wünsche euch viel spaß damit. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 10. Kapitel - Entstellt und eine schlimme Nachricht Der Bote ließ auch nicht lange auf sich warten. Er hatte zwei Soldaten bei sich, die alles andere als glücklich aussahen. Nero verzog keine Miene, auch nicht als die Männer ihn zu einem Pfosten führten und seine Arme streng nach oben zogen. Helios sah dem ganzen entsetzt zu. Er haderte mit sich selbst. Immerhin hatte er Nero versprochen, sich nicht einzumischen. Auf der anderen Seite konnte man doch nicht den Elben für seinen Fehler bestrafen. Grob wurde nun das Hemd von Nero zerrissen, damit sein Rücken frei war. „Costa, das können sie doch nicht machen.“, flehte der Junge und zitterte am ganzen Leib. Mitleidig sah Costa den Grünäugigen an und erklärte ihm, dass der Hohe Lord selbstverständlich das Recht dazu habe. Einer der Männer hielt Nero ein Stück Holz hin zum darauf beißen, welches mit Leder umwickelt war, damit er sich nicht auf die Zunge biss. Kaum hatte Nero das Stück im Mund, hörte man schon ein zischen und den ersten Klatscher von Leder auf nackter Haut. Neros blasse Haut verfärbte sich augenblicklich rot und die Striemen der Peitsche waren deutlich zu sehen. Helios hielt sich vor Entsetzen die Hand vor den Mund. Die Männer und Frauen der Weißen Falken standen ebenfalls entsetzt da und Zorn spiegelte sich in ihren Gesichtern wieder. Denn alle mochten den sonst mürrischen Vizekommandanten sehr gerne. Dann hörte man auch schon den zweiten Schlag. Schnell wandte Helios seinen Blick ab und beschloss etwas. Costa, der Helios beobachtet hatte, merkte das der Junge etwas vor hatte. Doch bevor er ihn zu fassen bekam, rannte der unter den entsetzen Blicken seiner Kameraden zum Hohen Lord. Dieser jedoch schenkte ihm weiter keine Beachtung. Der dritte Schlag war zu hören. Nun nahm der Bote die Peitsche in die Hand. Er wollte selbst weiter machen. „Ich flehe euch an, macht dem ein Ende!“, flehte Helios den Hohen Lord an. Dieser jedoch ignorierte ihn einfach und sah mit unbewegter Mine der Bestrafung zu. „Sie können doch nicht einfach einen Unschuldigen bestrafen!“, schrie Helios nun. Was den Hohen Lord doch dazu bewegte, ihn anzusehen. Akkarin war verärgert, doch man konnte es ihm nicht ansehen. Nun ja, bis auf einer. Ravyn wusste immer genau was in Akkarin vorging und so sah er auch jetzt dessen Ärger. Doch es war zu spät, Helios zu warnen. „Was willst du, Junge?“, fragte er nun in einem gelangweilten Ton. Helios musste schwer schlucken, als er in die Augen des Hohen Lord´s schaute. Doch er durfte jetzt keine Angst zeigen. „Vizekommandant Nero ist unschuldig. Er hat nie etwas getan, was ihren Boten in seiner Pflicht behindert hätte. Das würde ich sogar bei meinem Leben schwören.“. Helios war erstaunt, wie fest seine Stimme war. Kein einziges Mal hatte er seinen Blick vom Hohen Lord abgewandt und als er sprach, ihm fest in die Augen gesehen. „So, bei deinem Leben würdest du schwören. Na los, erzähle mir was du zu erzählen hast.“, forderte der Hohe Lord Helios auf und im Hintergrund hörte man schon wieder das nächste Zischen. Neros Haut war durch die Schläge schon an mehreren Stellen aufgeplatzt und Blut floss seinen Rücken hinab. Helios versuchte Akkarin alles so ruhig er konnte zu erklären, was allerdings nicht leicht war, denn der vierte Schlag drang an seine Ohren. Eine von Akkarins Augenbrauen wanderte nach oben, als er der Erzählung des Jungen lauschte und nun konnte man auch die erste Gefühlsregung auf dem Gesicht des Blauviolettäugigen erkennen, Wut. Der fünfte Schlag war zu vernehmen und nun hörte man Nero auch schwer keuchen. „Aufhören!“, befahl der Hohe Lord. Der Bote, der entweder den Befehl nicht gehört hatte oder nicht wollte, setzte schon zum nächsten Schlag an. Helios, der das sah, rannte zwischen die Beiden und bekam den sechsten Hieb ab. Die Peitsche traf ihn im Gesicht. Helios fiel nach vorne um und blieb benommen liegen. Wieder schien der Mann sich nicht darum zu kümmern und setzte wieder zum Schlag an. Helios dachte, ihm würde der Schädel platzen. Doch er musste verhindern, dass der Mann Nero noch einmal schlug und rappelte sich wieder auf, wobei er schwer nach Luft rang. Als er stand, wurde immer wieder alles kurz schwarz und er schwankte bedrohlich. Akkarin war erstaunt über so viel Mut, so das er im ersten Moment keine weiteren Befehle sprach. Als er jedoch den Jungen mit Blut überströmt sah, hob er die Hand und der Bote wurde brutal zu Boden gerissen. Mit letzter Kraft schleppte sich Helios zu Nero und band diesen los. Nun hieß Helios die Schwärze willkommen. Im letzten Moment konnte Nero ihn auffangen. Entsetzt sah Nero das Gesicht von Helios. Die Haut war aufgeplatzt, dort wo ihn die Peitsche getroffen hatte und das Blut floss unaufhaltsam aus den Wunden. Sämtliche Gildenmitglieder und Weiße Falken standen sprachlos und entsetzt um die Beiden herum. Arthos war der erste, der klare Befehle sprach: „Ciel, schnell, kümmere dich um die Zwei!“, rief er den neu dazu gekommenen Heiler herbei. Schnell ging dieser zu den beiden und entschied sich, erst einmal Helios zu versorgen, da dessen Verletzungen schwerwiegender waren. Dazu hätte Nero den Jungen allerdings loslassen müssen, aber das war etwas was er momentan unter gar keinen Umständen wollte. „Herr Nero, bitte. Ich muss mich um den Jungen kümmern.“, bat der Heiler nun den Elben. „Das hat keinen Sinn.“, brummte Costa und zusammen mit Arthos lösten sie Nero von Helios. Akkarin sah wie immer mit unbewegter Miene dem ganzen zu. Er war wütend. Und wie wütend er war! „Ravyn, hilf ihnen und nimm diesen verlogenen Hund in Gewahrsam!“, befahl er bevor er in sein Zelt ging. Vorher ließ er aber noch verlauten, dass Arthos in sein Zelt zu kommen hatte, sobald Nero und Helios versorgt waren. Schnell eilte Ravyn zu den Verletzten und verschaffte sich einen Überblick. Scharf zog er die Luft ein, als er sah was der Peitschenhieb in Helios Gesicht angerichtet hatte. „Es sieht schlimm aus. Wir sollten ihn sofort in mein Zelt bringen.“, flüsterte der Heiler. Ravyn nickte nur leicht und hob Helios auf, um ihn in das Zelt des Heilers zu tragen. Der Heiler ging nun zu Nero, um sich dessen Wunden genauer anzusehen. „Ihr solltet mitkommen, damit ich etwas darauf machen kann, damit sich nichts entzündet Herr Nero.“, erklärte er dem Mann der leicht weggetreten schien. Vorsichtig half der Heiler dem Vize auf und brachte ihn ebenfalls in sein Zelt, wo schon Ravyn auf ihn wartete. Auch Arthos war mit gekommen. Ciel half Nero auf eine Liege und holte aus einer Tasche eine braune Paste und Verbandszeug. Leicht verteilte er die Paste auf Neros Rücken und verband diesen auch gleich. Der Elb sprach während der Behandlung kein Wort. Sein Blick war stets auf Helios gerichtet. „Morgen könnt ihr die Paste abwaschen. Sie nimmt euch den Schmerz und sorgt dafür das alles verheilt. Danach müsst ihr diese Salbe regelmäßig auftragen, damit keine Narben zurück bleiben.“, erklärte Ciel ruhig und reichte Nero noch eine Salbe aus seiner Tasche. Er hatte bis jetzt noch keine Zeit sich richtig einzurichten. „Was ist mit Helios?“, fragte Nero nur und nahm die Salbe. Schnell wechselten Ciel und Ravyn einen Blick. „Das können wir dir erst nach der Behandlung sagen. Arthos, würdest du ihn in sein Zelt bringen? Er braucht Ruhe.“, bat Ravyn den Kommandanten. Dieser kniff die Augen zusammen und sah den Dunkelelb fragend an, doch dieser schüttelte nur leicht mit dem Kopf. „Nero komm. Ich bring dich in dein Zelt.“, murmelte Arthos und wollte Nero aufhelfen. Doch dieser weigerte sich. „Ich bleibe hier.“, presste Nero hervor ohne seinen Blick auch nur einmal von dem Jungen abzuwenden. „Herr Nero, dann muss ich sie bitten sich hier hin zu legen, um etwas auszuruhen.“, beharrte der Heiler und drückt Nero mit sanfter Gewalt auf die Liege. Widerwillig tat Nero das was von ihm verlangt wurde. Immerhin wollte er nicht aus dem Zelt geworfen werden. Schnell öffnete Ciel eine Flasche und hielt sie Nero unter die Nase, was ihn sofort zum einschlafen brachte. Ravyn hatte schon mit Helios Behandlung begonnen, als Ciel sich um seinen Vizekommandanten gekümmert hatte. „Der Hieb ging genau auf Augenhöhe.“, hörte Arthos den Dunkelelb zu Ciel flüstern. „Kommandant, dürfte ich sie bitten das Zelt zu verlassen, damit wir in Ruhe arbeiten können?“, bat der Heiler freundlich und drängte den Schwarzhaarigen hinaus. „Wir müssen endlich die Blutung stoppen.“, murmelte Ciel und sah sich das Gesicht des Jungen nun genauer an. Mit einem einfachen Handwink zauberte er frisches Wasser sowie frische Tücher herbei. Eins davon reichte er Ravyn und zusammen wischten sie vorsichtig das Blut ab. Danach strich Ciel eine Salbe auf Helios Gesicht, die zwar schlimm roch, aber die Blutung stoppte. Ciel ging zu einem Schrank im Zelt, den er schon begonnen hatte einzuräumen und holte dort einige Schachteln mit verschiedenen getrockneten Kräutern heraus. „Die Peitsche hat ihn hart erwischt. Ich muss seine Augen untersuchen.“, erklärte Ciel. Ravyn nickte leicht zum Zeichen das er verstanden hatte. Zwar kannte er sich etwas in der Heilkunst aus, aber noch lange nicht so gut wie der Mann vor ihm. Ciel war eine Koryphäe auf dem Gebiet der Heilkunde und viele bedauerten, dass er sich den Weißen Falken angeschlossen hatte. Viele Adelige hatten ihn als Leibarzt haben wollen, doch der Arzt verneinte immer dankend. Ciel war 32, also sehr jung für einen Arzt seines Kalibers. Seine Haare trug er immer streng zusammengebunden, damit sie ihn nicht störten. Nun schienen seine kastanienbraunen Augen Helios Augen zu röntgen und das was sie sahen, schien ihm nicht zu gefallen. Schwer seufzte der Mann und strich sich leicht über den Kopf. Dabei lösten sich einige Strähnen seiner dunkelroten Haare und fielen ihm leicht ins Gesicht. „Wie ich befürchtet hatte. Wären sie so nett und geben mir die blaue Schachtel?“, bat Ciel den Dunkelelben. „Was ist los?“, wollte Ravyn wissen als er dem Heiler die kleine Schachtel reichte. „Die Augen haben etwas abbekommen, allerdings nichts, was ich nicht heilen könnte. Er wird nur die ersten Tage nichts sehen können und danach vermutlich etwas schlechter. Aber das vergeht mit der Zeit. Am Anfang muss ich sie allerdings verbinden, damit er seine Augen nicht zu sehr belastet.“, erklärte Ciel bereitwillig als er einige Kräuter aus der Schachtel nahm und sie vorsichtig über Helios Augen legte. „Einen Nachteil hat das ganze jedoch, ich kann die Salbe nicht gegen die Narben auftragen. Sie verträgt sich nicht mit den Heilkräutern.“, meinte der Dunkelrothaarige und schaute traurig auf Helios. „Die Augen sind wichtiger als ein schönes Gesicht.“, meinte Ravyn fest und sah den Heiler an. „Ihr wisst ja nicht was ihr sagt, Lord Ravyn. Der Junge wird entstellt sein für den Rest seines Lebens und wem verdankt er das?“, regte der Heiler sich auf. Doch seine Hände befestigten ruhig und sanft den Verband über Helios Augen. „Redet nicht weiter.“, zischte nun der Dunkelelb. „Ihr bereitet euch nur Schwierigkeiten.“. Als Ciel den Verband befestigt hatte, stand er geschmeidig auf und sagte dann in einem ruhigen Ton: „Verlasst dieses Zelt und berichtet meinetwegen dem Hohen Lord wie es den Beiden geht, aber reizt mich nicht weiter.“. Ravyn ging aus dem Zelt, ohne ein weiteres Wort zu sagen. Schnell machte er sich auf den Weg zum Zelt des Hohen Lordes. Zwei Wachen standen davor und machten sofort Platz, als sie ihn erkannten. Im Inneren saßen Akkarin und Arthos zusammen. Der Kommandant der Falken hatte dem Hohen Lord schon so weit Bericht erstattet wie er konnte und beide sahen Ravyn nun an. Arthos mit gespannter Miene und Akkarin wie immer gleichgültig. Der Jäger erzählte ihnen alles über Helios Zustand: „Die Augen kann man heilen, aber Ciel meinte, dass das Gesicht des Jungen für immer entstellt ist.“. Entsetzt sah Arthos auf. Langsam verwandelte sich das Entsetzen allerdings in Zorn und er musste schauen das er aus dem Zelt kam, bevor er noch etwas tat was er später bereuen würde. Langsam ging Arthos zum Versammlungsplatz, um seinen Leuten Bericht zu erstatten. Immerhin wurde er darum gebeten. Dort angekommen, erzählte er ihnen wie es den Beiden ging. Er wollte das sie alle darauf vorbereitet waren, wenn Helios und Nero wieder zu ihnen stießen. Costa hatte das alles andere als ruhig aufgenommen. Sofort wollte er zum Zelt des Heilers gehen, wurde allerdings von seinem Vorgesetzten aufgehalten: „Nicht Costa, lass den Beiden ihre Ruhe. Du kannst Morgen zu ihnen.“, versprach Arthos. Grimmig nickte der Waffenmeister und nahm sein Schwert, um sich bei Übungen abzureagieren. Arthos konnte ihn verstehen. Auch er war wütend, aber nun war es zu spät um etwas zu ändern. „Willst du mir nicht langsam sagen, warum du mit hierher gekommen bist?“, wollte Ravyn von Akkarin wissen. Dieser sah den Dunkelelb ruhig an, ehe er aufstand und sich von einem kleinen Beistelltisch ein Glas nahm und es mit Whisky füllte: „Akuma ist eine größere Gefahr als man glauben mag. Er ist in die Bibliothek der Gilde eingebrochen und hat das Nekronomikon gestohlen. Ich glaube nicht das ich dir erläutern muss, wie gefährlich dieses Buch ist. Die tiefsten und dunkelsten Künste stehen da drinnen. Akuma ist wahnsinnig.“, erklärte Akkarin und das erste Mal hörte man so etwas wie Sorge aus seiner Stimme. Geschockt ließ Ravyn sich auf einen Stuhl fallen. „Das ist nicht dein Ernst. Wenn er das Buch hat, weiß er auch wie er seine Zauber gegen uns Dunkelelben verwenden kann.“, hauchte der Weißhaarige entsetzt. „Hoher Lord, der Bote ist weg!“, wurde auf einmal von draußen gerufen und ein Soldat kam herein gestolpert. Sofort setzte Akkarin wieder seine kalte Miene auf. „Wie konnte das geschehen?“, fragte er eisig und man konnte deutlich seinen Ärger darüber sehen. „Ich weiß es nicht Mylord. Der Mann, der den Boten bewachen sollte, lag bewusstlos am Boden.“. Mit einem Handwink gab Akkarin den Soldaten zu verstehen, dass er gehen konnte. „Ravyn, du bist der Jäger. Unter den Leuten die ich mitgebracht habe, sind auch deine Leute dabei. Sucht ihn, aber passt auf das ihr nicht zu nahe ans Dorf kommt. Es dämmert bereits und bringt ihn mir lebend.“, befahl der Hohe Lord eisig und sah zu, wie Ravyn sich auf den Weg machte. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So und das war´s auch schon wieder, bis zum nächsten mal eure Embla Kapitel 11: Unerwartet ---------------------- Verzeiht bitte das ich solange nichts gepostet habe. Aber ich habe momentan einfach zu viel um die Ohren. Dazu kommt das ich auch erst wieder ein paar Kapitel vorschreiben muss, da schon alle aufgebraucht sind, waren *grins*. Ich werde es nur noch schaffen alle zwei Wochen zu Posten also nicht Böse sein wenn nicht gleich was kommt. :3 So jetzt aber erst ein mal ein Dankeschön für die Kommis hab mich wieder sehr darüber gefreut. Auch hier muss ich mich entschuldigen wenn ich nicht darauf geantwortet habe, das möchte ich zukünftig ändern. So nun hab ich aber genug geschrieben *kicher* musste aber sein *mit Kopf nick*. Hier ist für euch der nächste teil. *Kekse da lass* ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 11. Kapitel – Unerwartet Leicht stöhnend kam Nero wieder zu sich. Vorsichtig setzte er sich auf und hielt sich den Kopf, bis ihm schlagartig wieder alles einfiel. Schnell stand er auf, was er besser nicht hätte tun sollen, denn ihm wurde kurz schwindlig. Er ignorierte das Schwindelgefühl und setzte sich zu Helios an die Liege. Erschrocken sah er auf das einbandagierte Gesicht. So fand ihn auch Ciel vor, der nur kurz losgegangen war, um frisches Wasser zu holen. „Was ist mit ihm?“, wollte er von Ciel wissen. Traurig sah Ciel auf Helios und berichtete seinem Vorgesetzten, was mit dem Jungen ist. Mit einem mörderischen Funkeln in den Augen erhob sich Nero und Ciel wich sofort instinktiv aus. Er hatte keine Lust sich von Nero umrennen zu lassen, als dieser aus den Zelt stürmte. Verwundert sah Arthos auf, als ein Schatten auf ihn fiel. Costa stand vor ihm und stemmte seine starken Arme in die Seite: „Bei allem Respekt, Arthos. Aber wir haben nicht mehr vor der Gilde zu helfen ohne einen vernünftigen Sold. Verdammt, wir sind Söldner und nun haben wir schon fünf gute tote Männer. Der Vizekommandant wurde bestraft und Helios schwer verletzt. Seit wann arbeiten wir umsonst?“, trug er die Meinung der Männer vor. In diesen Moment kam auch Nero in das Zelt. Er hatte die letzten Worte Costas vernommen und ergriff sofort Partei für ihn. „Costa hat recht. Wir sind Söldner und beugen vor niemandem das Haupt. Arthos, handle endlich unseren Sold aus!“, zischte Nero erbost. Verwirrt kniff Arthos die Augen zusammen, als er den blonden Elben vor sich sah: „Solltest du dich nicht ausruhen?“, wollte er dann wissen. „Costa, lass uns alleine.“, war alles was Nero sagte. „Wie ihr befehlt.“, salutierte der Waffenmeister und verließ die beiden. Neros Ärger stand ihm ins Gesicht geschrieben. „Hatte ich nicht von Anfang an gesagt, wir sollten das hier lassen? Die Männer sind ebenfalls beunruhigt. Wenn du nicht gehst und endlich handelst, werde ich es tun. Ich mag dich sehr Arthos, aber denke auch an die Männer. Die meisten haben Familien. Mit einem verfluchten Nekromanten ist nicht zu spaßen und wenn es blöd läuft, sterben noch mehr von uns!“. Neros Worte wurden zum Ende hin immer leiser und nun setzte er sich auf einen Stuhl am Tisch. Lange sah Arthos seinen Vize nur an, bis er seufzend den Kopf schüttelte: „Ihr habt beide recht. Komm und lass uns einen Vertrag machen.“, tat Arthos seine Entscheidung kund. Er hatte sich, wie es sich für einen Kommandanten gehörte, für das Wohl seiner Männer entschieden. Zusammen mit Nero machte sich Arthos auf den Weg zum Hohen Lord. Als sie am Zelt ankamen, sahen sie wie Ravyn sich dort mit einigen Männern und Frauen unterhielt: „Ich habt gehört, wir müssen ihn auf jeden Fall einfangen. Der Hohe Lord will ihn lebend haben und vergesst nicht dem Dorf nicht zu nahe zukommen.“, erklärte er und die Truppe von acht Leuten salutierte vor ihm. Arthos warf Nero einen Blick zu und dieser nickte nur grimmig. Irgendwas war im Busch und sie wurden nicht informiert. „Was ist geschehen?“, wollte Arthos auch gleich wissen. Schnell wirbelte Ravyn herum „Bedaure, aber ich kann darüber nicht reden, Befehl des Hohen Lords.“, erklärte Gefragter ruhig. „Nun das trifft sich gut. Genau zu diesem wollten wir auch.“, meinte Arthos und wandte sich wütend zum Zelt um. Nero würdigte den Dunkelelben nicht einmal eines Blickes, als er Arthos zum Zelt folgte, vor dem zwei Wachen standen. „Tut mir leid, der Hohe Lord wünscht nicht gestört zu werden.“, hielt sie eine der Wachen auf. „Richte dem Hohen Lord aus, wenn er nicht mit uns spricht, packen wir unsere Sachen und lassen euch mit euren Problemen alleine.“, erklärte der Kommandant mit so ernstem Blick, dass die junge Wache sich umdrehen wollte, um Akkarin Bescheid zu sagen. „Reg dich ab Junge, die hauen schon nicht einfach ab.“, meinte der andere Soldat und musterte Arthos und Nero. „Nun gut. Wenn ihr uns nicht durchlasst, werdet ihr sehen was ihr davon habt.“, war alles was Arthos sagte. Er drehte sich um, ging zum Versammlungsplatz und gab Nero zu verstehen die Männer zusammen zu trommeln. „Du willst wirklich gehen?“, versicherte sich der Blonde. Arthos nickte entschlossen. „Für das Wohl der Männer.“. Nero nickte noch einmal und ging zu einem seiner Männer: „Geh und sammle alle zusammen. Der Kommandant hat etwas zu sagen.“, befahl er. Der Söldner salutierte und machte sich auf den Weg. Es dauerte nicht lange und alle Weißen Falken standen vor ihrem Kommandanten. Ernst sah Arthos seine Söldner an, bevor er zu sprechen begann: „Wir werden zurück nach Oree reiten. Anscheinend kommt die Gilde ohne uns zurecht und umsonst haben wir noch nie gearbeitet. Die Gilde hat wohl vergessen das wir Söldner sind.“. Die Männer und Frauen stimmten ihrem Kommandanten zu. Die Mitglieder der Gilde standen fassungslos daneben und der junge Soldat vor dem Zelt des Hohen Lords warf seinem Kameraden einen vorwurfsvollen Blick zu und stürzte danach in das Zelt von Akkarin. Der Schwarzhaarige saß an seinem Tisch und schaute sich konzentriert einige Karten an. Als der Soldat ins Zelt gestürmt kam, sah er verärgert auf: „Hatte ich nicht gesagt, ich wolle nicht gestört werden?“, warf er dem jungen Mann kalt an den Kopf. Verzeiht, Hoher Lord, aber... aber die Söldner, sie verlassen das Lager.“, brachte der Soldat dann doch endlich heraus. Als der junge Mann wieder hoch sah, war vom Lord schon nichts mehr zu sehen. Wütend trat Akkarin aus dem Zelt und sah nun selbst wie die Söldner ihre Pferde zurecht machten. Nicht weit von sich entfernt sah er Arthos stehen, der grimmig dabei zusah. Akkarin rief sich selbst zur Ruhe und ging gemächlichen Schrittes zu dem Kommandanten der Söldner. „Dürfte ich erfahren, was das hier zu bedeuten hat?“, wollte der Hohe Lord wissen als er bei Arthos war. Arthos hatte es nur seiner langen Erfahrung zu verdanken, dass er nicht zusammenzuckte, als er angesprochen wurde. Er hatte Akkarin einfach nicht kommen gehört. Langsam drehte er sich herum, sah den Dunkelviolettäugigen an und deutete eine Verbeugung an. Nero beobachtete das alles nur kurz und wandte sich dann ab, um zurück zum Zelt von Ciel zu gehen. Er wollte nach Helios sehen. „Ah, ihr habt also doch Zeit mit einem einfachen Söldner zu reden.“, spottete Arthos. Akkarin zog leicht eine seiner eleganten Augenbrauen nach oben: „Ich wollte wissen, warum ihr aufbrechen wollt, Kommandant.“, wollte der Hohe Lord kühl wissen. „Nun Mylord, wir sind Söldner und arbeiten nicht umsonst. Des weiteren wurden zwei meiner Männer verletzt.“, erklärte Arthos nur und wandte sich wieder seinen Leuten zu. Akkarin sah Arthos einige Zeit an und dann zu den Männern und Frauen. „Kommen sie mit, wir haben zu verhandeln. Natürlich ist die Gilde bereit zu zahlen.“, meinte Akkarin und wandte sich zu seinem Zelt um. Arthos lächelte leicht und gab Corsa ein Zeichen. Dieser nickte leicht und lief los, um den Söldnern zu sagen das sie noch warten sollten. Auch musste er Nero Bescheid sagen. Als der Vize ins Zelt von Ciel eintrat, sah er diesen über Helios gebeugt. „Er wird bald aufwachen.“, erklärte Ciel ohne sich um zudrehen. „Ich würde mal gerne wissen, wie du das immer machst. Ich könnte schwören, dass ich keinen Laut verursacht habe.“, brummte Nero und sah Ciel mit zusammengekniffenen Augen an. „Tja, das bleibt mein Geheimnis!“, meinte der Heiler nur lächelnd und drehte sich nun zu Nero um. Helios hörte Stimmen, erst leise und undeutlich doch dann wurden sie immer lauter und verständlicher. Er wollte die Augen öffnen, doch es ging nicht. Langsam tastete er nach seinen Augen und fühlte den Verband unter seinen Fingerspitzen. Helios wollte den Verband lösen, doch eine Hand hinderte ihn daran: „Nicht, du musst deine Augen schonen.“, hauchte Ciel sanft und erklärte dem Jungen was los war. Tief atmete Helios durch. Das, was man ihm gesagt hatte, war nicht gut, überhaupt nicht gut. Aber man konnte es nun nicht mehr rückgängig machen. „Wie geht es Nero?“, wollte er dann plötzlich wissen. Auf Neros Gesicht schlich sich ein leichtes Lächeln, ehe er aufstand, Helios Hand nahm und sagte: „Mir geht es gut, aber mach so etwas nie wieder, ja? Du hattest mir doch versprochen, dich nicht einzumischen.“. „Aber ich konnte doch nicht zusehen, wie sie dich für etwas bestrafen das gar nicht deine Schuld war!“, erklärte Helios aufgebracht und wollte sich hochstemmen. Doch Nero drückte ihn nur sanft zurück auf die Liege. „Du musst dich noch ausruhen, damit du schnell wieder auf die Beine kommst und da gibt es noch etwas was du wissen solltest.“ Sanft strich der Blonde eine Strähne aus Helios Gesicht, als er sprach. Helios konnte es sich nicht erklären, aber er war sich sicher, dass er nicht erfreut sein würde über das, was Nero ihm noch zu sagen hatte. Ciel ging schnell zu Nero und legte ihm eine Hand auf die Schulter und sah ihn warnend an. Mit den Lippen formte er: „Schlechte Idee“. Doch der Elb schüttelte nur den Kopf. Gerade als Nero Helios erzählen wollte was geschehen war, kam Costa ins Zelt: „Arthos ist nun beim Hohen Lord.“. „Warum ist Arthos beim Hohen Lord?“, hakte der Junge nach. In diesem Moment war Nero froh das Helios nichts sah. „Helios, den Ahnen sei Dank, du bist wieder bei Bewusstsein!“, rief der Waffenmeister aus und ging nun ebenfalls schnell zu dem Grünäugigen hinüber. Leicht verzog Helios seine Lippen zu einem kleinen Lächeln: „Ich habe das Gefühl das ihr mir etwas verheimlicht.“, meinte er ruhig und setzte sich dann doch auf. „Wir werden das Lager verlassen, sollte die Gilde uns nicht bezahlen.“, kam Nero nun ohne Umschweife zum Thema. Im ersten Moment dachte der Junge das er sich nur verhört hatte: „Was hast du gesagt?“, fragte er daher noch einmal nach, in der Hoffnung das Nero ihm etwas anderes berichten würde. Vorsichtig wechselte Nero mit Ciel und Costa einen Blick. Costa holte tief Luft und sprach nun selbst zu dem Jungen: „Helios, es mag sich für dich nun unverständlich anhören, aber wir haben keine andere Wahl. Wir sind Söldner und leben nun einmal davon, dass wir für so eine Arbeit bezahlt werden. Viele Männer und Frauen haben Familien, die ernährt werden müssen. Sie sind auf das Geld angewiesen.“. Helios verstand das nicht. Arthos hatte doch gesagt, dass sie Rima auch ohne Bezahlung beistehen würden und nun das. Auch wurde ihm klar, dass wenn die Gilde nicht zahlen würde, sie dann nicht Dagon und Firanis helfen würden, die immer noch im Dorf gefangen gehalten wurden. „Was ist dann mit Dagon und Firanis?“, wollte er vorwurfsvoll von den Dreien wissen. „Das kann dir keiner von uns beantworten, aber es ist noch nichts entschieden. Der Kommandant ist doch nun beim Hohen Lord zum verhandeln.“, versuchte nun Ciel den Jungen zu beruhigen. „Ich bin müde.“, murmelte Helios nur und legte sich wieder hin. Traurig sah Nero auf Helios, doch auf einen Wink seitens Ciels verließ der Vize zusammen mit Costa das Zelt des Heilers. „Ich hoffe, der Hohe Lord bezahlt. Schon um Helios Willen.“, brummte Costa. Der Elb schwieg darauf nur und ging stumm zum Zelt des Hohen Lords. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Hoffe es hat euch gefallen Eure Embla Kapitel 12: Erinnerung ---------------------- Hallöchen zusammen!!! Vielen Dank für eure Kommis. Das neue Kapitel erzählt ein bissl über Arthos ich hoffe es gefällt euch. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 12 Kapitel – Erinnerungen Arthos folgte Akkarin in dessen Zelt. Dort gab der Hohe Lord ihm zu verstehen sich zu setzen. „Nun Kommandant, ich denke wie sollten nicht lange um den heißen Brei reden. Ich muss gestehen das ich momentan auf ihre Hilfe angewiesen bin. Ich muss ihnen ja nicht sagen wie gefährlich Akuma ist, immerhin haben sie ihn selbst festgenommen.“, fing Akkarin an. Arthos nickte nur grimmig und erinnerte sich an den Tag, als er Akuma festnahm. Er war in Karuban unterwegs, dem Juwel Eldoras und dem Hauptsitz der Gilde. Man konnte das Gebäude der Gilde schon von weitem sehen, da es auf einer Anhöhe errichtet wurde. Es war ein regnerischer Abend und Nebel zog auf. Im Grunde war es ihm egal. Er wollte nur schnell in die nächste Taverne, sich ein Zimmer nehmen und seine Ruhe für den restlichen Abend haben. Doch diese Ruhe war ihm damals nicht vergönnt gewesen, als aus dem Schatten eine Gestalt heraus schlich und auf ihn zu kam. Misstrauisch beobachtete er die Gestalt, bis sie einige Schritte vor ihm stehen blieb. „Arthos bist du das?“, wurde er von einem Mann gefragt. „Wer bist du?“, wollte er wissen und legte seine Hand auf sein Schwert. Der Mann kicherte leicht und schlug nun die Kapuze seines Mantels zurück. „Sag nur, du erkennst einen alten Freund nicht mehr?“, wurde er empört von Akuma gefragt. Überrascht horchte Arthos auf. Sofort fiel ihm des angesengte Mantel seines langjährigen Freundes auf. Auch schaute er sich immer wieder verstohlen um, so als fürchtete er verfolgt zu werden. „Was ist passiert?“, wollte er daher von Akuma wissen. Der Schwarzäugige fing leicht zu kichern an und Arthos dachte schon das sein Freund verrückt sei. Langsam kam Akuma näher zu ihm und legte eine Hand auf seine Schulter, dabei sah er ihm fest in die Augen. Er wollte vom Blonden zurückweichen, doch er konnte sich nicht bewegen. „Eine glückliche Fügung des Schicksals, mein Freund. Ich habe mich von der Gilde los gesagt. Leider ist dabei einiges in Flammen aufgegangen und der liebe Kiran weilt auch nicht mehr unter uns.“. Wieder fing Akuma zu kichern an. Arthos glaubte, dass man ihm den Boden unter den Füßen weggezogen hätte. Sein Sohn sollte tot sein? Arthos wollte schreien, wollte wissen was Akuma für einen Unsinn erzählte, doch auch das blieb ihn verwehrt: „Wie töricht war doch der Junge? Er hat sich mir einfach in den Weg gestellt und wollte mich aufhalten. Kannst du dir das vorstellen? Mich aufhalten wollen, dafür musste er bezahlen und seine Schreie Arthos, die genieße ich jetzt noch.“, schwärmte der Schwarzäugige entzückt und sah mit Zufriedenheit Arthos Hilflosigkeit und Zorn. „Was meinst du damit? Kiran weilt nicht mehr unter uns. Hast du ihn etwa umgebracht?“, zischte Arthos. Sein Herz raste aus Angst um seinen Sohn. Wieder kicherte Akuma und schnipste kurz mit der anderen Hand. Aus dem Schatten trat eine weitere Gestalt. Scharf zog Arthos die Luft ein, als er seinen Sohn erkannte. Kirans sonst so sorgsam zusammengebundene Haare hingen durcheinander an ihm herab. Die sonst so ausdrucksstarken saphirblauen Augen waren leer wie bei einem Toten. Seine Gilderobe war zerrissen und ebenfalls angesengt. „Nun, tot nicht. Er gehört nun mir. Ich steuere seinen Körper und wenn ich sterbe wird auch er sterben, da meine Präsenz gewaltsam aus ihm gerissen würde. Wenn du willst das dein Sohn weiterhin am Leben bleibt mein Freund, solltest du mir helfen aus Eldora zu entkommen. Ansonsten kann ich für nichts garantieren, wenn die Gilde mich in die Finger bekommt.“, erklärte Akuma erheitert. Entsetzt sah Arthos den Mann vor sich an und dann verzweifelt zu seinem Sohn. Er konnte das Leben seines Kindes nicht in den Händen dieses verrückten Mannes lassen. Also stimmte er ergeben zu. Plötzlich waren Schritte von mindestens fünfzehn Männern zu hören, die schwer gerüstet zu sein schienen. „Du wirst sie von hier weg lotsen und denke an deinen Sohn!“, hauchte Akuma noch einmal und ließ ihn dann los, um sich mit Kiran in die dunkle Gasse zurück zu ziehen. Abwesend und voll Trauer sah Arthos auf die Stelle, wo sein Sohn gestanden hatte. Dann fasste er sich wieder, straffte die Schultern und drehte sich nun zu dem Männern um, die in die Straße einbogen. „Kommandant Arthos, was machen sie denn hier?“, wurde er erschrocken vom Hauptmann der Truppe gefragt. „Darf ich etwa nicht hier sein?“. Er versuchte ruhig zu bleiben, doch immer wieder erschien ihm das Bild seines Sohnes. „Natürlich, man hat nicht damit gerechnet, sie so schnell hier zu sehen.“, meinte der Hauptmann und sah sich nun Arthos genauer an. „Es ist etwas geschehen, Herr Kommandant. Man hat den Männern gesagt, dass man sie zur Gilde begleiten solle, sobald sie in Karuban eintreffen.“, erwiderte der Mann mit ernster Miene. Stumm nickte der Schwarzhaarige und folgte dem Mann zum Hauptgebäude der Gilde. Allerdings nicht ohne noch einmal in die Gasse zu sehen. Dort glaubte er Akumas Gesicht noch einmal zu sehen. Er bemerkte nicht, dass der Hauptmann der Truppe ihn dabei skeptisch beobachtete. Erst als er sich umdrehte und in die Augen des Mannes blickte. „Geht es ihnen nicht gut, Herr Kommandant? Sie sehen bleich aus und wirken abwesend?!“, wurde er gefragt. Arthos ging nicht auf die Frage ein und schlug den Weg zur Gilde ein. Je näher sie der Gilde kamen, desto luxuriöser wurden die Häuser und Geschäfte. Hier waren nun auch immer öfter Leute zu sehen, die Roben in der Farbe der Gilde trugen. Mit anderen Worten Beamte, die sich um die Steuern und sonstige Angelegenheiten des Landes kümmerten. Arthos hatte für diese Leute nicht viel übrig, die meisten waren einfach nur eingebildet und arrogant. Sie hielten sich für etwas besseres, weil sie für die Gilde arbeiteten. Doch dabei schienen sie oft zu vergessen, dass sie deswegen noch lange keine Mitglieder der Gilde waren, sondern nur Angestellte dieser. Doch das alles interessierte den Kommandanten der gefürchteten Weißen Falken an dem Abend weniger, ihm kam der Weg zum Hauptgebäude unwirklich weit vor. Der Hauptmann, der neben ihm lief, blickte besorgt immer wieder zu ihm hinüber. Arthos zitterte nun am ganzen Leib und kalter Schweiß lief ihm die Stirn herab. Er fühlte sich elend aus Sorge um seinen Sohn. Er musste sich etwas einfallen lassen, wie er diesem helfen konnte. Im Grunde blieb ihm nichts anderes übrig als Akuma zu helfen, doch auf der anderen Seite hatte dieser Hochverrat begangen und wusste zu viel über die Gilde, da er ein Mitglied war. Dazu war er noch ein Anwärter auf einen Meistertitel gewesen, wenn er ihn nicht schon bekommen hatte in der Zeit, in der er außer Landes war. „Es ist nicht mehr weit, Herr Kommandant. Dann können sie sich etwas ausruhen wenn sie es wünschen.“, erklärte der Hauptmann neben ihm. „Das ist nicht nötig. Ich wünsche gleich zu wissen was los ist.“, murmelte er abwesend. Wie der Mann sagte, dauerte es auch nicht mehr lange. Nun standen sie vor einer großen Mauer, über die viele Gebäude ragten und diese wurden von dem großen weißen Hauptgebäude ebenfalls überragt. Hinter dieser Mauer lebten die Gildenmitglieder. Dies war in ganz Karuban auch der am besten bewachteste Stadtteil überhaupt und der größte noch dazu. Die Tore zum Reich der Gilde, wie alle immer sagten, wurden nur bei Feierlichkeiten geöffnet. Vor jedem Tor standen mindestens zehn Soldaten, die sorgsam das Tor hinter sich bewachten. Als sie näher kamen, wollte einer sofort wissen: „Name und Rang!“. „Andro, Hauptmann der Stadtwache von Karuban. Wir haben Kommandant Arthos hier her begleitet.“, erklärte der Mann und deutete auf Arthos. „Würden sie mich bitte begleiten?“, fragte der Mann und ging durch das Tor ohne weiter auf Arthos zu warten. Auch der Hauptmann wollte folgen, wurde jedoch von den Soldaten aufgehalten. „Man hat nicht so früh mit ihnen gerechnet.“, fing der Soldat plötzlich an. Er sprach noch weiter, doch Arthos nahm es nicht wahr. Als sie vor dem Gebäude standen, sah man ein riesiges Loch auf der rechten Seite von diesem, an dem mehrere Magier sich zu schaffen machten. Der Soldat sah ihn an und folgte seinem Blick. „Wir hatten in den letzten Tagen ein ziemliches Problem.“, meinte er und ging nun in das Gebäude hinein. Kopfschüttelnd ging Arthos hinterher. Die Eingangshalle war in den Farben des Gilde gehalten. Eisblau und auf den Marmorboden prangte das Wappen der Gilde mit ihrem Leitspruch. „Arthos, gut das du da bist. Ich habe keine guten Nachrichten für dich, fürchte ich.“, hörte er dann auch schon eine vertraute Stimme sagen und aus dem Schatten einer großen Marmorsäule trat Azharu, der Stellvertreter des Hohen Lords. Voller Sorge sahen ihn die türkisen Augen an. Azharu war ein Magier, der die seltene Gabe der Wassermagie beherrschte. Mit anderen Worten, er war ein Elementarmagier und ein hervorragender Meister noch dazu. Arthos schätzte den Mann vor sich sehr als Freund sowie als Krieger. „Geh zurück auf deinen Posten.“, befahl der Braunhaarige dem Soldaten. „Komm Arthos, wir haben zu reden. Eigentlich wollte der Hohe Lord persönlich mit dir reden, doch leider ist er momentan verhindert. Ich werde dir alles erklären.“, sagte Azharu und führte den Kommandanten in einen kleinen Salon, wo auch schon etwas zu Essen und Trinken stand. Zusammen setzten sie sich und der Türkisäugige schenkte ihnen etwas zu Trinken ein, bevor er anfing: „Ich will gleich zum Thema kommen, es geht um deinen Freund Akuma. Er hat die Gilde bestohlen und verraten. Akuma ist in die Bibliothek eingebrochen und hat ein sehr wertvolles Buch gestohlen. Dabei hat er fünf Mitglieder getötet und zehn weitere schwer verletzt. Wir wissen noch nicht wie er das geschafft hat, doch er hat sogar unseren Hohen Lord dabei schwer verletzt und eine Geisel genommen.“. Hier unterbrach sich Azharu und sah seinem Freund fest in die Augen. Unwillkürlich zog sich in Arthos alles zusammen, als Azharu weiter sprach: „Er hat deinen Sohn.“. Fast wäre Arthos ein ´ich weiß` heraus gerutscht. „Du willst mir also erzählen, Akuma habe den Hohen Lord verletzt, fünf hochbegabte Magier getötet und meinen geliebten Sohn entführt, das einzige was mir von Solona geblieben ist?“. Zum Ende hin wurde Arthos immer lauter. Er wusste, dass man von ihm eine Art von Reaktion erwartete. „Arthos beruhige dich, wir sind schon auf der Suche nach Akuma. Kiran wird bestimmt nichts geschehen.“, versuchte Azharu den Schwarzhaarigen zu beruhigen. Doch er musste feststellen, dass er die falschen Worte gewählt hatte. „Azharu, weißt du eigentlich was du da sprichst? Das ist doch alles Protokoll. Wir beide kennen Akuma und wissen das er keine halben Sachen macht. Was meinst du was er mit meinem Sohn machen wird, wenn er keine Verwendung mehr für ihn hat?“, Arthos war außer sich und stieß den kleinen Tisch um, der neben ihm stand. Wütend wandte er sich um und verließ den Salon: „Arthos, warte! Du kannst nicht einfach gehen!“, rief Azharu ihm hinterher als dieser aus dem Gebäude treten wollte. Sofort stellten sich ihm zwei Männer in den Weg und blockierten so den Ausgang. Am ganzen Leib zitternd drehte sich der Kommandant um: „Was soll das heißen, ich kann nicht einfach gehen?“. „Man hat dich zusammen mit Akuma und Kiran gesehen. Findest du nicht, du solltest mit der Wahrheit raus rücken? Ich bin enttäuscht Arthos. War es euer gemeinsamer Plan? Was bezweckt ihr damit?“, Azharu ging mit kalter Miene auf ihn zu und der Boden unter seinen Schritten vereiste sich dabei. Erschrocken sah Arthos seinen langjährigen Freund an. „Was redest du da? Natürlich habe ich nichts mit dem ganzen zu schaffen.“, erwiderte er heftig auf die Anschuldigungen. „Ich würde dir ja gerne glauben, aber es spricht momentan alles gegen dich.“, bedauerte Azharu und schüttelte den Kopf. „Festnehmen!“, befahl Azharu und zwinkerte Arthos kurz zu. Im ersten Moment verstand er nicht was Azharu meinte, doch dann verstand er. Sein Freund wollte das er floh. Schnell drehte er sich um, packte den einen Mann am Handgelenk, mit der anderen Hand schickte er ihn mit einem gekonnten Schlag zu Boden. Als er sich zu dem anderen Mann umdrehte, sah er nur eine zu Eis erstarrte Figur. „Du solltest nun gehen, bevor jemand anderes das hier sieht. Noch kommst du ungehindert von dem Gelände. Arthos, ich vertraue dir. Mir war von Anfang an klar, dass du nichts damit zu tun hast. Darüber brauchen wir nicht zu reden, aber die Anderen sind der festen Überzeugung, dass du und Akuma die Gilde stürzen wollt. Das ist alles paranoider Unsinn. Leider habe ich sie nicht so unter Kontrolle wie der Hohe Lord und der ist momentan verhindert. Du musst untertauchen bis ich Akuma habe, hörst du? Ich werde deinen Sohn zurückholen. Das verspreche ich dir und nun geh!“, drängte Azharu und umarmte Arthos. Dieser wusste nicht was er von dem ganzen halten sollte, doch wusste er was sein Freund auf sich nahm, um ihm zu helfen: „Danke Azharu, aber ich werde mich selbst auch auf die Suche nach den Beiden machen und wenn die Zeit da ist, werde ich dir auch erklären was Akuma auf der Straße von mir wollte.“, meinte er und erwiderte die Umarmung ehe er sich auf den Weg zurück machte. Er musste Kontakt zu Nero aufnehmen und ihn um Hilfe bitten. So schnell und unauffällig wie er konnte, verließ er das Gelände der Gilde wieder. Kaum das er außer Sichtweite der Wachen am Tor war, rannte er Richtung Stadtmitte, wo sich eine Taverne befand, in welcher der Elb immer zu übernachten pflegte, wenn sie in Karuban waren. Es dauerte eine gute Stunde, bis Arthos die Taverne erreichte. Dort angekommen, lief er direkt zum Wirt, einen großen breitschultrigen Mann. „Ich suche einen Elb, lange blonde Haare, sein Name ist Nero?“, fragte er den Mann. „Ja, so einer ist hier. Er ist ein Söldner. Die Treppe rauf, zweite Tür links.“, brummte der Mann nur und trocknete weiter seine Gläser ab. Arthos liebte Eldora, hier schätzte man die Magie noch und missbrauchte sie nicht für jede Kleinigkeit. Jedem Kind wurde von Anfang an beigebracht, dass Magie ein Geschenk sei. Auch dies hatte er seinem Sohn beigebracht, dachte er schwermütig als er die große Eichentreppe zu den Zimmern hinauf stieg. Schnell klopfte er an die Tür und musste gegen seinen Willen leicht lächeln, als er das genervte Stöhnen und ein „was ist denn jetzt schon wieder!“, seines Vizes hörte. Die Tür wurde aufgerissen und der Elb stand mit offenem Hemd und leicht zerzausten Haaren vor ihm. „Arthos, was machst du denn hier?“, wollte der Blonde verwundert wissen. „Darf ich rein kommen?“, war alles was Arthos darauf erwiderte. Gekonnt hob Nero eine Augenbraue und trat dann zur Seite, so das Arthos ins Zimmer konnte. Schnell ging er ins Zimmer und ließ sich auf einen der zwei Sessel vor dem Kamin fallen. Skeptisch ließ Nero sich in den anderen Sessel nieder und betrachtete ihn einfach, ohne etwas zu sagen. Als Arthos nach zehn Minuten immer noch nichts sagte, reichte es ihm: „Sag mal, willst du mir nicht langsam mal sagen was du hier möchtest?“, hakte der Blonde nach. Seufzend sah Arthos nun auf: „Ich brauche deine Hilfe Nero. Und das mehr denn je.“, murmelte der Schwarzhaarige und erzählte ihm, was sich in den letzten Stunden abgespielt hatte. Als er endete, stand Nero auf, ging langsam zu einem kleinen Tisch und schenkte ihnen einen Whisky ein. Wortlos drückte er Arthos ein Glas in die Hand. „Das ist ein sehr großes Problem. Sollte die Gilde Akuma finden und hinrichten, kann man auch nicht mehr viel für Kiran machen. Das heißt, wir müssen Akuma finden und in Gewahrsam nehmen. Und da haben wir das nächste Problem.“, brummte Nero als er kurz aus dem Fenster sah: „Du wirst überall gesucht. In fünf Minuten sind hier Soldaten der Gilde, ich kann schon welche auf der Hauptstraße erkennen. Wir müssen irgendwie zur Zweigstelle kommen und die Falken einschalten. Das ist die einzige Möglichkeit, wie wir Akuma als erstes schnappen können.“. Nun stand auch Arthos auf und sah aus dem Fenster, doch konnte er natürlich nichts mehr sehen. Es war Dunkel geworden und sie hatten es nur Neros guten Augen zu verdanken, dass sie vorgewarnt waren. „Du wirst mich also begleiten?“, wollte Arthos noch einmal sicher gehen. Nun lächelte Nero eines seiner selten warmen und ehrlichen Lächeln und nickte leicht. „Natürlich, du bist mein bester Freund. Wie könnte ich dich in so einer Situation alleine lassen?“, wurde die Gegenfrage gestellt. „Ich danke dir.“, meinte Arthos. Doch Nero hob nur abwehrend die Hand. „Nicht jetzt. Später, wenn alles vorbei ist. Wir sollten gehen, bevor sie endgültig hier sind.“. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So das wars auch schon wieder Eure Embla Kapitel 13: Erinnerung 2 ------------------------ Bitte Entschuldigt die lange warte zeit, aber über Weihnachten und Neujahr war bei mir sehr viel auf Arbeit los so das man zum Schreiben relativ wenig kommt. So erst mal wünsche ich euch allen ein Gesundes Neues Jahr (besser spät als nie *grins*) Auch wieder ein ganz großes DANKESCHÖN für eure Kommis. Ich hoffe das sich in den Kapitel einige Fragen aufklären ^.^ So nun hab ich aber genug geplaudert hier ist das neue Kapitel endlich für euch. *Kekse hinstell und verkrümmel* ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 13. Kapitel – Erinnerungen 2 Schnell packte Nero seine Sachen per Zauber zusammen. „Wir können gehen.“, erklärte er und ging die Treppe hinunter. Der Schankraum war bis auf den Wirt leer. „Sam, wir waren nie hier!“, rief er dem Mann zu. Kurz sah Sam auf. „Geht durch die Hintertür raus!“, war alles was der Wirt sagte und putzte weiter seinen Tresen. „Kennst du den Wirt näher?“, wollte Arthos wissen und sah Nero fragend an. „Ja, er ist mein Informant.“, murmelte der Elb und sah sich erst einmal kurz um. Plötzlich deutete Nero in eine Richtung. „Da lang, der Weg führt am schnellsten zur Zweigstelle. Ich hoffe, der Weg ist nicht zu bekannt.“ „Das hoffe ich auch.“, murmelte Arthos und folgte dem Blonden. Kaum das sie um eine Ecke waren, hörten sie schon Stimmen von Männern hinter sich. Schnell packte Nero den Kommandanten und zog ihn mit in eine kleine Nische, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen war. Es war keine Minute zu spät, denn schon im nächsten Augenblick rannten vier schwer bewaffnete Soldaten an ihnen vorbei. „Los weiter.“, wisperte Nero. Immer wieder mussten sie anhalten, doch am Ende schafften sie es ungesehen zum Hintereingang. Sachte klopfte Arthos an der Tür. „Parole?“, war zu hören. „Der Tod ist sicher, nur die Stunde ist ungewiss.“, gab der Kommandant zur Antwort. Alle Söldner kannten diese Parole. Immerhin war dies ihre Philosophie. Der Tod konnte sie immer und überall erreichen. Sie hörten wie von innen ein Zauber von der Tür genommen wurde und die Tür aufschwang. Schnell traten sie ein und schlossen die Tür hinter sich. „Wie viele von unseren Söldnern sind in dieser Stadt?“, fragte Arthos. Der Mann, der sie hinein gelassen hatte, bekam keine Gelegenheit etwas zu fragen. „So um die Hundert. Herr Kommandant, sind sie das?“, kam sofort die Gegenfrage. „Natürlich ist er es.“, fauchte Nero und sah sich forschend in dem Hinterzimmer um. „Herr Nero, verzeiht.“, murmelte der Mann entschuldigend. Arthos ging einfach durch die nächste Tür und gelangte in ein gemütliches Kaminzimmer, in dem einige Männer und Frauen saßen, unter anderem Elsa. Zielstrebig ging er zu ihr hin. „Herr Kommandant, was für eine Überraschung.“, lächelte sie und sah auf. „Ich möchte das du los gehst und so viele der Weißen Falken herbeorderst wie möglich, ohne Aufsehen zu erregen.“, erklärte er ihr ernst. „Natürlich, zu Befehl mein Kommandant.“. Sie stand geschmeidig auf und vor ihm stand nun die harte Söldnerin und nicht mehr die Lady mit dem charmanten Lächeln. Auch ihre Kleidung hatte sich von einem langen schwarzen Kleid zu einer Kampfrobe verwandelt. Das war eine von Elsas Spezialitäten, Rüstungsmagie. Von einer Sekunde zur anderen konnte sie ihre Rüstung wechseln. Sie war also die perfekte Spionin. Unruhig lief Arthos durch den Raum und wartete auf die anderen. Er hoffte inständig das alles gut lief. Es dauerte ungefähr eine Stunde, bis Elsa zurück kam. „Kommandant, ich habe so vielen es ging Bescheid gegeben. Sie müssten gleich auftauchen. Es war gar nicht so leicht zurück zu kommen. Alle Wege hierher werden bewacht.“, erklärte sie leicht verwirrt und runzelte nachdenklich die Stirn. Sie fragte sich wohl wie die anderen im Raum, was los war. Arthos nickte nur knapp und ließ sich in einen Sessel fallen. Nero lehnte an der Wand mit geschlossenen Augen und verschränkten Armen, als es an der Tür klopfte. Ruckartig sah der Elb auf und wechselte mit Arthos einen kurzem Blick, bevor er sich von der Wand abstieß und zur Tür ging. „Wer da?“, fragte er dann. „Ich wurde hierher bestellt.“, kam es zurück. Nero war alles andere als begeistert, als er keinen Namen als Antwort bekam. „Parole?“, wollte er dann wissen. „Parole?“, hörte er. Auf der anderen Seite der Tür hörte er ein bedrohliches Flüstern. „Ich kenne keine.“, hörte er nun ein ersticktes Keuchen. Schnell gab Nero den Männern und Frauen ein Zeichen. Diese nickten ihm entschlossen zu und zogen ihre versteckten Dolche und Messer oder so wie Elsa ihr Schwert. Nun nickte auch Arthos und Nero zog mit einem Ruck die Tür auf. Vor ihm stand ein nun verwirrt blickender junger Mann, der einen Anderen mit einen Messer bedrohte. Schnell griff Nero nach den Beiden und zog sie ohne große Schwierigkeiten mit einem Ruck ins Haus. Der Elb sah sich noch einmal um, ehe er die Tür schloss und sich umdrehte. Arthos hatte zusammen mit einem ihrer Männer den Fremden zwischen sich genommen. „Du wirst uns einiges erklären müssen.“, zischte Arthos den Jungen ins Ohr. Hämisch lächelte der Junge Arthos an und riss sich mit erstaunlicher Kraft los. „Der Einzige der hier etwas zu erklären hat, bist du Arthos!“, zischte der Mann nun und es war Elsa die erkannte, dass vor ihnen kein junger Mann war. „Vorsicht Kommandant!“, rief sie und Arthos sah sie an und ging einen Schritt zurück. Der Mann vor ihm verwandelte sich in Akuma und sah ihn zornig an. „Nun, willst du mir nicht erklären was du hier vor hast? Denke an deinen Sohn. Oder liegt dir so wenig an ihm? Habe ich schon erwähnt, dass je länger ich in seinem Geist bin, er immer weniger der Alte wird? Er wird seinen Verstand verlieren!“, erklärte Akuma so beiläufig als würde er über das Wetter reden. Kurz warf Nero einen Blick in die Runde, der den Söldnern sagte, haltet euch bereit. Nun gab Nero den anderen ein Zeichen, woraufhin sie sich einmischten. Zwei standen hinter Akuma und griffen nun ebenfalls an. Hämisch lachte der Nekromant auf und ohne Mühe warf er Arthos durch den Raum. Benommen rutschte dieser die Wand hinab, die seinen Flug gestoppt hatte. Die Frau die Akuma angriff, wurde einfach von ihm abgeblockt. Er drehte sich um und brach ihr mit einem gekonnten Griff das Genick. Das alles geschah so schnell, dass keiner es wahr nahm. Erst als sie das laute knacken des Genickes hörte, wussten sie was geschehen war. Der Zweite der einen Angriff gestartet hatte, wurde von einem roten Blitz getroffen und flog ebenfalls mit einer langen offenen Bauchwunde zu Boden. Für den Mann würde jede Hilfe zu spät kommen. Nun stellte sich Elsa mit erhobenen Schwert vor Akuma. „Willst du wirklich sterben, liebe Elsa?“, hauchte er spöttisch und wollte nach ihr greifen, doch ein Pfeil bohrte sich in diesem Moment tief in seine Seite. Verwundert sah er zu einem jungen Elb, der einen langen weißen Bogen in der Hand hielt und schon einen neuen Pfeil anlegte. „Das wirst du büßen!“, zischte er aufgebracht und wollte auf den Elb los gehen, doch wieder traf in etwas, diesmal zwischen die Schulterblätter. Nun stand der Nekromant schwer atmend da und sah die Söldner mit wutverzerrtem Gesicht an. Doch dann veränderte es sich wieder und ein spöttisches Lächeln war zu sehen. „Oh Arthos, du bist so dumm. Dein Sohn wird noch heute Nacht sterben!“, lachte Akuma. Elsa, die sich das nicht mehr anhören wollte, hob ihr Schwert und noch bevor Nero oder Arthos sie aufhalten konnten, schlug sie dem Schwarzhaarigen den Kopf ab. „Nein!“, rief der Kommandant entsetzt aus als er sah was Elsa tat. Kaum das der Kopf ab war, fiel der Körper zu einem kleinen Häufchen Asche zusammen,. Entsetzt sah der Schwarzhaarige auf den Haufen Asche. „Ihr lasst zu sehr mit euch spielen, mein Kommandant.“, hörte er Elsa flüstern. Mit den Zähnen knirschend, versuchte Arthos aufzustehen, doch er schaffte es nicht. Sofort eilte Nero an seine Seite, doch wurde dieser nur von Arthos weg geschoben. „Ich schaffe das schon, danke.“, murmelte er und schaffte es diesmal wirklich. Plötzlich erklang ein schrilles, bösartiges Lachen und von der Straße her ertönten Schreie ins Haus. „Das gibt es doch nicht.“, hauchte Arthos als er die Tür öffnete und Akuma um die Ecke laufen sah. „Na kommt doch, wenn ihr euch traut! Komm Arthos, schick sie in den Tod!“, hörten sie Akuma kichern. Dann war nichts mehr von ihm zu sehen. „Ihr bleibt hier, das muss ich alleine regeln.“, befahl der Kommandant und wollte loslaufen. „Arthos, wir lassen dich nicht alleine gehen.“, meinte nun Nero und sah ihm fest in die Augen. „Genau Kommandant, das würden wir niemals zulassen!“, rief nun einer seiner Söldner und die anderen Mitglieder stimmten ihm zu. „Wollt ihr etwa alle sterben, so wie die da? Das waren mindestens genauso gut ausgebildete Leute wie ihr es seid!“, rief er erbost und zeigte auf sechs Soldaten der Gilde, die in ihrem eigenen Blut am Boden lagen. „Akuma ist ein Meister seines Faches. Er wird mit euch dasselbe machen wie mit denen da.“, knirschte er weiter und drehte sich nun von ihnen weg. „Das mag sein, Kommandant. Aber dürfen wir nicht den Mann begleiten der uns wichtig ist, der unser Anführer ist, um ihn zu beschützen?“, vernahm er nun Elsas Worte. „Fünf Männer werden mit mir gehen. Elsa, ich möchte das du zur Gilde gehst und nach Azharu verlangst und ihm alles erklärst. Keine Wiederworte! Das ist ein ausdrücklicher Befehl deines Kommandanten!“, wurde er zum Ende hin lauter als Elsa etwas erwidern wollte. „Nero, du kommst mit mir.“. „Jawohl Kommandant.“, kam es im Chor und jeder folgte seinem Befehl. Arthos sowie Nero und die anderen die sie begleiteten, nahmen sich Pferde aus dem Stall und folgten der Blutspur, die der Nekromant hinterließ. Überall lagen die entstellten Körper der Gildensoldaten: „Keiner wurde von diesem Monster verschont.“, hauchte einer ihrer Begleiter entsetzt. „Dafür wird er büßen!“, fauchte die einzige Frau unter ihnen. „Keiner.“, zischte nun Arthos als sie am Marktplatz ankamen und Akuma in der Mitte stehen sahen: „Absolut keiner von euch wird ihm sein Leben aushauchen. Er gehört alleine mir.“. Ganz langsam und vor Zorn bebend, stieg der Schwarzhaarige von seinem Pferd. Kurz machte er sich am Sattel zu schaffen und löste geschickt sein Schwert, welches dort befestigt war. „Wir sind hier.“, murmelte Nero und drückte leicht die Schulter seines Freundes. „Ich weiß. Danke und denke daran, egal was geschieht, Akuma darf nicht sterben. Sollte ich scheitern, rette du Kiran. Versprich mir das!“. „Ich verspreche es dir mein Freund.“, gab der Elb zur Antwort. Tief atmete Arthos noch einmal durch, ehe er sich umdrehte und Akuma entgegen ging. „Na, was willst du nun machen? Mich töten?“, kicherte sein ehemaliger Freund und sah ihn abwartend an. „Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um dich aufzuhalten.“, bekam er als Antwort. „Wirklich?“ Überrascht hob Akuma eine Augenbraue. „Na dann, komm her Kiran, mein treuer Diener. Was nun Arthos? Wirst du gegen deinen eigenen Sohn kämpfen? Er wird kämpfen, so lange ich es ihm befehle. Selbst dann noch, wenn du ihm sein Herz durchbohren würdest.“. Wieder lachte sein ehemaliger Freund. Doch diesmal nicht amüsiert, sonder bösartig und wahnsinnig zugleich. „Was soll das Akuma? Stell dich mir in einem fairen Kampf!“, forderte Arthos ihn auf und konnte dabei nicht den Blick von seinem Sohn lassen. Kiran stand einfach nur vor ihm, der Blick leer wie beim letzten Mal als er ihn sah. Plötzlich hob er seine Hand und ein grüner Blitz schoss aus dieser. In letzter Sekunde konnte Arthos ausweichen: „Kiran, hör auf damit. Ich bin es doch, dein Vater!“, flehte er seinen Sohn an. Doch seine Worte bewirkten nichts, im Gegenteil. Erneut wurde er unter Beschuss genommen. Er wurde getroffen und hart zu Boden geschleudert. Benommen blieb er liegen und kniff einmal fest die Augen zusammen. Als er sie wieder öffnete, sah er wie Kiran vor ihm stand und erneut auf ihn zielte. Als er in dessen Gesicht sah, sah er wie sich Tränen aus den Augenwinkeln lösten und langsam zu Boden fielen. Mein geliebter Sohn, ging es dem Kommandanten durch den Kopf und er lächelte sanft. „Wenn ich nicht schaffe dich zu retten, dann wird es Nero tun. Verzeih mir.“, haucht er dem jungen Mann vor sich zu. „So geht das nicht, Arthos du verdammter Narr. Steh auf!“, hört er Nero brüllen und als er seine Augen öffnete, sah er Kiran mit Wurzeln gefesselt über sich. Er hatte nicht einmal bemerkt das er sie geschlossen hatte. „Nun kämpfe endlich, oder soll ich?“, drangen wieder die Worte seines Vizes herüber. „Ich komm schon klar, danke!“, rief nun Arthos als er sich wieder aufgerappelt hatte. „Nun wirst du selbst kämpfen müssen!“, fauchte der Kommandant seinen Gegner an. „Zu schade, gerade wo es so spannend war.“, murmelte Akuma und sah auf den nun gefangenen Kiran. „Nun gut, bringen wir es zu Ende.“, seufzte der Nekromant schwer und zog sein Schwert. Kaum das dies geschah, war Arthos schon vor ihm und führte einen geraden Stich aus. „So wird das nichts, lebend bekommst du mich nicht. Denke an deinen Sohn!“, trällerte sein Gegner als er auswich. Arthos wollte schon wieder ansetzen, als eine mächtige Druckwelle sie alle erfasste und zu Boden drückte. „Akuma de Salvator, ehemaliger Meister der Nekromantie, hiermit sind sie festgenommen! So lauten die Worte seiner Exzellenz!“, wurde über den Platz gerufen und mindestens fünfzig Magier in den Roben der Gilde standen um den Platz versammelt. Langsam teilte sich die Menge und der Hohe Lord persönlich trat zu ihnen. Akumas Augen weiteten sich entsetzt, als er den Lord erblickte. „Akuma de Salvatore, ich erkenne euch euren Titel ab. Ab heute werdet ihr in den Tiefen von Azeda euer Dasein fristen, bis der junge Kiran von eurem Zauber befreit ist, danach werdet ihr sterben. So lautet mein Urteil.“, zischt Akkarin und seine Worte trieften nur so vor Abscheu. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So und das wars auch schon wieder hoffe es hat euch gefallen Liebe Grüße Eure Embla Kapitel 14: Der Feind zeigt sich -------------------------------- 14. Kapitel – Der Feind zeigt sich Unruhig warf sich Helios hin und her. Ciel beobachtete das alles mit Sorge. Etwas schien den Jungen vor ihm zu quälen und das erheblich. Alles um Helios war dunkel, er konnte nicht einmal die eigene Hand vor Augen sehen. Bis ihm einfiel, dass er ja nichts sehen konnte. Doch plötzlich vernahm er eine nur zu bekannte Stimme, die ihm einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ. „Na, mein Junge? Du hattest deinen Geist sehr gut abgeschirmt. Aber soll ich dir etwas verraten? Das bringt dir nichts, überhaupt nichts, denn heute Nacht werde ich dich holen kommen.“. Blind stolperte Helios los, als ihn etwas an der Wange berührte und er hinfiel: „Was willst du eigentlich von mir!“, rief der Junge verzweifelt in die Leere. „Du gefällst mir. Ich schlage dir etwas vor. Du kommst zu mir und ich lasse deine Freunde frei. Was hältst du davon, mein Kleiner?“, flüsterte Akuma dem Schwarzhaarigen sachte ins Ohr. Erschrocken zuckte dieser zusammen und robbte weiter, bis er an etwas stieß. Langsam zog er sich daran hoch und stellte nun fest, dass er gegen etwas gestoßen war, was ihn plötzlich fest hielt. Panisch wehrte er sich dagegen, bis er merkte das es Arme waren, die sich um ihn legten. „Keine Angst, ich helfe dir.“, sprach jemand zu ihm mit ruhiger und angenehmer Stimme. Ciel? ging es dem Jungen durch den Kopf, als er die Stimme vernahm. „Weiche! Ich bin der siebte Todesengel Zehel und dein Untergang!“. Diesmal klang die Stimme nicht ruhig, sondern kalt. Sie war alles andere als angenehm, doch Helios wusste das er keine Angst mehr haben musste. Er war für den Moment in Sicherheit, auch wenn ihn Akumas Worte noch lange verfolgen sollten. Schwer atmend wachte Helios plötzlich auf. „Du musst ruhig atmen, du hattest einen Albtraum. Hol tief Luft, so ist es gut und nun lass die Luft wieder langsam entweichen.“. Da war sie wieder, diese ruhige Stimme. „Ciel?“, fragte er zögernd. „Ja?“, fragte der Heiler zurück. „Was ist ein Todesengel?“, wollte der Junge dann plötzlich wissen. In diesem Moment war der Heiler froh, dass der Schwarzhaarige nicht sein Gesicht sehen konnte. „Todesengel, das ist eine längere Geschichte. Wenn du möchtest, erzähle ich sie dir.“, meinte Ciel freundlich und fuhr fort als Helios nickte: „Man sagt das es einst sieben Todesengel in Xandria gab, die den wahren Herrschern dieses Landes ewige Treue schwörten und ihnen immer zur Seite stehen würden, sollten diese ihre Hilfe brauchen. Jeder dieser Todesengel war ein Krieger, mit keinem Wesen auf Erden vergleichbar. Der letzte Herrscher war Nasmat, ein Tyrann, der das Land in den Ruin stürzte. Die Todesengel, die dies erkannten, weigerten sich auch nur noch einen Befehl dieses Mannes anzunehmen. Doch durch den Schwur den sie einst leisteten, waren sie an ihm gebunden. Doch Zehel, der erste Todesengel, stellte sich gegen den Tyrann. „Ich, Zehel, erster Todesengel, stelle mich gegen euch. In Stein sollt ihr gefangen sein auf ewig! Als Strafe für die Tyrannei, die ihr den Menschen dieses Landes angetan habt!“. Zehel wirkten einen Zauber, der Nasmat in Stein einschloss. Zehel selbst, so sagt man, fiel in einen tiefen Schlaf bis ein neuer Herrscher erwacht, der das Land weise und gerecht führen wird. Die anderen sechs Todesengel sollen angeblich auf der Suche nach einem neuen Herrscher sein. Tja, eine alte Legende. Ob es die Todesengel wirklich gegeben hat, wer weiß das schon?“, endete Ciel und wuschelte Helios durch die Haare. „In meinen Traum kam ein Todesengel namens Zehel vor.“, murmelte der Grünäugige leise. „Wirklich?“. Ciel hatte einige Mühe seine Überraschung zu verbergen. „Ja.“, antwortete Helios und erzählte dem Heiler was in seinem Traum passiert war. Fest packte Ciel den Jungen an den Armen und sprach eindringlich zu ihm: „Mach bloß keine Dummheiten! Akuma ist gefährlich und würde sicher keinen frei lassen, nur weil du zu ihm gehen würdest.“. Von draußen drangen auf einmal Schreie ins Innere des Zeltes. Fragend runzelte der Braunäugige die Stirn. „Was ist da los? Bleib hier sitzen. Ich bin gleich wieder da.“, bat er und stand auf, um nach draußen zu sehen. Was er dann sah, verschlug ihm die Sprache. Auf dem Versammlungsplatz lagen vier Leichen, welche die Robe der Jäger trugen. Sofort eilte er zu den anderen vier Männer und Frauen, die schwer verletzt zu sein schienen. „Holt Meister Ravyn! Schnell, sagt ihm das seine Leute wieder da sind!“, wurde über den Platz gerufen. Als Helios aus den Zelt trat, verfluchte er sich selbst dafür, dass er nichts sehen konnte. „Verbrennt die Leichen sofort!“, hörte er jemanden rufen. „Also, dann sind wir uns einig. 50 Goldstücke für jeden meiner Männer pro Tag, den wir hier sind.“, vergewisserte sich Arthos. Kurz nickte der Hohe Lord und mit einem Wink seiner Hand erschien vor ihnen ein Vertrag, in dem genau das festgehalten wurde. Erleichtert unterschrieb Arthos ihn und zum Schluss setzte auch Akkarin seine Unterschrift darauf, so wie auch Nero und Ravyn, die als Zeugen fungierten. „Ich werde...“, fing Nero an als von draußen auch zu ihnen die Schreie herein drangen und nur einen Moment später eine der Wachen ins Innere gestürmt kam. „Schnell Meister Ravyn! Ihre Männer sind zurück! Nur Vier von ihnen leben!“, haspelte der Mann entsetzt. Sofort eilten alle Vier vor das Zelt und sahen die toten Männer. Es war Ravyn, der schweren Herzens den Befehl gab die Leichen zu verbrennen.“. Als Ciel die vier Männer sah, stand er auf und schüttelte entsetzt den Kopf: „Ich kann nichts mehr für sie tun. Aber die Frau hier möchte euch noch etwas sagen, Lord Ravyn.“, erklärte der Heiler und deutete auf die einzige Frau. Schnell rannte der Dunkelelb an Ciel vorbei und kniete sich neben die Frau. „Der Bote.... er...“, hust: „...war ein Spion von Akuma .... i... ich war im Dorf. Der Junge, er will den Jungen!“, hauchte sie noch und starrte nun mit leeren Blick in den Himmel. Fest drückte Ravyn seine ehemalige Schülerin an sich und schloss ihre Augen für immer. „Wo ist Helios?“, wollte Nero wissen der alles beunruhigt mit angehört hatte. „In meinem Zelt. Verdammt!“, rief Ciel aus. Denn war es nicht komisch, dass so etwas genau nach dem Albtraum des Jungen passierte? Mit schnellen Schritten ging er zurück zu seinem Zelt, nur um es verlassen vor zu finden. Nero, der schon so ein ungutes Gefühl hatte, war ihm gefolgt. „Was soll das heißen, er ist nicht hier?!“, zischte nun der Elb und drehte Ciel zu sich um. „Was soll das schon heißen!“, fauchte nun der Heiler und riss sich los, um draußen nach dem Jungen zu suchen. „Ciel, was verschweigst du mir? Ich befehle dir mir zu sagen was hier los ist!“, Neros Ton war eisig und brachte Ciel wirklich dazu sich noch einmal um zudrehen und ihm von Helios Traum zu erzählen. „Was? Dann war das wohl ein gut ausgedachter Plan von Akuma, um den Jungen zu sich zu holen.“, hörten sie nun Costa wütend brummen, der zu ihnen getreten war. „Das nehme ich an. Was machen wir jetzt?“, hakte Ciel nach. „Na was wohl? Dem Kommandanten Bescheid sagen!“, fauchte Nero und lief eilig zu Arthos, der mit dem Hohen Lord auf der anderen Seite des Versammlungsplatzes zu reden schien. „Arthos, wir haben ein Problem.“, fing der Dunkelblonde an und erklärte dem Kommandanten was geschehen war. „Es wird Zeit, dass wir den Tod zu Akuma tragen. Das hätten wir schon vor langer Zeit tun sollen.“, gab Akkarin kund und sah dabei Arthos fest in die Augen. „Ja, das hätte man vielleicht tun sollen, aber ich bitte euch, vielleicht ist mein Sohn doch noch am Leben und wieder bei ihm. Ich will Antworten von ihm haben.“, bat der Schwarzhaarige. „Ich habe schon einmal auf euch Rücksicht genommen Herr Kommandant und nun seht was geschehen ist. Euer Sohn konnte nicht geheilt werden und ist tot. Zu lange war sein Geist von Akuma gefangen.“, war alles was Akkarin dazu sagte ehe er sich umdrehte und Befehle erteilte. Unbeholfen stolperte Helios an der Seite des Fremden, der langsam ungeduldig wurde. „Beeile dich Junge! Der Meister erwartet uns.“, zischte dieser und drückte die Hand des Jungen fester. „Ich kann nicht schneller. Im Gegensatz zu dir sehe ich nichts!“, fauchte Helios zurück und riss seine Hand los. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, nahm der Fremde den Grünäugigen auf die Schulter. Wütend schlug Helios auf dessen Rücken und schrie, dass der Mann ihn runter lassen sollte. „Du bist ganz schön dumm, dich auf meinen Meister einzulassen.“, murmelte der Fremde als sie nur noch einige Schritte vom Dorf entfernt waren. Helios hörte abrupt auf sich zu wehren. Hörte sich der Mann etwa traurig an? „Ach ja, findest du?“, fauchte Helios dann wieder los. „Natürlich! Entweder bist du sehr dumm oder sehr mutig. Ich tendiere ja auf sehr dumm, denn niemand lässt sich freiwillig auf ihn ein. Auch ich nicht!“, erklärte der Fremde. „Ah, da bist du ja, mein treuer Diener. Gib mir den Jungen!“, hörte Helios auch schon Akuma. Warum muss eigentlich immer ich bei Verrückten landen? überlegte der Junge verzweifelt. Laut sagte er jedoch: „Ich bin da, also lass meine Freunde frei.“. Seine Stimme hörte sich allerdings alles andere als fest an. Akuma überhörte diese Aufforderung geflissentlich und stellte seinerseits eine Frage: „Was ist denn mit deinem hübschen Gesicht geschehen?“, wollte der Nekromant wissen und strich leicht über den Verband, der Helios Augen verbarg. „Das geht dich verdammt noch mal nichts an!“, fauchte der Schwarzhaarige und bekam dafür die Faust des Mannes zu spüren, der ihn hergebracht hatte. Keuchend ging Helios in die Knie und hielt sich den Bauch. „Dummer Junge! Wenn ich dich etwas frage, erwarte ich auch eine zufriedenstellende Antwort.“, zischte Akuma und zog Helios an den Haaren wieder auf die Beine. Als Helios stand, festigte Akuma noch einmal seinen Griff in dessen Haaren und zog seinen Kopf in den Nacken. Langsam und genüsslich leckte der Nekromant nun über Helios Kinn Richtung Lippen. Angewidert wollte der Junge sich wegdrehen. Zur Strafe biss Akuma ihn in die Lippe, bis die zarte Haut aufplatzte. Erschrocken zuckte Helios zusammen und spürte, wie ihm das Blut über das Kinn lief. „Du wirst ein Schmuckstück in meiner Sammlung, mein Kleiner. Bring ihn weg, Kiran. Wir bekommen Besuch!“, lachte Akuma und beobachtete amüsiert wie Arthos Sohn seinem Befehl widerstrebend nach kam. „Das Spiel kann beginnen!“, lachte Akuma und sah Richtung Lager seiner Feinde. „Du solltest in Zukunft machen was der Meister sagt.“, murmelte Kiran und zog Helios mit zu einer Hütte, um ihn dort ins Innere zu stoßen. „Warum machst du das?“, rief der Junge Arthos Sohn nach. „Weil ich keine Wahl habe.“, bekam er als Antwort. Helios hörte wie sich der junge Mann entfernte. Vorsichtig tastete sich der Junge voran, bis er an eine Wand stieß und sich daran lehnte, um sich zu sammeln und zu überlegen wie es weiter gehen sollte. „Wie komme ich hier nur raus, verdammt!“, murmelte Helios wütend. „Wenn ich wenigstens etwas sehen könnte oder einen Zauberstab hätte. Wenn ich nur richtig wüsste, wie die Anderen ohne Zauberstab zaubern. Ich hätte es mir zeigen lassen sollen!“ verfluchte Helios sich selbst in Gedanken. Plötzlich fiel Helios ein, dass er ja noch den Dolch bei sich trug, den er von Costa bekommen hatte. Doch wie sollte er ihn einsetzen, wenn er nichts sah? Die kurze Freude wurde also wieder getrübt. „Warum bist du so niedergeschlagen?“, wurde er gefragt und das ließ den Jungen erschrocken zusammenfahren. „Was...wer ist da?“, wollte Helios wissen. „Du verstehst mich?“, kam ungläubig eine Gegenfrage. „Natürlich, taub bin ich ja nicht. Also, wer bist du?“. Langsam wurde der Schwarzhaarige wirklich wütend. „Mein Name ist Ardere. Was ist mit deinem Gesicht und warum bist du hier?.“, fragte Ardere den Jungen voller Neugier. „Warum sollte ich dir das erzählen!“, fauchte Helios. „Na ja, weil ich dir vielleicht helfen könnte. Ich muss gestehen, dass ich nicht wirklich weiß was ihr Zweibeiner schon wieder habt.“. Diesmal klang sein Gegenüber gelangweilt. Hatte er gerade Zweibeiner gesagt? „Was bist du?“, murmelte der Junge verwirrt. „Was denkst du denn was ich bin?“, kam es belustigt zurück. „Wenn du kein Mensch bist, nehme ich an eine Schlange.“, riet Helios. „Nein, also das bin ich wohl wahrlich nicht, oder zische ich etwa?“. „Was bist du denn dann? Verrate es mir doch, verdammt noch mal!“, rief der Grünäugige nun. „Ich bin dir mal nicht böse, immerhin siehst du ja nichts. Ich bin ein Rabe und hatte gerade angefangen mich zu langweilen.“. Nun wo Helios genauer hinhörte, hörte er das leichte klackern eines Schnabels. „Warum bist du hier?“, hakte der Junge nach. „Ich hatte mir ein ruhiges und warmes Plätzchen zum Schlafen gesucht und als ich aufwachte, saß ich hier fest, weil keiner mehr die Tür geöffnet hatte.“, erklärte der Vogel. Plötzlich schüttelte Helios den Kopf über sich selbst. „Jetzt rede ich schon mit Vögeln.“. „Es kommt jemand.“, meinte der Rabe und sah zur Tür. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen. Eure Aquila Kapitel 15: Der Totengeist -------------------------- Leider ist meine Zeit momentan etwas begrenzt, deswegen entschuldige ich mich erst mal wegen dem Langen warten und das ich nicht alle Kommis beantwortet habe. Ein Riesiges Danke an InaBau fürs Betalesen an dieser Stelle und für ihre Gedult mit mir xD so nun aber hier für euch das neue Kapitel viel Spaß damit !! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 15. Kapitel - Der Totengeist Nun vernahm auch Helios Schritte. „Kannst du mir sagen wer da draußen ist?“, fragte der Junge, Ardere. „Ich will mal nicht so sein.“, klapperte der Rabe und flog vom Dachbalken zum einzigen Fenster der kleinen Hütte. „Ah, das ist der Mann der dich hergebracht hat, Er sieht ziemlich fertig aus.“, trillerte der Vogel. Ardere hatte ihn nicht angelogen, denn keine Minute später wurde die Tür geöffnet: „Komm, du musst hier raus bevor ich wieder die Kontrolle verliere.“, keuchte Kiran und sah Helios aus glasige Augen an. Helios traute seinen Ohren nicht, als er die Worte von Kiran vernahm. „Du hältst mich wohl für völlig blöde, oder?“, fauchte Helios wütend und drückte sich näher an die Wand. „Nein, nicht für völlig blöde. Aber dumm bist du, ja doch.“, murmelte Arthos Sohn und lehnte sich gegen den Türrahmen. „Er spricht die Wahrheit.“, meldete sich dann wieder Ardere, der sich nun auf Helios Schulter nieder ließ. „Woher willst du das wissen?“, wollte Helios vom Raben wissen. „Weil ich so etwas spüre.“, empörte sich der Rabe und bauschte leicht seine Federn auf. „Sag mal, redest du etwa mit dem Raben?“, wollte nun Kiran verwundert wissen. Nun sah Helios verdutzt auf und fragte: „Verstehst du ihn etwa nicht?“. Nun verzogen sich Kiran´s Lippen zu einem angedeuteten Lächeln: „Nein und das werde ich wohl auch nie. Nur wenige können das. Es ist etwas Besonderes, das einen von der Magie geschenkt wird. Man sagt, nur die mächtigsten Magier auf Erden erhalten einen Begleiter. Aber nun komm, ich habe nicht mehr viel Zeit bevor Akuma merkt was ich vor habe. „Warum willst du mir helfen?“, fragte der Junge immer noch misstrauisch. Wer konnte es ihm auch verübeln? „Weil ich nicht möchte das du so endest wie ich, eine Marionette dieses Verrückten.“, erklärte Kiran. Nun fing er an, stark zu schwitzen. „Was ist mit dir?“, fragte Helios als er hörte wie der Andere nach Luft schnappte. Schnell erklärte Ardere dem Grünäugigen, was er bei Kiran beobachtete. „Kann es sein, dass Akuma in deinen Geist eingedrungen ist?“, fragte Helios zaghaft. Kiran zuckte zusammen und sah den Jungen einfach nur fassungslos an. „Wie kommst du darauf?“, murmelte der Mann. „Ich weiß wie es ist, wenn man von jemanden kontrolliert wird.“, erklärte Helios leise. Ardere beobachtete Helios aus seinen klugen Augen und legte den Kopf leicht schief. „Wenn du es kennst und weißt wie man sich dagegen wehrt, dann hilf ihm.“, trällerte der Rabe wieder. „Warum sollte ich das tun?“, herrschte er nun den Vogel auf seiner Schulter an. „Weil du ein gutes Herz und die Kraft dazu hast. Noch ist er am Leben, aber das kann sich von einer Minute auf die andere ändern.“, erklärte Ardere bereitwillig und fuhr sich in Ruhe mit dem Schnabel durch die Federn. „Wenn er dich kontrolliert, dann musst du versuchen deinen Geist zu leeren.“, erklärte Helios als ob dies das leichteste der Welt wäre. „Das habe ich auch schon versucht.“, erwiderte Kiran nur darauf. „Dann hast du es eben nicht richtig gemacht. Komm her.“, erwiderte der Junge nur. Schnell ging der junge Mann zu Helios und kniete sich vor ihn hin. Helios legte nun wie von selbst seine Hände an dessen Schläfen: „Du musst jetzt versuchen ruhig zu bleiben. Ich werde versuchen Akuma mit Legilimentik aus deinen Geist zu vertreiben. Wenn ich das schaffe, musst du sofort einen Schild aufbauen, damit er nicht mehr zurück kann. Hoffentlich schaffe ich es auch ohne Stab.“, murmelte Helios noch bevor er seine Magie frei ließ, so wie beim Training mit Costa. Nach zwei Versuchen klappte es dann und der Schwarzhaarige drang ebenfalls vorsichtig in Kirans Geist ein. Sofort bemerkte er Akumas Präsenz und machte sich daran, diese aus Kiran zu verdrängen. Was sich als schwerer heraus stellte als er dachte. Langsam fing Helios zu zittern an. Er hatte das Gefühl, als versuche er schon viele Tage Akuma zu vertreiben. Immer wieder drückte er sich an dessen Präsenz, doch nichts geschah. Er wollte schon aufgeben, doch dann war da wieder diese Stimme, die gleiche wie aus seinem Traum vor ein paar Stunden. „Du schaffst es, nur noch ein Stoß, ich helfe dir.“. Und tatsächlich, als Helios das nächste Mal mit seiner Magie gegen Akumas Präsenz stieß, wurde er endgültig aus Kirans Geist gedrängt. Erschöpft und schwer atmend lehnte sich Helios an die Wand, auch Kiran atmete nun erleichtert aus. „Ich weiß gar nicht wie ich dir danken soll. Ich weiß schon gar nicht mehr, wie lange ich in seiner Gewalt war.“, hauchte Kiran und sah Helios einfach nur überwältigt an. „Wir müssen weg. Akuma wird außer sich sein.“, sagte Kiran und sah den völlig fertigen Helios an. Mit großer Anstrengung stemmte sich der Jung auf die Beine. „Gut, dann lass uns jetzt gehen. Aber nicht ohne den Leuten aus dem Dorf zu helfen.“, antwortete Helios entschlossen. Ungläubig sah Kiran den Jungen vor sich an. „Das ist nicht dein Ernst, oder? Du kannst dich doch nicht einmal selber richtig auf den Beinen halten.“, murmelte der Braunhaarige. „Der Mann hat recht.“, meldete sich Ardere wieder. „Aber man muss ihnen doch helfen!“, rief Helios. Kiran schüttelte nur den Kopf: „Die meisten sind tot und unterstehen jetzt dem Befehl Akumas. Einige wurden weg gebracht, wohin weiß auch ich nicht. Es sind eigentlich bis auf drei Leute der Gilde keine lebenden Menschen außer uns beiden und ein Spion von Akuma mehr da.“, erklärte Kiran ebenfalls erschöpft. „Ich bin dafür, dass wir versuchen zum Lager der Gilde zu gelangen.“. „Du solltest wirklich auf ihn hören, Dummkopf.“, klapperte Ardere wieder und stieß seinen Schnabel leicht gegen Helios Kopf. „Also schön.“, gab sich der Grünäugige unfreiwillig geschlagen. Zusammen gingen sie zur Tür, an der Kiran erst einmal schaute ob sie raus konnten. „Eines verstehe ich nicht. Warum ist Akuma noch nicht hier? Er müsste doch gemerkt haben, dass ich nicht mehr unter seiner Kontrolle stehe.“, flüsterte Kiran dem Jungen zu. „Du kannst ja zu ihm gehen und nachfragen.“, murmelte Helios ironisch. „Oh ja natürlich, warum bin ich da nicht selbst drauf gekommen? Ich werde gleich mal losgehen und ihn fragen.“, erwiderte Kiran und schüttelte nur den Kopf. „Los weiter.“, brummte Arthos Sohn und lief los. „Der hat aber nicht vergessen, dass ich nichts sehe. Oder?“, fragte Helios an Ardere gewandt, als er gegen etwas stieß: „Verdammt.“. Ardere plusterte sich auf und schüttelte sich kräftig. „Ich werde dich anweisen.“, krächzte der Rabe und erklärte Helios genau, wie er hinter Kiran her musste. An einer Ecke blieb Kiran plötzlich stehen und lief rückwärts, was dazu führte, dass er mit Helios zusammen stieß. Der Schwarzhaarige verlor dabei sein Gleichgewicht und fiel auf seinen Allerwertesten. „Sag mal, spinnst du?“, fauchte Helios und rappelte sich wieder hoch. Schnell drehte Kiran sich um und hielt Helios den Mund zu. „Sei leise, verdammt. Da vorne steht eine ganze Arme von Toten und ein Oger. Es kommt aber noch besser. Der einzige Weg aus dem Dorf den wir gehen könnten, wäre genau da durch.“. erklärte der Blauäugige dem Jungen. „Ja, wen haben wir denn da?“, wurde die Frage gestellt. Helios musste schwer schlucken, als er die Stimme wieder erkannte. Sie gehörte zu dem Boten, der ihm die Verletzung zugefügt hatte. „Ich sollte ihn zum Meister bringen.“, sprang Kiran schnell ein. Helios begriff sofort was Kiran vor hatte und spielte mit. „Ach, ist das so? Du bist ein schlechter Lügner, Kiran. Das warst du schon immer.“, zischte der Mann und griff nach Kiran. Der sah das kommen und wich schnell einen Schritt zurück. Auf einmal waren Hufschläge zu hören und das Horn der Gilde erklang nicht weit weg von ihnen. Die Söldner und die Gilde war also schon auf dem Weg. „Ich würde sagen, jetzt wisst ihr warum Akuma keine Zeit für euch hatte.“, krächzte der Rabe. Den Mann vor sich ließ er allerdings nicht aus den Augen. Helios stieß den Raben leicht an zum Zeichen, dass diese Bemerkung unnötig war. „Verdammt.“, hörte Helios den Mann wieder zischen und konnte froh sein, dass er nicht sah in was sich der ehemalige Bote nun verwandelte. Kiran keuchte erschrocken auf. Die Haare der Mannes wurden immer heller und dünner, bis nur noch ein paar weiße strohige Strähnen zu sehen waren. Auch die Augen wurden milchig weiß, die Haut wurde schuppig und grau. An einigen Stellen hingen Hautfetzen von den Armen. Ardere plusterte sich auf und ließ einen warnenden Ton los. Kiran hatte so etwas noch nie gesehen. „Ihr werdet jetzt mitkommen oder ich werde euch Zwei hier und jetzt verschlingen.“, forderte das Wesen mit rauer Stimme und sah mit bösartigem Blick auf die beiden jungen Männer. „Ihr müsst sofort weg von ihm! Das ist ein Totengeist! Dieser Akuma muss ein wahrlich meisterhafter Nekromant sein, wenn er einen Totengeist kontrolliert!“, klapperte der Rabe aufgebracht und nun ging von Ardere auch eine Welle von warnender Magie aus, die dem Totengeist einen kleinen Schubs gab und die beiden Männer in die Gegenwart zurück holte. Schnell rappelte sich Helios wieder auf. Kiran griff nach der Hand des Jungen und rannte mit ihm los. Nun war es ihm auch egal, dass vor ihm ein Heer von Toten stand. Mit Totengeistern war nicht zu scherzen, sie verschlangen die Seelen von Magier, damit sie sich deren Magie einverleiben konnten. Die seelenlosen Hüllen waren danach dazu verdammt dem Totengeist zu gehorchen. Helios verstand das Ganze nicht wirklich, doch auch er hatte gemerkt das von dem Wesen etwas Böses ausging. Die Drei kamen nicht weit, denn der Totengeist kam plötzlich aus einer Hauswand und stellte sich ihnen erneut in den Weg, als er sich von Arderes kleinen Angriff erholt hatte. „Mir entkommt ihr nicht.“, zischte der Geist wütend und streckte die Hand nach ihnen aus, woraufhin ein gelber Blitz daraus hervor trat. Nun hatten sie es Kiran zu verdanken, dass sie nicht getroffen wurden. Denn nun setzte Kiran seine Magie ein. Helios spürte enorme Hitze um sich. Arthos Sohn hatte eine Feuerwand um sich und Helios gezogen, die den Blitz einfach verschluckte. Natürlich blieb das Ganze nicht unbemerkt. Akuma, der in der Mitte seines Totenheeres stand, ging nun zu ihnen hinüber. „Salva, den Jungen lässt du in Ruhe. Was du allerdings mit Kiran machst, ist mir egal. Er ist uninteressant geworden.“, zischte Akuma kalt und mit einen Wink seiner Hand verschwand die mühsam aufgerichtete Feuerwand von Kiran. „Du bist am Ende, nicht wahr? Genauso wie der kleine Helios hier. Ich sehe wie ihr darum kämpft auf den Beinen zu bleiben und du Kiran, hast auch schon mal bessere Magie bewirkt.“. Akuma war wütend, was man sofort merkte. Entschlossen stellte Kiran sich zwischen Helios und Akuma. „Du lässt deine dreckigen Finger von ihm.“, meinte der Braunhaarige entschlossen. Helios selbst hätte gerne etwas unternommen, doch ohne etwas zu sehen war das ziemlich schwer. Plötzlich spürte Helios einen starken Luftzug und wie Kiran erschrocken aufschrie. „Kiran, bist du in Ordnung?“, rief er verzweifelt. Doch es kam keine Antwort. Akuma lachte auf, als Salva sich auf seinen ehemaligen Sklaven stürzte und dieser das Bewusstsein verlor als er hart auf den Boden aufschlug. Helios ging automatisch ein paar Schritte zurück, als Ardere ihn vorwarnte. „Nun komm her, wie hast du es geschafft Kiran zu befreien? Das tat ziemlich weh.“, zischte der Nekromant nun Helios zu und hielt diesen schnell am Arm fest, bevor er noch weiter zurückweichen konnte. Der Junge stellte auf stur und sagte kein Wort. Auch nicht als Akuma den Schwarzhaarigen fester am Arm packte. „Ich habe dir eine Frage gestellt, also antworte auch gefälligst!“, schrie Akuma und versetzte Helios eine Ohrfeige. Wieder erklang das Horn der Gilde und man sah oben am Himmel einen weißen Falken kreisen. Genau dieser steuerte nun auf die Vier zu und stürzte sich auf Salva. „Wie es aussieht, hast du nun ein Problem.“, murmelte Helios und stach mit dem Dolch so fest er konnte in Akumas Arm. Vor Schmerz ließ der Nekromant den Schwarzhaarigen los und hielt sich den Arm. „Wie kannst du es wagen.“, zischte der Verletzte und sah wutentbrannt auf den Jungen vor sich. „Salva, lass ihn liegen. Um den Bastard kannst du dich kümmern, wenn wir mit Akkarin fertig sind.“. Akuma drückte Salva nun den Jungen in den Arm: „Nimm ihn mit. Das wird ein Festmahl heute für dich.“, lachte der Nekromant wieder. Als die Drei durch das Heer der Toten liefen und auf der anderen Seite ankamen, stand ihnen schon die Gilde gegenüber. Ganz vorne an der Spitze waren der Hohe Lord Akkarin, Vizekommandant Nero der Weißen Falken und ihr Kommandant Arthos. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So hoffe es hat euch gefallen. Eure Embla Kapitel 16: Was Magie alles bewirkt ----------------------------------- Hallo Leute, nach sehr langer zeit schreibe ich nun endlich an der FF weiter :) viel spaß mit dem neuen kapitel. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ 16. Kapitel – Was Magie alles bewirkt „So sieht man sich wieder, Akuma!“. Akkarins Stimme klang eiskalt, als er die Worte aussprach. „Ja, so sieht man sich wieder oh mein Lord.“, spottete der Nekromant. „Warum bist du hier? Willst du etwa deine Leute zurück holen? Da muss ich dich enttäuschen, die bekommst du nicht mehr. Genauso wenig wie dieses kleine Juwel.“, spottete er weiter und zog Helios zum Schluss zu sich. Helios wehrte sich wild gegen Akumas Griff, doch er kam einfach nicht los. Akkarin zog gekonnt eine seiner eleganten Augenbrauen nach oben. „Dieses Juwel, wie du es nennst, ist mir relativ gesehen egal. Allerdings solltest du bedenken, dass er zu den Weißen Falken gehört und ich denke, sie wollen ihn wieder haben.“. Über Akkarins Lippen kamen diese Worte wie selbstverständlich: „Ich lasse mich nicht erpressen, nur weil du drei meiner Leute in deiner Gewalt hast.“. „Lass den Jungen los, du Bastard!“, rief nun einer der Söldner. Helios konnte die Stimme nicht zuordnen. Akuma stand einfach nur da und lachte. Dann merkte Helios wie der Nekromant seinen Arm hob und schnell wieder senkte. Daraufhin setzte sich sein kleines Totenheer in Bewegung und griff die Gilde und Söldner an. Nun zog Arthos sein Schwert, dessen Scheide im Sonnenlicht hell glänzte und rief den Leitspruch der Weißen Falken: „Denkt dran meine Kameraden, der Tod ist sicher, nur die Stunde ist ungewiss!“. Akuma hatte sich mit Helios schnell wieder auf die andere Seite zurückgezogen, als er das Signal gegeben hatte. Die Worte seines Kommandanten drangen nun auch an sein Ohr. Ich darf nicht aufgeben. Ich bin doch hierher gekommen um die anderen zu retten, dachte Helios verzweifelt und riss sich mit aller Gewalt von Akuma los. Kalt grinsend drehte sich der Nekromant um. „Was soll das? Sei schön brav und komm mit oder ich muss dir weh tun.“. Der Junge musste schwer schlucken, als er die Worte vernahm. „Ich komme nicht mit dir.“, antwortete er. Kaum das die Worte seinen Mund verlassen hatten, fing seine Magie an zu pulsieren. Knirschend musste Akuma einige Schritte zurück treten. „Salva, hilf mir!“, rief er seinem Totengeist zu, der auch gleich an die Seite seines Meisters stürzte und ein Schild um sie errichtete. „Wo sind meine Freunde?“, fragte Helios. Er wusste nicht wirklich was er da veranstaltete. „Du willst also deine Freunde zurück. Was ist, wenn sie tot sind?“, zischte nun Akuma und versuchte einen Angriff auf Helios. Doch eine erneute und stärkere Welle seiner Magie, die silbern schimmerte, ließ den Angriff ins Nichts verschwinden. „Das sind sie nicht, also wo sind sie?!“, schrie Helios nun wütend und zerbrach den Schild des Totengeistes. Salva und Akuma wurden nach hinten geschleudert. Helios war wütend und hatte seine Magie auch nicht mehr wirklich unter Kontrolle. „Das hast du nicht umsonst getan.“, zischte der Nekromant und sah zu seinem Heer, welches buchstäblich auseinander genommen wurde. Akuma sprach eine Formel die er nicht verstand. Doch kaum das er endete, hörte er laute Schreie von der anderen Seite, wo der Kampf tobte. Nero konnte sich kaum zurückhalten, als er sah wie Akuma den Jungen zu sich zog. Am liebsten wäre er vorgestürmt um Helios zu helfen. Doch er wusste, dass er nur alles noch schlimmer machen würde wenn er jetzt unüberlegt handelte und genauso schien auch der Rest zu denken. Dann sah er wie Akuma das Signal zum Angriff gab und Arthos ihren Leitspruch rezitierte. Genau das war der Moment, in dem auch er sein Schwert zog. Der Elb wurde von drei Toten eingekesselt als er in die Menge vorpreschte. Einer der Toten wollte auf ihn springen, doch er konnte ihn mit einen gekonnten Schwertstreich abwehren. Dabei übersah er allerdings eine Tote, die hinter ihm stand. Die Tote, die einmal eine hübsche Frau gewesen war, verbiss sich in seinen Arm. Nur durch seine Professionalität konnte Nero den Schmerz herunter schlucken, der sich nun in seinem Arm breit machte. Einer der Söldner, der nicht weit weg stand von Nero, wurde unter zwei der Toten begraben. „Verfluchtes Pack.“, zischte der Blonde und schlug sich den Weg zu seinem Kameraden durch. Doch er kam zu spät, der Mann war tot. Aber nicht nur die Söldner schienen ihre Probleme zu haben, bei der Gilde sah es nicht besser aus. Der Einzige unter ihnen der keinerlei Probleme zu haben schien, war der Hohe Lord. Dieser schwang sein Schwert mit der dunkelblauen, fast schwarzen Klinge mühelos durch das feindliche Heer und streckte einen Feind nach den anderen ohne Gnade zu Boden. „Denkt daran, dass diese Menschen schon tot sind!“, rief er und enthauptete wieder einen Feind. Akkarin bahnte sich einen Weg durch das Heer, denn er wollte Akuma stellen. Der Hohe Lord sowie Nero hatten sich gleichzeitig einen Weg durch das Heer gebahnt und sahen nun in einiger Entfernung, wie Helios sich gegen Akuma und Salva wehrte. „Erstaunlich.“, murmelte der Hohe Lord nur und ging weiter. Dann geschah es. Durch Neros Körper ging ein Ruck und er vernahm Akumas Stimme in seinen Kopf: „Gehorche!“, befahl sie. Keuchend ging der Vizekommandant in die Knie und hielt sich entsetzt den Kopf: „Wie… das kann nicht sein! Verschwinde.“, keuchte Nero verzweifelt. Die entsetzen Schreie hinter ihm verrieten, dass es seinen Kameraden nicht besser ging als ihm. Akkarin sah mitleidslos auf den Elb: „Du musst dagegen ankämpfen. Baue eine Blockade auf, lass ihn nicht weiter eindringen, sonst ist es aus mit dir!“, kam es gewohnt kalt. Nun hielt der Schwarzhaarige seine Schwertspitze an Neros Kehle. Ein kleiner Rinnsal Blut lief den Hals hinab. „Ich werde dich töten, Vizekommandant, solltest du es nicht schaffen ihn abzuschütteln.“, zischte Akkarin und drückte noch einmal stärker zu. Nero bekam langsam Atemprobleme und die Schwertspitze an seiner Kehle verbesserte das ganze nicht besonders. „Vizekommandant!“, rief Ciel und stürmte zu den beiden. „Na los, stech zu. Ich habe keine Lust, eine dieser Totenpuppen zu werden.“, keuchte der Silberäugige und zwang sich dem Hohen Lord in die Augen zu sehen. „Ich soll dich also töten, ohne das du versucht hast zu kämpfen?“. Neros Worte hatte ein leichtes, hinterhältiges Lächeln auf Akkarins Lippen gezaubert. „Du bist erbärmlich. Wie konnte jemand wie du Vizekommandant der Weißen Falken werden? Du bist eine Schande für die Söldner. Wo ist deine Ehre, dein Stolz?“, höhnte der Violettäugige. Ciel hatte sich endlich einen Weg zu ihnen durch gebahnt und hörte die Worte Akkarins. „Herr Nero.“. Ciel wollte sich neben seinen Vorgesetzten knien, doch Akkarins scharfe Stimme hielt ihn zurück. „Wage es nicht! Geh und versuche den Jungen zu beruhigen, bevor er alles in seiner Umgebung umbringt.“, befahl der Schwarzhaarige und schenkte dem Heiler keinen Blick. Dieser sah nun zu Helios und bemerkte das dessen Magie völlig verrückt zu spielen schien: „Wie ihr befiehlt Mylord.“, murmelte der Heiler und machte sich auf den Weg. Nero horchte auf, als der Name des Jungen fiel. Ich darf nicht aufgeben, dachte der Elb nun und begann endlich gegen Akuma zu kämpfen. „Na also, es geht doch.“, murmelte Akkarin als er sah wie Neros Blick sich langsam wieder klärte und dessen Atem wieder gleichmäßiger wurde. Nun ging der Hohe Lord einen Schritt zurück und ließ sein Schwert sinken. „Akuma muss aufgehalten werden, sonst sterben alle die gebissen wurden. Du wirst eurem Heiler helfen, damit der Junge uns nicht noch alle umbringt. Ich werde mich um Akuma kümmern.“, erklärte der Schwarzhaarige in befehlendem Ton. „Du hast aber nicht vor, alleine gegen ihn zu kämpfen?“, wurde er dann auf einmal gefragt und Ravyn grinste den Hohen Lord an. An seiner Seite stand die Zwergin Rita. „Du willst doch nicht den ganzen Spaß für dich alleine haben, Bruder?“. Akkarin zog wieder eine seiner Augenbrauen nach oben, wie so oft wenn Ravyn ihn so vor allen ansprach: „Du vergisst wo wir sind, Ravyn.“, sagte er nur und drehte sich um. Zielstrebig ging er auf die kleine Gruppe vor sich zu, gefolgt von Rita, Ravyn und Nero. „Was hast du gemacht?“, fragte Helios entsetzt als er die Schreie vernahm. Akuma fing nun an wie verrückt zu lachen. „Sie töten sich gegenseitig. Ist das nicht herrlich?“. „Helios, du musst dich beruhigen. Deine Magie spielt verrückt!“, rief Ciel und rannte auf den Jungen zu. Doch auch er wurde von Helios Magie zurück gedrängt, allerdings nicht so brutal wie Akuma vor wenigen Minuten. „Hör auf damit und lass diese Menschen in Ruhe!“, schrie Helios verzweifelt und ging einige Schritte nach vorne. Nun schlug seine Magie wieder wild um sich, bis sie auf ein starkes Hindernis stieß. „Bring deine Magie unter Kontrolle Junge oder willst du alle hier umbringen?“, richtete Akkarin das Wort an Helios. Helios hörte auf. War das nicht der Hohe Lord? Seine Magie zog sich langsam zurück und ballte sich zusammen. Nun bemerkte Helios zum ersten Mal, was er da genau tat. „Sieh an, sieh an. Der Hohe Lord ist gekommen um mich aufzuhalten.“, Akumas Worte trieften nur so vor Hohn. „Hast du vergessen, was ich das letzte Mal mit dir gemacht habe?“. Akkarin sagte nichts, sondern zog einfach nur sein Schwert. Aus den Augenwinkeln sah er wie ein Rabe angeflogen kam und sich ohne weiteres auf der Schulter des Jungen nieder ließ. „Hör mir jetzt gut zu. Es gibt eine Möglichkeit wie du den Menschen hier helfen kannst. Du musst dich darauf konzentrieren die Leute hier zu heilen.“, krächzte Ardere. „Wenn du es nicht tust, wird deine Magie alles zerstören. Hat dir niemand beigebracht mit freier Magie umzugehen?“. „Freie Magie? Was soll das sein?“, wollte der Junge verwirrt wissen. Ardere hätte fast vor Schreck den Halt verloren. „Ich erkläre es dir später. Jetzt konzentriere dich einfach darauf alle zu heilen, das ist wichtiger. Helios, der nicht wusste was das bringen sollte, tat was Ardere von ihm verlangte und konzentrierte sich darauf die Menschen hier zu heilen. Im Geheimen wünschte er sich auch selbst geheilt zu werden und das seine Narben verschwinden sollten. Das war etwas, was er selbst nie laut gesagt hätte. Nun breitete sich seine Magie sanft über das Schlachtfeld aus. Verwundert hörten die Söldner und Gildenmitglieder auf zu kämpfen, als die Toten zu Asche zerfielen und ihre Kameraden von dem Fluch befreit wurden. Die vielen Verletzungen verschwanden einfach, mit denen sie geziert waren. Schmerzen wurden gelindert und verschwanden ebenfalls. Der Geist der Gebissenen wurde von Akumas Präsenz befreit. Als dies alles geschehen war, sackte Helios in sich zusammen. Sofort waren Ciel und Nero an der Seite des Jungen und sahen nun, wie auch dessen Narben verschwanden. Innerhalb weniger Sekunden war nichts mehr von ihnen zu sehen. Auch die blitzförmige Narbe auf seiner Stirn verschwand, welche ihn einst als Harry Potter auszeichnete. ~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich hoffe es hat euch gefallen :) Lg Embla Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)