Elementary Light & Darkness von abgemeldet (Trilogie - Staffel 2) ================================================================================ Kapitel 14: Frust ----------------- Kapitel 14 ~ Frust ~Maiko Hiwatari~ Kurz nach der Hochzeit Es war mit Sicherheit ein riesiger Fehler, den ich mit meinem Jawort besiegelte. Pia heiraten... Wie konnte ich nur? Ach ja, es war Naga, die früh am Morgen auf die Idee kam und es war Pia, die von dieser Schnapsidee begeistert war. Ich hätte sie beide erschlagen können, doch wenn ich mich dagegen gesträubt hätte, wäre ich für alle wieder das Arschloch und sie würden mich mit Fragen überhäufen ob ich Pia etwa nicht lieben würde. Vor allem Naga... Die Frau konnte richtig schlimm sein, allerdings lange nicht so schlimm wie meine Mutter. Ob es sie wohl sehr getroffen hat, dass wir sie nicht eingeladen hatten? Hoffentlich... Mit Pia hatte ich sowieso schon ein Kind, also warum nicht gleich vollkommen in den Untergang wandern? Die Gäste sahen nicht sonderlich glücklich und begeistert aus. Eher genervt und frustriert. Zwar amüsierten sie sich miteinander, aber es kam eher gezwungen rüber. Was sollten sie auch sonst tun? Schmollen? Es war wie eine Fassade. Jeder hier wusste, dass es zu diesem Zeitpunkt falsch war, dass ich nicht aus freien Stücken handelte, sondern dass Naga alles bestimmte. Der schönste Tag des Lebens? Drauf geschissen, dachte ich mir und schnipste meine Zigarette ins Gras. Und obwohl sie es wussten, lächelten sie, freuten sie sich – zumindest offiziell – und beglückwünschten uns. Ja, für Pia war es der schönste Tag... Für mich eher ein Alptraum. Ich war dankbar und froh, dass ich Jenn hatte. Ich sehnte mich danach auch Feye zu uns zu rufen, sie starrte uns die ganze Zeit sehnsüchtig an. Wir sehnten uns alle nacheinander, immerhin waren wir lange befreundet. Doch was sie getan hatte war unverzeihlich. Hätte ich noch einmal die Möglichkeit, würde ich verhindern zu wissen, was ich wusste. Sie und Luzifer... Aber sie sah nicht gut aus. Es ging ihr sicherlich schlecht... „Hier bist du, Schatz“, sagte Pia fröhlich und hakte sich bei meinem Arm ein. „Ja... Du hast mich gefunden, wie schön.“ Ihre Blicke wandelten sich in Enttäuschung um und sie stemmte ihre Fäuste in die Hüfte. „Warum hast du nicht Nein gesagt, als der Standesbeamte dich fragte ob du mich heiraten willst!!? Man merkt doch, dass du keinen Bock darauf hast!“ „Doch, doch... Natürlich hab ich Bock drauf. Mein Gott, reg dich nicht so auf, Zicke.“ „Und jetzt beleidigst du mich auch noch! Am Tag unsrer Eheschließung... Tzz.“ „Sind wir ehrlich, es war eh nicht unsere Hochzeit, sondern das was deine Mutter für uns wollte.“ „Du bist so undankbar...“, sagte sie wütend und enttäuscht, ehe sie davon stampfte und ihrer Schwester Maya den Blumenstrauß in die Arme schleuderte. Maya blickte mich fragend an, zuckte dann allerdings mit den Schultern. „Schade, dass Jay nicht da ist um das zu erleben“, murmelte Jenn, die sich wieder zu mir stellte. „Er würde heulen... Wo ist Feye hin?“ „Keine Ahnung. Vielleicht wieder Sex mit Luzifer haben. Ich versteh sie nicht.“ „Sex mit Luzifer? Du bist doof... Sie stand vorhin noch bei den Anderen. Also auf meiner Hochzeit... Mit ihm... Hahaha, soweit würde nicht mal sie gehen.“ Jenn stimmte mir zu und wir lachten beide. Ich war froh sie zu haben. Doch Jayden und Feye fehlten uns beide. Ich machte mir Sorgen um Jay... Am Abend saß ich frustriert zu Hause und hörte mir die wütenden Worte meiner frisch angetrauten Gattin an. Sie lief mit unserer Tochter auf dem Arm hin und her. „Ich fasse es einfach nicht, dass du mich aus Zwang geheiratet hast!“ „Hättest du dir das nicht denken können? Ihr hättet mich doch wohl umgebracht wenn ich nicht zugestimmt hätte.“ „Du liebst mich nicht...“ „Doch.“ Sie nervte mich. Mir fielen bald keine Antworten mehr auf ihre Fragen und Vorwürfe ein. Sollte ich ehrlich sein? Oder besser lügen? Vielleicht wär es auch praktisch einfach wieder das Weite zu suchen. Aber diesmal wollte ich nicht wie ein Feigling davonlaufen. Irgendwie liebte ich sie ja schon, aber ich liebte das Drumherum nicht. Naga war die Hauptursache unserer Probleme. Aber Pia wollte das nicht wahrhaben. Plötzlich verstummten wir, als es einen lauten Knall gab. Die Kleine auf Pia's Arm erschreckte sich so sehr, dass sie anfing zu Schreien, was wiederum Aggressionen in mir hervorrief. „Was war das!?“ „Eine Explosion, denke ich“, antwortete ich aufgebracht und riss das Fenster auf um vielleicht etwas sehen zu können. Leider war die Sicht von hier auf die Stadt nicht gerade vorteilhaft. „Vielleicht ein Angriff von Dämonen? Dann müssen wir hin und nachsehen!“ „Ja, ich gehe...“ Im nächsten Moment stürmten Naga und Maya herein. „Habt ihr das auch gehört?“, fragte Maya entsetzt. „Es scheint eine Explosion gegeben zu haben. Wir sollten nachsehen.“ „Ich gehe“, warf ich erneut in den Raum, doch Pia und Naga hatten es wohl anders geplant. „Nein! Du, mein Lieber, darfst ausnahmsweise mal auf die Kleine aufpassen und dich als Vater üben.“ „Das ist eine gute Idee und damit dir nichts passiert, begleite ich dich, Pia. Maya, du bleibst bei ihnen. Einer muss ja darauf achten, dass das Kind nicht ums Leben kommt, bei dem Vater“, murmelte Naga vorwurfsvoll und schnappte ihre jüngere Tochter. Maya kam nicht dazu ihre Meinung zu äußern. Sie seufzte nur und ließ die beiden Frauen passieren. Kaum waren sie weg, legte ich meine Tochter einfach in ihr Gitterbett. Die würde schon einschlafen, und gegessen hatte sie ja erst. Ich selbst musste erstmal meine Nikotin-sucht stillen und ins Wohnzimmer, eine rauchen. „Du bist schon ne arme Sau“, sagte Maya, die sich ebenfalls mit einer Zigarette im Mund zu mir gesellte. Ich gab ihr ein Seufzen als Antwort. „Ich weiß, meine Schwester ist ganz schön, wie soll ich sagen, verklemmt. Meiner Meinung nach passt ihr nichtmal zusammen und die Hochzeit war eine einzige Farce.“ „Ja... Sozusagen. Aber was sollte ich tun?“ Ich war so grenzenlos bescheuert... Und dann verrannte ich mich auf einmal auch noch in eine Vorstellung, die mir nicht mehr in den Kopf hätte kommen sollen und die ich schon einmal hatte. Maya – sie war so unheimlich sexy. Ihre glänzenden rote Haare, wie sie ihren Nacken streiften. Diese Augen, so anziehend. In ihnen konnte man nicht den winzigsten Hauch von Unschuld erkennen. Sie konnte eine Bestie sein, so wild war sie. Und sie hielt sich zurück, mit aller Kraft. Wir waren uns ähnlich, trotz des Altersunterschiedes, den man anhand unseres Aussehens kaum erkennen konnte. Unsere Begegnung im Badezimmer neulich sollte mir eigentlich eine Lehre sein. Sie würde darauf nie im Leben einsteigen. Doch schon einmal hielt ich ihre Brust in der Hand und sie hätte mich locker verführen können... Ihre Blicke trafen meine und es fühlte sich an wie ein Messerstich in den Magen. Sie stieß das letzte bisschen Rauch ihrer Zigarette in mein Gesicht, während sie mich herausfordernd anguckte. „Das ist nicht gut...“ „Ich weiß... Letztes mal, konnte ich dich noch abweisen, aber jetzt – oh man.“ „Du wolltest mich neulich also doch?“ „Hätte ich dich nicht ins Wasser geschubst, wäre ich über dich hergefallen.“ Mehr Worte gab es nicht mehr zwischen uns, denn sie fiel mir förmlich in die Arme und wir küssten uns. Immer wilder und hemmungsloser, während ich meine Hand auf ihre Brust legte und ich spürte wie mein Körper nach Befriedigung schrie. Mit Pia hatte ich lange keinen guten Sex mehr, wenn überhaupt. Sie hatte nicht viel Erfahrung. Maya dafür umso mehr. Sie hatte oft Sex in ihrer Jugend. Mit den verschiedensten Männern. Uns immer noch in den Armen haltend drehten wir uns, sodass sie sich an die Wand lehnte. Lustvoll, wild und leidenschaftlich streiften meine Lippen an ihrem Hals herab, bis hin zu ihrem Dekolletee. Das Oberteil griff ich im selben Moment und zog es ihr über den Kopf. Sie hatte wunderschöne große und runde Brüste. Man könnte meinen, sie hätte sich mehrfach dafür unters Messer gelegt. Doch sie fühlten sich echt an. Sie ergriff die Initiative und schubste mich frech auf das Sofa, wo sie sich herunter beugte und meine Hose öffnete, ehe sie sich mit gespreizten Beinen auf mich setzte. Ihren nur knapp unter der Hüfte liegenden Rock schob sie etwas nach oben, den String zur Seite, sodass wir anfangen konnten. Ich hatte alle Mühe mich bei ihr zu beherrschen... Ihre rhythmischen Bewegungen – es fühlte sich so gut an. Ich hatte jedoch, trotz aller Leidenschaft, meine Konzentration auf die Haustüre gerichtet. Naga und Pia hätten jeden Augenblick zurück kommen können. Würde Naga sehen, was ich hier am Tage meiner Hochzeit mit ihrer anderen Tochter trieb, würde sie mich umbringen... Aber das Risiko war es mir bei Maya's Anblick wert. Nachdem wir beide gekommen waren, zogen wir schnell unsere Klamotten zurecht und saßen atemlos nebeneinander. „Es war... Der Wahnsinn“, keuchte sie und fuhr sich mit der Hand durch die Haare, die sich schwerfällig auf ihre nasse Stirn gelegt hatten. Auch jetzt sah sie äußerst sexy aus... Ich hätte sie am liebsten auf der Stelle nochmal genommen... „Das war ein Fehler... Oh mein Gott... Ich hab meine Frau mit ihrer Schwester betrogen. Das soll mein letzter Seitensprung bleiben!!!“ „Und ich wollte eigentlich nicht in mein altes Verhaltensmuster zurückfallen... Aber du machst es mir auch zu schwer.“ „Es war nur Sex... Oder?“ Sie blickte mich kurz an und schüttelte den Kopf: „Natürlich war es nur Sex... Was denkst du denn?“ Warum fühlte sich diese Antwort so schlecht an? Verlegen stand sie auf: „Die Beiden müssten bald zurück sein! Haben wir auch keine Spuren hinterlassen?“, fragte sie und lachte. Wie hektisch sie auf einmal wurde. So kannte ich sie überhaupt nicht. Während ich sie beobachtete musste ich nachdenken. Irgendetwas bahnte sich an... Während meine Welt beim Gedanken an Pia trüb, verzweifelt und voller Zwang schien, leuchtete sie bei Maya's Anblick förmlich auf. Nun schüttelte ich den Kopf... Ein schlechter Gedanke und absolut nicht realistisch. ~ Chann Coldfire ~ Spät am Abend von Maiko's und Pia's Hochzeit Irgendwas stimmte hier ganz und gar nicht. Clyde und Hailey versprachen nachdem sie sich versichert haben, was das für eine Explosion war, noch zu uns zu kommen. Die ganze Familie war sowieso an diesem Tag schon versammelt. Ich dachte, es wäre ein guter Zeitpunkt meinen Kindern die Wahrheit zu sagen. Es machte mich nervös... Ich musste ihnen sagen, dass ich erneut schwanger war und diesmal nicht wusste, von wem überhaupt. Sie würden mich vielleicht hassen, mich als Schlampe bezeichnen – ich wusste es nicht. Doch ich hatte Angst vor ihrer Reaktion. So oder so würden und müssten sie es irgendwann erfahren und so wäre es besser, sie würden es von mir hören, als dass sie auf einmal in einigen Monaten meinen riesigen Babybauch sehen würden. Rick saß mit Jill, Jenn und Ryan auf dem Sofa. Nur er wusste, was ich vor hatte, doch er nahm es lustig. Er gönnte mir meine schlechten Gefühle. Dass er noch immer wütend auf mich war, konnte ich sogar verstehen. Ich war dankbar, dass er mir ein weiteres mal nicht den Laufpass gab. „Diese Hochzeit war ja mal mehr als nervig. Das hat nichtmal Maiko verdient“, sagte Jill nachdenklich. „Ich fand es lustig!“ „War klar, du kleine Ratte“, giftete Jenn ihren kleinen Bruder an. „Warum er das mit sich machen lässt, weiß ich auch nicht“, grübelte mein jüngeres Ebenbild und verschränkte die Arme. Rick öffnete sich eine Bierdose: „Er weiß eben noch nicht was er will. Ich gebe dieser Ehe keine lange Zeit.“ „Da hast du Recht, Dad. Ich glaube, dass Maiko noch die Richtige findet. Pia scheint es jedenfalls nicht zu sein“, antwortete Jill. Während sich Ryan weiterhin über die Hochzeit und Maiko lustig machte, ging die Tür auf und Clyde war endlich da. „Sorry, hatte etwas länger gedauert“, sagte er etwas außer Puste und musste sich erst kurz fassen. Ich machte mir immernoch Sorgen um seine Gesundheit... Hoffentlich bräuchten wir keinen Notarzt, wenn ich ihnen meine Neuigkeiten sagen würde. „Und, war es ein Angriff von Dämonen?“ Alle guckten ihn auf Jill's Frage gespannt an. „Nein, ich glaube nicht. Wir haben auch keine Verdächtigen gesehen. Hailey ist nach Hause damit Feye nicht so lange alleine ist. Die ist eh total komisch drauf.“ „Hehe... Warum nur...“, murmelte Jenn und verdrehte kläglich grinsend die Augen. „Weißt du was darüber?“, fragte Clyde. „Nein. Dass Jayden so komisch ist, wird sie wohl verwirren, sie ist doch so sensibel.“ Clyde setzte sich neben seine Schwestern und seufzte. „Das ist das Alter!“ Rick klopfte unserem Sohn auf die Schulter und lachte, doch Clyde fand es nicht sonderlich lustig. Und Jenn, die sich im selben Alter befand, auch nicht. Sie sendete einige tödliche Blicke an ihren Vater, der schon verstand und seinen Mund hielt. „Warum sind wir denn jetzt eigentlich alle hier, Mum?“ „Genau, ich will chatten und chillen!“, warf Ryan ein. „Chatten!? Dir geb ich, dein PC ist so gut wie weg.“ „ABER DAD!!!“ Ich versuchte Ryan's Wutausbruch zu ignorieren und kam auf die Frage von Jill zurück. Gefasst, jedoch auffällig nervös setzte ich mich in die Reihe und schnaufte tief durch. Ihre Blicke waren komplett und gespannt auf mich gerichtet. „Nun... Ich kann mir vorstellen, dass ihr jetzt nicht viel davon halten werdet... Aber... Ich bin schwanger!“ „WAS!?!?!?!“, kam es fast synchron aus allen Mündern geschossen. Jill und Jenn standen sogar auf, so entsetzt waren sie. Clyde legte seine Hand auf die Brust und keuchte: „Ich glaub, ich sterbe...“ „Haha!“, rief Ryan lachend dazwischen und zeigte auf Clyde. „Mum!!! Sag, dass das nicht wahr ist!!!“ „Jill hat Recht, wie könnt ihr nur!!? Sind wir euch nicht genug?“ „Doch, Jenn... Es ist auch nicht geplant gewesen“, versuchte ich mich zu rechtfertigen. Clyde stöhnte auf: „Das ist doch nichts Neues... Oh Man...“ „DAD! Ich dachte wenigstens du bist so vernünftig!“ „Tja, Jill... Wenn wenigstens ich der Vater davon wäre.“ „RICK!“ Ich konnte es nicht fassen... Dieses boshafte Miststück!!! Sie wurden noch entsetzter und begannen heftig zu diskutieren. Eine dröhnende Lautstärke erfüllte unser Wohnzimmer, voll von Geschrei, Entsetzen, Empörung und Ryan's Gelächter. „RUUUUUUUHEEEEE!!!!“, schrie ich mit voller Kraft in den Raum, wodurch sich alle wieder sammelten und sich versuchten ruhig hinzusetzen. Man konnte deutlich sehen, was Jill und Jenn von mir hielten. Sie hatten praktisch auf der Stirn stehen, dass sie mich für eine Schlampe hielten. „Ma... Warum tust du sowas?“, fragte Jill gezwungen ruhig. Auch die Anderen blickten mich eindringlich an. „Hey ist doch toll! Dann bin ich nicht mehr das kleine Arschloch, hahahah!“ „Halt die Fresse, Ryan“, sagte Jenn und schlug ihn. „Alkohol ist keine Ausrede, aber ich war stockbesoffen“, antwortete ich verlegen. Und nun würde sicherlich auch die Frage kommen, wer denn der andere Kerl sei. Das würde Jill überhaupt nicht gefallen, denn sie war mit Yoshi's Sohn verheiratet. „Wer?“, fragte sie sogleich, als ob ich es nicht geahnt hätte. Die Antwort fiel mir schwer, doch ihre Ungeduld drängte mich zu sehr. „Es war... Yoshi.“ „WAS!?!“, platzte es erneut aus allen raus. Nun stand Jill wieder auf: „Ich fasse es nicht! Mit meinem Schwiegervater!!! Wo ist deine Ehre geblieben, Ma! Dad, du tust mir aufrichtig leid.“ „Wir werden schon damit fertig, immerhin könnte auch ich der Erzeuger sein“, antwortete er gelassen und stieß damit auf Unverständnis seiner Töchter. „Hoffen wir es mal... Am Besten lässt du dir einfach alles, was man zum Gebären benötigt rausnehmen“, sagte Jenn karg. „Iiiih!!!“, rief Ryan laut ein. Mir reichte es jetzt, ich packte ihn an den Schultern: „Du gehst jetzt nach oben in dein beschissenes Zimmer, Junge! Du weißt jetzt ja was Sache ist! Ab mit dir!!!“ „ABER MAAAA!!!“ „Tschüss!“ Laut meckernd verzog er sich nach oben. Die Anderen waren sichtlich erleichtert von seiner Anwesenheit erlöst zu sein. Er hatte einfach genervt mit seinem Gelächter. „Wenn das Kind so wird wie der da – Jenn deutete Ryan hinterher – dann bin ich weg! Sofort!“ Clyde stand auf und stellte sich vor mich, ehe er mich umarmte und mich ansah: „Ach Ma... So ein Scheiß passiert eben. Ich verstehe dich. Und wenn sie eben ein Kind von nem Anderen bekommt. Na und!? Habt ihr Dad fertig gemacht, weil es Debby gibt?“ „Mooooment mal, Bruder! Debby ist vor seiner Beziehung mit Ma entstanden! Dad hat sie nicht hintergangen.“ „Jill, du bist ne Spielverderberin!“ „Ich bin fair.“ „Sehe ich auch so“, stimmte Jenn nickend zu. „Jetzt ist aber mal gut, Kinder“, sagte Rick ungeduldig. „Jetzt wissen wir die Wahrheit, ändern kann man nichts mehr. Zudem sind wir alle alt genug, um die Beiden mit der Plage allein zu lassen, hahah!“ „CLYDE!“, schrie Jill empört auf und stemmte die Hände in die Hüfte. Er grinste und winkte lässig ab. „Ich geh jetzt nach Hause und werde es Hailey und Feye beibringen. Immerhin werden die früher oder später auch sehen, was da in deinem Bauch abgeht“, sagte Clyde frech und tätschelte mir auf den Kopf, ehe er sich von seinen Schwestern und Rick verabschiedete. „Ich gehe jetzt auch nach Hause. Muss das erst verarbeiten! Was ein scheiß Tag!“ Jill schüttelte verständnislos und erschöpft den Kopf, schenkte mir zu meiner Erleichterung doch eine Umarmung zum Abschied. Jenn ging ihr gleich hinterher, ohne etwas zu uns zu sagen. Wahrscheinlich würde sie zu Alec gehen und die Nacht bei ihm verbringen. Nun waren Rick und ich alleine. Seufzend setzte ich mich neben ihn und legte meine Hände auf meinen Bauch. Ich war müde, mein Kopf schmerzte und ich wollte nicht weiter kritisiert werden. Der Tag hatte mich ordentlich geschlaucht. „Meinst du es war richtig ihnen jetzt schon alles zu erzählen?“ „Klar. Irgendwann wäre es genau so gekommen. Ob jetzt, oder in ein paar Wochen...“ „Sie waren so wütend und enttäuscht.“ „Ja Schatz, was erwartest du!? Freude? Es war absehbar, dass sie nicht gerade Luftsprünge machen würden.“ Es machte mich traurig, dass meine Familie mich als Schlampe betrachtete. Hätte ich das doch nur niemals gemacht. Doch selbst wenn ich es nur mit Rick an diesem Abend gemacht hätte und nun schwanger wäre, dann wäre es kaum anders gekommen. In dieser Zeit, in diesem Alter noch ein Kind zu bekommen ist der pure Wahnsinn. „Wo gehst du hin?“, fragte Rick, als ich aufstand und zur Haustür ging. „Ich brauche etwas frische Luft und muss alleine sein. Muss nachdenken...“ Ich ließ ihm keine Gelegenheit sich schnell Schuhe anzuziehen und mitzukommen. Noch bevor er irgendwas sagen konnte, war ich bereits draußen. Ich beschloss zum Meer zu gehen. Und wenn ich doch abtreiben würde? Dann wären die Probleme doch wieder weg geschafft. Ich wusste nicht einmal ob Rick und ich nochmal die Nerven hätten ein Kind groß zu ziehen. Vor allem nicht, wenn es Yoshi's Kind wäre. Er würde sich nicht darum kümmern wollen, aber auch das könnte ich ihm nicht übel nehmen. Abtreiben... Leben zerstören... War es das wirklich wert? Plötzlich schreckte ich auf, als sich in einer dunklen Strandecke etwas regte. Mein Instinkt ließ mich augenblicklich in Kampfstellung gehen und meine Kräfte bereit halten. Als ich versuchte zu erkennen, was sich dort in der Dunkelheit herumtrieb, sah ich das, was ich bereits geahnt hatte – einen Dämon! Doch... Er tat gar nichts um mich zu töten. Er sah, dass ich da war, blieb aber sitzen. „EY! Wird’s bald!? Willst du mich nicht angreifen? Oder ist das ein dummes Spiel?“, rief ich ihm entgegen. Er blieb weiterhin sitzen. Langsam wurde ich wütend und schoss eine Wasserkugel auf ihn. Er wich ihr nicht aus und wurde herumgeschleudert. „Aua“, sagte seine schrille Stimme energielos. Er wehrte sich nicht? Vorsichtig ging ich zu ihm und sah, dass meine Kugel ihn am Kopf getroffen hatte und er nun blutete. Wusste gar nicht, dass Dämonen bluten können... Es war rotes Blut, genau wie unseres. „Was ist los!?“ „Lass mich in Ruhe, ich mag nicht kämpfen.“ „Wie? Aber...“ „Ich will nicht mehr dort sein, deswegen bin ich davon gelaufen und sitze seitdem hier. Bei Tagesanbruch muss ich mir dann eine andere Ecke suchen.“ „Ein abtrünniger Dämon?“ Skeptisch beobachtete ich ihn wie er sich wieder aufrichtete und sich erneut auf eine Liege setzte. Er wollte wohl echt nicht... Dabei war ich extrem misstrauisch. Er hätte mich täuschen können, mich aus dem Hinterhalt angreifen können. „Wieso bist du davon gelaufen?“ „Wenn man nicht tut, was sie von einem wollen, wird man einfach so getötet... Als wären wir Dämonen nur ein Haufen Dreck. Ich hab keine Lust mehr auf dieses wertlose Leben. Meine vier Freunde wurden getötet, mich lief sie laufen...“ Irgendwie tat er mir leid... Obwohl er einer unserer Feinde war und ich schon so viele von ihnen auf dem Gewissen hatte. Dieser hier war anders... Er schien so gefühlvoll. Keiner von ihnen hatte so viel Ausdruck. Oder ich hatte es einfach nie gemerkt. „Und was wird jetzt aus dir?“, fragte ich ihn, während ich mich einfach neben ihn setzte. Er zuckte mit den Schultern, soweit man das als Schultern bezeichnen konnte. „Ich weiß es nicht. Ich habe kein zu Hause mehr.“ Da kam mir eine unglaubliche Idee, die die Geduld meiner Kinder und auch die von Rick um ein Weiteres strapazieren würde. Doch ich stand mit dem gesamten Haushalt alleine da. Rick war viel arbeiten und Ryan ein schwieriges Kind. Bald würde ich erneut Mutter werden und ich sah meine Überforderung praktisch schon vor mir. „Ich mache dir einen Vorschlag. Du darfst bei uns wohnen, wenn du mir beim Haushalt hilfst.“ „Ich?! Wirklich? Aber... Töten die mich nicht sofort?“ „Ich verbiete es ihnen...“ „Das... Das ist wirklich das schönste was mir jemals passiert ist!“ Er schien kleine Tränen in den Augen zu bekommen. Ich stand auf und reichte ihm die Hand: „Also? Kommst du mit mir?“ „Natürlich, My Lady!“ Er verbeugte sich tief, was mir die Verlegenheit ins Gesicht trieb. My Lady... Daran könnte ich mich gewöhnen. „Aber wehe du bist böse und greifst uns an!“ „Sicherlich nicht, My Lady! Ihr seid nun mein Leben. Ich werde Euch beschützen!“ „Hast du eigentlich einen Namen?“ „Nein, wir haben keine Namen.“ „Dann bist du jetzt Chucky“, beschloss ich und er schrie vor Freude auf und lachte. Ein seltsamer Dämon... ~ Kapitel 14 ~ Frust ~ Ende ~ Fortsetzung Folgt ~ Hallo auch! :D Endlich ein weiteres Kapitel. Ich denke, davon wird es in nächster Zeit wirklich mehrere geben, denn ich hab mir fest vorgenommen, Elementary Light & Darkness diesen Monat zu beenden. Es wird 21 Kapitel geben, ich bin nun bei 19 :3 Und es ist so schwierig damit umzugehen dass ihr an diesem Punkt erst den Stand von Kapitel 14 habt xD Aber ich will euch ja nicht zu viele Kapitel auf einmal aufdrücken. Die restlichen Kapitel kommen trotzdem alle noch vor Monatsende. :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)