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Elementary Light & Darkness

Trilogie - Staffel 2
von

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Chancenlos

~ Feye Coldfire ~


 

„DU HAST WAS!?“, schrie Jenn hell auf, als Maiko uns auf dem Schulweg von seiner Verlobung erzählte. Wieder war es Montag und ich fühlte mich einigermaßen Glücklich. Das ganze Wochenende hatte ich mit Jayden verbracht und hoffte, dass dieses unwohle Gefühl doch noch verschwinden würde. Es schien zu funktionieren, langsam schien ich sogar wirklich was an ihm zu finden.

„Ja und!? Dann heirate ich sie halt! Ist doch nicht schlimm wenn ich sie nicht wirklich liebe!

So ne Hochzeit wär das Beste was mir passieren könnte! Naga würde mich endlich in Ruhe lassen, ich hätte ein Haus und immer was gutes zu Essen! Glaub mir, die letzten Tage dort haben mir gefallen!“ „Maiko... Du Trottel! Du heiratest ne Iwanov!!! Überleg's dir gut!“

„Aber dann muss ich nicht mehr nach Hause!“ „Ja und!? Deswegen gleich heiraten!? Ich versteh dich einfach nicht!!!“, fuhr Jenn ihn erneut an und schlug sich verzweifelt die Hand auf die Stirn.

Maiko seufzte und guckte mich an: „Siehst du das genauso?“ „Ich finde... Ihr solltet heiraten. Sicher lernst du sie noch lieben.“ „FEYE!!! RED IHM DOCH KEINEN SCHEIß EIN!!! DU BIST JA MINDESTENS GENUSO BLÖD WIE ER! Family, ich sag's ja...“ Sie meckerte noch einige weitere Schritte vor sich hin und lief voraus. Wir liefen weiter zu Jayden nach Hause, wo wir klingelten.

„Sicher sieht Jayden das genauso naiv wie ihr beide! Bin ich denn die einzig Normale hier?“

„Jenn, du nervst. Reg ich ab“, sagte Maiko genervt, als auch schon Marisha vor uns stand und die Tür öffnete.

„Morgen, Mari! Ist Jay noch nicht fertig?“ „Hmm? Aber der war heute Nacht doch gar nicht zu Hause. Ich dachte er war bei einem von euch?“ „Was? Also bei mir war er nicht.“ „Bei mir auch nicht“, pflichtete Maiko Jenn ratlos bei. Das war wirklich komisch.

Bis gestern Abend waren wir noch zusammen, dann ging er nach Hause. Zumindest sagte er mir das so... Ich fing an mir etwas Sorgen zu machen, doch noch bestand eigentlich kein Grund dazu. Maiko seufzte: „Vielleicht ist er ja schon in der Schule, wir treffen ihn da nachher.“ „Genau, mach dir keine Sorgen, Tante Mari!“ „Ist gut Kinder, Jay kann schon gut auf sich alleine aufpassen. Ihm wird schon nichts passiert sein.“

Und sie machte sich trotzdem Sorgen. Aber ich denke, das ist normal bei einer Mutter. Jenn, Maiko und ich spekulierten noch bis zur Schule was mit Jayden sein könnte und hofften ihn dort anzutreffen. Zu unserem Entsetzen war er heute auch nicht in der Schule!

Nun machte ich mir wirklich Sorgen! Jayden war eigentlich nicht der Typ, der öfter die Schule schwänzt. Die ganze Zeit saß ich angespannt im Klassenzimmer und am liebsten wäre ich aufgespritzt um ihn zu suchen. Erst nach dem Unterricht traf ich mich wieder mit meinen beiden Freunden.

„Und er ist die ganze Zeit nicht aufgetaucht?“, fragte Jenn verwundert, während sie sich eine Kippe anzündete. Maiko tat es ihr gleich: „Das ist wirklich komisch. Sollen wir uns aufteilen und ihn suchen?“

Jenn und ich waren damit einverstanden. Er war immerhin unser bester Freund und vor allem mein Freund. Ich wollte nicht, dass ihm irgendetwas zustößt. Nachdem die Beiden fertig geraucht hatten, beschlossen wir uns aufzuteilen. Dabei sollte ich den Stadtpark absuchen.

Da es mal wieder nur am Regnen war, waren kaum Leute unterwegs. Darüber war ich aber auch recht froh, denn unter riesigen Menschenmassen hätte ich ihn wohl kaum gefunden. Verzweifelt rannte ich durch die Wege und rief nach ihm. Keine Spur... Seufzend kramte ich mein Handy aus meiner Westentasche und versuchte ihn nochmal telefonisch zu erreichen. Auch dies war vergeblich. Das Handy war aus und es ging nur die Mailbox ran. Langsam gab ich die Suche auf und wollte wieder zurück zu unserem Treffpunkt.

Ich ahnte nichts Schlimmes, als ich plötzlich einen stechenden Schmerz in meinem Rücken spürte und durch einen Druck nach vorn zu Boden geschleudert wurde. Was war das!?!? Dämonen!? Aber ich wurde noch nie von Dämonen angegriffen... Und auch Luzifer hatte mir nie ein Haar gekrümmt. Erschrocken drehte ich mich um und traute meinen Augen nicht. Zehn Meter vor mir Stand Jayden und schwieg. Er guckte mich an und hob seine Hand um erneut Wind zu erzeugen. In meiner Naivität freute ich mich einen kurzen Moment bis ich realisierte, dass er mich angegriffen hatte! Warum?

„JAAAY, HÖR AUF! BITTE!!! WAS SOLL DAS DENN!? WAS IST MIT DIR LOS?!“ „Halt's Maul, Schlampe!“, sagte er finster und schoss erneut auf mich. Ich konnte gerade noch so ausweichen. Verzweifelt rannte ich davon und versteckte mich hinter den umliegenden Bäumen, die von Jay zerschossen wurden. Einer nach dem Anderen wurden einfach durch einen Windangriff zerschnitten. Oder er ließ Blitze einschlagen, die durch den heftigen Regen noch besser geleitet wurden. Egal wie sehr ich mich versteckte, er fand mich überall.

Ich konnte und wollte mich nicht wehren. Einerseits wusste ich nicht, wie ich mit meinen Kräften umgehen sollte. Ich konnte sie einfach nicht benutzen! Andererseits war das mein Freund! Ich könnte ihm unmöglich etwas antun! Doch warum drehte er so durch!? Was hatte ich ihm getan?

Dass er mich so behandelte, machte mich endlos traurig. Ich verstand die Welt nicht mehr, als ich nur noch am Flüchten war. „SCHLAMPE, GIB ENDLICH AUF! DU KANNST NICHT ENTKOMMEN!“, hörte ich ihn rufen und rannte weiter. Er würde mich umbringen, wenn er mich kriegen würde! Wären Jenn und Maiko doch nur gerade hier! Vielleicht könnte ich es schaffen die beiden am Treffpunkt zu finden! Kurz vorm Parkausgang war ich etwas erleichtert, weit wäre es nicht mehr. Jayden verfolgte mich immernoch. Er hatte den halben Park zerstört.

Aus dem Park kam ich erst gar nicht heraus, denn kurz bevor ich den Ausgang erreichte kam von oben plötzlich eine junge Frau gesprungen und versperrte ihn mir.

„Na, na, na... Wo wollen wir denn so schnell hin, meine Süße?“ „Was!? Wer bist du!? Was wollt ihr von mir!?“, fragte ich verzweifelt und war den Tränen nah, da meine Aussichten nun sehr schlecht waren.

Ihre roten Haare hatten schwarze Spitzen und ihre Augen strahlten im selben Rot wie die Haare. Sie trug durch und durch schwarz, war zudem sehr knapp bekleidet.

Sie grinste und kam ein paar Schritte auf mich zu. Inzwischen kam auch Jay gerannt und stellte sich neben sie. Woher kannten sich die Beiden!? Hat er... Hat er vielleicht was mit ihr?... Aber warum sollte er das tun, jetzt so kurz nachdem wir zusammen kamen?

„Willst du nicht kämpfen und wenigstens versuchen zu überleben?“ „Die ist eh zu nichts zu gebrauchen. Was findet dein Vater nur an ihr?“ „Keine Ahnung“, antwortete die Rothaarige. Erst jetzt fiel mir auf, dass ihre Augen nicht normal waren. Sie hatten eine dämonische Ausstrahlung. Was ihr Vater nur an mir findet??? War sie etwa...

Sie kam weitere drei Schritte auf mich zu und legte eine Hand in ihre Hüfte: „Was kannst du überhaupt, Mädchen? Kämpfe!!! LOS!“, schrie sie zuletzt und schoss eine Energiekugel aus Dunkelheit nach mir. Dieser konnte ich gerade noch ausweichen. Sie schlug hinter mir an einem Baum ein und zerriss Diesen in tausend Stücke. Zudem befand sich an der Stelle nun ein riesiger Krater. Sie war stark! Sehr stark...

Und da bildete ich mir tatsächlich ein im Notfall etwas gegen Luzifer tun zu können!? Selbst Jayden war mir haushoch überlegen. Warum redete dann jeder davon, dass ich der wohl mächtigste Assistant sei und die Erlösung bringen könnte!?

Viel Zeit mir weiterhin Fragen zu stellen hatte ich nicht, denn die Fremde und Jay griffen mich erneut an. Diesmal zusammen, was es mir sehr schwer machte. Es dauerte nicht lange, da traf Jay mich auch schon mit seinen Kräften und schleuderte mich wieder zu Boden.

Mein Arm tat weh... Er blutete stark. Leicht wimmernd und verzweifelt saß ich vor den Beiden und hielt mir den Arm. Ich war chancenlos... Absolut! Wenn mir jetzt keiner zu Hilfe kommen würde...

Die Rothaarige grinste wieder: „Und sowas soll Vater's großer Trumpf sein? Und sowas soll die Wiedergeburt meiner Mutter sein!? Peinlich! Bringen wir sie um.“ „Nichts lieber als das.“

Beide streckten nun ihre Arme nach mir aus und bündelten ihre Energie, die mich im nächsten Moment zerschmettern sollte. Doch als ich meine Augen zusammenkniff und mein Ende erwartete, passierte nichts. Eher wurde ich durch ein grelles Licht und weißen Flügeln geblendet. Vor mir stand... Ein Engel!?

Dieser Engel hatte sich schützend vor mich gestellt und seine Flügel ausgebreitet.

„Verzieht euch! Alle beide!“ „Na klasse, jetzt weiß ich wieder warum ich Engel hasse! Die kommen immer wenns gerade schön lustig ist! Verziehen wir uns!“, sagte Luzifer's Tochter und verschwand mit Jayden im Nichts. Die seltsame Frau, die mich gerettet hatte, drehte sich zu mir.

Ich traute meinen Augen kaum... Seraphina? War das wirklich Seraphina? Meine Freundin aus meiner Zeit? Fassungslos stand ich auf: „Seraphina?“ „Nein... Ich bin Lumen.“ „Lumen??? Ach... Du hast diesen Pakt mit Dad abgeschlossen!!!“ „Wir müssen weg hier.“

Sie legte ihre Arme um meine Taille, hielt mich fest und flog mit mir davon. Von Oben konnte ich sehen, dass die Polizei bereits auf dem Weg zum Park war. Klar, bei dem Lärm und der Zerstörung! Lumen setzte mich an meiner Lieblingsstelle ab. Dort, wo ich mich schon so oft mit Luzifer getroffen hatte. Sie heilte auch gleich meine Wunden, die ich dank Jayden hatte.

„Ich kann es kaum glauben... Ein Engel hat mich gerettet... Ich versteh gar nichts mehr...“ Sie lächelte mitfühlend und legte ihre Hände auf meine Schultern. Will sie mir etwa auch einen Pakt anbieten!? „Feye, deine Kräfte sind noch tief in dir verborgen und am schlummern. Doch sind sie erstmal erweckt, so musst du aufpassen, dass sie dir nicht außer Kontrolle geraten. Manchmal sind die Dinge nicht wie sie scheinen. So können Personen, die du noch für deine Feinde hältst, vielleicht sogar am Ende die Guten sein.“ „Wie?“, fragte ich verwirrt.

„Du wirst es noch verstehen. Habe keine Angst, liebe Feye. Es gibt Leute, die auf dich aufpassen. Vertraue ihnen.“

Dann verschwand sie... Lumen... Sie war so rätselhaft und mysteriös... Ich seufzte. Jayden war nun weg, anscheinend zur Gegenseite übergelaufen. Und offensichtlich war Luzifer auch der Einzige, der mir nichts tat – noch... Er terrorisierte mit Hilfe seiner Dämonen schon ewig meine Familie und sorgte auch dafür, dass Oma und Opa zehn Jahre weg waren, doch mir persönlich tat er nichts. Vielleicht wollte er zum nächsten Schritt übergehen um mich endlich dazu zu bringen ihm zu helfen? Immerhin schien er mich zu brauchen.

Nachdenklich lehnte ich mich an den Baum und ließ mich zu Boden sinken. Hoffentlich würde diese verrückte Rothaarige nicht nochmal erscheinen und mich angreifen...

Wiedergeburt ihrer Mutter nannte sie mich... Wer war ich denn nun eigentlich? Ich kannte nichts über die Ereignisse von Damals. Letzt träumte ich noch, dass Luzifer mich vergewaltigte. Aber vielleicht war das gar kein richtiger Traum, sondern eine Erinnerung meines eigentlichen Ichs? Ob Luzifer's Tochter vielleicht aus einer Vergewaltigung entstanden war!?!? Und Lumen – sie sah aus wie Seraphina, meine alte Freundin. Ich hätte es schwören können! Ja... Damals... In der Zukunft, aus der ich kam. Die Erinnerungen kehrten langsam zurück.
 

In meiner Zeit waren die Lichter der Städte längst erloschen und Menschen konnte man nur mich Glück in irgendwelchen versteckten Bunkern finden. Luzifer und seine Armee aus Dämonen hatten alles zerstört und dem Erdboden gleich gemacht. Richtiges Tageslicht gab es nicht, denn der Himmel war stets von dicken dunklen Wolken bedeckt. Die Landschaft glich eher einer Einöde. Überall waren Erde, Dreck, Staub und Trümmerteile! Die letzten Reste, die noch an die Stadt erinnerten. Und so schien es auf der ganzen Welt auszusehen. Solche Dinge wie das Meer hatte ich dort nie gesehen. Ausgelassen durch die Straßen bummeln und Eis essen gehen kannte man dort nicht.

Fast all unsere Familienmitglieder waren bereits ums Leben gekommen. Früh verlor ich meine Mutter. Meine Mutter... Hailey. Ich lernte sie nie kennen, hatte deswegen auch keine richtige Bindung zu ihr. Eigentlich gab es für mich nur Dad. Er war seit ich denken konnte, immer für mich da und beschützte mich.

Ich erinnerte mich daran, dass wir alle in einem versteckten Bunker unter der Erde lebten.

Unter einem kleinen Hügel. Dort versteckten wir uns vor dem übermächtigen Luzifer – der Selbe, mit dem ich in der heutigen Zeit schlief.

Übrig waren nur noch Marisha, Shinji, Dad und Seraphina. Über sie wusste keiner wirklich etwas. Man fand sie mit ihrem rosa Stein um den Hals. Damals war sie halbtot und wurde von Mari wieder aufgepäppelt. Über ihre Herkunft konnte sie uns nichts sagen, daher waren die Anderen anfangs sehr skeptisch. Sie hätte ein Spitzel Luzifers sein können.

Sera war gerade mal ein paar Jahre älter als ich. Vielleicht zehn oder elf Jahre alt. Ich wusste es nicht mehr genau. Wir verstanden uns gut, bei ihr konnte ich meinen Sorgen freien Lauf lassen. Anders als die Anderen konnte ich kein Element einsetzen. Ich hatte keinen Stein, obwohl ich die Tochter zweier Assistants war. Ich war somit die Schwächste und musste immer beschützt werden.

Als die Dämonen eines Tages wieder einen Angriff in der Umgebung starteten, hielt Shinji es nicht mehr aus und wollte in den Kampf steigen. Er ging alleine... Und kam nicht mehr zurück.

Als Marisha nach ihm suchen wollte, entdeckte sie gerade noch rechtzeitig, dass die Dämonen unser Versteck gefunden hatten und schon ihren Angriff ausführten. Dad, Seraphina und ich entkamen in letzter Sekunde. Sie machten unser Versteck kaputt und töteten Mari.

Im ganzen Gefecht verloren Dad und ich Seraphina aus den Augen. Sie war auf einmal verschwunden. Dad hielt sich wacker gegen die Dämonen, doch schließlich war auch er machtlos.

In letzter Sekunde konnte er mit der Kraft seines Elementes und seiner Verzweiflung ein Tor erschaffen... Dieses führte mich in diese Zeit. Ich solle überleben... Das waren die Worte, die Dad mir zuletzt sagte, bevor auch er getötet wurde. Luzifer war mir in diese Zeit gefolgt. Er schien mich zu suchen, die ganze Zeit schon. Deswegen ließ er auch alles niedermetzeln... Nur um mich zu finden.

Er fand mich schließlich hier und ich stellte mich ihm, bevor er mit den Städten hier genau das Selbe tun würde wie in meiner Zeit.

Nun hatte ich meinen Stein der Dunkelheit... Benutzen konnte ich ihn trotzdem nicht wirklich. Nur dieses eine Mal am Strand vor acht Jahren. Ich wollte nicht, dass sich jemals alles wiederholen würde. Meine Familie war mir sehr wichtig, auch wenn sie anders waren als in meiner Zeit. Ich wollte dieses Leben nicht mehr missen. Jedoch... Ich fragte mich, was aus Seraphina wurde...
 

„Bist du wieder am Nachdenken, kleine Feye?“, fragte eine mir gut bekannte Stimme auf der anderen Seite des Baumes. Luzifer... Wo kam er plötzlich her!? Ich hatte so viele Fragen, dass ich schnell aufstand und zu ihm rüber lief.

„Was hast du mit Jayden getan!?!“ „Feye... Tz, tz, tz... Ich hab nur verhindert, dass man mir mein Eigentum nimmt.“ „Dann warst also wirklich du Schuld daran, dass er so spinnt?“ „Er muss seine Lektion lernen und seine Finger von dir lassen... Ich liebe dich... Du gehörst zu mir und nicht zu so einem billigen Assistant.“

„ER IST NICHT BILLIG! ER IST MEIN BESTER FREUND!!! UND ÜBERHAUPT, WIESO LÄSST DU ZU, DASS DEINE TOCHTER UND ER MICH FAST UMBRINGEN, WO DU MICH DOCH SO SEHR LIEBST!?“ „Ach, du hast Reeza kennen gelernt... Ist sie nicht reizend? Genauso stur und zickig wie ihre Mutter.“ „Deren Wiedergeburt ich laut Reeza bin.“ „Hahaha... Sie redet zu viel wirres Zeug! Vergiss das schnell wieder. Reeza ist verwirrt. Die zieht ihr eigenes Ding durch und weiß selbst über nichts bescheid. Ich hatte ihr nicht befohlen dich anzugreifen.“

Ich guckte ihm skeptisch in die Augen... Reeza... Ich würde ihr zutrauen eigensinnig zu handeln. Luzifer war also eifersüchtig auf Jayden. Ich hätte es wissen müssen.

Lange guckte ich ihm in die Augen.

„Du musst nicht eifersüchtig auf Jay sein... Ja, ich habe mit ihm geschlafen, aber... Dabei ist mir klar geworden, dass ich nur dich will! Deswegen... Lass ihn gehen! Ich werde dir immer treu bleiben!“ „Ich lass ihn schon noch gehen... Aber ob ich dir wirklich glauben kann?“ „Oh bitte, Luzifer...“, sagte ich verzweifelt und warf mich um seinen Hals.

„Verzeih mir!!!“ „Braves Mädchen.“

Wieder trafen sich unsere Blicke, bevor er seine Hände auf meine Wangen legte und mich küsste. Es fühlte sich fast richtig liebevoll an... Als würde er seine Liebe zu mir ernst meinen. Ein tolles Gefühl, doch da es sich um Luzifer handelte, war ich erneut verwirrt. Dieser Mann war doch gar nicht im Stande zu lieben.

Er drückte mich gegen den Baumstamm und nahm mich in die Arme. „Kleines, ich mache dir ein letztes Angebot... Komm mit mir und ich werde deine Familie und Freunde verschonen.“

Vielleicht würde er sie verschonen... Doch was würde mit ihnen passieren, wenn Luzifer Gott stürzt und die Menschheit dadurch draufgeht? Würde ich mit ihm kommen, hätten meine Freunde erstrecht keine Chance auf ein Überleben. Ich seufzte... Was sollte ich nur tun? Wenn ich ablehne würde Luzifer sicherlich noch einen Schritt weiter gehen und Jay und Reeza auf die Anderen loslassen...
 

~ Maiko Hiwatari ~


 

Nachdem ich Jayden nirgendwo fand, traf ich mich wieder mit Jenn und wartete mit ihr zusammen auf Feye. Was trieb sie so lange? Ich machte mir Sorgen... Und wo war Jay plötzlich geblieben? Es konnte doch nicht sein, dass er einfach so verschwand. Jenn rauchte schon wieder ne Kippe und seufzte ungeduldig.

„Langsam reicht's mir! Bestimmt hängt der Idiot irgendwo rum und lässt's sich gut gehen, während wir uns hier voll die Sorgen machen... Naja, vielleicht hatte Feye Glück und hat ihn gefunden.“ „Hoffentlich. Ich hab Hunger und will endlich wieder ins Warme. Ich bin immerhin krank!“

„Armer Maiko! Stirbst du?“ „Sicherlich! Kennst mich doch... Ich war schon so oft tot.“ „Spinner!“

Eine weitere halbe Stunde verging und Jenn und ich standen immernoch im strömenden Regen. War Feye nun etwa auch verschwunden oder warum tauchte die einfach nicht auf? Okay, der Stadtpark war groß, aber doch nicht so groß, dass man dort über eine Stunde herumläuft. Auch Jenn wirkte genervt. „Ich wette die hat den gefunden und die Beiden treiben es nun wild, während wir nun dumm hier rum stehen. Das werde ich ihr nicht verzeihen! Lass uns nach Hause gehen.“

Ich stimmte ihr zu... So ne Frechheit!

Zusammen beschlossen wir zu Tante Chann nach Hause zu gehen, doch als wir uns umdrehten, mussten wir feststellen, dass eine seltsame junge Frau vor uns stand. Sie grinste uns an und ihre roten Augen leuchteten vor Wut. Was ist das für ein Rotschopf?

„Uiii, hier wimmelt es ja von euch Maden! Hahaha! Leider wurde es mir vereitelt eure Anführerin zu beseitigen... Aber mit euch... Würde ich mich auch schon zufrieden stellen.“ „Was!?! Wer bist du Schlampe eigentlich!?“, fragte Jenn unbeeindruckt, was sie wütender machte. „Schlampe!? Schlampe nennst du mich? Na warte!“

Sie hob ihren Arm und schoss eine dunkle Kugel auf Jenn, die nur um ein Haar verfehlt wurde. Die Kugel schlug hinter Jenn ein und zerstörte die ganze Brücke. Sämtliche Autos, die darauf fuhren, brachen mit ihr ein. Die ganzen Menschen! Oh mein Gott! Geschockt drehten wir uns zu der Rothaarigen zurück und starrten sie an.

„Was? Beeindruckt? Das war doch noch gar nichts, meine lieben Kinder.“ „Jenn... Wir müssen hier weg. Hier wird gleich alles voller Bullen sein.“

Die Psychopathin schoss willkürlich durch die Gegend und brachte noch mehr Gebäude zum Einsturz. Für normale Menschen würde dies aussehen wie ein Bombenanschlag. Daher suchten Jenn und ich das Weite um nicht in Verdacht zu geraten. Die Rothaarige war so sehr damit beschäftigt um sich zu schießen, dass Jenn und ich mit Leichtigkeit davonrennen konnten. Wir beschlossen in eine weniger bewohnte Gegend zu rennen. Je höher wir kamen, desto besser konnte man auf die Stadt gucken. Von hier sah man überhaupt nichts von der Zerstörung, die sich unten abspielte.

Ich war außer Puste, denn durch meine Erkältung war ich nicht gerade fit. Daher blieb ich stehen um kurz zu verschnaufen. Auch Jenn war leicht außer Atem.

„Meine Fresse! Wer war das!?“ „Jemand sehr Mächtiges. Aber kein Dämon.“ „Vielleicht sind Luzifer die Dämonen zu schwach geworden und schickt nun gehobeneres Personal um uns zu bekämpfen.“ „Na klasse, das hat gerade noch gefehlt. Als würden die Dämonen es uns nicht schon schwer genug machen.“ „Tja... Ich hoffe wir haben diese Kuh wirklich abgehängt...“

Plötzlich hörten wir ein Stück über uns ein Lachen... Nein! „Abgehängt? Mich? Hahaha! Ihr dummen Kinder! Denkt euch keinen Plan aus mich zu besiegen. Das ist zwecklos. Schreibt schonmal euer Testament.“

Wieder schoss sie auf uns. Diesmal folgten viele schnelle Angriffe aufeinander. Jenn und ich hatten es sehr schwer da noch auszuweichen. Der kleine Wanderweg war auch nicht wirklich nützlich. Zu oft musste ich aufpassen nicht den Hang hinunter zu stürzen.

Einige Male schoss ich Blitze nach ihr, während Jenn sie mit Wasser angriff. Trotz des Regens schaffte ich es nicht, sie zu treffen. Selbst als Jenn und ich unsere Kräfte vereinten, klappte es nicht, denn um die seltsame Frau herum erschien eine Art Schutzschild, das unsren Angriff einfach abprallen ließ.

„Hahah! Ihr seid so dumm! An Land könnt ihr nichts gegen mich ausrichten und in der Luft noch weniger!“ Wieder grinste sie hämisch und breitete riesige schwarze Flügel auf ihrem Rücken aus. Jenn und mir fiel das Kinn runter bei dem Anblick. Ein gefallener Engel!

Sie flog weit über uns und konnte uns aus der Entfernung noch gut angreifen, während unsere Attacken dort gar nicht mehr ankamen. Jenn und ich hatten keine Ahnung was wir noch tun sollten, bis eine der Energiekugeln kurz vor uns einschlug und uns uns durch ihren Druck den Hang hinunter schleuderte. Wir wurden durch den Dreck geschleudert und blieben an einigen Büschen hängen. Schließlich schlugen wir beide an einem Baum auf.

„Jenn...? Bist du tot...?“ „Ja man...“, sagte sie leise und richtete sich seufzend auf. Auch ich setzte mich erstmal hin und musste mein Schwindelgefühl, das ich vom vielen rumrollen hatte, loswerden.

„Ich glaub... Sie denkt wir sind tot... Am besten halten wir uns erstmal versteckt.“ „Ja, du hast recht“, stimmte Jenn mir zu und verkroch sich mit mir in einem größeren Busch. Das Herz klopfte mir bis zum Hals. Würde sie uns doch wieder finden, wären wir hier leichte Opfer. Jederzeit hätte eine Energiekugel bei uns einschlagen und uns töten können. Trotz der Aufregung versuchten wir still zu atmen. Erst einige Zeit später trauten wir uns langsam wieder aus unserem Versteck.

„Und nun? Was, wenn die Alte doch noch irgendwo ist?“ „Trotzdem können wir nicht ewig hier bleiben“, sagte ich zu meiner Cousine und lief mit ihr den Hang hinauf. Von der Verrückten schien weit und breit keine Spur mehr zu sein. Dafür entdeckten wir nicht weit von hier etwas ganz anderes.

Ich stellte fest, dass wir uns nicht weit von der Lichtung befanden, bei der sich Feye und Clyde so gerne herumtrieben. Dort sahen wir Feye, doch sie war nicht alleine!

Jenn und ich guckten uns an, nickten und versteckten uns erneut hinter einem Gebüsch.

„Was ist DAS!?“ „WER ist das?“, fragte ich entsetzt. Ein seltsamer Typ mit schwarzen Haaren und schwarzer Kleidung. Was treibt sich Feye mit so einem herum!?

Wir versuchten leise zu sein um hören zu können, was die beiden sprachen...

„Oh bitte, Luzifer...“, sagte Feye und warf sich ihm um den Hals. „Verzeih mir!!!“

Darauf hin küssten sich die Beiden. Luzifer!?!?!

„Sagte die grade... LUZIFER!?!?“ „Ja... Sie... Sie macht mit unserem Feind rum...“ „Ich glaub das nicht! Die behauptet bei der Suche nach Jay zu helfen und tut auch noch so besorgt... Ich dachte sie ist mit Jay zusammen... Ich dachte sie liebt ihn!!! Und dann DAS!?“ „Und ausgerechnet mit dem!“

Wir belauschten die Beiden weiter: „Kleines, ich mache dir ein letztes Angebot... Komm mit mir und ich werde deine Familie und Freunde verschonen.“

Was will er damit sagen?! Jenn schien richtig wütend zu sein. Auch ich hätte Feye am liebsten gerade eine geklatscht. War denn alles was sie jemals behauptete eine Lüge!? Wie lange lief das schon zwischen den Beiden!? Und was... Wenn sie in Wahrheit ebenso der Feind war und nur vorgab zu uns zu gehören!? Ihr Element war nicht umsonst die Dunkelheit.

„NEIN! Nein, ich kann das nicht! Ich werde mich niemals gegen meine Familie stellen! Und wenn ich gegen dich kämpfen muss! Ich komme nicht mit um Gott zu stürzen!!!“, schrie sie ihn verzweifelt an und riss sich aus seinen Armen. Er grinste: „Wie du willst...“

Er verschwand und ließ Feye alleine stehen. Ich verstand gar nichts mehr. Genauso wenig wie Jenn. Wir beschlossen das was wir gesehen hatten erstmal für uns zu behalten. Zumindest so lange, bis wir sicher wussten was es damit auf sich hatte.

Schweigend und müde liefen wir zurück in die Stadt, wo wir uns trennten. Ich wollte nun nur noch zu Pia ins Bett und schlafen.

Dort allerdings, erwartete mich die nächste Überraschung. Naga und ihre Töchter hielten im Wohnzimmer wohl gerade eine Familienkonferenz ab und erwarteten mich bereits. „Maiko! Schön, dass du endlich auch mal kommst.“ „Sorry Naga, mir ist was dazwischen gekommen.“ „Ahja? Welche Tussi wars?“, fragte Maya hämisch. „Keine! Jenn und ich wurden angegriffen von Dämonen“, log ich, denn wenn ich ihnen von der Verrückten erzählt hätte, wären nur tausende Fragen aufgekommen.

„Na gut... Okay, jetzt bist du ja da“, sagte Pia leise.

„Hör mal, Maiko. Ich finde es schön, dass du dich wohl endlich doch um deine Familie kümmern willst aber... Naja... Jetzt wo Maya erstmal zu Besuch ist und dann auch noch du... Das wird uns etwas zu teuer... Ähm... Ich hoffe das ist nicht zu schlimm für dich, wenn du erstmal wieder nach Hause gehst, bis Maya wieder abreist? Natürlich kannst du trotzdem ab und zu zu Besuch kommen, aber halt nicht hier wohnen“, erklärte Naga. Oh nein!!! Dann muss ich ja wieder nach Hause... Dabei war ich eh schon so kaputt. Das wars mit meiner Ruhe... Klasse!

Obwohl ich geknickt war, tat ich so als hätte ich vollstes Verständnis. Dinge zum packen hatte ich eh nicht hier, also verließ ich das Haus schnell wieder. Was mache ich denn nun!? Mum würde mich nicht wieder aufnehmen... Ich nahm mir zwar vor es zu versuchen, doch mit Erfolg rechnete ich nicht. Auf meinem Weg traf ich Chann und Marisha, die über Jay am diskutieren waren. Er war immernoch verschwunden... Hoffentlich würde er morgen wieder zur Schule kommen. Sicher wäre wieder alles beim Alten.

„Na wenn das nicht unser kleiner Maiko ist!“, sagte Mari hämisch und wuschelte mir durch die Haare. „Klein? Der Alte ist doch voll der Lulatsch! Maiko-Maus! Alles klar? Was treibst du so? Habt ihr Jay gefunden?“ „Nein, noch nicht... Ich denk, der gammelt irgendwo...“ Maiko-Maus... Ahhrrr...

„Ich versuch mal nach Hause zu gehen bevor ich unter der Brücke pennen muss. Also, bis dann.“ „... Wie, unter der Brücke!? Hat Scarlett dich rausgeworfen!?“, fragte Tante Mari skeptisch und verschränkte die Arme. Tante Chann tat es ihr gleich und seufzte: „Mein Bruder hat echt nichts mehr drauf, dieser Pantoffelheld kriegt seine Frau nicht in Griff...“ „Und? Rick kriegt dich auch nicht in Griff, sonst hättest du mir letzt nicht... Egal! Sollen wir dir helfen, Maiko?“

Was zur Hölle treiben meine Tanten, wenn sie alleine sind!?!?! Ich wurde wohl etwas blass um die Nase und ehe ich antworten konnte, schnappten mich die Beiden jeweils an einem Arm und zogen mich nach Hause, wo sie klingelten. Als Ma auf machte, schnaufte sie genervt.

Mari und Chann gingen sofort in Angriffsstellung – so wie die Zicken nun mal sind. Gleich würde es hier Zickenalarm geben und ich armes Schwein mittendrin.

„Scarlett!!! Was bist du für eine Mutter, dass du einfach deinen Sohn vor die Tür setzt!?“ „Wie bitte?! Er ist doch einfach abgehauen! Ich hab ihm lediglich Hausarrest verpasst!“ „Er muss unter der Brücke schlafen wegen dir!“, warf Chann ihr vor. „Was mischt ihr beiden Tussis euch überhaupt ein!? Als ob ihr besser wärt! Du mit deinen vier Plagen und du mit deinem Mann, der mit jedem Weib ein Kind kriegt!“ „OAH ICH MACH DICH FERTIG!!!“, schrie Tante Chann sie an und wurde von Mari festgehalten.

„Komm, Schatz, das ist sie doch nicht wert.“ „Ja... Ganz ruhig bleiben...“ „Los Maiko, beweg deinen Arsch hier rein, damit ich die Tür wieder zu machen kann. Ich kann diese Visagen nicht mehr sehen!“

Ich bedankte mich noch bei meinen beiden Tanten und ging rein in den Flur. Ich hasste dieses Haus. So viele Erinnerungen... Bevor Ma mich in die Mangel nehmen konnte, beschloss ich sofort in mein Zimmer zu gehen und mich einzuschließen. Vom Fenster aus, konnte ich noch sehen, wie Chann und Mari weiter diskutierten und Händchen hielten. Verwirrt zog ich eine Augenbraue nach oben.

„MAIKO!!! HAST DU DICH SCHON WIEDER EINGESCHLOSSEN!?!? WO WARST DU DIE GANZE ZEIT!?“ „LECK MICH!!! ICH WAR BEI MEINER VERLOBTEN!“ „VERLOBTE?! DOCH WOHL NICHT DIESE IWANOV SCHLAMPE!?“ „DIE SCHLAMPE IST DIE MUTTER MEINES KINDES! ALSO KEIN WORT GEGEN SIE!!!“, brüllte ich durch die Tür und trat nochmal dagegen.

„Du bist echt ein hoffnungsloser Fall... Jetzt weiß ich wieder warum mir das Leben die paar Tage ohne dich besser gefallen hat!“ „Ich hasse dich auch!!!“

Plötzlich wurde es still draußen im Flur und ich konnte hören, wie Ma die Treppen runter ging. Ich hielt es hier nicht aus... Doch draußen im Regen wollte ich auch nicht schlafen. Zumal es nicht mehr sicher war. Jenn und ich hatten heute einiges durchgemacht.

Ich vertrieb mir die Zeit in meinem Zimmer, bis ich einige Stunden später eine Autotür hörte, was bedeutete, dass Dad nach Hause kam. Irgendwie vermisste ich ihn etwas. Wenn er sich nur nicht so viel von Mum gefallen lassen würde.

Von Oben konnte ich hören, wie Ma sofort auf ihm herumhackte und sich über mich beschwerte. Kurze Zeit später klopfte es an meiner Tür.

„Maiko? Schön, dass du wieder zu Hause bist, ich hab mir Sorgen gemacht!“ Wer's glaubt... Aus Frust und Trotz antwortete ich nicht. Dad ging wieder runter und keiner der Beiden nervte mich noch mal. Doch nach weiteren drei Stunden meldete sich mein Magen immer öfter.

Mir war schlecht vor Hunger... Daher wagte ich mich runter zu gehen und in der Küche nach dem Rechten zu schauen. Normalerweise standen da immer Reste von dem Zeug, das Ma gekocht hatte... Wenn man das als Kochen bezeichnen konnte. Heute aber, stand nichts da.

Dad, der offensichtlich bemerkt hatte, dass ich unten war, kam zu mir in die Küche und seufzte: „Hunger?“ „Joa...“ „Hab ich schon seit Tagen, aber sie kocht einfach nichts!“ „Na und? An ihrem Essen stirbt man eh früher oder später. Koch dir doch selbst was.“ „Ja... Aber sie geht auch nicht einkaufen... Und ich hab wegen der Arbeit keine Zeit dazu.“ „Okay...“, antwortete ich etwas überrascht. Nebenbei öffnete ich den Kühlschrank und sah, dass wirklich schon seit Tagen nichts mehr eingekauft wurde.

„Macht sie überhaupt noch irgendwas?“ „Nein... Gar nichts mehr. Wir sind angeblich zu undankbar.“ „Sicher... Dann ess ich halt nichts. Deiner Wampe tut ne Diät auch ganz gut.“ „Kleiner Drecksack!“, sagte er belustigt und ging wieder. Aus unsrem Reservepott nahm ich mir etwas Geld und bestellte mir heimlich ne Pizza, die ich genüsslich verschlang. Wie sehr vermisste ich Pia's liebevolle Art und Naga's Essen... Und Maya's göttliche Möpse...
 

Am nächsten Morgen wachte ich mit einem riesen Schock auf! Es war schon so spät! Ich hatte die halbe Schulzeit verschlafen und spritzte auf. Dad, der wohl ebenfalls verschlafen hatte, düste auch wie von ner Wespe gestochen in die Küche. Auf dem Weg trafen wir uns und konnten nicht glauben, dass Ma seelenruhig in der Küche saß und einen Tee trank. „Scarlett!!!! Warum weckst du uns nicht!?!?“ „Weil ihr beiden Idioten ruhig selbstständig aufstehen könnt. Ich bin immerhin nicht euer Kindermädchen!“ „Ja, dann sag das doch vorher! Dann hätte ich mir nen Wecker gestellt!“ „Ja, und ich mir zwei!“, stimmte ich zu, denn eigentlich hatte ich ja meinen Wecker gestellt – nur hörte ich ihn nicht...

„Wie gesagt... Macht euren Scheiß selbst. Ich hab damit nichts mehr zu tun.“ „Da kannste auch gleich ausziehen“, sagte Dad leise und abfällig, ehe er verschwand. Auch ich rannte los um mein Training zumindest nicht zu versäumen. In der Halle war die Mannschaft schon beim Aufwärmen und unser Trainer wirkte recht angespannt. Als er mich sah, schnaufte er.

„Na wenigstens einer von euch ist doch noch gekommen!“ „Wie?“ „Es ist eine Katastrophe!!! Die Saison ist auf Hochtouren und Jayden ist nicht da! Dabei ist er der wichtigste und beste Spieler! Er hätte sich wenigstens abmelden können! Stattdessen kommt er einfach nicht. Weißt du was mit ihm ist!? Ihr hängt doch immer zusammen rum!“ „Mhh... Nein... Keine Ahnung.“ „Wie, keine Ahnung!?“ „Ja, die ganze Familie vermisst ihn schon!“ „WURDE ER ETWA ENTFÜHRT!?“ „Nein, glaube ich nicht... Egal, ich zieh mich um.“

Ich wollte ihm nicht noch mehr Fragen beantworten müssen... Er war also immernoch weg... Jay, wo bist du nur!? Alles war so seltsam... Erst verschwindet Jay, dann werden wir von dieser Verrückten angegriffen und dann erfahren Jenn und ich, dass Feye es mit unsrem schlimmsten Feind treibt... Ich verstand die Welt nicht mehr...
 

~ Kapitel 10 ~ Chancenlos ~ Ende ~ Fortsetzung folgt ~
 

Ich hoffe ihr hattet ein paar schöne weihnachtliche Tage! :) Ich persönlich genieße die jetzige Zeit, ich arbeite kaum an meinen Projekten, meine Hand schmerzt auch nicht mehr so. Das nächste Kapitel gibts im Januar und dann hoffe ich, dass ich bald wieder richtig Arbeitwütig werde xD
 

Also dann, guten Rutsch und ein tolles neues Jahr!
 

lg Kiro



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