Half a Year von PurplePassion (5. Kap online: "Roadtrips"! [ShikaIno & Nebenpairings]) ================================================================================ Kapitel 2: Surrender? --------------------- Das hier ist DEFINITIV das längste Kapitel das ich je in meinem Leben geschrieben habe! Und es kommt mir ehrlichgesagt auch zu lang vor, also habt ihr mein vollstes Respekt sollet ihr es bis ans Ende schaffen. Dieses Kapitel ist überladen von Information zur ganzen Situation in deren "Welt", was viele vielleicht langweilig finden könnten, aber ich liebe es Information im Laufe der Geschichte zu geben. Gehört wahrscheinlich auch zu meinem Schreibstil. Also, ich hoffe es gefällt euch. Leider oder zum Glück (je nach dm wie man's angeht) werde ich mit höchster Wahrscheinlichkeit kein weiteres Kapi so lang werden lassen... *** Aus Inos Sicht. Nachdem wir am Internat angekommen waren begleitete Sakura mich auf meinen Zimmer und wartete bis ich meine Sachen für das Wochenende zusammengepackt hatte, während wir Smalltalk führten. Da mein Vater um die fünf Stunden Fahrt von hier entfernt lebt, kann ich nur an längeren Wochenenden und an den Ferien Heim. Dieses Wochenende ist die City angesagt. Ich übernachte bei Sakura, weil sie für eine Woche Stubenfrei hat. Sie hat mich überredet nach Manhattan zu fahren um Sasuke und die Jungs aus der Band spielen zu sehen. Es ist eines ihrer wenigen Auftitte außerhalb Newarks, deswegen besteht Sakura darauf dahin zu gehen. Zu früheren Zeiten hätte ich nie einen Problem damit gehabt in eines ihrer Auftritte zu gehen, hätte es bestimmt genossen. Den Grund dafür findet man an drei Tatsachen wieder: Zum einen waren Sasuke und ich als ich neu hier als 14-Jährige gekommen bin, zusammen. Das war natürlich bevor ich wusste, dass Sakura so gut wie ihr ganzes Leben lang für ihn geschwärmt hatte – als wir zwei uns hassten und bevor dieses rosahaarige Mädchen zu einem wichtigen Bestandteil meines Seins wurde. Zum anderen ist Neji teil der Band und wir zwei hatten vielleicht nicht immer das tiefgründigste Verhältnis, aber es war immer locker. Stille und Konversation sind mit ihm immer gleich angenehm, etwas das man nicht oft findet. Hinata, seine Cousine, ist zudem immer sehr gutmütig und zuvorkommend mir gegenüber gewesen. Ihr hätte ich einen solchen Wunsch nie abschalgen können noch wollen. Last but not least: Shikamaru. Er und Chouji waren die einzigen zwei Leute auf der Schule die ich kannte als ich hierher kam. Mein Verhältnis zu Shika hat um erhlich zu sein immer zu wünschen übrig gelassen. Naja, zumindest wenn man bedenkt, dass ich ihn schon kenne seitdem ich ein paar Monate alt bin und wir – meine Familie, die Naras und die Akimichis – uns auf regelmäßiger Basis mehrere Male im Jahr treffen. Es ist erschreckend distant und dennoch habe ich das Gefühl, dass er auf jeder Art und in allen Situationen durch mich hindurch schauen kann. Und ich bin mir nicht recht sicher ob ich das Selbe über mich selbst sagen kann. Wie es kommt, dass er trotz Allem immernoch eines der Gründe ist warum ich bei einer Jam Session oder einem Gig der Jungs gerne dabei gewesen bin? Der Vertrautheit wegen. Die Stimmung zwischen uns war zur größten Zeit meines Lebens immer kühl gewesen, aber er ist mir zusammen mit Chouji vertrauter als jede andere Person auf der Schule. Zu jedem der Bandmitglieder hatte oder habe ich also eine gewisse Art Bindung und außerdem hat mir Shika schon in jungen Jahren einen Geschmack für Punk Musik gegeben. Ich habe ihn früher immer beschimpft und nicht verstehend gefragt wie er so ein Geschreie, so ein Lärm nur aushalten konnte. Heimlich habe ich es aber geliebt. Ich hätte ehrlich nicht gedacht, dass gerade er es sein würde, der dafür sorgt, dass mir die Zusage zu so einem wichtigen Event der Musikgruppe schwer fällt. „Ino?“, höre ich Sakura die Stille brechen. Wir sitzen erneut im Auto, nur diesmal ist es ihres und auch sie ist es die nun fährt. Ich schaue sie an und nehme Verwirrung in ihrem Ausdruck wahr. „Was?“, frage ich nachdem ich bemerke, dass sie nichts weiter sagt. Nun scheint sie noch verwirrter: „Geht’s dir gut?“ „Hm? Ja,sicher. Tut mir leid, ich hab nicht wirklich zugehört, hast du etwa was gesagt?“ Ein wenig besorgt wendet meine Freundin sich von mir ab und fährt nach einem Stoppschild weiter. „Es war nicht weiter wichtig“, meint sie und biegt in einem großen Tor rechts rein. Es ist der Eingang zu der Urbanisation in der die Harunos wohnen. Es ist keine all zu große, beinhaltet wahrscheinlich lediglich um die 25 Familien, aber die Fläche die jeder zusteht ist enorm. Eine Luxusgegend. Ich komme mir auf Einem seltsam vor, denke daran, dass all das Geld womit ich aufgewachsen bin als wäre es das natürlichste auf der Welt, meinem Vater gehört, der es sich fair und durch harte Arbeit aus dem nichts erkämpft hat. Er hat nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass er unglaublich arm gewesen ist, bis er nach der Uni zusammen mit Mr. Nara und Mr. Akimichi die Firma ergründet und erweitert hat. Er hat mir nie das Gefühl gegeben, dass Geld erarbeitet werden muss, hat mir immer alles gegeben was ich brauchte, was ich wollte. Mein Kind würde nicht in all diesem Glanz, all diesem Überfluss an Allem aufwachsen können, würde mein Vater mich dabei nicht finanziell unterstützen. Irritiert schüttel ich kaum merkbar den Kopf. Es is das erste Mal, dass ich an dem heranwachsenden Lebewesen in mir auf solch einer Art denke. Langsam rollen wir in die Garage rein, bis wir letzendlich ganz zum Halt kommen. Die Rosahaarige lässt den Motor ausschalten und die Musik die bis dahin abgespiel wurde bricht abrupt ab. Wir steigen aus, nehmen unsere Sachen aus den hinteren Sitzplätzen und betreten das Haus durch eine Tür in der Garage selbst. Sobald wir das Haus betreten ruft Sakura: „Dorothy! Hi! Ich bin zu Hause!“ Ich gehe auf Anweisung auf die große Treppe im Kern der Villa zu um ins Schlafzimmer zu gelangen und höre Stimmen aus der Küche erklingen. Bald schon betrete ich Sakuras Hellrosa gestreiftes Zimmer und setze meine Sachen an einer Ecke des Raumes ab. Meine Augen durchschweifen es und ich stelle dabei nur kleinere Veränderungen seit meinem letzen Besuch hier fest: andere Bettlaken, Umpositionierung des Laptops, neue Gardinen,... Ich trete ihrem Schreibtisch näher und hebe eines der dort platzierten Bilder auf. Es zeig sie und Sasuke, wobei er leicht genervt, leicht beschämt ein angedeutetes, wahrscheinlich auch schwer unterdrücktes Lächeln hervorbringt, weg aus der Linse schauend. Sie hingegen lacht fröhlich, ihm nahe angelehnt und macht Anstalten ihm einen Kuss auf die Wange geben zu wollen. Ich lächel leicht. Das Bild ist garnicht so lange her entstanden. Dabei denke ich an Tenten, die das Bild geschossen und eine Begabung dafür hat solche Momente auf Fotos zu halten. Seufzend stelle ich das Bild wieder in den ehemaligen Platz. Es ist wahr, dass ich Sakura helfen wollte als ich endlich verstand wie sie zu Sasuke empfand. Und dennoch fühlte ich eine Art Niederschlag als ich eines Tages, Monate später, aufwachte und bemerkte, wie glücklich die zwei miteinander waren. Sasuke war nie so glücklich mit mir gewesen und kurz vor unserer Trennung verfiel er in solch einer tiefen Depression, dass es mich verzweifelte. Ich hätte durch diese Wochen – nein, Monate – hindurch nie gedacht, dass er je so glücklich sein wuerde. Naja, auf jeden Fall bin ich froh, dass er diese Phase seines Lebens gut ueberwuden hat und dass die zwei sich endlich haben, obgleich ich ihm nicht das gleiche Glück geben konnte. *** Grinsend betretet Sakura den Club – Vertical Horizon – welches sich in eines der eher fragwürdigen Gegenden Manhattans befindet, dicht gefolgt von mir. An sich ist es glamourös, verliert den siebziger Rockstil dabei nicht und erscheint ehrlichgesagt ein wenig fehl am Platz. Die Staße ist nämlich überfüllt von Stipclubs, heruntergekommenen Bars und Sexshops. Ich kann nur hoffen, dass Sakus Auto nicht gestohlen oder zerschlagen wird. Es ist schon relativ voll und wir zwei begeben uns weiter hinein, nahe der Bühne, die noch leer steht. Sakura dreht sich zu mir um als wir nun am Fuße der Plattform stehen und sagt im aufgeregten Ton: „Ich geh Backstage, Sasuke meinte ich solle ihn dort treffen wenn wir angekommen sind.“ Ich nicke und schaue mich um. Dabei bemerke ich, wie sie sich nicht von meiner Seite rührt und wende mich ihr wieder zu. Sie sieht mich auffordernt an. „Kommst du mit?“ „Oh!“, mach ich, „Nun, ähm...Nein.“ Sakura schaut mich ein wenig enttäuscht an und schiebt ihre Unterlippe unbewusst ein wenig vor. Ihr Blick schaltet von traurig auf bittend und ich lächel sie entschuldigend an. Daraufhin neigt das Mädchen ihren Kopf leicht zur Seite, besiegt. Sobald sie aus meinem Blickfeld gegangen ist, atme ich erleichtert auf. Zum Glück hat sie mich nicht so weit getrieben, dass ich ihr wörtlich erklären musste warum ich nicht hin wollte. Eigentlich bin ich mir auch garnicht sicher ob sie überhaupt in Erwägung gezogen hat, dass ich Shikamaru nicht begegnen will; sie schien sehr aufgeregt. Außerdem hatte Sakura mich garnicht danach gefragt wie ich nun eigentlich zu dem jungen Nara stehe, hatte sich bloß gewundert, dass ausgerechnet ich es je gerade mit ihm so weit getrieben hatte. Och, nee! Wieder diese Wut. Warum bin ich nur so dumm gewesen? Aufgewühlt dreh ich mich um und will die Bar anstoßen, doch ein heftiger Stoß gegen jemanden lässt mich einige Schritte zurücktaumeln. Meine Güte! Woraus ist der Typ gemacht? Stahl? Meinen Kopf reibend schaue ich auf und Blicke in Narutos baluen, lachenden Augen, die verwirrt in die meinen fixiert sind. „Ino!“, ruft er, „Geht’s?“ Hinter ihm späht eine verwunderte Tenten über seine Schulter. „Hi“, begrüße ich sie nachdem ich mich vom ehemaligen Schock erholt habe, „Seit ihr eben angekommen?“ Naruto nickt. „Junge, hatte ich Bange das Auto an dem Parkpaltz dort zu lassen.“ Zustimmend lächel ich meine Freundin an. „Zum Glück ist es nicht deins, huh?“, kommentiert Naruto und Tenten rollt die Augen, „Hey, Ino, die Jungs?“ Mit einer Handbewegung deute ich auf die Bühne und Naruto tretet, so wie Sakura, auf die leere Tribüne ohne uns noch ein Wort zu widmen und verschwindet hinter den Vorhängen an dessen Ende. „Der Junge ist so stur! Ich habe ihm gesagt, dass es nicht meine Schuld sein wird, wenn seinem Wagen was passiert!“ Belustigt atme ich aus und wir zwei bewegen uns gemeinsam auf die Bar zu. Ihr Handeln lässt mich vermuten, dass sie auch etwas davon abhält der Band vor ihrer Darbietung Gesellschaft zu leisten. Neji. Hach, ja. Der ewige Konflikt zwischen den Zweien. Schon kurz nach meiner Ankunft an Suzu Ichiro High bekam ich Wind von der Sache zwischen Neji und Tenten. Wenn ich damals schon gefunden habe, dass etwas in deren „Beziehung“ mächtig falsch lief, dann ist es nun schon eine Todessünde und am Anfang alles noch ganz rosig gewesen. Die Leute die ich fragte, versuchten mich so gut wie möglich darüber aufzuklären, aber mit der Zeit habe ich bemerkt, dass keiner auch nur die leiseste Ahnung davon hat was eigentlich Sache ist. Die einzige Person bei der ich mir gut vorstellen könnte, dass sie wenigstens etwas im Bezug darauf weiß, ist Hinata, die mit beiden ein enges Verhältnis hat. Und was den zwei Betroffenen angeht, weiß ich von den Jungs, dass Neji weder mit ihnen noch mit Irgendjemandem darüber redet, genauso wenig tut es Tenten mit uns. Was mich ehrlicherweise manchmal in den Wahn treibt, denn es ist nicht selten vorgekommen, dass das Braunhaarige frustriert, spät Nachts ins Internat zurückgekommen ist (sie wohnt drei Zimmer weiter von meinem entfernt), tagelang nichst richtiges zu sich genommen hat oder ähnliche Szenarien in dem Bezug vorgefallen sind. Natürlich lässt sie sich nicht helfen, sie ist die reinste Kämpfernatur, aber dies scheint eins von den Schlachten zu sein, die sie nicht gewinnen kann. Jedenfalls bin ich über die Jahre zum Ergebnis gekommen, dass sie mal eine feste, Kompromiss bedingte Beziehung geführt haben, sie irgendwie, irgendwo bei diesem „Zwischenfall“ (auch hiezu konnte mir keiner was präzises sagen) um einiges in die Brüche gegangen ist und dass sie mit der Zeit begonnen hatten das, diese Sache, zu haben. Tenten und ich sitzen nun an der Bar, unsere Getränke in der Hand und sie nimmt einen großzügigen Schluck aus ihrem Glass. Erstaunt schaue ich sie an und ziehe eine Braue in die Höhe. Ich nippe ein wenig von meiner Cola ehe ich sie etwas unsicher frage: „ Wieder auf dem Bad-Trip, ihr zwei?“ Die neben mich Sitzende sieht mich an, eine gewisse Leere in ihren Augen. Ich schlucke. Hätte ich sie lieber nich fragen sollen? „Es ist aus“ erwidert sie zu meinem Erstaunen und trinkt die zweite Hälfte des Drinks in einem Zug aus. Ich kann’s nicht glauben. Noch nie hat sie mir je so etwas zum Thema anvertraut, weshalb ich augenblicklich den Ernst der Situation verstehe. Mitleidig blicke ich sie an, lege einen Arm und ihre Schulter und streichel diese. Fast wie aufs Wort gerufen bemerke ich wie ihre Augen mit Tränen feucht werden. Als wollte sie ihren Kummer vertreiben, schüttelt sie dann ihren Kopf und lenkt vom Thema: „Heute keine Lust auf Alk?“ Bevor ich Zeit habe eine passable Ausrede dazu zu finden, erfüllt sich der Raum mit einem kurzen, hohen Ton. Tenten wirbelt herum und wischt sich währenddessen die paar Tränen die letzendlich doch noch aus ihren Augen geflossen sind. Noch mit Sorge im Gewissen wende ich mich ebenfalls der Richtung und stelle fest, dass die Show wohl schon anfängt, denn alle drei Mitglieder stehen schon auf der Bühne, startbereit. Auch Sakura und Hinata stehen nahe der Hebung und winken uns zu sich. Einladend lege ich meine Hand auf Tentens Rücken, aber sie schüttelt den Kopf. „Ich schau von hier aus zu.“ Tröstend streiche ich einmal durch ihren Rücken und geselle mich kurz darauf dem Rosaschopf und der Dunkelhaarigen, begrüße die Letztere in dem ich sie kurz umarme. Ein letztes Mal schaue ich zu Tenten, denn ich weiß dass es gewiss nicht ihr Ding ist anderen gegenüber Schwäche zu zeigen, weshalb ich auch begreife, wie sehr sie mit sich ringen muss. Dann erklingt das Aufeinanderstoßen von Shikas Sticks, ehe die drei bei vier anfangen im Takt eins nach dem anderen Songs zu spielen. Es sind vorwiegend schnelle Lieder und die Menge liebt sie. Ich erkenne sehr viele aus der Schule wieder, aber auch einige Bekannte von denen ich in der Vergangenheit die Gelegenheit hatte sie kennenzulernen. Naruto hat jeweils ein Arm um Sakura und Hina gelegt und springt wie wild umher, singt die meisten Songs, so wie mehrere im Club, aus vollem Halse mit. An einem gewissen Song merke ich eine leichte Armbewegung Sasukes und kurz darauf gesellt sich Gaara Sabakuno aus dem Publikum zur Plattform und singt auf Aufforderung der restlichen Gruppe einige Lieder mit. Bei eines der langsameren Songs strahlt Sakura auf und quietscht begeistert: „Sasu hat mir dieses Lied gewidmet!!!“ „With me?“, fragt Kiba und schaut sie ungläubig an, „Auch noch von Sum Forty-Sucks? Tsst... lahmeres ist ihm aber nicht in den Sinn gekommen?“ „Wahrscheinlich auch noch von Gossip Girl inspiriert“, spiele ich mit und erinnere mich daran, dass eine Folge der Serie diesen Song weltberühmt gemacht hat. „Hey! Es ist wunderschön, okay? Sasu und ich haben unsere eigene Bindung zum Song. Und Sum 41 ist nicht lahm!“, kontert die Betroffene und streckt uns die Zunge raus, widmet sich wieder ihrer Euphorie. Der Junge gibt daraufhin ein wuergendes Geraeusch von sich, aber grinst im naechsten Moment breit. Lachend schuettel ich den Kopf. Sasu... Zu denken, dass sie vor eingen Stunden noch in meinem Auto gesessen und geweint hat! Naja, deswegen mag ich diese Bindung auch. Weil sie miteinander die Zeit stehenbleiben lassen koennen; die Probleme fuer eine gewisse Dauer unexistent werden lassen. Der Abend verlaeuft schnell, allerdings wuenschte ich mir schon, dass ich im Verlauf der Nacht ein wenig lockerer werden koennte. Die Tatsache, dass ich Shikamaru treffen wuerde und ich dann Kommunikation auf der einen oder anderen Weise mit ihm nicht vermeiden koennte waren genug um mich anzuspannen. Nun Hilft mir meine Sorge um das an der Bar sitzende Maedchen auch nicht weiter; noch weniger das Wissen, dass sie sich nicht weiter oeffnen wird. Irgendwann macht die Band Pause und ich zirkuliere mit Gaara durch den Club, fuehre einen eher oberflaechlichen Gespraech mit ihm, begruesse Bekannte,... gehe Shika aus dem Weg? Jedenfalls bin ich ihm noch nicht begegenet, hinzu sind die Chancen, dass er auf mich zukommt um 70 Prozent reduziert wenn ich Begleitung bei mir habe. Schliesslich weiche ich aus Gaaras Seite, als er anfaengt mit zwei Freunden von ihm ueber Sachen zu reden, die mich eher weniger interessieren. An der Theke finde ich Sakura, Sasuke, Hinata und Kiba. „Hey, Romeo! Tolle Show“, begruesse ich Sasuke, der mein Necken eher unlustig findet, „Wo ist Tenten? Ich hab sie zuletzt hier gesehen.“ „Sie ist auf die Toilette gegangen, oder?“, fragt Kiba und schaut dabei Hinata an. „Ja und sie meinte sie muesse nach Naruto schauen, weil sie was aus dem Auto braucht.“ Ich rede noch eine Weile mit ihnen eher ich aus der Ferne Naruto entdecke und mich von ihnen trenne. Der Blonde ist gerade mit Neji und einem anderen Maedel das ich nur vom sehen kenne im Gespreach verwickelt. Um eine Begegnug mit Du-Weisst-Schon-Wem zu vermeiden, entschliesse ich mich dazu so zu tun als braeuchte ich dringenst was von der Braunhaarigen um schnellst moeglich von dort zu verschwinden. Ich warte den richtigen Moment ab, eher ich auch mit dem jungen Hyuuga durch die Formalitaeten gehe, mich beim Maedchen vorstelle und Naruto dann endlich frage ob Tenten schon zu ihm gekommen ist. Dabei spaehe ich aus dem Augenwinkel zu Neji, der, sobald ihr Name gefallen ist, den Kopf von uns wendet und sofort das Gespraech mit dem Maedchen fortfuehrt. „Ja, sie hat mich erst vor fuenf Minuten danach gefragt.“ *** Draussen ist es kalt und ich bereue es meine Jacke nicht aus der Garderobe geholt zu haben. Was hab ich denn auch gedacht? Es ist November, ich habe ueberhaupt Glueck, dass es nicht regnet. Als ich an einer Gruppe Maenner vorbeigehe rufen sie mir nach und pfeifen. Der Parkpaltz ist nur ein Block vom Vertical Horizon entfernt, aber die Strasse zeigt nun ihre wahre Farben: halb nackte Frauen mit kitschigen, peltzigen Maenteln stehen vor den Lokalen, einge sind dabei den einen oder anderen Mann zu verfuehren, Maenner die durch die Gegend schwanken und offensichtlich zu viel getrunekn haben,... Ich schnellere meinen Schritt. Endlich erreiche ich den offenen Parkplatz und erkenne sofort Tenten. „Tenten!“, rufe ich und gehe auf sie zu. „Ino? Was machst du denn?“ „Ich hab nach dir gesucht, Doedel! Was machst du?“ „Sei mir nicht boese, ja? Ich gehe“, sagt sie. „Was? Nein! Du kannst noch nicht gehen, es ist doch gerade mal Zwei!“ Tenten mustert mich entschuldigend und ein Auto zu meiner Rechten hupt. „Und wer bitte faehrt dich?“, meine ich aufgebracht, deute auf das Auto. „Lee. Er muss morgen frueh zur Arbeit“, sagt sie, „ Hoer mal... wegen vorhin-“ Ich winke ab: „Keine Sorge. Ich sag’s keinem.“ „Nein! Ich mein, das ist nicht das Problem. Eigentlich wollte ich mich nur entschuldigen.“ „Entschuldigen?“, frage ich sie verwundert, „Doch wohl nicht dafuer? Ich war es die gefragt hat.“ Tenten verzieht ihr Gesicht ein wenig und zuckt mit den Schultern: „Ich wollte dir nicht den Abend verderben.“ Ich schuettel den Kopf und umarme sie. Dieses dumme Maedchen! Wieder hupt es: „Tut mir Leid, Maedels, aber es ist eine Stunde Fahrt nach Newark!“ Wir zwei kichern leise eher mich meine Gegenueber wieder umarmt und ins Auto steigt. Schweigend schaue ich dem Wagen nach bis es aus meiner Sicht gefahren ist und erinnere mich wo ich bin. Meine Miene verzieht sich, als ich an den Weg zurueck denke. Ploetzlich entnehme ich ein Raeuspern und ich fahre herum nur um zu entdecken, dass hinter mir keiner ist. Mein Herz setzt von null auf hundert und ich mache vorsichtig einen Schritt nach hinten. Mit dem Ruecken stosse ich auf jemandens Oberkoerper - maennlich – und drehe mich wieder abrupt um. „Buh!“ Kurz schreie ich auf und blicke den Uebeltaeter ins Gesicht. Dieser Schmunzelt zufrieden ueber den kindischen Streich den er mir gespielt hat und sagt in seinem gleichgueltigen Ton: „Hey, Ino.“ „Du Arsch!“, fauch ich ihn an, haue ihn auf die Schulter und stosse ihn ein wenig von mir, „Das ist nicht lustig!“ Er hingegen grinst belustigt und blaesst mir Rauch ins Gesicht. Das genuegt ja wohl als Antwort... Idiot! Ich schaue ihn ernst an und gehe nun wieder auf den Club zu. Wenigstens muss ich nicht allein zurueck. Ich komme mir schlagartig bescheuert vor. Wieso um alles auf der Welt habe ich nicht daran gedacht, dass er zum Rauchen nach Draussen gekommen sein koennte?! Und wenn ich es mir recht ueberlege waere es sogar besser gewesen ihn unter so vielen Menschen zu treffen, als hier im Dunkeln alleine. Die Nervoesitaet vor genau diesem Zusammenstoss ergreift mich wieder, als ich mich von dem Schock erholt habe. Ich wende meinen Kopf leicht in seine Richtung und beobachte ihn. Ungeruehrt zieht er an seiner Zigarette und schlendert ruhig neben mir her. So ein Trottel. Diese verfickte Apathie wuerde ihm vergehen, wenn er wuesste was er mir angetan hat. „Tolles Lokal habt ihr euch ausgesucht. Mitten im Ghetto“, meine ich, weil ich weiss, dass er die Stille nicht brechen wird. Unfreundlich zu sein ist die einizge Weise mir meine wachsende Panik nicht anmerken zu lassen. Shikamaru hebt eine Augenbraue und zuckt die Schulter. „Ich muss Kippen kaufen“, sagt er und biegt schlagartig in eine Bar ein. Super. Genervt lehne ich mich an die Wand neben den Eingang und reibe meine Oberarme wegen der Kaelte. Warum sollte ich ihm sagen, dass ich schwanger bin? Das Kind ist immernoch in mir, ich bin diejenige die die Entscheidungen im Bezug zum Baby trifft und wenn ich ihm nicht sagen will, dass er mich dazu verdammt hat mit sechzehn ein Kind zu gebaeren, dann tue ich das mit gutem Gewissen nicht. Er will das doch garnicht wissen! Wer will denn schon ein Vater sein? Auch noch zu seinem Alter? Und mit jemandem den er nicht liebt, mit der er kaum zurecht kommt, jemand der nicht weniger sienem Geschmack entsprechen koennte. Ein eiskalter Windstoss weht und gibt mir Gaensehaut. Verdammt! Warum sollte ich mich darum kuemmern ihm so was zu sagen, wenn es ihm nicht gleichgueltiger sein koennte mich hier erfrieren zu lassen? Ausserdem war er am naechseten Morgen schon fort... „Hey, Spaetzchen, wie viel willst du fuer meine Gesellschaft?“ Vor mir steht ein schmieriger Typ in seinen dreizigern, hinter ihm ein nicht minder unangenehmer Mann. Angeekelt ruempfe ich die Nase: „Tut mir leid fuer die Enttaeuschung, aber ich bin keine Hure.“ Beide lachen auf. Nie haette ich gedacht, dass ich so was reines aus der Seele kommend wie ein Lachen wiederlich finden wuerde. „Vielleicht machst du heute eine Ausnahme?“ Ich schaue den zweiten Mann an, als waere er verbloedet. „Gewiss nicht.“ Nun tritt der Typ vor mir ein paar Schritte naeher und ich bereue es nicht sofort weggegangen zu sein anstatt meine grosse Klappe geoeffnet zu haben. Verfluchter Nara. Warum laesst er mich hier alleine? „Ich zahl auch nichts wenn du nicht willst, Spatz“, fluestert der Typ und lehnt sich mir gefaehrlich nahe. „Hey!“ Der Mann schaut langsam auf, als wuerde er sich nur schwer und ungerne von meinem Anblick wenden. Die unerwartete Unterbrechung kommt aus seiner Linken und auch ich schaue dorthin. Ich fuehle grosse Erleichterung als ich Shikamaru anschaue. Dieser wirft den beiden Maennern einen kurzen Blick zu und wendet sich dann gleich mir: „Yamanaka, kommst du jetzt, oder was?“ Ich nutze die kurze Verwirrung die durch die Zwei vor mir geht, betrete so schnell ich kann die Kneipe und Shika laesst die Tuer hinter uns zufallen. „Was zum Teufel brauchst du denn so lange?“, frage ich gereizt. Der Junge sichtet mich nur muerrisch und bewegt sich ins Innere des Raumes. Ich folge ihm, weil ich auf keinen Fall hier wieder alleine gelassen werden will. „Der Automat geht nicht. Ich muss die am Tresen holen.“ Und schon nach kurzer Zeit sind wir wieder auf der Strasse. Zu meinem Glueck sind die schraegen Kerle von vorhin weg und ich kann auf einer gewissen Distanz neben den Dunkelhaarigen herlaufen. Wieder zuendet er sich eine Zigarette an und zieht abwesend davon. Ich nehme den Blick von ihm ab und schaue auf die Strasse. Nie hatte ich was gegen Rauchern gehabt. Ich wusste, dass es nicht gut war, aber auch ich hatte selbst zu meinen jungen Jahren ab und zu an einer gezogen. Immer hatte ich das als eine Sucht empfunden fuer die die Betroffenen nichts konnten – bis Shikamaru anfing zu rauchen. Er tat dies in der neunten Klasse, als ich noch in D.C. gelebt habe und ich fand, dass es das abscheulichsste auf Erden war, als er zum ersten Mal vor mir eine rauchte. Meine Abneigung ab dem Tage kann ich erhlichgesagt auch nicht ganz nachvollziehen. Nicht wirklich wissend was er eigentlich tun soll dreht er sich zu mir und fragt: „Bist du mit Sakura hier?“ Ich nicke. Irgendwie ist das schon niedlich. Seit dem Mal haben er und ich zwar nie alleine geredet und waren immer unter Leuten, aber jedesmal wenn er versuchte ein Gespraech mit mir anzufangen oder Kontakt aufzubauen schien er ein wenig hilflos oder peinlich beruehrt. Frueher war das nie ein Problem gewesen, insofern hatte ich diese Veraenderung sofort erkannt. „Gut. In der Nacht bist du sowieso nicht zum Fahren zu gebrauchen.“ Und so zerstoert er den Moment. „Zu deiner Information: Ich werde das Auto beim Rueckweg fahren.“ Er schmunzelt: „Gott stehe euch bei.“ Er grinst und ich blitze ihn mit schmalen Augen an. „Wenn was passieren sollte, dann ist es weil ich von eurem Gepolter und Geschrei halb taub und halb im Schockzustand liegen werde!“, knurre ich. Shika schuettelt den Kopf und wir verfallen wieder in Stille. Gott! Wieso muss er so taktlos sein? Ein weiteres Mal dreht er sich mir zu und ich rolle die Augen, wartend auf das was kommt. „Wir spielen gleich Surrender.“ Ich schlucke und mein Herz macht einen Sprung. Die Atmung faellt mir ein wenig schwer und ich spuere eine Leichtigkeit um meinen Magen und meinen Kopf. „Billy Talent habt ihr heute ja noch garnicht gespielt“, stelle ich fest und versuche dabei meine Stimme zu regulieren. „Nein“, antwortet Shika, „deswegen habe ich es vorgeschlagen.“ Wieder macht mein Herz einen Satz und dieses leichte Schwindelgefuehl ueberkommt mich. Surrender. Das war der Song der lief waehrend... Nunja, es liefen mehr, aber dieser begann kurz vor dem Hoehepunkt, so als waere es sein Werk, dass ich gerade dann dem Rausch verfiel. Nahe dem Schluss der zweiten Strophe lies sich Shikamaru neben mich fallen, umschloss mich mit seinen Armen und ich schlief schon bald ein. Fast ruckartig werde ich von meinen Gedanken gerissen: Bevor ich bemerke, dass ich wohl stehen geblieben sein muss und Nara mir nun gegenueber steht, legt er mir seinen Zip Hoodie um die Schultern. Wir stehen bereits vor dem Club, Shika raucht die letzten paar Zuege von seiner Kippe. „Du hast Gaensehaut.“ Perplex schau ich ihm in die Augen. „Ja.“ Irgendwie bin ich in Trance. Shika weiss mich zu taeuschen. Ich bin ihm wichtig genug um mich nicht frieren zu lassen, ich bin ihm wichtig genug um gerettet zu werden und ich bin ihm wichtig genug um an der Nacht zurueckzudenken. „Was laeufst du auch im November so rum?“, fragt er, seine Stimme ist schon fast ein Raunen. Ich weiss genau, dass ich rot bin und dies aendert sich nicht als er zwei Schritte auf mich zukommt und wir uns so nahe sind, dass sich jede Stelle unserer Koerper beinahe beruehren. Waehrend ich in seine dunklen Augen sehe ist es mir unmoeglich nicht zu laecheln. Ich spuere seine Hand an meiner Huefte. Mein Herz schlaegt schnell, scheint in meinem Hals zu pochen und ich lege meine Hand auf die seine. Mit einem Mal durfaehrt mich ein Stoss und ich taumel einige Schritte zurueck. Auch der Junge vor mir ist nach vorne gewankt und ich sehe einen blonden Haarschopf von seiner Schulter hervorkommen. Dann erkenne ich das spitze und schoene Gesicht Temari Sabakunos. Sie wohnt weit entfernt von uns, aber war zu frueheren Zeiten Shikamaru sehr gebunden. Dies muss ihr erstes Wiedersehen nach mehreren Monaten sein. Da ich sie nicht mit ihren Bruedern Gaara und Kankuro eintreffen gesehen habe, bin ich davon ausgegangen, dass sie nicht hier war. Wie ich nun erkenne ist sie dem jungen Nara auf dem Ruecken gesprungen und verteilt nun Kuesse auf seine Wange. „T-Tema?“ „Shika, die Show ist der hammer! Du bist einfach nur spitze, ihr seid toll!“, gratuliert sie und drueckt ihn nochmal. „Danke...“, vorsichtig lockert er den Griff um sein Brustkorb und Temari stellt sich sofort zu seiner Seite. „Oh!“, ruft sie als sie mich entdeckt, „Ino, Kleine! Wie geht’s dir?“ Ich laechel freundlich und gebe eine bejahgende Kopfbewegung. Kleine?! Was denkt sich diese Schlampe eigentlich? Und seit wann ist sie so verdammt unnett? Eigentlich habe ich sie immer ganz gut ausstehen koennen und wir sind immer miteinander klargekommen, aber ich bitte dich! Sie hat mich zu vollster Sicherheit von Anfang an gesehen. Bitch. „Oh... OH! Habe ich euch gestoert? Sorry!“ Ha.ha.ha. Ist die bloed? Totales Fake! Ich laechel breit und schaue den Schwarzhaarigen an: „Nein, keine Sorge! Ich wollte sowieso rein.“ Und damit gehe ich in den Club hinein und werde von lauter Musik ueberwaeltigt. Sie wirkt betaeubend und ich bin froh, dass mir so freisteht von meinen Ueberlegungen und Gefuehlen wegzukommen. Eine einzige Erkenntnis kommt mir in den Sinn bevor ich abschalte: Ich kann Shikamaru nicht sagen, dass er werdender Vater des wachsenden Wesens in mir ist. *** Wie gesagt: RESPEKT! Ansonsten empfehle ich euch das Lied "Surrender" von Billy Talent auf YouTube aufzusuchen, falls ihr es nicht schon kennt und den Songtext dazu zu lesen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)