Save me, save me from myself… von Lost_Time (… before I crash down) ================================================================================ Kapitel 7: Bleed it out ----------------------- 7. Kapitel: Bleed it out Das Kapitel ist irgendwie etwas philosophisch geworden und spiegelt nur meine Meinung wieder im Bezug auf Herz und Verstand ;) Er lachte, er lachte ihn einfach an. Oder aus. Jedenfalls hatte er das Gefühl, dass der Mann im Spiegel dies tat. Owen drehte sich um und löschte das Licht im Badezimmer. Er konnte sich selbst nicht mehr ansehen. Wie dumm konnte ein Mensch denn nur sein? Würde das Leben ein Film sein und würde es einen Oscar für den dümmsten und naivsten Protagonisten geben. Er würde sämtliche Preise abräumen. Es war wirklich zum Verrückt werden. Jedes Mal, wenn es einen Schritt voran ging, ging er einen Schritt zurück. Wieso hing er an dem Vergangenen? Wieso trat er vor der Zukunft zurück? Angst? Vor dem was kommen oder auch nicht kommen würde? Dem Blonden war es ein Rätsel. Adrian hätte ihm sicher helfen können. Doch den Arzt und Familienfreund wollte er nicht anrufen. Zum Einen wollte er ihn nicht belästigen, zum Anderen wollte er dessen Worte dazu nicht hören. Insgeheim wusste Owen auch, dass er keine Schwäche einräumen wollte. Er konnte und wollte sich nicht eingestehen, dass er den falschen Weg gewählt hatte und nun immer und immer wieder im Kreis lief. Man sagte, dass man aus Fehlern lernen würde. Er aber nicht. Er beging sie immer und immer wieder, in der stillen Hoffnung, dass der Fehler zu Glück umschlug. Wahrscheinlich dachten Frauen, die immer und immer wieder von ihrem Mann geschlagen wurden ähnlich. Sie wollen sich nicht eingestehen, dass sie auf dem falschen Pfad sind, sich im Kreis drehen und, dass ein Fehler immer ein Fehler bleiben würde und nie zu Glück umschlug. Owen strich sich über die müden Augen. Augenringe zeichneten sich unter diesen ab. Kate hatte sich wieder von ihm getrennt und, als ob das noch nicht schlimm genug gewesen wäre, hatte er heute in der Klatschzeitung gelesen, als er bei einem Kiosk eine Schachtel Zigaretten gekauft hatte, dass sie auch schon einen Neuen hatte. War er denn nur ein Lückenfüller für sie gewesen? Nur ein Betthäschen? Es war irgendwie frustrierend, so was zu sehen. Damals hatte er so was mit Frauen abgezogen. Sein Bruder tat es heute noch. Luke, der kleine Casanova. Er grinste leicht bei dem Gedanken an seinen Bruder und dessen Masche. Als er jünger war, waren beide gemeinsam auf Beutezug gegangen. Doch als er Kate kennengelernt hatte, war es damit vorbei. Owen trat auf den Balkon und zückte die Zigarettenschachtel. Es wurde kühler, obwohl es erst Ende August war. Anfang Juni war Kate zu ihm gekommen und seit ein paar Tagen war alles wieder aus. Mit Johnny hatte er seit der Sache mit der Waffe auch kein Wort mehr gewechselt. Die Zigarette wanderte in seinen Mund und er zündete sie sich an. Es war kaum Wind da, weswegen es ihm ohne Probleme gelang. „Du rauchst?“ Owen blickte neben sich. Johnny war ebenfalls auf den Balkon getreten und blickte ihn an. Er nahm einen tiefen Zug von dem Glimmstängel, hustete dann aber heftig. Johnny sah ihn verwirrt an. „Ich… hab mal… schon her…“, hustete er hervor. „Fängst du wieder an? Wieso?“ „Kate…“ „Schon wieder? Junge, komm mal langsam klar in deinem Leben.“ Owen starrte ihn an. Eigentlich wollte er den nächsten Zug nehmen, doch er hielt inne. „Wie bitte?“ Johnny schüttelte leicht den Kopf und lächelte. „Verzeih mir bitte, meine Kinder waren die ganzen Sommerferien hier. Ihre Sprache hat wohl sehr abgefärbt.“ „Es hat den Anschein, ja.“ Der Blonde zog erneut an der Zigarette. Diesmal hustete er nicht, sondern genoss es, wie der Rauch sich in seinen Lungen ausbreitete und in ihm ein Gefühl der inneren Ruhe auslöste. Sein Verstand wurde mit vernebelt. Natürlich wusste er, dass eine Zigarette niemanden ruhiger werden ließ, geschweige denn, dass man dadurch konzentrierter oder schlanker wurde. Alles Einbildung. Doch der Glaube versetzte Berge. Eine ganze Weile standen die Männer nebeneinander, jeder auf seinen eigenen Balkon und schwiegen sich an. In Owen war ein unglaublicher Gewissenskonflikt entfacht worden. Gut gegen Böse, Vernunft gegen Sturheit, das schlechte Gewissen gegen den falschen Stolz. Nach langem gewann das Gute, die Vernunft und das schlechte Gewissen in ihm. Er nahm den letzten Zug und drückte die Zigarette an der Metallberüstung aus. „John…“, begann er die Unterhaltung zögerlich. „Ja?“ „Das mit deinem Sohn, mit der Pistole. Du hast Recht, ich bin nicht in der Lage eine Waffe zu führen, geschweige denn zu lagern. Ich wollte niemanden in Gefahr bringen.“ „Ich weiß, dennoch hast du es gemacht. Die meisten Menschen wollen ihre Liebsten nicht in Gefahr bringen und dennoch tun sie es immer wieder, weil sie ihre Emotionen immer vor den Verstand stellen.“ „Aber Emotionen sind wichtig und man kann dieses Verhalten nicht ändern.“ „Teils, teils. Natürlich sind Emotionen wichtig, doch nur solange sie uns oder andere nicht verletzen oder zerstören. Man kann das Verhalten nicht ganz abschalten, aber ändern, indem man versucht die wichtigen Dinge des Verstandes umzusetzen und sich dann in den Sog der Emotionen begibt.“ „Was hätte ich also deiner Meinung nach anders machen sollen, als deine Kinder da waren?“ Johnny schüttelte leicht den Kopf und sah ihn scharf an. Owen zog eine Augenbraue hoch, er verstand nicht. Hatte er etwas Falsches gesagt oder gefragt? Der Brünette zeigte Erbarmen und seufzte theatralisch. „Schalt deinen Verstand ein.“ „Ist er doch.“ „Nein ist er nicht, Owen. Sonst wüsstest du, dass der Fehler nicht in der Zeit lag, als das mit der Waffe geschah, sondern in einer anderen.“ Der Blonde schwieg und sah zu Boden. In seinem Kopf dämmerte es, worauf der Ältere hinaus wollte. Er hörte seinen Herzschlag, wie das Blut in seinen Adern pulsierte. Sein Herz, er hatte es so oft gehört in letzter Zeit. Doch die tiefe Stimme des Verstandes, war kaum noch wahrzunehmen. Er holte tief Luft, blendete den Herzschlag aus, konzentrierte sich ganz auf sich. Was der Rauch vorher benebelt hatte, wurde wieder klar. Die Stimme der Vernunft laut und deutlich. Die ganze Zeit ruhten die braunen Augen des Anderen auf ihn, als Owen wieder aufsah, hörte man John sichtlich aufatmen. „Hast du die Waffe noch?“ Johnny nickte kaum merklich. „Gut, dann lass uns los gehen. Es ist besser, wenn sie für immer aus meinen Besitz verschwindet.“ Owens Stimme war voller Überzeugung und ließ keinen Zweifel an der Glaubwürdigkeit seiner Aussage. John sah ihn zufrieden an. Wenige Minuten später wanderten die Beiden durch die Stadt, auf den Weg zum nächst besten Waffenladen. „John, wieso bist du so anders denkend?“ „In welchen Bezug?“, fragte der Angesprochene. „Na ja, diese Herz und Verstand Sache, hört sich zum Einen sehr Mystisch, aber auch Spirituell und Weise an. Die Meisten sagen doch, dass man auf sein Herz hören soll, statt auf den Verstand. Wieso bist du also der Meinung, dass es andersrum besser ist?“ „Es ist nicht unbedingt besser. Aber das Herz wird vom Menschen als Zentrum sämtlicher Gefühle gesehen, an sich kommen alle Gefühle vom Kopf. Es sind chemische Prozesse, aber das würde zu weit führen jetzt. Gehen wir also weiter davon aus, dass das Herz Sitz aller Gefühle ist. Das Herz ist immer befangen, der Verstand nicht. Der Verstand ist rational, vergleichbar kalt. Menschen mögen Wärme und möchten nicht als kaltherzig bezeichnet werden. Deswegen wird gesagt, ’Treff die Entscheidung aus dem Herzen’, weil man sie für menschlicher und sozialer hält. Dies ist aber nur bedingt so.“ Der Blonde musste die Worte seines Nachbars unterbrechen, da sie das Waffengeschäft betraten. Der Besitzer von diesem sah zu erst irritiert, dann aber erfreut aus, in anbetracht der Tatsache, welche Kunden sich hierher verirrt hatten. Owen war sich sehr sicher, dass dieser Mensch mit dem Verstand dachte und in der nächsten Zeitung ein Artikel über ihren Besuch hier stand. So schnell es ging verkaufte Owen die Waffe und fühlte sich, als sie das Geschäft verließen, wesentlich freier und behaglicher. „Wieso sagst du, dass Entscheidungen aus dem Herzen nur bedingt sozial sind?“, nahm Owen das Gespräch mit der Frage wieder auf, welches sie unterbrochen hatten. „Nun, es heißt nicht umsonst, dass tief im Herzen eines Menschen ein Egoist sitzt. Das Herz denkt vielleicht an andere, aber in erster Linie doch nur an sich selbst. Welches Unternehmen trifft Entscheidungen aus reinster Nächstenliebe, wenn die Entscheidung ihm selbst nichts bringen würde? Ein Beispiel, wenn du die Wahl hättest zwischen zwei Rollenangeboten mit folgenden Hintergründen. Die eine Rolle bringt relativ wenig Geld und ist für einen stink normalen Film, die andere Rolle, die in etwa das gleiche Geld einbringt, ist für einen Film, dessen Einnahmen eine Wohltätigenzweck gespendet werden. Welche Rolle nimmst du?“ „Die für den Wohltätigenzweck im Anschluss“, sagte Owen sogleich. „Wieso?“, fragte Johnny ihn. „Weil ich anderen damit helfen kann ihre Lebensumstände zu verbessern. Was für eine bescheuerte Frage.“ „Und um deinen Ruf zu stärken.“ „Was? Nein, darum geht es nicht.“ „Indirekt schon und dein Herz weiß das. Nimmst du die Rolle mit den Wohltätigenzweck hilfst du anderen, dir selbst aber noch viel mehr. Die Medien puschen dich hoch, als den sozialen Menschen. Dein Ruf eilt dir voraus, alle halten dich für großzügig. Du wirst von den Fans und Zuschauern geliebt, sie wollen dich. Die Filmemacher wissen das und buchen dich für sämtliche Rollen in Filmen, die es gibt. Nimmst du die Rolle für einen normalen Film, passiert das alles nicht.“ Owen schluckte. Johnnys Argumentation hatte einen bitteren Nachgeschmack hinterlassen. „Aber ich könnte, das Geld, was ich mit den vielen Rollen verdiene, dann wieder Bedürftigen schenken und…“ Owen hielt mitten im Satz inne, denn er wusste was dann wieder beginnen würde. Johnny führte den Satz für ihn zu ende: „Und dann halten dich alle wieder für einen Heiligen. Die Fans wollen dich noch mehr… du bekommst Filmangebote und so weiter.“ „Aber das will ich doch so gar nicht dann.“ „Du nicht, aber dein Herz. Erkennt man irgendwann den Egoismus in seinem Handeln, schiebt man es auf den kaltherzigen Verstand, dabei war es das soziale Herz. Jedenfalls, wenn man bei den menschlichen Glauben bleibt, dass das Herz die Gefühle und soziale Ader ist.“ „Das heißt meine Selbstmordgedanken kommen vom Verstand. Schließlich tun sie mir ja nichts Gutes.“ „Falsch. Der Verstand ist eigentlich darauf trainiert einen kühlen Kopf zu bewahren und irgendwie immer eine Lösung zu finden. Das Herz ist Egoistisch. Ihm ist es egal, ob das Handeln, zu dem es uns drängt, körperlich gut für uns ist. Hauptsache ihm geht es ’gut’. Wieso willst du dich umbringen? Sag es mir.“ Der Blonde überlegte leicht. Diesen Gedanken hatte er sich noch nie gemacht. Ja, wieso eigentlich? Wieso wollte er von dieser Welt unbedingt gehen? „Na ja, weil“, begann Owen zögerlich und fuhr sich durchs Haar, „weil ich nicht über die Trennung von Kate hinweg komme sonst.“ „Und du meinst es ist der einzige Weg?“ „Nein, aber der Schnellere. Ihr Verlust schmerzt im Herzen…“ „Du hast die beiden Stichwörter genannt. Es soll schnell gehen, weil dein Herz ’Schmerzen’ hat. Dein Herz will, dass es sofort aufhört und das geht am besten, in dem man nichts mehr spüren kann. Das wiederum geht nur, wenn man tot ist. Die anderen Wege, wie Therapie oder einfach die Zeit die Wunden heilen zu lassen, ist zu langwierig. Soviel Geduld hat das Herz nicht.“ Owen rieb sich die Stirn. Diese Fakten waren hoch philosophisch für ihn. Sie klangen so spirituell, der größte Blödsinn für ihn. Dennoch beschrieben sie das Geschehene in seinen Leben so Glasklar. Sie hatten viel Wahrheit in sich. Zu viel für seinen Geschmack. „Was soll ich also tun…?“ „Was sagt dir dein Verstand, Owen?“ „Nichts.“ Eine glatte Lüge, wie er wusste. Sein Verstand schrie die Antwort, sodass er das Gefühl hatte, sein ganzer Körper erzitterte darunter. Doch nach Außen hin war er vollkommen ruhig. „Hm. Nun, ich und mein Verstand raten dir zu einer Therapie. Damit dein Verstand und dein Herz ausgeglichen sind. Dein Körper oder Geist wird von beiden regiert. Keiner darf die ganze ’Macht’ über dich alleine haben.“ „Das ist total grotesk, nahe zu paradox. Zu erst sagst du, dass das Herz so schlecht sei und nun ist es der Verstand? Entscheide dich mal endlich.“ Johnny schüttelte energisch den Kopf, als er antwortete: „Das ganze Leben ist ein Paradoxon. Der Verstand alleine macht einen zu rational, sodass man das wesentliche auch mal aus den Augen verliert und die Gefühle Anderer ausblendet. Man wird kalt und unmenschlich. Das Herz alleine, lässt einen in Selbstmitleid versinken, man denkt man sei sozial, ist aber im Prinzip egoistisch und hilft sich selbst durch die Notlagen oder das Leiden Anderer. Man wirkt herzlich und wird egoistisch. Beide müssen ausgeglichen sein, sowie Ying und Yang…“ „Ach hör mir auf mit diesem Esoterik Mist, davon war Kate auch eingenommen. So was Idiotisches. Ich habe im ersten Moment doch wirklich geglaubt, du wolltest mir helfen und würdest mir etwas Wissenswertes beibringen. Aber wahrscheinlich bist du ein genauso egoistischer Mensch, wie alle Anderen.“ „Glaubst du das wirklich?“, fragte Johnny fassungslos. „Ja. Ich weiß es.“ Damit verschwand Owen wutentbrannt und ließ den Brünetten alleine zurück in den Park, in den ihre Füße sie getragen hatten, während der Unterhaltung. Der Blonde hingegen rannte nach Hause und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen. Sein Atem ging schnell, sein Herz raste vom Laufen, sodass er sich erst mal auf einen Stuhl auf den Balkon sinken ließ. Er hatte sich diesen Platz ausgesucht, da er den Drang zu rauchen verspürte. Die Zigarette sollte ihn beruhigen und zum Nachdenken bringen. Mit einem Knacken entzündete das Feuerzeug die Flamme, während die andere Hand von Owen nach der Zigarettenpackung griff und einen der Glimmstängel heraus zog und in den Mund schob. Das Feuer wanderte ans andere Ende und entzündete den zusammengepressten Tabak samt Papier, welches ihn umhüllte. Mehrere Atemzüge später fühlte er sich wesentlich ruhiger und entspannter. Er lauschte den Schlägen seines Herzens, welches gleichmäßig schlug, um das Blut durch seinen Körper zu pumpen. Er rauchte auf und drückte die Zigarette am Tisch, welcher auf seinen Balkon stand, aus. Sein zum Boden gerichteter Blick wanderte an seinen Beinen hoch und kam bei seinen Armen, welche auf seinen Knien ruhten, zum Stillstand. Die Narben auf seinem Handgelenk waren verblasst, aber dennoch sichtbar. Die blauen Venen schimmerten durch die Haut, die auf der Unterseite des Arms heller war, da dort selten Sonne hinkam. „Wieso tun mir alle Leute, die mir was bedeuten so weh? Wieso muss ich so sehr leiden?“, fragte er sich. Ihn schien doch eh keiner haben zu wollen. Sonst würde man ihn doch verstehen. Mit ihm fühlen und vor allem ihn endlich gehen lassen. Owen lauschte, doch bis auf die Blätter, die im Wind raschelten vernahm er keinen Laut. Er war alleine. Johnny war nicht da. Niemand war da. Niemand würde es diesmal verhindern. Mechanisch stand er auf und ging in die Küche. Die schnelle Variante hatte er vor einer halben Stunde verkauft. Nun hatte er nur die langsame Variante. Der Wasserhahn wurde aufgedreht und füllte ein Glas voll mit klarer Flüssigkeit. Eine weiße Pille wanderte in Owens Mund und das Wasser hinterher. Dann nahm seine Hand ein scharfes Messer, mit welchem er sich in seinen Sessel setzte. Er wartete etwas, bis er der Meinung war, dass die Tablette wirkte. Dann machte er den ersten Schnitt mit dem Messer. Es tat kaum weh, die Tablette wirkte also schon ein wenig. Owen wusste, wenn er mit dem scharfen Gegenstand den kompletten Arm lang schnitt, würde er schneller verbluten. Doch irgendwie konnte er es nicht. Nur die waagerechten Schnitte, quer über ’s Handgelenk, traute er sich zu setzen. So wie damals auch. Nach sechs weiteren Schnitten, die immer tiefer ins Fleisch gegangen waren, floss das Blut in strömen aus seinem Körper. Das Messer glitt aus seiner Hand und er fühlte sich nicht mehr in der Lage den Kopf oben zu behalten. Er bettete ihn auf die Rücklehne seines Sessels und starrte die Decke an. Alles begann sich zu drehen, ihm wurde schlecht und in ihm kämpfte der Impuls, dass er einen Notarzt rufen sollte. Doch Owen schloss lieber die Augen, lauschte den langsam werdenden Herzschlag in seiner Brust und schaltete den Kopf und den damit verbundenen Impuls einfach ab. Ein tiefer Atemzug, den er noch mal durch den ganzen Körper gleiten spürte, und dann glitt er in die Dunkelheit hinab. Er wusste nicht, wie viel Zeit zwischen dem Schließen der Augen und dem jetzigen Stimmegewirr vergangen war. Doch die Stimmen störten ihn in der Ruhe, die er gefunden hatte. Sie schienen immer lauter zu werden und irgendwie schien es auch nicht mehr dunkel zu sein. Sein Kopf schien auch langsam wieder voll dazu sein und empfing sogleich Signale von sämtlichen Körperregionen. Es dauerte eine Zeitlang, bis sein Hirn und er selbst diese verarbeitet hatten und zuordnen konnten. Seine Arme schmerzten. Erschöpft öffnete er die Augen, um sich die Ursache der Schmerzen anzusehen. Vor sich sah er eine weiße wand, an der graue Schränke standen. `Nein, nein. NEIN! Nicht schon wieder. Wieso hat es nicht geklappt? Wieso bin ich in einem Krankenhaus?´ „Er ist zu sich gekommen“, bemerkte eine Stimme, die Owen Luke zuordnen konnte. Besagter kam in sein Blickfeld. Doch dessen Blick wollte er nicht sehen. Der Blonde übergab der Müdigkeit seines geschwächten Körpers wieder die Kontrolle und schloss erneut die Augen um zu schlafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)