Help, my friend is a princes von lausi ================================================================================ Kapitel 1: One and only ----------------------- Help, my friend is a princes! (Die übersetzungen für diejenigen die kein spanisch können stehen unten.) Die Hitzewelle schlug ihr entgegen, sobald sie die schön gekühlte Flughafenhalle verließ. Die Sonne schien erbarmungslos auf die Erde und ließ jeden, ob Mensch oder Tier sich ein ruhiges, schattiges Plätzchen suchen. Alle außer Michiru Kaioh. Sie konnte es kaum erwarten durch die Straßen der Stadt ihrer Träume zu schlendern. Seit sie ein kleines Mädchen gewesen war hatte sie sich immer gewünscht hier her zu kommen. Es war im zarten Alter von 6 gewesen, als sie zum ersten Mal ein Bild dieser Metropole gesehen hatte. Jetzt 17 Jahre, ein Journalistenstudium und viele verfasste Zeitungsartikel später stand sie wirklich hier: in Madrid, der Hauptstadt Spaniens. Die Abgase der vielen Autos waren zwar nicht gerade angenehm und das lange Warten auf ihren Koffer hatten sie auch einige Nerven gekostet, doch eigentlich störte es sie nicht. Sie lächelte, strich sich eine Strähne hinters Ohr und winkte dann ein Taxi zu sich. „Hola, podian llevarme a la calle de la luna?“ (1)„Claro, quapa. Te ayudo con tu maleta?” (2.) “Si, gracias.”“Venga, sientate ya.”(3.)Michiru nickte, lächelte den Fahrer an und setzte sich auf die Rückbank. Als der Fahrer den Motor aufheulen ließ und losfuhr, kam es der Türkishaarigen so vor, wie als ob sie sich in Trance befinden würde. Die ganzen breiten Straßen, gerahmt von Bäumen, die vielen Menschen, die geschäftig herumliefen, ja hier fühlte sie sich wohl und in ihrer Bestimmung bestärkt, eine große Journalistin zu werden. Nach über einer Stunde Fahrt, davon 30 Minuten im Stau, erreichte sie die Wohnung, die ihr neuer Arbeitgeber für sie ausgesucht hatte. Sie bezahlte das Taxi, 56,50 € war reiner Wucher wie sie fand, und betrat zum ersten Mal ihr neues Zuhause. Eine 2 Zimmerwohnung im 5. Stock, mit funktionierender Klimaanlage und einem kleinen Balkon wurde ihr vom TV-Sender TVE zu Verfügung gestellt. Ja, sie war beim Fernsehen als Reporterin gelandet. Eigentlich nicht gerade das, was sie wollte, doch sie brauchte eine gute Empfehlung um für renommierte Zeitungen wie El Pais oder El ABC schreiben zu können. Sie seufzte und ließ sich auf ihr Bett fallen. Es war erst 6 Uhr nachmittags, doch der Flug hatte sie geschafft. Zudem würde sie morgen schon ziemlich früh an der Zentrale sein müssen, weshalb sie beschloss ihre Sachen auszuräumen, zu duschen und sich dann anschließend hinzulegen. Der nächste Morgen fing für Michirus Geschmack zu hecktisch an. Nach einem kurzen Frühstück in einen der vielen Cafés, war sie zum Studio gegangen, wo sie bereits erwartet wurde. Eine Frau mit dunkelgrünem, langem Haar und in einem modischen Hosenanzug kam auf sie zu und gab ihr zwei Küsse, einen auf jeder Backe. „Hola, du musst Michiru Kaioh sein, die die meine Arbeit übernehmen wird.“ „Ja. Ich freue mich für TVE arbeiten zu dürfen.“ „Ach nicht so steif, ich bin bloß angestellt. Mein Name ist Setsuna Meioh. Ich weiß selbst was das für Sesselfurzer da oben sind.“ Die Türkishaarige lächelte und fragte: „Was soll ich machen?“ „Nun, die nächsten Tage siehst du erst einmal zu, um zu lernen, wie alles hier funktioniert. Dann wirst du immer mehr meine Arbeit übernehmen und dann…“ Setsuna machte eine ausladende Handbewegung und vervollständigte: „Bin ich weg und du alleine.“ „Wenn du das sagst, klingt das irgendwie furchterregend.“ „Ach was, du hast einen guten Job ergattert. Vor allem wirst du wohl hauptsächlich im Umkreis von Madrid berichten. Da wirst du mit vielen Leuten zutun zuhaben.“ „Ich freu mich schon darauf.“ 19. Diese Zahl brannte sich in Michirus Gedanken, wie das glühende Eisen in die Haut der Stiere, wenn sie gekennzeichnet wurden. Seit 19 Tagen stand sie hinter den Kameras und beobachtete, wie Setsuna IHREN Job machte. Es schien, als ob der Sender die Türkishaarige bis zum letzten Drücker hinausschieben wollte. Wie auch die letzten Tage stand die Journalistin an einer Wand gelehnt und langweilte sich. Die Hitze von Madrid machte ihr zu schaffen und da es schien, als ob niemand sie hier brauchte, sagte sie einem der Kameramänner, sie würde ein Wenig herumlaufen. Dieser nahm das mit einem abwesenden Nicken zur Kenntnis und Michiru ging los. Sie lief durch die kleinen, engen Gassen des Univiertels und war dabei eine Straße zu überqueren, als sie plötzlich ein Reifenquietschen vernahm. Erschrocken sah sie auf und erblickte ein Motorrad, das knapp vor ihr zum stehen gekommen war. Der Fahrer trug eine dunkle Jeans, eine braune Lederjacke und einen Helm. „Jo, Tia. No tienes ojos?“ (4.)Der Fahrer klappte das Visier hoch und Michiru blickte in die schönsten, stählernsten, grünen Augen, die sie je in ihrem Leben gesehen hatte. „Estas bien?“ (5.) Die Türkishaarige schüttelte den Kopf und ging zum Bürgersteig. Der Unbekannte folgte ihr, stellte seine Maschine ab und lehnte sich an sie. Anschließend nahm er den Helm ab und ein gutaussehender, junger Mann um die 25 mit Sandfarbenem Haar sah sie besorgt an. „Bist du dir sicher, dass ich dich nicht angefahren habe?“ Seine Stimme war tief und ruhig und als seine Augen über Michirus Körper wanderten, konnte sie spüren, wie ihr kalte Schauer über den Rücken hinab liefen. „Ja, wirklich, mir ist Nichts passiert. Es war ja auch meine Schuld. Ich hab nicht darauf geachtet, wohin ich laufe.“ Der Blonde grinste und reichte ihr die Hand, welche sie nur allzu gern ergriff. Eigentlich war so eine Begrüßung, ob Mann oder Frau eher ungewöhnlich, doch an diesem Typen schien einiges Seltsam. „Du bist nicht von hier, stimmt´s?“ „Woher…?“ „Du sprichst zu sauberes Spanisch. Außerdem hätte ein echter Madrilene mich sofort beschimpft, hätte ich ihn fast umgefahren.“ „Wenn du willst, kann ich das nachholen.“ „Lieber nicht. Ich bin übrigens Haruka, Haruka Tenoh.“ „Michiru Kaioh, freut mich.“ „Dann erzähl mal Michiru, was macht ein so hübsches, unschuldiges Mädchen wie du alleine in der Hauptstadt?“ „Ich habe eine Arbeitsstelle angeboten bekommen und bin hierhergezogen.“ „Ah verstehe. Heißt das du hast jetzt Pause?“ „So ungefähr.“ Sie blickte Haruka verwirrt an. Er sprach zwar noch mit ihr, sah aber hinter sie. „Hast du was Interessantes entdeckt, oder warum schaust du mich nicht an, wenn ich mit dir rede?“ Der Blonde wandte den Kopf und lächelte entschuldigend. „Ich hab bloß nachgedacht. Dürfte ich dich als Wiedergutmachung zum Essen einladen? Nicht weit von hier gibt es ein ganz gutes, kleines Restaurant.“ „Was?“ Michiru wich ein wenig zurück. Gut, Haruka war zwar echt nicgt der Typ Mann den sie von der Bettkannte schupfen würde, aber eigentlich wusste sie Garnichts über ihn. Zudem hatte Setsuna sie vor Männern gewarnt, die erst die Frauen verführen und dann misshandelten. Der Blonde schien ihre Gedanken zu erahnen und meinte: „Keine Sorge, ich tu dir schon Nichts. Glaub mir. Wenn du willst, “ Er griff in seinen Rucksack und holte ein kleines Pfefferspray heraus „Kannst du das hier nehmen und es im Notfall gegen mich verwenden.“ „Du gibst mir etwas, um mich vor dir zu verteidigen?“ „Nun, anders kann ich dich ja nicht überreden.“ Die Türkishaarige nahm Harukas Hand und schloss sie. „Ich glaube, darauf kann ich verzichten.“ „Ist das ein ja?“ „Weiß nicht? Was glaubst du denn?“ Haruka fuhr sich mit der Hand durch das sandfarbene Haar und nun wusste Michiru, dass sie ihm verfallen war. Sie gingen ein kurzes Stück zu Fuß bis zu einem kleinen Restaurant mit einem kleinen Stück Terrasse. „Such du schon mal einen Platz. Ich park meine Maschine da vorne. Und nicht weglaufen.“ Michiru grinste und nickte. Sie hatte sich kaum gesetzt, als ein Mann sich auf den leeren Stuhl ihr gegenüber setzte. „Hallo meine Hübsche. Sag mal bist du alleine hier? Der Platz ist doch frei oder?“ „Nein, ich erwarte jemanden.“ Meinte Michiru und schluckte hart, als der Kerl näher an sie heran rutschte und mit seiner Hand ihren Oberschenkel immer weiter hoch fuhr. „Bitte hören sie auf.“ „Wieso? Gefällt es dir etwa nicht?“ „Ich bitte sie.“ Der Kerl lachte nur und wollte schon seine andere Hand ins Spiel bringe, als eine schneidende Stimme beide zusammenfahren ließ: „No la has entendido, imbecil? Ha dicho que no lo quiere.“ (6)Michiru fiel ein Stein von Herzen. Der Mann sah Haruka mit großen Augen an, stand dann aber sofort auf und verneigte sich. „Perdon , Doṅa Haruka.“ „Marchate. Ahora mismo.“(7,) Der Mann nickte nur eingeschüchtert und ging mit eiligen Schritten davon. „Entschuldige, dass du solange warten musstest.“ „Macht nichts. Was hat der Typ gerade gesagt? Ich hab das letzte nicht verstanden.“ „Nicht so wichtig. Er hat sich entschuldigt.“ „Mit Verbeugung?“ „Nun, wir Spanier sind zwar temperamentvoll aber haben auch Anstand, oder sie meisten zumindest.“ Die Beiden saßen schon eine Weile da und zwischen ihnen schien sich etwas zu entwickeln. Die spielerischen Anmachen von Haruka wirkten harmlos, doch die Türkishaarige ging auf sie ein und so folgte kurz darauf der Schock. „Also Haruka, wie viele Mädchen hast du so angefahren und bist mit ihnen danach ausgegangen?“ „Keine, normalerweise treffe ich sie nicht auf der Straße.“ „Ehe in Clubs oder?“ „Nein.“ „Bars?“ „Nein.“ „Wo dann?“ „Eigentlich gar nicht.“ „Was? Das verstehe ich jetzt nicht. Sag bloß du bist schwul.“ Der Blonde lachte kurz auf „Nein. Weißt du, Spanien mag zwar liberal sein, aber Toleranz ist etwas, was den älteren Generationen fehlt und so fehlt es auch den darauffolgenden.“ „Und?“ „Michiru, bekomm jetzt bitte keinen Schrecken oder denke schlecht von mir aber…ich bin eine Frau.“ „Was?“ Die Türkishaarige hatte viel erwartet, aber das. Haruka, der attraktivste Mann den sie je getroffen hatte war eine Frau. Das musste sie erst verdauen. „Und, möchtest du jetzt davonrennen?“ „Warum sollte ich?“ „Ich weiß nicht. Weil ich eine Frau bin und du die ganze Zeit mit mir geflirtet hast? Sag bloß es macht dir nichts aus?“ „Na ja. Ein wenig bin ich schon überrumpelt, aber ich werde dich nicht dafür hassen, dass ich zu dumm war um dein Geschlecht zu erkennen. Um ehrlich zu sein fühl ich mich bei dir ganz wohl. Wenn du willst, können wir uns einfach mal so treffen. Zum Shoppen oder zum Cafetrinken.“ „Ich bin froh, dass du mich magst aber da gibt es noch etwas und genau das macht mir hinsichtlich der weiteren Treffen Sorgen. Ich bin lesbisch.“ Michiru blickte sie ungerührt an. Das war also das mit der Toleranz. Lächelnd sah sie auf und meinte: „Das macht nichts. Solange du die Haruka bist, die ich gerade eben kennengelernt habe.“ Die Blonde wirkte erleichtert und nickte: „Versprochen.“ 6 Monate waren vergangen, seit Michiru beinahe von Haruka überfahren worden wäre. In diesen 6 Monaten waren die zwei Frauen beste Freundinnen geworden und auch im beruflichen lief es für beide gut. Michiru war mittlerweile in ganz Spanien als kompetente Reporterin bekannt und Haruka war dabei, ihr Studium zum Offizier der Arme zu beenden. Die Türkishaarige war zu ihrer Freundin gezogen, die alleine in einer großen, Altbauwohnung im Univiertel lebte. Die Journalistin wusste auch, dass ihre Mitbewohnerin aus reichem Hause stammte aber sonst… Im Allgemeinen war Haruka sehr schweigsam, wenn es um ihre Hintergründe ging. Es war schon spät und wie so oft saßen beide Frauen nebeneinander auf dem Sofa und gingen ihren Aufgaben nach. Haruka lernte und Michiru ging die Fragen für ein Interview durch. Sie war ziemlich geschafft und lehnte sich mit einem Seufzer gegen ihre Freundin. Diese blickte sie mir einer hochgezogenen Braue an, sagte aber nichts, wofür die Türkishaarige sehr dankbar war, denn in letzter Zeit waren in ihr Gefühle für die Blonde hochgekommen, die über das Normale hinausgingen. Sie konnte es sich zwar nicht erklären, aber sie traf sich einfach lieber mit der Studentin, als mit irgendwelchen Kerlen. Auch wenn sie weggingen, tanzte sie kaum mit jemand anderem. Haruka im Gegenzug schien diese Tatsache ein wenig zu beunruhigen. Sie hatte zwar immer Spaß, wirkte aber meist ein wenig verkrampft, wenn die Türkishaarige zweideutige Bemerkungen machte. Im Kopf der Blonden herrschte komplettes Chaos. Einerseits wollte sie die Aufmerksamkeit ihrer Mitbewohnerin und das sie sich in sie verknallt hatte war offensichtlich, doch wusste sie nicht, ob die Andere genauso fühlte. Zudem gab es noch weitere Hindernisse und die wirkten im Vergleich zum ersten Problem um einiges größer. Sie hatte Michiru nichts davon erzählt und es geschafft, ihre wahre Identität zu verheimlichen, doch je populärer Michiru wurde und umso mehr sie sich in die High Society einarbeitete, desto schwieriger wurde es. Es war ihr einfach nicht vergönnt ein ruhiges Leben zu führen. An dem Tag, wo Haruka die Journalistin kennengelernt hatte, war sie nur knapp einem Skandal entgangen. Mehrere Paparazzos waren die Straße mit ihren Kameras entlanggelaufen und hatten nach ihr Ausschau gehalten. Sie hatte es gerade rechtzeitig bemerkt und konnte das schlimmste abwehren. Die nächsten Monate waren auch nicht einfacher geworden und sie wusste, dass sie es der Türkishaarigen schlussendlich sagen musste. In Gedanken versunken, hatte Haruka nicht bemerkt, wie Michiru aufgestanden war und aus der Küche eine Flasche Wein und zwei Gläser geholt hatte. Jetzt stand sie vor der Blonden, die sie fragend ansah. „Was willst du denn damit?“ „Mir ist langweilig, lass uns ein wenig feiern.“ „Michiru, es gibt keinen Grund dazu.“ „Dann lass uns weggehen. Es ist sowieso Freitag und du hast morgen keine Vorlesungen. Zudem ist es echt lang her, seit wir das letzte Mal weg waren.“ „Findest du es echt so langweilig mit mir?“ „Das hab ich nie behauptet. Ich will bloß mal wieder raus.“ Haruka seufzte, stand auf und ging ins Bad. „Ich dusch mich noch schnell. Du hast ja schon.“ Die Blonde legte ihre Kleider ab und stellte sich unter den Wasserstrahl. Sie war keine Fünf Minuten drin, als die Tür aufflog und Michiru zum Spiegel ging, wo sie ganz ungerührt begann sich zu schminken. Harukas Herz war beim Eintreten der Türkishaarigen fast stehen geblieben und sie hatte ihr schnell die Rückseite zu gewandt. Michiru hatte dies bemerkt und schielte aus dem Augenwinkel zu hier herüber. Sie musste zugeben, die Blonde hatte einen wundervollen Körper. Die lange Beine, der durchtrainierte Bauch, die definierte Rückenmuskulatur. Die Reaktion auf ihr Hereinstürmen was so niedlich gewesen, sodass sie sich ein Lächeln nicht verkneifen konnte. „Es macht dir doch Nichts aus, wenn ich mich fertig mache, während du duscht, oder?“ „Na ja, eigentlich bevorzuge ich Privatsphäre.“ „Ach was. Du bist eine Frau, genauso wie ich. Das schau ich dir schon Nichts weg. Außerdem würde es mich auch nicht stören.“ Harukas Gedanken schrien der Journalisten praktisch entgegen. Ihr Gesichtsausdruck musste sie jedoch verraten haben, denn Michiru erwiderte: „Was, gefällt dir meine Antwort nicht?“ Ohne aufzublicken wickelte sich Haruka ein Handtuch um den Körper und verließ mit hochrotem Kopf das Bad. Die Türkishaarige schmunzelte, ließ sie aber gewähren und nach einer viertel Stunde standen beide Frauen fertig in der Garage vor Harukas Motorrad. Es war für sie zur Gewohnheit geworden, gemeinsam zu ihren Arbeitsplätzen zu fahren. Harukas Vorlesungen begannen allesamt frühestens um 10 und da die Blonde am Morgen immer als Erste wach wurde, hatte sich die gemeinsame Fahrt zur Gewohnheit entwickelt. Die Studentin reichte ihrer Mitbewohnerin einen Helm und zog ihren eigenen auf. Anschließend setzte sie sich auf die Maschine und wartete darauf, dass Michiru es ihr nachtat. Diese schlang ihre Arme um die Taille der Größeren und presste ihren Körper an den der Anderen. Gemeinsam fuhren sie über die Gran Via zu einem der abgesagtesten Clubs, wo sie zu Michirus Überraschung sofort rein gebeten wurden. Haruka zuckte unschuldig mit den Schultern und bahnte ihnen einen Weg durch die Menge an einen Tisch. Viele Augenpaare folgten ihnen und das Gemurmel war kaum zu überhören, selbst durch die laute Musik nicht. Einige zeigten erst mit dem Finger auf Haruka, dann auf sie und hielten sich dann mit der Hand den Mund zu. Das war zu viel des Guten. Michiru berührte den Arm der Blonden, um auf sich aufmerksam zu machen. „Haruka, warum schauen uns Alle hier so an?“ „Keine Ahnung, vielleicht gefällst du ihnen.“ Erwiderte die Älter, erkannte aber an dem Blick ihres Gegenübers, dass das nicht genug Erklärung war. „Vielleicht verwechseln sie uns, oder sie denken wir sind ein Paar. Ich hab dir schon einmal von der Einstellung der Spanier zur Homosexualität erzählt. Es wäre wohl besser, wenn du dich mit einem Typen unterhältst. Außerdem glaube ich, dass einige dich als Fernsehreporterin erkannt haben.“ „Ich hab aber keine Lust mir von ‘nem Typen das Ohr abkauen zu lassen.“ „Haruka lächelte verständnisvoll und bestellte ihnen etwas zum trinken. Einige Zeit und ein paar Cocktails von Michirus Seiten hatte sich der Laden ein wenig geleert und auch die Musik war runter gedreht worden. Die Bedienung kam wieder und fragte ob es noch was seien dürfte. Haruka blickte skeptisch zur Türkishaarigen neben sich und verneinte dann. Das Mädchen lächelte schüchtern und verbeugte sich kurz. „Okaaaaaaaay, was war das?“ Michiru hatte sich zu ihrer Mitbewohnerin gelehnt und sah sie dann aus dunkelblauen Augen an. „Ich scheine ihr zu gefallen.“„Nichts da, du gehörst mir.“ Sie kuschelte sich an die Blonde und legte ihren Kopf auf deren Schulter. „Ich glaube, da hat jemand zu viel getrunken.“ „Stimmt gar nicht. Ich bin nur ein wenig fröhlich.“ „Wir sollten gehen. Du weißt garnichtmehr was du sagst.“ „Ich meins ernst. Niemand nimmt mir dich weg, weder die hübsche Kellnerin noch sonst eine Frau.“ „Okay das reicht. Ich hab morgen vielleicht keine Vorlesung aber du ein Interview.“ „Ach die Prinzessin kann warten.“ Haruka sah sie verwirrt an. „Die Prinzessin? Welche?“ „Ja diese Bourbonen-Prinzessin“ „Was!!!!!“ Die Blonde hatte ihre Flasche beinahe fallen gelassen. Jetzt blickte sie die Türkishaarige mit weitaufgerissenen Augen an. „Du hast mir davon gar nichts erzählt. Dann musst du auf der Stelle ins Bett und nüchtern werden. Kennst du überhaupt das Protokoll und wie du dich in ihrer Gegenwart verhalten musst?“ „Keine Sorge, ich hab mich voll eingearbeitet, aber lass uns jetzt nicht von ihr sprechen.“ Michiru schlang ihre Arme um Harukas Nacken, zog sie zu sich herunter und presste dann ihre Lippen auf die der Älteren. Diese, komplett überrumpelt erwiderte den Kuss, bevor sie überhaupt begriff was sie da tat. Bei diesen Gedanken löste sich die Studentin und erntete dafür einen enttäuschten Blick von Michiru. „Ich versteh schon, ich bin nicht dein Typ.“ „Nein, so ist das nicht, ich finde dich sehr attraktiv, aber du bist betrunken und weißt nicht, was du sagst. Ich will nicht, dass du irgendwas bereust; noch will ich unsere Freundschaft zerstören.“ „Auch wenn ich etwas getrunken habe weiß ich, was ich fühle. Jedes Mal, wenn du mit einer Anderen sprichst, will ich ihr am liebsten die Augen zerkratzten und dich von ihr wegzuziehen. Ich hab mich seit dem ersten Tag in dich verliebt aber das konnte ich dir ja schlecht sagen. Du hast dich in solchen Themen immer distanziert benommen.“ Die Blonde seufzte, stand auf und reichte der Jüngeren die Hand. „Wir sollten das daheim besprechen.“ Beide ginge hinaus zu Harukas Motorrad. Dort hielt sie die Türkishaarige auf und blickte ihr tief in die Augen. „Michiru, ich wusste nichts von deinen Gefühlen und ich wollte dich nicht belästigen. Ich war einfach nur froh jemanden gefunden zu haben, bei dem nicht meine sexuellen Neigungen sondern mein Charakter im Vordergrund steht. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, du könntest mehr für mich empfinden. Schließlich sind wir beide Frauen. Du bist so perfekt, da dachte ich, du würdest in mir nur eine Freundin sehen. “ „Was willst du damit sagen? Heißt das, du liebst mich?“ Die Journalistin blickte ihr Gegenüber mit hoffnungsvollen Augen an und als diese lächelnd nickte konnte Michiru sich nicht mehr zurückhalten. Sie warf sich in die Arme der Blonden, welche die Umarmung erwiderte. Als sie wieder voneinander abgelassen hatten sagte Haruka: „ Michiru, bist du dir wirklich sicher? Sollte die Presse von uns erfahren, dann…“ „Sie sind mir egal. Ich hab dich.“ Beide sahen sich verliebt in die Augen, bis Haruka das Gefühl überkam, beobachtet zu werden. Sie drehte ein wenig den Kopf und erkannte einige 100 Meter von ihnen entfernt eine Menschenmasse, die jetzt auf sie zusteuerte. „Lass uns von hier verschwinden.“ Flüsterte die Ältere und stellte sich vor ihre Freundin. Sie hatte Michiru kaum den Helm aufgesetzt, als plötzlich das Blitzlichtgewitter mehrerer Kameras der Paparazzos begann. Schnell stieg die Blonde auf die Maschine und gab Gas, doch die Fotographen hatten bereits Bilder von ihr und ihrer Begleiterin geschossen. Als Michiru von Haruka in die Wohnung gestützt wurde, war es bereits 2 Uhr Morgens und um 10 würde das Interview stattfinden. Die Blonde half ihrer Freundin aus der Jacke und legte ihr ihren Pyjama hin, damit sie diesen nicht suchen musste. Die Älter betrat nach einer Weile erneut das Zimmer ihrer Mitbewohnerin, um zu kontrollieren, ob alles okay war. In der kurzen Zeit, die Haruka gebraucht hatte, um sich selbst umzuziehen, war Michiru eingeschlafen. Die Blonde lächelte über das Bild, das sich ihr bot: Die Türkishaarige, das Oberteil komplett falsch angezogen, zu einer Kugel zusammengerollt und leise atmend lag da und schlief friedlich wie ein Engel. Haruka wollte schon wieder gehen, als sie am Handgelenk gepackt wurde und aufs Bett fiel. Verwirrt blickte sie Michiru an, die aber nur sanft lächelte und meinte: „Bleib hier.“ Die Studentin nickte und ihre Mitbewohnerin kuschelte sich an sie. So schliefen sie gemeinsam wieder ein. Der Wecker riss Michiru aus dem Schlaf. Sie blickte suchend neben sich, fand aber anstatt Haruka nur einen kurzen Brief. Guten Morgen, Michiru Ich hoffe der Wecker hat dich nicht ganz so gemein geweckt. Ich wäre noch gerne länger liegen geblieben, aber ich muss noch was erledigen. Wir sehen uns später. Vergiss nicht dir gut die Zähne zu putzten, du hast gestern viel getrunken und die Nasen des königlichen Hofes sind sehr empfindlich.;-) Ich liebe Dich Haruka Die Türkishaarige hielt sich die Hand vor den Mund und hauchte kurz. Der Mundgeruch warf sie fast um. Schnell rannte sie ins Bad und begann mit ihrer Morgenwäsche, die um einiges gründlicher als sonst ausfiel. Anschließend zog sie sich an und rannte zur Metrostation, wo gerade ein Zug kam. Als sie drinnen saß, atmete sie geräuschvoll aus. In letztem Tage, in denen sie gewusst hatte, dass sie ein Mitglied der Königlichen Familie treffen würde, war sie recht ruhig gewesen. Jetzt jedoch stieg Nervosität in ihr hoch. Sie wusste kaum was über die Bourbonen Prinzessin. Das Volk liebte sie, obwohl sie vor einigen Jahren einen riesigen Skandal hervorgerufen hatte. Mehr wissen tat sie aber nicht. Vielleicht lag es daran, dass sie keine der Klatschzeitschriften las, zumal Haruka sie sofort entsorgte. „Da stehen eh nur Lügen und Vermutungen drin.“ Hatte die Blonde damals auf Michirus fragenden Blick geantwortet. Auf einmal hörte sie hinter sich zwei ältere Frauen reden: „Ja, ich finde es zwar unsittlich, dennoch bin ich froh, dass sie jemanden gefunden zu haben scheint.“ „Ob sie sie schon ihren Eltern vorgestellt hat?“ „Ich bezweifle es. Das würde ja bedeuten, dass die Beiden es offiziell machen würden. Es waren die ersten gemeinsamen Bilder. Zudem glaube ich nicht, das der König so etwas breitschlagen will.“ „Da stimme ich dir zu.“ Michiru wollte weiter zuhören, doch sie war an ihrer Haltestelle angekommen und musste aussteigen. Als sie die Treppen zur Straße hochstieg, warteten dort schon der Manager von TVE und mehrere Security- Männer. „Michiru, gut das du da bist. Hier, das sind ein paar Fragen, die wir zusätzlich eingefügt haben.“ Die Türkishaarige nahm das Blatt Papier und ging es durch: 1. Sie wurden gestern mit einer Unbekannten Frau gesehen, wer ist sie? 2. Haben Sie vor, sie der Öffentlichkeit vorzustellen? 3. Woher kennen Sie sie? 4. Haben Sie sie ihren Eltern bereits vorgestellt haben? Sie ging die langen Gänge des Palastes entlang in einen großen Saal, wo bereits alles bereitstand. Zwei Stühle waren bereitgestellt worden und auf dem Tisch standen 2 Gläser und Wasserflaschen. Michiru wurde gerade geschminkt, als die große Flügeltür aufgestoßen wurde und mehrere Männer in dunklen Anzügen den Raum betraten. Ihnen folgte ein junger, großer, blonder Mann in Militäruniform. Die Umstehenden unterbrachen ihre Tätigkeiten und verbeugten sich. Der Blonde nickte freundlich und ließ seine Augen zu Michiru wandern, die ihm den Rücken zu gewandt hatte. Er grinste frech und näherte sich der Türkishaarigen mit großen, eleganten Schritten. Die Absätze der schwarzen Lederschuhe klackten auf den Marmorboden und ließen Michiru ihre Aufmerksamkeit der dunklen, sanften Stimme hinter sich zuwenden. „Hast dich von gestern Abend erholt, oder soll ich dir ein Aspirin geben?“ Die Journalistin drehte sich um und blickte in das freundlich lächelnde Gesicht ihrer Mitbewohnerin. „Haruka, was machst du hier? Ich dachte du müsstest noch etwas erledigen.“ Ein Aufschrei ging durch die gesamte Menschenmasse, als Michiru das sagte. „Sie spricht sie mit dem Vornamen an.“ „Oh mein Gott, was für ein Skandal.“ „Sie hat gegen das Hofprotokoll verstoßen.“ Die Jüngere sah sich verwirrt um und fragte: „Was ist denn? Ich hab Haruka doch nur gefragt was sie hier macht?“ Der Manager vergrub das Gesicht in den Händen und murmelte: „Der König wir nie wieder mit uns sprechen.“ „Jetzt versteh ich Garnichts mehr. Ich hab nur mit meiner Freundin gesprochen und nicht mit einem Mitglied der Königsfamilie.“ „Wie bitte?!“ kam es von den Umstehenden wie aus einem Mund. Haruka lachte auf und entfernte sich ein Stück von ihrer Mitbewohnerin. Erst da viel ihr auf, dass die Blonde eine Militäruniform mit vielen Abzeichen trug. Die Security stand um sie herum und an ihrem Finger steckte ein Goldring mit dem Wappen der Bourbonen. „Michiru, die Wahrheit ist, dass ich nicht einfach Haruka Tenoh bin, die Studentin die sich um einem Offiziersposten beworben hat, sondern Prinzessin Haruka de Borbón Tenoh, Fürstin von Asturien und Gioran und einzige Erbin der spanischen Krone.“ Michiru verlor bei diesen Worten die komplette Kontrolle über ihre Gesichtszüge und ihr Kinnlade viel herunter. Das konnte nicht sein. Sie kannte Haruka doch. Ihre Haruka fuhr mit dem Motorrad umher, feierte und kümmerte sich nicht um das, was andere von ihr dachten. Diese Haruka, die vor ihr stand, ordentlich angezogen konnte doch nicht die gleiche sein, oder? „Meine Damen und Herren, es gibt keinen Grund zur Besorgnis. Bitte geben sie mir und Miss. Kaioh einen Moment.“ Die Blonde nahm Michiru am Arm und brachte sie in ein Seitenzimmer. Dort standen sie sich gegenüber und blickten sich schweigend an, bis die Prinzessin fragte: „Bist du wütend weil ich es dir nicht erzählt habe?“ „Ich weiß nicht. Du bist jemand ganz anderes als ich dachte.“ „Nein, bin ich nicht. Dass einzige was ich dir verheimlicht habe sind meine Titel. Alles andere war echt, ist echt.“ „Und wie stellst du dir das vor? Wir können nicht gemeinsam leben. Wenn sie von unserer Beziehung erfahren, dann…“ „Hast du Angst, was sie zu dir sagen könnten?“ „NEIN, ich mach mir nicht wegen mir Sorgen, sondern um dich. Du würdest sicher alles verlieren, wenn du zugeben würdest, dass du lesbisch bist.“ „Wie du siehst, hat man mir bis jetzt deswegen weder Ämter noch Titel entzogen.“ Michiru blickte ihre Freundin fragend an. „Der Skandal, von dem du gehört hast, war mein öffentliches Coming-out. Sie wissen es also. Mir passiert nichts. Ich würde es verstehen, wenn du dich nicht zu mir bekennen würdest. Schließlich hast du eine vielversprechende Zukunft vor dir.“ „Du denkst ich würde dich dafür aufgeben?“ Die Türkishaarige legte Haruka eine Hand auf die Wange. „Ich hab es dir schon gestern gesagt, niemand nimmt mich dir weg. Ich liebe dich und wenn das bedeutet, dass ich mich in der Presse oute, dann ist das okay.“ Die Blonde sah ihrer Freundin tief in die Augen und beugte sich dann zu ihr herunter. Bevor sich ihr Lippen jedoch treffen konnten, klopfte jemand an der Tür: „Euer Majestät, ist alles in Ordnung?“ „Diese Beschützter haben ein echt schlechtes Timing.“ Meinte Haruka leise und fügte dann lauter hinzu: „Ja. Wartet bitte noch einen Augenblick.“ Sie wandte sich wieder Michiru zu und nahm ihre Hand. „Ich liebe Dich und wenn du bereit bist, dann würde ich gerne den Rest der Welt an unserem Glück teilhaben. Willst du …?“ Die Blonde hatte ihren Satz noch nicht beendet, als Michiru sie küsste und dann meinte: „Als ob du die Antwort nicht schon kennen würdest.“ Beide lächelten sich an und gemeinsam traten sie der Welt entgegen. ------------------------------------------------------------------------------ Ich hoffe euch gefällt die Geschichte. 1.(Für alle, die kein Spanisch können: “Hallo, könnten Sie mich zur calle de la luna fahren?“)2.Klar, hübsche. Soll ich dir mit deinem Gepäck helfen?)3.Setz dic schon einmal rein 4.(Hey! Das du keine Augen im Kopf?) 5 Ist dir was passiert? 6.(“Hast du sie nicht verstanden, du Nichtsnutz, Sie hat gesagt, dass sie das nicht will.) 7.Verschwinde. Sofort Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)