Ausdauer!? von IchBinLiebe ================================================================================ Kapitel 43: Rans und Shiratoris Schlussfolgerungen -------------------------------------------------- *Hinweis: Bezüglich des Betalesens gibt es eine Änderung. Wegen zeitlichen Rahmenbedingungen werden in Zukunft weitere Kapitel möglicherweise vorerst ungebetat hochgeladen, um weitere längere Wartezeiten zu vermeiden, bis sie vollständig von meiner Betaleserin gelesen wurden. Dann werden die Texte ausgetauscht. Dieser Strich – zeigt an, dass das Kapitel noch nicht korrigiert wurde. Ist er nicht mehr oberhalb des Kapitels zu sehen handelt es sich um die nachträglich hinzugefügte korrigierte Fassung. - Es gibt kein höheres Gut als Zufriedenheit. Du denkst, die Glückseligkeit sei höher. Das stimmt. Nur musst du einen langen Weg der Läuterung und Stärkung zurücklegen, um sie zu erreichen. Die Zufriedenheit kannst du dagegen bereits heute erlangen, indem du deine Einstellung änderst. Betrachte alles als Gottes Geschenke an dich. Sei dankbar für das, was du hast. Und sieh, wie viel du hast. Dankbarkeit ist ein äußerst wichtiges Gefühl. Ohne Dankbarkeit kommst du auf deinem spirituellen Weg niemals voran. Nur wer dankbar ist, kann sich Gott nähern, denn er sieht, mit welch unendlichen Geschenken der Herr ihn bedacht hat. Dies öffnet sein Herz. Dankbarkeit und Zufriedenheit sind besonders eng verbunden. Wahre Dankbarkeit geht immer mit Zufriedenheit einher. Zufriedenheit ihrerseits öffnet die Tür für Dankbarkeit. Also Sei zufrieden, danke dem Herrn für alles, was Er dir gab. Der höher entwickelte Mensch ist bescheiden. Dies bedeutet nicht, dass er nicht mit Macht, mit Einfluss und ähnlichem umgehen kann. Der Prahler dagegen zeigt, dass er weit davon entfernt ist, seinen Wert zu kennen. Er prahlt, weil er selber weder an sich geschweige denn an seine Göttlichkeit glaubt. Er meint vielmehr, wenn er laut herum posaunt, wie toll er sei, glaubten wenigstens die anderen, was er selber nicht glaubt. Der Mensch, der mehr von sich kennengelernt hat und deshalb bescheiden ist, prahlt nicht, weil er weiß, dass er nur einen überzeugen muss: Und dass er selbst dieser Eine ist. Er weiß auch, dass Angeberei doppelt verschwendete Zeit ist: Erstens musst du die großartigen Geschichten erfinden, verbreiten und sie dir merken, und zweitens musst du dich lange rechtfertigen, wenn jemand dich beim Wort nimmt und feststellt, dass — wenn überhaupt — nur ein Bruchteil davon stimmt. Lebe deshalb keine falschen Bilder. Und zum Schluss noch etwas: Was sorgst du dich überhaupt? Vertraue vielmehr darauf, dass der Wert, den Ich kenne, sich immer durchsetzen wird, und ein falscher zu nichts nutze ist.Ein unschlagbares Argument für Bescheidenheit, nicht wahr? (SaiBaba) Mittwochmorgen, 27. Dezember Am Tag danach war es wie es sonst an Werktagen üblich. Seid Ran nicht mehr zur Schule ging war Kazuha längst aus dem Haus, wenn sie aufstand. Entweder, weil sie sich nachdem ihre Freundin gegangen war noch einmal umgedreht hatte oder weil Kazuha sich leise fertig machte und sie schlafen ließ. Was gerade in den letzen Wochen meist der Fall gewesen war. Seitdem sie den sechsten Monat überschritten hatte, hatte Ran hin und wieder Schlafschwierigkeiten gehabt. Manchmal kam es vor, dass sie nachts wegen Kickchen aufwachte, wenn die Kleine durch ihre Aktivitäten innerhalb ihrer Mutter dieser keine Ruhe gönnte. Auch fiel es ihr schwer wieder einzuschlafen wegen ihres erworbenen Bauchumfangs. Sie konnte einfach nicht mehr so bequem liegen, wie es früher der Fall gewesen war. Gute sieben Kilo hatte sie zugenommen. Vereinzelt kam es auch vor, dass sie wegen eines Wadenkrampfes hatte aufstehen müssen. Morgens dann war sie jedes Mal nach solchen Nächten noch ziemlich müde gewesen. Kazuha hatte darauf immer Rücksicht genommen. So auch heute. Zwar waren Schulferien, aber sie hatte sich freiwillig gemeldet bei den Vorbereitungen für die Silvesterbetriebsfeier zu helfen in der Hoffnung unter diesem Vorwand Heiji sehen zu können. Was diesem allerdings von vornherein nicht recht war und er sie ignorierte. Er selbst hatte nur zugesagt, als Shiratori ihn gefragt hatte, um besser da zustehen. Seine Benotung drohte etwas auf Grund seiner geistigen Abwesenheit der letzten Wochen in Gefahr zu geraten. Was eine Standpaukte nicht nur von Yusaku, sondern auch von seinen Eltern, besonders seinem Vater, nachsichziehen würde. Als Ran aufwachte, hatte sie nur wenig geschlafen. Viel zu wütend, traurig und enttäuscht war sie gewesen. Kazuha war mit ihr aufgeblieben und hatte versucht so gut sie konnte zu trösten. Natürlich hatte sie nicht alles von ihr nehmen können und so war Ran genau um 2:43 Uhr letztlich tapfer in ihr Bett rüber gegangen, wo sie sich in den Schlaf geweint hatte. Jetzt, als sie auf dem Rücken gedreht die Augen langsam öffnete, um der Realität gegenüberzutreten, kam alles wieder hoch. Ihre ganze Wut, Traurigkeit und vor allem ihre große Enttäuschung wegen Yusakus Verrat. Sie hatte ihm vertraut! Aber vor allem Shinichi. Sie bedrückte ein mächtiges Gefühl der Ohnmacht. Wie hatte er das nur tun können? Wie hatte er es ihr antun können? Sie konnte immer noch nicht richtig glauben, dass es gestern Abend tatsächlich passiert war. Das es nun endgültig aus war. Sie wollte es nicht. Aber Conan hatte ihr das sicher nicht nur gesagt, um sie zu verletzen. So gemein wäre er nicht gewesen und wer wusste schon, warum der kleine Detektiv so aufgewühlt war. Wer wusste was er noch alles mehr wusste als sie, dachte sie verzagt. Shinichi hatte sich ja leider wirklich von ihr getrennt. Was Conans Behauptung so leider bestätigte. Ihre winzige Hoffnung, dass er vielleicht doch noch einmal zu ihr zurückkommen würde, würde sie nur lange genug auf ihn warten ohne ihn zu bedrängen, war zerstört. Für sie war es nun klar. Eine gemeinsame Zukunft mit dem jungen Mann den sie liebte, dem Vater ihrer Tochter gab es nicht mehr. Langsam setzte sie sich tief seufzend zuerst zur Seite gedreht auf. Es fiel ihr unglaublich schwer das zu akzeptieren. Was konnte sie dagegen schon tun, als sich damit abzufinden? Tief traurig starrte sie, ihre Hand auf ihrem Bauch abgelegt indem sich ihr Baby befand, auf ihr Handy. Auf dem hatte sie immer noch das abfotografierte Bild von Shinichi als Displayhintergrund. Es anzusehen tat einfach nur schrecklich weh. Es war das Letze das sie zusammen mit ihm im Topical Land aufgenommen hatte. Da war noch alles in Ordnung gewesen. Sie hatte danach gegriffen. Es war ein bisschen, als wolle sie sich etwas vormachen. Natürlich- wie zu erwarten gewesen war- gab es keine SMS. Keine, die von seiner treuen Liebe zu ihr hätte zeugen können. Sie hatte ihm alles gegeben was sie hatte. All ihre Hingabe, endlose Geduld, wenn er sich mal wieder nicht gemeldet oder verspätet hatte. Das Handy ein Geschenk von ihm, seine SMS‘s, seine Anrufe? Waren sie von ihm nicht ehrlich gemeint gewesen? Bitter mit den Worten an ihre kleine Tochter gerichtet: „Tja, so wie es aussieht, sind wir nun wirklich ganz alleine, Kickchen“, gestand sie sich das ganze Ausmaß dieses Umstandes ein. Shinichi war weg. Er war nun nicht mehr Teil ihres Lebens. Die Aussicht einer zukünftig wirklich alleinerziehenden Mutter lastete auf ihr. Die ganze Verantwortung würde nun ab jetzt auf ihren Schultern liegen. „Jetzt haben wir nur noch Mama“, lief nun doch eine Träne über ihr Gesicht. Yusakus Hilfe wollte sie nicht mehr, wenn er sie wirklich so verkauft hatte. Dann konnte er sich von ihr aus zum Teufel scheren. Dann wollte sie nie wieder etwas mit ihm zu tun haben. Von der Welle des Schmerzes überrollt kniff sie die Augen fest zusammen, sodass sich weitere Tränen in ihren Augenwinkeln sammelten. Sie weinte jedoch nicht. Sie wollte stark sein. Stark für sich, strak für Kickchen! Sie wollte nicht, dass ihr Kummer sich auf sie übertrug und so öffnete sie ihre Augen entschlossen wieder. Sie nahm sich fest vor, über ihren eigenen Verlust hinwegzukommen. Sie wusste sie musste jetzt einfach stark sein für sie Beide. Auch wenn nun ihr komplettes Leben über den Haufen geworfen war. Yusaku hingegen war bereits seit längerem auf. Er war an diesem Morgen zeitig aufgestanden, um rechtzeitig seine Vorbereitungen zutreffen. Etwas nervös und angespannt war er dabei gewesen und jetzt auch noch. Die Reste des Aufgewühltseins vom gestrigen Abend hatten sich schon in den ersten Minuten nach dem Aufstehen wieder in ihm bemerkbar gemacht. Wegen Ran war er aufgestanden. Ihr zuvorkommen gewollt hatte den Eisbecher für sie präpariert. Er hatte damit fertig sein wollen, bevor sie aufstand. Diesen Zeitpunkt nur wage abzuschätzen gewusst hatte er das gleich als Erstes erledigt. Er dachte wie sie auch nochmal über sie und Shinichi nach, wie er das am besten kitten sollte. Um seine Mitte zu finden begab er sich daran eine neue Schrittfolge beim Tai Chi einzuüben. Denn er war sich nicht sicher, ob die Freundin seines Sohnes tatsächlich auch zu ihm kommen würde. Hatte Shinichi nur mit ihr gespielt? Das war doch so furchtbar makaber! Irgendetwas in ihr regte sich, wehrte sich das zu glauben und wenn es auf den ersten Blick noch so plausibel war. Für einen Moment überlegte sie aufgebracht ihn anzurufen. Doch warum sollte er abnehmen? reagierte sie in ihrem Frust bestätigt und legte das Tuten vernommen auf. Drauf und dran ihm stattdessen eine SMS schreiben zu wollen in der sie eine Erklärung von ihm verlangen wollte, ließ sie es bleiben. Er würde ihr wahrscheinlich sowieso nicht darauf antworten, senkte sie deprimiert den Kopf. So blieb ihr niemand anderes als Conan. Aus ihm könnte sie vielleicht eine Antwort herausquetschen. Er war der einzige Hinweis den sie hatte und so hielt sie sich daran fest. Vor ihrem geistigen Auge spielte sie die entscheidende Situation und auch die letzen Minuten zuvor noch einmal ab. Zielstrebig ließ sie alle Details an die sie sich erinnern konnte Revue passieren. Es gab da irgendetwas was sie störte, was sie verwirrte und irritierte. Irgendwie kam ihr die Grundlage der Situation bekannt vor. Nach einigem überlegen und zurückerinnern kam sie auch darauf. Was sie erstrecht stutzig werden ließ, sobald ihr bewusst geworden war was das zu bedeuten haben könnte… Es war die Stimme gewesen: Es war Conans Stimme gewesen, aber die Worte welche in ihr nachhalten klangen wie Shinichis!? Sie fühlte sich überrumpelt. Konnte das denn wirklich sein?, begann sie sich sehr verunsichert zu fragen. „Ist das denn möglich?“, sprach sie es aus. Zudem hatte sie das Gefühl, als hätte sie genau die gleiche Situation schon einmal erlebt? Ja, da war sie sich irgendwie, sie war selbst sehr überrascht darüber, sogar recht sicher. Ihr Erinnerungsvermögen arbeitete auf Hochtouren. Punktgenau glich sie beide Situationen miteinander ab: Die Stimme, die Gestik und vor allem legte sie ihr Augenmerk auf die Art wie sie- Conan und auch Shinichi- es gesagt hatten. Es war fast haargenau die gleiche Wortwahl und Tonlage die sie verriet. Ran war vollkommen geschockt! Im wahrsten Sinne musste sie erst einmal begreifen, was das tatsächlich zu bedeuten hätte, sollte sie sich jetzt nicht irren. Wie Schuppen viel es ihr von den Augen und sie vergaß alles um sich herum, dass sie alleine im Zimmer saß: „Conan ist Shinichi!“, platzte es laut aus ihr heraus. Wie bei einem Pfeil, der mitten ins Schwarze trifft. In ihrem Kopf arbeitete es weiter. Wie konnte das sein!? Sie erinnerte sich ebenso an die vielen Verdachtsmomente, die sie bereits schon gehabt hatte. Sie hatte sie immer wieder als eine Spinnerei von sich selbst abgetan. Wie konnte sie sich so geirrt haben und sich immer wieder ein ums andere Mal abwimmeln lassen? War sie denn jetzt verrückt!? War sie ganz aus dem Konzept. Schon wieder stand ihre ganze Welt so wie sie sie kannte Kopf. Ihr war ganz mulmig zu Mute. Sie hatte das Gefühl ihr Kreislauf würde verrücktspielen und ihr würde schwindelig, so drehte sie alles in ihr das selbst ihr Körper darauf reagierte. Aber warum? Beschäftigte sie nun die Frage: „Warum hat er es immer abgestritten?“, murmelte sich selbst fragend, als könne sie von sich selbst eine Antwort erhalten. Der Boden schwankte. Sie hatte das Gefühl vollkommen neben sich zu stehen. „Warum?“, wollte sie wissen: Warum kreiste es in ihrem Kopf herum. Im nächsten Moment keimte plötzlich Hoffnung in ihr auf. Eine Welle der Euphorie flutete ihren Körper und überflutete ihn mit Glückshormonen. Das Kickchen sie trat kam gar nicht bei ihr an. Konnte das sein? Liebt Shinichi mich vielleicht doch noch? Will er mich schützen!? Aber vor was oder wem?, fing sie zu grübeln an. Ok… Wenn dem so war… das war irgendwie logisch… sackte diese Erkenntnis langsam. Ran sortierte ihren Geist, überlegte weiter… Immer noch in Gedanken stand sie langsam auf. Sie musste sich mit ihrem Arm abstützen, um, mit dem Kind das in ihr fleißig wuchs, hochzukommen. Ihre Beine waren wie Wackelpudding. Sie lief bis zum Schreibtisch. Dort nahm das Bild auf. Fragend stand sie da, sah es an, als könne es ihr antworten. Mit einer Art Benommenheit, die sie verspürte setzte sie sich bedächtig zurück aufs Bett. Ihre Hände zitterten wie sie das eingerammte Bild noch immer festhielt. Sie legte es vor sich und setze sich in den Schneidersitz. Wie sie vor sich hin sinnierte, bastelte sie eine Theorie zusammen. Eine Theorie die nicht nur plausibel klang sondern tatsächlich möglicherweise sogar der Wahrheit entsprechen könnte. Als ihr die Tragweite dessen was Shinichi in diesem Fall auf sich genommen hätte bewusst wurde, ließ es ihr vor Ehrfurcht den Atem anhalten. Sollte es stimmen. So wurde ihr klar: Hatte sie völlig falsch über ihn gedacht und ihm Unrecht getan. Erneut füllten ihre Augen sich augenblicklich mit Tränen, aber diesmal waren es welche das es ihr schrecklich leid tat so hart über ihn geurteilt zu haben. Eilig sprang Ran auf und wollte aus dem Zimmer. Plötzlich hatte sie das dringende Bedürfnis zu Shinichi zu laufen, ihn in den Arm zu nehmen. Ihm zu sagen das sie ihn liebt und vergibt. Dringend wollte sie sich bei ihm für all die unbedacht geäußerten oder auch nur gedachten Vorwürfe zutiefst bei ihm entschuldigen. Doch als sie die Türe des Zimmers öffnete, stürzte sie fast. Perplex schaffte sie es im letzen Moment noch zu stoppen. Was war das?, stutzte die werdende Mami. Beinahe wäre sie über ein Tablett mit einem Glas Orangensaft gestolpert. An das Glas war ein Brief angelehnt worden, wie sie nun sah. Sofort ging sie auf die Knie, um ihn zu öffnen in der irrsinnigen Hoffnung, dass er von Shinichi, der ihr zuvorgekommen war, sein könnte. Vielleicht tat es ihm auch leid und er würde sich wenigstens noch von ihr verabschieden. So wünschte sie es sich jedenfalls… Im ersten Moment war ihre Enttäuschung überwältigend groß. Der Brief war nicht von Shinichi. Er war von Yusaku… nur von Yusaku. In dem Gefühl in Tränen ausbrechen zu müssen schloss sie die Augen. Auch wenn sie mittlerweile gar nicht mehr sauer auf Yusaku war. Sollte sie tatsächlich richtig liegen und ihre Theorie stimmen, dann rechnete sie ihm seine Treue zu seinem Sohn und seine stellvertretende Fürsorge für ihn hoch an. Sie hatte schon seit langem das Gefühl gehabt, dass Yusaku sie nicht nur besonderes schätze, sondern auch, dass er immer auf eine wohlweisliche zurückhaltende Art zusätzlich auf sie Acht gab und jetzt wusste sie auf einmal auch warum. Dankbar dafür und seine Zuneigung erwidernd öffnete sie die Augen. Die Tränen weggewischt sah sie sich die Zeilen an. Sich dem Zettel zugewandt stutzte sie zunächst verwirrt. Es stand nur ein Satz da: Geh und schau im Kühlschrank nach. Darunter die Unterschrift: Yusaku. Verdattert kam Ran der Aufforderung nach. Nach unten gegangen tat sie, worum sie gebeten. Die Türe aufgemacht fand sie einen Becher mit ihren Lieblingseissorten vor. Auch hierbei lag ein Brief. Mit Bedacht nahm sie diesen zur Hand. Zunächst musterte sie das Papier von beiden Seiten. Vorne stand in schöner Schrift nur drauf: Für Ran. Sie holte einmal kurz Luft ehe sie den Umschlag öffnete. Langsam faltete sie danach das Blatt Papier auseinander. Was sie las verwunderte sie zunächst. Doch als sie weiter las begann sie zu lächeln: Heute ist dein Geburtstag! Du stutzt und fragst dich, wie ich darauf komme. Ich frage dich zurück: Wieso kommst du nicht selbst darauf? Weißt du nicht, dass jeder Tag dein Geburtstag ist? Wie merkwürdig, denn du streichst täglich Meine Geschenke ein. Und du bedankst dich manchmal auch ganz artig. Ich freue Mich immer, wenn dir Meine Aufmerksamkeit Freude bereitet. Aber noch etwas: Wenn täglich dein Geburtstag ist, dann muss auch Meiner täglich sein. Dazu möchte Ich nun auch einen Wunsch anmelden: Freue dich doch ein wenig mehr. Stell dir vor, dass die Freude ganz klein in deinem Herzen entsteht und immer größer wird. Merkst du nun, dass jeder Tag ein Geburts-Tag ist? — Die Geburt des Selbst. Denn das Selbst lebt vom Geben, von der Freude, vom Glanz, der in den Augen deiner Mitmenschen durch deine Liebe entsteht. Deswegen ist Geben der Weg zur Seligkeit. Ganz zart und doch so stark. Als Ran fertig gelesen hatte, war ihr warm ums Herz geworden. Sie nahm ihr Eis heraus. Den Kühlschrank geschlossen machte sie sich leise über die Treppe auf nach oben. Ihr Ziel war das Zimmer des Vaters ihres Freundes. Hereingekommen legte sich auf ihr Gesicht ein zufriedener Ausdruck. Für einen Moment beobachtete sie ihn bei dem was er tat. Kurzentschlossen stellte sie den Eisbecher zur Seite. Er bemerkte sie, als sie sich wortlos neben ihn gesellte und sich an seine ruhig fleißenden Bewegungen anglich. „Ich freue mich, dass du gekommen bist“, hieß er sie freundlich willkommen. Die Form zu Ende ausgeführt beendete er gemeinsam mit ihr die Übung. „Das Licht in mir grüßt das Licht in dir“, deutete er, ihr gengenüber, eine Verbeugung an. „Das Licht in mir grüßt das Licht in dir“, machte Ran dasselbe. „Du hast meine Entschuldigung angenommen“, stellte er sehr erfreut darüber fest. Sie erwiderte sein zurückhaltendes, aber ehrlich gemeintes Lächeln. Er schaute an ihr vorbei rüber zum Becher: „Dann bist du also nicht mehr wütend auf mich?“ Ein Kopfschütteln und ein weiteres Lächeln waren ihre Antwort. Sie setzte sich. „Den Text, den hast doch nicht du geschrieben, oder?“, schaute sie ihn mit schmunzelnden Augen lächelnd an. „Nein. Ist von SaiBaba“, gab er ehrlich lachend zu und deutete mit einem Blick auf seinen Schreibtisch auf dem ein dünnes Büchlein lag. Er sah, dass sie hochkommen wollte. Ihr behilflich gewesen schaute er ihr zu wie sie dorthin ging und davor stehen blieb. Es war ein kleines Buch mit weißen handschriftlich beschriebenen Seiten. Hier und da steckten zwischen den Seiten kleine Kärtchen. Auf denen ebenfalls bedruckte kleine Sprüche oder Zitate standen. Andere wiesen Eselsoren auf. Still las sie auf den aufgeschlagenen Seiten, blätterte ein paarmal die nächsten Seiten durchschauend um. Sie sah vom Text auf, als sie Yusakus Anwesenheit wahrnahm. „Du hast es selbst gemacht“, schlussfolgerte sie. „Ja“, betrachtete er sie wie sie mit der Hand über eine der Seiten strich. „Das ist ein schönes Buch.“ „Ich benutze diese Notizen gerne. Für viele Anlässe ist mittlerweile etwas dabei. Oder ich schlage zwischendurch einfach nur eine Seite auf.“ Er sah sie an wie sie mit melancholischem Gesichtsausdruck die gerade aufgeschlagenen Zeilen nebenbei weiter las. „Wenn du es möchtest, kannst du es haben. Ich schenke es dir.“ „Was?“, schaute sie verdattert zu ihm: „Das kann ich nicht annehmen.“ „Klar, kannst du“, stupste er sie sachte an und nahm sie gut gelaunt knuddelnd von hinten in den Arm. Vergnügt darüber erwiderte sie sein Lachen. „Dann war das Eis ja die richtige Wahl“, setze er sich schließlich zurückgekehrt wieder mit ihr hin. Ihr zugesehen wie sie es sich holen ging und zurück zu ihm kam: „Find ich gut, dass du so leicht zu bestechen ist.“ Sie setzte sich. „Das wär nicht nötig gewesen. Ich war schon nicht mehr sauer“, ließ sie ihn wissen. Verwundert sah er sie an, wie sie ihm ihr Eis hinhielt und ihm damit anbot mit ihm zu teilen. „Ich habe nachgedacht“, eröffnete sie ihm: „Ich glaube ich weiß jetzt warum ihr tut was ihr tut.“ „Ach ja?“, runzelte Yusaku beiläufig den Löffel zum Mund führend. Geschluckt hörte er zu. Ihre weiteren Ausführungen verschlugen ihm die Sprache. Er hielt den Atem an. Innerlich feuerte er sie, mit jeder Faser seines Körpers ihre Worte genau verfolgend, an. Ja,… los mach weiter. Du bist auf der richtigen Fährte. Komm schon, Liebes!, spornte er sie in Gedanken an nicht nachzulassen und weiter zu denken. Sie war so nah dran… Doch plötzlich fiel das ganze Kartenhaus in einmal zusammen. „Ach, das klingt doch verrückt“, schaute Ran ihn auf einmal doch ganz entmutigt an, als sie merkte wie unrealistisch ihre These laut ausgesprochen doch in Wirklichkeit war: „Ich spinn mir da was zusammen…“ Niedergeschlagen ließ sie den Kopf hängen: „Du musst mich für übergeschnappt halten. „Ach, nicht doch“, bedauerte er ihr Aufgeben aufrichtig innerlich seufzend. Das war’s dann. Knapp daneben ist auch vorbei, dachte er sich resigniert. Ihren Blickkontakt gesucht schaute er sie ermutigend an: „Das war doch gar nicht schlecht überlegt.“ „Ist er denn in einem Zeugenschutzprogramm?“, fragte sie besorgt sich vergewissern wollend nach. „Nein.“ Yusaku lachte: „Soweit ist es zum Glück noch nicht.“ Er sah ihr an wie sie sich entspannte. In diesem Moment dachte er an seinen Sohn. Aus Respekt vor Shinichi beließ er es dabei. Auch wenn er es am liebsten gewollt hätte behielt er für sich wie nah sie sich wirklich an der Wahrheit befand. „Ich versteh es nur nicht“, sagte sie traurig. „Hab Vertrauen zu uns“, schaute er ihr fest in die Augen, wobei er nach ihrer Hand griff: „Wir werden das schon hinbekommen. Wir finden einen Weg für euch.“ Ran schaute ihn aus Augen an, die das gerne glauben wollten. „Mit einer Sache“, räumte er ein: „Hast du recht. Shinichi liebt dich noch. Er hat nicht aufgehört das zu tun. Auch wenn er es dir gegenüber so behauptet hat.“ Das aufrichtig zu hören trieb Ran Tränen in die Augen. Ein riesiger Stein fiel ihr vom Herzen. „Und du hast noch mit etwas recht, Liebes“, ergänzte er: „das er dich beschützen will.“ „Aber wovor“, konnte sie einfach nicht anderes als sich und somit ihm erneut diese Frage zu stellen. „Das kann ich dir nicht sagen. Aber überleg nur weiter, um darauf zukommen.“ Das gesagt, stand er auf: „Ich werde bald wieder hier sein“, verabschiedete er sich. Das Haus verlassen war er erleichtert, dass die Angelegenheit so glimpflich abgelaufen war. Froh darüber dankte er, dass sie einander wieder gut waren. Es war kein schönes Gefühl gewesen zerstritten zu sein. Nun wollte er, sich auf dem Weg zum Professor gemacht, auch die zweite Baustelle wieder in Ordnung bringen. Er hatte sich gut überlegt was er Shinichi sagen wollte. Sein Sohn hatte eine aufgewühlte Nacht hinter sich. Irgendwann hatte er es nicht mehr im Haus ausgehalten und sich in den frühen Morgenstunden unter Mühe vor die Haustür gequält. Die anderen hatten sich nicht mehr blicken lassen und wenn er ehrlich war, dann war ihm das auch recht gewesen. Nicht wissend was er nun mit sich anfangen sollte, kam er nicht weiter als bis hier her. Unter Schmerzen hatte er sich vorsichtig auf den Boden herab gesetzt. Es störte ihn nicht sonderlich, dass er einen kalten Hintern bekam. Mehr aus belanglosem Impuls heraus setze er sich so, dass sein Gesäß geschützt war. Sein Hals machte ihm noch zu schaffen. Wieder unterdrückte er einen starken Hustenreiz. Auf Abhusten hatte er so überhaupt keine Lust. Das tat auch nur unangenehm weh und so zog er nur den Schal um seinen Hals, sowie die Jacke enger. Der Detektiv der einst die Organisation hatte zerschlagen wollen, war sich jetzt nicht mehr sicher. Eine unheimlich große Wut auf diese Mistkerle verspürend starrte er geradeaus. Sie hatten es endgültig geschafft sein Leben zu zerstören. Sie hatten ihm alles genommen was er hatte: Seine Gesundheit, Ran… sein ganzes Leben zerstört mit nur einer einzigen Pille. Es war einfach nicht fair. Am liebsten wollte er Vergeltung und sich für den missglückten Mordversuch an ihm rächen. Er ertappte sich dabei wie er zum ersten Mal in seinem Leben die Gedanken eines Mörders nachvollziehen konnte. Zusammengezuckt hatte er sich vor sich selbst erschreckt. Seine Wut wich der Niedergeschlagenheit. Sein kleiner Kinderkopf senkte sich. Mit einem bitteren Grinsen schaute er auf seine Powerkickboots. Jetzt an ihnen Vergeltung üben zu wollen war einfach nur lächerlich. Er wusste ja noch nicht einmal wie er sie finden sollte geschweige denn das er überhaupt körperlich in der Lage war sie zu stellen, schaute er zusammengekauert traurig auf den Boden vor seine Füße. Wenn er sich an ihnen rächen wollte, dann musste er erst wieder zu Kräften kommen, um sie suchen zu können und er würde sie suchen. Sonst gab es für ihn nichts mehr, was er noch wusste mit seinem Leben anfangen. Doch selbst wenn er sie dafür bezahlen ließ… Was hatte er noch davon? hielt sein Ehrgeiz sich jedoch in Grenzen. Ran würde er dadurch trotzdem nicht zurückbekommen. Was sollte sie mit einem Krüppel wie ihm? Was sollte sie mit einem Winzling wie ihm anfangen. So saß er die frische, kalte Luft frustriert atmend da. Auch wenn sein Herz nach wie vor an Ran hing. Vom Verstand her war er sich sicher das seine Entscheidung langfristig gesehen richtig war. Denn sie hatte immerhin noch ein Leben und das wollte er nicht mit kaputt machen. Sie musste von nun an nun einmal ohne ihn auskommen. Die Tatsache, dass sie noch andere Menschen in ihrem Umfeld hatte die sie liebten machte es leichter für ihn. Er wusste sie würde schon zurechtkommen. Er hatte keinen Zweifel daran das Ran Kickchen gut versorgen würde. Finanziell würde er zu seiner Verantwortung stehen. Wenn er selbst keine Möglichkeit finden würde, dann würde er notgedrungen eben seinen Vater anpumpen. Auch wenn er es ungern zugab in diesem Punkt war er sich sicher, dass er seinen Vater nicht lange würde bitten müssen. Der zwangsgeschrumpfte Shinichi verzog das Gesicht, als er eben diesen auf sich zukommen sah. Am liebsten wäre er aufgestanden, aber er ließ es auf die Pain verzichtet bleiben. Dass sein Vater kam, war ihm unrecht. Er wollte alleine sein. Und vor allem wollte er weder getadelt noch belehrt werden. In Yusaku kam Freude auf, als er Shinichi entdeckte. Gleichzeitig versetzte es ihm einen Stich ihn so unglücklich zu sehen. Seine Gesichtszüge verrieten es für einen Moment. Sein Gangbild veränderte sich. Die Gemächlichkeit seiner Schritte legte sich und seine Füße begannen sich schneller voreinander zusetzen. Um nichts in der Welt wollte er es sich nehmen lassen zu ihm zu gehen. Sein Herz war überfüllt mit Liebe zu seinem Sohn. All der Ärger den er gestern wegen ihm empfunden hatte war endgültig vergessen, als er ihn ansah. Er wollte zu ihm. Auch wenn sie nicht lange reden würden… Er wollte die Zeit, die er mit Shinichi verbrachte genießen trotz des traurigen Anlasses welcher dieses Gespräch erforderlich machte. Ihn erreicht sah sein Vater wie er sich etwas von ihm wegdrehte, als er sich zu ihm setzte. „Ich weiß was du mir sagen willst. Die Mühe kannst du dir sparen. Ich habe mich entschieden. Und du kannst daran nichts ändern“, ergriff der zwangsgeschrumpfte Shinichi als Erster das Wort nur um zu sagen, dass er nicht darüber reden wollte. Yusakus Gesichtszüge verzogen sich zu einem leichten Schmunzeln: „Wer sagt, dass ich das möchte? Eigentlich bin ich nur gekommen, um wie du die frische Luft zu genießen. Dagegen hast du doch nichts.“ Der Gesichtsausdruck seines Sohnes sagte etwas anders. Der Versuch den Anfang des doch ernsten Gespräches etwas aufzulockern war missglückt. „Lass es einfach. Spar dir deine Belehrungen. Und du kannst mich auch nicht aufmuntern. Ganz gleich was du sagst. Du verschwendest nur deine Zeit“, ließ er seinen Vater wissen. Yusaku schwieg bedächtig. Zwar saß er nun neben seinem Sohn, aber er musste vorsichtig vorgehen. Innerlich seufzte er. Es würde wohl noch schwieriger als erhofft. Erst einmal nahm er Shinichis Reaktion aus einer Mischung aus Patzigkeit und Resignation hin. Er begann wie er den Blick auf die Straße zu richten. „Eigentlich doch ein schöner Morgen. Findest du nicht?“, setzte der frühere Schriftsteller nach einer Weile zurückhaltend an, einfühlsam sprach er die Gedanken von Rans Ex-Freund laut aus: „Du denkst darüber nach wie es jetzt weiter gehen soll. Wohin dich die Straße führt und wo du lang gehen sollst.“ Ein Blick zu Shinichi und er wusste, dass er richtig lag. So machte er weiter: „Mir geht es in manchen Bereichen meines Lebens ähnlich. Ich erinnere mich, dass mir die gut gemeinten Ratschläge anderer auch nicht immer geholfen haben. Ich habe lange überlegt was ich dir zu dieser Situation empfehlen soll. Ich gebe dir Recht und werde darum keine Ratschläge geben. Das mochtest du schon früher nicht gerne“, erinnerte Yusaku sich seinen Sohn liebevoll anlächelnd. „Wenn du meinen Rat wolltest kamst du von selbst. Ich schlage vor, dass wir es so beibehalten“, meinte er: „Du wirst deine Fragen selbst beantworten“, schaute er ihn zuversichtlich an: „Das Einzige was ich dir sagen will ist“, er schaute seinen Sohn eindringlich an: „Vertrau auf dich. Du findest eine Lösung.“ „Was macht dich da so sicher?“, blickte der geschrumpfte Shinichi seinen Vater skeptisch mit zusammengekniffenen Augen entgegen. Er sah ihn verständnislos an, denn der lachte. „Ich dachte du willst nicht darüber sprechen“, stellte Yukikos Mann erheitert fest. „Nun, die Erfahrung“, wurde er wieder bedächtig: „Shinichi, mein Sohn. Ich bin einer der beiden Menschen auf dieser Welt die dich am längsten kennen. Deine Fassade ist gut, aber du musst schon früher aufstehen.“ „Und deshalb weißt du natürlich auch was das Beste für mich ist!“, entgegnete die Miniaturausgabe Shinichi schnippisch: „Ich dachte du wolltest mir keinen Rat geben.“ „Tu ich auch nicht. Weil ich dich so gut kenne vertraue ich darauf, dass du schon zu mir kommen wirst, solltest du einen von mir wollen. Gib stattdessen du mir einen. Ich kann einen brauchen“, drehte Yusaku den Spieß um. Sein kleiner Teenager reagierte wie erwünscht mit einem Stirnrunzeln. „Weißt du was mich als dein Vater an dieser ganzen Situation am meisten stört?“, schaute er seinen Sohn ernst und zugleich traurig an: „Mich stört es das du unglücklich bist. Über den Ärger mit dem Gegenmittel, über deine Streiterei mit uns. Darüber kann ich hinweg sehen. Aber darüber fällt es mir als dein Vater außerordentlich schwer mich nicht einzumischen“, offenbarte er sich ehrlich: „Was würdest du einem Vater wie mir raten? Wie soll sich ein Vater seinem Sohn gegenüber verhalten? Wenn Kickchen in deiner Situation wäre was würdest du ihr empfehlen?“ „Lass sie aus dem Spiel!“, reagierte ihr Vater in spe wütend. Damit hatte er ihn überrumpelt. So übernahm der Mann seiner Mutter für ihn: „Warum? Weil sie deine Tochter ist? Kannst du nachvollziehen was es für mich bedeutet? Letztendlich kann ich nur abwarten und hoffen, dass du es von selbst auf die Reihe bekommst. Ganz gleich was ich dir rate. Es nützt nichts wenn es nicht angenommen wird. Wir wissen beide, dass es manchmal klüger wäre den einen oder anderen zu befolgen und trotzdem tun wir uns schwer damit. Das ist nur menschlich. Ich erinnere mich, dass mir das auch öfter mal schwer fällt“, gab er zu: „Und mal davon abgesehen selbst wenn wir bereit wären sie anzuhören müssen wir doch am Ende selbst zu unserer Entscheidung stehen. Eigentlich ist es einfach“, machte er eine Pause bei der er ihn eindringlich in die Augen sah: „Es ist nur eine Frage entscheidend, die ob man glücklich ist. Alles andere ist zweitranging.“ Langsam stand er auf: „Du musst mit deiner Wahl, die du triffst zufrieden sein. Was ich oder die anderen darüber denken spielt keine Rolle. Es liegt allein an dir: Bist du mit deiner Wahl die du getroffen hast zufrieden? Denn diese ist es, die du leben musst vergiss das nicht“, schaute er ernst auf seinen Sohn. „Im großen und ganzen schon“, entgegnete dieser frustriert. Sein Gesicht war von Wut gezeichnet. „Und warum schaust du dann so bitter, Shinichi!? Warum bist du nicht fröhlich und warum höre ich dich nicht vergnügt laut lachen? Warum sitzt du dann hier so bedrückt, anstatt aufgeweckt das zu tun wonach dir der Sinn steht und dein Leben zu genießen, wenn du wie du sagst doch einigermaßen zufrieden bist?“ Hielt er seinem Sohn den Spiegel vor. Das was sein Vater sagte irritierte ihn. Nahm er ihn etwa nicht ernst? Als wenn das alles so einfach wäre, dachte er verärgert. Sein Vater hatte doch gut reden. Erwartete er etwa allen Ernstes von ihm das er all das Leid was ihm widerfahren war beiseiteließ und einfach da weiter machen sollte wo er aufgehört hatte!? Wie dachte er sich das!? „Shinichi, bist du glücklich?“, wiederholte Yusaku seine Frage an ihn noch einmal. Er schaute seinen Vater verdutzt an. Er hatte angenommen er habe es provokant gemeint, aber es klang einfühlsam und ehrlich interessiert. Nicht Oberlehrerhaft. Was der Blick seines Vaters ihm auch noch einmal mit Nachdruck bestätigte und ihm so den Wind aus den Segeln nahm. „Ich sage dir das nicht gern, aber du bist nicht glücklich, Shinichi! Das ist eine Tatsache. Ich liebe dich und ich werde immer zu dir halten. Ganz gleich wie deine Entscheidungen aussehen“, hörte er seinen Dad sagen: „Ganz gleich wie töricht sie sind. Dreh dich nur um und du wirst sehen, dass ich und auch die anderen hinter dir stehen. Ich werde dich nicht aufgeben. Niemals. Versuch dich zu öffnen für uns. Vergiss über deinen Schmerz nicht all das was du Gutes hast und schließ uns nicht aus. Du hättest neulich bei der Operation sterben können. Du hast es nicht getan. Also geh davon aus, dass deine Zeit noch nicht gekommen ist und du noch nicht getan hast wozu du auf diese Welt kamst.“ Das gesagt drehte sein Vater sich um: „Gib dich noch nicht auf, Shinichi! Ich baue auf dich“, warf er seinem Sohn einen Schulterblick zu. Dann ging er rein. „Und noch etwas“, ergänzte er die Haustür noch nicht angelehnt: „Die Größe ist nicht alles. Ebenso wenig Angst. Vorsicht ist gut, aber Furcht ist selten ein guter Ratgeber. Orientier dich mal ausnahmsweise nicht nur an Holmes. Denk mal über Shakespeare nach: Sein oder nicht sein, das ist hier die Frage! So das waren jetzt meine Ratschläge“, gab er ihm zugezwinkert gutmütig den richtigen Hinweis. Das gesagt lehnte er die Haustüre an: „Falls du doch reden willst, du weißt wo du mich findest.“ Alleine gelassen blieb der Miniatur Shinichi sitzen. Den Hausflur durchquert hielt Yukikos Mann Ausschau nach seinem Freund, welchen er nicht sah. Stattessen hatten er und seine Frau sich gesehen. Er beobachtete wie sie ihre hektische Suche nach ihrem zweiten Handschuh unterbrochen hatte, als sie seine Anwesenheit bemerkt hatte. Sofort lief sie eilig auf ihn zu. Mit besorgter Mine blieb sie vor ihm stehen: „Hast du ihn gefunden? Weißt du wo er ist?“, überschlug sich ihre Stimme. „Du meinst unseren Teenager? Ja, der sitzt draußen vor der Tür und schmollt.“ Er sah wie seiner Frau ein Stein vom Herzen fiel. Erleichtert umklammerte sie ihren Handschuh. Er sah die Sehnsucht in ihren Augen. „An deiner Stelle würde ich jetzt nicht zu ihm gehen. Lass ihm erst mal Zeit meine nicht gegebenen Ratschläge zu verdauen“, bremsten seine Worte sie, als sie gerade los wollte. Verdattert sah sie ihn an. Doch er ging an ihr vorbei weiter bis zur Küche. Dort war der Tisch noch nicht eingedeckt gewesen wie die Beobachtung der Umgebung ihn wissen ließ. „Wo sind die Beiden?“, fragte er seine Frau. Allerdings ohne eine Antwort von ihr abzuwarten, ging er weiter bis in den Werkraum. Neugierig kam er näher zu seinem Freund und Ai, die neben dem Professor saß und gerade ihren noch verbliebenen Mäusen Wasser gab. „Ach, nichts besonderes“, meinte sie sachlich wie immer. Amüsiert musterte Yusaku die Zwei: „Ihr versteckt euch doch nicht etwa in eurem eigenen Haus?“ Wie ertappt schaute vor allem der Professor bedröppelt drein: „Nun, wir denken. Er möchte allein sein“, legte er seine belanglose Beschäftigung beiseite. „Ja, da habt ihr wohl recht. Aber das kann Shinichi auch woanders. Es ist schade, dass ihr euch verkriecht. Ihr dürft ihm ruhig etwas mehr die Stirn bieten. Schließlich seid ihr es die hier wohnt. Ich weiß das ihr es nur gut meint, aber mit eurer mitleidigen Haltung ihm gegenüber bestätigt ihr ihm nur“, stemmte er die Hände gegen die Hüfte: „dass er tatsächlich Grund hat sich zu bedauern!“, klang es schon fast, als würde er mit ihnen schimpfen. Ai schaute zu ihm hoch: „Und das soll ihm helfen?“, fragte sie ungläubig. „Ja!“, wollte Yusaku seinen Plan umzusetzen: „Geht ganz normal mit ihm um“, erklärte er: „Wenn er sich daneben benimmt sagt ihm das. Es spricht nichts dagegen, wenn ihr es rücksichtsvoll tut. Doch bemitleidet ihn bitte nicht weiter. Sonst sabotiert ihr mich. Ich will, dass er erkennt dass sein Leben gut ist. Gut es könnte zurzeit besser laufen. Andererseits ist das Einstellungssache. Jeder muss mal liebgewonnene Lebensabschnitte abschließen und loslassen. Das ist kein Weltuntergang“, hatte Yusaku es schlicht und einfach formuliert. Besonderes für Ai war es unverständlich wie er offenbar so herzlos seinem Sohn gegenüber sein konnte. Denn sie bezog seine Worte fälschlicherweise auf Ran und nicht auf den Umstand das er die Größe seines Sohnes meinte, die jener als so große Beeinträchtigung empfand aus welcher sich erst unteranderem das Problem mit Ran, von der Organisation abgesehen, heraus ergab. Agasa, der seit der Rückkehr seines Freundes viel Zeit mit eben jenem verbracht hatte und ihn dadurch besser kannte, verstand es zwar auch noch nicht so ganz. Jedoch brachte er sofort seine Zustimmung zum Ausdruck, nachdem er Yusakus Worte aus der Sichtweise des „neuen Denkens“ betrachtet hatte. Ai dagegen zeigte wenig Verständnis. Entrüstet warf sie ihm vor: „Wie können Sie so etwas sagen!? Das haben Sie Shinichi doch nicht so gesagt?“ „So beziehungsweise so ähnlich. Doch!“, blieb er Anbetracht dieser Kritik ruhig. „Was Yusaku glaube ich sagen will ist“, versuchte der Professor es für sich in Worte zu fassen und für seine kleine Mitbewohnerin verständlicher zu erklären: „Das Shinichi sich nicht auf seine Defizite beschränken, sondern seine Potentiale erkennen soll. Richtig?“ „Genau“ pflichtete Yusaku erfreut bei: „Nimm einen Maler der beide Arme bei einem Unfall verliert. Soll er sein weiteres Leben unglücklich sein deswegen? Das Malen aufgeben? Wozu lassen sich Zehen verwenden? Soll er deswegen die Frau, die er liebt und seine Kinder verlassen? Weil er glaubt, sie würden nur den Krümpel in ihm sehen. Macht das haben oder fehlen von zwei Armen diesen Menschen aus? Ist er etwa nur weil er keine Arme mehr hat nicht mehr in der Lage sein Leben selbstbestimmt zu führen?“, zeigte er ihr ein einfaches Beispiel auf: „Genau das ist Shinichis eigentliche Problem. Er bildet sich ein, dass er nur weil er jetzt für seine Begriffe- das ist seine Wahrnehmung- zu klein geraten ist, nicht mehr so leben kann wie er möchte. Das er dadurch fremdbestimmt wird. Er ist blind. Würde er genauer hinsehen, dann würde ihm auffallen das dieser Umstand zwar ein Handicap ist, aber das es sich gut kompensieren lässt. Er braucht sich beispielsweise nur einen Stuhl zu nehmen. Er wäre sehr wohl in der Lage sich durchzusetzen, wenn er nur wollte. Und jetzt kommt, lasst uns endlich richtig frühstücken. Ich will endlich etwas anderes als nur Eiscreme im Magen haben!“, war Shinichi Vater von ihnen der Erste, der wieder entspannt zur Tagesordnung überging. Ran dachte nach. Sie war runter in die Küche gegangen und hatte sich von dort noch ein Eis geholt. Von welchem sie gerade den letzten Bissen aufgemümmelt hatte. Den Becher beiseite gestellt, saß sie in ihrem Zimmer auf dem Bett. Das Bild von sich und Shinichi in die Hand genommen betrachtete sie es: Die werdende Mami stöberte in Erinnerungen die sie an ihn hatte. Sie hatte die Nacht die er mit ihr verbrachte Revue passieren lassen. Soviel sie auch versuchte darüber nachzudenken. Ganz verstehen konnte sie es immer noch nicht. Sie war froh das Yusaku ihr bestätigt hatte, dass er sie liebte. Sie selbst hatte wirklich gezweifelt. Aber jetzt wo sie noch einmal so darüber abwog konnte sie es sich gar nicht anderes vorstellen, als das er es doch ernst mit ihr meinte. Shinichi war so liebevoll zu ihr gewesen. Gut er hatte sie überrumpelt. Aber grob war er nicht gewesen. Überhaupt nicht! Nein er war so zärtlich gewesen und er hatte auch nicht gewollt, dass sie aufstand, als er neben ihr wegnickte. „Bleib bei mir“, hatte er sie gebeten: „Ran, bleib“, hatte er gesagt: „Bitte“, hatte er sie wenn auch sehr müde mit kaum aufgehaltenen Augen angesehen. Sie war das letzte was seine Augen gesehen hatten ehe er endgültig vom Schlaf übermannt worden war. Mit einem Lächeln erinnerte sich Kickchens Mum daran zurück. Ran hatte gar nicht anders gekonnt, als bei ihm liegen zu bleiben und sich von ihm festhalten zu lassen. Er hatte es mit seinem Arm auf ihrem Bauch abgelegt getan. Nur… warum auf einmal benahm er sich jetzt so abweisend? Er hatte ihr später am Telefon doch gegenüber zugeben das er sie liebte. Warum leugne er das jetzt? Von Yusaku hatte sie- wie sollte es auch anderes sein- leider mal wieder keine zufriedenstellende Antwort dafür bekommen. So versuchte sie noch einmal von selbst darauf zu kommen. Sie erinnerte sich auch an ihr Abendessen damals im Baker Center. War das damals ein echtes Date gewesen? Hatte er ihr damals vielleicht schon seine Gefühle offenbaren wollen? Und dann kam dieser blöde Fall dazwischen, fiel es ihr für einen Moment verärgert ein. Aber nun ja sie hatte ja gesagt: Geh schon. Da konnte sie sich jetzt wohl kaum darüber beschweren. Aber damals war er auch plötzlich einfach wieder verschwunden. Er hatte sich nicht einmal verabschiedet, sondern auch da hatte er Conan vorgeschickt. Wenn sie sich richtig erinnerte, dann hatte er Conan immer beauftragt wenn es darum ging ihr etwas auszurichten. Was eigentlich auch wieder ihre Theorie bestätigen würde, dass er und Conan die gleiche Person waren. Aber nein, wie sollte das schon gehen? Es musste doch an etwas andrem liegen. Als sie ihm ihre Hypothese an dem Abend erzählt hatte, hatte er nur gelacht. Aber warum sonst schickte er jedes Mal den Kleinen? Sollte Shinichi nicht so viel Vernunft besitzen, dass Conan doch noch zu klein für so etwas war und es ihn belasten könnte. Auch wenn Conan nie etwas dergleichen erwähnt hatte. Irgendetwas musste ihn belasten. Das stand für Ran zweifelsohne fest und das es in direktem Zusammenhang zu Shinichi stand ebenso! Irgendwie hatte sie zwischendurch manchmal immer mal wieder das Gefühl gehabt, dass er es sich zu Herzen nahm, wenn er mal wieder den Boten für das traurige Liebespaar spielen musste. Es war ja nicht so, dass Shinichi Conan einmal gebeten hätte für ihn etwas auszurichten. Das war in der Vergangenheit wirklich des Öfteren vorgekommen. Warum musste der Kleine immer den Laufburschen spielen? Heiji, zu dem Shinichi doch auch ein gutes Verhältnis hatte- zumindest glaubte sie das- wurde wesentlich weniger vorgeschickt. Und was war das überhaupt wegen Heiji? Seine Ablehnung gegen Kazuha? Er verschwieg doch auch etwas. Wahrscheinlich dasselbe wie Yusaku, dachte sie entmutigt. Die beiden hüteten ihr Geheimnis aber auch wirklich gut. Aus dem würde sie auch nichts heraus bekommen. Hatte Kazuha sich doch schon so die Zähne ausgebissen. Also zurück zu Conan: Hatte er ihr damals nicht von Shinichi ausgerichtet, dass sie auf ihn waren sollte? Das es Shinichis Wusch wäre das sie auf ihn warten solle auch wenn es vielleicht sehr lange dauerte? Sie erinnerte sich: Sie hatte die Hände gegen die Ohren geschlagen, weil sie es nicht mehr hören wollte. Und Conan hatte so traurig ausgesehen und gesagt: „Shinichi ist doch ein richtiger Blödmann. Lässt dich einfach sitzen. Sowas macht man nicht.“ Und das aus Conans Mund wo er Shinichi doch eigentlich immer bewunderte. War Conan etwa enttäuscht von seinem großen Vorbild und deswegen sauer auf Shinichi? Hatte das Ganze vielleicht damals schon angefangen. Waren Conan und Shinichi da schon nicht mehr in Ordnung gewesen oder hatte sich ihr Verhältnis erst später verschlechtert? Und wenn ja dann war er jetzt sicher auch auf Heiji sauer. Armer Conan, dachte sie: Was ja auch wiederum ihre Theorie stützen würde, dass die Verbrecher hinter denen sie her waren gefährlich waren. Eigentlich glaubte Ran schon, dass auch Heiji noch etwas für Kazuha empfand. Vielleicht konnte er es auch einfach nur nicht zeigen. Genau wie Shinichi. Zumindest hatte sie manchmal das Gefühl eine gewisse Regung in ihm wahrzunehmen, wenn sie so darüber nachdachte. Vielleicht war seine Abneigung gegen Kazuha wie Shinichis zu ihr nur vorgetäuscht? Wahrscheinlich wollte er sie auch schützen. Doch vielleicht bildete sie sich das ja auch nur alles ein und ihre Fantasie ging mit ihr durch. Vielleicht spielten ihr Verstand oder gar ihr Herz doch einen Streich. Andererseits damals als sie versucht hatte Shinichi zu stellen, hatte Yukiko Conan bestätigt das er es nicht war. Aber sie war auch seine Mutter, vielleicht hatte er sie gebeten für ihn zu lügen und sie hatte es getan. Möglicherweise war das ein weiterer Grund warum sie und Yusaku sich nicht mehr verstanden? Wenn das so war, dann war sie auch noch indirekt mitschuldig daran. Ran seufzte deprimiert wie ein Hündchen mit gesenkten Ohren. Sie musste einsehen, dass sie darauf nur eine Antwort von den Detektiven bekommen konnte. Nur Shinichi würde nicht abnehmen und Conan ihr darauf keine Auskunft geben. Und Heiji, der hielt wie Pech und Schwefel zu Shinichi und würde 100% auch dicht halten. Warum verhielt Shinichi sich nur so? Irgendeinen Grund musste es doch geben… Auch ihrem Ex ging es so. Er saß immer noch vor dem Haus. Auch ihm gingen so viele Momente durch den Kopf in denen er mit ihr zusammen gewesen war. So viele das er gar nicht wusste wo ihm der Sinn stand. Soviel schwirrte ihm im Kopf herum. Sofern hatte sein Vater Erfolg damit gehabt ihn doch noch zu verwirren und somit doch noch einmal zum Grübeln zubewegen. Auch er hatte Erinnerungen an den Abend im Restaurant. Er war so nah dran gewesen! Es gab so viele unzählige Momente in denen er sich nach ihrer Nähe gesehnt und sich gewünscht hatte, dass er zu ihr zurück kommen könnte. Eigentlich hatte er sich das fest vorgenommen gehabt. Doch jetzt… wehmütig schweifte sein Blick immer mehr ins Leere. Da war die Sache mit dem Zettel auf dem Wasser des Wunschbrunnen gewesen, sein Geburtstag wo sie zusammen die Bombe versucht hatten zu entschärften. Damals als er angeschossen worden war. Das Theaterstück indem er der schwarze Ritter gewesen war. Und nun ja fast wäre es damals schon zum ersten Kuss zwischen ihnen gekommen!? Um nur einige zu nennen. Wie oft sie wegen ihm geweint hatte. Er konnte es schon gar nicht mehr zählen die Male wo er sie als Conan versucht hatte zu trösten. Wie oft war sie so nah an der Wahrheit gewesen und wäre hinter sein Geheimnis gekommen? Er war froh. Wenigstens das hatte er immer geschafft: Zu verhindern, dass sie in Gefahr geriet. Nie hatte er sie wegen sich einer Gefahr ausgesetzt und wenn es ihm noch so schwer gefallen war den Mund zu halten. Was ihn mit einem gewissen Stolz erfüllte. Während des Frühstückens hatte Yusaku Agasa, Ai und auch seiner Frau die Einzelheiten seines Gespräches mit Ran erzählt: „Wirklich ihr glaubt nicht wie nah sie an der Lösung war. Wirklich zu schade. Sie kam doch wirklich damit das Shinichi und Conan dieselbe Person sind und sie hat mich allen Ernstes gefragt, ob ihr Shinichi irgendwie geschrumpft hättet. Stell dir das mal vor“, hatte er sich amüsiert und zugleich ihre Theorie anerkennend zu seinem Freund herüber gebeugt. Dem, wie auch seiner Frau und der Erfinderin des APTX fielen fast die Stäbchen aus der Hand. Ihr Geschirr zusammenstellend wurde Ai von Yusaku angesehen: „Sag mal Shiho“, sprach er sie an: „Diese schwarze Organisation von der wir immer sprechen: Ist das vielleicht wirklich eine Abzweigung der Mafia?“ Diese sah ihn schon beinahe entrüstet über seine flapsige Bemerkung an: „Die Mafia? Die Mafia ist gegen Gin und die andren eine Majongrunde. Nein, schön wäre es“, meinte sie. Ihr Körper erschauerte bei dem Gedanken an die Organisation: „Wenn sie uns finden bringen sie uns alle um. Soviel ist sicher“, sagte sie beklommen. „Sollen wir jetzt unser Leben wegen ihnen in Angst verbringen?“, fragte er. Für sie, den Professor und auch für Yukikos Ohren schon fast provokant klingend: „Wollen wir das? Ich weiß nicht wie es euch geht“, schaute er jeden von ihnen einmal an: „Ich will mein Leben nicht von ihnen fremd bestimmen lassen und ich fände es auch nicht gut täte Shinichi das. Ein gewisses Maß an Vorsicht ist gut, aber immer die Angst das Geheimnis fliegt auf? Das ist doch kein glückliches und erfülltes Leben!?“, kritisierte er die in seinen Augen doch etwas engstirnige Denkweise der anderen: „Wir wissen nicht wann und in welcher Weise wir uns ihnen gegenüber zur Wehr setzen werden. Ich werde tun was ich tun kann, aber ich will nicht in dem Moment bevor sie mich umbringen denken müssen das ich ein unglückliches Leben hatte. Wenn es hart auf hart kommen sollte, dann will ich meine Augen schließen und sagen können, dass mein Leben gut war und ich meine Chancen genutzt habe“, erklärte er ihnen seine Sicht der Dinge: „Ich bin es allmählich wirklich leid mir mein Leben von ihnen diktieren zu lassen. Und ganz ehrlich, wenn sie uns sowieso versuchen werden umzubringen, dann können wir untereinander auch ehrlich sein. Ich finde Ran und die anderen haben mittlerweile ein Recht darauf zu wissen wie es steht. Es tut mir leid. Ich sehe es anders als ihr: Shinichi schützt Ran nicht. Er lässt sie einfach nur unwissend herumlaufen. Wüsste sie Bescheid, so wäre sie besser in der Lage auf sich zu achten.“ „Allen denen wir davon erzählen werden mit umgebracht!“, reagierte vor allem Akemis Schwester überaus entsetzt. Allein den Gedanken daran empfand sie als furchtbar. „Allen denen wir davon erzählen, können uns aber auch helfen. Warum schalten wir nicht doch die Polizei ein? Ich habe immer noch Kontakte zu Liverpool die ich nutzen kann.“ Ai lachte bitter: „Das klappt doch nicht. Liverpool ist ebenfalls unterwandert. Auf diese Weise fallen wir ihren Spitzeln direkt in die Hände.“ „Und was ist mit dem FBI? Haben sie dort auch ihre Finger im Spiel?“ „Natürlich.“ „Also was schlägst du vor, Shiho? Du kennst sie von uns allen am Besten. Sie müssen doch eine Schwachstelle haben.“ „Das ist es ja. Sie arbeiten präzise und sehr genau. Sie haben keine. Das Einzige was wir tun können ist uns weiterhin versteckt zu halten und keiner Menschenseele etwas darüber zu erzählen.“ „Und einfach weiter darunter leiden? Jeder für sich?“ „Ja. Anders geht es nun mal nicht. Tut mir leid.“ „Mir tut es auch leid, aber das kann ich nicht hinnehmen. Das ist es doch was sie wollen Shiho, das du und Shinichi in ständiger Angst lebt. Gebt ihnen nicht was sie wollen. Sonst haben sie schon gewonnen, bevor es überhaupt begonnen hat.“ „Aber selbst wenn wir es so machen wie du vorschlägst“, wandte der Professor unsicher ein: „Wie willst du Shinichi das deutlich machen? Er ist so stur.“ „Ich weiß“, seufzte Yusaku: „In diesem Punkt hat unser Sohn“, er schaute Yukiko dabei an: „seine Meinung: Aber Fakt ist auch“, holte er aus: „das er darunter leidet. Und das ist nicht gut. Weder für ihn selbst noch für Ran. Ich weiß, dass es nicht leicht sein wird ihn zu überzeugen. Wenn aber wenigstens ihr mit mir übereinkommen könntet, dann wäre mir das schon eine große Hilfe. Das was ich mir von euch wünsche ist, dass ihr ihn ganz normal behandelt wie ihr es immer getan habt. Bemitleidet ihn nicht“, er schaute seine Frau streng an: „Vor allem du nicht, Yukiko. Lebt ihm vor, dass es okay ist wie es jetzt ist. Ermutigt ihn. Wenn er sieht, dass es für uns in Ordnung ist, dann wird er sehen dass es auch für ihn in Ordnung ist. Ich will das Shinichi sich wieder wohl fühlt.“ Die anderen drei schauten bedrückt auf den gedeckten Tisch. Sie konnten Yusakus Gefühle verstehen. Auch wenn vor allen Dingen Ai und Yukiko große Bedenken hatten stimmten auch sie, durch seine Worte nachdenklich geworden, letztlich zu. Nach ihrem ihr endlos erscheinendem Grübeln beschloss Ran es gut sein zu lassen. Sie hatte genug. Sie würde eh nicht drauf kommen und von dem Ganzen sich den Kopf zerbrechen bekam sie ohnehin Kopfschmerzen. Ihr blieb doch nichts anderes übrig, als es einfach nach oben abzugeben. Kommt Zeit kommt Rat, dachte sie sich. Ein besser gelauntes Lächeln begann sich auf ihrem Gesicht abzuzeichnen. Aufgestanden brachte sie den leeren Bescher nach unten in die Küche. Er war so tief in Gedanken gewesen, dass er seinen Vater der sich erneut zu ihm gesetzt hatte erst gar nicht bemerkt hatte. „Wie willst du jetzt vorgehen?“, fragte Yusaku ihn nun ansehend. Mit Verzögerung registrierte Rans-Ex was er gefragt worden war. Resigniert schüttelte er den Kopf: „Ich bleibe dabei.“ „Bist du dir sicher?“, fragte der frühere Kriminalautor noch einmal einfühlsam nach: „Mein Angebot steht noch. Du brauchst nur ein Wort zu sagen, dann fahre ich die nächste Woche mit dir.“ „Nein“, kam die Gegenantwort überraschend sachlich: „Eine Woche. Das nützt mir nichts.“ Yusaku schaute seinen Sohn innerlich bedrückt seufzend an: „Du willst also immer noch auswandern.“ „Das wäre ein Anfang, ja.“ „Tut mir leid, Shinichi“, bedauerte Yusaku wirklich aufrichtig: „Aber das halte ich erst mal nicht für richtig.“ Ehe er sich versehen hatte, hatte sein Vater ihn hochgehoben. „W-was machst du!?“, hatte er sich erschreckt. Den Gesichtsausdruck gedeutet ahnte er nichts Gutes: „W- wo bringst du mich hin!?“, war er empört. „Ich bringe dich vorerst nachhause. Wir haben lange genug die Gastfreundschaft unserer Freunde in Anspruch genommen. Findest du nicht? Zumal sie sich in ihrem eigenen Haus zurück ziehen um dich nicht zu stören. Dein Zimmer wird zum schmollen besser geeignet sein. Und jetzt hör auf mich so böse anzusehen“, trug er ihn rein: „Komm Yukiko“, sprach er seine Frau an, welche die Tasche ihres Sohnes trug. Ihr den Kofferraum aufgeschlossen setzte er seinen Sohn auf die Rückbank. „Hör zu, lass uns erst einmal die Untersuchungen abwarten. Dr. Hiroshige hat bereits extra für uns alles in die Wege geleitet. Wenn du danach immer noch weg willst, dann verhandeln wir noch einmal neu darüber, ok?“, hatte er ihn angeschnallt. Die paar Straßen gefahren, ließ er seinen Sohn die Auffahrt hoch laufen. Kaum hatte er aufgeschlossen war dieser, ungeachtet der Hunde nach oben verschwunden. Noch nicht ganz die zweite Treppe hochgegangen hörten er und Yukiko wie die Tür knallte. Ran, die es neben an gehört hatte, kam eilig raus gelaufen. „Conan ist wieder hier“, war das einzige was Yusaku in ihr fragendes Gesicht gesehen sagte. In sein Zimmer gegangen trennte sich auch der gemeinsame Weg zwischen ihm und seiner Frau. Unschlüssig stand Ran, an Yukiko vorbei gesehen wie sie irgendwie sehr traurig und mitgenommen ausgesehen ins Schlafzimmer ging, vor der verschlossenen Türe. Für einen Moment hielt sie inne, überlegte zu klopfen und bei Conan um Entschuldigung zu bitten. Nicht sicher, ob er sie überhaupt annehmen wollte, senkte sich ihre geschlossene Hand verzagt. Nichts ahnend, dass hinter der zugemachten Türe ein ebenso unglücklicher Shinichi in Conans Gestalt verzweifelt mit dem Kopf ans Holz gelehnt da saß. Er hatte es gerade eben noch geschafft die Tür abzuschließen, ehe er niedergeschlagen zu Boden gesackt war. Donnerstag, 28.Dezember Yusaku hatte beim Frühstück mit Eri gemeinsam die Planung für die nächsten Tage abgesprochen, wer einkaufen sollte, was sie unternehmen wollten und ähnliches. Er bot sich an ihr beim Ordnung machen zu helfen. Was Eri sehr recht war. Zumal sie ziemlich müde wegen ihres kleinen Sohnes war, der sie in den Nächten doch ziemlich auf Trab hielt und auf die Hilfe ihres Mannes wollte sie nicht ausschließlich bauen müssen. Wenn sie an ihn dachte, dann verging ihr mit böser Vorahnung schon fast die Lust am Jahreswechsel. Wie ihr Gegenüber hoffte sie auf beschauliche und angenehme Tage. Nach ihren vielen Meinungsverschiedenheiten mit Kogoro an den Weihnachtstagen und der fast alleinigen Arbeit mit dem Baby brauchte sie dringend Erholung. Nicht ahnend, dass es Yusaku genauso ging. Er hatte sich fest vorgenommen sich die Stimmung durch nichts verderben zu lassen und überwiegend fünf gerade sein zu lassen. Zwar schoben sich doch immer wieder mal kleinere Wolken bei dem Gedanken an die in den nächsten Wochen anstehenden Untersuchungen und Shinichi Krankenhausaufenthalt und durchweg eher weiterhin depressiven Verfassung seines Sohnes vor sein Sichtfeld. Doch mit etwas Selbstdisziplin war es ihm bisher gelungen sich davon nicht entmutigen zu lassen. Auch wenn er wie erwartet Shinichi gestern zum Mittag- und Abendessen hatte nötigen müssen mit sehr mäßigem Erfolg. Der geschrumpfte Shinichi hatte sich- immer noch erkältet- ganz in sich zurück gezogen. Er wollte weder sehen noch hören. Diese Erfahrung hatte auch Heiji machen müssen, als er nachhause gekommen war und verwundert festgestellte, dass sein Freund wieder da war. Nicht von ihm, sondern von Yusaku hatte er den Hintergrund erfahren und war einfühlsam von ihm beiseite genommen worden. Er konnte die Erklärungen des Vaters seines Freundes soweit nachvollziehen. Auch wenn es ihm deutlich schwerer fiel sich von der schlechten Stimmung seines Freundes nicht anstecken zu lassen. Das abweisende „Lass mich in Ruhe“ hatte er zwar hingenommen. Doch traurig machte ihn das doch. Er wollte versuchen- so wie Yusaku es ihm vorgeschlagen und erläutert hatte- Shinichi ganz normal behandeln. Was sich für ihn aber gar nicht als einfach herausstellte. Einfach weil er nicht wusste wie er mit Shinichi umgehen sollte. Zumal dieser jegliches Bemühen um Normalität ablehnte. Er wollte nicht mit in den Park Fußball spielen, er wollte nicht Schachspielen… Shinichi wollte einfach gar nichts. Weshalb Heiji schließlich von sich aus das Zimmer räumte und sich alleine außerhalb beschäftigte. Zunächst hatte er mehr halbherzig einige Sachen für die Schule erledigt bis Kaito sich im Laufe des Tages gemeldet hatte und so war er letztlich mit ihm in den Park gegangen. Die Hunde um sich herum hatte Kaito sich nach Shinichi erkundigt. Auch seine Ideen wurden von dem Detektiv aus Osaka zu Nichte gemacht mit der festen Überzeugung sie würden bei Shinichi eh nicht funktionieren. Am frühen Nachmittag um 14:32 Uhr hatte Yusaku seine Recherchen nach Hinweisen und Hintergründen zum programmierten Zelltod im Internet für die Entgegennahme eines Anrufes unterbrochen, der ihm doch einen Dämpfer versetzte, weil er doch enttäuscht darüber war. Auch wenn er den Grund dafür nur allzu gut nachvollziehen konnte. Er ging runter, um Eri in Kenntnis zu setzen, dass sein Freund Evan seinen Besuch doch noch ganz kurzfristig abgesagt hatte. Was ihr zu seiner Erleichterung gelegen kam, das der Besuch verschoben war. Eine Familie für die sie nicht auch noch mit kochen musste. Nach dem Grund dafür gefragt erfuhr sie in Rans Gesellschaft, die gerade ihrer Mutter im Wohnzimmer Gesellschaft leistend mit ihrem kleinen Bruder schmuste, das Evans Sohn Patrik im Krankenhaus lag. Diesbezüglich erfuhren sie weiter, dass es in den nächsten Tagen möglicherweise mit ihm zu Ende gehen würde. „Was hat Patrik denn?“, fragte Ran sehr mitfühlend nach. „Eine genetische, seltene Stoffwechselerkrankung. Sie wird Mukopolysaccharidose Typ III genannt Dadurch sterben immer mehr seiner Gehirnzellen ab und er hat im Laufe der Zeit immer mehr Fähigkeiten verloren. Als ich ihn zuletzt gesehen habe konnte er noch alleine kauen.“ Er sah, dass Rans Fröhlichkeit verflogen war und sie jetzt sehr traurig war, dass er sie damit überfordert hatte, weshalb er sich tröstend hinter sie stellte. Davon genauso betroffen wie Yusaku wollte Ran sich an seinen Gebeten beteiligen. Bei dieser Gelegenheit bekam sie von ihm erklärt, dass sie nicht traurig zu sein brauchte. Dass sie ihre Gedanken durchaus positiv formulieren durfte und sollte, um- wenn Patrik denn nun wirklich gehen sollte- den Übergang möglichst leicht zu gestalten. Was Ran noch nicht mal allzu schwer fiel, sie trotz des traurigen Mitgefühls sich herzlich berührt fühlte. So betete sie an Yusakus Seite in Meditation und schickte ihre aufmunternden, liebevollen Gedanken zu Patrik selbst, seinen Eltern und seinen Geschwistern. Yusaku selbst zeigte ganz besonders dabei seinen persönlichen Dank an Evan und verbeugte sich im Geiste beeindruckt vor dessen Stärke und positiver Haltung. Obwohl er seinen Freund hatte angerufen, um ihm zu sagen das er nicht kommt, weil sein Sohn im Sterben liegt, hatte Evan nicht bedrückt geklungen, sondern innerlich sehr gefasst und sogar aus dem Herzen heraus liebevoll und auf eine gewisse Weise fröhlich. Gerade diese Konfrontation dadurch an die eigene Situation mit Shinichi und die Not-Operation erinnert war Yusaku aus der Bahn geworfen und fand gleichzeitig auf wunderbare Weise am Vorbild seines Freundes Ermutigung und ein warmes- immer mehr in sich ausbreitendes Gottvertrauen. Sein Herz war- wenn auch für die meisten anderen Menschen wahrscheinlich unvorstellbar- erfüllt mit tiefer Dankbarkeit und Demut. Dieses ihm geschenkte Gefühl der Liebe und des sich aufgefangen Fühlens sendete er auf direktem Wege zu Evan, seiner Frau Mia und vor allem an Patrik zurück. Er selbst hatte ihn oft gesehen, wenn er Evan in seinem behinderten gerechten Haus besucht hatte. Gegen 17 Uhr tauchte der Professor zum Yoga bei ihm auf. Ai war mitgekommen, weil sie Yusaku einen ersten Besuch abstatten wollte im Bezug auf die Wirkung des Gegenmittels. Er zeigte sich diesbezüglich durchaus zufrieden und seine Anamnese war durchweg unauffällig. Was sie als guten Anfang werteten. Mit ihm fertig meinte er: „Yukiko ist im Schlafzimmer“ und so ging die geschrumpfte Shiho auch ihr einen Besuch abstatten. Sie fand die Mutter ihres Ursprungsversuchskaninchens auf der Bettkante sitzend vor. Schon nach dem ersten Blick fiel sie, dem Maßstab nicht genügend wegen ihrer Bronchitis, erst einmal noch durch. Gegangen hinterließ die kleine Chemikerin eine überaus bedrückte Yukiko. Gerade war sie in Yusakus Zimmer zurückgekehrt, da klingelte es an der Haustür. Überraschend standen kurz darauf Ayumi, Mitsuhiko und Genta oben auf dem Flur vor Yusaku, dem Professor und ihrer Mitschülerin. „Wir waren schon bei dir!“, ließ das dicke Kind Ai wissen. „Aber du warst nicht zuhause gewesen“, fügte der andere Junge hinzu: „Wir wollten Conan besuchen.“ „Ja, wir wollten euch abholen“, ergänzte Ayumi gut gelaunt. „Er wird nicht wollen“, meinte dessen Vater die Kinder entschuldigend anlächelnd. „Aber er muss mitkommen!“, war vor allem Genta empört. „Ja, er ist doch unser Ehrenmitglied“, warf Ayumi energisch ein. „Aber wo möchtet ihr denn mit ihm hin?“, fragte der Professor verwirrt nach. „Na, heute ist die Jahresabschlussfeier!“, setzte Genta die Erwachsenen nachdrücklich ins Bild: „Wir müssen da auch hingehen.“ „Ja, bei der Polizei“, ergänzte Mitsuhiko schnell. „Wir als DetektivBoys werden doch so etwas wie die Ehrengäste sein“, fügte Genta hinzu. „Das ist doch Unsinn“, schaute Ai sie verständnislos an: „Wir sind nur Kinder. Die haben uns nicht eingeladen.“ „Sie haben sicher nur vergessen uns die Einladungen zu schicken“, war Genta vollkommen davon überzeugt. „Ja, so oft wie wir ihnen geholfen haben“, war Mitsuhiko derselben Meinung und auch Ayumi sah das so: „Ohne uns wären viele Fälle gar nicht gelöst worden!“ „Na, wenn ihr meint“, fand Yusaku es etwas amüsant: „Geht hin und versucht euer Glück.“ Eine Minute später kamen die drei mit niedergeschlagenen Köpfchen direkt wieder heraus. „Na, wie ist es gelaufen?“, fragte Yusaku sie freundlich ihnen einen Keks anbietend. „Er hat uns rausgeworfen“, war Ayumi total geknickt und auch die Jungen machten traurige Gesichter. „Na, kommt“, meinte er darauf und schaute zu seinem Freund: „Ihr könnt ja hingehen und ihn vertreten. Ich habe gerade Zeit. Also wenn ihr wollt euch hinbringen.“ Ai, die eigentlich auch nicht wollte wurde von ihren kleinen Freunden erwartungsvoll angesehen. „Aber du kommst doch wenigstens mit?“, wurde sie von ihrer kleinen Freundin mit Kulleraugen traurig angesehen, sodass sie sich bereitschlagen ließ. „Super!“, freuten sich die Kinder. Wie die Erwachsenen und natürlich auch Ai erwartet hatten wurden die Kinder zwar freundlich von Sato: „Na, was macht ihr denn hier?“ und Takagi überrascht begrüßt. Aber wirklich eingeladen waren sie selbstverständlich nicht. Was die Winzlinge aber keineswegs daran hinderte das jetzt einfach selbst zu tun. „Na wir sind hier wegen der Feier. Wir sind doch sicher als DetektivBoys auch eingeladen.“ „Also wisst ihr“, lächelte das Ehepaar neben Shiratori und Chiba stehend, wie Zweitgenannter, sie verlegen an. Shiratori dagegen hatte keine Augen für Ayumi oder die beiden Jungen. Seine Aufmerksamkeit war sofort unweigerlich auf das vierte Mitglied der Detektivgruppe gerichtet. Yusaku hingegen stand die Szene neben Agasa betrachtend schmunzelnd da. Mit ihm wollte er gerade wieder gehen, als er hörte wie nach ihm gerufen wurde. Sich umgedreht sah er seinen Freund den Kommissar angelaufen gekommen. „Yusaku, was machst du denn hier? schön dich zu sehen! Wie geht es dir?“ „Megure!? Das gleiche könnte ich fragen: Arbeiten sie wieder?“ Erkundigten sich die beiden Männer begrüßend freudig nacheinander. Doch da wurde ihr Wiedersehen unter alten Freunden auch schon wieder unterbrochen. Ein Grüppchen Beamter hatten Megure auf sich aufmerksam gemacht. „Bleib doch noch etwas hier, Yusaku“, lud er ihn sich vorerst verabschiedend ein und ging zu ihnen rüber: „Wir reden noch.“ „Na, dann“, blieb Yusaku gut gelaunt mit dem Professor stehen. Kurz darauf hatten er und Agasa es sich an einem der weniger besetzten, hinteren Tische niedergelassen. Heiji, der sie in der Art was macht ihr denn hier, bemerkt hatte wurde von Yusaku dazu gewunken. Shinichis Freund kam auch. Nur hatte Kazuha ihn gesehen, sodass er auch schon direkt wieder weg war. Und sie dann ebenfalls. Sattdessen tauchte Shiratori auf einmal auf. Yusaku und der Professor nickten ihm zu, als er sich zu ihnen setzte. Zunächst wollte Yusaku sein Gespräch mit seinem Freund weiterführen. Doch dann fiel ihm währenddessen eher zufällig das sehnsuchtsvolle, grüblerische Auge des Kommissars auf. Mehr aus Neugier folgte er dessen zielgerichtetem Blick und stellte verwirrt fest, dass er die Freundin seines Sohnes geradezu akribisch, jede ihrer Bewegungen, beobachtete. „Was ist?“, fragte er mit einer Mischung aus Humor und Interesse nach. Die Antwort, die er jedoch darauf von ihm bekam ließ dem Professor und ihm die Unbefangenheit vergehen. „Sie ist kein normales Mädchen!?“, verschlugen seine sehr sicher ausgesprochenen Worte ihnen die Sprache. „Was meinen Sie damit?“, war der Professor, der der scheinbar beiläufig die Gegenfrage stellte. Wo bei Erstere durchaus als Feststellung zu verstehen gewesen war von Shiratori. Was Yusaku zu einer Vermutung bewogen hatte. Auch wenn ihn das sehr irritierte. Der Blick seines Sitznachbarn hatte sich schlagartig verändert, war keiner mehr wie ein Erwachsener für gewöhnlich ein Kind ansah. Ganz im Gegenteil. Das war ein Bick wie ein Mann eine Frau ansieht, die er begehrt. Das hatte Yukikos Mann schon richtig gedeutet. „Wissen Sie“, hörten er und der Professor ihn sagen: „Sie erinnert mich an Jemanden. An eine Frau, die scheinbar spurlos verschwunden ist. Die ich schon seit sehr langer Zeit versuche ausfindig zu machen. Alles was ich weiß ist, dass ihr Name Yayoi Akashima ist. Nur scheint auch dieser Name nicht der Realität zu entsprechen“, führte Shiratori ihnen gegenüber seine bisherigen Bemühungen aus: „Alle Frauen mit diesem Namen sind nicht sie. Ich habe sie in keinem Bezirksregister und auch keinem Telefonbuch ist die Yayoi Akashima, die ich suche ausfindig zu machen. Ich will sie unbedingt wiedersehen. Sie soll mir erklären, warum sie einfach gegangen ist. Ich vermute das Heiji Hattori etwas über sie weiß. Doch er schweigt sich aus. Ai ist ihr wie aus dem Gesicht geschnitten. Diese Ähnlichkeit ist mehr als verblüffend! Vielleicht ist sie ihre Tochter?“ Sowohl Yusaku als auch Agasa starrten ihn mit großen Augen an. Wussten nicht was sie darauf antworten sollten. „Vielleicht können Sie mir helfen?“, wandte der Kommissar sich in diesem Augenblick in besonderem Maße an den jüngeren der beiden Männer. In seiner Stimme klang neben großer Enttäuscht erwachte Hoffnung mit: „Sie sind doch Yusaku Kudo. Sie waren doch früher einmal als Privatdetektiv tätig. Ich möchte sie beauftragen mir bei der Suche nach ihr zu helfen. Was wissen sie über Ai Haibara?“… ----------------------------------------------------------------- *Anmerkung(en): Bonenkai ist wohl den Meisten von euch ein Begriff. Falls nicht: „Bonenkai nennt man das große Fest in Japan, welches kurz vor Silvester abgehalten wird. Die „Feier zum Vergessen des Jahres“ ist in Japan traditionell und mit Verwandten und Arbeitskollegen sitzt man beisammen und lässt das alte Jahr Revue passieren.“ (http://www.artikelmagazin.de/kultur/meri-kurisumasu-weihnachten-und-silvester-in-japan.html ) Das ist es was ich mit der Feier auf dem Präsidium meinte. Beim Tai Chi beschäftigt man sich unter anderem mit Formen. (http://de.wikipedia.org/wiki/Taijiquan ) Rans und Shinichis Erinnerungen beziehen sich natürlich auf den Anime/Manga bzw. Kinofilme. Ihr wisst sicher, welche Stellen gemeint sind. Ich sag es hier nur noch mal der Form halber. Die Aussage: „Wenn es für dich in Ordnung ist, dann wird es auch für die anderen in Ordnung sein (es fällt anderen z.B. teilweise leichter an andere zu glauben, als an sich selbst. Siehe Jesus… “, stammt von „Gespräche mit Gott“. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)