Ausdauer!? von IchBinLiebe ================================================================================ Kapitel 24: Bonuskapitel: Yusaku und Yukiko ------------------------------------------- Yusaku: Zitronen okay- aber ohne Zucker? Ich sitze hier, in diesem langweiligen Raum. Wieder mal so einer von diesen verregneten Sonntagnachmittagen. Yusaku, der große Erdenker des „Barons der Nacht“ saß in seinem Arbeitszimmer auf dem Schreibtisch. Den Laptop, der ihm für sein schriftstellerisches Bestreben bisher immer treue Dienste geleistet hatte, stand achtlos neben ihm aufgeklappt auf dem edlen Holztisch. Leise war das Summen, des unter Strom gesetzten Gerätes, zu vernehmen. Vom Fenster her prasselte Juniregen gegen die Scheiben des großen Raumes. Dunkel war es draußen durch den von grau-düsteren Wolken bedeckten Himmel. Hier und da mal ein vereinzelter Blitz am Firmament. Ich verschwende meine Zeit, habe nichts zu tun. Ich hänge rum, warte auf dich. Für einen Moment kam Shinichis Vater in den Sinn, er könne ja ins Wohnzimmer zu seiner Frau gehen. Genauso schnell wie der Gedanke gekommen war, war er auch schon wieder beiseitegeschoben. Yukiko, war das Letze nachdem ihm jetzt gerade zu Mute war. Aber nichts passiert. Und ich wunder mich. Yusaku setze mit einer schwungvollen Bewegung beide Füße auf den Boden: Ewig herum sitzen, dass brachte es auch nicht. So zog er es vor sein großes Reich gegen sein kleines einzutauschen und das Haus stumm und ohne ein „Auf Widersehen, Schatz“ zu verlassen. Ich fahr rum, in meinem Auto. Ich fahre zu schnell, ich fahre zu weit... Dabei in Gedanken immer mit seiner Frau befasst, wenn sie es nicht war, war es dann die andere? Ich würde so gerne meine Ansicht über dich ändern. Fühl mich so einsam, ich warte auf dich. Aber nichts passiert und ich wundere mich. War da noch Liebe für ihn? Hatte ihre Ehe überhaupt noch eine Chance? Der ehemalige Detektiv schnaubte wütend auf: Den Umständen zu Urteilen wohl kaum! Bei so viel Scherben, gab es da überhaupt genügend Klebstoff, oder wenigstens Pflaster zum Reparieren der Risse? Mit festem Griff das Lenkrad umklammert, bog er auf die Autobahn ein. Ich frage mich wie, ich frage mich, warum: Gestern erzähltest du vom blauen, blauen Himmel und alles was ich sehen kann ist bloß ein gelber Zitronenbaum. War es seine Schuld? Lag es an ihm? War er zu Selbstbezogen gewesen? Was brachte ihm die Schriftstellerei denn schon? Geld…, Anerkennung, Ruhm,… War es das was er wollte? Sollte sein Leben wirklich nur von den Buchstaben einer Tastatur geprägt sein? Wenn nicht in seinem Beruf, wenn nicht in seiner Ehe, wenn nicht als Vater? Worin lag sonst der Sinn seines Lebens? Was war sonst ein erstrebenswertes Ziel, dass es sich noch zu erreichen lohnte? Ich dreh meinen Kopf, hoch und runter... Ich dreh, dreh, dreh, dreh, mich herum. Aber alles, was ich sehen kann, ist noch ein weiterer Zitronenbaum. Yusaku war so in Gedanken gewesen. Ihm fiel es erst auf, als der Wagen bereits hielt. Der kleine Zeiger zeigte an: Kein Sprit mehr. Was sollte es? Es war Shinichis Vater wirklich schlicht egal. Er blieb einfach in seinem Fahrzeug sitzen. Mitten auf der Fahrbahn. Sitze herum, habe zu nichts Lust. Ich würde gern ausgehen, eine Dusche nehmen. Aber in meinem Kopf ist eine einzige dunkle Wolke. Ein Mann stieg aus. Der zweite in der Autoreihe hinter ihm. „Was ist mit ihnen? Kann ich Ihnen helfen?“, fragte er ihn. Ein resignierter Blick, ein verärgertes Nicken und die gefühllose Antwort: „Mein Tank ist leer!“ Der Mann glaubte zu verstehen, ging zurück zu seinem Auto und schleppte ihm einen Kanister unverbrauchtem Benzin an. „Hier“, sagte er. Mit einem doch verblüfften: „Danke“ ließ er sich von dem Fremden helfen. Erst als er längst weiter gefahren war, bemerkt Yusaku, dass er gar nicht daran gedacht hatte nach dem Namen des „unerwarteten Helfers“ zu fragen. Ich fühl mich so müde, leg mich ins Bett. Aber nichts passiert, und ich wundere mich. Der frühere Hobbydetektiv lauschte, aber hören könnte er nichts. Keine Yukiko weit und breit. Alleinsein ist nicht gut für mich… Alleinsein, ich will nicht auf einem Zitronenbaum sitzen. „Im Bett liegen hilft auch nichts“, war die unliebsame Erkenntnis. Yusaku stand wieder auf. Wütend, deprimiert und hilflos ging er nun im abgedunkelten Zimmer auf und ab. Ich laufe herum durch die öde Wüste der Freude. Baby, irgendwie werde ich ein anderes Spielzeug finden und irgendwie wird alles passieren- und du wirst dich wundern. Auf und Ab. Zum Bett zurück, vom Bett wieder weg. Hinaus auf den Flur. Kein öffnen der Wohnzimmertür. Ich frage mich wie, ich frage mich, warum: Gestern erzähltest du vom blauen, blauen Himmel. Und alles was ich sehen kann ist bloß ein gelber Zitronenbaum. Was haben wir falsch gemacht? Wie konnten wir uns so voneinander entfernen? Was habe ich versäumt? Ich kann das nicht verstehen? Warum kommst du mir nicht entgegen? Nicht mal ein kleines, kleines bisschen? Ich bin bereit mich zu ändern. Ich bin bereit mich für dich zu entscheiden. Bist du das auch? Liebst du mich noch? Glaubst du noch an uns? Gibt es einen Weg, wie wir wieder zueinander finden können? Warum redest du nicht mit mir? Nenn mir meine Fehler und ich korrigiere sie. Ich drehe meinen Kopf, hoch und runter... Ich dreh, dreh, dreh, dreh mich herum. Aber alles, was ich sehen kann, ist ein weiterer Zitronenbaum. Und ich wunder mich, ich wunder mich… Ich blick da nicht mehr durch: Es war doch immer alles in bester Ordnung? Ich frage mich wie, ich frage mich warum, gestern erzählst du vom blauen, blauen Himmel Und alles was ich sehen kann, und alles was ich sehen kann, und alles was ich sehen kann, ist ein gelber Zitronenbaum... *-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-*-* Yukiko: Kein Zucker, nicht mal Süßstoff Yukiko kam und schaute sich vorsichtig um. Die Küche war verlassen, jedoch stand das Abendessen noch auf dem Tisch. Schwermütig näherte sie sich langsam dem Holz, strich sanft mit der Hand über es. Betrübt blieb sie vor ihrem Stuhl stehen. Setzten tat sie sich nicht, denn ihr gegenüber war bereits abgeräumt worden. „Yukiko?“, hörte sie plötzlich Yusakus Stimme hinter sich. Erschrocken führ sie herum. Er stand am Übergang zum Wohnzimmer entgegengesetzt zu ihr und schaute sie fragend an. Er klang sehr zurückhaltend, aber hatte er offenbar wohl auch Hoffnung: „Ich muss in etwa einer Stunde gehen. Ich würde mich freuen, wenn du es dir noch einmal überlegen würdest“, sagte er. Ich will so gerne wieder zu dir zurück. Ich weiß jetzt, dass ich zu dir gehören will. Bitte geh nicht weg! Ich möchte nicht, dass du gehst. Ich weiß jetzt, dass ich dich immer noch liebe. Ich weiß jetzt, dass ich einen Fehler gemacht habe. Nicht mal mehr nur einen. Fehler, die ich nicht wieder gut machen kann. „Nein“, entgegnete Yukiko ihrem Mann nur abweisend. Schnell ging sie an ihm vorbei aus der Küche. Yusaku wagte einen Versuch ihr den Weg zu versperren, aber trat dann doch umgehend zur Seite. Enttäuscht schaute er, seiner Frau, hinterher. Ich kenne dich. Ich kann mich an früher erinnern, als du deinem Hobby noch aktiv nachgingst. Nur wegen mir und Shinichi hast du es damals aufgegeben. Nur wegen mir, nur mir zu Liebe. Trotzdem ist dein Gerechtigkeitssinn noch vorhanden. Ich habe Angst du wirst gehen, wenn ich es dir erzähle. Ich würde ja gerne, aber ich kann einfach nicht auf dich zu kommen und dir einfach so die Wahrheit über alles sagen. Yukiko eilte ins Schlafzimmer, drückte sich sofort mit dem Rücken gegen die Tür. Erste, zurückgehaltene Tränen zeigten sich. Sie lauschte und wartete ab. Yusaku war ihr nicht gefolgt. Als sie sich vor ihm in Sicherheit fühlte, verkroch sie auf ihre Seite des Bettes. Wenn ich bleiben würde, wäre ich dir nur im Wege. Also gehe ich, aber ich weiß. Ich werde bei jedem Schritt an dich denken. Ich bereue sehr, was ich dir angetan habe, was ich dir jetzt antue. Du bemühst dich so um mich zu trösten, aber ich kann es einfach nicht annehmen. Es tut so weh. Ich will mein eigenes Spiegelbild nicht mehr sehen, so sehr schäme ich mich für mein fahrlässiges Handeln. Ich kann nicht anderes, als mich von dir zu verstecken und weiß, dass ich dir damit genauso weh tue. Ich möchte dir gerne alles sagen. Es tut mir so unglaublich leid. Ich wünschte du könnest mir das alles vergeben. Mir fehlt der Mut. Wenn ich es dir sage, wirst du deine Sachen packen und die Scheidungspapiere einreichen. Wenn ich mir das auch nur vorstelle, denke ich, ich kann das nicht aushalten. Auf die Seite gedreht lag sie mit dem Rücken zur Schlafzimmertüre, weinte lautlos bittere Tränen. Ich werde dich immer lieben. Ich werde dich immer lieben. Ich bin so wütend auf mich selbst. Hätte ich nur eher zu schätzen gewusst, was ich an dir hatte. Ich kann einfach nicht mit der ganzen Wahrheit herausrücken und ich wage es auch nicht dich anzulügen. Wenigstens das will ich noch vermeiden. Bitte schau mich nicht immer so verzweifelt an. Ich weiß nicht, wie ich das noch lange schaffen soll. Ich weiß wie gut du es meinst. Mir tut es auch so Leid immer Nein zu dir sagen zu müssen. Dabei willst du doch auch nur geliebt werden. Langsam schlich sich leichte Dämmerung ein. Yukiko konnte es durch die klare, durchsichtige Scheibe des Fensters beobachten. Du, mein Liebling du, bittersüße Erinnerungen sind alles, was ich mitnehme. Also auf Wiedersehen, aber bitte weine nicht. Wir wissen beide ich bin nicht das, was, du brauchst. Was soll ich nur tun, wenn du mich verlässt? Wenn du einfach gehst? Ich habe das alles so nicht gewollt. Nie. Alles was ich wollte, war mein Comeback. Wie konnte ich nur so dumm sein? Ich habe alles aufs Spiel gesetzt, was ich hatte einschließlich: dich. Ich weiß auch nicht, wie ich dich halten könnte. Shinichi wäre schon viel zu alt dafür. Überhaupt, Shinichi würde auch nicht gut über mich denken. Was bin ich schon für eine Mutter, die ihre Kariere über ihre Kinder stellt? Er wird mir das auch nicht vergeben. Er wird sich von mir abwenden, genau wie du, wenn ihr eines Tages die Wahrheit erfahren solltet. Sie zuckte zusammen, umgriff reflexartig die Bettdecke enger. Es war ihr Mann, der nachdem er angeklopft hatte, die Türe öffnete. Sie spürte seinen Blick auf sich und drehte sich nur noch weiter weg und die Decke noch höher, bis fast über den Kopf. Was Yusaku dazu veranlasste, stehen zu bleiben. Sie spürte seinen traurigen Blick, als er nicht wagte näher zukommen. Das einzige was er mit belegter Stimme sagte war: „Es wird Zeit für mich.“ Sie wartete regungslos bis er das Zimmer wieder verlassen hatte. Bevor sie ihren Tränen erneut freien Lauf ließ. Und ich werde dich immer lieben. Ich werde dich immer lieben. Ich erwidere deine Liebe. Das tue, das tue ich wirklich! Nur kann ich dir das nicht zeigen. Du wunderst dich nur, warum ich dir dermaßen aus dem Weg gehe. Es ist, weil ich dich hintergangen habe. Ich will es wieder gut machen, aber ich weiß nicht wie. Ich möchte dir von meinem Fehltritt erzählen. Das schlechte Gewissen nagt so an mir, aber ich habe Angst. Ich fürchte mich vor deiner Reaktion deswegen. Ich würde dich sicherlich unglaublich tief verletzen und könntest du das jemals verkraften und mir verzeihen? Mich immer noch lieben? Ich habe dein Vertrauen missbraucht und wenn es nur das wäre. Ich habe noch mehr angerichtet, dass wirst du mir nicht vergeben können und wollen erst recht nicht. Es wurde draußen immer dunkler und später. Yusaku war noch nicht zurück. Yukiko hatte keine Tränen mehr. Als du mir gesagt hast du habest mit einer anderen geschlafen und mich angeschrien hast. Das hat mir so unglaublich weh getan. Aber was sollte ich dir denn schon erwidern? Es war dein gutes Recht… Wenn du wüsstest, was ich gemacht habe. Du weißt es nicht, aber du hast es mir in diesem Moment wirklich zurückgezahlt. Meine Tränen hast du nicht gesehen. Ich hatte wenigstens so viel Anstand dir keine Vorwürfe zu machen. Es hatte mich so viel Kraft gekostet meine Fassung zu bewahren, bis du mich verlassen hattest. Mein Herz ist zerbrochen. Jetzt weiß ich, wie du es empfinden musst. Deshalb kann ich noch weniger zu dir kommen. Ich vermisse dich so sehr, dass mein Kissen schon ganz nass ist. Das Bett ist so leer ohne dich. Mir fehlt dein liebevolles „Gute Nacht“. Überhaupt fehlt mir deine Stimme. Genauso wie mir deine Nähe im Allgemeinen fehlt. Ich kann dir nicht mehr gegenübertreten ohne Angst haben zu müssen, dass du mich an meinem schlechten Gewissen erkennst. Du bist immer noch irgendwie ein Detektiv, wie soll ich mich verheimlichen ohne dir so gut es irgend geht aus dem Weg zu gehen? Nicht mal zu Abendessen kann ich mit dir mehr. Ich hoffe das Leben behandelt dich gut. Und ich hoffe du hast alles, wovon du geträumt hast. Und ich wünsche dir Spaß und Glück. Aber vor allem wünsche ich dir Liebe. Yukiko fiel auch die Sache mit Shinichi wieder ein: Wie konntest du da nur so gelassen sein? Wie? Dein Kind hätte sterben können und du sagst nur: „Lass ihn machen“. Wenn du meine Erfahrung gemacht hättest, dann würdest du nicht so reden. Dann könnest du mich vielleicht verstehen, aber ich weiß ja noch nicht mal, ob es deins war oder nicht. Wenn ich wenigstens das genauer wüsste. Dann müsstest du zumindest nicht auch so darunter leiden. Du musst mich doch für unglaublich herzlos halten? Wie kannst du noch zu mir stehen? Du gehst nicht weg, obwohl ich dir nur die kalte Schulter zeige. Dich abblitzen lasse wo immer und wann immer es nur geht. Du kannst doch unglaublich so schwer von Begriff sein? Erkennst du die falsche Schlage, die deine Frau ist, denn nicht? Oder willst du sie einfach nur nicht erkennen? Glaub mir ich bin nicht mehr gut für dich. Alles was ich dir sagen könnte, würde dich nur von mir stoßen. Wenn ich nur zu Hause bei dir geblieben wäre, dann wäre es nie so weit gekommen. Es tut mir so leid was ich getan habe. Es tut mir so leid. Ich werde dich immer lieben. Du, Liebling, ich liebe dich. Oh, ich werde dich immer lieben. Es war längst nach Mitternacht, als sich vorsichtig die Türe des Schlafzimmers öffnete. Yukiko hörte Yusaku, antworte aber nicht auf sein leises, angetrunkenes: „Ich bin wieder da.“ Nicht auf ihn reagierend wartete sie ab. Als sie wahrnahm wie er zu ihr ins Bett kam, wich sie weiter Richtung Bettende. Das enttäuscht-verstimmte: „Gute Nacht“ ihres Mannes erwiderte sie nicht. Ich wünschte ich könnte dir sagen, wie sehr ich dich immer noch liebe. Ich habe solche Angst. Ich will dich nicht verlieren. Bitte, bitte verlass, verlass mich nicht. Ich fehle dich an, wenn du mir irgendwie, nur irgendwie verzeihen kannst… Ich werde dich immer lieben. Du, Liebling, ich liebe dich. Oh, ich werde dich immer lieben. ----------------------------------------------------------------------- *Anmerkung(en]: Diese zwei Texte hier gab es bereits in einer Mini-FF als Zusatz zu Ausdauer, aber da mir langweilig war und ich irgendwie zufällig daran denken musste, dachte ich mir es einfach mit hier einzufügen. Ein Kapitel mehr oder weniger,… das macht den Kohl wohl auch nicht mehr fett. Die schwarzdargestellten Zeilen sind Zeilen aus zwei Liedern. Bei Yusaku: "Lemon Tree" von Fools Garden. Und bei Yukiko Whitney Houston mit “I Will Always Love You”. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)