Kawaisa amatte nikusa hyakubai von Shujaku (Zu deutsch: Liebe und Hass liegen dicht beieinander (Seto X Joey)) ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 03 --------------------- „Joey, an Platz 8 sind neue Gäste!“, rief Jule mir zu und flitzte trotz Tabletts mit faszinierender Geschwindigkeit durch die Reihen. „In Ordnung.“, ich ging auf Tisch 8 zu. Es war einer der hintersten Tische, meist wurde er für Meetings oder Geschäftsessen reserviert. Das hieß, dass sich dort hohe Tiere oder verdammt reiche Leute aufhielten. Höflich sein, nach Wünschen fragen und Champagner anbieten. Ich war jetzt seit drei Monaten im Sugar, ohne dass man mich bisher versucht hat fertig zu machen. Im Gegenteil, alle waren begeistert von meinen rebellischen braunen Augen. Jule meinte, wenn ich blaue Augen hätte, wäre ich bei Mädchen sehr beliebt. Mädchen sollen seiner Meinung nach ja auf Rebellen stehen. Ich blieb vor Tisch 8 stehen und verbeugte mich, wie man es mir erklärt hatte und strahlte die Männer an. „Guten Abend, ich heiße sie im Sugar-Club willkommen. Darf ich ihnen die Speisekarte reichen und ihnen Champagner anbieten?“ Die Männer nickten anerkennend. „Scheinbar werden die Neuankömmling gut erzogen.“, vernahm ich die Stimme eines der Männer. Ein anderer wiederum lachte. „Na, was denkst du denn, Takada, sonst könnten sie von sich selbst sicher nicht behaupten einer der Weltbesten Clubs zu sein.“ Eine weit aus kühler Stimme mischte sich nun ein. „Sicher, sicher Phil. Aber deshalb müssen sie noch lange nicht jeden Straßenköter aufziehen.“ Ich sah auf. Diese arrogante, fiese, widerwärtig schmalzige Stimme konnte nur von einem kommen. „Hallo Sonnenschein!“, knurrte ich. Vor mir saß Seto Kaiba. Er blickte mich wie eh und je mit dem gleichen verachtenden Blick an und seine Lippen wurden von einem fiesen lächeln verzerrt. „Hallo, Wheeler.“, er schien seinen Spaß zu haben. „Ich hätte nie gedacht, dass du es mal in ein solches Nobelrestaurant schaffst. Obwohl sich mir die Frage aufdrängt, wie es einem kleinen Hund wie dir gelungen sein mag. Mit Geld oder einem guten Abschluss wohl kaum...mit deinem Aussehen erst Recht nicht.“, er grinste mich überlegen an und seine Geschäftspartner lachten laut. Mir reichte es. Er konnte ja ein bekannter und reicher Stammgast sein, aber was genug war, war genug. „Sie haben mich angenommen, weil ich nicht gerade schlecht aussehe!“ Ich blieb lieber bei dem nicht schlecht aussehen. Das hörte sich alle mal besser an als total gut aussehend. „Geh nach hinten ich übernehme Joey.“, raunte mir Jule zu der sich höflich verbeugte und die Bestellungen an nahm. Ich ging zurück hinter den Tresen und begann auf einen Blatt herum zu kritzeln. Wieso musste Kaiba ausgerechnet hier auftauchen? Was wenn man mich jetzt schon wieder kündigte? Ich seufzte stumm. „Alles okay?“, ich sah auf und direkt in die blauen Augen meines Freundes. Seit ich hier arbeitete, war Jule einer der wenigen der mir geholfen hatte. In unserer Freizeit trafen wir uns manchmal und unternahmen was, wir hatten heraus gefunden das wir beide das duellieren liebten, ich hab ihm ein paar meiner Tricks gezeigt und er mir ein paar seiner. „Nein...alles okay.“, nun eigentlich war gar nichts okay und das sah man mir auch an. Ich machte ein Gesicht, als hätte ich in eine saure Zitrone gebissen und Jule zog bei meinem Anblick zweifelnd eine seiner Augenbrauen hoch, dennoch ließ er mich in Ruhe. Gedanken verloren ging ich in die große hell beleuchtete Küche und fing an die Teller, die dort standen, ab zu spülen. Für gewöhnlich wurden das Besteck und das Geschirr in einer riesigen Spülmaschine gewaschen, doch das Edelporzellan durfte nur mit Handarbeit gewaschen werden. Vermutlich weil sonst die schönen Muster auf dem Porzellan verschwinden würde. „Du hast dich mit einem Gast angelegt?“, ich sah von meiner derzeitigen Beschäftigung auf und die Person an, die mich angesprochen hatte. „Ich glaube nicht das dich das was angeht, Roy!“, ich verkniff mir weitere bissige Kommentare. Roy sah eben so wie jeder andere in diesem Lokal gut aus, allerdings traf das ganze nicht auf seinen Charakter zu. Er stänkerte wo er nur konnte und war meist nur dann glücklich, wenn er andere in die Pfanne hauen konnte. Kurz um, er war ein absolutes Arschloch. Dennoch hatte er viele Freunde, was mir ein absolutes Rätsel war. Ich widmete mich weiter meiner Beschäftigung und ließ Roy, Roy sein, bis Jule mich anstupste und mir bitter zu lächelte. „Hey...“, machte er und nickte in Richtung Tür. Ich folgte ihm. „Was ist denn los?“, hörte ich mich ängstlich fragen. Mir war klar was los war. Ich hatte mich daneben benommen und das war sicher bis zum Chef durchgedrungen. Jule strich sich die Haare aus dem Gesicht und seufzte. „Naja, weißt du...“, er schien nicht so recht zu wissen wie er anfangen sollte. Seine Augen wanderten hin und her und er runzelte die Stirn, was bei ihm bedeutete, dass er konzentriert nach dachte. „Der Chef will mich sprechen?“, half ich nach, denn sein Schweigen machte mich nervös. Jule biss sich auf die Lippen und schüttelte den Kopf. Jetzt war ich verwirrt. Was bitte war es dann? Er tippte mit dem Fuß auf den Boden und senkte den Kopf. Unbeholfen nuschelte er was vor sich her. „Was?“, harkte ich nach. „Du sollst...kommen!“ Ich zog eine Augenbraue hoch und begann zu grinsen. „Ich soll kommen? Jetzt und hier? Pfui!“ Jule sah mich verwirrt an, begriff und wurde Karmesinrot. „NEIN!“, brüllte er beschämt. Ein paar Mitarbeiter, die gerade den Gang entlang gingen blieben, stehen und sahen uns verwirrt an. Ich winkte ab und grinste frech. „Es ist alles okay, er schämt sich nur ein bisschen.“ Jule holte aus und schlug mir mit der Faust auf den Hinterkopf. „Sei ruhig, die denken noch was Falsches.“ Meine Beule missachtend, wandte er sich ab und verschränkte die Arme. „Du sollst heute um 8:00 im Hotel De Grande sein. Ein Gast will sich mit dir beschäftigen.“ Ich rieb mir den Kopf und sah ihn verwirrt an. „Ich bin zwar beim Begleitservice, aber ich verkaufe meinen Körper dabei nicht.“, erwiderte ich Stirn runzelnd. Jule seufzte stumm. „Das sollst du auch nicht. Er will nur, dass du ihn ein bisschen begleitest. Er möchte durch die Stadt geführt werden oder so.“, er zuckte mit der Schulter und ging wieder in Richtung Salon. Einen Moment sah ich ihm noch nach, dann schüttelte ich den Kopf. In letzter Zeit war ich wirklich begehrt, aber normalerweise nur bei Frauen die jemanden brauchten, der mit ihnen ausging oder sie beim Shoppen begleitete. Nachdenklich strich ich mir die Haare aus dem Gesicht und wandte mich wieder in Richtung Küchentür, als mir auffiel das die Mitarbeiter immer noch da standen und mich anglotzten. „Was?“, meinte ich kurz gebunden und scharf, so das sie sich wieder in Bewegung setzten und weiter gingen. Ich hatte zwar keine besonders hohe Position, doch ihrem Anstecker nach zu urteilen waren sie unter mir. Jeder Mitarbeiter musste eine Art Brosche tragen. Es gab vier Farben plus einer Bonusfarbe. Weiß, Blau, Grün und Rot. Grüne Broschen hatten alle die für das putzen zuständig waren oder nur für das spülen etc. eingestellt wurden. Rot und Blau stehen auf der gleichen Stufe. Rot für die, die Bedienen und Blau für die Leute in der Küche. Weiß für alle die mehr oder minder direkt unter dem Chef stehen und Befehle erteilen dürfen. Die Bonusfarbe konnte ein hellerer oder dunklerer Farbton aller vier Broschen sein. Ich zum Beispiel hatte ein Dunkles Rot, was darauf hinweisen sollte, das ich fest angestellt war, hauptsächlich als Bedienung, nebenbei aber auch als Begleitservice tätig bin und anderweitig aushelfen kann. Jule besaß eine fast weiße Brosche, da er nicht nur als Bedienung und Begleitservice tätig war sondern auch noch wichtige Botengänge für den Chef erledigte und sich um die Neuzugänge kümmerte. Roy hatte eine Hellblaue Brosche. Hellblau wies darauf hin, dass er nur in der Küche tätig war, eine Festanstellung hatte und als Begleitservice arbeitete. Das heißt, man kann das ganze noch präzisieren. Helle Farben weisen auf einen festen Job hin, bei dem man nur einer Tätigkeit nachgeht plus Begleitservice. Normale Farben weisen darauf hin, dass man fest angestellt ist und nicht als Begleiter oder Begleiterin arbeitet und dunkle Farben weisen darauf hin, das man fest angestellt und eine Art Mädchen für alles war plus Begleitservice. Ich betrat wieder die Küche und vermied es, Roy anzusehen, denn ich war mir sicher, dass er uns belauscht hatte und sich köstlich darüber amüsierte. Ich war mir auch sicher, dass unsere Unterhaltung bald das gesamte Küchenpersonal belustigen würde Mit ausholenden Schritten durchquerte ich die Küche und betrat den Salon, da ich eigentlich als Kellner und Bedienung arbeitete. Ich nahm die Bestellungen von Tisch 3 und 15 an und gab sie an die Küche weiter, räumte Tisch 1 und 5 ab, säuberte diese für die nächsten Gäste und wies einige, die mir unterstellten an, es mir gleich zu tun. Das ganze ging die restlichen zwei Stunden meines Arbeitstages so, ehe mir das melodische klingen der Uhr andeutete, das für mich Feierabend war. Zufrieden ging ich in die Umkleide, duschte mich ordentlich und zog mich an. Natürlich war mein Arbeitstag noch nicht zu Ende. Jetzt fing mein Nebenjob als Begleitservice an. Ich verabschiedete mich bei Jule und ging dann zu dem vereinbarten Punkt, an dem ich mich mit meinem Kunden treffen sollte. Ich war wirklich neugierig was für eine Art Mensch mein Kunde war. Die meisten meiner Kunden waren ein bisschen schüchtern oder versnobt, aber alle bisher unglaublich reich. Zumindest ihrem Trinkgeld nach zu urteilen. Ich ließ mich auf eine der Bänke vor dem Hotel nieder und starrte das Schaufenster des Geschäfts, das auf der anderen Straßenseite war, an. Scheinbar wollte der Laden dicht machen oder Renovieren denn es gab auf alle Sachen einen Rabatt zwischen 20 und 50%. Ich seufzte nieder geschlagen. Auch wenn ich jetzt einen gut bezahlten Job hatte, durchforstete ich die Geschäfte immer noch nach Sonderangeboten. Natürlich war der Laden auf der anderen Straßenseite nichts für mich, denn scheinbar handelte es sich um ein Kindergeschäft, in dem man nur Spielzeug kaufen konnte, trotzdem regten mich die Preise zum Shoppen an. In Gedanken begann ich die Dinge aufzuzählen, die ich benötigte. Ich brauchte neues Shampoo, Duschgel, verschiedene Teesorten und ein Wasserkocher, denn ich hatte mir vorgenommen nicht mehr so viel Kaffee zu trinken. Süchtig nach dem Zeug wollte ich echt nicht werden und schön machte es auch nicht unbedingt. Ich musste grinsen. Ich begann mich wie ein Mädchen zu benehmen. Ich suchte nach Sonderangeboten, achtete auf mein Aussehen und änderte deshalb meine Essgewohnheiten. Andererseits gab es in der heutigen modernen Zeit doch viele Männer die das taten, oder nicht? Außerdem war das ganz sicher nicht meine Schuld, es ging eher auf Jule's Kappe. Denn dieser hatte mir gesagt, dass man in diesem Geschäft immer gut aussehen musste. Aus den Augenwinkeln sah ich wie ein weißsilberner Mercedes der Klasse S in meiner Nähe hielt. Ob das mein Kunde war? Wenn ja, gehörte er wirklich nicht zu der Kategorie Mensch, die wenig verdienten. Vermutlich besaß er ein Unternehmen oder hatte reich eingeheiratet. Ich stand auf, strich mein Schwarzes Hemd glatt und zupfte meine Haare schnell ordentlich, der erste Eindruck zählt, zumindest wenn ich den Worten Jule's glauben schenken durfte. Dann richtete sich mein Hauptaugenmerk direkt auf den Mercedes und ich wartete. Nach ca. 5 Minuten ließ ich mich wieder auf der Bank nieder, scheinbar doch nur falscher Alarm. Ich vernahm das knallen einer Autotür und Schritte, doch da dies nicht mein Kunde zu sein schien, starrte ich wieder konzentriert das Kindergeschäft an. Mein Blick schweifte ab und glitt über die Läden die neben dem Kindergeschäft standen. Mein Interesse blieb an dem Tiergeschäft drei Blocks weiter haften. Früher hatte ich immer mit dem Gedanken gespielt mir einen Hund oder eine Katze zu kaufen, doch das nötige Geld und die Zeit für ein solches Tier fehlten mir. „Brauchst du ein neues Halsband? Soll ich dir eins kaufen?“, erklang neben mir eine kühle und doch recht sanfte Stimme. Ein Schauer glitt mir über den Rücken. Ich sah hoch und in die kalten blauen Augen Seto Kaibas. „Was machst du denn hier?“, meine Stimme überschlug sich. Wenn es das gewesen war was Jule mir hatte sagen wollen, verstand ich jetzt sein Unbehagen. „Nun...-“, begann der Schmierlappen. „...ich hab dich für heute gebucht!“, beendete er lächelnd seinen Satz. Mir war klar, worauf es hinaus laufen würde. Er würde mich als Packesel missbrauchen, mich wie einen Hund behandeln und sich die ganze Zeit über mich lustig machen. Wütend stand ich auf und wandte mich ab um zum gehen. „Das würde ich nicht tun.“, hielt Kaiba mich von meiner fixen Fluchtidee ab. „Ich hab bereits bezahlt und du willst doch nicht, das ich mich bei deinem Chef beschweren muss, oder?“ Ich sah ihn an und konnte anhand seiner Reaktion nur erahnen, wie mein Blick in diesem Moment sein musste. „Damit das klar ist, ich bin Begleiter, das heißt ich werde mich nicht von dir belästigen lassen.“ Kaiba lachte laut. „Glaubst du wirklich ich hätte irgendeine Art an Interesse an dir?“ Ich errötete. „Du hast mich gebucht, weil du mich so stundenlang ärgern kannst, ohne das irgendjemand was dagegen tun könnte.“ Minutenlang starrten wir uns an. „Komm einfach mit, Wheeler!“, beendete der braun haarige Sturkopf die Stille und ging in Richtung seines Mercedes, ich folgte ihm. Ein paar Sekunden später saßen wir auf den bequemen schwarzen Ledersitzen und beäugten uns misstrauisch. Hätte ich nach einer Weile den Hasserfüllten Blickaustausch nicht beendet und aus dem Fenster geguckt, hätte ich nicht bemerkt, dass wir bereits fuhren. Das Auto hatte einen extrem leisen Motor und die kleinste Bewegung schien abzufedern, so dass wir es nicht mitbekamen. „Wohin fahren wir?“, harkte ich plötzlich nach, denn mir fiel auf, dass er mir unseren Zielort noch gar nicht verraten hatte. „Wart's ab!“, bekam ich allerdings nur als Antwort zu hören. Nervös sah ich aus dem Fenster und zupfte am unteren Zipfel meines Hemdes rum. Ich wusste, dass er mich beobachtete und mir war klar, dass er sich köstlich über mich amüsierte. Die Fahrt dauerte nicht lange, vielleicht maximal 10 Minuten. Wir kamen vor einer Villa zum stehen, wenn ich mich nicht irrte, war dies Kaibas Villa. Hatte er vielleicht doch irgendwas vor? „Steig aus Wheeler und guck nicht so als hätte ich dich entführt um dir was anzutun.“, er verließ den Wagen und betrat die Auffahrt. Ich seufzte stumm. Stimmt, eigentlich war Kaiba nicht der Typ der einen entführt und dann versucht einen zu vergewaltigen oder ähnlich schreckliche Dingen mit einem anzustellen. Ich folgte ihm, nun etwas mutiger und sah mich genau um. Der Garten war riesig, auf der linken Seite befand sich ein Pavillon, dessen weiße Säulen mit Rosenranken geschmückt waren. Der Pavillon war von glasklarem Wasser umsäumt und nur zwei mamorweiße Steinplatten führten dorthin. Auf dem kleinen Tisch im Pavillon lag ein Schwarzes Bündel. Ob Kaiba auf schwarze Magie stand? Das war das erste was mir dazu einfiel, doch kurze Zeit später stellten sich mein Gedanke als Irrtum heraus, denn das schwarze Bündel bewegte und streckte sich ausgiebig. Eine Katze? Meine Frage bestätigte sich als das Schwarze Bündel vom Tisch runter und mit eleganten Sprüngen über die weißen Steine sprang. Sie sah in unsere Richtung, schien kurz zu schnüffeln und rannte dann auf uns zu. Kaiba stand auf Katzen? Hatte der Eiszapfen etwa ein Herz für Tiere? „Du magst Katzen? Hätte ich ja nicht gedacht.“, meinte ich grinsend. Kaiba sah mich leicht verwirrt an, dann fiel sein Blick auf die kleine Katze. „Die gehört Mokuba.“, erwiderte er meine Frage reichlich spät. „Ja klar.“, ich grinste breiter als zuvor. „Gib doch zu das du ein Herz hast und dazu auch noch ein so weiches kleines für Tiere.“, begann ich ihn zu necken. Kaiba schenkte mir einen seiner verächtlichen Blicke und ging dann weiter in Richtung Villa. „Ja ein Herz habe ich, aber für ein Tier fehlt mir die Zeit.“ Ich folgte ihm weiterhin grinsend. „Weichherz.“, taufte ich ihn, was mir einen verächtlicheren Blick einbrachte als vorher. Vielleicht sollte ich mal eine Wie-oft-mich-Kaiba-schon-mit-einem-Blick-umgebracht-hätte Liste machen. Die Schwarze Katze lief nicht wie zuerst gedacht zu Kaiba sondern kam direkt auf mich zu. Sie setzte sich vor mich und sah mich mit ihren Goldgelben Augen an. „Miau!“, machte sie und begann vor mir herum zu tänzeln. Drei Sekunden später erfuhr ich, wozu dieser kleine Tanz diente. Die Katze stieß sich vom Boden ab und landete auf meinem Oberkörper. Da sie keinen wirklichen Halt fand krallte sie sich fest. Eine sehr schmerzhafte Erfahrung für mich, doch nachdem ich ihr mittels meiner Arme halt gab, ward sie mir Gnädig und zog ihre Krallen aus meinem Fleisch. Sie war Pechschwarz und hatte nur einen kleinen weißen Fleck direkt vorne auf der Brust. „Wie heißt sie?“, harkte ich interessiert nach. „Frag Mokuba...“, bekam ich als Antwort zu hören. Mit der Katze im Schlepptau folge ich ihm ins Haus. Der Empfangssaal war hell erleuchtet und die riesige Treppe die nach oben führte war mit tief rotem Teppich ausgelegt. „Yamato? Yamatooo?“, erklang Mokubas Stimme. Er lief am oberen Geländer entlang und schien nach jemanden zu suchen. „Sie ist hier unten...auf Wheelers Arm.“, sagte Kaiba mit verächtlichem Unterton in der Stimme. „Ich dachte, du weißt nicht wie die Katze heißt“, murrte ich. Kaiba sah mich an und seine Mundwinkel zuckten leicht. Ich nehme an, das er sich ein lächeln verkniff, es war aber auch nicht auszuschließen, das er wütend war. Bei ihm wusste man ja nie. „Ich sagte, du sollst Mokuba fragen, nicht das ich es nicht wüsste.“, erklärte er, als hätte ich es von vornherein wissen müssen. „Seto.“ Mokuba hatte die Treppen hinter sich gelassen und war vor uns zum stehen gekommen. „Dein Gast wartet bereits oben, er ist eben angekommen.“ Kaiba nickte und ging auf die Treppen zu. „Hallo Joey!“, wandte sich Mokuba nun an mich. „Darf ich sie haben? Sie ist mir heute entwischt, ich hab mir Sorgen gemacht“, er nahm mir die Katze ab. Ich strich der Katze über den Kopf und grinste leicht. „Du heißt also Yamato ja?“, meinte ich leise zu der Katze, die zu schnurren begann. „Falls es dir nicht entgangen ist, Wheeler. Das ist eine Katze und die können bekanntlich nicht sprechen.“, meinte Kaiba so cool wie eh und je. „Komm jetzt, ich hab nicht ewig Zeit!“ Ich ließ von Yamato ab und folgte ihm die Treppen hoch, wir gingen auf eine Tür am Ende des Ganges zu, vermutlich befand sich dort hinter eine Art Büro. Ich warf einen Seitenblick auf Kaiba. Er war blass und schien müde zu sein. Warum war mir das vorher nicht aufgefallen? Wahrscheinlich weil meine Wut über sein Verhalten größer war als mein Mitgefühl für solche Dinge. Aber eigentlich wunderte es mich nicht, dass er so erschöpft zu sein schien. Menschen die sogar in ihren eigenen zu hause nichts als Arbeit kannten, konnten ja nicht ausgeruht sein. Als Kaiba die Hand auf die Türklinke legte, fiel mir wieder ein, was Mokuba gesagt hatte. Er hatte Kaiba gesagt das der Gast bereits eingetroffen wäre und auf ihn wartete. Vielleicht eine Art Geschäftspartner von Kaiba? Was wenn Kaiba mich gemietet hatte, um mich an einen seiner Geschäftspartner zu verkaufen? Immerhin hieß es ja, man solle seine Geschäftspartner bei Laune halten nicht wahr? Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. Nein, Kaiba würde mich nie für so wichtige Dinge benutzen, außer er wollte denjenigen vergraulen, denn eins war so klar, wie das Wasser um Kaibas Pavillon: Er hasste mich, selbst wenn ich mich irrte und er mich nicht hasste, so konnte er mich nicht ausstehen und hielt herzlichst wenig von mir. Die Tür ging auf und wir betraten den Raum, er war hell und edel eingerichtet und es handelte sich tatsächlich um ein Büro. Der Schreibtisch bestand aus hellem Holz und der Computer und der Monitor waren weiß. Selbst die Couch die ich nur von hinten sah, die aber extrem groß und gemütlich zu sein schien war weiß. „Hallo Joey!“, ich sah mich verwirrt im Raum um. Hatte ich mir das nur eingebildet oder hatte da tatsächlich jemand meinen Namen gesagt? Doch meine Frage erübrigte sich von selbst, denn die Person die so gekonnt auf dem Sofa gesessenen hatte, das man sie nicht sehen konnte, erhob sich und sah mich an. „Lange nicht gesehen, Joey.“ Meine Kinnlade klappte systematisch runter. Das konnte doch nicht wahr sein. ------------------ Hoffe es hat euch gefallen. Ich würde mich über Kommentare freuen, ob Kritik oder Lob, denn nur dadurch kann man sich verbessern. Ich bitte um Entschuldigung wegen der Verzögerung, aber ich schreibe gerade mit einer Bildschirmtastatur. Ich kann mir erst nächste Woche eine neue holen. ^////^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)