Welcome to Hell! ... von Kanra-sama (... or is it Heaven? (SasuNaru)) ================================================================================ Kapitel 7: Part eight: Welcome to Trepidation! ----------------------------------------------- Part eight: Welcome to Trepidation! Gedankenverloren saß ich auf dem Boden vor dem Kamin. Bis auf die Möbel, das Bärenfell unter meinem Hintern und mich war das gesamte Wohnzimmer leer. Nur das Knistern des Feuers und seine orange-roten Schatten, die an den Wänden tanzten, füllten den riesigen Raum. Meine Hände, in denen eine Tasse voll bereits abgekühltem Kakao vor sich hin schwappte, hatte ich leblos in den Schoß gelegt. In meinem Kopf herrschte absolute Stille. Seit Stunden. Mein Hirn war vollkommen abgekapselt von der Außenwelt. Es war, als hätte ich ein Vakuum zwischen den Ohren – noch schlimmer als sonst. Einzig und allein die Kälte, welche mir tief in den Knochen steckte und mich von innen biss, drang in mein Bewusstsein ein. Meine Augen starrten durch die Flammen hindurch. Wie durch einen Nebel spürte ich ein Ziehen an meinem Handgelenk. Dort prangte eine große Wunde, dessen war ich mir bewusst, doch ich konnte mich kaum entsinnen, woher sie kam. Ab und an schossen Bilder durch mein Gedächtnis – Bilder, auf denen ich unter Sasuke lag, auf denen mein Körper glühte, auf denen ich mich beherrschen ließ und es genoss, auf denen ich vor Lust stöhnte und vor Schmerzen schrie – und dann war es wieder totenstill in meinem Kopf. Was war da bloß in mich gefahren? Was machte ich da auf diesen Bildern? Wieso gab ich mich dem Vampir hin, von dem ich so lange geglaubt hatte, dass ich ihn hasste? Was hatte mich dazu gebracht, sein Sklave, sein willenloses Spielzeug zu werden? Konnte ich mich nicht daran erinnern oder wollte ich es nicht? Gab es überhaupt etwas, an das ich mich erinnern könnte? Ich wusste es nicht. Hatte ich das alles vielleicht nur geträumt? Waren diese Dinge wirklich geschehen, oder waren sie lediglich meiner kranken Fantasie entsprungen? Auf einmal landete etwas Großes und Schweres, aber unglaublich Flauschiges auf meinem Kopf. Irritiert schaute ich nach oben, guckte hektisch hin und her, versuchte den Gegenstand oder die Person, die ihn auf mich hatte fallen lassen, ausfindig zu machen. Dabei rutschte mir eine Ecke der hellblauen Wolldecke ins Gesicht. Ich ließ meinen kalten Kakao los, um sie von meinem Haarschopf zu hieven. „Du zitterst“, kam die trockene Feststellung von Sasuke. „Ist das so“, flüsterte ich ihm entgegen. Ein bekifftes, aber zutiefst seliges Schmunzeln zog meine Mundwinkel nach oben. Ich wusste nicht, was es war, das mich plötzlich so glücklich machte. Sasuke beugte sich zu mir herunter, wie zu einem Kind, und legte mir die Decke um die Schultern. „Mir ist aber nicht kalt“, meinte ich leise. So sehr, wie meine Augen zuvor keinen Punkt hatten fixieren können, so sehr waren sie nun an seinem schönen, ausdruckslosen Gesicht festgesaugt. Er blieb gebückt, stützte sich mit der linken Hand auf seinem Knie ab und berührte mit der rechten meine Stirn. „Das ist nur die Hitze des Kaminfeuers, die du fühlst“, erklärte er mir nüchtern. Dann legte er die Hand in meinen Nacken. „Dein Körper ist leicht unterkühlt, auch wenn es dir nicht so vorkommt.“ „Okay“, erwiderte ich, „wenn du das sagst.“ Mit langsamen, geschmeidigen Bewegung setzte er sich im Schneidersitz neben mich. Er rührte sich so vorsichtig, als fürchtete er sich davor, mich zu verschrecken. Kaum saß er neben mir, fiel ich regelrecht auf ihn. Mein Körper kippte einfach zur Seite, als hätte jemand die Marionettenfäden über mir durchgeschnitten. Sasuke wich nicht zurück und er beschwerte sich auch nicht. Ich könnte sogar schwören, dass er leicht lächelte. Wie ein kleines Kind, das mit warmer Milch eingeschläfert worden war, gab ich ein müdes und zufriedenes Gähnen von mir, zog die Decke enger um mich und rollte mich an der Brust meines Chefs zusammen. An seiner breiten, harten, muskulösen, kühlen, herzschlagslosen, schwarz beseideten Brust. Ein belustigtes Schnauben drang an meine Ohren. Machte dieser Mistkerl sich etwa über mich lustig? Doch selbst wenn mich das wütend gemacht hätte, hätte ich nicht die Kraft gehabt, ihn in die Seite zu boxen. Sasukes große, kräftige Hand glitt um meine schmale Hüfte und drückte mich noch näher an seinen Körper, bis ich glaubte, meinen Herzschlag in seiner Brust zu fühlen. Er hob die andere Hand zu meinem Kopf und strich sanft durch das blonde Wuschelhaar. Langsam wurde mir bewusst, was eigentlich in dem Krankenzimmer passiert war. Total kraftlos und gleichzeitig wie unter Hochspannung lag ich unter ihm, ließ mich von ihm in die Matratze pressen, während er immer noch an mir saugte wie ein Verdurstender. Der Schmerz und das Kribbeln hatten sich längst verflüchtigt – nur die Taubheit, welche sich mittlerweile in meinem gesamten Körper breit gemacht hatte, und das unglaublich berauschende Glücksgefühl, das er mir durch seine Tat gab, waren präsent. Je länger er mir den Lebenssaft aus meinem Körper stahl, desto elektrisierter fühlte ich mich. Spürte seinen heißen Atem auf meiner Haut wie einen Flammenwerfer; die leichten Bewegungen, die er machte, erschütterten mich bis ins Innerste, waren intensiver als alles andere. Es erregte mich ungemein, was er mit mir anstellte. Sollte ich mich für diese Gedanken schämen? Vermutlich. Aber sosehr ich es auch versuchte, ich konnte sie nicht unterdrücken, diese Gefühle, die in mir hoch krochen. Ich genoss es, nichts tun zu können. Beherrscht zu werden. Hilflos und unbeweglich unter ihm zu liegen und mich fallen lassen zu müssen. Meine Seele schrie regelrecht danach, von Sasuke auf diese Art und Weise genommen zu werden. Es befriedigte mich, dass nur ich ihm das geben konnte, was er wollte und was er brauchte. Dass er es nur von mir nahm und von niemand anderem. Dass ich der Einzige für ihn war. Und doch endete es zu schnell. Als sich meine Sicht zunehmend verschlechterte brach er abrupt ab. Riss seine Fänge aus meinem Arm und katapultierte sich beinahe von mir herunter, um möglichst schnell möglichst viel Distanz zu meinem Blut zu gewinnen. Ich schaute ihm hinterher, flehte ihn mit meinem Blick an, weiterzumachen, weil es sich so unendlich gut anfühlte – und er schüttelte nur ängstlich den Kopf und stürzte aus dem Zimmer. Ich war mir nicht mehr ganz sicher, was danach geschehen war. Ich musste wohl, nachdem ich noch eine Weile leblos auf dem Bett gelegen und an die Decke gestarrt hatte, aufgestanden und in die Küche gegangen sein. Dort hatte ich mir einen warmen Kakao gemacht und war ins Wohnzimmer geschlappt. Weit hinten, in irgendeiner dunklen, unbedeutenden Ecke, stellte mein Gehirn fest, dass ich ausnahmsweise mal nicht in Ohnmacht gefallen war. Lächelnd drückte ich mich stärker an Sasuke – anstatt davonzurennen, was deutlich intelligenter gewesen wäre, jetzt, da ich wieder wusste, was er mit mir gemacht hatte. Doch tatsächlich war das einzige, was mich beunruhigte, die Erinnerung an Sasukes Blick, nachdem er sich von mir heruntergeschleudert hatte. Sein Gesicht war wie ein Standbild in meinen Kopf eingebrannt. Die Augen weit aufgerissen; der Mund leicht geöffnet; tiefe Falten in der sonst so makellosen Stirn und zitternde, blutbeschmierte Lippen. Ich sah Panik in seinem Gesicht. Panik vor dem, an dem ich plötzlich Gefallen gefunden hatte, das er jedoch verabscheute und geschworen hatte mir nie mehr anzutun – und nach dem ich mich auf einmal sehnte. Dem Blutsaugen. Unruhig schmatze ich vor mich hin, wand mich in Sasukes Armen. Ich hörte ihn irgendetwas Beruhigendes murmeln, bevor ich ins Land der Träume abdriftete. Erst Stunden später wachte ich in meinem Zimmer auf. Der Nebel um mein Hirn war förmlich weggeblasen, ich war schlagartig so wach wie noch nie. Ich spürte sofort, dass Sasuke nicht mehr da war, weil der Schutz seiner Arme um meinen Körper und seine starke Brust an meiner Wange fehlten. Ich riss die Augen auf, schoss senkrecht im Bett nach oben – und fühlte wie die Angst in mir aufkeimte. Etwas in meinem Zimmer war anders als sonst. Die Wände schienen mich zu beobachten, die Luft schmeckte nach Gefahr. Ich begriff nicht einmal richtig, wieso meine Alarmglocken schrillten, doch mein Herz begann zu rasen und mir brach der kalte Schweiß aus. Kennt ihr das? Wenn ihr abends unter eurer Bettdecke versteckt liegt und jeder Schatten aussieht wie ein Monster? Euch ein Schauer nach dem anderen über den Rücken läuft? Ihr eine kleine Stimme in eurem Schädel schreien hört: „Verdammte Scheiße! Beweg endlich deinen Arsch und RENN!“ Aber ich hätte ohnehin nicht gewusst wohin ich rennen sollte, oder wovor ich flüchten würde. Dennoch ließen meine Instinkte mich nicht los. Irgendetwas ist noch in diesem Zimmer. Das verrät mir meine Gänsehaut. Wie in einem alten, schlechten Horrorfilm ließ ich meine Augen langsam durch den Raum gleiten. Die dicken Vorhänge am Fenster waren nach rechts und links zur Seite gezogen; der weiße Umriss des Rahmen und des Fensterkreuzes fielen klar an die gegenüberliegende Wand. Und in der Zimmerecke … schräg gegenüber von meinem Bett … dort, wo das Mondlicht und der silbrigweiße Glanz der Sterne nicht hinstrahlten … verborgen im Schatten … Ich hätte schwören können, dass dort etwas lauerte. Eine Person? Oder ein Albtraum? Ich hasste Gott dafür, dass er erst in einer Stunde die Sonne aufgehen lassen würde. „Hallo?“, quälte ich mir heraus. Mit beiden Händen presste ich die Decke gegen meine Brust – die übrigens dieselbe hellblaue Flauschdecke war, die Sasuke mir gegeben hatte –, als könnte sie mich beschützen. Meine Kehle fühlte sich trocken an, ein unangenehmer Kloß steckte in meinem Hals und ich hätte wetten können, dass mein Herz so laut pochte, dass es die Fledermäuse auf dem Dachboden von ihren Hängebalken schüttelte. Ob es da oben wirklich Fledermäuse gab, kein Plan (Sasukes Erniedrigungen reichten bis jetzt noch nicht bis zum Dachboden), aber das ist doch eine nette Veranschaulichung, oder? In der Finsternis mir gegenüber blitzten zwei grelle Punkte auf und fesselten meinen Blick. Ich fühlte mich wie vom Blitz getroffen, so fuhr es mir durch die Wirbelsäule. „Guten Abend, Naruto.“ Eisig drang die sonst so glockenhelle und freundliche Stimme an mein Ohr. Mir fiel nicht sofort ein, wer da vor mir stand, bis sie in den Schein des Mondes vortrat. Sakura. Ihr Gesicht sah extrem bleich aus in dem faden Licht, fast gräulich, und ihr rosafarbenes Haar wirkte leicht violett. Die boshaften, giftgrünen Katzenaugen hingegen funkelten mehr denn je. Sie starrte mich an wie ein Raubtier seine Beute. Etwas unsicher kamen die Worte über meine Lippen. Mein Körper zitterte leicht. Ich wusste jetzt zwar, dass es nur Sakura war, die vor mir stand – das fröhliche Dienstmädchen, das meine Kotze aufgewischt und sich um mich gekümmert hatte, als es mir dreckig ging – aber seltsamerweise beruhigte mich das überhaupt nicht. Im Gegenteil. „Ähm … dir auch einen guten Abend … äh …“ Was zum Teufel machst du in meinem Zimmer? Verpiss dich! „Wie ... kann ich dir helfen?“, fragte ich höflich. „Will Sasuke etwas von mir?“ Der letzte Satz klang, zu meinem Bedauern, ein wenig hoffnungsvoll. „Sasuke?“, sprachen ihre schmalen Lippen mir leise nach, als hätte das Wort eine besondere Bedeutung für sie. Sakura legte den Kopf schräg, ohne mich aus den Augen zu lassen. Ein paar Haarsträhnen fielen ihr in die Stirn und zeichneten dunkle Schatten unter ihre Augen. „So ist das also.“ Ich erschrak, als ich bemerkte, was sie daran sonderbar fand – ich hatte nicht „Sasuke-sama“ gesagt, wie es sich für einen einfachen Angestellten ziemte, sondern ihn beim Vornamen genannt. Als hätten wir eine besondere Beziehung zueinander. So vertraut. Eine unbeschreibliche Panik explodierte in meinem Kopf, als ich sah, wie Sakura die Stirn wütend in Falten legte. Abwehrend hob ich beide Hände. „N…nein, ich meinte … Der Meister … Chef ... will Sasuke-sama etw…?“ Doch es war zu spät. Kaum einen Wimpernschlag später spürte ich ihr Gewicht auf meinen Beinen. Das Dienstmädchen presste meine Handgelenke mit ihrer rechten Hand über meinem Kopf an die Wand und mit der anderen war sie dabei, meinen Kehlkopf zu zerquetschen. Ich hielt die Luft an und erstarrte – zu mehr war ich nicht fähig. Vielleicht hatte sie erwartet, dass ich rumquietschte und jammerte und unter ihr zappelte. Ihr Gesichtsausdruck wirkte knauserig, als ich ihr diesen Gefallen nicht tat, jedoch lockerte sie den Griff um meinen Hals etwas. „Wage es nie, niemals mehr, meinem Sasuke-kun zunahe zu treten! Hast du verstanden?“ Sie spuckte die Worte nahezu auf mich herunter. „Er gehört mir.“ „Dein Sasuke-kun?“, platzte mir entsetzt heraus, was sich aufgrund meiner verengten Luftröhre aber eher anhörte wie Geing Gasgegung? Das war doch wohl lächerlich! Ich hatte die Beiden kaum miteinander sprechen sehen, und das, obwohl ich permanent in seinem Büro anrücken musste. Sie führten eine reine, distanzierte Chef-Dienstmädchen-Beziehung. Und selbst wenn Sakura ihm hin und wieder schmachtende Blicke zuwarf, war Sasukes volles Interesse auf seine Arbeit gerichtete oder darauf, mir das Leben hier schwer zu machen. Nicht ein einziges Mal hatte er ihr ein nettes Wort oder einen lieben Blick zukommen lassen. Ungeachtet der Tatsache, dass er mich damit nur zur Weißglut treiben wollte, war ich derjenige, den er zu sich rief, wenn er baden oder massiert werden wollte, nicht sie. Ich sollte ihm seinen Mitternachtsdrink servieren, nicht sie. Mit mir verbrachte er fast seine gesamte Freizeit! Ich war derjenige, der immer an seiner Seite war, nicht sie. Und das würde sich auch nicht ändern, wenn sie sich benahm wie eine Furie! „Wag es nicht, mir zu widersprechen!“, kreischte sie mich an. „Du hältst dich von Sasuke-kun fern, klar?!“ Ich wollte ihr lautstark meine Meinung sagen, doch ich hatte nicht genug Luft dafür. Und wie soll ich das bitteschön machen, du Intelligenzbestie?! Ich bin sein verfluchter Leibsklave! Mein Protest klang wie das Grunzen eines verärgerten Meerschweinchens. „Ich warne dich, Naruto. Wenn du ihn je wieder anfasst, bringe ich dich um.“ Ich antwortete ihr mit einem bitterbösen Na-das-wollen-wir-doch-mal-sehen-Blick. Egal, was sie mir befahl oder wie sie mir drohte, ich würde mich nie und nimmer von Sasuke fernhalten, Punkt! Sie mochte vielleicht die Wetterhexe spielen, aber Tatsache war doch – ICH war DER EINZIGE, der Sasuke das geben konnte, was er wirklich begehrte und was er zum Überleben brauchte. Wenn es jemanden gab, der zu ihm gehörte, dann war das ICH! Und keiner sonst! Schluck das, Schlampe. Entgeistert weiteten sich meine Augen, bis sie mir fast aus dem Kopf quollen. Was, bei allen guten Geistern, hatte ich da eben gedacht? Damit meine ich nicht das böse Sch-Wort. Sondern die ernsthafte Überzeugung, dass dieser vampirische, perverse Mistkerl und ich … DAS WAR DOCH NICHT ZU FASSEN! Hatte ich etwa so viel Blut verloren, dass ich jetzt wahnsinnig wurde? Oder machte mich das ständige Arbeiten bei Nacht verrückt, wo ich eigentlich ein Sonnenkind war? Wurde man schwul, wenn man zu lange in engen schwarzen Hosen und mit Krawatte rumlaufen musste? Ich bin nicht schwul. Auf keinen Fall. So hat mein Fernseher mich nicht erzogen. Ein befriedigtes Schmunzeln machte sich auf Sakuras Lippen breit. Sie glaubte anscheinend, ihre Warnungen hätten mich eingeschüchtert, und dass ich deshalb so verstört dreinblickte. Fröhlich, wie ein Kind, das eine riesige Eiswaffel bekommen hatte, ließ sie von mir ab und sprang im hohen Bogen vom Bett. Sie machte ein paar Schritte auf die Türe zu, um den Raum zu verlassen. Auf halbem Wege wandte sie noch einmal den Kopf zu mir nach hinten und klimperte mit den Wimpern. Das liebliche Gesicht eines Engels, der einen rosa Monsterkaugummi in den Haaren kleben hatte. „Naruto-kun“, säuselte sie, „wärst du so gut und fütterst die Hunde? Ich habe noch wahnsinnig viel im obersten Stockwerk zu tun.“ Vorsichtig massierte ich meinen Kehlkopf, um wieder schlucken zu können, und betrachtete sie misstrauisch. Diese Hundertachtzig-Grad-Wendung war zu unheimlich. „Ich habe hier noch nie Hunde gesehen.“ „Sie werden auch unten im Keller gehalten und nur nachts rausgelassen, um das Gelände zu bewachen. Ich hol kurz das Futter und dann zeig ich dir den Weg, okay?“ „Wachhunde?“, warf ich ein und hatte zähnefletschende Bulldoggen vor Augen. „Also sind sie gefährlich?“ Ich war vielleicht dumm, aber nicht lebensmüde. „Oh, nicht doch! Keine Sorge.“ Sakura gab ein zuckersüßes Kichern von sich. „Die sollen bloß einschüchtern.“ Ein paar Minuten später, in Sasukes Büro: Irritiert blickte der junge Vampir von seinen Unterlagen auf. Er war sich sicher, Schritte in Richtung Keller gehört zu haben. Die Stufen waren alt, älter als das Gebäude selbst, da der Keller schon vor Jahrhunderten gebaut worden war und die moderne Villa erst später darüber gesetzt worden war. Daher knarrte und quietschte die Treppe bei jedem Schritt – auch deswegen, weil sie kaum von jemandem betreten wurde. Besorgt richtete der Schwarzhaarige sich auf und bemühte sein Gehör. Er nahm, wenn auch dünn und weit entfernt, einen seltsamen Geruch wahr. Der säuerliche Gestank von geronnenem Blut, Fleisch und Knochen, und darunter dezent der süße Duft des Lebens. Ein Leben, das viel zu frisch und warm war, um einem Vampir zu gehören. Zweifellos witterte er einen Menschen. Und der einzige Mensch, der in dieser gottverdammten Villa wohnte, war Naruto. Vollkommen sicher war er sich dann, als er hörte, wie ein Blecheimer auf den Steinboden gestellt und die zentimeterdicke Metalltür zum Keller aufgewuchtet wurde. „Ach, Scheiße!“, hörte er gedämpft von unten, weil Naruto sich wohl den Eimer Tierfutter auf den eigenen Fuß hatte fallen lassen. Fürwahr, Sasuke kannte niemanden, der so fluchen würde bei der Arbeit, wie sein Blondschopf. Ein mildes, hingerissenes Lächeln zierte seine Lippen, bevor er schlagartig wieder ernst wurde. Naruto stiefelte gerade nichtsahnend einen dunklen Keller voller brutaler, alles fressender Monster, und in seiner Hand hielt er einen Eimer mit Menschenresten, um ebendiese Monster zu füttern! Wenn sie die Wahl zwischen dem abgestandenen Totblut und Naruto haben, schoss es ihm durch den Kopf, was werden sie wohl zuerst verschlingen? Sasuke hatte noch nicht einmal die Möglichkeit, in Angstschweiß auszubrechen, als bereits ein panischer Schrei des Blonden durch die Mauern hallte. Im Bruchteil einer Sekunde schleuderte er den massiven Holzschreibtisch, an dem er immer noch gesessen hatte, gegen die Wand, stürzte mit Vampirgeschwindigkeit alle Treppen und Gänge entlang, wobei seine Füße Löcher in den Beton rammten, und riss krachend die Kellertür aus ihren fingerdicken Eisenangeln. Was er zu Gesicht bekam, ließ beinahe sein kaltes, totes Herz wieder schlagen. Naruto lag zappelnd unter einem wabernden Knäuel aus fünfzehn, vielleicht zwanzig Chupacabras, brüllte und schrie, schlug um sich, versuchte verzweifelt, sich aus ihren Fängen zu befreien, bevor sie ihm endgültig den letzten Tropfen Lebenssaft aussaugten. ____________________ So! Das war's wieder! Ich hoffe es hat euch gefallen! Es tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat, aber mir fehlt momentan einfach die Zeit zum Schreiben! Entschuldigung! Ich liebe euch alle! Danke, dass ihr trotz der langen Wartezeit zu mir haltet! lg eure Mi-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)