Das Bildnis einer Kurtisane von Emily_Clark ================================================================================ Kapitel 9: Ein Spiel zu Dritt ----------------------------- „Mein Gott. Ist das plötzlich kalt geworden.“ Beatrice rieb sie die Oberarme. „Hier.“ Ezio warf ihr seinen Umhang zu. Sie sah ihn über die Schulter hinweg an. „Danke.“ Schweigend ritten sie nach Südwesten. Beatrice schloss die Augen und horchte. „Warum hast du das getan?“ durchbrach Ezio die Stille. „Was meinst du?“ Sie ritt langsamer, damit er auf ihre Höhe kommen konnte. „Das du in die Schlucht gesprungen bist. Du hast mich doch gesehen. Ich hätte dir helfen können.“ Sie schaute auf die Mähne von ihrem Pferd. „Ich weiß es nicht. Wie gesagt, vielleicht wollte ich sterben oder vielleicht war es eine Kurzschlussreaktion.“ Sie drehte die Haare des Pferdes um ihre Finger. „Und ich wollte, dass Cesare stirbt.“ Er sah sie genauer an. „Was? Denkst du, er hat das überlebt?“ Sie hielt ihr Pferd an. „Ich habe es ja auch überlebt, nicht wahr. Außerdem ist Kunde an mein Ohr gedrungen, dass er in Rom angekommen sei.“ „Bist du dir da sicher?“ „Zweifelst du an meinen Informanten?“ erwiderte sie. „Natürlich nicht.“ Sie trieb ihr Pferd an. „Dann komm jetzt endlich. Ich will heute noch in Monteriggioni ankommen!“ Einen Moment wartete Ezio und sah ihr nur nach. Dann gab er auch seinem Pferd die Sporen. Vor einem Dort scheute Beatrices Pferd plötzlich, bäumte sich auf und warf sie ab. „Verfluchter Gaul!“ stieß Beatrice aus. Sie sah sich um und hielt inne. „Was ist?“ fragte Ezio und beugte sich nach unten. „Sei ruhig und komm da runter!“ Sie zog an seinem Arm und Ezio landete unsanft auf dem staubigen Weg. „Was sollte das denn?“ Sie beugte sich über ihn. „Nun, Ezio. Sei bei Gott endlich still und schau dich mal um.“ Er blickte sich um, so wie es Beatrice gesagt hatte, doch sah er nichts Ungewöhnliches. „Sie dir mal diesen Strauch an.“ Sie zeigte auf den Busch direkt neben ihnen. Er sah genauer hin und entdeckte was sie meinte. „Da ist eine Leiche.“ Beatrice nickte. „Und sie ist noch körperwarm. Das heißt, sie liegt hier seit höchstens 10 Minuten, denn sonst wäre sie schon wesentlich kälter. Und jetzt sie dir den Weg an.“ Er schaute. „Es sind nur Hufenspuren in die Richtung des Dorfes aber keine die von dem Dorf wegführen. Das würde bedeuten, dass, wer auch immer das war, noch im Dorf ist. Ich würde auf Diebe oder Wegelagerer tippen, da die Leiche nicht so aussieht, als wurde sie von einer Wache getötet.“ Ezio sah sie an. Sie war übel zugerichtet. Am ganzen Leichnam waren Verletzungen und im Kopf klaffte eine große Wunde. „Wachen würden ‚sauberer‘ vorgehen.“ Ezio sah sie an. Sie grinste. „Komm!“ Sie bewegte sich in gebückter Haltung vorwärts. Am Eingang des Dorfes sah sie um eine Hausecke. Dann drehte sie sich zu Ezio um. „Also pass genau auf. Ich habe acht Männer gezählt. Alle bewaffnet. Zwei Dreiergruppen und eine Zweiergruppe. Es sieht so aus, als würden sie das Haus um das sie stehen bewachen. Entweder sind da noch Personen drin oder es sind Wertsachen die sie beschützen.“ „Gut. Und was willst du nun machen?“ Sie streckte ihre Hand aus. „Gib mir deinen Dolch.“ Ezio gab ihn ihr und sah ihr nach, wie sie auf das Gebäude kletterte an dem sie Schutz gesucht hatten. „Beatrice!“ er versuchte ihren Namen flüsternd zu rufen. „Bleib du hier. Ich werde dir schon ein Zeichen geben.“ Sie lächelte bevor sie ihr Tuch, das sie um den Hals trug, über Mund und Nase zog. Sie gelangte lautlos über die Dächer bis zu dem Haus, an dem die Männer standen. Sie ging durch den ersten Stock in das Gebäude. In dieser Etage war niemand. Sie hielt die Luft an und lauschte. Von unten hörte sie Personen. Es waren viele. Ein Baby weinte. Leise schlich sie sich die Treppe runter und erkannte eine weitere Wache. Sie huschte leise zu ihm und schnitt ihm die Kehle durch. Die Personen die er bewachen sollte, sahen Beatrice an. Sie bedeutete ihnen ruhig zu sein. Sie hatte gesehen, dass drei Wachen vor der Tür standen. Wenn ich mich beeile, kann ich alle drei töten, bevor die anderen Männer auftauchen. Sie atmete tief durch und öffnete die Tür. Alle drei Männer blickten sie an. Noch bevor einer reagieren konnte, lag der erste tot auf dem Boden. Sein Blut war ihr in das Gesicht gespritzt. Einer schlug Alarm als Beatrice gerade den zweiten von dieser Gruppe tötete. Jetzt stand sie sechs Gegnern gegenüber. Einer brach zusammen. In seinem Rücken steckten Messer. Sie grinste unter ihrem Tuch. Dann stürmte sie auf den ersten los. Mit Ezios Hilfe dauerte es kaum eine Minute. Der Boden war mit Blut bedeckt. Beatrice trat von dem Blut weg und in den Eingang des Hauses. Sie zog sich das Tuch von ihrem Gesicht und sagte: „Ihr könnt jetzt wieder rauskommen.“ Dann drehte sie sich um und meinte zu Ezio, während sie sich bückte: „Nimm du auch eine oder zwei. Und beeil dich. Es wird nicht lange dauern, bis die Bewohner aus ihrer Starre erwachen.“ Sie schulterte eine Leiche und Ezio tat es ihr gleich. „Warum willst du gehen?“ fragte er. „Warum willst du Ruhm einstreichen?“ stellte sie eine Gegenfrage. „Weil du arrogant bist.“ antwortete Beatrice sich selbst. „Vielleicht, versuchst du einfach mal, dich an die zweite Stelle zu setzten und erst einmal andere vor dir kommen zu lassen.“ Sie stöhnte unter Last des schlappen Körpers auf. Ezio ging zu ihr und nahm ihr die Leiche ab. „Es jetzt halbherzig zu versuchen, ist auch nicht gut.“ „Woher willst du wissen, dass es nur halbherzig ist?“ Beatrice schwieg und behielt ihre Gedanken für sich. Nachdem sie wieder fast bei ihren Pferden angekommen sind, sagte Beatrice: „Los, leg sie zwei zu den anderen dort.“ Ezio warf die Leichen auf den Boden zu ein paar anderen. Als er sich zu Beatrice umdrehte, saß sie schon wieder in ihrem Sattel und strich das Blut aus dem Gesicht. Auch Ezio schwang sich nun auf sein Pferd. „Warte.“ sagte er als Beatrice los wollte. Er nahm sich den Ärmel und wischte aus ihrem Gesicht das Blut weg, das sie übersehen hatte. „Danke.“ Sie lächelte ihn an und spornte ihr Pferd an. Der restliche Weg nach Monteriggioni verlief unspektakulär. Durch die kleine Verzögerung, trafen sie erst nach Einbruch der Nacht ein. Beatrice stieg von ihrem Pferd uns streckte sich. „Es ist schön, sich wieder in Sicherheit zu wissen.“ „Du warst in Gefahr?“ fragte Ezio, als er die Pferde in den Unterstand führte. „Man kann nie wissen, dass nicht doch jemand über dich Bescheid weiß oder dich enttarnt. Deshalb musst du immer auf der Hut sein.“ Ihr Atem kam in kleinen weißen Wolken hervor. Der Weg war durch Laternen erhellt. Ezio sah ihr Gesicht nur von einer Seite beleuchtet. Ihre rechte Gesichtshälfte war mit Schatten bedeckt. „Nun komm, Ezio. Ich möchte gerne Leonardo wiedersehen und mit Mario sprechen.“ Sie hackte sich bei Ezio ein. Bei ihm kam sofort die alte Eifersucht wieder hoch. Doch zu seiner Überraschung wollte er nicht, dass Beatrice sich bei ihm einhackte. Er entzog sich ihr. „Ezio? Was hast du?“ Er blieb stumm. Aufmerksam musterte sie ihn und lief vorne weg. „Nun, dann werde ich alleine vorgehen. Ich bin etwas außer Übung.“ Sie kletterte die erstbeste Fassade hoch. Ezio sah ihr einen Augenblick nach, dann lief auch er in Richtung der Villa. Er war froh, als er die Tür schließen konnte und der Kälte entflohen war. Er ging in das Zimmer in dem Claudia Buch führte. „Salve Claudia.“ Ezio küsste die Stirn seiner kleinen Schwester. „Salve Ezio. Wie ist die Suche verlaufen?“ Während er sich die Kapuze von seinem Kopf zog, sagte er: „Ich habe sie gefunden.“ Claudia fragte vorsichtig: „Und?“ „Sie ist gerade bei Onkel Mario und bespricht etwas.“ „Ich habe sie nicht herein kommen sehen. Bist du sicher?“ „Sie wird wohl von dem Hof aus hinein sein.“ Claudia sah ihn einen Moment schweigend an, dann fragte sie: „Um was geht es?“ Er zuckte mit den Schultern und antwortete: „Ich weiß es nicht.“ Er ging an die Tür, die Marios Arbeitszimmer und das von Claudia miteinander verband und versuchte zu lauschen. Er nahm die Stimmen nur gedämpft wahr. Dann wurde es still. Die Tür wurde geöffnet und Ezio trat einige Schritte zurück. „Beatrice.“ Sie drehte sich noch einmal zu Mario um. Er ging zu ihr und umarmte sie. „Dein Verlust tut mir Leid, Schwester.“ „Danke, Bruder.“Sie ließ ihn los und sah zu Ezio. Er machte ihr Platz und ließ sie vorbei laufen. „Onkle, kann ich einen Moment mit Euch sprechen?“ „Komm rein.“ Ezio schloss die Tür und fragte: „Was hat Beatrice erzählt?“ Mario seufzte. „Wenn es wichtig für dich gewesen wäre, hätte ich dich dazu geholt.“ „Was ist, wenn ich die Information auch brauche?“ „Nipote!“ ermahnte ihn sein Onkel. „Glaub mir, du wirst sie nicht benötigen.“ Ezio drehte sich ohne ein weiteres Wort um und verließ das Arbeitszimmer. Er wollte gerade Claudia im vorbei gehen, eine gute Nacht wünschen als sie sagte: „Ezio. Beatrice hat gesagt, wenn du mit Onkel Mario fertig bist, sollst du bitte zu Leonardo kommen. Es sei wichtig.“ Vielleicht will sie mir sagen, was sie Mario erzählt hat. Schnellen Schrittes stieg er die Stufen empor, zu Leonardos Zimmer. Sie klopfte an die Tür und schob sie auf, als ihr erlaubt wurde einzutreten. „Beatrice!“ Leonardo sah sie freudestrahlend an. Er schloss die in die Arme. „Es ist schön zu sehen, dass es dir gut geht.“ „Ich freue mich auch, dich zu sehen Leo.“ Als sie einander losließen, setzte sie sich auf sein Bett. „Wo warst du die letzte Woche? Wir dachten du seist tot.“ „Ich hatte mich an meinem Bein verletzt, dann hat mich jemand gefunden und gesund gepflegt.“ „Dein Bein? Ist es gebrochen?“ „Nein. Sonst wäre ich ja nicht so einfach zu dir gelaufen. Ich vermute, dass irgendetwas es durchbohrt hat.“ Sie legte sich hin. „Ahhh. Endlich wieder liegen! Der Ritt war so anstrengend.“ Dann setzte sie sich wieder auf. „Erinnerst du dich noch, dass ich einen Plan hatte, bevor ich so überstürzt aufbrach?“ Leonardo setze sich auf einen Stuhl ihr gegenüber. „Ja, daran erinnere ich mich.“ Sie blicke ihn, von unten herauf, verschmitzt an. „Dann komm zu mir, will wir wollen keine Zeit verlieren.“ Beatrice nahm seine Hand und zog ihn zu sich, auf das Bett. Als Leonardo lag, rutsche seine Mütze von seinem Kopf und seine blonden, welligen Haare, lagen wirr auf der Decke. Sie sah ihm in seine blauen Augen. „Vertraust du mir?“ Er nickte und schaute sie fest an. Sie lächelte sanft, dann legte sie ihren Kopf leicht auf seine Brust und ließ ihn einen Moment darauf ruhen. „Danke.“ Sie hob wieder ihren Kopf und küsste seine Stirn. Dann setzte sie sich auf seine Hüfte und streifte ihr Hemd über den Kopf. Verwirrt schotterte er einige unverständliche Worte. Beatrice legte ihre Hand an seine Wange und den Daumen auf seine Lippen. „Leo, vertrau mir.“ Der warme Blick, mit dem sie Leonardo ansah, ließ ihn zur Ruhe kommen. Still lag er unter ihr und hatte seine Augen geschlossen, als sie auch ihn entkleidete. Als sie gerade dabei war Leonardos Hose aufzuknöpfen, klopfte es an der Tür. Sie sah Leonardo an, der wiederrum Beatrice ein wenig erschrocken anblickte, und sagte: „Komm rein!“ Sie grinste und sah zu der Tür. Ihr Haar rutschte ihr von der Schulter und hang an ihrer rechten Seite herunter. Ezio blieb in der Tür stehen. Beatrice lehnte sich auf Leonardos Brust, so dass sich ihre Brüste an seinen Oberkörper pressten und küsste sein Brustbein, ohne dabei Ezio aus den Augen zu lassen. Dann stand sie auf und lief langsam zu Ezio. Er selbst stand da, wie zur Salzsäule erstarrt. Während sie zu ihm lief, öffnete sie ihren Gürtel. Ihre Hose fiel auf den Boden und sie trat, im Laufen, aus ihr heraus. Ezios Blick haftete auf ihr. Als sie vor ihm stand, zog sie ihn ruckartig in den Raum und schloss die Tür ab. Dann stieß sie ihn gegen die Wand und lehnte sich an ihn. „Leiste uns doch Gesellschaft.“ Die leckte über seine Lippen und zog ihn aus. Über ihren Kopf hinweg, sah er Leonardo an. Beatrice nahm sein Gesicht in beide Hände und hauchte förmlich: „Komm mit.“ Sie zog ihn zu Leonardo. Er hatte sich aufgesetzt. Beatrice zwinkerte ihm zu und setzte sich mit ihrem Rücken an seine Brust. Sie legte eine Hand auf Ezios und Leonardos Gesicht. Dann neigte ihren Kopf in den Nacken und küsste Leonardo, während sie gleichzeitig das Haar von Ezio öffnete. Dann legte sie ihre Lippen auf Ezios. Unentwegt sah er Leonardo an. Beatrice merkte dies und lächelte innerlich. Sie drückte Ezio auf die Laken und beugte sich über ihn. Zugleich griff sie nach Leonardos Hand und legte sie auf Ezios Bauch. Sie hingegen ließ ihre Hand in Ezios Hose gleiten. Er stöhnte auf. Erneut blieb sein Blick an Leonardo hängen. Beatrice zog ihre Hand zurück und nahm stattdessen ihren Mund. Leonardo leckte sich unbewusst über die Lippen. Das war der entscheidende Funken, der das Feuer in Ezio entfachte. Er packte Leonardo und küsste ihn. Leonardo stütze sich neben ihm ab und ließ seine Hand über seine Brust gleiten. Ezio drehte sich über Beatrice hinweg. Zufrieden sah sie Leonardo und Ezio an. Sie stand auf, zog sich schnell ihre Hose das Hemd über, verließ das Zimmer durch das Fenster und schloss es. Ezio küsste die Stelle, die zuvor Beatrices Lippen bedeckt hatten. Er fuhr mit seiner Zunge über seine Halsschlagader uns spürte seinen schnellen Puls. Leonardo zog ihn zu sich hoch und küsste ihn leidenschaftlich. Ezio konnte in diesem Moment nicht an sich halten, doch Leonardo kam ihm zuvor und drückte ihn auf das Bett und begann Ezio zu reiten. Er stütze sich auf Ezios Oberschenkeln ab und er umfasste Leonardos Taille. Instinktiv bewegte sich Ezio, obwohl er keine Ahnung im dem Sex mit Männern hatte. Leonardo warf seinen Kopf in den Nacken und stöhnte immer wieder auf. Nachdem beide ihren Orgasmus hatten und schnaufend beieinander lagen, sagte Ezio: „Leonardo, ich glaube, ich liebe dich.“ Sanft lächelte Leonardo und küsste ihn. „Das ist kein Problem, amante mio. Ich liebe dich.“ Als Beatrice das Licht löschte und sich in ihr Bett legte, hämmerte jemand an ihre Tür. Sie ging an die Tür und einer der Söldner, der zu Mario gehörte, stand vor ihr. „Ein Bote kam für Euch.“ Sie schnaufte. „Ist es denn so dringlich?“ Kurz schaute er auf den Boden, dann zu ihr. „Es ist ein Bote von Cesare Borgia.“ Ohne es zu wollen, hielt sie die Luft an. „Bringt mich zu ihm.“ Beatrice folgte ihm bis zu den Toren von Monteriggioni. Dort war der Bote. Ein Mann mit dunkeln Haaren und eine Frisur wie Cesare sie hatte. Er war noch jung. Keine 20, wie Beatrice schätze. Er beugte sich von seinem Pferd zu ihr herunter und übergab ihr den Brief. Sie riss ihn an sich und brach das Wachssiegel. Sie las den Brief schnell und sah knurrend zu dem Boten. „Richte ihm aus, dass er auf mich warten soll!“ Er nickte, zog an den Zügel und ritt im Galopp in die Schwärze der Nacht. Beatrice lief erst schnell, dann begann sie zu rennen, zurück in ihr Zimmer. Sie kam schwer atmend an und nahm sich Feder und Pergament und schrieb einen Brief. Sie verfasste ihn für ihre Bruderschaft. Als sie fertig war, überflog sie ihn noch einmal und legte sich dann auf ihr Bett. Obwohl sie so eine Nachricht erhalten hatte, schlief sie ein. Sie war jetzt seit über 24 Stunden wach und war froh, dass sie sich ausruhen konnte. Beatrice schlief nicht viel, denn in 3 Stunden würde die Sonne wieder aufgehen. Mit schweren Lidern richtete sie sich auf und schwang sich kaltes Wasser in ihr Gesicht. Die Wassertropfen rannen über ihren Hals und Dekolleté. Sie seufzte und stütze sich auf die Kommode. Abermals seufzte sie als sie sich aufrichtete und sich ihre Kleidung anlegte. Aus einer Truhe holte sie ihre Assassinen-Kleidung hervor. Es war in griechischem Stil. Auf der rechten Schulter wurde der Stoff mit einer Brosche zusammengehalten. Die linke Seite war schulterfrei. Unter der hellblauen Tunika, die ihr bis an die Knie reichte, war eine Art enges Oberteil in braun und eine sehr kurze Hose in derselben Farbe. Das Oberteil hatte auf der linken Seite einen Ärmel der bis zur Hälfte ihres Armes ging und der rechte Ärmel fehlte komplett. Unten war die Tunika bis zu ihrer linken Hüfte aufgeschnitten. Sie hatte Handschuhe die ihr bis zu den Ellenbogen reichten und am Mittelfinger jeder Hand zusammenliefen, so dass sie noch genug Gefühl in ihren Fingern hatte und es durch die Handschuhe nicht befremdlich wirkte. Unterhalb der Brust und auf der Höhe Ihrer Hüfte waren geflochtene, goldene Bänder, die der Tunika eine Form verliehen. Als Kopfbedeckung hatte sie ein großes Tuch in Weiß, so wie es auch ihre Vorfahren getragen hatten. An dem Saum der Tunika, war das typische Muster des antiken Griechenlands zusehen. Sie hatte eine versteckte Klinge, die auch typisch griechisch stilisiert wurde. Ebenso einen Dolch, ein Langschwert, zwei Gurte, den einen konnte sie um ihren rechten Oberschenkel schnallen, so dass die Wurfmesser verborgen waren, den anderen konnte sich unter ihre Tunika um die Brust schnallen. Die Sandalen waren ebenfalls griechisch. Sie mussten bis zu den Knien gebunden werden. Wehmütig strich Beatrice darüber und packte es wieder zurück. Stattdessen, zog sie etwas an, was der Mode in diesem Land entsprach. Sie nahm sich nur ihre Waffen und legte diese an. Als sie stand, schloss sie ihre Augen und dachte einen Moment an Nichts. Dann atmete sie tief ein, nahm den Brief den sie in der Nacht verfasst hatte und verließ die Villa, ohne von einer Person gesehen zu werden. Ebenso wollte sie vermeiden, von jemand in der Stadt gesehen zu werden. Also bahnte sie sich ihren Weg über die Dächer. Sie nahm sich das Pferd, das sie schon gestern hatte und machte sich auf den Weg nach Florenz. Es dauerte etwa 3 Stunden und sie war angekommen. Eilig ging sie zu einem der vielen Freudenhäuser. Als sie eingetreten war, scharrten sich sofort Huren um sie. Sie lehnte die Angebote ab und bat darum Paola sprechen zu dürfen. Es schien so, als hätte sie es gehört und kam eine Treppe hinunter. Beatrice verbeugte sich und zeigte ihr kurz die versteckte Klinge. Paola schaute sie an und bat sie in einen Nebenraum. „Was kann ich für Euch tun, Schwester?“ fraget Paola und setzt sich. Beatrice lief einen Moment auf und ab, dann sagte sie: „Ich muss Euch um einen Gefallen bitten.“ „Jeden.“ Sie gab ihr zwei Briefe. „Ich habe eine Mission zu erfüllen und es gleicht einem Himmelsfahrtskommando. Da ich die Anführerin der weiblichen Assassinen in Zypern bin, bitte ich Euch, den versiegelten Brief dorthin zu überbringen. In dem geöffneten Brief ist der genaue Standpunkt des Versteckes beschreiben.“ Paola sah sie einen Moment an, dann stand sie auf und sagte: „Ich werde es veranlassen, wenn dieser Fall eintritt, doch tut bitte alles dafür, dass ich diese schwere Aufgabe nicht zu erfüllen habe.“ Sie legte eine Hand auf ihre Schulter und Beatrice nickte. Dann verließ sie das Freudenhaus und machte sich auf den Weg nach Roma. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)