Fehlfarben von Harfe ([Sasuke & Sakura]) ================================================================================ Kapitel 1: Prologue ------------------- Fehlfarben Kapitel 1: „Prologue“ »Sie wollten das Beste, taten das Beste, aber anders als gewollt.« „Wie jetzt, Zwangsurlaub!? Was soll das bitte heißen?“ „Das, was es eben heißt. Wir zwingen dich, Urlaub zu nehmen. Ganz einfach.“ Die gleichgültige Miene hätte beinahe Ungläubigkeit gespiegelt. Nur beinahe, aber er sah es trotzdem. So vieles, wichtigeres nicht, das schon. Wie ein Rückbleibsel, einer einstigen, nicht mehr vorhandenen Verbundenheit. Es war schon traurig, wie Vater und Sohn sich jetzt gegenüberstanden, sich ansahen, sich nichts mehr zu sagen hatten und doch redeten, über Arbeit, über Geschäftliches, als gäbe es nichts wichtigeres zu klären. Ihre Beziehung war wohl an ihnen selbst gescheiterter, zu Nichte gemacht, wie sie es mit allen zwischenmenschlichen Beziehungen zu tun pflegten. Der Sohn ganz der Vater. Irgendwo. Irgendwo nicht. Inzwischen gab es nichts mehr zu retten. Nur noch Leere zwischen ihnen. Kälte. Ihre Mutter, seine Frau, war daran zerbrochen. An der heilen Familie, die sie sich so gewünscht und nie bekommen hatte. Ein Schatten ihrer selbst taumelte noch durch die dunklen Anwesen der Familie. Unklar, was sie noch aufrecht hielt; einzig getrieben von dem Gedanken, ihrem Mann nicht die letzte Stütze zu nehmen. Denn er brauchte sie. Genau wie sie ihn brauchte. Und daran scheiterte das Ganze – er war nicht da. Anwesend, aber nicht da, bei ihr, für sie da. Sie war stark, unglaublich stark, aber selbst die größte Reserve geht einmal zu Ende. Langsam. Schleichend. Unaufhaltsam. All diese Tatsachen lagen auf der Hand. Aber wie das oftmals so war, konnte man es trotzdem übersehen. Ignorieren. Weil man wusste, dass die Wahrheit schmerzhaft war. Der Vater wusste das nur zu gut. Zu oft erlebt. Zu oft verletzt. Zu spät? »Bevor du über jemanden urteilst, schau einmal genau hin, warum er so ist, wie er vielleicht ist. Aber was red ich, ich wusste es nicht besser.« „Und was genau soll das bringen?“ Es stand so vieles zwischen ihnen. Worte waren oftmal eine große Last. Gesprochen, wie ungesprochen. Die Erleichterung war ihnen nicht vergönnt, ihre eigenen Sturheit die Mauer. „Nicht in diesem Ton mit mir, Junge!“, knurrte der Ältere. „Du treibst es einfach zu weit, das wird dir in diesartiger Abgeschiedenheit vielleicht endlich klar werden.“ „Das glaubt ihr doch wohl selber nicht.“ Unübersehbar, dass dies nicht allein seine Idee gewesen war. Zu großmütig, zu fühlend der dumme Gedanke dabei. „Doch. Und du wirst es tun.“ „Ach ja. Warum?“ „Deshalb. Du wirst.“ Eigentlich, wusste er wohl selbst nicht, warum. Seine Frau hatte ihm diese Worte in den Mund gelegt. Voller Überzeugung war sie gewesen. Sie war eine kluge Frau, würde sich kaum irren. Auch wenn er nicht verstand. Nicht verstand, dass sie noch an ihren Sohn glaubte. An ihren Sohn und daran, dass er sich eigentlich selbst nicht ertrug, ändern wollte. „Pf. Man wird ja sehen. Kann ich dann gehen?“ „Tu dir keinen Zwang an.“ Kein Bleib, Sohn, wir lieben dich, es tut mir Leid, es ist zu deinem Besten. Kein Ich will nicht, Vater, ich liebe euch, ich möchte bei euch bleiben. Vielleicht. Vor langer Zeit. - Schnaubend ging er durch die dreckigen Straßen. Wollte sich abreagieren. Irgendwie. An irgendwem. Etwas stieß ihn, er taumelte, kaum merklich. Ein Kind, im übermütigen Spiel unachtsam, in ihn rein gerannt. „Kannst du nicht aufpassen?“ „Oh, tut mir Leid.“ Ein Schnauben. Ein unschuldiger, furchtsamer Blicke. Stille. Kleine, schnelle Schritte. Eine geballte Faust. Eine Hand auf einer angespannten Schulter. Ein bester Freund. Ein verständnisvoller Blick Natürlich war es kein Zufall, dass er hier war. Wie auch, in dieser abgelegenen Gegend? Woher er es wusste? Was spielte das für eine Rolle? Er war hier, und es war gut so. „Gehen wir. Nach Hause.“ Es klang so verdammt nach Familie, dass er seine Hand wegschlug. Die Hand kam nicht wieder, obwohl er es irgendwo wieder bereute. Er war zu stolz, es durch eine Entschuldigung wieder gut zu machen. Wie lange sein bester Freund diese Zurückweisungen wohl ertragen würde? Noch war er standhaft, lächelte. Wissend. Vergebend. Vertraut. - Dann war er natürlich trotzdem mitgekommen. Nach Hause. In ihre WG. Er, sein bester Freundin und sein bester Freund. Eigentlich ideal. Auch wenn die zwei ziemlich eigenwillige Persönlichkeiten waren. Er fühlte sich wohl. Meistens. Merkte man ihm das nicht an. Etwas war seltsam, als sie ankamen. Anders. Sie tauschten einen Blick. Ja, sie dachten dasselbe. Wie so oft. Und dann fiel es ihnen einfach ein. Was fehlte. Die laute Musik ihrer Mitbewohnerin, obwohl diese schon längst hier sein müsste. Hatten sich wieder einmal die Nachbarn beschwert? Daran störte sie sich doch sonst nicht? In ihrem Zimmer fanden die beiden sie schließlich... auf ihren Boxsack einschlagend. Die Frage nach dem Warum war schnell gestellt, dann herrschte Stille. Nur einen Moment. „Diese beschissene, kleine Schlampe! Sie kann mich nicht leiden! Bin ihr wohl nicht Tussi genug! Sie hat mich aus vollkommen an den Haaren herbeigezogenen Gründen fast strafversetzt! Ich meine... Ich meine nach Tiuntas! Das im am, nein der Arsch der Welt! Und ich soll dort Mönche befragen. Mönche! Geht´s noch langweiliger? Wahrscheinlich wird sie ihn dann ohnehin nicht abdrucken, aber Hauptsache sie ist mich zwei, drei Wochen los. Bescheuerte Kuh, echt jetzt!" Der Redeschwall musste erst mal verdaut werden. "Wie... gemein", brachte Naruto schließlich heraus. Von Sasuke immer noch kein Wort. "Oder, teme?" "Hast du gerade... Tiruntas gesagt?" "Ja!" ... Und er erzählte leise, beherrscht von den Vorfällen des heutigen Tages. Tenten war noch am Überlegen, ob sie sich jetzt freuen, oder ihn bemitleiden sollte, da begann Naruto zu heulen - "Und ich bin dann hier alleine? Wie gemein, ich mag nicht, echt jetzt." - und sie konnte nicht anders als Lachen. - Naruto. Sasuke. Tenten. Ehemalige Schulkollegen. Mitbewohner. Freunde. Wie es dazu gekommen war, wussten sie wohl selbst nicht mehr so recht. Die aufbrausende, ungestüme Sportlerin; der laute, choatische Klassenclown; der berechnende, unnahbare Mädchenschwarm. Was hatten sie gemeinsam? Welche gleiche Variable hatte diese Freundschaft ermöglich? Wahrscheinlich war es diese Art der Ehrlichkeit, diese Unangepasstheit, die sie teilten, jeder auf seine Art anders. Nicht zugehörig fühlend. Was auch immer der Auslöser, die Ursache des ganzen war - ihre Verbindung überstand die Jahre, die Entfernung, die Entfremdung, die Veränderung, andere Beziehungen und diverse Streite. »Man ist anders, weil man wie alle ist, weil alle anders sind.« - Jetzt gab es wohl wirklich nur noch eine, der er das ganze beichten musste: seiner Freundin. Augen zu und durch, hieß es da nur. Er tat es wenige Tage vor seiner Abreise. Die Reaktion war tatsächlich wie erwartet: Zuerst ungläubig verfiel sie immer mehr in Wut. Schrie, tobte, fauchte, weinte fast. Regte sich doch über etwas ganz anderes auf. Etwas, dass sie niemals aussprechen würde. "Es ist ja nicht für lange." Er kam sich selbst ungläubwürdig, heuchlerisch vor. "Dabei hast du ohnehin schon so wenig Zeit für mich, verstehst du? Nie rufst du mich an um mit mir etwas zu machen, höchstens mal wenn du Sex brauchst, aber eigentlich nicht einmal dann! Und wieso erfahre ich das erst so kurz vor deiner Abreise, huh?! Wolltest wohl nicht so lange genervt werden?! Ich bin deine Freundin, ich sollte so etwas zuerst erfahren, verdammt! Warum überhaupt dieser 'Zwangsurlaub'? Was hast du wieder angestellt? Rede mit mir, Arschloch!" "Beruhig dich erst mal", schnaubte er gleichgültig. Sie verstummte. Sie hatte ihn nicht getroffen, mit keinem Wort, sie wusste es und es tat weh. Als sie zusammen gekommen waren, hatte sie gedacht, jetzt hatte sie ihn für sich allein, die Macht über ihn, die sie sich immer gewünscht hatte, aber dem war nicht so, viel mehr hatte er nun absolute Macht über sie, und sie war ihm immer noch egal. Es schmerzte und brachte sie zum Kochen. Er sollte ihr gehören, verdammt, ihr allein! Sie hasste es, dass die Karten nicht auf dem Tisch lagen, dass er sie nicht darauf legte, wenn sie es schon nicht konnte. Aus Angst, aus Gewohnheit den schönen Schein zu wahren. Ihre regelmäßigen Wutausbrüche waren unnutz, wenn die Wahrheit zwischen ihrem Geschrei und seinen Ohren lag. Er küsste sie. Sie erwiderte. Hätte ihn am liebsten geschlagen. Sich am liebsten geschlagen. "Komm, ich lasse dich den Grund für deine Wut vergessen." Ja, aber nur für kurz, und dann war es umso schlimmer, wenn sie allein aufwachte. - So, damit wäre sie wohl hoffentlich einmal zufrieden. Frauen waren an den Vorurteilen über sie selbst Schuld, wenn sie sich oft tatsächlich so benahmen. Anstrengend konnte man(n!) dazu nur sagen! Er überlegte kurz, wie er sich die Zeit bis der Flug ging weiter vertreiben sollte und rang sich schließlich dazu durch endlich seinen Koffer mit den nötigsten Dingen zu füllen - was Tenten schon vor Ewigkeiten getan hatte. Beim Räumen stieß er auf ein altes Buch - das Tagebuch seiner Freundin, sie hatte es ihm zu ihrem einjährigen Jubiläum oder so geschenkt... er hatte nie einen Blick hinein geworden, und das hatte nicht nur mit seinem Desinteresse zu tun, um Himmels Willen so viel musste sie doch einfach wirklich nicht von sich preisgeben, wo blieb da die Privatsspäre? Er gab das Buch wieder in die Lade in der es gelegen hatte und brachte es trotzdem irgendwie nicht über sich es weg zu werfen. Vielleicht aus einer Art schlechtem Gewissen. Vielleicht aus Respekt vor dem was es war und symbolisierte. Ihre hartnäckige, verzweifelte, bedingslose Liebe zu ihm, die er einfach nicht erwidern konnte, die ihm irgendwo imponiert und an seine Mutter erinnert hatte. Nicht genug. »Ein einfaches "Es tut mir Leid" könnte niemals genug sein. Es tut mir Leid.« Er ging zur Arbeit. Noch "durfte" er. Er hätte auch nicht gehen können, war auch schon egal, aber er wollte seine Sekräterin noch einmal sehen, bevor er in die Einöde wanderte. Wie ironisch, dass er gleich mit den Dingen weiter machte, die die Ursache seiner "Strafe" waren, aber das war, wie gesagt, auch schon egal. Alles egal. "Cindy!" Eigentlich, Sandra, aber sie liebte es so genannt zu werden. Ihm fiel gerade auf, dass sie schon so lange hier war, dass er sich etwas über sie gemerkt hatte... beachtlich, aber auch nicht von Dauer, wenn er zurück kam, würde er sich wieder an die Arbeit machen: Sich eine neue Sekräterin suchen. Wie immer. »Ich ahnte nicht im geringsten, wie anders alles dann sein würde. « Ihre letzten gemeinsamen Stunden konnte er ihr aber ruhig noch versüßen. Eine halbe Stunde später fand er sich voll ausgelastet wieder alleine in seinem Büro. Er spielte mit dem Gedanken tatsächlich zu arbeiten - wie lange hatte er das nicht mehr gemacht? Gut, dass sein Vater es sich nicht leisten konnte ihn zu feuern. Ja, so ein Image war schon etwas praktisches, vor allem wenn man alles in der Hand hatte, es zu ruinieren. Ihr Pech, dass sie ihn nahezu gezwungen hatten hier zu arbeiten. Tradition, Familie, Ehre. Eingebläut, verdrängt, allgegenwärtig. Er besah den Papierstapel, hob das oberste herunter. War doch total einfach, wieso kam das zu ihm? Ja, Sasuke war eine Korephäe???, auch wenn er es selbst kaum ahnte, er könnte die Firma wohl zu noch größerem Erfolg führen... Ironie des Schicksals, dass seine Familie in dazu getrieben hatte dies alles so zu verabscheuen, dass er keinen Finger rühren würde. - Und Vorfreude ist eben doch doch die schönste Freude, dachte Sasuke als er im Flugzeug saß, und eine absolut verängstigte Tenten sich an ihn klammerte. Dabei hatte er sich nicht einmal gefreut, aber das hier war der Tiefpunkt. Er machte sie kurz von sich los. Die Nähe wurde ihm zu viel, er brauchte einen Kaffee. Also ging er ohne böse Absichten nach vor zur Flugbegleitung(Stewardess war ja nicht mehr zulässig) um sich einen zu holen. Tja, das ganze endete in der Flugzeugtoilette. Nicht allein. »Wie töricht, töricht, töricht ich doch war. « Tenten indes hyperventilierte beinahe vor Panik. Wie konnte er sie jetzt nur alleine lassen?! Dieser blöde Eisklotz von Uchiha, echt jetzt! Ihr gespielter Zorn verrauchte bald, zurückblieb die Panik und eine gewisse Resignation. Einst hatten Naruto und sie geglaubt Sasuke da raus holen zu können, ihm das geben zu können, was er bei all diesen Frauen suchte und nicht fand. Sie waren gescheitert. Auch wenn sie eigentlich nicht mit dem Gedanken, und dem Resultat, das gerade aus der Kabine trat, dicht gefolgt von der hübschen Flugbegleitung, leben wollte. Naruto tat es und ging irgendwo daran zugrunde. Sie sah es ihn jedem Augenblick, Sasuke ebenso? Nicht mehr lange, beschloss Tenten in diesem Moment, bevor sie sich wieder zitternd in ihren Platz drückte, als das Flugzeug eine ruckartige Bewegung machte, irgendwie würde sie es verdammt noch mal doch schaffen, Sasuke Uchiha zur Vernunft zu bringen! Und wenn es das letzte war was sie tat. Oder so. »Ich danke den beiden von Herzen, dass sie mich nicht aufgegeben haben.« ----- Ja, das ist das 1.Kapitel. Haha. :) Kann überhaupt nicht mehr sagen, ob es gut ist, oder mir gefällt oder irgendwas. Fühle mich unzurechnungsfähig. x____X Ratet wer Sasuke Freundin ist. :D Werbung für meine andere Ff, Der Wille des Feuers: http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/375881/246152/ -> Was ganz anderes als hier: Nicht AU, Abenteuer mit Romantik und Drama oder so. Lebensgeschichte von Team 7, gleiche Pairings wie hier. Schaut doch mal rein. :D Widmungsstuff: Liebste Sherry. Ich hoffe, du wirst das hier irgendwann lesen. Ich nehme es an. Ich nehme auch an, du wirst dich erinnern, dass du mal einen Wettbewerb gemacht hast und dass ich gesagt habe, dass ich daran teilnehmen werde. Ich nehme an, da haben wir beide nicht so recht daran geglaubt, oder? Naja. Und du hast irgendwann gesagt ich soll dir einen OS schreiben, weil ich ja so gemein bin. Hab ich getan[Naja, es ist/wird eine kurze Ff]. Und das Thema des Wettbewerbs aufgegriffen. Mehr kann man von mir halt nicht erwarten, kennst mich ja. :3 Hab dich lieb. Lg Fe Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)