The history of Alesandria Potter von Alec-chan ================================================================================ Kapitel 11: If it's too late ---------------------------- Zweifel sind Verräter, sie rauben uns, was wir gewinnen können, wenn wir nur einen Versuch wagen. »William Shakespeare« Kapitel 11 If it's too late » 10.November.1981, London, Gerichtsräume des Zaubereiministeriums« Es war still, sehr still. Gerade war noch so viel Lärm um sie herum gewesen, sie hatte geschrien und getobt, hatte sich gegen das gewehrt was da auf sie zu kam, doch es hatte nichts genützt. Und jetzt saß sie hier, in sich gesackt und völlig leer, es war alles so verdammt schnell gegangen, ein kurzer schmerzvoller Prozess und nun war sie allein. Alesandria´s Körper bebte, ein Schluchzer nach dem anderen schüttelte sie, aber richtig wahrnehmen tat sie dies nicht, sie war leer, ihre Augen starrten an die lange Steinwand vor ihr und doch sah sie nichts. Sie wollte auch nichts sehen, nichts hören und nichts fühlen. Wie konnten manche Menschen so grausam sein und einer Mutter ihr Kind aus den Armen reißen, sie hätten sie lieber töten sollen, das wäre nichts so schmerzvoll gewesen. Lucius hatte seine Drohung wahr gemacht, er hatte ihr Draco weggenommen, sie hatten ihr keine Chance gelassen um ihren Sohn zu kämpfen. Alesandria war sich sicher das dieser widerwärtige Mann das Gericht bestochen hatte. Ansonsten hätte der Prozess nämlich viel länger dauern müssen, als nur eine halbe Stunde, ansonsten hätte man sie anhören müssen. Sie wollte doch kämpfen, sie wollte ihren kleinen Jungen nicht verlieren. Es war als würde die Welt vor ihren Augen zerbrechen, in so kleine Scherben, dass sie niemand jemals wieder kitten könnte. Das Gericht hatte nur verlesen das, dass Sorgerecht für Draco beim Vater lag weil, er die bessere Versorgung des Kindes gewährleisten könnte und die besseren Mittel hatte dem Kind alles zu bieten was es bräuchte um vernünftig heranzuwachsen. Mehr war nicht gesagt worden und dann hatte man ihr Draco aus dem Arm gerissen, sie hatte geschrien, er hatte geschrien, aber es hatte nichts genutzt, die Gerichtsdiener waren einfach zu stark gewesen und dann hatten sie ihren Sohn in Narzissa Malfoys Arme gelegt. Lucuis hatte kalt gelächelt, er war zufrieden mit dem was er getan hatte und dann waren sie verschwunden. Draco hatte sich versucht zu wehren, hatte geweint und nach ihr gerufen. Es hatte ihr das Herz zerrissen ihren Jungen so sehen zu müssen. Bei Alesandria waren sämtliche Sicherungen durchgebrannt und sie hatte mit Händen und Füßen nach den Männern geschlagen und getreten, die ihr Draco weggenommen hatten, man hatte ihr Verhalten einfach ignoriert und sie alleine im Gerichtssaal zurück gelassen, und jetzt saß sie hier und weinte, ohne das sie davon wirklich etwas mitbekam. Remus Lupin hatte dies alles von einem der Zuschauerplätze aus beobachtet und schritt nun langsam die Treppe zu seiner guten Freundin hinunter. Als er vor ihr stand wusste er erst nicht was er sagen, geschweige denn tun sollte, er kämpfte selber mit den Tränen, das Schauspiel was ihm eben geboten wurde, war so traurig, so herzzereißend und niederschmetternd gewesen, das er einen Moment lang glaubte ersticken zu müssen. Schließlich ging er in die Knie und nahm Alesandria´s kleine zierliche Hände in seine und hielt sie einfach nur fest, er wusste genau das nichts was er sagen würde, sie auch nur ansatzweise beruhigen würde. Also kniete er nur so da und hielt ihre Hände und wartete darauf das sie bereit war zu gehen. Die Minuten zogen sich dahin und das Beben das ihren Körper erfasst hatte ebbte langsam ab, genau wie die Tränen die ihren Umhang durchweichten. Und schließlich sah sie ihn, aus rot unterlaufenden Augen an und der Ausdruck der darin lag klagte alle ihren Schmerz und noch viel mehr. Etwas in ihr war zerbrochen, etwas das man nicht heilen konnte, irgendwann lindern, aber niemals heilen. Man hatte eine Mutter ihres Kindes beraubt. Als sie soweit war stand sie auf und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, straffte die Schultern und drückte nochmal Remus Hand bevor sie in schnellen Schritten den Gerichtssaal verließ. Und er wusste sofort, das sie sich eine lange Zeit nicht sehen würden. Sie würde niemanden an sich heran lassen, würde sich vor der Welt verschließen und nur noch wie eine leere Hülle durch die Gegend wandeln. Jetzt hatte er auch noch seinen letzten Freund verloren und er hoffte inständig das sie auf sich aufpassen würde. Als sie endlich in ihrem kleinen Apartment angekommen war in dem sie bis dato mit ihrem Sohn gelebt hatte, versiegelt sie erstmal die Tür zu Draco´s Kinderzimmer, denn sie wusste genau das es nur noch schlimmer werden würde wenn sie diesen Raum betrat. Danach ging sie in die Küche und kramte die gute Flasche Feuerwhiskey hervor, den sie dort für besondere Anlässe versteckte. Es war zwar kein besonderer Anlass, aber ein guter Zeitpunkt mit dem trinken anzufangen und zu mindestens zu versuchen den heutigen Tag ansatzweise zu vergessen. Die Flasche war schnell geöffnet und die ersten Schlucke nahm sie sich direkt aus der Flasche, danach erst kramte sie ein Glas hervor und befüllte es bis zum Rand mit der bersteinfarbenen Flüssigkeit. Alesandria ging ins Wohnzimmer und ließ sich auf die Coach fallen, konnte das Leben eigentlich noch schlimmer werden, fragte sie sich und wusste auch schon die Antwort. Schlimmer kommen kann es immer und wenn man am Boden liegt wird erst recht nach einem getreten. Und so leerte sie in dieser Nacht noch eine halbe Flasche bevor sie in einen unruhigen Schlaf fiel. Die Tage verstrichen und sie war davon über gegangen sich im Eberkopf in Hogsmeade oder im tropfenden Kessel in der Winkelgasse zu betrinken, statt alleine zu Hause zu sitzen, das sie hier unter Leuten war hielt sie davon ab dauernd zu weinen. Und so konnte Alesandria wenigstens die Menschen um sie herum beobachten. Außerdem hoffte sie das Malfoy irgendwann mal durch den Tropfenden Kessel kam und sie zu mindestens die Chance hatte, einen kleinen Blick auf Draco zu erhaschen, auch wenn sie genau wusste, dass sie dies wieder in Tränen ausbrechen lassen würde. Alesandria wollte unbedingt ihren Sohn sehen, sie wollte ihn endlich wieder in die Arme schließen. Alesandria wünschte sich jede Sekunde seid der Verhandlung, dass sie aufwachen würde und alles nur ein böser Traum war und das Draco in seinem Zimmer war und sie aus seinem Gitterbettchen heraus anstrahlen würde, um dann wenn sie ihn raus holte, seine dünnen Ärmchen um ihren Hals zu schlingen. Aber sie wusste das es nie wieder so sein würde, dafür würde Malfoy schon sorgen. Sie vermisste ihren Sohn so sehr. Wie sollte sie denn jetzt weiterleben, ohne einen Grund zu leben. Was sollte sie mit ihrem Leben anfangen, wie sollte sie ihren weiteren Weg meistern. Es hatte alles keinen Sinn mehr, es gab keinen Grund mehr zu kämpfen, keinen Grund mehr, ihr erbärmliches Leben weiter zu führen. Sie könnte sich genauso gut von der nächsten Brücke stürzen, keiner würde es bemerken. Außer Remus. Und er war auch der Grund warum sie nicht schon längst tot war. Wenn sie starb war Remus ganz alleine. Und Harry hatte dann auch endgültg keine Familie mehr. Nein. Das konnte sie nicht. Trotz ihren Schmerzen konnte sie die beiden nicht alleine lassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)