I love you until the End. von Fenharel (SebastianXCiel) ================================================================================ Prolog: Rebirth --------------- Die Erinnerung eines Menschen ist etwas seltsames. Es gibt Dinge an die er sich ganz klar erinnert und Dinge die er schnell wieder vergisst. Dabei ist jede Erinnerung kostbar, vielleicht ist die Erinnerung sogar das kostbarste was ein Mensch besitzen kann...abgesehen von seiner Seele. Aber weiß der Mensch überhaupt wie kostbar seine Erinnerung ist? Ich frage mich ob es anderen Menschen auch so ergeht wie mir. In meinen Träumen sehe ich merkwürdige Dinge. Es kommt einem Albtraum gleich. Jedes mal wenn ich daraus wieder erwache, stelle ich mir die gleichen Fragen: Wer bin ich eigentlich? Was mache ich hier und wieso sehe ich diese merkwürdigen Wesen und Orte in meinen Träumen? Wieso ruft mich jeder bei meinem Namen? Woher kennen diese Gestalten mich überhaupt? Und warum beschäftigen mich diese Träume eigentlich so? Ich verstehe mich selbst nicht mehr, weiß nicht mehr wer ich bin...obwohl ich es doch eigentlich wissen müsste oder nicht? Wenn ich nicht einmal weiß wer ich bin...wie kann ich dann wissen wer Er ist? Immer wenn ich kurz davor bin aufzuwachen sehe ich Ihn vor mir. Er lächelt mich immer auf diese beruhigende und sanfte Art und Weise an. Seine roten Augen fixieren mich jedes mal, doch es ist mir nicht unangenehm. Im Gegenteil ich mag es wenn er mich ansieht. Es ist fast so als wüsste er ganz genau wer ich bin. Ich habe das Gefühl als würde er mich völlig durchschauen und direkt in mein Herz sehen. Jedes mal frage ich mich wieso er mein Herz so derartig zum Schlagen bringt und wieso er mich völlig in seinen Bann zieht. Ich stelle ihm kurz bevor ich aufwache immer die gleiche Frage: „Wer bist du?“ Doch jedes mal sieht er mich für einen kurzen Augenblick Überrascht an, bevor er amüsiert lächelt. Aber eine Antwort höre ich nie. Jedes mal wache ich auf bevor er mir meine Frage beantwortet hat und setzte mich in meinem Bett seufzend auf. Normalerweise vergesse ich meine Träume immer...aber diese bleiben mir in Erinnerung. Ich frage mich nur warum es ausgerechnet diese Träume sind. Meine Mutter sagte mir einmal das ich mich vielleicht an ein früheres Leben erinnere und deswegen diese Träume habe. Aber wieso ausgerechnet jetzt? Wieso nicht schon früher? Ich hoffe jeden Tag das ich eine Antwort auf meine Fragen bekomme...vor allem was Ihn betrifft. Ciel Phantomhive; 13.März, 2006 Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen klappte der 12-Jährige sein Tagebuch zu und legte es in die Schublade unter seinem Schreibtisch. Er war vor einer Stunde wieder aus einem dieser Träume aufgewacht. Bisher hatte er ihnen wenig Beachtung geschenkt, hatte aber vor einer Woche beschlossen sie aufzuschreiben. Jetzt wo das Tagebuch weg gelegt worden war, sah man die Zeichnung die verborgen darunter gelegen hatte. Nachdenklich betrachtete Ciel sein eigenes Werk, es war eine Zeichnung des Mannes dessen Namen er nie in jenen Träumen erfuhr. Vorsichtig strich der Junge mit seinen Fingerspitzen über das Gesicht des anderen und blieb an dessen Lippen hängen. Irgendwie hatten diese etwas anziehendes und verlockendes an sich, zugleich aber waren sie Angst ein flößend. Sein Blick wanderte zu den roten Augen auf dem Bild und er seufzte leise. Leider hatte er es nicht geschafft die Faszination seines Blickes perfekt zu zeichnen, er war sich nicht einmal sicher ob das überhaupt möglich war. Der Mann in seinen Träumen schien perfekt zu sein. Sein Äußeres war wunderschön und er wirkte irgendwie nicht real. Einmal abgesehen davon das er sowieso ein Traum war. Sein kurzes schwarzes Haar, seine reine und weiße haut, seine roten Augen, einfach alles an ihm war perfekt und anziehend. Erschrocken von seinen eigenen Gedanken ließ Ciel die Zeichnung fallen. Was hatte er da für Gedanken? Ciel war gerade einmal zwölf Jahre alt und interessierte sich eigentlich weder für Mädchen noch für Jungen. Wieso faszinierte ihn der Mann in seinen Träumen dann so? Warum empfand er ihn überhaupt als gut aussehend? Er wollte sich so gerne an ihn erinnern, da er sich inzwischen sicher war früher einmal gelebt zu haben. Dieser Mann musste an seiner Seite gewesen sein, in welcher Position war ihm jedoch noch unklar. „Wer bist du nur?“ fragte er leise und starrte die Zeichnung noch eine Weile an, bevor er sich seufzend erhob. Hier zu sitzen und darüber nachzudenken bis er schwarz wurde würde ihn auch nicht weiterbringen. Unschlüssig blickte er aus seinem Zimmerfenster nach unten auf den großen Garten, in dem gerade die Gärtner die Rosen schnitten und bewässerten. Irgendetwas an diesem Bild ließ den Jungen lächeln. Er lebte bereits seit Zwölf Jahren in diesem Anwesen und dennoch hatte er das Gefühl es besser zu kennen als er es eigentlich sollte. Auch seine Mutter war erstaunt darüber gewesen das er sich schon als Kleinkind so gut zurecht gefunden hatte, aber Gedanken darüber gemacht hatte er sich eigentlich nie. Zumindest nicht bis jetzt. Diese merkwürdigen Träume hatten vor einem Monat angefangen, seitdem hatte Ciel angefangen sich darüber zu wundern. Er war so in Gedanken versunken gewesen, das er gar nicht gemerkt hatte das jemand hereingekommen war. „Wie ich sehe sind sie bereits wach Junger Herr.“ ertönte die Stimme des Butlers hinter ihm und Ciel drehte sich erschrocken um. Für einen kurzen Augenblick veränderte sich das Aussehen des alten Butlers und der 12-Jährige blickte in das makellose Gesicht eines Jungen Mannes, welcher ihn aus schmalen roten Augen ansah. Die Augen Ciels weiteten sich und er wich sogar etwas zurück. Mit einem amüsierten lächeln legte der Mann mit den schwarzen Haaren und den roten Augen den Kopf schief, unterbrach aber den Blickkontakt nicht. „Fühlt ihr euch nicht wohl Junger Herr?“ fragte er mit tiefer Stimme und funkelnden Augen. Ciels Augen wurden noch eine Spur größer, er trat noch einen Schritt zurück und prallte gegen die Fensterbank. Dadurch schloss er kurz vor Schmerz die Augen und stieß einen leisen Fluch aus. Was mussten diese dämlichen Fensterbänke aber auch so fest und stabil sein? Als er die blauen Augen wieder öffnete,war die Gestalt aus seinen Träumen wieder verschwunden. Stattdessen stand nun ein ziemlich besorgt aussehender Butler mit grauem Haar und braunen Augen vor ihm. „Geht es euch nicht gut?“ fragte er erneut besorgt und nun klang seine Stimme wieder gewohnt alt und leise. Kopfschüttelnd ließ sich Ciel auf die Fensterbank sinken und strich sich ein paar Strähnen seines Haares aus dem Gesicht. „Es ist nichts Tanaka.“ antwortete der jüngere noch mit etwas zitternder Stimme, schenkte dem alten Butler aber ein Lächeln. „Wahrscheinlich bin ich nur noch nicht ganz wach und sehe schon Gespenster.“ fügte er peinlich berührt hinzu und hoffte das es wenigstens etwas überzeugend klang. Es klappte. Tanaka verbeugte sich leicht vor ihm und sah ihn dann sanft an. „Das Frühstück ist bereits vorbereitet, eure Eltern warten im Speisesaal auf euch.“ verkündete er seinem Jungen Herrn und wartete darauf das Ciel ihn hinunter begleitete. Jener lächelte verlegen und blickte zu seinem Butler hoch. „Geh schon einmal vor, ich komme gleich nach.“ entgegnete er ihm mit fester Stimme und zu seinem Glück beließ es der alte Butler auch dabei und verließ mit einem Nicken das Zimmer. Ciel atmete erleichtert auf als er alleine war und versuchte sich erst einmal von diesem Schreck zu erholen. Jetzt fing er schon an andere Leute für Ihn zu halten, das konnte ja wirklich noch heiter werden. Mit einem leisen Brummeln stand er schließlich auf und warf noch einen bösen Blick auf das gezeichnete Bild, bevor er sein Zimmer verließ und die Tür hinter sich zuzog. Langsamen Schrittes ging er den langen Gang entlang und steuerte auf den Speisesaal zu, der sich in der unteren Etage des Anwesens befand. Die Schlafzimmer und Gästezimmer waren in der zweiten Etage untergebracht. Dies hörte sich zwar nicht groß an, aber das Anwesen war riesig. Soweit Ciel informiert war, hatte es einmal seinen Vorfahren gehört und war bei einem großen Feuer bis auf die Grundmauern abgebrannt...zum zweiten Mal. Für einen kurzen Augenblick blieb er auf der Treppe stehen und blickte hoch zu einem Portrait. Es zeigte den letzten Besitzer dieses Anwesens: Ciel Phantomhive. Der Junge war ihm alter von 13-Jahren unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen. Keiner wusste weshalb der Junge jetzt eigentlich tatsächlich gestorben war. Aber der Junge befand sich nicht alleine auf diesem Bild. Neben ihm stand noch jemand in Butler Kleidung, nur das Gesicht des Mannes fehlte. So wie es aussah hatte es jemand herausgeschnitten, aus welchem Grund auch immer. Das Bild war der einzige Gegenstand der das Feuer unbeschadet überstanden hatte. Ciel strich vorsichtig mit den Fingerspitzen über das Gemälde und betrachtete es einen kurzen Augenblick traurig. Nicht nur den Namen hatte er von dem damaligen Grafen Ciel Phantomhive, sondern auch das Aussehen. Als er die Geschichte damals zum ersten Mal gehört hatte, hatte er geweint. Der Junge hatte ihm entsetzlich leid getan, zuerst hatte er seine Familie durch den ersten Brand des Anwesens verloren und drei Jahre später sein eigenes Leben. Nachdenklich blickte Ciel auf sein Ebenbild, wandte dann aber den Blick ab. Einmal hatte er versucht mehr über ihn in Erfahrung zu bringen, hatte dann aber enttäuscht feststellen müssen das es kaum Informationen über ihn gab. Es war fast so als hätte man versucht die Erinnerung an ihn auszulöschen. Seine Mutter kannte nur zu einem begrenzten Punkt die Geschichte und hatte sie ihm als Kind oft erzählt. Sie wollte nicht das jemand den Jungen vergaß, deshalb hatte sie ihm auch dessen Namen gegeben. Seufzend ging er die restlichen Stufen hinunter und betrat schließlich das Esszimmer. „Guten Morgen Mutter!“ begrüßte er zuerst die blonde Frau mit den blauen Augen, die ihm sanft zu lächelte und aufstand um ihren geliebten Sohn zu umarmen. „Guten Morgen Vater.“ fügte Ciel lachend hinzu als die Mutter ihn endlich aus ihrer Umarmung entlassen hatte. Sein Vater streckte seine Hand aus und strich ihm liebevoll durch das blaue Haar, welches der jüngere von ihm geerbt hatte. „Du siehst blass aus Ciel.“ stellte seine Mutter besorgt fest und klopfte auf den Stuhl neben ihrem. „Hast du schlecht geschlafen?“ fügte sie fragend hinzu als ihr Sohn sich neben sie setzte. „Es ist nichts Mutter.“ widersprach der Junge sofort und schenkte seiner Mutter ein strahlendes lächeln um sie zu überzeugen. Er musste ihr ja nicht unbedingt sagen das ihn die Dinge aus seinen Träumen nun schon am Tag verfolgten. „Ich bin nur noch etwas müde, das ist alles.“ fügte er schnell hinzu um seiner Mutter wenigstens einen glaubwürdigen Grund zu nennen. Vermutlich war es nur der Sauerstoffmangel der Ciel zu schaffen machte, oder ihm setzten diese Träume langsam wirklich zu. Seufzend blickte der 12-Jährige auf sein Frühstück runter und begann es irgendwie in sich rein zu zwängen. Auch sein Appetit schien etwas unter den Träumen gelitten zu haben. Er schob den leeren Teller von sich weg und trank das Glas mit Orangensaft genüsslich aus, bevor er sich zurück lehnte und sich erneut die nervige Haarsträhne aus dem Gesicht strich die sich immer wieder über sein rechtes Auge legte. „Ciel, deine Mutter und ich fahren heute Mittag nach Schottland zu einem Geschäftspartner, möchtest du mit uns kommen?“ fragte sein Vater und sah seinen Sohn erwartungsvoll an. Natürlich war auch seinem Vater aufgefallen das Ciel in letzter Zeit nicht sehr oft draußen gewesen war. Die frische Luft würde ihm bestimmt gut tun. Der jüngere überlegte auch allen ernstes ob er das Angebot seines Vaters annehmen sollte, im Anwesen herum zu sitzen und über diese Träume nachdenken brachte ihn schließlich auch nicht weiter. Dennoch hatte er heute eigentlich etwas anderes vor gehabt und schüttelte deswegen ablehnend den Kopf. „Vielleicht das nächste mal, ich wollte mich heute ein wenig ausruhen.“ sagte er leise, was zumindest teilweise der Wahrheit entsprach. Unter der Woche hatte er immer Privatunterricht, schließlich war er erst zwölf und musste noch eine Menge lernen. Die Wochenenden nutze er meistens um sich zu erholen oder um anderen Dingen nachzugehen. In seinem gestrigen Traum war ein Raum vorgekommen der ihm mehr als Bekannt vorgekommen war, er war sich sogar sicher das sich dieser Raum in diesem Anwesen befand. Ciel wollte den heutigen Tag dazu nutzen dieses Zimmer zu suchen. Wenn seine Eltern heute Mittag nach Schottland fahren würden, dann würden sie bestimmt nicht vor Morgen Mittag zurück kommen. „Aber ich wünsche euch viel Spaß.“ setzte er mit einem kleinen lächeln vor und gab beiden einen Kuss auf die Wange. Seine Mutter hielt ihn allerdings für einen kurzen Moment an und sah ihn prüfend an. Irgendwie hatte seine Mutter das merkwürdige Talent mit ihren blauen Augen alles zu durchschauen. Lag bestimmt daran das Mütter so etwas irgendwie immer konnten. „Ist wirklich alles in Ordnung?“ Die Stimme seiner Mutter war leise und er konnte echte Sorge in ihren Augen erkennen. Ein leises seufzen kam über Ciels Lippen und er nahm kurz die Hand seiner Mutter. „Mach dir keine Sorgen um mich, mir geht es gut.“ antwortete er sanft und ließ sie wieder los. Das war eines der nervigen Aspekte wenn man eine Familie hatte. Immer war jemand in Sorge, etwas das der Junge nicht mochte. Er nickte seinem Vater noch einmal zu und verschwand dann mit langsamen und eleganten Schritten aus dem Speisesaal. Eigentlich war es furchtbar das er seine eigene Mutter belog, wieso erzählte er ihr eigentlich nicht die Wahrheit? Als die Träume angefangen hatten, hatte er ihr auch noch davon erzählt. Er hatte erst angefangen zu schweigen als Er darin aufgetaucht war. Warum erzählte er keinem von Ihm? Wovor hatte er solche Angst? Vielleicht schämte er sich dafür das er den jungen Mann aus seinen Träumen attraktiv fand. Auch wenn er erst zwölf Jahre alt war, so fühlte er sich dennoch zu Ihm hingezogen. Allein schon der Gedanke an Ihn ließ ihn leicht erschaudern. „Was ist nur los mit mir?“ fragte er sich leise und lehnte sich zurück gegen die kühle Wand. Langsam schloss er die Augen und hoffte das er dadurch vielleicht einen etwas klareren Kopf bekam. Doch genau das Gegenteil war der Fall. Sobald sich seine Lider vollständig geschlossen hatten sah er Ihn wieder vor sich. Er blickte erneut in diese roten Augen. Diese wunderschönen roten Augen die ihn genau durchschauten. Ja, Ciel hatte das Gefühl das er diese Augen kannte und das er schon öfter von ihnen so angesehen wurde. Er hatte immer gewusst was in dem 12-Jährigen vorging...Und Ciel hatte dieses Gefühl gehasst. Der Jüngere hatte sich immer so wehrlos und schwach gefühlt wenn er Ihm gegenüber gestanden hatte. Ciel konnte Ihn genau vor sich sehen, auch sein spöttisches und amüsiertes Lächeln. Durch eben dieses Lächeln hatte er sich immer ausgeliefert gefühlt. Er hatte es gehasst, so wie er es immer noch hasste wenn jemand seine schwache Seite sah. Jener Mann war der einzige gewesen dem er seine schwache Seite manchmal gezeigt hatte. Ciel hatte Ihn geliebt aber gleichzeitig hatte er Ihn auch dafür gehasst. Verwirrt schlug der blau haarige wieder die Augen auf und atmete einmal tief durch. Er hatte diesen Mann geliebt...aber wer war er? „Verdammter Mist!“ fluchte er und trat einmal heftig gegen die Wand. Was eine dumme Idee gewesen war, denn die Wand war definitiv fester als sein Fuß gewesen. Er stieß einen weiteren Fluch aus als Ciel den Schmerz in seinem Fuß wahrnahm. Heute ging aber auch wirklich alles schief. Ein weiterer Beweis dafür das, dass Schicksal nicht auf seiner Seite war. Ciel beschloss sich lieber nicht noch einmal mit der Wand anzulegen und verließ die Eingangshalle in irgendeine Richtung. Eigentlich hatte er keine Ahnung wohin er genau ging, aber es war ihm auch ziemlich egal. Seine Gedanken kreisten nur noch um Ihn. Erst als er auf einmal vor einer Tür stand, sah er auf und runzelte verwirrt die Stirn. Er kannte dieses Anwesen seit er laufen konnte, doch diese Tür war ihm noch nie aufgefallen. Allgemein war er noch nie in diesem Flur gewesen...Zumindest nicht in diesem Leben. Mit einer langsamen Bewegung streckte er die Hand aus und drückte die Türklinke herunter. Zu seiner Verwunderung war die Tür nicht abgeschlossen und er betrat das Zimmer. Der Atem stockte ihm für einen kurzen Moment und er schloss schnell die Tür hinter sich. Ciel befand sich wohl in einer Art Arbeitszimmer wie es hier aussah. Er hatte diesen Raum noch niemals betreten, doch er kannte dieses Zimmer. Wie in Trance ging er durch den Raum zu einem Schreibtisch, welcher ziemlich angegriffen aussah. Bestimmt war auch dieser Gegenstand teilweise Opfer des Feuers geworden das damals in ganz London gewütet hatte. Vorsichtig strich er mit der Hand über das verbrannte Holz und lächelte kurz traurig. Das alles kam ihm so bekannt vor, obwohl er niemals in diesem Raum gewesen war. Jedoch war er aus einem anderen Grund zu diesem Schreibtisch gegangen, er interessierte sich für die Schublade. Um es genauer zu sagen für den Inhalt der Schublade. Mit zitternden Händen zog er diese auf und nahm den Papierstapel der sich in ihr befand heraus um ihn auf den Tisch zu legen. Sie waren alle in einer alten Schrift verfasst, wie es im 19. Jahrhundert üblich gewesen war. Dementsprechend alt sah es auch aus. Man konnte nur noch wenig darauf erkennen, jedoch stach etwas darauf deutlich heraus: Das Siegel der Phantomhive Familie. „Ciel Phantomhive.“ murmelte Ciel und strich mit den Fingerspitzen über die feine Signatur, welche unter das Siegel mit einer Feder gesetzt wurde. So wie es aussah, war dies wohl das Büro von Ciel Phantomhive. Zumindest war es das vor langer Zeit gewesen. Er blätterte Gedankenverloren in den Papieren und seine blauen Augen weiteten sich plötzlich. Ciel hatte gerade das letzte Blatt Papier hoch gehoben und blickte ungläubig auf eine alte Fotografie. Das sie das Feuer unbeschadet überstanden hatte war schon merkwürdig, doch das was darauf abgebildet war konnte er nur schwer glauben. Die Fotografie zeigte Ciel Phantomhive in seinem Büro, er saß in einem großen Sessel hinter seinem Schreibtisch. Und allem Anschein nach schlief er, doch das war es nicht was den 12-Jährigen so fassungslos machte. An Ciels Seite stand jener Mann der ihn in seinen Träumen verfolgte. Nach dem Erscheinungsbild zu schließen war Er wohl der Butler der Phantomhives gewesen. „Das gibt es nicht...“ gab er keuchend von sich und ließ vor Schreck sogar das Bild fallen. Wieso träumte er ausgerechnet von einem Butler? Was war so wichtig an ihm? Er versuchte sich weitgehend zu beruhigen und hob das Bild vom Boden auf als er es geschafft hatte. Der Mann auf dem Bild war ohne jeden zweifel Er. Seufzend betrachtete Ciel das Bild aufmerksam und fuhr mit den Fingern über das Gesicht des anderen. Es war merkwürdig, denn er hatte das Gefühl diese alte Fotografie zu kennen. Dieses ganze Arbeitszimmer kam ihm so unglaublich bekannt vor. Noch einmal sah der 12-Jährige sich aufmerksam um und er wurde mit jeder Minute sicherer. Er war schon einmal hier gewesen...Nein, nicht nur einmal, sondern sehr oft. Und meistens war Er bei ihm gewesen. Geschockt sah Ciel noch einmal auf die alte Fotografie, konnte aber alles nur noch verschwommen sehen. Immer wieder drängte sich in ihm eine Frage auf: „Wer bin ich?“ Ciel wusste nicht mehr ob er diese Frage laut gestellt hatte, er nahm alles nur noch verschwommen wahr. Alles um ihn drehte sich und sein Kopf pochte unerträglich, sodass er die Hände an die Schläfen legte und versuchte den Druck etwas zu Dämpfen. Was war nur mit ihm los? Mit aller Macht kämpfte er gegen die Übelkeit an die in ihm aufstieg und krallte sich an dem Schreibtisch fest. Doch das alles half nichts, seine Knie gaben nach und er sackte auf den Boden. Die Welt drehte sich um ihn und wurde anschließend völlig schwarz. Wer bin ich? Wieso vermischt sich die Welt plötzlich mit der aus meinen Träumen? Ich befinde mich in tiefer Dunkelheit, doch in der ferne ist ein Licht.... Wessen Licht ist es? Warum kann ich mich nicht bewegen? Wo bin ich? Weshalb kann ich nichts sehen ? „Weil du deine Augen verschließt.“ Ich versuche den Besitzer dieser tiefen Stimme zu sehen, kann es aber nicht. Wieso sehe ich dich nicht? „Wer bist du?“ Ich habe diese Frage so oft gestellt, aber nie eine Antwort erhalten. Wird sich das heute ändern? „Du kennst die Antwort auf diese Frage bereits.“ Es ist das erste mal das mir die Stimme antwortet, aber ich höre sie nicht zum ersten mal. Diese tiefe und ruhige Stimme ist mir so vertraut. Ich versuche dich zu sehen, sehe dich aber nicht. Wieso? Dabei möchte ich dich doch so gerne sehen. „Spiel keine Spielchen mit mir!“ Meine Stimme klingt in meinen Ohren so Fremd. Wieso höre ich mich so zornig an? Ich höre dein leises und amüsiertes auflachen. Wahrscheinlich siehst du auf mich herab wie auf ein kleines Kind das etwas nicht begreifen will. Aber weshalb macht mich der Gedanke daran so wütend? „Hör auf zu lachen!“ Ich erkenne mich kaum wieder. Aber das alles ist doch sowieso nur ein Traum. Auf einmal ist alles so still, dein Lachen hat aufgehört. Sehen kann ich dich allerdings immer noch nicht. „Du hast dich in all den Jahren nicht verändert.“ Irre ich mich oder hört sich deine Stimme plötzlich traurig an? Doch langsam sehe ich etwas, ein Augen paar, dass mich ansieht. Aber sie sind nicht rot, sondern in einem leuchtenden Violett. Es können auf gar keinen Fall die Augen eines Menschen sein. „Was bist du?“ frage ich mit stockendem Atem und blicke dir in die Augen. Aber ich habe keine Furcht, im Gegenteil es freut mich in deine Augen zu sehen. Wieder erklingt dieses amüsierte Lachen von dir und deine Augen blitzen leicht auf. „Du kennst auch die Antwort auf diese Frage.“ Wieder antwortest du mir in Rätseln und beantwortest meine Frage nicht. Aus welchem Grund beantwortest du mir meine Frage nicht einfach? „Wenn ich die Antwort kennen würde, würde ich ja wohl nicht fragen“ fauche ich und wundere mich selbst über meinen Tonfall. Wieder ernte ich dein amüsiertes Lachen, doch dieses mal sehe ich dein Gesicht vor mir. Dieses wunderschöne perfekte Gesicht. Noch dazu dieses amüsierte und leicht spöttische Lächeln das deine wohl geformten Lippen ziert. „Das alles ist nur ein Traum, ich kann dir deine Fragen nicht beantworten.“ Deine tiefe Stimme klingt traurig und ich spüre auf einmal deine kühle Hand auf meiner Stirn. Liebevoll streichst du mir die störende Haarsträhne über meinem rechten Auge weg. „Aber das was ich dir gesagt habe ist wahr. Du kennst die Antwort auf alle Fragen.“ fügst du mit einem amüsierten Ton hinzu und nimmst die Hand wieder von meiner Haut. Was ich sehr bedaure, denn ich mag es wenn du mich berührst. Wieder erklingt ein leises Lachen deinerseits weil du gemerkt hast das es mir gefällt von dir berührt zu werden. „Noch eine Frage...Wer bin ich?“ frage ich dich leise, in dem Wissen das du mir sowieso nicht antworten wirst. Denn das alles ist nur ein Traum...Oder ist es eine Erinnerung? Ich sehe deinen überraschten Blick, der aber sofort in jenes amüsierte Lächeln übergeht welches deine Lippen ständig ziert. „Du bist Ciel Phantomhive!“ Ich blicke dich überrascht an, sehe dich aber nicht wirklich da auch hier alles ineinander verschwimmt. Alles was ich sehe sind deine stechenden Augen. Ich rufe etwas, kann aber meine eigene Stimme nicht mehr hören. Meine Lippen formen lautlos einen Namen. Deinen Namen. „Se...bas..tian...“ Langsam schlug Ciel die Augen wieder auf und blickte hoch zur Decke. Er lag immer noch in jenem Büro in dem er Ohnmächtig geworden war. Aber etwas hatte sich verändert. Der 12-Jährige selbst hatte sich verändert. Ciel streckte die Hand aus und betrachtete sie aus seinem linken Auge heraus, über das rechte war seine Strähne gefallen und diese raubte ihm die Sicht. Für einen kurzen Moment legte er die Hand auf sein rechtes Auge und spürte auf einmal einen stechenden Schmerz. Er schrie, allerdings kam kein laut über seine Lippen. Benommen setzte er sich auf und öffnete das rechte Auge, welches er vor Schmerz geschlossen hatte. Zwar konnte er nichts sehen, doch er spürte das er sich auch äußerlich verändert hatte. Als er die linke Hand hob, bemerkte er das er immer noch die Fotografie in Händen hielt. Ciel Phantomhive trug auf diesem Bild eine Augenklappe über dem rechten Auge und auch auf dem Portrait in der Eingangshalle. Seine Augen weiteten sich als er daran dachte, wie in Trance strich er sich über das rechte Auge. Dann aber blickte er wieder auf die Fotografie in seinen Händen, dieses mal richtete sich seine Aufmerksamkeit aber auf jemand anderen. Zärtlich strich er mit den Fingerspitzen über das Gesicht des Butlers. Lächelnd schüttelte er den Kopf. Nein, Er war kein Butler, zumindest nicht nur. Doch Ciel wusste endlich Wer Er war...Auch Was Er war. „Sebastian...mein Dämon.“ sagte er leise und fing an zu lachen. Endlich wusste er was diese Träume bedeutet hatten, er wusste endlich warum er immer Sebastian gesehen hatte. Es waren keine Träume gewesen. Er hatte sich erinnert. Langsam zog er sich an dem Schreibtisch hoch, ohne das Bild los zu lassen. Diese Fotografie war eine der wichtigsten Erinnerungen für ihn, vor allem wusste er nun wieder wie es zu Stande gekommen war. „Mistkerl....“ murmelte er leise, lächelte aber auch und steckte die Fotografie einfach in seine Brusttasche. Immerhin gehörte das Bild ihm und er würde es niemals hergeben. Ciel verließ das Büro und schloss die Tür hinter sich wieder zu, ehe er über den Flur lief und vor einem alten Spiegel inne hielt. Er hatte Recht behalten, sein rechtes Auge hatte sich verändert. Mit seiner rechten Hand schob er die störende Haarsträhne nach oben. Sein rechtes Auge war nicht mehr blau, zumindest nicht mehr ganz. Ein violettes Mal hatte sich darin eingebrannt und Ciel wusste was dies bedeutete. „Das könnte ein Problem werden.“ seufzte er leise und lies seine Strähne wieder darüber fallen. So wie es Aus sah waren sie immer noch miteinander verbunden, zumindest würden sie es wieder sein. Das Zeichen ihrer Verbundenheit war allem Anschein nach im Augenblick noch deaktiviert. Aber Ciel wusste eines Tages würde es sich wieder aktivieren und dann würde der Dämon ihn finden. Eigentlich sollte er Angst empfinden, doch er tat es nicht. Im Gegenteil er lächelte und sah sein eigenes Spiegelbild ernst an. Endlich wusste er wer er war, er erinnerte sich wieder. „Ich bin...Ciel Phantomhive.“ sagte er leise und fing für einen kurzen Moment an zu lachen. Wie ironisch es war das er den selben Namen wie damals trug. Er wollte das Sebastian ihn bald fand. Er hatte ihm bereits so lange sagen wollen was er empfand. Der Gedanke daran machte ihn traurig. Nie hatte er dem Dämon offenbart das er mehr für ihn empfand als nur Freundschaft. Ciel liebte ihn, für ihn gab es keinen den er so liebte wie Sebastian. Noch trauriger war der Gedanke das er gestorben war bevor er es ihm hatte sagen können. Die Erinnerung an damals tat weh und dennoch sah er es klar vor sich: Es war dunkle Nacht als wir auf der Insel ankamen, das letzte Ziel meiner Reise. Ich wusste das es mein Ende war. Du hattest meine Wunde zwar gut versorgt, dennoch tat sie weh. Ich hatte Schmerzen und empfand Angst vor dem was kommen würde, auch wenn ich das vor dir verbergen wollte. Zärtlich nahmst du mich auf deine Arme und trugst mich einen Weg entlang, solange bis wir unser Ziel erreicht hatten. Du wusstest das ich Angst hatte, sagtest aber nichts und ludst mich auf einer steinernen Bank ab. Niemand außer uns beiden war hier, abgesehen von den Krähen die spöttisch auf uns herab sahen. Ich sagte dir das du meinen Körper den Krähen überlassen sollst, sobald du dir genommen hast was dein ist. „Wird es wehtun?“ fragte ich mit leiser Stimme und blickte dir in die Augen. In diese wunderschönen roten Augen die ich schon immer geliebt habe. Doch ich hatte dir nie gesagt was ich für dich fühlte. Das einzige Gefühl das du nicht durchschaut hattest. „Etwas...aber ich werde es so Schmerz frei wie möglich machen.“ Deine tiefe melodische Stimme hatte etwas beruhigendes. Ich wusste das du mich nie belügen würdest und dennoch... „Nein, mach es so schmerzvoll wie du nur kannst. Ich will das sich mein Schmerz für immer in meine Seele brennt.“ antwortete ich dir mit einem sachten lächeln. Ich wusste das meine Seele durch den Schmerz noch reizvoller für dich sein würde. Das war ich dir schuldig. Dein Blick war für einen kurzen Moment überrascht, doch dann verzogen sich deine Lippen zu einem lächeln. „Ja, mein Herr.“ war deine Antwort. Ein letztes mal das ich diese Worte von dir vernahm und du vor mir auf die Knie gingst. Mit deinen Zähnen zogst du dir schließlich deinen Handschuh aus und kamst auf mich zu. Ich schloss meine Augen und spürte im nächsten Moment wie deine kühle Hand meine Wange streichelte und mir die Augenklappe herunter riss. Automatisch spannte mein Körper sich an und machte sich auf das gefasst was kommen würde. Ich wusste das es jeden Moment vorbei sein würde. Doch mein Ende kam nicht. Ich riss die Augen auf ,als ich auf einmal deine Lippen auf den meinen vernahm. Aber ich machte keinerlei Anstalten mich zu wehren. Verwirrt sah ich in deine glühenden Augen. Den Kuss hattest du bereits gelöst. Ich verstand dich nicht. Weshalb hattest du dir nicht genommen was dir zustand? „Warum?“ kam es leise über meine Lippen und ich ertappte mich dabei wie ich fassungslos zu dir sah. Doch du gabst mir keine Antwort auf meine Frage. Deine wohl geformten Lippen blieben verschlossen. „Warum?“ wiederholte ich etwas nachdrücklicher und spürte wie Zorn in mir aufstieg. Wie konnte dieser Dämon es nur wagen? Nach all dem was ich durch gemacht hatte, ließ er mich nun einfach am Leben. Dabei wünschte ich mir den Tod. Erneut bliebst du stumm und hobst mich lediglich auf deine starken Arme, um mich zu jenem Boot zurückzubringen. Wolltest du mich etwa wieder zurück nach London bringen? Obwohl alles zerstört war? Ich selbst konnte immer noch nicht fassen was passiert war. „Sebastian was zum Teufel...“ setzte ich an, doch ich wurde unterbrochen, von mehreren Schüssen. Du fingst einige der Kugeln mit deiner rechten Hand auf, konntest aber nicht alle aufhalten. Eine Kugel traf. Ich riss verwirrt und entsetzt zugleich die Augen auf und fiel auf den kalten Boden. Alles was ich fühlte war Schmerz. Ich spürte wie das Leben langsam aus mir herausfloss. Sebastian selbst sah entsetzt zu mir und schleuderte die aufgefangenen Kugeln mit aller Kraft gegen die Angreifer. Alles um mich drehte sich. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Alles was ich noch fühlte waren deine starken Arme.. Und den dumpfen klang deiner Stimme. „CIEL!“ Vermutlich hattest du meinen Namen geschrien, doch ich hörte es nur ganz leise. Deine weiteren Worte verstand ich schon nicht mehr. Aber es war das erste mal das du mich bei meinem Namen gerufen hattest. Verzweifelt krallte ich mich an dir fest und sah dich an. Viel von dir konnte ich allerdings nicht mehr erkennen. Ich sah alles nur noch verschwommen. „Sebastian...i...ich...“ brachte ich nur heraus und krallte mich umso fester in den schwarzen Mantel Sebastians. Es gab so vieles was ich dir noch sagen wollte, aber ich brachte kein weiteres Wort mehr heraus. Meine Finger verloren langsam an Kraft und meine Augen schlossen sich. An diesem Tag starb ich. Kapitel 1: Black Butler ----------------------- Mit einer langsamen Bewegung öffnete Ciel Phantomhive seine blauen Augen und blickte an die Zimmerdecke. Zumindest versuchte er zu erahnen wo sie war, denn er lag in völliger Dunkelheit. Er drehte den Kopf leicht um auf den Wecker zu sehen der auf dem Nachtisch stand. Das leuchtende Zifferblatt zeigte an das es gerade mal drei Uhr morgens war. Brummelnd kniff der Junge wieder die Augen zu und drehte sich in seine übliche Schlafposition. Doch er konnte einfach nicht mehr einschlafen. „Na ganz toll.“ brummelte der 16-Jährige missmutig und setzte sich in seinem Bett auf. Jeder normale Mensch hätte wohl in dieser Situation die Nachttischlampe angeschaltet, aber Ciel war anders. Er mochte die Dunkelheit in der er saß, so wie er sie immer gemocht hatte. Die Dunkelheit war auch in diesem Leben sein verbündeter. Jedoch spielte sie ihm manchmal streiche. Ab und zu sah er Dinge die gar nicht da waren. Gestern hatte er sich zum Beispiel eingebildet ein rotes Augen paar zu sehen, welches ihn angesehen hatte. Ein leises seufzen entkam seinen Lippen als er daran zurück dachte. Im ersten Moment hatte er tatsächlich geglaubt das Sebastian in seinem Zimmer stand, was sich aber zwei Sekunden später als Täuschung herausgestellt hatte. Ciel vermisste den Dämon, sogar sein spöttisches Lächeln fehlte ihm auf einmal. Eigentlich hatte er gehofft das Sebastian auftauchen würde sobald Ciel seine Erinnerungen vollständig zurück hatte. Jedoch hatte er falsch gelegen, der Dämon war nicht zurückgekehrt. Langsam fragte sich Ciel wozu diese Erinnerungen dann überhaupt gut waren. Es wäre ihm lieber gewesen wenn er sich nicht an sein altes Leben erinnert hätte. Vieles wäre ihm dadurch erspart geblieben, insbesondere der Liebeskummer. „Verfluchter Dämon.“ knurrte der blauäugige und stand schließlich auf. Mit vorsichtigen Schritten durchquerte er das Zimmer und zog die Vorhänge zur Seite die sein großes Fenster zierten. Ein kleines lächeln legte sich auf seine Lippen als er auf den Garten blickte, der unter seinem Fenster lag. Der Vollmond tauchte die blühenden Bäume und Pflanzen in ein atemberaubendes Zwielicht. Ciel hatte den Garten schon immer gemocht, auch in seinem früheren Leben. Immer wenn er auf die gepflegten Pflanzen blickte, sah er Finny vor sich. Der ehemalige Gärtner war ein sehr offener und fröhlicher Mensch gewesen, der die Natur liebte. Finny war jedoch auch ein ziemlicher Chaot gewesen, um genauer zu sein waren alle seine Hausangestellten Chaotisch gewesen. Und vor allem sehr laut. Es hatte damals keinen Tag gegeben an dem Ruhe geherrscht hatte. Maylene, seine damalige Maid hatte auch ständig irgendein Chaos angerichtet. Meistens hatte sie das Geschirr fallen gelassen. In Sebastians Anwesenheit war sie sogar noch viel tollpatschiger gewesen. Sein Koch Bard war auch nicht viel besser gewesen. Wenn man ihn einmal aus den Augen gelassen hatte, hatte er die ganze Küche in die Luft gejagt. Ciel musste leise lachen als er daran dachte. Diese drei hatten ständig irgendetwas angestellt, wofür sie auch ständig böse Blicke Sebastians geerntet hatten. Wenn er so darüber nachdachte hatte er eigentlich die besten Angestellten der Welt gehabt. Sie hatten zwar viel angestellt,aber viel Leben in das Phantomhive Anwesen gebracht. Aber sie waren am selben Tage gestorben wie er. Der 13-Jährige Junge von damals existierte nicht mehr. Die Geschichtsbücher erwähnten zwar Graf Ciel Phantomhive, gaben aber nur notdürftige Informationen. Alles was man nachlesen konnte war das der Junge seine Eltern mit zehn Jahren verloren hatte und selbst das Geschäft seines Vaters übernommen und für drei Jahre geleitet hatte. Mit dreizehn Jahren war der Junge schließlich unter mysteriösen Umständen gestorben. Allerdings gab es auch viele Theorien zu seinem Tode. Eine war lächerlicher als die andere. Was Ciel allerdings sehr gewundert hatte, war das man seinen damaligen Butler namentlich erwähnt hatte. Sebastian Michaelis war stets an der Seite des Jungen gewesen und spurlos verschwunden als Ciel Phantomhive gestorben war. Viele vermuteten deshalb das er es gewesen war der den 13-Jährigen getötet hatte. Sollten diese Narren doch glauben was sie wollten, Ciel war das ganze relativ egal. Er kannte schließlich die Wahrheit. Ciel wusste was damals wirklich geschehen war und auch das Sebastian nicht derjenige gewesen war der ihn getötet hatte. Obwohl er eigentlich das Recht dazu gehabt hätte. Schließlich hatte er dem Dämon seine Seele versprochen, aber er hatte sie sich nicht genommen. „Dieser Idiot...“ murmelte er leise und lächelte melancholisch. Allem Anschein nach hatte Sebastian auf seine Seele verzichtet. Und das obwohl er gestorben war. Eigentlich sollte sich der 16-Jährige darüber freuen, doch er tat es nicht. Sein jetziges Leben war ruhig und er hatte noch seine Eltern. Eigentlich mangelte ihm an nichts und dennoch fehlte etwas. Jemand fehlte und Ciel wusste nur zu gut wer es war. Er wollte dieses Leben nicht, sondern ihn. Ciel war bereit alles dafür herzugeben, alles was er wollte war seinen damaligen Butler. Doch so wie es aussah konnte er lange darauf warten. Inzwischen hatte er den Glauben daran aufgegeben das Sebastian ihn mit sich nehmen würde. Wenn der Dämon gewollt hätte, dann hätte er ihn auch gefunden. Immerhin war für den rotäugigen nichts unmöglich gewesen. Wahrscheinlich hatte er sich nicht einmal die Mühe gemacht Ciel zu suchen. Warum sollte er auch? Ciels Tot hatte sich bereits vor drei Jahrhunderten ereignet, der Dämon hatte ihn bestimmt längst vergessen. Bei dem Gedanken daran füllten sich seine Augen mit Tränen. Es tat ihm weh daran zu denken. Schließlich liebte er den Dämon immer noch. Der Junge hob leicht den Kopf und blickte somit direkt in sein Spiegelbild im Fenster. Er bot einen erbärmlichen Anblick. Seine Augen waren bereits leicht gerötet und über seine Wangen liefen nach wie vor salzige Tränen. „Lächerlich...“ murmelte er leise und rieb sich mit der Hand die Tränen weg. Erneut sah er sich sein Spiegelbild an. Eigentlich war an ihm nicht wirklich etwas besonderes, sah man einmal von seinem rechten Auge ab. Wenigstens konnte man nur von nahem das Siegel darin erkennen. Nicht einmal seine Eltern wussten davon. Seit jenem Tag trug er stets eine Augenklappe darüber. Mit einem leisen lachen legte er die Hand über sein rechte Auge um es zu verdecken. Er fühlte sich inzwischen wirklich wie damals, abgesehen davon das er inzwischen älter geworden war. Niemand wusste wer er wirklich war, außer dem Butler Tanaka. Als Tanaka ihn vor vier Jahren in jenem Flur stehend gefunden hatte, hatte er ihn angelächelt. Seine Worte hallten noch immer in Ciels Kopf. „Ihr seit also endlich erwacht Junger Herr.“ Dies waren damals seine Worte gewesen. Ciel hatte sich damals fassungslos zu ihm umgedreht und ihn eine Weile lang angestarrt. Tanaka hatte die ganze Zeit gewusst wer Ciel gewesen war und auch das er sich eines Tages daran erinnern würde. Und jener Tag war vor vier Jahren eingetroffen. Der alte Mann war auch derjenige gewesen der ihm die Augenklappe gegeben hatte. Er wusste nicht was Tanaka war und es war für ihn auch nicht wichtig. Schließlich war der alte Butler der einzige mit dem er wirklich reden konnte. Ciel und Tanaka hatten seinen Eltern damals erzählt das der 16-Jährige durch einen kleinen Haushaltsunfall das rechte Auge verloren hatte. Zu Ciels Glück hatten seine Eltern auch nicht mehr weiter nachgefragt oder verlangt das Auge zu sehen. Sie hatten versucht ihn zu trösten und hatten ihm am nächsten Tag einen kleinen schwarzen Welpen geschenkt. Ein lächeln legte sich auf die Lippen Ciels als er an seinen Hund dachte. Inzwischen war er Mittelgroß und reichte Ciel bis zu den Knien. Er hatte es sich nicht nehmen lassen können ihn Sebastian zu nennen. Der 16-Jährige lachte leise als er sich den Gesichtsausdruck des Dämons vorstellte. Ja, Sebastian wäre sicher alles andere als begeistert wenn er hören würde das ein Hund seinen Namen trug. Immerhin wusste Ciel ja wie sehr der Dämon Hunde hasste. Nachdenklich blickte der blau haarige wieder auf den Garten und seufzte leise. Es würde noch einige Stunden dauern bis es hell werden würde, bis dahin musste er sich wohl die Zeit vertreiben. Die Frage war nur:Wie? Um diese Uhrzeit war sicherlich niemand wach. Also musste er sich wohl irgendwie selbst beschäftigen. Der 16-Jährige stand also auf und zog sich erst einmal an, bevor er sich an seinen Schreibtisch setzte und seinen Laptop hoch fuhr. Vielleicht hatte er ja Glück und es war jemand online. Immerhin hatte Ciel viele Freunde im Ausland und er hoffte das wenigstens seine Cousine aus Japan wach war. Meistens nervte sie ihn allerdings mit irgendwelchen Sängern oder Serien. Elizabeth war allgemein eine ziemlich laute und aufgedrehte Person, aber er mochte sie auch irgendwie. Wenn er so darüber nachdachte war sie eigentlich genauso wie seine damalige Verlobte gewesen. Ciel hatte Lizzy schon damals gemocht, aber nicht so sehr wie sie ihn gemocht hatte. Er seufzte leise und loggte sich schließlich ein, in der Hoffnung damit wenigstens ein paar Stunden zu überstehen. Zu seinem Glück war Lizzy sogar online und schrieb ihn auch sofort freudig an, obwohl sie so weit voneinander wohnten hatten sie ein ziemlich gutes Verhältnis. Das gute an seiner Cousine war das sie mit ihm immer auf Englisch schrieb. Denn Ciel war eine Niete in Japanisch gewesen. Der blauäugige hatte sich nie wirklich für diese Sprache interessiert, dementsprechend beherrschte er sie auch nicht. Wenigstens verstand er ein paar Brocken davon. Sie hatten keine fünf Worte miteinander gewechselt als Lizzy schon damit anfing ihm von ihrer aktuellen Lieblingsserie zu erzählen Eigentlich wollte Ciel gar nichts darüber wissen, blieb aber trotzdem höflich und fragte nach dem Namen um wenigstens den Eindruck zu erwecken das er ihr zuhörte. Er dachte sich auch nichts weiter dabei als sie ihm den Japanischen Namen nannte: Kuroshitsuji Ciel wusste zwar nicht was er bedeutete, fand aber das Wort an sich schon furchtbar. Wie konnte jemand nur solch ein Wort aussprechen? Der 16-Jährige versuchte es mehrere male, scheiterte aber daran und gab schließlich auf. Seine Cousine war davon überzeugt das ihm die Serie auch gefallen würde, wenn er sie erst einmal kennen würde und schickte ihm einen Link nach dem anderen. Jedoch ignorierte Ciel diese gekonnt und dachte nicht daran diese zu öffnen. Erst als Elisabeth ihm schrieb das die Serie von einem 12-Jährigen Jungen handelte der seinen Namen trug wurde er stutzig. Ein 12-Jähriger Junge der Ciel Phantomhive hieß? Das konnte kein Zufall sein. Wie in Trance öffnete er schließlich doch einen der Links und wäre vor Schreck beinahe vom Stuhl gefallen. Der Link hatte ein Bild geöffnet auf dem er und Sebastian abgebildet waren. „Was zur Hölle...“ keuchte er entsetzt und blickte fassungslos auf das Bild. Wie konnte das sein? Lizzy schickte ihm auf seine Anfrage hin eine Zusammenfassung der Geschichte und der Junge überflog sie. Auf seiner Sprache übersetzt hieß die Serie Black Butler. Die Serie befasste sich also tatsächlich mit seinem damaligen Leben. Er fragte sich nur was der Grund dafür war. Allem Anschein nach war sie bereits in Japan abgeschlossen und Ciel bat das junge Mädchen ihm doch bitte die Folgen zu schicken. Von dem Schreck hatte er sich wenigstens inzwischen einigermaßen erholt, eigentlich war es gar nicht so abwegig daraus eine Serie zu machen. Um Ciel Phantomhive rankten sich letzten Endes viele Theorien, vor allem was seinen Tod betraf. Und es gab auch eine Theorie das der Junge mit dem Teufel im Bunde gewesen war, was zumindest eine logische Erklärung abgab warum Ciel damals als einziger überlebt hatte. Sobald ihm Lizzy den Link zu den Folgen geschickt hatte, begann er sich die ersten Folgen anzusehen und widerrief seine Theorie gleich wieder. Diese Serie konnte nicht nur auf dem beruhen was in den Geschichtsbüchern stand, dazu war sie zu Detailreich. Kein Geschichtsbuch der Welt gab das Leben des Grafen so detailreich wieder. Und damit meinte er nicht seinen Dämonenbutler. Das Sebastian kein Mensch gewesen war hatten sich viele gedacht. Denn der Butler war zu perfekt gewesen um menschlich zu sein. Merkwürdig war es das die anderen drei erwähnt waren die in seinem Haushalt gedient hatten. Vor allem das sie so realistisch dargestellt wurden. Es war fast so als hätte jemand aus eigener Erfahrung erzählt. Jemand der damals dabei gewesen war. War es vielleicht Sebastian gewesen? Nein, der Dämon hätte sicher kein Interesse daran sich selbst so bloß zu stellen. Die Ereignisse von damals waren schließlich für ihn genauso Privat wie für Ciel. Aber wer war es dann gewesen? Der Junge merkte das sein Verstand sich langsam bereits vernebelte, scheinbar war er dabei wieder müde zu werden. Kopfschüttelnd versuchte er wieder etwas klarer im Kopf zu werden. Er durfte jetzt nicht einschlafen. Es gelang ihm sogar für einen kurzen Moment die Müdigkeit abzuschütteln, als ihm etwas auffiel. Da war noch etwas was ihn stutzig machte, Sebastians Stimme. Es war zwar lange her das er sie gehört hatte, doch er hätte schwören können das es die gleiche war wie damals. Als er Lizzy jedoch nach dem Synchronsprecher fragte, folgte die nächste Attacke ihrerseits. Scheinbar wurde Sebastian von ihrem Lieblingssänger gesprochen, doch seinen Namen wusste sie nicht. Zwar schickte sie ihm mehrere Links mit Liedern und Bildern ,aber Ciel öffnete sie nicht. Er interessierte sich nicht für irgendwelche Sänger. Ciel hatte sich wohl getäuscht. Er seufzte leise und blickte auf die angehaltene Folge von Kuroshitsuji. Das Angehaltene Bild zeigte seinen damaligen Butler Sebastian. Selbst in gezeichneter Form sah er wunderschön und perfekt aus. Fast schon sehnsüchtig strich er über dessen Gesicht. „Ich habe mich wohl geirrt...dabei hatte ich gehofft dich endlich gefunden zu haben.“ sagte er mit einem leisen seufzen. Langsam spürte er wie ihn wieder die Müdigkeit ergriff und versuchte sie erneut weg zu blinzeln. Er wollte wenigstens noch die Folge zu Ende sehen, wollte Sebastians Stimme noch einen Moment lang hören. Auch wenn es erbärmlich war. So konnte er Sebastian wenigstens noch einen kurzen Augenblick sehen. Zudem faszinierte ihn sein altes Leben irgendwie, er musste sogar an einigen Stellen leise lachen. Ciel Phantomhive verstand sich an manchen stellen allerdings selbst nicht mehr, wahrscheinlich weil das alles bereits so lang zurück lag. „Was für ein komisches Kind ich war...“sagte er leise und schüttelte den Kopf. Ob ihm damals bewusst gewesen war wie kindisch er sich verhalten hatte? Vor allem Sebastian gegenüber hatte er sich verhalten wie ein kleines Kind. Er lachte leise als er Sebastians Worte hörte. „Watashi Wa Akumade Shitsuji desu kara~“ Ciel erinnerte sich noch gut daran. Irgendwie hatte es der Dämon genossen diesen Satz zu sagen. „Du bist wirklich ein Idiot.“sagte er leise und schüttelte mit einem Lächeln den Kopf. Jetzt wo es diese Serie gab, hatte er zumindest einen Sebastian Ersatz. Doch er wusste auch das er nicht der einzige war der den Dämon mochte. Selbst Lizzy hatte geschrieben wie süß sie den Butler fand. Etwas was ihm irgendwie gar nicht gefallen wollte. Der Dämon selbst war bestimmt auch nicht sonderlich begeistert darüber das er so begehrt war, denn Ciel vermutete das Sebastian die Serie bestimmt kannte. Ein leises seufzen entkam aus der Kehle des 16-Jährigen. Vielleicht war die Serie auch die Antwort auf die Frage die er sich immer gestellt hatte. Suchte Sebastian ihn überhaupt? Wenn es so war würde die Serie wenigstens erklären weshalb der Dämon ihn nach vier Jahren immer noch nicht gefunden hatte. Es gab bestimmt viele die als Ciel Phantomhive herum liefen. Schließlich war die Serie sehr beliebt und Ciel war sich sicher das es viele gab die ihn cosplayten. Bestimmt gab es auch eine Menge Leute die als Sebastian auftraten. Aber Ciel wusste das keiner wirklich so aussehen würde wie er es tat. Laut Lizzy war ihr Lieblingssänger auch ein Sebastian Cosplayer gewesen, zumindest hatte sie schon Bilder von ihm gesehen. Und laut ihr war er absolut perfekt, woran der blauäugige allerdings zweifelte. Niemand konnte dem echten Sebastian das Wasser reichen. Elisabeth musste wohl merken das mit ihm etwas nicht stimmte, denn sie versuchte ihn irgendwie aufzuheitern. Sie schlug ihm sogar vor ein Gruppencosplay zu veranstalten. Selbstverständlicher weise sollte er Ciel Phantomhive cosplayen, da er ja angeblich perfekt zu dieser Rolle passte. Sie selbst würde Elizabeth machen, was ihn nicht sonderlich überraschte. Als er widersprechen wollte, schrieb sie ihm das sie kein nein akzeptieren würde. Also musste er sich wohl fügen. „Nervensäge.“knurrte der blauäugige leise. Elisabeth kannte ihn wohl wirklich gut. Manchmal etwas zu gut. Er versprach ihr aber das Cosplay fertig zu haben wenn er sie das nächste mal in Japan besuchte. Da Lizzy ein sehr ungeduldiger Mensch war und ihren 'süßen' Cousin so schnell wie möglich sehen wollte, schlug sie ihm vor das er sie doch nächsten Monat besuchen sollte. Ihr Lieblingssänger gab zu jenem Zeitpunkt ein Konzert und sie wollte das Ciel sie ihm Kuroshitsuji Cosplay begleitete. Der 16-Jährige gähnte leise und spürte wie ihm langsam wieder die Augen zu fielen. Er musste wirklich dringend ins Bett. Also versprach er seiner Cousine, dass er sie nächsten Monat besuchen würde und mit ihr auf dieses dämliche Konzert gehen würde. Ihre Antwort fiel mehr als nur Begeistert aus und Ciel stoppte den Redeschwall schnell indem er ihr ankündigte das er müde war und sich nun noch etwas hinlegen würde. Inzwischen war es fünf Uhr gewesen. In zwei Stunden würde er wieder geweckt werden. Er klappte den Laptop einfach zu und versuchte aufzustehen, was ihm allerdings erst nach dem dritten Versuch gelingen wollte. Nun wo er nicht mehr mit der Serie beschäftigt war spürte er erst wie müde er war. Für einen kurzen Moment zierte ein Müdes lächeln seine Lippen und er ließ sich auf das große weiche Bett fallen. Die Mühe sich um zuziehen machte sich der Junge nicht mehr. „Sebastian...wo bist du nur...“murmelte er noch, ehe er ihm endgültig die Augen zufielen und er in die Welt der Träume glitt. Kapitel 2: A long Day --------------------- Als sein Wecker ertönte, schreckte der 16-Jährige Junge hoch und rieb sich müde über die Augen. Nach dem Zifferblatt zu urteilen war es sieben Uhr. „Verdammter Wecker.“brummte er leise und setzte sich benommen auf. Irgendwie kam es ihm vor als hätte er höchstens fünf Minuten geschlafen, dabei waren es zwei Stunden gewesen. Wenn es nach ihm gegangen wäre, dann hätte er sich jetzt umgedreht und einfach weiter geschlafen. Aber leider ging es nicht nach ihm. In spätestens zehn Minuten würde Tanaka rein kommen um ihn zum Frühstück zu holen. Gähnend strich sich Ciel durch das verwuschelte Haar und streckte sich ausgiebig. Es war eine lange Nacht gewesen und der Junge hatte sich immer noch nicht wirklich an den Gedanken gewöhnt das sein Leben zu einer Serie geworden war. Er seufzte leise, stand langsam auf und blickte in den Spiegel. Man sah ihm deutlich an wie müde er war. Es musste wirklich schlimm gewesen sein wenn er sogar in Kleidern eingeschlafen war. Rasch bürstete er sich das Haar und versuchte wenigstens etwas Ordnung in seine Frisur zu bekommen. Mit den Fingerspitzen strich er über die Augenklappe die vor ihm auf der Kommode lag und legte sie an. Inzwischen war er es ja geübt. „Guten Morgen Junge Herr.“ertönte die gut gelaunte Stimme des alten Butlers und Ciel drehte sich müde um. „Morgen.“antwortete er leise und etwas brummig. Wenn er müde war konnte er unangenehm werden. Ciel hoffte lediglich das seine Müdigkeit keine allzu großen Ausmaße angenommen hatte. Besorgt blickte der alte Mann den 16-Jährigen an und schloss die Tür hinter sich. „Ist etwas nicht in Ordnung?“fragte er den jüngeren leise. Der blauäugige hob leicht die Hand um sein Gähnen zu verstecken und lehnte sich gegen die Wand. „Wir haben ein Problem.“sagte er leise zu seinem Butler und erzählte ihm was er gestern Nacht von Lizzy erfahren hatte. Schließlich ging es Tanaka genauso etwas an wie ihm selbst. Der Butler seufzte leise und sah ihn nachdenklich an. „Das ist in der Tat ein Problem.“ seufzte er leise , während er das Fenster öffnete. Ciel blickte ihm nachdenklich hinterher und löste sich schließlich von der Wand. „Ich habe gestern Nacht noch nicht allzu viel in Erfahrung bringen können...Aber die Serie scheint in England verboten zu sein.“sagte der Junge ernst und rückte sich noch einmal die Augenklappe zurecht. „Ich würde zu gerne wissen weshalb.“fügte Ciel leise hinzu. In seinen Worten versteckte sich so etwas wie ein kleiner Befehl, welchen Tanaka mit einem Nicken zur Kenntnis nahm. „Ich werde mich darum kümmern, Junger Herr.“verkündete er förmlich und verließ mit Ciel langsam das Zimmer. Der 16-Jährige vertraute Tanaka und er hoffte das der Butler etwas herausfinden würde. Er lief zusammen mit dem alten Herrn die Treppe herunter und wurde in der Eingangshalle stürmisch von seinem Hund Sebastian begrüßt. Ein lautes Lachen entkam der Kehle des Jungen und er schloss beide Arme um den warmen Hund. Ciel liebte dieses Tier, genauso sehr wie der Hund ihn liebte. Zärtlich strich er durch das schwarze Fell und kraulte ihn hinter den Ohren. Das Tier wedelte begeistert mit dem Schwanz, blickte ihn aus seinen treuen braunen Augen an und leckte ihm anschließend mit der nassen Zunge quer übers Gesicht. „Sebastian!“tadelte ihn der blauäugige und hielt den Kopf des Tieres für einen kurzen Augenblick fest um ihn ernst an zu sehen. „Das darf man nicht!“fügte er ernst hinzu und der Hund senkte mit einem leisen wimmern den Kopf. Ciel strich Sebastian noch einmal zärtlich über den Kopf und eilte anschließend in den Speisesaal. Seine Eltern und Tanaka erwarteten ihn bereits. „Du siehst müde aus Ciel, hast du schlecht geschlafen?“fragte seine Mutter besorgt und schloss ihn sanft in die Arme. Lächelnd erwiderte ihr Sohn die Umarmung und blickte zu ihr hoch. „Ich bin lediglich etwas zu früh aufgewacht.“erwiderte er kopfschüttelnd und gab seiner Mutter einen Kuss auf die Wange. Er wollte nicht das sie sich immer um ihn sorgte, wusste aber das er es leider nicht verhindern konnte. Mit einem Lächeln begrüßte er seinen Vater und ließ sich anschließend wieder auf den Platz neben seiner Mutter fallen. Heute stand für Ciel viel auf dem Plan: Geige üben, Klavier spielen und Fechten. Ein leises seufzen entfuhr seinen Lippen als er daran dachte, wenigstens musste er heute nicht Tanzen. In seinem früheren Leben hatte er es gehasst da er kein Talent dazu gehabt hatte. Als er an Sebastians verzweifelten Gesichtsausdruck dachte,musste er leise lachen. Damals hatte er verzweifelt versucht ihm das Tanzen beizubringen. Ergebnislos. Inzwischen mochte Ciel das tanzen. Nur heute war er lediglich zu erschöpft. Als er anfing sein Frühstück zu essen, fiel ihm etwas ein und er sah seine Eltern fragend an. „Ich würde nächsten Monat gerne zu Elizabeth fliegen, wäre es möglich mir bis dahin etwas Nähen zu lassen?“fragte er die beiden leise und erntete erstaunte Blicke. „Wieso denn so plötzlich?“ Der Blick seines Vaters war fragend, aber gleichzeitig auch verwirrt. Ciel nippte an seinem Tee und setzte die Tasse ab, bevor er wieder zu seinen Eltern blickte. „Lizzy hat mich gebeten mit ihr auf ein Konzert zu gehen...und dafür haben wir uns etwas besonderes ausgedacht was Kleidung betrifft.“erklärte er und hoffte das würde seine Eltern zufrieden stellen. Natürlich wollte er nicht nur wegen Elizabeth nach Japan. Er hoffte auch das er dort Sebastian finden würde. Irgendwie hatte er das Gefühl das der Dämon dort war. Seine Eltern blickten sich kurz ratlos an, dann aber lächelte seine Mutter und legte ihre Hand auf die ihres Sohnes. „Ich lasse den Schneider nachher kommen.“antwortete sie ihm sanft und Ciel nickte, ehe er aufstand. „Er soll nach der Klavierstunde in mein Zimmer kommen.“sagte er mit einem lächeln und gab den beiden noch einen Kuss auf die Wange. Dann ging er aus dem Raum zu seiner Geigenstunde. Der Lehrer den er hatte war nämlich nicht gerade geduldig. Genau wie Sebastian. Ciel begrüßte ihn höflich und setzte dann die Geige an. Er schloss die Augen und fing, zur Verwunderung des Lehrers, an zu spielen. Das Stück war dem Jungen bereits bekannt. Es war jenes Stück das ihm der Dämon damals beigebracht hatte. Sobald das Stück beendet war,öffnete er die Augen langsam wieder und sah seinen Lehrer fast schon herausfordernd an. „Gut gemacht Junger Herr.“ lobte dieser ihn und schlug die Seite um. Nun sollte Ciel ein anderes Stück spielen, eines das er noch nicht kannte. Seufzend setzte der Jüngere die Geige erneut an und begann das unbekannte Stück zu spielen. Leider nicht ganz ohne Fehler, was ihn ziemlich ärgerte. Er wurde immer wieder von seinem Lehrer unterbrochen und irgendwann beendete dieser die Stunde und entließ den Jungen. Ciel war froh endlich aus dem Unterricht zu kommen, für ihn hatte das Geige spielen keinen Reiz mehr. Außerdem hörte er lieber zu anstatt zu spielen. Früher hatte er immer dem Spiel Sebastians gelauscht. Es war immer beruhigend gewesen den sanften Melodien zu lauschen die der Dämon beherrscht hatte. Ein sanftes Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er daran zurück dachte. Nur zu gerne wüsste er was Sebastian machte und vor allem wo er sich befand. Als er den Saal betrat indem das Klavier stand, erlebte er eine Überraschung. Seine Mutter saß daran und spielte verträumt eine alte Melodie zu der sie leise sang. „London Bridge is falling down, falling down, falling down. London Bridge is falling down...“sang sie leise, ehe Ciel einstimmte. „My fair Lady.“schlossen sie beide ab und seine Mutter drehte sich verwirrt zu ihm um. Dann aber lächelte sie und klopfte auf den Platz neben sich. „Setz dich zu mir Schatz.“ lud sie ihn ein und der 16-Jährige folgte ihrer Einladung. Er fragte sich allerdings was sie hier machte. Eigentlich sollte seine Stunde gleich anfangen, doch so wie es aussah würde sich der Zeitplan wohl verschieben. „Du erinnerst dich also noch an das Lied.“ hörte er auf einmal seine Mutter sagen und schenkte ihr ein Lächeln. Natürlich erinnerte er sich an jenes Lied. Es hatte ihn in seinen Albträumen lange verfolgt. Obwohl es eigentlich ein normaler Kinderreim gewesen war. „Ich glaube es zählt zu den Dingen die man unmöglich vergessen kann.“antwortete er ihr mit einem leisen lachen. Abgesehen von seinen persönlichen Erfahrungen mit diesem Lied, verfolgte der Rhythmus einen wirklich. „Das ist allerdings wahr.“lachte sie leise und begann wieder eine Melodie zu spielen. Ciel selbst legte seine Finger ebenso auf das Klavier um an ihrem Spiel teilzuhaben. Solche Momente zwischen ihnen waren selten, eigentlich konnte sich der blauharrige nicht erinnern wann er das letzte mal mit seiner Mutter Klavier gespielt hatte. Aber er genoss es und er wusste das es seiner Mutter ebenso erging. Zärtlich legte sie einen ihrer Arme um Ciel und zog ihn etwas an sich. „Willst du mir nicht erzählen was dich bedrückt?“fragte sie ihren Sohn leise und hielt mit ihrem Spiel inne. Als seine Mutter spürte sie natürlich was in ihm vorging. Der blauäugige blickte sie für einen kurzen Moment fragend an, schüttelte dann aber mit einem traurigen Lächeln den Kopf. „Das kann ich nicht.“erwiderte er leise und nahm selbst seine Hände vom Klavier. Er fühlte sich nicht wohl dabei seiner Mutter Sorgen zu bereiten, aber es ging nicht anders. „Es tut mir leid.“fügte er ehrlich hinzu und sah auf die Tastatur vor sich. Die betrübten Blicke seiner Mutter konnte er nahezu spüren. Es tat ihm weh. Ein leises seufzen erklang aus ihrem Munde und sie schloss ihren Jungen sanft in die Arme. „Ich verstehe zwar nicht den Grund, aber ich werde nicht weiter nach fragen.“sagte sie mit einem lächeln zu Ciel und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Beide vernahmen auf einmal ein Räuspern hinter sich und drehten sich um. Der Klavierlehrer war wohl gerade erschienen, was Ciel zum seufzen brachte. Bettelnd blickte er seine Mutter an und versuchte so traurig wie möglich zu wirken. „Können wir die Klavierstunde für heute nicht ausfallen lassen? Ich würde lieber etwas mit dir machen.“fragte er seine Mutter leise und versuchte den Bettelblick noch etwas zu verstärken. Normalerweise hasste er es sich wie ein Kind zu benehmen, aber er war einfach nicht in der Stimmung Klavier zu üben. Vor allem nicht mit jenem Lehrer. Wahrscheinlich lag es an seiner Müdigkeit. Verwirrt schaute sie zu ihm runter, lächelte dann aber und wandte sich zu seinem Lehrer um. „Ich glaube mein Sohn fühlt sich nicht so wohl. Wir lassen die Klavierstunde für heute ausfallen.“ Ein sanftes Lächeln zierte ihre Lippen und sie blickte den Lehrer freundlich an. Jener schien ganz und gar nicht davon begeistert zu sein. Schließlich war er nun umsonst hierhin gekommen. „Ihr Gehalt bekommen sie natürlich trotzdem.“fügte sie unbeeindruckt fort und der Lehrer nickte endlich und verließ den Raum. Ein erleichtertes seufzen entkam den Lippen des 16-Jährigen und er ließ seinen Kopf kurzerhand auf die Tastatur fallen. „Was ist der wirkliche Grund?“fragte seine Mutter ihn amüsiert und strich ihm sanft durch das blaue Haar. Verdammt! Sie merkte aber auch wirklich alles. War Ciel so ein schlechter Schauspieler? Oder konnte sie ihn so einfach durchschauen? Vermutlich stimmte beides. Müde hob er den Kopf und lächelte seine Mutter matt an. „Ich bin nur etwas müde und aufgewühlt.“antwortete er ihr dieses mal wahrheitsgemäß und setzte sich wieder vernünftig hin. „Das liegt nur daran das ich um drei Uhr Nachts aufgewacht bin.“fügte er brummelnd hinzu. Wenn er es recht bedachte, dann hatte er in der vorherigen Nacht auch nicht gerade gut geschlafen. Bei Lizzy würde es ihm auch nicht anders ergehen. Die Zeitumstellung würde schon unangenehm genug werden. Mit einem verständnisvollen Lächeln fuhr sie ihrem Sohn durchs Haar und rief Tanaka zu sich. Sie wollte das er ihnen beiden einen Kaffee in das Kaminzimmer brachte. Elegant erhob sie sich und strich sich das blonde Haar zurück. „Na komm, lass uns ins Kaminzimmer gehen.“ lachte sie leise und wartete bis auch Ciel sich erhoben hatte. Gähnend strich sich der Junge kurz durchs Haar und folgte seiner Mutter in jenes Zimmer. Tanaka hatte ihnen bereits den Kaffee serviert und der 16-Jährige ließ sich auf einen der Sessel fallen. Er war Todmüde und das obwohl es gerade einmal Zeit für das Mittagessen war. Seufzend nahm er die Tasse in seine Hand und nippte daran, vielleicht brachte der Kaffee ihm ja seine Lebensgeister zurück. In seinem früheren Leben hatte er jenes Getränk gehasst, inzwischen mochte er es eigentlich ganz gerne. „Sollen wir das Fechten lieber auch verschieben?“fragte seine Mutter besorgt, doch Ciel schüttelte nur den Kopf. Durch das Fechten hatte er wenigstens etwas Bewegung. „Nein ich versuche irgendwie durchzuhalten.“erwiderte er mit einem verschmitzten Lächeln und nahm noch einen kräftigen Schluck des Kaffees. „Ich will nicht zu viel nach holen müssen.“ Ciel war klar das er die Klavierstunde auch würde nachholen müssen. Wahrscheinlich sogar an einem Wochenende. Die blonde Frau ihm gegenüber fing leise an zu lachen und blickte ihn für einen kurzen Augenblick amüsiert an. „Sind wir so streng zu dir?“fragte sie ihn lachend und lehnte sich etwas weiter in den Sessel zurück. Für einen kurzen Moment wollte Ciel tatsächlich mit einem 'Ja' antworten, erinnerte sich dann aber an seinen damaligen Tagesablauf. Sebastian war damals wirklich erbarmungslos und streng gewesen, dagegen waren sein jetziges Leben wirklich eine Kleinigkeit. „Nein, es könnte schlimmer sein.“antwortete er mit einem sanften Lächeln und trank seine Tasse schließlich aus. Das Koffein entfaltete sogar langsam seine Wirkung und verbannte die Müdigkeit vorübergehend. Nachher würde er noch eine Tasse trinken, soviel war sicher. Auch seine Mutter hatte ihre Tasse geleert und bat Tanaka ihnen gleich noch eine zu bringen. Sie selbst legte in der Zeit ein Schachspiel auf den Tisch. Etwas was Ciel sehr verwunderte. „Wir haben lange nicht mehr Schach gespielt.“ sagte sie leise und stellte die Figuren auf. Ciel hatte wie immer die schwarzen Figuren und wartete auf den ersten Zug seiner Mutter. Ab und zu nippte er an seinem Kaffee und schaltete eine Figur nach der anderen aus. Zumindest solange bis er den König seiner Mutter umzingelt hatte. „Check Mate.“stellte der 16-Jährige ernst fest und blickte vom Spielfeld auf und in das Gesicht seiner Mutter. Er hatte sie mit seinem schwarzen Springer besiegt. Jene Figur mit der er den Dämon immer verglichen hatte. Als ihm dies bewusst wurde, nahm er die Spielfigur in seine Hand und blickte sie traurig an. Etwas wovon seine Mutter zum Glück nichts mitbekam da sie ihre Tasse aus trank. Elegant setzte sie diese wieder ab und stand schließlich auf. Inzwischen war es Zeit für das Mittagessen und die junge Frau wollte ungern zu spät kommen. „Wir hätten dir nicht so gut Schach beibringen sollen.“seufzte sie leise und verließ mit ihrem Sohn langsam das Kaminzimmer. Zum Glück befanden sich Kaminzimmer und Speisesaal in der unteren Etage, sodass sie es nicht allzu weit hatten. Ciel musste leise lachen als er die Worte seiner Mutter vernahm und setzte sich auf seinen Stuhl. Sein Vater war bis jetzt noch nicht erschienen. So wie sein Sohn ihn kannte würde er in der letzten Minute auftauchen. „Nach dem Fechten solltest du dich etwas ausruhen.“sagte seine Mutter leise zu ihm und legte ihm sanft eine Hand auf die Schulter. „Ich werde mir eine Entschuldigung einfallen lassen.“fügte sie mit einem Zwinkern hinzu und sprang auf als ihr Mann soeben den Saal betreten hatte. Lächelnd warf sie sich in seine Arme und küsste ihren Liebsten, ein Anblick der Ciel irgendwie traurig machte. Er wusste das seine Eltern sich liebten und es sich auch gerne zeigten, dennoch empfand Ciel bei dem Anblick der beiden Schmerz. Nur allzu gerne würde er dem Dämon sagen was er fühlte und nahezu alles geben um in seinen Armen liegen zu können. Als dem Jungen dieser Gedanke bewusst wurde, schüttelte er leicht den Kopf. Ciel benahm sich wirklich lächerlich. Langsam kam er sich vor wie ein verliebtes Schulmädchen und das passte ihm gar nicht. Immerhin war er ein 16-Jähriger Junge verdammt noch mal! Verärgert blickte er auf seinen Teller und begann zu essen. An all dem war nur dieser verfluchte Dämon schuld. Was musste er sich aber auch so viel Zeit lassen? „Verfluchter Sebastian.“knurrte er leise und trank einen Schluck aus seinem Glas. So leise schien Ciel jedoch nicht gewesen zu sein, denn seine Mutter blickte irritiert zu ihm. „Was ist mit Sebastian?“fragte sie ihn leise und verwirrt. Der 16-Jährige war so überrascht das er sich kurzerhand an seinem Essen verschluckte. Hustend versuchte Ciel sich wieder einigermaßen zu beruhigen und atmete ein paar mal tief aus als er es geschafft hatte. „Nichts...“antwortete er seiner Mutter schließlich und stand auf sobald sein Teller leer war. „Bis später Mutter...Vater.“fügte er hinzu, gab beiden einen Kuss auf die Wange und verschwand so schnell er konnte aus dem Saal. Seine Eltern sahen ihm besorgt hinterher, insbesondere sein Vater. „Was hat unser Sohn?“fragte er seine Frau besorgt, welche nur leise seufzte und traurig den Kopf schüttelte. „Er will mit mir nicht darüber reden, aber ich mache mir langsam wirklich Sorgen um ihn.“ antwortete sie ihm und blickte noch einmal zur Tür. „Vielleicht sollten wir einen Fachmann holen lassen.“fügte sie ernst hinzu. Eigentlich wollte sie Ciel das nicht antun, aber seit seinem zwölften Lebensjahr stimmte etwas nicht mit ihm. Das ganze hatte sich inzwischen wohl noch verschlimmert. Sein Vater nickte ernst und beschloss in den Kommenden Tagen gleich einen Termin für Ciel zu machen. Wovon dieser allerdings nichts mitbekommen sollte. Zielstrebig steuerte er auf sein Zimmer zu, in welchem sein Schneider schon ungeduldig wartete. „Entschuldigen sie..es hat etwas länger gedauert.“ sagte er leise und strich sich das blaue Haar zurück, ehe er seinen Laptop öffnete um dem Schneider zu zeigen was er für ihn nähen sollte. Er hatte sich für ein etwas aufwendigeres Outfit entschieden. Nämlich das was Ciel in der dritten Folge trug. Sobald es ausgedruckt war und der Schneider ihn abgemessen hatte, zog er sich die Schutzkleidung an, die fürs Fechten nötig gewesen war. Ein kleines Gähnen entkam seinem Mund als er sich auf dem Weg zum Fechten machte. Seine Müdigkeit war im Augenblick verflogen, aber Ciel wusste das es nur eine Frage der Zeit war bis der Kaffee seine Wirkung verlor. Er schenkte seinem Lehrer ein kurzes und anerkennendes Nicken als er die Tür betrat und erhob sich langsam. Bewegung brauchte er nun wirklich dringend. Zum Glück ging er beim Fechten mit Bedacht und Taktik vor, wodurch er es sogar schaffte seinen Lehrer zu beeindrucken. Normalerweise ging Ciel immer behutsam und mit Bedacht vor, er war meistens nicht der Typ der im Affekt handelte. Fechten war genau das was er jetzt brauchte, denn es lenkte ihn ab. Der blauhaarige landete auch einige Treffer gegen seinen Meister, was ihn immer mehr anspornte. Deswegen legte er immer mehr Konzentration in seine Schwertstöße, was eine ganze Weile lang eigentlich gut ging. Jedoch wurde ihm irgendwann für einen kurzen Moment schwarz vor Augen und er stieß kurzerhand gegen seinen Lehrer. „Geht es euch gut Junger Herr?“fragte der Lehrer besorgt und hielt den Jungen immer noch leicht fest. Nicht das dieser am Ende noch umkippte. Ciel zog seine Fechtmaske ab und sah zu seinem Lehrer hoch. Anstelle seines Lehrers sah er jedoch für einen kurzen Moment den Dämon. Sein Blick war zwar besorgt, doch es lag auch jenes spöttische Funkeln in seinen Augen. Kopfschüttelnd schloss Ciel für einen kurzen Moment wieder die Augen und öffnete sie langsam wieder. Sebastian war verschwunden und an seiner Stelle stand wieder sein normaler Lehrer. „Junger Herr?“hakte er noch einmal nach und beschloss Ciel langsam wieder los zu lassen. „Alles in Ordnung.“murmelte der 16-Jährige leise und ließ sein Schwert sinken. „Ich bin nur übermüdet.“fügte er mit einem verzeihenden Lächeln hinzu und bat den Lehrer nochmals um Entschuldigung. „Vielleicht sollten wir lieber für heute aufhören.“sagte sein Meister leise. Die Sorge flackerte nach wie vor in seinen Augen. Ciel nickte jedoch dankbar und verabschiedete sich von seinem Lehrer, ehe er den Raum verließ und auf sein Zimmer zusteuerte. Langsam ging ihm dieser Dämon gehörig auf die Nerven. Es war fast so als ob er ein Spielchen mit ihm trieb. Oder Ciel wurde langsam wirklich verrückt. Er seufzte leise und schälte sich aus dem Schutzanzug, bevor er sich auf das Bett sinken ließ. Es war ihm egal das er das Abendessen verpasste, alles was er nur noch wollte war schlafen. Die Müdigkeit ergriff auch langsam wieder Besitz von ihm und dem Jüngeren fielen die Augen zu. Allerdings war es kein sehr erholsamer Schlaf für den Jungen, denn er wurde von Albträumen verfolgt. Kapitel 3: The Queen -------------------- Seufzend blickte der 16-Jährige Ciel Phantomhive aus dem Fenster und trommelte missmutig mit seinen Fingerkuppen auf dem Tisch herum. Es regnete mal wieder. Die letzten tage über hatte es auch schon geregnet. „Wie immer...“ murmelte er leise und zuckte zusammen als er auf einmal einen lauten Knall hörte. Einer seiner Hauslehrer hatte seinen Zeigestab mit voller Wucht auf den Tisch geschlagen. Scheinbar hatte er inzwischen gemerkt das Ciel nicht mehr zuhörte. „Junger Herr, folgt bitte dem Geschichtsunterricht etwas aufmerksamer.“ erklang die erboste Stimme seines Lehrers. Den Zeigestab zog er wieder an sich und richtete diesen an die Tafel, bevor er seinen üblichen Redeschwall wieder aufnahm. Ciel wusste bereits was kommen würde. Das heutige Thema würde bei der nächsten Stunde abgefragt werden. Für ihn hieß das, dass er den restlichen Tag mit lernen verbringen würde. Also wandte er den Blick von dem grauen Himmel draußen ab und richtete seine volle Aufmerksamkeit auf den Unterricht. Was hätte er bei dem Wetter auch sonst tun sollen? Wenn es nicht gerade regnete, dann war der Himmel dennoch von Wolken verhangen. Hier in England gab es schließlich nur wenig Sonne. //Dämliches Land// dachte er sich brummelnd und verschränkte die Arme vor der Brust. Schlimmer konnte es heute wirklich nicht mehr kommen. Ungeduldig wartete er darauf das die heutige 'Folterstunde' schnell ihr Ende fand. Jedoch wurde ihm dieser Wunsch verwehrt. Die Zeit wollte einfach nicht verstreichen. Ihm kam es so vor,als habe jemand die Uhr absichtlich so gestellt das sie sich nur in Zeitlupe bewegte. Zumindest kam ihm die eine Stunde Geschichte vor als wären es drei Stunden gewesen. Erleichtert atmete der Blauäugige auf als es endlich vorbei war. „Vergesst nicht Junger Herr, die Geschichte unseres Landes ist kostbar.“ verkündete sein Lehrer stolz. Von Ciel erntete er allerdings nur ein missmutiges brummeln. Er hatte inzwischen die Nase voll von Geschichte. Vor allem was das 19. Jahrhundert betraf. Ciel wusste im Gegensatz zu seinem Lehrer wirklich was damals geschehen war. Aber er wusste auch das er dies unmöglich erzählen konnte. Entweder würde man ihn auslachen oder in eine Anstalt stecken. Wahrscheinlich würde eher letzteres zutreffen. Wenn er jemandem sagen würde wer er wirklich war, würde man ihn für verrückt erklären. Wer würde ihm so etwas schon glauben? Ein leichtes schmunzeln legte sich auf Ciels Lippen und er schloss für einen kurzen Moment die Augen. Einen gab es, der ihm glauben würde. Allerdings wusste Ciel nicht wo dieser jemand im Augenblick steckte. Langsam erhob sich der Junge und verließ den Saal. Wie lange würde es wohl dauern bis sie sich wieder sehen würden? Inzwischen war sich Ciel sicher das der Dämon ihn vergessen hatte. Immerhin war das ganze schon so lange her. Er verlangsamte seinen Schritt etwas und blieb schließlich vor einem Spiegel stehen. Der 16-jährige sah blass aus, man konnte ihm ansehen das er in letzter Zeit keinen Schlaf gefunden hatte. Ciel hob die Hand leicht und strich sich über jene Haarsträhne die immer über sein rechtes Auge viel. Ein leises Lachen entkam seiner Kehle als er sich so sah. Sebastian hatte bestimmt kein Interesse an einem 16-Jährigen Kind. Mehr war Ciel schließlich nicht gewesen. „Lächerlich.“ sagte er leise und schüttelte leicht den Kopf. Weshalb verschwendete er überhaupt einen Gedanken an diesen Dämon? Eigentlich war Sebastian es gar nicht wert über ihn so gründlich nachzudenken. Verdammter Butler! Dennoch konnte Ciel nicht anders. Seine Gedanken kreisten nur um seinen Dämonischen Freund. //Okay Ciel, vergiss ihn einfach//ermahnte er sich selbst in Gedanken und verließ schließlich den langen Korridor. Irritiert hielt er inne ,als er sich in der großen Empfangshalle befand. Hunderte von Dienern wuselten hier herum und hätten ihn beinahe umgerannt, wenn er nicht zur Seite gesprungen wäre.“Was geht hier vor?“ fragte er verwirrt und suchte in dem Durcheinander seinen Butler Tanaka. Doch dieser schien nicht hier zu sein. „Klasse..“brummte der Junge und versuchte irgendwie durch die Eingangshalle zu kommen ,ohne von den Bediensteten über den Haufen gerannt zu werden. Irgendetwas stimmte hier nicht. Die Halle sah aus ,als würde sie für irgendetwas vorbereitet werden, doch Ciel wusste beim besten Willen nicht wofür. Der Hektik nach zu schließen, mussten die Vorbereitungen wohl heute Mittag noch abgeschlossen sein. //Was für ein Blödsinn...//dachte sich der Junge und lief einfach quer durch den Raum. Schließlich wollte er hier ja nicht gerade Wurzeln schlagen. Zwar war er neugierig was die Vorbereitungen betraf, übte sich allerdings in Geduld. Mit schnellen Schritten lief er die Treppe hoch ,um so schnell wie möglich in sein Zimmer zu gelangen. Erschöpft ließ er sich auf sein großes Bett fallen und starrte an die Zimmerdecke. Langsam wurde ihm das alles zu viel, er hatte das Gefühl das er gar nicht auf der Welt sein sollte. Ein leises schnauben entkam ihm als er daran dachte. Wenn damals alles nach Plan gelaufen wäre, dann wäre Ciel nun sicherlich nicht mehr auf dieser Welt. Er verstand es einfach nicht. Warum hatte der Dämon seine Seele verschont? Sebastian war schließlich so versessen darauf gewesen sie zu bekommen. Wieso hatte er sich dann nicht genommen was ihm zustand? Seufzend drehte Ciel sich auf die Seite und blickte stur an die Wand. Dieser Dämon raubte ihm den letzten Nerv, genau wie damals. Ciel verstand einfach nicht was in 'diesem Ding' vorging. Schon damals hatte er ihn durch sein Verhalten irritiert. Doch je länger er darüber nachdachte, umso irritierter wurde er. Wie zum Teufel hatte Sebastian es nur geschafft ihn dermaßen durcheinander zu bringen? Mit einem Ruck setzte er sich wieder auf und rieb sich leicht die Schläfen. Dieses ganze Nachdenken machte ihn noch krank. „Sebastian...“ murmelte er leise und blickte in Richtung Fenster. Noch immer regnete es. Wie so oft. Langsam stand der Blauäugige auf und setzte sich auf den Fenstersims. Sehnsüchtig strich er über das kalte Glas und presste seine Wange leicht daran. Seine Augenlider senkten sich leicht und er schloss für einen kurzen Moment die Augen. Er lauschte dem Regen. In letzter Zeit war wirklich viel passiert, vieles was er noch verarbeiten musste. Was passierte nur mit ihm? Ciel lachte leise und schüttelte leicht den Kopf, bevor er sich weiter gegen die kalte Scheibe lehnte. Der Dämon würde sich vermutlich köstlich amüsieren wenn er ihn so sehen würde. Wieso vermisste er den schwarzhaarigen nur so sehr? War er wirklich so verliebt in den Dämon? //Ja, verdammt// beantwortete Ciel seine eigene Frage in Gedanken und seufzte. Selbst wenn sie wieder zueinander finden würden, wie groß war schon die Wahrscheinlichkeit das Sebastian seine Gefühle erwiderte? Einfach zu gering. Ciel war sich sicher das Dämonen weder Liebe noch Freundschaft empfinden konnten. Alles was sie konnten war hassen und töten. Zudem welche Zukunft würde ihre Beziehung haben? Ciel war ein Mensch und sterblich, Sebastian dagegen ein Dämon. Sie konnten also gar nicht zusammen sein, selbst wenn der Dämon das gleiche fühlte wie er. Irritiert blinzelte Ciel als er auf einmal etwas warmes an seiner Wange fühlte. Es tat weh daran zu denken. Verflucht wieso weinte er?! Genervt öffnete Ciel die Augen und strich sich die Tränen weg. In seinem früheren Leben hatte er seine Gefühle nie offen zeigen können, nicht einmal gelächelt hatte er. Wie sehr wünschte er sich das nun zurück. „Heulsuse.“beschimpfte er sich selbst und schüttelte den Kopf. Nun war wirklich Schluss damit, immerhin war er Ciel Phantomhive. Und als solcher sollte er sich auch benehmen verdammt nochmal! „Zum Teufel mit Sebastian.“ knurrte er und stand schließlich wieder auf. Ciel musste sich nur ablenken, das war alles. Zumindest hoffte er das, denn der Dämon spukte schon wieder ein seinem Kopf herum. Der 16-Jährige würde wohl nie seine Ruhe vor ihm finden. Vielleicht würde es besser werden wenn er Sebastian finden würde. Wer weiß,vielleicht würde der Dämon ihm dann die Gnade erweisen ihn zu töten. Auch wenn Ciel daran zweifelte. Sebastian war viel zu kaltblütig um so etwas zu tun. Schließlich genoss der Dämon es ,den blauhaarigen leiden zu sehen. Wahrscheinlich war dies auch der einzige Grund ,weshalb er am Leben gelassen worden war. Es war kein Mitleid gewesen, denn der Dämon benutzte ihn nur für seine Spielchen. Weshalb hätte er ihm sonst so oft im Traum erscheinen sollen? Sebastian hatte schließlich einmal mit ihm gesprochen. Aber war es wirklich er gewesen? Vielleicht hatte Ciel sich ja nur gewünscht das es Sebastian gewesen war?! Doch je mehr er darüber nachdachte, umso komplizierter wurde es. Irgendwie entglitten ihm immer wieder die Gedanken. Sie würden sich wohl niemals wieder sehen. Mit einem leisen Seufzen stand er schließlich wieder auf. Es war doch wirklich lächerlich wie er sich benahm, allerdings konnte er irgendwie nicht anders. Auch wenn es mehr als unwahrscheinlich war, so wollte er Sebastian unbedingt finden. Koste es was es wolle.“Du entkommst mir nicht...Dämon.“ sagte er leise und blickte ernst aus dem Fenster. „Du gehörst mir.“ fügte er in ernsterem Ton hinzu. Für einen kurzen Blick zuckte er zusammen. War da nicht eben eine Bewegung am Fenster gewesen? Und hatte er eben nicht ein kaltes Lachen gehört? Irritiert schüttelte er den Kopf. Nein das konnte unmöglich sein. Vermutlich bildete er sich das alles nur ein. Wahrscheinlich war er nur etwas müde von den ganzen Privatstunden geworden. Ciel rief nach seinem Butler Tanaka und ließ sich eine Tasse Tee bringen. Diese brauchte er auch dringend um seine Nerven zu beruhigen. Vielleicht brauchte er langsam wirklich etwas Erholung. Je eher er nach Japan fliegen würde, desto besser. Doch dies würde wohl noch ein wenig dauern. Schließlich musste der Junge noch auf sein Kostüm warten. Es würde für ihn also ein ziemlich langer Monat werden. „Tolle Aussichten...“ murrte er leise und wurde daraufhin fragend von seinem Butler angesehen. „Es ist nichts.“ kam ihm Ciel zuvor um der Frage 'Ist etwas nicht in Ordnung Junger Herr?' Zu entgehen. Tanaka brachte ein leichtes Schmunzeln über die Lippen und goss seinem Herrn schließlich den heißen Tee ein. „Ich verstehe.“ sagte der alte Mann leise und stellte fest das in Ciels Gesicht eine leichte Röte aufstieg. „Ich sagte doch es ist nichts.“ murmelte er leise und wandte den Blick leicht ab. Irgendwie war es ihm peinlich vor Tanaka seine Schwäche zu zeigen. Für ihn war Tanaka mehr als ein Butler, er war wie ein Großvater für ihn. Und er schien ihn ziemlich genau zu kennen. Vielleicht war dies auch der Grund weshalb der Blauäugige sich vor ihm schämte. Als er den sanften Druck von Tanakas Hand auf seiner Schulter spürte, schloss er für einen kurzen Moment instinktiv die Augen. Diese Geste hatte aus irgendeinem Grund etwas sehr beruhigendes an sich. „Tanaka...was bist du eigentlich wirklich?“ fragte er seinen Butler leise. Wie gewohnt hörte er ein leises Lachen über sich, doch er spürte auch den sanften Blick der auf ihm ruhte. „Ein guter Freund eurer Familie.“ antwortete er leise und blickte Ciel in die Augen. Jener lächelte nur leicht und nippte schließlich an seinem Tee. „Es gibt also noch mehr Überirdische Dinge...außer Dämonen, Shinigamis und Engel.“ stellte er leise fest und stellte seine Tasse wieder ab. Neugierig blickte er zu seinem Butler hoch. „Mich würde allerdings wirklich interessieren was du bist...“ fügte er amüsiert hinzu. Jedoch erntete er wieder nur ein schmunzeln von seinem Diener. Mit einer Verbeugung entfernte sich der alte Mann schließlich wieder aus Ciels Zimmer. Scheinbar hatte er noch andere Verpflichtungen denen er nachkommen musste. „Merkwürdig...“ murmelte der 16-Jährige leise und blickte in seine Teetasse. Normalerweise blieb der alte Butler immer um sich ein wenig mit ihm zu unterhalten. Heute war es wohl anders. Was ging heute nur vor sich? Was es auch immer war, man schien es bis jetzt nicht für nötig gehalten haben Ciel irgendetwas zu erzählen. So etwas hasste er. Immerhin bewohnte auch er dieses Anwesen. Er trank seinen Tee langsam aus und trommelte ungeduldig mit den Fingern auf seinem Schreibtisch. Was sollte er tun? Schließlich konnte er nicht einfach irgendeinen von den Dienern fragen die draußen unterwegs waren. Oder doch? Unruhig stand er schließlich von seinem Platz auf und verließ elegant sein Zimmer. Nach wie vor waren alle in hellem Aufruhr und bereiteten alles für die Ankunft eines Gastes. Dem Aufwand nach zu Urteilen musste es wohl ein mehr als wichtiger Gast sein. Stirn runzelnd hielt er schließlich einen der Butler an und blickte ihn ernst an. „Was hat das ganze zu bedeuten?“ Der Butler stockte überrascht und sah auf seinen Jungen Herrn herab. „Wisst Ihr es denn nicht junger Herr?“ fragte er verwirrt. „Was soll ich wissen?“ platzte es schließlich Ciel patzig heraus. Auch seine Geduld hatte einmal ein Ende. Er war ohnehin ein sehr ungeduldiger Mensch gewesen. „D...Die Queen kommt.“ antwortete sein Gegenüber schließlich verblüfft. Die blauen Augen des Jungen weiteten sich. Die Queen? Aber warum zum Teufel hatte ihm das niemand gesagt? Schließlich war er Ciel Phantomhive, Sohn eines großen Unternehmers. Sein Vater war sogar von der Queen zum Ritter geschlagen worden und hatte großes Ansehen bei ihr. Aber wieso war Ciel der einzige gewesen der davon nichts gewusst hatte? „Junger Herr?“ fragte der Diener besorgt und blickte Ciel nun ziemlich verwirrt an. Sobald sich der 16-Jährige von seinem Schreck erholt hatte, setzte er wieder seine ernste Miene auf. „Wieso hat man mich nicht darüber informiert?“ fragte er wütend und verschränkte die Arme vor der Brust. „Sie hat es erst vor zwei Stunden angekündigt.“ erklang die Stimme seines Vaters hinter ihm. Langsam drehte Ciel sich zu ihm um und sah ihn überrascht an. „Vor zwei Stunden erst?“ fragte er nun gänzlich irritiert und stellte aus den Augenwinkeln fest, wie sich der Diener von eben aus dem Staub machte. //Wohl besser für ihn...//dachte sich der junge Adelige und wandte sich wieder seinem Vater zu. „Aber wieso wurde mir nichts gesagt?“ fragte er leise und blickte auf seine linke Schulter. Sein Vater hatte seine Hand darauf gelegt. Doch irgendetwas daran fühlte sich falsch an. Ciel fühlte sich unbehaglich dabei von seinem Vater so berührt zu werden. Bei Tanaka hatte es sich anders an gefühlt. „Du warst mit deinem Unterricht beschäftigt. Ich wollte es dir noch sagen.“ erklärte sein Vater mit einem sanften Lächeln. Sein Sohn versuchte es so gut wie möglich zu erwidern, doch es fiel ihm ziemlich schwer. „Ich verstehe.“ sagte er leise und blickte ernst zu seinem Vater hoch. Irgendetwas beunruhigte ihn an dem Besuch der Queen, doch er wusste nicht was es war. „Ich werde mich dann wohl umziehen gehen.“ fügte er mit einem leichten Lächeln hinzu und lief schließlich an seinem Vater vorbei. Er hatte ein ungutes Gefühl bei dem ganzen. Warum wusste er allerdings selbst nicht. Ciel schloss die Tür hinter sich ab und ließ sich erst einmal auf seinen Sessel fallen. Ihm war das ganze nicht geheuer. Solch eine wichtige Nachricht hätte man ihm auch während des Privatunterrichts sagen können. Der Junge war sich sicher. Eigentlich hätte er nie etwas von dem Besuch erfahren sollen. Doch nun war es so gekommen. „Warum...“ murmelte er leise und sah zum Fenster. Noch immer regnete es. Sie würden die Queen wohl nur drinnen empfangen. „Ist wohl nicht zu ändern...“ sagte er leise und zog sich schließlich um. Immerhin wollte er der Queen auch einen entsprechenden Empfang bereiten. Seine Finger tasteten sich für einen kurzen Moment über die Augenklappe die er trug. Doch anscheinend saß sie noch fest genug. //Ein Glück...// Ein lauter Knall an seinem Fenster durchbrach auf einmal die Stille. Ciel wäre vor Schreck beinahe gegen den Schrank gefallen. Zum Glück hatte er sich gerade noch auf den Beinen halten können. Schwer atmend trat er schließlich auf das Fenster zu und streckte mit zitternden Fingern die Hand nach der Öffnung aus. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und er befürchtete das man es bis über den Flur hören würde. Doch dem war wohl nicht so. Außer ihm schien auch niemand das Geräusch gehört zu haben. Andernfalls wäre hier bereits alles voller aufgeregter Diener. Zitternd öffnete er das Fenster und blickte hinaus. Aber da war nichts. Irritiert blickte Ciel sich aufmerksam um, doch er fand nichts. War es vielleicht ein Vogel gewesen der gegen sein Fenster geprallt war? Doch wenn es einer gewesen war, wo war er jetzt? Unten im Gras schien er zumindest nicht zu sein. „Verdammt...“ knurrte der 16-Jährige und strich sich die nassen Haare aus dem Gesicht. Hatte er sich das ganze vielleicht nur eingebildet? Er schüttelte den Kopf. Nein das war unmöglich. Ein leises Geräusch neben ihm ließ ihn aufhorchen und er sah verwirrt in jene Richtung. Auf seinem Fenstersims saß eine weiße Eule, welche ihn aufmerksam ansah. Langsam streckte Ciel die Hand nach ihr aus. Eine gewöhnliche Eule würde vor ihm zurückweichen. Aber diese hier tat es nicht. Leise musste er lachen als er die weichen Federn des Vogels berührte. „Du bist das gewesen nicht wahr?“fragte er leise und blickte ihr in die Augen. Verletzt schien sie allerdings nicht zu sein. Er fragte sich allerdings wem sie gehörte. Solch ein schönes Tier hatte Ciel in seinem ganzen Leben noch nie gesehen. Sie hatte reines weißes Gefieder und stechend blaue Augen. Der Vogel schien sich auch keineswegs vor Ciel zu fürchten. Im Gegenteil, sie blickte ihn ruhig an und ließ sich sogar streicheln. //Ein hübsches Tier....//dachte er sich lächelnd, wand aber für einen kurzen Augenblick den Blick ab. Jemand hatte an seine Tür geklopft. „Augenblick.“ rief er und weitete überrascht die Augen. Die Eule hatte sich selbstständig gemacht und ihm mit ihrem Schnabel die Augenklappe herunter gezogen. Überrascht sah er den Vogel für einen kurzen Moment an. Auch sie sah ihm starr in die Augen. Jedoch gab sie dann einen laut von sich und erhob sich in die Lüfte. „Warte!“ rief ihr der junge Adelige hinterher und wäre um ein Haar aus dem Fenster gefallen, wenn Tanaka ihn nicht festgehalten hätte. „Junger Herr!“ rief er besorgt und zog Ciel schließlich zurück in das Zimmer. Jetzt wo er wieder im warmen stand, wurde Ciel bewusst wie kalt der Regen gewesen war. Sowohl seine Haare, als auch seine Jacke waren durchnässt. „Das war keine normale Eule...“ murmelte er leise und bekam nicht einmal mit das Tanaka ihm die nasse Jacke aufknöpfte. „Eine Eule? Erzählt mir gleich genauer davon. Zuerst müssen wir euch aus diesen nassen Sachen befreien.“ erwiderte sein Butler ernst und entfernte schließlich Jacke und Hemd von Ciels Oberkörper. „Ah...“ gab Ciel nur zurück und realisierte langsam das er gerade halbnackt vor Tanaka stand. „Das kann ich auch alleine...“ murmelte er leise und trocknete sich mit einem Handtuch ab. Nun musste er sich schon wieder umziehen. Die neue Kleidung wurde von Tanaka bereit gelegt, während Ciel sich daran machte seine Haare so gut wie möglich trocken zu bekommen. Als Tanaka damit beschäftigt war Ciel einen warmen Tee zu holen, zog sich der Junge rasch an. Der Gedanke an jene Eule hatte ihn allerdings immer noch nicht losgelassen. //Das war kein gewöhnlicher Vogel...// dachte er sich und warf einen Blick auf seinen Schreibtisch. Dort stand jenes Bild, welches der Butler damals einfach von Ciel gemacht hatte. Er streckte die Hand danach aus und hielt es fest. War es vielleicht Sebastian gewesen? Mit einem Kopfschütteln verwarf Ciel die Theorie gleich wieder. Der Dämon war schließlich in Gestalt einer Krähe unterwegs. Eine weiße Eule passte nicht wirklich zu ihm. Aber was war es dann gewesen? „Wärmt euch erst einmal auf junger Herr.“ sagte der alte Mann hinter ihm leise und stellte ihm eine Tasse Tee an den Tisch. „Ah...“antwortete der Blauäugige leise und stellte das Bild sanft zurück auf den Schreibtisch. Er nippte an dem heißen Tee und schloss genüsslich die Augen. Nach dem kalten Regen war dies in der Tat eine Wohltat gewesen. Tanaka schmunzelte leicht als er den Anblick des Jüngeren vernahm und legte ihm schließlich noch eine warme Decke um. „Hoffentlich erkältest du dich nicht junger Mann.“ sagte er sanft und erntete ein sanftes Lächeln von Ciel. „Du hast mich schon eine ganze Weile nicht mehr so genannt.“ sagte er leise und blickte in die sanften Augen seines Butlers. „Was hast du dir eigentlich dabei gedacht?“ fragte der alte Mann ernst. Mit einem Schulterzucken antwortete Ciel schließlich. „Da war dieses laute Geräusch.“ setzte er an und deutete zum Fenster. „Ich glaube eine Eule ist dagegen geflogen...zumindest hat es sich so angehört.“ fügte er leise hinzu und nippte noch einmal an dem heißen Tee. „Sie schien aber unverletzt zu sein.“ Tanaka runzelte leicht die Stirn als er das hörte und sah zu seinem jungen Herrn herab. „Das ist aber noch nicht alles....“ fügte Ciel ernst hinzu und tastete kurz über seine Augenklappe. Auch diese hatte er neu angebracht. „Sie ist vor mir nicht zurück gewichen.“ setzte er leise fort. „Im Gegenteil. Sie ist auf mich zugekommen...Und sie hat mir die Augenklappe entrissen.“ beendete er seine Erzählung und sah seinen Butler ernst an. „Ich glaube nicht das sie eine gewöhnliche Eule war.“ sagte er leise und nippte erneut an seinem heißen Tee. Der Vogel war ihm unheimlich gewesen und er fürchtete sich sogar ein wenig vor ihr. //Lächerlich.// ermahnte er sich in Gedanken. Nun fürchtete er sich schon vor einer Eule. Aber auch der alte Butler war etwas unruhig geworden und blickte Ciel nachdenklich an. „Ich werde dem nachgehen sobald ich die Möglichkeit dazu habe.“ Man konnte Tanaka ansehen wie ernst es ihm wahr. Mit einem knappen nicken stand Ciel auf und ließ die Teetasse auf dem Tisch stehen. „Heute wird das ganze wohl nichts mehr.“ stellte er leise fest und seufzte. „Der Besuch der Queen bringt alles durcheinander.“ murrte er und schüttelte leicht den Kopf. Es war nun einmal nicht zu ändern. „Sie wird bald hier eintreffen junger Herr...wünscht Ihr noch etwas?“ fragte Tanaka ihn leise, doch Ciel schüttelte nur den Kopf. „Das wäre erst einmal alles. Ruf mich wenn Sie eingetroffen ist.“ antwortete der blauäugige und blickte seinem Butler hinterher. Eigentlich hatte er nicht sonderlich Lust darauf die Queen zu sehen, jedoch wusste er das er wohl keine andere Wahl hatte. Ein leises seufzen entkam seinen Lippen und er ließ sich erneut zurück in den Sessel sinken. Gedankenverloren starrte er jenes Fenster an. Es war fast so als würde er erwarten erneut die Eule zu sehen. Doch diese ließ sich nicht blicken. Warum auch? Wahrscheinlich machte sich der 16-Jährige wieder einmal zu viele Gedanken. Dennoch hatte er das Gefühl das mit der Eule etwas nicht gestimmt hatte. Sie hatte eine Ausstrahlung gehabt die nicht von dieser Welt war. Genauso wie Sebastian. Doch ein Dämon war diese Eule wohl kaum. „Verdammt.“ knurrte er leise und schlug mit der Faust auf den Tisch. Wenn man Sebastian einmal wirklich brauchte war er nicht da. Wie immer. Also würde Ciel sich wohl mit Tanaka begnügen müssen. Er war so in Gedanken vertieft, das er gar nicht mitbekam wie es klopfte. „Junger Herr?“ fragte eine besorgte Stimme und er spürte erneut eine Hand auf seiner Schulter. „Verdammt Tanaka.“ rief er erschrocken auf und hielt sich die Hand schwer atmend an die Brust. Der alte Mann hatte ihn wirklich mehr als erschreckt. „Kannst du nicht anklopfen?“ fauchte er und stand langsam auf. „Ich habe geklopft junger Herr...Aber Ihr scheint es nicht gehört zu haben.“ erwiderte jener amüsiert und ließ den Jungen erst einmal zur Ruhe kommen. „Entschuldigung.“ murmelte der Junge leise und strich sich die Haare zurück. Er zitterte zwar noch etwas, hatte sich aber schon etwas beruhigt. „Ich war wohl wieder etwas in Gedanken.“ entschuldigte er sich leise und sah Tanaka in die Augen. Doch diese erwiderten seinen Blick erneut unheimlich sanft. „Macht euch nicht so viele Gedanken.“ sagte er leise und strich Ciel die Haare sanft zurecht. „Ihr werdet 'Sebastian' schon finden.“ fügte er schmunzelnd hinzu. Als er Ciels geschocktes Gesicht sah, musste er sogar leise lachen. Es war offensichtlich das Ciel eine Frage auf der Zunge lag, doch er schluckte sie lieber herunter. „Was gibt es denn?“ fragte er also rasch um den Älteren abzulenken. „Euer Schneider ist soeben eingetroffen, er möchte das Ihr euer bestelltes Kostüm anprobiert.“ verkündete er und öffnete schließlich die Tür um den Herren einzulassen. //Schon wieder umziehen...//dachte Ciel sich brummend, zog sich aber dann das Kostüm an. Sogar die Kleinigkeiten waren beachtet worden. Nachdenklich betrachtete Ciel sich im Spiegel und musste leise Lachen. Nun sah er wirklich haargenau aus wie früher. Auch Tanaka hatte sich ein Lächeln nicht verkneifen können. „Ihr seht aus wie früher.“ flüsterte er leise. „Und es steht euch ausgezeichnet.“ fügte er etwas lauter hinzu. „Ah....“ murmelte der Blauhaarige leise und begutachtete sich noch einmal. Zum Glück passte alles perfekt und er musste es nicht noch einmal anprobieren. So schnell wie es ihm möglich war zog er sich wieder um und legte das Kostüm über seinen Stuhl. Dem Schneider zollte er seinen Dank und schickte ihn aus dem Zimmer. „Ich werde es mit nach Japan nehmen.“ sagte er leise zu Tanaka. „Hat es etwas mit Lady Elizabeth zu tun?“ schmunzelte er und erntete einen genervten Blick seines Jungen Herrn. „Auch.“ antwortete er knapp und zog eine Augenbraue hoch als es schon wieder klopfte. Dieses mal war es ein junger Diener. „Junger Herr, die Queen ist soeben eingetroffen. Eure Anwesenheit wird unten erwünscht.“ verkündete er stolz. //Jetzt ist es wohl soweit.// Mit einem knappen Nicken verließ er zusammen mit Tanaka sein Zimmer und gesellte sich zu seinen Eltern. Beide standen nebeneinander in der großen Eingangshalle und warfen Ciel einen besorgten Blick zu. Er begrüßte sie dennoch mit einem Lächeln, welches seine Mutter sogar erwiderte. „Die Queen.“ kündigte jemand feierlich an und lief voraus. Queen Elizabeth begrüßte die Familie mit einem warmen Lächeln und blickte schließlich auf Ciel herab. „Du bist richtig groß geworden Ciel.“ sagte sie anerkennend und musterte ihn. Es war in der Tat lange her gewesen das sie die Queen gesehen hatten. Damals war Ciel gerade 12 Jahre geworden. „Es freut mich sehr, Eure Majestät.“ sagte er höflich und verbeugte sich leicht vor Ihr. „Du hast dich kein bisschen verändert.“ stellte sie amüsiert fest und begrüßte schließlich Ciels Mutter. Sie wandte sich mit fragendem Blick an seinen Vater und jener nickte. „Lassen sie uns in mein Arbeitszimmer gehen.“ lächelte er und warf seinem Sohn kurz einen Blick zu. Verwirrt blickte Ciel den beiden hinterher, ehe er zu seiner Mutter auf sah. „Eine Besprechung?“ fragte er sie leise, doch seine Mutter zuckte nur mit den Schultern. Entweder wusste sie von nichts oder sie wollte es ihm nicht sagen. Bei seiner Mutter tippte Ciel eher auf letzteres. „Ich werde mich dann wohl auf mein Zimmer zurück ziehen.“ murmelte er und gab seiner Mutter noch einen Kuss auf die Wange. //Wozu dieses ganze Theater?// So leicht ließ sich Ciel allerdings nicht abspeisen. Anstatt in sein Zimmer zu gehen, verließ er lediglich den Korridor um durch die Terassentür in den Garten zu gelangen. Zwar regnete es nach wie vor in Strömen, doch das störte ihn nicht. Er wusste das im Arbeitszimmer seines Vaters das Fenster geöffnet war, wenn er sich direkt darunter stellte würde er die Unterhaltung belauschen können. Dies war zwar nicht die feine Englische Art, doch Ciel war das völlig egal. Er drückte sich an die Mauer und lauschte angestrengt. Doch er konnte nur einzelne Wortfetzen verstehen. Die beiden Sprachen viel zu leise. Alles ergab für ihn nicht den geringsten Sinn. Hin und wieder schnappte er die Worte Sohn, Sorgen, verrückt, merkwürdig und Psychiater auf.“ . Ciel stockte der Atem als er das hörte. So war das also. Sein Vater wollte ihn allem Anschein nach für verrückt erklären. „Verdammt.“ murmelte er leise und ballte die Hände zu Fäusten. „Und was soll ich dagegen unternehmen?“ „Sie kennen die besten Ärzte. Ich bitte Sie, helfen sie mir. Alles was ich möchte ist das meinem Sohn geholfen wird.“ Dies war der einzige Satz den er im ganzen vernahm. Der 16-Jährige konnte es nicht fassen. Sein Vater hielt ihn für verrückt. Doch er war nicht verrückt. Mit einem leisen Seufzen ließ er sich in das nasse Gras fallen. Er war ohnehin bereits durchnässt. „Das könnte ein Problem werden...“ murmelte er leise und blickte nach oben. Das sich die ganze Sache so entwickeln würde hatte er nicht gedacht. Dagegen konnte er nichts tun. Sollte er seinem Vater einfach die Wahrheit sagen? Besser nicht, denn sonst würde man ihn endgültig für verrückt halten. „Was soll ich tun?“ murmelte er leise und sah in den grauen Himmel. Regen lief über seine Wangen. Kalter Regen. „Hilf mir.“ flüsterte er und streckte die Hand leicht aus. „Bitte.“ fügte er leise hinzu. Auf einmal spürte er wie sich zwei warme Hände um ihn legten und ihn hoch zogen. Für einen kurzen Augenblick schloss er die Augen und lehnte sich gegen die warme Person. „Was macht ihr denn hier draußen Junger Herr?“ Die Stimme klang besorgt und entsetzt. Ein leichtes Lächeln legte sich auf Ciels Lippen. „Sebastian...“ murmelte er und spürte das er leicht hoch gehoben wurde. Seine Augen öffneten sich einen Spalt breit und er blickte in das vertraute Gesicht seines Butler Tanakas. Doch er war sich in jenem Moment nicht dessen bewusst das es Tanaka gewesen war. Für ihn war es das Gesicht seines dämonischen Butlers. „ Sebastian...“ murmelte er erneut leise und schloss erneut die Augen. Er fühlte sich müde und erschöpft. Was war nur mit ihm los? Keinen klaren Gedanken konnte er mehr fassen. Alles woran er im Moment dachte war Sebastian. Und mit diesem Gedanken schlief er ein. Kapitel 4: Arrival ------------------ Gähnend streckte sich der 16-Jährige und blinzelte aus dem Fenster. Wie vermutet befand er sich immer noch im Flugzeug nach Tokio. London hatte er endlich hinter sich gelassen. Er hoffte nur das er die Erholung finden würde die er brauchte. Der letzte Monat war wirklich erbarmungslos gewesen. Ein leises seufzen kam über seine Lippen als er daran zurück dachte. Konnte er England wirklich noch als Heimat bezeichnen? Wenn er es recht bedachte graute es ihm jetzt schon vor der Rückkehr. Was erwartete ihn wenn er zurückkehrte? Er wollte lieber nicht darüber nachdenken. Mit geschlossenen Augen lehnte er sich gegen das Polster und versuchte sich ein wenig zu entspannen, schließlich befand er sich nun im Urlaub. Ruhe würde er allerdings nicht wirklich finden. Dazu kannte Ciel seine Cousine zu gut. Sie würde ihm keine Minute Ruhe gönnen. Ein leichtes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus,als er an Lizzy dachte. Sie war zwar ziemlich aufgedreht, aber alles in allem ein liebes Mädchen. Ciel schätzte sie sehr. Allerdings freute er sich noch mehr auf seinen Cousin. Edward war ein Jahr älter als Ciel und auch ein wenig größer, was Ciel ziemlich ärgerte. Der 17-Jährige war ein lebensfroher und leicht aufgedrehter Mensch gewesen. Dennoch mochte Ciel ihn. Auf Edward konnte er sich immer verlassen. Ob er ihm vielleicht alles erzählen sollte? Vielleicht hörte er ihm ja zu. Diese Idee verwarf Ciel jedoch sofort wieder. Nicht einmal Edward würde ihm so etwas glauben. Im Gegenteil,er würde sich eher über den Jüngeren lustig machen. Es gab wohl niemanden mit dem er über das reden konnte was ihn beschäftigte. Nur Tanaka konnte er sich anvertrauen. Doch der war nicht mitgekommen. Ciel hatte ihn eigentlich mitnehmen wollen, doch sein Butler hatte andere Verpflichtungen. //Ist wohl nicht zu ändern// dachte der Blauäugige sich und öffnete wieder die Augen um aus dem Fenster zu blicken. Aber da war nichts außer Wolken. „Meine Damen und Herren. In Kürze erreichen wir den Flughafen von Tokio.“ Eine Männerstimme riss ihn aus seinen Gedanken und er blickte stirnrunzelnd auf seine Uhr. Er musste vorhin wohl eingeschlafen sein, obwohl er sich überhaupt nicht daran erinnern konnte. Ciel richtete sich noch schnell seine Frisur und schnappte sich seinen Rucksack. Sein Koffer befand sich Selbst verständlicherweise im Gepäckraum. Er streckte sich noch einmal ausgiebig und verließ schließlich mit den anderen Passagieren das Flugzeug. Es war das erste mal das er seine Verwandten in Japan besuchte. Und er beschloss die Zeit hier zu genießen. Mit schnellen Schritten folgte er den anderen zur Gepäckausgabe und schnappte sich seinen großen und schweren Koffer. Er konnte nur hoffen das er die beiden bald finden würde. Der Flughafen war irgendwie größer als er erwartet hatte. Fragend blickte er sich in der großen Halle um, doch finden konnte er die beiden nicht. //Na das geht ja gut los...//dachte er sich brummelnd. „CIEEEEEEL-CHAAAAAAAAAAAAAAAAAAAN“ ertönte es auf einmal laut von der Seite. Doch noch ehe er sich vollständig zur Seite drehen konnte, hatte ihn die Blondine bereits im Griff. Quietschend sprang sie ihn an und klammerte sich so fest an ihn das er Probleme mit dem Atmen hatte. „Lizzy...“ brachte er atemlos heraus und versuchte sie irgendwie von sich zu drücken. Langsam wurde die Luft wirklich knapp. „Immer mit der Ruhe Elizabeth, du erwürgst ihn ja noch.“ kam es amüsiert von Edward. Der 17-Jährige sah amüsiert auf Ciel herab und löste schließlich den Griff seiner verrückten Schwester. „Danke.“ keuchte Ciel atemlos und musste erst einmal Luft holen. Dabei musterte er kurz Lizzy und Edward. Man sah den beiden eindeutig an das sie Bruder und Schwester waren. Beide hatten blondes Haar und grüne Augen. Im Gegensatz zu Lizzy sah Edward ihn allerdings nicht anhimmelnd sondern amüsiert an. „Gern geschehen Cousin.“ erwiderte der Ältere grinsend und nahm nun seinerseits Ciel in die Arme. Zum Glück war diese nicht ganz so stürmisch. „Ihr zwei habt euch in den letzten zwei Jahren nicht verändert.“ stellte Ciel treffend fest und hob seinen Koffer wieder auf, bei der stürmischen Begrüßung hatte er diesen nämlich fallen gelassen. Jedoch wurde ihm dieser sofort von seinem Cousin abgenommen. „Du bist unser Gast.“ erwiderte er streng, als Ciel protestieren wollte. Den Koffer übergab er einem Ihrer Diener. Dieser sollte diesen schon einmal zum Wagen bringen. „Ach nicht?“fragte Edward nun amüsiert auf Ciels Feststellung und musterte Ciel verstohlen. „Du dich allerdings schon, bist du unter die Piraten gegangen oder warum trägst du diese Augenklappe?“ fragte er belustigt und wollte nach Ciels Augenklappe greifen um darunter zu schauen. Der Jüngere jedoch schloss aus Reflex sofort die Hand fest um Edwards Handgelenk. „Ich trage sie nicht zum Spaß.“ sagte Ciel ernst und blickte seinem Cousin tief in die Augen. Jener versuchte seine Hand zurück zu ziehen, schaffte es aber nur mit Mühe. „Au...“ brummelte Edward und rieb sich verärgert das Handgelenk, ehe er Ciel fragend und verwirrt anstarrte. „Ich hatte einen Unfall als ich zwölf war.“ fügte er leise und etwas versöhnlicher hinzu. „Die Wunde sieht nicht sehr schön aus...deswegen trage ich sie.“ beendete er schließlich seinen Satz und rettete sich in ein verlegenes Lächeln. Elizabeth blickte ihn ein wenig betroffen an, umarmte ihren Cousin aber auch nochmals. „Das tut mir leid.“ murmelte Edward leise und musterte Ciels Augenklappe für einen kurzen Moment. „Ich wollte dir damit nicht zu Nahe treten.“ fügte er ehrlich hinzu. „Tut es denn weh?“ fragte Elizabeth schniefend und blickte besorgt zu ihm auf. Ciel antwortete darauf mit einem kopfschütteln und schenkte seiner Cousine sogar ein sanftes Lächeln. „Fahren wir?“ fragte er an Edward gewandt. Langsam wurde Ciel das ganze unangenehm und er wollte nicht länger an einem Flughafen herumstehen. Erschrocken blickte Edward Ciel an und nickte heftig. „Natürlich, nach der langen Reise musst du erschöpft und hungrig sein, wir fahren sofort.“ gab er verlegen von sich und steuerte schließlich den Parkplatz an. Ein leises Lachen entkam Ciels Lippen,als er das hörte und er folgte dem anderen langsam. Edward hatte sich wirklich nicht verändert. Er war noch genauso schusselig wie früher geblieben. Lizzy hatte sich an seine Seite gehängt und ließ sich somit von Ciel mit ziehen. „Du kannst auch selbst laufen!“ brummte der 16-Jährige, erntete allerdings nur ein leises Kichern von dem Mädchen. „Ich finde es richtig toll das du da bist.“ lachte sie und blickte treuherzig zu ihm hoch. „Wir müssen dir unbedingt Tokio zeigen!“ fügte sie kichernd hinzu und kletterte hinter Ciel in die Limousine. Edward hatte bereits auf der großen Rückbank Platz genommen und legte nun einen Arm um Ciel. „Es ist ziemlich lange her das wir etwas miteinander unternommen haben.“ sagte er nachdenklich und blickte seinen Cousin an. In der Tat war es lange her gewesen. Das letzte mal als sie sich gesehen hatten war an Ciels 11. Geburtstag gewesen. „Du hast dich wirklich ziemlich verändert.“ fügte er leise hinzu und musterte Ciel besorgt. Edward spürte immer wenn Ciel etwas auf der Seele lag. Eigentlich waren sie mehr wie Brüder als wie Cousins. „Alles in Ordnung?“ fragte er ihn ernst und leise. Verwirrt blickte Ciel in die grünen Augen seines Sitznachbarn, nickte dann aber. „Aber sicher, ich bin lediglich etwas müde.“ Der Blauäugige wusste das es eine ziemlich dämliche Ausrede war, dennoch war sie die einzige die wenigstens ein bisschen der Wahrheit entsprach. Edward glaubte ihm nicht, das konnte der 16-Jährige ihm ansehen. „Du weißt das du mir alles sagen kannst?“ fragte er leise. Er wirkte ein wenig enttäuscht. Eigentlich wollte Ciel ihn nicht anlügen, aber er wusste das es nicht anders ging. Nicht einmal Edward würde ihm glauben. Es fiel ihm schwer zu nicken, dennoch tat er es. Ein leises seufzen entkam Edwards Lippen, dennoch legte er wieder sein gewohntes Grinsen auf. „Übrigens wird diese Woche die Hölle werden, Lizzy redet von nichts anderem mehr als von diesem doofen Konzert.“ Er seufzte theatralisch, lachte dann aber leise. Jedoch verging ihm dieses Lachen schnell wieder. Elizabeth fand es nämlich alles andere als komisch und verpasste ihrem Bruder einen derben Stoß in die Seite. „Das Konzert ist nicht doof! Stimmt's Ciel?“ fragte sie leise und blickte ihn aus großen Augen an. „Natürlich nicht...“ erwiderte dieser sofort und schenkte seiner Cousine ein Lächeln. Das war er ihr immerhin schuldig. „Sag bloß du gehst da wirklich mit ihr hin?“ fragte Edward erstaunt und grinste hämisch. „Dir ist klar das sie bleiben wird bis sie ein Autogramm von ihrem Liebling ergattert hat? Das kann ewig dauern.“ Dies war Ciel mehr als klar und ihm graute nun schon davor. Aber immerhin hatte er es Lizzy versprochen. „Ich weiß....“ murmelte er leise und blickte kurz zu Edward. „Aber ich habe es ihr versprochen.“ fügte er hinzu. Erneut wurde er von Lizzy mit einem quietschen umarmt. „Ich bin so froh das du da bist Ciel.“ sagte sie leise und blickte zu ihm hoch. „Wir haben uns große Sorgen um dich gemacht.“ fügte sie traurig hinzu. „Sorgen um mich?“ fragte der Junge irritiert und blickte zwischen den beiden hin und her. „Tantchen klang ziemlich besorgt, sie sagte du seist in letzter Zeit so abwesend und komisch..“ Edward musterte ihn noch einmal nachdenklich und etwas besorgtes lag in seinem Blick. „Sie übertreibt mal wieder.“ erwiderte Ciel schlicht und lehnte sich zurück. „Mir geht es gut.“ log er schließlich, mied aber den Blick von beiden. Irgendwie wollte er die beiden nicht anlügen, doch etwas anderes blieb ihm leider nicht übrig. „Wenn du dir sicher bist..“ erwiderte Edward lediglich leise und blickte aus dem Fenster. Bildete sich Ciel das nur ein, oder war sein Cousin tatsächlich eingeschnappt? Wie gerne hätte er Edward anvertraut was ihm auf dem Herzen lag, doch es war unmöglich. Wahrscheinlich würde Edward ihm so oder so nicht helfen können. Der einzige der Ciel wirklich helfen konnte war Sebastian. Aber der war nicht da. Ein leises seufzen entwich seinen Lippen und er lehnte sich zurück in das weiche Polster. Der Blick den Edward ihm zuwarf entging ihm allerdings keineswegs. Etwas was ihn noch trauriger machte. Allerdings versuchte er es zu ignorieren, schließlich war er im Urlaub. Trotzig blickte der Blauhaarige aus dem Fenster. Genau, er war im Urlaub. In diesem war kein Platz für trübe Gedanken. Auf jeden Fall würde er das Beste aus seinem Aufenthalt in Tokio machen. Ciel hoffte nur das es ihm gelang. „Das Beste wird sein wenn du dich erst einmal ein wenig ausruhst.“ Edward sagte die Worte allerdings ohne ihn anzusehen. „Aber nicht einschlafen okay?“ fügte er etwas amüsierter hinzu und drehte sich nun zu dem Jüngeren herum. „Sonst wirst du morgen nicht aus den Federn kommen.“ Der 16-Jährige seufzte leise, nickte dann aber etwas gequält. „Ich versuche es.“ erwiderte er leise. „Mama wird sich auf jeden Fall freuen dich wieder zu sehen Ciel.“ lachte Lizzy leise und lehnte sich kichernd an ihren Cousin. Scheinbar hatte man Ciel wirklich sehr vermisst, etwas was der Junge nicht verstehen konnte. Zu Hause gab man ihm zumindest nie dieses Gefühl, was vielleicht auch daran liegen konnte das Ciel jeden Tag im Anwesen verbrachte. Es war wirklich höchste Zeit gewesen es zu verlassen. „Ich freue mich auch schon auf Tante Anne.“ Ein sanftes Lächeln zierte Ciels schmale Lippen. Es war die Wahrheit gewesen, er mochte seine Tante sehr. Und er freute sich sie wiederzusehen. Neugierig sah er wieder aus dem Limousinenfenster und begutachtete die Landschaft die sich ihm bot. Tokio war wahrhaftig eine großartige Stadt und der junge Engländer war sich sicher das er sich hier mehr als wohl fühlen würde. Auch wenn er die Sprache nicht konnte. Ciel hatte nie japanisch gelernt, dazu hatte er einfach noch keine Notwendigkeit gesehen. Jedoch war er sich sicher,dass Lizzy und Tante Anne dies nicht auf sich sitzen lassen würden. So wie er die beiden einschätzte,würden sie ihn sich ordentlich zur Brust nehmen. Ein Gedanke der ihm nun schon einen eiskalten Schauer über den Rücken jagte. „An was denkst du gerade?“ fragte ihn die belustigte Stimme seines Cousins. „Nichts bestimmtes.“ erwiderte der Jüngere von beiden wahrheitsgemäß. „Ich habe mich lediglich gefragt was alles auf mich zukommt.“ beendete er seinen Satz schließlich. Die Autofahrt war nicht allzu lange gewesen und der 16-Jährige war überrascht das so ein großes Anwesen so nahe an der Stadt lag. „Da wären wir.“ verkündeten Elizabeth und sein Cousin stolz und deuteten auf das große goldene Tor. „Nicht sehr eindrucksvoll.“ bemerkte der 16-Jährige lediglich trocken. Zumindest unterschied es sich nicht wirklich von seinem Anwesen. Außer in dem Punkt das es etwas kleiner war. „Tze, alter Angeber.“ schmollte Edward und verschränkte die Arme leicht vor der Brust. Eine Geste die sogar Ciel ein leises Lachen entlockte. Mit einer eleganten Bewegung stieg er schließlich aus dem Wagen und blickte zu jenem Anwesen hoch. Wirklich beeindruckend war es für ihn nicht. Allerdings zuckte er zusammen als er auf einmal seine Tante auf ihn zulaufen sah. Anders als ihre beiden Kinder hatte sie rotes Haar, welches sie elegant zu einem Zopf gebunden hatte. „CIEL~“ rief sie herzlich und schloss ihren verwirrten Neffen in ihre Arme. „Lass mich dich ansehen.“ führte sie sofort fort und drehte Ciel einmal um seine eigene Achse. „Meine Güte bist du groß geworden...aber immer noch so dünn, meine Schwester gibt dir wohl zu wenig zu essen.“ bemerkte sie vorwurfsvoll und schüttelte mitleidig den Kopf. „Tante Anne...es freut mich auch dich zu sehen.“ brummte der 16-Jährige und rieb sich leicht den Hals. Ihre stürmische Begrüßung hatte ihn etwas die Luft geraubt. „Genau Mutter, lass ihn erst einmal ankommen.“ warf auch Edward mit einem grinsen ein. „Zuerst bekommst du etwas zu essen.“ Scheinbar hatte Tante Anne weder ihm noch ihrem Sohn zugehört, denn sie hatte sein Handgelenk fest ergriffen und zog ihn hinter sich her. „Tante Anne...“ versuchte Ciel einzuwerfen, jedoch brachte es nichts. Im Gegenteil, sie beschleunigte ihr Tempo nur noch. //Also wirklich, so dünn bin ich doch gar nicht...// dachte er sich brummelnd. Es stimmte zwar das er ziemlich schmächtig war, aber zu dünn war er seiner Meinung nach nicht. Eigentlich war er sogar ziemlich sportlich. Auch wenn man ihm das nicht wirklich ansah. „Ich habe etwas im Flieger gegessen.“ warf er dennoch ein und zerrte an seinem Handgelenk. Ciel schaffte es sogar tatsächlich sich loszureißen. „Ich würde mich lieber ein wenig ausruhen.“ fügte er schließlich nach einer kleinen Pause hinzu. Anne blickte ihren kleinen Neffen einen Augenblick abschätzend an, lächelte dann allerdings leicht. „Ich verstehe...“ sagte sie leise, seufzte jedoch theatralisch auf. „Nun gut, dann treffen wir uns in zwei Stunden alle zum Tee.“ kündigte sie an und drehte sich mit einer eleganten Bewegung herum. Erleichtert atmete Ciel aus und rieb sich leicht das Handgelenk. Tante Anne sah schmächtig aus, hatte aber ganz schön Kraft wenn sie etwas wollte. „Sie kann manchmal ganz schön nervig sein.“ bemerkte Lizzy leise und blinzelte zu Ciel hoch. „Aber sie freut sich auf jeden Fall sehr das du da bist.“ fügte sie mit einem herzhaften Lächeln hinzu. Ein Lächeln das Ciel einfach erwidern musste. „Sie hat sich nicht verändert.“ sagte er leise und schaute in die Richtung in der Anne verschwunden war. „Komm ich zeig dir dein Zimmer. Lizzy du kannst dich schon einmal umziehen.“ kündigte Edward ernst an, schenkte aber seiner Schwester ein sanftes Lächeln. „Ist gut.“ Elizabeth drehte sich elegant um und tippelte die Treppe hoch. Scheinbar lagen auch hier die Zimmer im oberen Schlafbereich. Mit langsamen Schritten folgte Ciel seinem älteren Cousin schließlich ebenfalls die Treppe nach oben und ließ sich sein Gästezimmer zeigen. Zwar war es nicht ganz so groß wie es sein Zimmer gewöhnlich war, aber es gefiel Ciel irgendwie besser. In seinem Anwesen fühlte er sich inzwischen nicht wirklich heimisch. Allem Anschein nach hatte man sogar bereits Ciel Koffer nach oben gebracht.„Was ist mit dir los?“ Edward hatte die Tür geschlossen und blickte ihn ernst an. Der Blauäugige ließ sich leicht auf das Bett sinken und blickte seinen gegenüber ruhig an. „Was soll mit mir sein?“ erwiderte Ciel trocken. „Du benimmst dich nicht wie der Ciel den ich kenne.“ Ein leises Lachen entkam der Kehle des jüngeren und er blickte seinen Cousin belustigt an. „Natürlich nicht. Ich bin schließlich erwachsener geworden.“ antwortete er prompt. Das diese Antwort Edward nicht zufrieden stellen würde, ahnte er jedoch bereits. „Du weißt was ich meine.“ entfuhr es dem anderen ernst. Dann jedoch wurde sein Blick etwas traurig. „Vertraust du mir denn überhaupt nicht mehr? Früher hast du mir immer gesagt wenn dir etwas auf der Seele lag.“ Es war bitter diese Worte zu hören. Ciel wollte es ihm ja sagen, doch er wusste das es unmöglich war. „Es ist aber nicht mehr so wie früher.“ sagte er leise und senkte den Blick. Eigentlich erwartete er das Edward nun wütend aus dem Zimmer stürmen würde. Aber es kam anders. Sein Cousin setzte sich neben ihn und legte ihm leicht einen Arm auf die Schulter. „Wenn du es nicht einmal mir sagen kannst, dann muss es wirklich etwas schlimmes sein.“ Edwards Stimme klang warm und mitfühlend, jedoch keinesfalls vorwurfsvoll. „Du hast nicht die leiseste Ahnung.“ erwiderte der jüngere leise. Jedoch blickte Ciel ihn immer noch nicht an. „Irgendwann wird es dich auffressen....“ gab Edward leise zu bedenken. „Das tut es schon.“ Ciel trug diese Last nun schon vier Jahre mit sich herum, er hoffte nur es würde bald ein Ende nehmen. „Das ist wahrhaft ein Problem.“ Edward wirkte nachdenklich und blickte seinen Cousin an. „Wer ist es?“ fragte er auf einmal neugierig. Etwas womit Ciel überhaupt nicht gerechnet hatte. Leicht rot geworden und empört blickte er den anderen an. „W...was meinst du?“ fragte er ertappt. Das Grinsen in Edwards Gesicht verriet ihm,dass er wohl das falsche geantwortet hatte. „Da liegt also das Problem. Du bist verliebt.“ stellte er treffend fest. „Bin ich nicht!“ fauchte Ciel zurück. Allerdings machte er mit seinen Reaktionen alles nur noch schlimmer. „Wer ist die glückliche?“ fragte Edward jedoch, ohne auf Ciels Protest zu achten. Der 16-Jährige schwieg. „Ist es dir so peinlich?“ Obwohl er Edward nicht mehr ansah, konnte er das grinsen nahezu spüren. Verleugnen brachte ihm wohl nicht viel. Warum war es eigentlich so offensichtlich das er verliebt war? „Es ist kompliziert.“ antwortete er leise und schaute lieber auf den Boden als in Edwards Gesicht. „Erwidert sie deine Gefühle etwa nicht?“ Ciel antwortete lediglich mit einem Schulter zucken. Er konnte nur hoffen, das dass Gespräch nicht in die Richtung des Dämons ging. „Du weißt es nicht? Wieso fragst du sie nicht einfach ?“ Edward schien ernsthaft verblüfft zu sein. „Das geht nicht.“ Ciels Antwort war mehr ein Murmeln als eine Aussage gewesen, dennoch hatte Edward ihn wohl gehört. „Warum?“ fragte er lediglich verblüfft. Nun war Ciel an einem Punkt wo er nicht mehr weiter machen konnte. Wie sollte er erklären das er in einen Mann verliebt war der sich nicht ausfindig machen ließ? Vermutlich wollte Sebastian einfach nicht gefunden werden. „Das kann ich dir nicht sagen.“ gab Ciel mit einem leisen brummeln zurück. Nachdenklich musterte ihn sein Cousin. Scheinbar ging er seiner eigenen Theorie nach. „Sag mir wenigstens wie sie heißt.“ Der Blauäugige wünschte sich sehnlichst das Edward es endlich gut sein lassen würde. Jedoch wurde ihm dieser Wunsch wohl nicht so schnell erfüllt. „Lass es gut sein.“ murmelte er leise. „Was ist an einem Namen denn so schlimm? Sag mir doch einfach wie sie heißt...“ Edward stockte und musterte Ciel aus geweiteten Augen.“Oder....ist es gar keine Sie ...“ setzte er schließlich neu an und blickte verblüfft auf seinen Cousin. Wieder erhielt er keine Antwort. „Also daher weht der Wind...“ stellte Edward treffend fest und pfiff leise durch die Zähne. „Er....erwidert deine Gefühle nicht?“ fragte er wiederum leise. Diese Frage wurde Ciel nun allerdings endgültig zu viel. Er sprang mit einem Satz auf und sah zu Edward runter. „Du hast keine Ahnung.“ schrie er und senkte anschließend den Blick. „Du weißt nicht das geringste...“ sagte er nun etwas leiser. Erneut fühlte er wie Tränen über seine Wangen liefen. Dieser Monat begann für ihn genau wie der letzte. Ciel erwartete das Edward ihn nun abstoßend finden würde, ihn meiden würde. Jedoch tat der Ältere nichts dergleichen. Zögernd stand er auf und schloss den Kleineren in die Arme. „Du liebst ihn sehr nicht wahr?“ fragte er Ciel leise und strich ihm durchs Haar. Dieses mal antwortete Ciel sogar mit einem nicken. „Und er?“ Edward sah fragend auf den Jungen herab. „Ich weiß es nicht.“ antwortete der kleine Engländer leise und wischte sich die Tränen ab. „Und fragen kann ich ihn nicht, ich weiß nicht wo er sich aufhält.“ fügte er leise hinzu ehe Edward weiter bohren konnte. „Kennst du denn seinen Namen?“ Ciel schüttelte den Kopf. Den Namen des Dämons hatte er nie erfahren. Er konnte sich nicht vorstellen das er immer noch Sebastian hieß. „Zumindest nicht seinen richtigen.“ beendete Ciel den Satz. „Das ist allerdings ein Problem...“ erwiderte Edward nachdenklich und musterte den kleineren. „Aber uns wird schon etwas einfallen, pack erst einmal in Ruhe aus“ fügte er amüsiert hinzu. „Ich hol dich nachher zur Teestunde ab. Edward konnte sich vorstellen das Ciel erst einmal seine Zeit für sich brauchte. Vor allem nach diesem Geständnis. Also wandte er sich der Tür zu und drückte die Klinke leicht runter. „Ach Edward....danke.“ rief Ciel seinem Cousin leise nach. Sogar ein Lächeln schenkte er ihm. Edward erwiderte jenes Lächeln und schloss die Tür anschließend leise hinter sich. Erschöpft ließ sich der 16-Jährige auf das weiche Bett fallen. Es hatte ihn viel Kraft gekostet Edward all dies zu sagen, aber er war froh es getan zu haben. Zwar war die Last nicht vollkommen von seiner Seele gefallen. Aber sie war etwas leichter geworden. Seufzend machte Ciel sich daran seinen Koffer auszupacken und die Kleidungsstücke in den Schrank zu räumen. Zwar würde er nicht ewig hier bleiben können,aber wenigstens ein paar Wochen. Viel schaffte er allerdings nicht was das auspacken betraf. Zumindest hatte er das wichtigste eingeräumt als es an seine Tür klopfte. „Schön fleíßig?“ Edwards Grinsen wurde immer breiter als er den Koffer Ciels betrachtete. Dieser war immerhin noch ziemlich voll. „Es geht.“ murrte Ciel leise und klappte den Schrank schließlich zu. Bestimmt war Edward gekommen um ihn zum Tee zu holen. Sein Cousin lachte leise und schüttelte leicht den Kopf. „Na komm, unten warten schon alle auf dich.“ sagte er ernst und geleitete Ciel schließlich in ein gemütliches kleines Zimmer. „Da bist du ja.“ Anne saß elegant in einem der Sessel und lächelte ihn sanft an. „Setz dich neben mich.“ luhd sie in ein und deutete auf den Sessel direkt neben ihr. Ohne ein weiteres Kommentar setzte sich der Blauhaarige neben seine Tante und nippte an dem heißen Tee der ihm gereicht wurde. Ob in England oder in Japan, es war doch überall das gleiche. „Hast du dich bereits einigermaßen erholt?“erkundigte sie sich sanft und erntete ein nicken von ihrem Neffen. „Ich denke schon.“ antwortete er knapp und nippte noch einmal an seiner Tasse. „Aber ganz fit werde ich wohl erst Morgen sein.“fügte er mit einem entschuldigenden Lächeln hinzu. „Oh gut, dann können wir dir ja morgen ein bisschen Japanisch beibringen.“ Ihr Lachen klang amüsiert, aber es hatte auch etwas diabolisches an sich. „Muss das sein?“fragte Ciel brummend. „Ich habe nicht wirklich Interesse daran.“ beendete er schließlich seinen Satz. „Dieser Widerspruch...mein kleiner süßer Ciel hätte mir niemals so eine Antwort gegeben.“ erwiderte Anne empört. „Ich bin nicht mehr klein.“ erwiderte Ciel triumphierend. Ein böses Lächeln legte sich auf seine Lippen. „Ach, was ist nur aus meinem kleinen, süßen Ciel geworden?“ seufzte sie und zog einen Schmollmund. „Den gibt es schon lange nicht mehr.“ sagte Ciel leise und blickte auf seinen Tee. Der normale Ciel existierte nicht mehr. Leise stellte er die Teetasse zur Seite und erhob sich. „Entschuldigt, aber ich fühle mich wohl doch nicht so wohl.“ sagte er leise. Den besorgten Blick den Edward ihm zuwarf registrierte er nur beiläufig. „Ich würde mich gerne schlafen legen.“ fügte er hinzu und verbeugte sich leicht. Dann verließ er den Raum. „Ciel leidet wohl noch ein wenig unter dem Flug. Wir sollten ihm wohl etwas Ruhe gönnen.“ sagte Edward leise und lächelte seine Mutter an. „Schließlich fliegt man eine ganze Weile.“ fügte er lachend hinzu. Anne blickte ihrem süßen Neffen traurig hinterher, lächelte dann aber leicht. „Da kann man wohl nichts machen...“ sagte sie leise und nippte elegant an ihrem Tee. Ciel ließ sich in seinem Zimmer seufzend aufs Bett fallen. Im Augenblick war ihm wohl alles zu viel geworden. Der Flug und das Gespräch mit Edward hatten ihm viel abverlangt. Morgen war vermutlich alles wieder anders. Er drehte sich leicht zur Seite und blickte die Wand ihm gegenüber an. Irgendwie hatte er das Gefühl Sebastian so nah wie nie zuvor zu sein. Er wollte alles geben um ihn zu finden. Und eines war sicher, sollte er Sebastian finden, dann konnte er sich auf etwas gefasst machen. Kapitel 5: The Crow ------------------- Es war ein ziemlich kühler Abend in Tokio gewesen, Trotz allem fror Ciel kein bisschen. Wie konnte er auch, bei den ganzen Kleiderschichten die er an sich trug? Der 16-Jährige hatte mindestens eine Stunde gebraucht um sich für das Konzert fertig zu machen. Schließlich bestand sein Kostüm aus mehreren Bestandteilen. Ciel hatte sich für das blaue Outfit entschieden, welches Lizzy in der 3. Folge für Ciel ausgesucht hatte. Ab und zu blinzelte er nach oben um sicher zu stellen das sein Hut nicht verrutscht war, dieser musste ja ausgerechnet schief sitzen. Jedoch hatte sich zu seinem Glück noch nichts verschoben. Dennoch war ihm ein wenig warm geworden. Allerdings befürchtete er das ihm im Laufe des Konzertes noch heißer werden dürfte. Lizzy neben ihm hatte schon in ihrem Kleid begonnen auf und ab zu hüpfen, etwas was Ciel nicht nachvollziehen konnte. Für ihn zumindest sah ihr Kostüm ebenfalls ziemlich warm aus. Ein leises Seufzen entwich seinen Lippen als er die nächsten Fans hörte die ankamen. Zum Glück waren sie relativ früh hier gewesen und hatten gerade noch so einen Platz in der ersten Reihe ergattern können. Neugierig blickte Ciel sich um, doch er entdeckte niemanden der ebenfalls im Kuroshitsuji Outfit gekommen war. Irgendwie fühlte sich der Blauäugige ziemlich fehl am Platze. Im Gegensatz zu allen anderen hier war er kein Fan des Sängers. Er war nur mitgekommen um seiner Cousine einen Gefallen zu tun. Was er jetzt im Nachhinein doch ein wenig bereute. Edward würde sicherlich recht behalten mit seinen Worten. Für Ciel würde es kein angenehmer Abend werden. Dies hatte Edward ihm vor ihrer Abfahrt mehrere male bestätigt. So wie er seien Cousine einschätzte würde sie nicht eher halt machen bis sie ein Autogramm ihres Lieblings besaß. Im schlimmsten Falle würde sie sogar noch auf ein Foto mit ihm bestehen. Etwas was Ciel gar nicht gefiel. Je eher er hier weg konnte, desto besser war es. Missmutig blickte er auf die große Bühne vor sich und rief sich noch einmal die vergangene Woche in Gedanken. Wie erwartet war diese keinesfalls erholsam verlaufen. Zumindest nicht so erholsam wie er es gehofft hatte. Seine Tante hatte ihn mehr oder minder dazu genötigt wenigstens die Grundkenntnisse in japanisch zu lernen. Etwas was ihm überhaupt keine Freude bereitet hatte. Wenigstens hatte sie ihm versprochen das sein restlicher Urlaub erholsamer werden sollte. Im Gegensatz zu seinen Lehrern hatte Tante Anne keinen Gefallen daran ihn zu triezen. Zwar war Japan nicht seine Heimat, dennoch fühlte er sich hier irgendwie wohler. Allein schon der Gedanke an England reichte ihm. Er wollte nicht wirklich zurückkehren, wusste aber das er keine andere Wahl hatte. „Stimmt etwas nicht ?“ fragte seine Cousine ihn leise, und blinzelte ihn besorgt an. Es dauerte eine Weile bis Ciel begriff das die Frage ihm gegolten hatte. Der 16-Jährige zuckte leicht zusammen und sah schließlich zu der Kleineren neben sich. „Nein, es ist alles in Ordnung.“ log er und versuchte ein Lächeln auf sein Gesicht zu zaubern. Es gelang ihm sogar. „Sicher?“ fragte sie prüfend und sah ihm tief in die Augen. Ein Blick der Ciel ein wenig unangenehm war. Wie Edward, schien sie Augen zu haben, die einen durchschauten. „Natürlich.“ antwortete er ihr mir einem Lächeln. „Wie lange dauert es denn noch?“ fügte er leicht ungeduldig hinzu und blickte auf die Bühne. Dieser Sänger ließ sich ganz schön Zeit. Zumindest war es zu viel für Ciel. Je eher sich der Sänger zeigte, desto eher endete dieses Konzert. Und der 16-Jährige wollte das es schnell vorbei ging. Elizabeth sah für einen kurzen Moment auf die Uhr, strahlte dann aber auch einen Augenblick später. „10 Minuten noch!“ kündigte sie stolz an und begann wieder mit ihrem auf und ab hüpfen. Zumindest war sie überwiegend leise. Nicht so wie die Fans hinter ihnen. Ciel war sich sicher das er nach diesem Konzert taub sein würde. Es war ein Wunder das sein Trommelfell nicht schon längst geplatzt war bei der Lautstärke der Fans. Mit einem prüfenden Blick, sah er zu den Boxen auf der Bühne hoch. Auch das Konzert an sich würde mehr als nur laut werden. Für ihn wurde immer klarer, das es ein Fehler gewesen war Elizabeth zuzustimmen, doch da musste er nun leider durch. //Das kann ja heiter werden// dachte er sich brummend und verschränkte leicht die Arme vor der Brust. Zumindest repräsentierte er Ciel Phantomhive genauso wie in der Serie. Was ihm allerdings nur wenig Trost spendete. Zudem begannen seine Füße langsam etwas zu Schmerzen. Es war schon ein Wunder gewesen das er mit seinen Absätzen die Treppe runter gekommen war. Auf ihnen zu stehen war schier unmöglich. Wie hatte er das nur früher aushalten können? In diesem Leben schaffte er es zumindest nicht wirklich. Seine Füße würden sich sicher dafür rächen. Wahrscheinlich sogar noch nach dem heutigen Abend. Wenn er Glück hatte würde der Schmerz bis morgen auf sich warten lassen. Ciel hatte allerdings zu seinem Leidwesen wenig Glück. Auf einmal bemerkte er das alle Scheinwerfer die bisher auf die Fans gerichtet waren sich nun auf die Bühne richteten. „Es geht los.!“ rief Lizzy aufgeregt und zerrte an seinem Ärmel. Ciel hätte nicht einmal ihre Worte gebraucht um zu wissen das es endlich so weit war. Die Schreie hinter ihm waren lauter geworden. Es war ein Wunder das er Lizzy überhaupt verstanden hatte. Aus den Augenwinkeln nahm er wahr wie nun sämtliche Lichter erloschen. Alles war nun in komplette Dunkelheit getaucht. Trotz allem nahm er eine Bewegung auf der Bühne wahr und richtete seinen Blick auf diese. //Hoffentlich beeilt der sich// dachte er sich ärgerlich und tippte ungeduldig mit seinem Fuß auf und ab. „Guten Abend. Young Ladys!“ ertönte eine tiefe Stimme von der Bühne. Die Lichter waren allerdings nach wie vor aus, eine Tatsache die Ciel langsam ärgerte. Dann allerdings wurden die Scheinwerfer erneut eingeschaltet und Ciel konnte zum ersten mal einen Blick auf den begehrten Sänger werfen. Was er allerdings sah machte ihn sprachlos. Die Schreie im Hintergrund nahm er nicht einmal mehr wahr. Das konnte unmöglich sein. Irritiert blinzelte er ein paar mal um jenes Bild das sich ihm bot zu verdrängen. Es gelang ihm allerdings nicht. Es war nach wie vor da. Auf der Bühne stand ein Mann der enge schwarze Hosen trug. Dem Glanz nach zu urteilen war es entweder Leder oder Lack gewesen. Dazu das passende Oberteil und schwarze Armstulpen die seine Handrücken verdeckten. Seine Haare waren ebenso schwarz wie das Outfit das er trug und sein Gesicht ziemlich blass. Die Augen des Sängers allerdings waren stechend rot. „Sieht er nicht toll aus?“ fragte seine Cousine ihn verträumt, allerdings ohne den Blick von ihm abzuwenden. Auch Ciel starte jenen Mann wie gebannt an. Er hatte ihn so lange gesucht und nun stand er vor ihm, nur wenige Meter entfernt. Und der 16-Jährige konnte nicht einmal zu ihm. „Sebastian...“ murmelte er leise und musterte ihn erneut. Ohne jeden zweifel vor ihm stand sein ehemaliger Butler. Dieser schien ihn allerdings noch nicht wirklich bemerkt zu haben. „Ich fühle mich geehrt in dieser Stadt erneut singen zu dürfen!“ fügte er nach einer kurzen Pause hinzu. Das schreien der Mädchen hinter ihm wurde lauter. Eigentlich konnte Ciel es ihnen nicht einmal verübeln, schließlich begehrte auch er den jungen Sänger. Jedoch aus ganz anderen Gründen. „Und ich hoffe das der heutige Abend unvergessen bleibt.“ beendete er den Satz schließlich mit einem Lächeln. Jenes Lächeln das auch dem Blauhaarigen so vertraut gewesen war. Er spürte wie hinter ihm einige der Fans bereits damit anfingen zu jubeln und auf und ab zu springen. Eine Tatsache die ihn irgendwie sehr beunruhigte. Schließlich wusste er das die Reihe hinter ihnen sie immer weiter nach vorne drücken würde. Und vor ihm war nichts weiter als ein Gitter aus Stahl. Die einzige Barriere zwischen Sänger und Fans. Wenigstens sparte Sebastian sich weitere Worte und schloss die Hände fester um das Mikrofon, ehe er anfing zu singen. Seine Stimme war immer noch genauso tief und melodisch wie sie es früher schon gewesen war und Ciel schloss leicht die Augen um den Klängen zu lauschen. Viel zu lange war es her, dass er den Dämon gesehen hatte und jetzt wo er ihm so nahe war, fiel es ihm schwer ruhig zu bleiben. Am liebsten wäre er einfach auf die Bühne gesprungen, aber er wusste das dies unmöglich war. Und allem Anschein nach hatte der Dämon ihn ohnehin nicht wieder erkannt. Seufzend öffnete er erneut seine Augen und blickte auf Sebastian. In all den Jahren hatte er sich wirklich nicht verändert. Wenn man einmal von seinem Kleidungsstil absah. „Wenigstens habe ich dich gefunden..“ murmelte er leise und seufzte. Als er erneut zur Bühne hoch sah, blickte er in ein rotes Augenpaar. Sebastian stand zwar in der Mitte der Bühne, blickte aber zu Ciel. Überraschung machte sich in den Augen des Dämons breit und er sah ungläubig in Ciels Richtung. Allerdings hatte er sich wieder ziemlich schnell in der Gewalt und setzte wieder jenes selbstsichere Lächeln auf. Die Fans hatten allem Anschein nach nichts bemerkt. Zumindest schrien sie immer noch so laut wie zuvor. Ein ärgerlicher Ausdruck machte sich auf dem Gesicht des 16-Jährigen breit und er verschränkte die Arme vor der Brust. Es ärgerte den Blauäugigen das der Dämon ihm nicht weiter Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Sebastian hatte nicht einmal das Konzert unterbrochen, er sang einfach weiter. Sollte sein ehemaliger Butler ihn wirklich vergessen haben? Oder hatte ihm ein Leben mit Ciel bereits gereicht? Wahrscheinlich war es letzteres. Wer wollte schon mit einem verwöhnten Kind zusammen sein? Ein leises Seufzen entkam Ciels Lippen und er blickte zu Sebastian. Nach diesem Konzert würde er den Dämon wohl nie wieder sehen. Wahrscheinlich war es besser so. Zumindest für Sebastian, denn Ciel wusste das er ihn niemals vergessen würde. //So ein verdammter Mist.// dachte er sich seufzend. Immer mehr wurde ihm klar das es ein Fehler gewesen war Lizzy zu begleiten. Jetzt wo er Sebastian gesehen hatte, war seine Sehnsucht noch größer geworden. Niemals würde er diesen Abend vergessen. Alles was er tun konnte, war zu hoffen das es bald vorbei war. Doch der Dämon schien ihm einen Strich durch die Rechnung machen zu wollen. Das Konzert fand kein Ende. Wie sollte es auch? Schließlich empfand Sebastian keine Müdigkeit oder dergleichen. Das schreien der Fans hinter ihm wurde mit der Zeit immer lauter. Zudem spürte Ciel wie er immer weiter nach vorne gedrückt wurde. Das Stahlgitter rückte zumindest immer näher. //Na ganz klasse...// dachte sich der Junge und versuchte irgendwie die Masse abzuhalten. Ein Vorhaben das dem schmächtigen 16-Jährigen misslang. Er schloss die Augen und bereitete sich moralisch auf den Schmerz vor. Doch dieser kam nicht. Im Gegenteil, anstatt des Schmerzes fühlte er starke Arme die ihn hoch hoben. „Nicht so ungeduldig junge Damen.“ raunte eine tiefe Stimme direkt an Ciels Ohr. Ungläubig zuckte er zusammen und warf einen Blick hinter sich. Es überraschte ihn nicht wirklich als er in rote Augen blickte. „Ich möchte nicht das sich auf meinem Konzert jemand verletzt, also bitte nicht so stürmisch.“ fügte er mit einem Lächeln hinzu. Sebastians Worte schienen allerdings Wirkung zu zeigen, denn die Menge trat ein wenig zurück. Die Mädchen warfen ihm dabei sogar noch verliebte Blicke zu. Allem Anschein nach waren die Fans dem Dämon genauso verfallen wie es Ciel gewesen war. „Unglaublich...“ murmelte er leise und hatte vollkommen vergessen das er immer noch von Sebastian festgehalten wurde. „Genieß den Rest des Konzertes.“ sagte er leise zu dem Blauhaarigen und setzte ihn schließlich wieder ab. Als Ciel sich umdrehte, schenkte der Dämon ihm noch ein sanftes Lächeln und setzte anschließend sein Konzert fort. Jedoch war dem Kleineren das Konzert gerade ziemlich egal gewesen. Sein Herz schlug wie verrückt und er befürchtete das es von jedem gehört werden konnte. Die Berührung des Dämons hatte all seine Gefühle wieder aufgewühlt. Er war froh als das Konzert endlich beendet war, dennoch wusste er das ihm noch etwas bevorstand. Elizabeth wollte unbedingt ein Autogramm von 'The Crow'. Und da war sie nicht die einzige gewesen. Als sie sich auf den Weg zur Autogrammstunde machen wollte, zog auf einmal jemand Ciel zurück. „Wieso wartet ihr beiden nicht einfach im Backstage-Bereich auf mich?“ fragte der Sänger die beiden amüsiert. Lizzy drehte sich mit einem glitzern in den Augen zu dem Dämon um und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. Ciel wusste das es nur eine Frage der Zeit war bis sie anfangen würde auf und ab zu hüpfen. Er selbst drehte sich betont langsam um und sah auf den Arm der festgehalten wurde. Wieso tat der Dämon so etwas? Schließlich hatte Sebastian keinen Grund sie zu bevorzugen. „Danke.“ quietschte Elizabeth schließlich und sprang erfreut in die Luft. Der Dämon schenkte ihr lediglich ein Lächeln und blickte anschließend zu dem 16-Jährigen runter. Auch Ciel löste seinen Blick von seinem Arm und sah dem Sänger in die Augen. Sie hatten sich nicht im geringsten verändert. Noch immer hatten sie die Fähigkeit durch einen hindurch zu blicken. „Wartet einfach auf mich.“ fügte er noch einmal leise hinzu und ließ schließlich Ciels Arm los. Mit schnellen Schritten lief er an den beiden vorbei und zu seiner Autogrammstunde. „Er hat bestimmt viel zu tun.“ sagte Lizzy leise und sah ihrem Sänger begeistert hinterher. Alles was Ciel noch tun konnte war nicken. Was hatte Sebastian vor? Der Blauäugige verstand einfach nicht was der Dämon damit bezweckte. „Los lass uns hinten warten.“ bat sie leise und zog Ciel schließlich mit sich. Der Backstage-Bereich war unerwartet groß gewesen und Ciel ließ sich wie in Trance auf einen der schwarzen Sessel fallen. Scheinbar hatte Sebastian die Mitarbeiter über ihr Erscheinen informiert,denn vor ihnen standen essen und trinken. Immerhin wusste der Junge, dass der Dämon nichts aß. Zumindest keine gewöhnliche Nahrung. Vor einigen Minuten hatte Ciel noch Hunger verspürt, doch nun war er zu nervös zum essen. Lizzy musste es wohl ähnlich gehen, denn sie saß hibbelig auf dem anderen Sessel. Ihre Aufregung war nachzuvollziehen, schließlich mochte sie den Sänger sehr. Für Elizabeth musste heute ein Traum in Erfüllung gegangen sein. In dieser Hinsicht ging es ihr wohl ähnlich wie ihm selbst. Auch er hatte vier Jahre auf diesen Moment gewartet. Wie oft hatte er von einem möglichen Treffen mit Sebastian geträumt. Nun ging jener Traum auch für ihn in Erfüllung. Er lehnte sich in dem großen Sessel zurück und schloss leicht die Augen. Irgendwie musste er sich beruhigen. „Ciel, geht es dir nicht gut?“ fragte sie besorgt und beugte sich etwas zu ihm. „Es ging mir nie besser.“ antwortete der 16-Jährige leise und öffnete leicht seine Augen. „Ich bin nur etwas müde.“ fügte er mit einem leichten Lächeln hinzu. Diese Aussage entsprach vollkommen der Wahrheit. Zwar war Ciel mehr als nervös, aber zugleich auch glücklicher denn je. Auch das er müde war, war keine Lüge gewesen. Ciel fühlte sich mehr als erschöpft und seine Füße schmerzten wie die Hölle. „Entschuldigt das ihr warten musstet.“ Eine tiefe Stimme erklang hinter ihm, doch Ciel machte sich nicht die Mühe sich zu dem Sänger umzudrehen. Dazu war er viel zu erschöpft. Seine Cousine legte erneut ihr strahlendes Lächeln auf und strich sich verlegen einen ihrer Zöpfe zurück. „Das macht uns nichts.“ antwortete sie freudig und folgte dem Sänger mit den Augen. Sebastian hatte sich auf die lehne des Sessels gesetzt auf dem Ciel saß. „Ich hätte nie erwartet das ich dich einmal persönlich kennen lernen darf.“ fügte sie mit einem leisen Lachen hinzu. Etwas das auch Ciel zu einem leichten Schmunzeln verleitete. Trotz allem traute er sich nicht zur Seite zu blicken. Schließlich wusste er das Sebastian ihn immer durchschaute und Ciel versuchte dies zu vermeiden. Auch der Dämon lachte leise, als er die Worte des Mädchens vernahm und er blickte für einen kurzen Moment zu Ciel. „Ich schätze das hast du deinem Freund zu verdanken.“ antwortete der Sänger amüsiert. „Er wäre um ein Haar an der Absperrung gelandet.“ fügte er leise hinzu und warf einen prüfenden Blick zu dem 16-Jährigen neben sich. Ciel ignorierte ihn. Zumindest versuchte er es. Mit aller Macht kämpfte er dagegen an dem Dämon in die Augen zu sehen. „Oh, er ist nicht mein Freund.“ kicherte Elizabeth leise und musterte Sebastian verträumt. „Sie ist meine Cousine.“ erwiderte Ciel schließlich und warf nun doch einen Blick neben sich. Diese wunderschönen roten Augen verschlugen ihm fast die Sprache. Wie konnte ein Mann nur dermaßen anziehend sein? Scheinbar hatte Sebastian erneut durch ihn durch gesehen, denn ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen. Allerdings entdeckte Ciel auch eine Spur Traurigkeit in seinem Blick. Eine Tatsache die ihn ziemlich verwirrte. „So ist das also. Und weswegen die Verkleidung?“ Elizabeth lachte leise, als sie die Frage des Sängers hörte und sie sah ihn lächelnd an. „Wir wollten ein wenig auffallen...Deshalb haben wir beschlossen etwas aus Kuroshitsuji zu tragen.“ erwiderte sie und blickte ihn mit großen Augen an. „Ich habe gehört das du ab und zu Sebastian wiedergegeben hast?“ fragte sie ihn leise und legte den Kopf leicht schief. Der Dämon schmunzelte leicht und nickte anschließend. „Ich habe das Kostüm einige Male getragen. Wieso fragst du?“ Ihr Cousin fragte sich inzwischen auch worauf seine Cousine hinaus wollte, für ihn zumindest ergab das alles keinen Sinn. „Würdest du mit uns vielleicht ein paar Bilder machen?“ fragte sie flehend und setzte ihre großen Augen rein. Etwas was garantiert keine Auswirkung auf Sebastian haben würde. Schließlich kannte Ciel den Dämon gut und wusste das er nie etwas tun würde was er nicht wollte. „Er ist das beste Ciel auf der ganzen Welt.“ fügte sie mit einem Lächeln hinzu und deutete auf ihren Cousin. „Da besteht wohl kein zweifel.“ sagte der Sänger leise und sah Ciel tief in die Augen. Ein Schauer lief über seinen Rücken als er den Blick des anderen sah. All seine Sorgen schienen in weite Ferne gerückt worden zu sein. Sein ehemaliger Butler wusste wer neben ihm saß. Immerhin sprach der Blick Sebastians Bände. „Ich würde gerne Bilder mit euch machen.“ fügte er schließlich mit einem Lächeln hinzu. Der 16-Jährige konnte nicht fassen das der Dämon tatsächlich zugestimmt hatte. Entsetzt sah er zu Sebastian hoch. Doch jener grinste nur amüsiert. „Heißt das ich muss mich noch einmal in diese Schuhe zwängen?“ fragte Ciel gequält und seufzte leise. Diese Absätze waren der Horror gewesen und er hatte gehofft diese Schuhe nie wieder anziehen zu müssen. Allem Anschein nach hatte er allerdings wohl wenig Hoffnung darauf. „Aber sicher, ich wollte eine Gruppe aufmachen.“ Lizzy blickte Ciel kichernd an, legte dann aber ihren traurigen Blick auf. „Oder willst du nicht mitmachen?“ fragte sie ihn leise. Genervt seufzte der 16-Jährige und fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. „Schon gut.“ brummte er leise und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich mache ja mit.“ fügte er seufzend hinzu. Wie er das allerdings anstellen sollte wusste er selbst noch nicht. Sein Wohnort war nach wie vor London, nicht Tokio. Ein leises Lachen entkam der Kehle des Dämons als er die Unterhaltung mit angehört hatte und er sah mehr als amüsiert zu Ciel. Scheinbar genoss er es Ciel so zu sehen. „Du wirst dich an die Schuhe bestimmt noch gewöhnen.“ lachte er, blickte dann aber stirnrunzelnd zur Uhr. Auch Ciel warf einen Blick in die gleiche Richtung und bemerkte das es in der Tat schon ziemlich spät war. „Wie wäre es wenn wir die Unterhaltung bei mir fortsetzen?“ fragte Sebastian freundlich und sah die beiden fragend an. „Dort ist es gemütlicher als hier.“ fügte er lächelnd hinzu. Ciel konnte Elizabeth ansehen das sie auf keinen Fall nein sagen würde. Ihre Augen hatten bereits angefangen zu leuchten und sie war drauf und dran Sebastian um den Hals zu fallen. „Machst du das mit jedem deiner Fans?“ fragte Ciel leicht spöttisch. Jedoch erntete er nur das gewohnte Lächeln des Sängers. „Nein, heute ist das erste Mal.“ antwortete er dennoch. Dann stand er elegant auf und half anschließend dem Jüngeren aus dem Sessel. Für die Hilfe war Ciel auch mehr als dankbar, ansonsten wäre er wohl gefallen. „Wir müssen Edward anrufen.“ murmelte er leise und drehte sich kurz zu Elizabeth um. Diese hatte ihren Bruder allem Anschein nach bereits vergessen. „Ihr könnt im Wagen anrufen.“ schlug der Dämon vor und bugsierte die beiden schließlich zu seinem Wagen. Wie zu erwarten war das Auto schwarz. Vorne auf der Motorhaube war eine Krähe aufgemalt. //Typisch// dachte Ciel sich und stieg schließlich auf dem Beifahrersitz ein. Elizabeth setzte sich auf den Rücksitz. Wie Ciels bemerkte fuhr der Dämon wohl selbst. Etwas was ihn doch ein wenig skeptisch machte. „Vertraust du mir nicht?“ fragte der Dämon amüsiert und musterte Ciel. Scheinbar hatte er dessen skeptischen Blick bemerkt. Die Frage hatte den 16-Jährigen allerdings ein wenig gewundert. Dennoch drehte er sich zu ihm und schenkte ihm ein Lächeln. „Doch.“ antwortete er schließlich leise. Entweder hatte Ciels Antwort ihn verwirrt oder es war das Lächeln gewesen, denn der Dämon hielt mit seiner Bewegung inne und musterte Ciel etwas irritiert. Wahrscheinlich war es das Lächeln gewesen, dass den Dämon etwas aus dem Konzept gebracht hatte. In seinem früheren Leben hatte Ciel zumindest nie gelächelt. Ein schmunzeln legte sich auf die Lippen des Dämons und er fuhr schließlich los. Lizzy hatte die beiden nämlich fragend angesehen. Viel gesprochen hatte sie bisher nicht wirklich, wahrscheinlich musste sie erst einmal realisieren das dies alles kein Traum war. Ciel nutzte die Zeit der Autofahrt um seinen Cousin anzurufen und ihm mitzuteilen das sie vermutlich erst morgen nach Hause kommen würden. Der Blauäugige zweifelte irgendwie daran das sie die heutige Nacht zu Hause verbringen würden. Elizabeth würde Sebastian bestimmt eine Weile lang auf Trab halten. Auch Ciel wollte den Dämon noch nicht verlassen. Nun da er ihn endlich wieder gefunden hatte, gab es so vieles was er Sebastian sagen wollte. Er musste nur auf den richtigen Augenblick warten. Und dieser würde sicher erst kommen wenn sie alleine waren. Also musste er abwarten bis Lizzy eingeschlafen war. Dann würde er Sebastian endlich seine Gefühle offenbaren können. „Woher kommt ihr beide eigentlich?“ fragte der ehemalige Butler beiläufig ohne den Blick von der Fahrbahn abzuwenden. „Ich wohne hier und Ciel kommt aus London:“ antwortete Elizabeth sofort wie aus der Pistole geschossen.“London, hm?“ fragte Sebastian leise und erntete von Ciel lediglich ein Nicken. Was sollte er ihm auch großartig antworten? Immerhin kannte der Dämon London. Allerdings sah Ciel ihm an, das dies nicht alles war. „Dein Name ist Ciel?“ Nur für einen kurzen Moment blickte Sebastian in Ciels Richtung. Verwirrung spiegelte sich in Sebastians Blick wieder. Der 16-Jährige konnte es ihm jedoch nicht einmal verübeln. Es war in der Tat ein interessanter Zufall gewesen. „Ciel Phantomhive.“ stellte er sich schließlich leise vor und musste leise Lachen. „Ich heiße wirklich so.“ fügte er leise und etwas ernster hinzu. Zwar war der Blick des ehemaligen Butlers erneut auf die Straße gerichtet, dennoch sah er ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen. „Er passt zu dir.“ sagte er leise und parkte schließlich vor einem großen Gebäude. Die Gegend erschien Ciel relativ wohlhabend, zwar war sie nicht ganz so prunkvoll wie die Umgebung in der Elizabeth wohnte, dennoch strahlte sie einen gewissen Wohlstand aus. „Das oberste Appartement gehört mir.“ verkündete er und bemerkte amüsiert Ciels skeptischen Blick als er nach oben sah. //Wieso überrascht mich das nicht?// dachte er sich seufzend und folgte dem Dämon in die Empfangshalle. Zumindest gab es einen Fahrstuhl. „Ist das toll!“ Begeistert sah sich Elizabeth aufmerksam um. Allem Anschein nach konnte sie es nicht erwarten nach oben zu kommen. Auch Ciel freute sich bereits auf den Augenblick, indem er endlich diese Schuhe los werden konnte. Er konnte von Glück reden wenn seine Füße den Abend überlebt hatten. Der junge Sänger hatte inzwischen den Knopf gedrückt und wartete auf die beiden am Fahrstuhl. Für Ciel war dies ein ziemlich merkwürdiges Bild. Immerhin wusste er genauso gut wie Sebastian, das dieser keineswegs einen Aufzug benötigte. Wahrscheinlich war er ohne sogar schneller. „Wie viele Stockwerke hat das Ding?“ fragte er skeptisch und musterte den Plan im Aufzug. Seiner Meinung nach waren es viel zu viele. „20.“ antwortete der Dämon dennoch und lehnte sich gegen eine der Aufzugwände. „Höhenangst?“ fragte er amüsiert. Jener Kommentar war es der Ciel brummen ließ. Der 16-Jährige verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich neben dem größeren an die Wand. „Von wegen.“ murrte er leise. Kapitel 6: A Dream? ------------------- Die Fahrt im Aufzug war Ciel länger vorgekommen, als sie gewesen war. Die ganze Zeit über hatte er befürchtet, dass der Dämon sein lautes Herzklopfen hören konnte. Aber entweder konnte er es wirklich nicht hören oder er sagte es ihm einfach nicht. Wahrscheinlich traf eher letzteres zu. Ciel fragte sich was in Sebastian vorging. Die ganze Zeit über hatte er neben ihm gestanden ohne auch nur eine Miene zu verziehen. Elizabeth dagegen konnte im Aufzug nicht einmal ruhig stehen bleiben. Ungläubig blickte sich der Blauäugige um, als sie das Appartement von Sebastian betraten. Es war größer als es von außen den Anschein gehabt hatte. Zumindest schien es mehr Zimmer zu geben als es sollte. „Setzt euch, ich bin gleich wieder da.“ lud der Dämon mit einem schmunzeln ein und verließ für einen kurzen Augenblick das Wohnzimmer. Ciel nutzte diese Gelegenheit sofort um seine Schuhe los zu werden. Langsam schmerzten diese wirklich und Ciel zuckte für einen kurzen Moment vor Schmerz zusammen als er seinen Fuß vorsichtig abstellte. Der Abend hatte ihm scheinbar doch mehr abverlangt als er gedacht hatte. Elizabeth dagegen schien sich mehr als nur wohl zu fühlen. Aufgeregt setzte sie sich auf das große schwarze Ledersofa und lehnte sich ein wenig zurück. „Hier ist es wirklich toll.“ quietschte sie begeistert und blickte Ciel erwartungsvoll an. Der 16-Jährige selbst atmete einmal tief durch und ließ sich schließlich ebenfalls neben Lizzy auf das Sofa fallen. Er war angespannt, auch wenn man ihm dies nicht wirklich ansehen konnte. All die Jahre hatte er sich ausgemalt was er Sebastian sagen würde, war jedes einzelne Wort in seinem Kopf durchgegangen. Doch nun saß er hier und wusste nicht wie er anfangen sollte. Alles war wie weggeblasen. „Ciel?“ fragte sie unsicher und blickte ihren Cousin fragend an. Jener zuckte zusammen und schenkte Lizzy ein Lächeln. „Sorry, ich war in Gedanken.“ entschuldigte er sich verlegen. „Schon gut...Hat dir das Konzert denn gefallen?“ fragte sie ihren Cousin aufgedreht. Doch zu einer Antwort kam er nicht mehr. „Entschuldigt das es so lange gedauert hat.“ Erklang eine tiefe Stimme an seiner Seite die ihn schaudern ließ. Dennoch bemühte er sich um Fassung und blickte auf die Tasse die Sebastian vor ihm abgestellt hatte. Sie enthielt eindeutig Tee. Eine Tatsache die ihn schmunzeln ließ. „Danke.“ antwortete Ciel schließlich und schenkte dem ehemaligen Butler ein Lächeln. Es fiel ihm mehr als nur schwer ruhig zu bleiben, schließlich sollte Lizzy ja nicht mitbekommen das die beiden sich schon einmal begegnet waren. Aus den Augenwinkeln bemerkte er das amüsierte schmunzeln des Dämons an seiner Seite. Für einen kurzen Moment hatte Ciel das Gefühl von Sebastian angesehen zu werden. Er hob den Blick, musste aber feststellen das der junge Mann inzwischen Elizabeth eine Tasse hingestellt hatte. Hatte er sich vielleicht getäuscht? Innerlich schüttelte er den Kopf. Nein, er war sich sicher das Sebastian ihn angesehen hatte. „Vielen Dank.“ sagte sie höflich und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. Man konnte ihr wirklich ansehen, dass ihr dieser Moment viel bedeutete. Sebastian setzte sich allerdings nicht neben das junge Mädchen sondern nahm neben Ciel auf der Lehne platz. „Gern geschehen. Nach dem kühlen Abend wird euch das aufwärmen.“ antwortete er schließlich freundlich. Seine Augen blieben allerdings auf Ciel gerichtet. Eine Tatsache, die dem Kleineren mehr als unangenehm war. Es freute ihn zwar das der Dämon ihn erkannt hatte, dennoch machte ihn der Blick mehr als nervös. Trotz allem versuchte Ciel ruhig zu bleiben und nippte an dem heißen Tee. Sebastian hatte recht behalten, es tat wirklich gut etwas heißes zu trinken. Allerdings kam ihm der Geschmack des Tees irgendwie bekannt vor. Für einen kurzen Moment blinzelte er und musterte die Tasse nachdenklich. Auf jeden Fall hatte er diesen Tee schon oft getrunken, ihm war lediglich der Name entfallen. „Earl Grey.“ raunte eine tiefe Stimme neben ihm und der Blauäugige blickte irritiert in die Augen seines ehemaligen Butlers. „Was?“ fragte er verwirrt und erntete erneut nur ein amüsiertes Lächeln. Am liebsten hätte er den Dämon für dieses Grinsen erwürgt. „Der Tee. Die Sorte heißt Earl Grey.“ fügte er im Nachhinein hinzu. „Earl Grey...“ murmelte Lizzy leise und nippte an ihrem Tee. „Kommt dieser Tee nicht auch in Kuroshitsuji vor?“ fragte sie ihn schließlich mit großen Augen. Ciel hätte sich am liebsten selbst geohrfeigt. Schließlich hatte er diesen Tee damals so oft getrunken. Und nicht nur damals, auch zu Hause trank er ab und zu diesen Tee. Wie konnte er nur den Namen vergessen haben? Der Dämon schmunzelte und verschränkte leicht die Arme vor der Brust. „Er wird in einigen Folgen genannt.“ bestätigte er. Seine roten Augen wanderten für einen kurzen Augenblick zu einer Uhr. Dann schlich sich wieder jenes grinsen auf seine Lippen. Was hatte er vor? Ciel wusste das dieses grinsen selten etwas gutes bedeutete. Jedoch konnte Ciel ihn schließlich nicht einfach danach fragen. Also setzte er erneut die Tasse an seine Lippen und bemerkte beiläufig wie Elizabeth gähnte und sich die Augen rieb. Vielleicht war sie doch müder gewesen, als es den Anschein gehabt hatte. Immerhin war das Konzert ja auch ziemlich anstrengend gewesen. Als er jedoch erneut zur Seite blickte, bemerkte er das der Dämon zu Lizzy blickte. Jenes Grinsen zierte immer noch seine Lippen. Verwirrt blickte der 16-Jährige zu seiner Cousine. Erneut gähnte sie und man konnte ihr ansehen wie sie immer müder wurde. Schließlich schlief sie ein. „Zwei Minuten später als ich dachte.“ Erklang die Stimme Sebastians an seiner Seite und er legte nachdenklich den Kopf schief. „Ich hätte nicht gedacht das Sie auch in diesem Leben so aufgedreht ist.“ fügte er amüsiert hinzu. Nach wie vor sah Ciel seine schlafende Cousine an und realisierte nur langsam Sebastians Worte. „Schlaftabletten...“ murmelte Ciel leise und drehte langsam den Kopf in die Richtung des Dämons. „Warum?“ fragte er verblüfft und folgte Sebastian mit seinen Augen. Jener war aufgestanden und hob Elizabeth hoch. „Ich bringe sie zuerst ins Gästezimmer.“ erwiderte der Dämon leise und verschwand für einen kurzen Moment. Verwirrt blickte der Jüngere ihm hinterher. Er war fassungslos. Zwar wusste Ciel das Sebastian ein Dämon war, doch das dieser seiner Cousine Schlaftabletten verabreichte, hätte der 16-Jährige nie gedacht. Wahrscheinlich hatte er seinen ehemaligen Butler falsch eingeschätzt und jener war skrupelloser als er gedacht hatte. „Musste das sein?“ fragte Ciel leise als Sebastian ins Wohnzimmer trat. Zuerst blickte Sebastian ihn verblüfft an, dann aber schmunzelte er und setzte sich neben dem blauäugigen auf das Sofa. „Ich wollte so schnell wie möglich mit dir reden.“ antwortete der Dämon leise und lehnte sich lässig zurück. Auch Ciel musste zugeben das er mit Sebastian hatte reden wollen, dennoch fühlte er sich unwohl. Schließlich hatte er sich damals in den Dämon verliebt. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Dämon seine Gefühle erwiderte, war mehr als gering.//Ich auch...// antwortete er in Gedanken. „Weshalb?“ fragte er jedoch laut. Der Jüngere wusste das der Dämon genau wusste was in ihm vorging. Es war albern etwas vor Sebastian verbergen zu wollen. Dennoch versuchte er es. „Du hast dich nach all den Jahren nicht verändert.“ sagte der andere jedoch amüsiert und musterte Ciel für einen kurzen Moment. „Abgesehen von deiner Größe und deinem Alter.“ fügte er stichelnd hinzu. Allein für dieses Kommentar hätte Ciel Sebastian am liebsten getadelt. Doch er verkniff es sich. „Nur dir gegenüber nicht.“ antwortete er kühl und blickte den Dämon eisiger an, als er eigentlich wollte. Doch der Blick mit dem Sebastian ihn ansah, ließ ihn für einen kurzen Augenblick erschrecken. Für einen kurzen Moment hatte Sebastian ihn eindeutig verletzt angesehen. Allem Anschein nach hatte nicht einmal er seine Emotionen unter Kontrolle. „Das merke ich.“ antwortete er schließlich wieder in jenem amüsierten Ton. Ciel wusste nicht weshalb, aber ihm taten die Worte die er eben gesagt hatte irgendwie leid. Aus einem ihm unbekannten Grund machte ihn die kühle und gelassene Art des anderen wahnsinnig. Schon damals war es das gewesen was er an Sebastian gehasst hatte. Aber er wusste auch, dass der Dämon ihm manchmal mehr offenbart hatte, als er eigentlich gewollt hatte. Genau wie eben. „Es ist lange her das wir miteinander gesprochen haben.“ sagte Ciel leise und sah auf seine Teetasse. „Seit meinem zwölften Lebensjahr, habe ich mich gefragt wann wir uns wieder sehen.“ fügte er leise hinzu und nippte noch einmal an seinem, inzwischen warmen, Tee. „Ich habe mich immer gefragt ob du mich noch erkennst.“ Er traute sich nicht Sebastian in die Augen zu blicken. Und er hoffte das er es so schnell nicht musste. Der Dämon lächelte leicht als er Ciels Worte hörte und schüttelte leicht den Kopf. „Wie könnte ich dich nicht erkennen?“ fragte er leise und zog sich schließlich die linke Armstulpe aus. Aus den Augenwinkeln konnte Ciel jenes Zeichen sehen, das Sebastian in seiner Erinnerung immer auf dem Handrücken getragen hatte. Ein leichtes Lächeln legte sich auf Ciels Lippen und nun blickte er doch den Dämon an. Wie sehr Ciel ihn doch liebte, mit jeder Minute wurde jenes Gefühl in Ciel stärker. Jetzt da er den Dämon gefunden hatte, war es noch viel schlimmer geworden. Sebastian blickte ihn ernst an und streckte seine rechte Hand nach ihm aus. Zärtlich strich er über Ciels Wange und jener schloss erschaudernd die Augen. Doch der erhoffte Kuss kam nicht. Der Dämon schob seine Hand weiter nach oben und schließlich unter Ciels Augenklappe. Diese löste er mit einer Handbewegung. Langsam öffnete Ciel seine Augen und blickte in die seines ehemaligen Butlers. Was er in seinen Augen las, war traurige Gewissheit. „Er existiert also wirklich noch.“ sagte er leise und strich sich die Haare zurück. „Ich habe es mir schon gedacht...“ fügte er etwas ernster hinzu. Ciel fiel es schwer irgendetwas in dem Blick des Dämons zu deuten, dennoch schien dieser nicht gerade erfreut darüber zu sein das ihr Vertrag noch immer existierte. „Ich werde ihn wohl auflösen müssen...“ Nachdenklich blickte Sebastian auf seine eigene Hand und musterte diese. Irgendwie fühlte sich Ciel hilflos. „Bin ich dir so lästig?“ fragte er leise und senkte den Blick. Er konnte nicht mehr und musste endlich reinen Tisch machen. So vieles belastete ihn und Ciel wollte das alles nicht mehr. Er verstand den Dämon nicht, eigentlich müsste der Vertrag für ihn doch mehr als gut sein. Schließlich würde er Ciels Seele bekommen. Aber wollte er diese überhaupt noch? Schließlich hatte er sie das letzte mal auch nicht genommen. „Oder gibt es einen anderen Grund dafür?“ fragte er leise. Eigentlich rechnete er nicht einmal mit einer Antwort. Der Dämon blickte verwirrt zu Ciel und schüttelte leicht den Kopf. „Lästig hm?“ fragte er amüsiert und strich Ciel zögernd durchs Haar. „Ich muss zugeben das es nicht einfach war dir zu dienen...aber ich habe es niemals als lästig empfunden.“ antwortete er wahrheitsgemäß und erntete einen überraschten Blick des Jüngeren. „Im Gegenteil, es war mir eine Freude in deinen Diensten zu sein.“ fügte er mit einem sanften Lächeln hinzu. Dann zog er allerdings seine Hand wieder zurück. „Warum willst du den Vertrag dann lösen?“ fragte der 16-Jährige leise. Er bedauerte das der Dämon seine Hand zurück gezogen hatte. Denn er hatte es genossen von ihm berührt zu werden. „Ich habe kein Interesse an deiner Seele.“ Sebastian hatte diese Worte ernst ausgesprochen und ebenso ernst blickte er seinen ehemaligen Herrn an. Ciel hatte zwar mit dieser Antwort gerechnet, es überraschte ihn dennoch. Schließlich hatte Sebastian früher oft betont das er Ciels Seele mehr als alles andere begehrt hatte. Doch er hatte sich diese nicht genommen. Und nun wo er noch einmal die Gelegenheit hatte, wollte er es nicht. Doch Ciel konnte nicht verstehen warum. „Weshalb hast du sie dir damals nicht genommen?“ fragte er ihn leise und rückte etwas näher an Sebastian heran. Etwas was den Dämon wunderte. Ciel war ihm nie von selbst nahe gekommen. „Sie stand dir zu. Du hast dein Versprechen gehalten.“ fügte er ernst hinzu. „Ich wollte sie nicht.“ antwortete der Dämon schlicht und verschränkte seine Arme. „Warum?“ fragte der Jüngere und blickte ihn ernst an. Er wollte eine Erklärung für das haben was passiert war. Und er würde nicht eher aufgeben bis er sie hatte. Jedoch schien Sebastian ihm nicht antworten zu wollen. Zumindest nicht sofort. Denn er schwieg. „Sebastian?“ fragte er unsicher und sah besorgt zu seinem ehemaligem Butler. „Ich wollte dich nicht töten.“ sagte er schließlich leise und erwiderte Ciels Blick. Doch dieses mal zierte kein Lächeln sein Gesicht. „Weißt du, ich lebe schon eine ganze Weile, doch du bist der einzige den ich verschont habe.“ Die Worte des Dämons waren ernst, doch sie verwirrten den Jungen umso mehr. Wieso hatte der Dämon ihn verschont? Schließlich hatte er ihm immer noch keine Antwort gegeben. Zumindest keine klare. „Warum?“ wiederholte Ciel ernst und sah ihm eisern in den Augen. Er musste es einfach wissen. Sebastian blickte fragend zu ihm, lächelte dann aber leicht. „Ich habe dir mehrere Jahre gedient und habe wohl irgendwann angefangen dich zu mögen.“ erwiderte er schließlich amüsiert. Man konnte Sebastian ansehen das es ihm schwer fiel es auszusprechen. Diese Antwort hatte Ciel allerdings nun wirklich nicht erwartet. Verblüfft sah er ihn an und rang um seine Fassung. Ein Dämon mochte ihn? Allem Anschein nach hatte er ja noch nie für jemanden etwas empfunden. „Das ganze ist so lächerlich.“ sagte Sebastian leise und lachte. „Ich bin ein Dämon und habe noch nie so etwas wie Freundschaft oder dergleichen empfunden.“ fügte er seufzend hinzu und musterte Ciel noch einmal für einen kurzen Moment. „Doch die Jahre bei dir scheinen mich ein wenig verändert zu haben...“ beendete er schließlich seine Worte und strich sich das Haar zurück. Also hatte der 16-Jährige mit seiner Vermutung recht behalten. Er musste zugeben das die Jahre damals ziemlich chaotisch gewesen waren. Sie waren damals wirklich von vielen Leuten umgeben gewesen. Als er daran dachte musste er leicht lächeln. Nicht nur er hatte den Butler gemocht, Finny, Maylene, Bardo, Agni und Soma hatten ihn ebenso ins Herz geschlossen. Ciel erinnerte sich nur zu gut daran wie überrascht Sebastian gewesen war als Agni ihn als Freund bezeichnet hatte. „Deshalb also...“ murmelte Ciel leise und seufzte. Zwar mochte Sebastian ihn, aber liebte er ihn auch? Konnte ein Dämon überhaupt so etwas wie Liebe empfinden? „Ich würde den Vertrag dennoch gerne aufrecht erhalten.“ sagte Ciel ernst und strich sich leicht über sein rechtes Auge. Nach so langem suchen, wollte er das Sebastian bei ihm blieb. „Weshalb? Es ist weder für dich noch für mich nützlich.“ Der Dämon wirkte verblüfft. Wahrscheinlich hatte er damit wirklich nicht gerechnet. Ciel jedoch lächelte leicht und sah seinen ehemaligen Butler sanft an. „Weil wir beide lange genug alleine waren.“ antwortete er leise. Diese Worte schienen Sebastian getroffen zu haben, zumindest wirkte er auf einmal ziemlich irritiert. Dann jedoch schlich sich jenes bekannte Lächeln auf die Lippen des Schwarzhaarigen. „Ich habe mich wohl geirrt.“ sagte er leise, jedoch erntete er nur einen verblüfften Blick von Ciel. „Du hast dich doch ganz schön verändert.“ fügte er ernst hinzu. Bildete sich Ciel das nur ein? Oder hörte er tatsächlich so etwas wie Bedauern in Sebastians Stimme? „Nicht wirklich.“ erwiderte Ciel kopfschüttelnd und sah direkt in Sebastians Augen. „Ich bin es nur Leid meine Gefühle zu verbergen. Bei dir nützt es ja sowieso nichts.“ fügte er ernst hinzu. Ciel wusste schließlich das Sebastian ihn immer durchschaute. Also gab er dieses ewige Versteckspiel auf. „Du bist erwachsener geworden.“ Der Dämon war sichtlich amüsiert über die Aussage des Jüngeren. Ein leichtes Grinsen legte sich auf Ciels Lippen als er das hörte. „Ich bin ja auch 16.“ gab er lediglich zurück und blickte missmutig auf seinen kalten Tee. Nicht einmal die Hälfte hatte er austrinken können. Sebastian hatte Ciels Blick wohl bemerkt, denn er stand schmunzelnd auf und nahm die Teetasse in seine Hand. So wie er es als Butler auch immer getan hatte. „Ich bringe euch neuen Tee Bocchan.“ sagte er ernst und verschwand bereits in Richtung Küche. Ciel blickte seinem ehemaligen Butler völlig verblüfft hinterher, stand aber sofort auf um ihm zu folgen. „Ciel.“ murmelte er leise und lehnte sich gegen die Tür. „Wie?“ fragte Sebastian irritiert als er neuen Tee auf goss und zu Ciel blickte. „Mein Name ist Ciel, nicht Bocchan.“ fügte Ciel schließlich hinzu, erntete aber erneut nur ein belustigtes Lächeln des Dämons. „Was ist daran bitte so komisch?“ fragte der 16-Jährige mit hochgezogener Augenbraue und verschränkten Armen. „Du hast dich wirklich verändert.“ sagte er leise und legte nachdenklich den Kopf schief während er Ciel musterte. „Ciel reicht völlig...Wir sind nicht mehr länger Graf und Butler.“ sagte Ciel lediglich knapp und drehte sich um. Nun verfiel er schon wieder in seine alte Angewohnheit. Dieser Dämon trieb ihn allerdings wirklich in den Wahnsinn. Eigentlich wollte er zurück ins Wohnzimmer, doch er wurde von einer schmalen Hand festgehalten. „Was sind wir dann?“ fragte Sebastian provokativ. Allem Anschein nach wollte er ihn allerdings vorerst nicht los lassen. Der Blauhaarige drehte sich betont langsam um und sah dem Sänger in die Augen. „Freunde?“ fragte Ciel leise. Dennoch gab er sich alle Mühe sich nicht anmerken zu lassen das er Sebastian mehr mochte als einen Freund. Ein leises Lachen erklang aus Sebastians Kehle, als er die Worte des anderen vernahm und er ließ Ciel zögernd los. Dann griff er nach der Teetasse und deutete Ciel vor zu gehen. „Lass uns auf den Balkon gehen.“ schlug der Dämon leise vor und bugsierte Ciel auf seinen Balkon. Zwar war es etwas kühl gewesen, doch Ciel empfand es dennoch als angenehm. Er ließ sich auf einen der gepolsterten Stühle fallen und der Dämon setzte sich neben ihn. Die Tasse Tee hatte er auf einen kleinen Tisch vor Ciel gestellt. „Wie kommst du eigentlich nach Japan?“ fragte der 16-Jährige ihn neugierig und nippte an seinem heißen Tee. „Nun ja, ich wollte damals nicht länger in England bleiben. Deshalb war ich so ziemlich überall.“ setzte Sebastian an und sah in den Nachthimmel. „Ich bin seit 20 Jahren hier.“ fügte er mit einem Lächeln hinzu. „Und wieso ausgerechnet Japan?“ bohrte Ciel weiter und trank noch einen Schluck von seinem heißen Earl Grey. „Weil es ein Land mit vielen Möglichkeiten ist. Hier fällt jemand wie ich nicht so schnell auf.“ Ciel wusste nur zu gut was Sebastian meinte. Ein Dämon alterte schließlich nicht. Und Sebastian war sicher zu stolz sich ein älteres Äußeres zu geben. Und ein Mann der nicht alterte fiel unangenehm auf. „Was ist mit dir? Wie kommst du nach Japan? Wohnst du nicht in London?“ fragte Sebastian nun seinerseits und musterte Ciel. Jener hätte sich beinahe an seinem Tee verschluckt als der Dämon ihn so ansah. Ein Blick von dem rotäugigen genügte um Ciel aus dem Konzept zu bringen. „Meine Verwandten leben hier, zumindest ein paar. Lizzy hat mich gefragt ob ich sie auf das Konzert begleite.“ antwortete er schließlich und seufzte. Irgendwie war er nun doch froh zugesagt zu haben. Andernfalls wäre er Sebastian nicht begegnet. „Verstehe.“ gab er amüsiert von sich und erntete erneut einen bösen Blick von Ciel. „Wie lange bleibst du?“ fuhr er unbeeindruckt fort. Doch mit diesen Worten hatte er Ciels wunden Punkt getroffen. Der 16-Jährige wusste ja nicht einmal ob er überhaupt zurückkehrte. Nun gab es für ihn auch keinen Grund mehr. „Ich weiß es nicht.“ sagte er leise und seufzte. „In Wahrheit, möchte ich gar nicht mehr nach London.“ fügte er dann doch ehrlich hinzu. „Warum?“ Sebastian schien wohl wirklich alles wissen zu wollen. Etwas das Ciel langsam unangenehm wurde. Eigentlich hatte er vorgehabt dem Dämon zu sagen was er fühlte, nun fürchtete er sich allerdings davor. Schließlich wusste er nicht, wie Sebastian reagieren würde. Und er wollte lieber nichts riskieren. „Ich erinnere mich seit meinem 12. Lebensjahr an alles was damals passiert ist.“ setzte er leise an und nahm noch einen Schluck von seinem heißen Tee. „Natürlich habe ich es niemandem erzählt...aber meine Eltern haben gemerkt das ich mich verändert habe.“ Leise seufzte der Blauäugige als er daran zurück dachte. Nein nach Hause konnte er unmöglich. „ 4 Jahre also...“ murmelte der Dämon und seufzte leise. „Ich wollte nicht das du dich daran erinnerst.“ fügte er etwas ernster hinzu. Man konnte dem Dämon ansehen, dass er nicht sehr erpicht darauf gewesen war Ciel ein zweites Mal zu treffen. Ciel fragte sich allerdings warum. „Dann hätte ich mich aber auch nicht an dich erinnert.“ sagte Ciel leise und trank den Tee schließlich aus. Von Sebastian erntete er allerdings nur ein trauriges Lächeln. „Das wäre gar nicht mal so schlecht gewesen.“ erwiderte der Dämon nachdenklich und stand schließlich auf um sich an das Geländer zu lehnen. Der Dämon hatte also gehofft das Ciel ihn vergessen hatte. Doch das hatte er nicht. Mit hochgezogener Augenbraue stand der jüngere auf und lehnte sich neben ihm an das Geländer. Die Aussicht war wirklich das herrlichste gewesen was Ciel je gesehen hatte. Unter ihnen und vor ihnen waren tausende von Lichtern. Auch der Tokyo Tower war unübersehbar. „Ich fände es schade, wenn ich dich vergessen würde.“ sagte er schließlich dann doch leise und seufzte. „Die ganzen vier Jahre war ich der Meinung, dass du mich vergessen hättest.“ fügte er schließlich hinzu. Allerdings erntete er von Sebastian lediglich einen verwirrten Blick. Dann schmunzelte er amüsiert und schüttelte leicht den Kopf. „Um so etwas machst du dir Sorgen? Pff, du bist wirklich nicht mehr du selbst.“ lachte er amüsiert. Von Ciel allerdings, erntete er einen mehr als nur bösen Blick. „Fein dann bin ich eben nicht mehr ich selbst.“ fauchte er leise und verschränkte die Arme vor der Brust. „Das hört sich schon eher nach Ciel Phantomhive an.“ sagte er belustigt. Aber auch diese Antwort war falsch gewesen. In Ciel brodelte allmählich alles hoch. Es wurde ihm einfach alles zu viel. „Weißt du weshalb ich nicht mehr ich selbst sein kann?“ fragte Ciel erbost und blickte den Dämon wütend an. „Du bist an allem Schuld. Seit 4 Jahren bin ich auf der Suche nach dir und mache mir Tag und Nacht Gedanken darum wie ich dich finden kann.“ setzte er an und holte ab und zu tief Luft. Viel zu lange hatte sich alles in ihm angestaut. Und Sebastians Worte hatten nun ein Ventil in ihm geöffnet. Alles musste raus. „Und jetzt wo ich dich endlich gefunden habe, höre ich Dinge die mich rasend machen. Deine kühle und gelassene Art treibt mich in den Wahnsinn!“ schnappte er und musste erneut eine Pause einlegen um sich wieder zu beruhigen. „Du hast keine Ahnung was ich in den letzten Jahren durchgemacht habe!“ fügte er etwas leiser hinzu. Langsam spürte er wie die Tränen seine Augen füllten.. Eigentlich wollte er gar nicht weinen, aber er konnte nichts dagegen unternehmen. Den Dämon zumindest schienen die Tränen mehr als nur zu irritieren. „Ciel..“ setzte er an, doch er wurde unterbrochen. „Ich habe mir ständig den Kopf wegen dir zerbrochen, weil ich dich verdammt noch mal Liebe!“ schrie er und hielt atemlos inne. Die Worte, die er Sebastian so dringend hatte sagen wollen, waren nun ausgesprochen. Zwar hatte Ciel das ganze nicht so geplant, aber wenigstens wusste es der Dämon jetzt. Nur langsam beruhigte sich Ciel und wischte sich beiläufig die Tränen weg. Er hatte erst langsam realisiert was er eben gesagt hatte und wollte am liebsten vom Balkon springen. Denn das Ganze, war ihm mehr als nur unangenehm. Der 16-Jährige war sich sicher das Sebastian entweder gar nichts sagte oder ihn verachtete. In der Tat dauerte es auch ein wenig, bis der Dämon die Stimme erhob. Überrascht und fassungslos sah er seinen Gegenüber an. „Liebe?“ fragte er leise und grinste leicht. Es war jenes Grinsen das Ciel immer an dem Dämonen gesehen hatte. Ein hämisches Grinsen. Sebastian blickte Ciel wortlos an, ehe er sich umdrehte und erneut auf die Stadt herunter sah. Ein leises Lachen erklang aus der Kehle des Dämons, doch er machte keinerlei Anstalten sich zu Ciel herum zu drehen. All diese Vorwürfe schienen ihm nicht einmal etwas ausgemacht zu haben. Ciel seufzte leise und musterte den Dämon neben ihn. „Dämonen können wohl keine Gefühle empfinden. Wenn du mich mögen würdest hättest du nach mir gesucht.“ sagte er leise und fing leicht an zu zittern. Er wusste nicht einmal warum ihn das ganze so mitnahm. Schließlich hatte er es doch von Anfang an geahnt. Aus den Augenwinkeln nahm Ciel erneut das grinsen des Dämons wahr. Den Rest des Gesichtes konnte er allerdings nicht sehen. „Ich habe in der Tat nicht nach dir gesucht...“ setzte er leise an und drehte sich schließlich zu Ciel um. Das Grinsen war allerdings aus seinem Gesicht gewichen. Ein eisiger Schauer erfasste den 16-Jährigen, als der Dämon ihn so ernst ansah. Sebastians Augen glühten regelrecht. „...Allerdings aus anderen Gründen als du denkst.“ beendete er schließlich den angefangenen Satz. „Ich habe versucht dich zu vergessen, aber es ist mir nicht gelungen.“ fügte er leise hinzu und fuhr sich seufzend durchs Haar. Ciel bemerkte zum ersten mal das traurige Lächeln auf Sebastians Lippen. Und irgendwie tat es ihm weh es zu sehen. „Egal wie sehr ich es auch versucht habe...Du gehst mir nicht mehr aus dem Kopf.“ seine Worte waren leise und dennoch konnte Ciel jedes einzelne davon hören. „Ich habe keine Ahnung von Liebe, oder anderen Gefühlen...Dennoch fühle ich etwas wenn ich an dich denke oder dich ansehe.“ fügte er seufzend hinzu und sah Ciel sanft an. Diese Worte zu hören machte den Jüngeren mehr als fassungslos. Er hatte nicht erwartet das der Dämon etwas derartiges sagen würde. „Wieso wolltest du mich dann vergessen?“ fragte er ihn leise. Noch immer war er fassungslos. „Dämonen und Menschen können nicht zusammen sein.“ sagte er ernst und schüttelte den Kopf. „Es wäre sehr selbstsüchtig von mir....“ sagte er nachdenklich und erntete ein schmunzeln von Ciel. „Bist du das nicht?“ fragte er ihn leise und spürte wie Tränen an seinen Wangen herab liefen. Die Worte die der Dämon gesagt hatte, taten weh. Ein schmunzeln zierte Sebastians Lippen und er strich sanft die Tränen von Ciels Wange. Der 16-Jährige zuckte leicht zusammen als er die Berührung Sebastians spürte und blickte in seine Augen. Sie waren längst nicht mehr rot, sondern leuchteten regelrecht. „Wer weiß.“ sagte er leise und neigte sich runter zu Ciels Lippen. Schließlich legte er zärtlich seine Lippen auf seine und der Kleinere erwiderte jenen Kuss sanft. Leicht krallte sich Ciel dabei in Sebastians Oberteil. Wenn dies alles ein Traum war, dann wollte er nie wieder aus diesem erwachen. Kapitel 7: The only One ----------------------- Ein heller Lichtstrahl fiel in das Gesicht des 16-Jährigen und er öffnete missmutig seine Augen. Es war ein Fehler gewesen, denn die Sonne blendete ihn. Brummend schloss er noch einmal die Augen, ehe er vorsichtig seine Hand hob um seine Augen ab zu schirmen. Mit einer langsamen Bewegung setzte sich der Junge auf und sah sich irritiert um. Das Zimmer in dem er lag war groß und man konnte sehen das es eigentlich nie benutzt wurde. Mit einem Gähnen streckte er sich und blickte verwirrt an sich runter. Sein Kostüm war verschwunden, stattdessen trug er ein großes schwarzes Shirt. Wie zum Teufel war er hier her gekommen? Und wer hatte ihn ausgezogen? Ciel versuchte ein erneutes Gähnen zu unterdrücken und blinzelte die Müdigkeit weg. Langsam wurde sein Kopf immer klarer und er begann sich an den vergangenen Abend zu erinnern. Sebastian hatte ihn geküsst und ihm gesagt das er etwas für ihn empfand. War das alles nur ein Traum gewesen? Wahrscheinlich war der junge Graf vorher eingeschlafen und hatte alles nur geträumt. Wie sollte es auch anders sein? Ein seufzen entwich seinen Lippen und er legte den Kopf auf seine Knie. Als die Tür sich auf einmal öffnete, zuckte der 16-Jährige zusammen und blickte ungläubig zu dem Schwarzhaarigen. „Ich ahnte bereits das du wach bist.“ Ein Schmunzeln hatte sich auf die Lippen des jungen Sängers gelegt und er stellte das Tablett, welches er mitgebracht hatte, neben Ciel auf dem Nachtisch ab. Neugierig betrachtete Ciel das Frühstück das der Dämon ihm gebracht hatte und begann sich an alte Zeiten zu erinnern. Seine Lippen zierte ein kleines Lächeln, als er daran dachte. „Was ist mit Lizzy?“ fragte er leise und griff bereits nach der Teetasse. Zu seiner Verwunderung setzte sich Sebastian neben ihn auf das Bett. „Sie schläft noch, aber in zwei Stunden müsste sie eigentlich aufwachen.“ antwortete er leise, dennoch konnte er sich ein amüsiertes lächeln nicht verkneifen. Zumindest schien der gestrige Abend nicht ganz in Ciels Traum entstanden zu sein. Der 16-Jährige war bestimmt nach seinem Liebesgeständnis in Ohnmacht gefallen. Anschließend hatte der Dämon ihn bestimmt hierher gebracht. Nachdenklich nippte er an seinem Tee und fasste schließlich den Mut Sebastian anzusehen. Er musste ihn einfach fragen. „Gestern Abend...“ begann er zögernd und suchte nach den richtigen Worten. „...Bist du in meinen Armen eingeschlafen.“ Sebastian musste amüsiert lächeln, als er auf den rot gewordenen Earl blickte „Dann war das alles kein Traum?“ fragte er leise und hoffnungsvoll. Die Antwort des Dämons war ein Kopfschütteln. „Nein, es war kein Traum.“ fügte er dennoch amüsiert hinzu und beobachtete Ciel dabei wie er frühstückte. Auch er hatte seinen jungen Herrn auf eine Art und Weise vermisst ,die er nicht begreifen konnte. Sebastian wusste selbst nicht weshalb er für Ciel diese Gefühle entwickelt hatte, doch er hatte sie. Gegen diese Gefühle war sogar ein Dämon wie er machtlos. Irritiert bemerkte er wie Ciel sich an seine Schulter lehnte und für einen kurzen Moment entspannt die Augen schloss. Auch dem 16-Jährigen konnte man ansehen wie viel ihm der Dämon bedeutete. Mit einem Zögern legte der ältere einen Arm um den Kleineren. Sebastian wusste selbst nicht was mit ihm los war. Er verstand sich seit einigen Jahrhunderten selbst nicht mehr. Wie hatte ein Kind ihn nur so verändern können? Früher wäre ihm so etwas nie passiert. Nachdenklich sah er zu dem Blauäugigen und musste unwillkürlich lächeln. Ciel hatte sich wirklich verändert, früher hätte er etwas derartiges nie getan. „Ich glaube ich muss mich bei dir entschuldigen.“ erklang die Stimme des 16-Jährigen leise und er blinzelte zu Sebastian hoch. Es gab so vieles was er dem Dämon hatte sagen wollen und nun hatte er endlich die Gelegenheit dazu bekommen. „Damals habe ich dich nicht gerade gut behandelt...“fügte er nach einer kurzen Pause mit einem seufzen hinzu. Sebastian machte allerdings lediglich ein abfälliges Geräusch. „Das ist lange her.“ antwortete er dem Jungen leise und zog Ciel automatisch etwas enger an seinen eigenen Körper. „Vergiss das ganze einfach.“ fügte er noch hinzu und erntete von dem jungen Earl einen fragenden Blick. Doch leider konnte der Blauäugige das ganze nicht vergessen. „Wenn das ganze nur so einfach wäre.“ murmelte Ciel leise und trank seinen Tee schließlich her. Anschließend machte er sich über den Rest des Frühstückes her. „Irgendwann wirst du es vergessen.“ sagte der ehemalige Butler leise und stand schließlich auf, um das leere Tablett zurück in die Küche zu bringen. „Zur Not trage ich persönlich dazu bei.“ fügte er mit einem hinterhältigen grinsen hinzu und verließ schließlich das Zimmer. Völlig verdattert sah der 16-Jährige ihm hinterher, ließ sich dann aber schließlich zurück auf die weiche Matratze fallen. Irgendwie kam ihm das alles zu unwirklich vor. Glauben konnte er das alles immer noch nicht. Langsam stand Ciel auf und streckte sich mit einem Gähnen, bevor er sich schließlich langsam wieder in sein Kostüm quälte. Er hoffte nur das er es so früh wie möglich wieder ausziehen konnte. Auch die Augenklappe legte er sich nach kurzem Zögern wieder um. Schließlich wusste er nicht wann Elizabeth aufwachen würde. Er richtete sich noch seine Haare und öffnete schließlich die Tür. Allerdings hatte er nicht wirklich eine Ahnung in welche Richtung er gehen sollte. //Na Klasse.// dachte er sich missmutig und wandte sich einfach nach rechts. Irgendwann würde er den Sänger wohl finden. Doch wirklich bekannt vor kam ihm keine der Türen. Eine erregte allerdings seine Aufmerksamkeit. Zwar wirkte die Tür nicht anders als die anderen, doch man konnte hinter ihr merkwürdige Geräusche hören. Was konnte nur dahinter sein? Mit hochgezogener Augenbraue, streckte er den Arm aus und drückte die Türklinke vorsichtig herunter. Zumindest war die Tür offen und nicht abgeschlossen. Neugierig öffnete er sie und steckte seinen Kopf durch den Türspalt. Was er allerdings in jenem Zimmer sah, hatte er nicht erwartet. Ungläubig musterte er das seltsame Bild das sich ihm bot. Das Zimmer in dem er stand bestand aus einem weichem Boden, an den Wänden waren mehrere Hölzer angebracht. Diese dienten wohl als Kratzbaum und Klettergelegenheit für die Bewohner dieses Zimmers. Es waren Katzen. Das ganze Zimmer wurde bewohnt von Katzen. Fassungslos sah der 16-Jährige sich um und wusste nicht so recht was er davon halten sollte. Schließlich hatte er gewusst das Sebastian ein Katzennarr war. Aber das es so schlimm war hatte er nicht geahnt. „Ich fass es nicht..“ murmelte er leise und kniete sich nieder um eine von den Katzen zu streicheln. Eines musste er zugeben, sie waren süß. Allem Anschein nach kümmerte sich der Dämon zudem ziemlich gut um die Kleinen. Ein leises Lachen erklang aus der Kehle Ciels und er schüttelte leicht den Kopf. Dieser Butler war doch wirklich unberechenbar gewesen. „Unglaublich.“ murmelte der Blauäugige leise und musste sich ein noch lauteres Lachen verkneifen. Irgendwie war das ganze unglaublich komisch gewesen. Als Ciel Schritte hinter sich vernahm, drehte er sich fragend um und blickte in die Augen des Schwarzhaarigen. Allerdings wusste der Dämon scheinbar nicht wo er hinsehen sollte, denn er war sichtlich überfordert. Zudem hatte sich eine leichte Röte in das Gesicht des Dämons geschlichen. Früher hatte Ciel Katzen gehasst. Auch hatte er nie verstehen können was Sebastian so besonders an ihnen gefunden hatte. „So süß...“ murmelte Sebastian und seufzte leise. Ein neckisches Grinsen breitete sich auf Ciels Lippen aus und er stand langsam auf. „Ich weiß ja das du Katzen liebst... aber ist das hier nicht ein wenig übertrieben?“ fragte Ciel amüsiert. Doch scheinbar hörte Sebastian ihm nicht zu. Der junge Sänger hatte sich gebückt und eine graue Katze auf seinen Arm genommen um sie sanft zu streicheln. Das war mal wieder so typisch für ihn. „Also wirklich.“ brummte Ciel und verschränkte die Arme missmutig vor der Brust. Als er allerdings sah, wie liebevoll Sebastian mit dem kleinen Kätzchen umging, legte sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen. Scheinbar waren es zwei Dinge gewesen die den Dämon sanft werden ließen. Trotz allem fühlte Ciel einen kleinen Stich, als der Ältere ihn nicht wahrnahm. Er mochte Katzen, aber es passte ihm nicht das der Dämon ihn deswegen ignorierte. „Genug gekuschelt.“ brummte der 16-Jährige leise und nahm dem Dämon prompt das kleine Fellbündel aus den Armen. Anschließend zog er Sebastian mit sich aus dem Zimmer und schloss brummend die Tür hinter sich. Noch immer konnte er nicht begreifen weshalb Katzen für Sebastian so etwas besonderes waren. Und er war sich sicher, dass er es niemals verstehen würde. „Eifersüchtig?“ fragte die tiefe Stimme des Schwarzhaarigen amüsiert. Er beobachtete zufrieden wie Ciels Gesicht immer röter wurde und rechnete bereits mit einer scharfen Antwort des Jüngeren. Doch zu seiner Verwunderung fiel diese aus. Der Blauäugige drehte sich betreten weg und verschränkte erneut die Arme vor der Brust. Zwar hatte ihm eine mehr als nur scharfe Antwort auf der Zunge gelegen, aber er hatte es unterdrückt. Schließlich hatte der Dämon Recht. Er war eifersüchtig. „Wie kommst du denn darauf?“brummelte der Junge leise und senkte den Blick. Sebastian musste ja nicht unbedingt sehen wie rot er gerade war. Ein schmunzeln legte sich auf die Lippen des Dämons und er neigte sich zu Ciels Ohr vor. „Es ist ziemlich offensichtlich.“ raunte er mit seiner dunklen Stimme dagegen. Dabei erschauderte der Junge Graf sichtlich. Weshalb musste Sebastian ausgerechnet so nah an sein Ohr kommen? Er hatte sich doch sicher denken können das Ciel an diesem Punkt mehr als nur empfindlich war. Unwillig brummte der Jüngere etwas vor sich hin und starrte stur auf den Boden. Schließlich wagte er es nicht dem Dämon in die Augen zu sehen. Langsam fühlte er wie sich zwei starke Arme um ihn schlossen und den 16-Jährigen fest hielten. „Sebastian...“ kam es dem Jungen leise über die Lippen und er neigte den Kopf leicht, um in das Gesicht seines geliebten Butlers sehen zu können. Nie wieder wollte er von ihm getrennt werden, dessen war er sich sicher. Doch zum weiter sprechen kam er nicht, denn der größere hatte sich etwas zu ihm runter gebeugt und seine kalten Lippen auf die des Jungen gelegt. Zärtlich und noch etwas scheu erwiderte der junge Graf den Kuss, musste diesen allerdings schnell und atemlos wieder lösen. Ein leises Lachen erklang aus der Kehle des älteren und er musterte den Kleinen grinsend. „Atmen nicht vergessen.“ raunte er amüsiert gegen die Lippen Ciels und löste sich nachdenklich von dem Jungen. Die roten Augen musterten ihn für einen kurzen Augenblick und blieben schließlich an Ciels Augenklappe haften. „Was ist los?“ fragte Ciel leise und zog eine Braue hoch, irgendwie missfiel es ihm wenn Sebastian ihn so intensiv anstarrte. Das ganze war ihm sichtlich unangenehm. Sebastian jedoch schüttelte den Kopf und strich nachdenklich über die Wange des jungen Grafen. Leicht schloss Ciel die Augen als er die kühle Hand an seiner Wange fühlte und er lehnte sich sogar leicht dagegen. „Du siehst genauso aus wie damals.“ sagte der Dämon schließlich leise und strich seinem jungen Herrn anschließend zärtlich durchs Haar. Langsam öffnete der jüngere die Augen um seinen Dämon anzusehen. Schon damals war er von Sebastian fasziniert gewesen, nie hatte er sich vor dem Dämon gefürchtet. Nach kurzem Zögern streckte Ciel die Hand nach Sebastian aus und berührte ihn sachte an der Wange. Seine Haut war angenehm kühl und der Junge lächelte leicht. Allerdings schloss sich die Hand des Dämons ziemlich schnell um die des Jüngeren und er hielt diese zärtlich in seiner fest. Erst jetzt fiel dem 16-Jährigen auf das Sebastian weder Stulpen noch Handschuhe trug. Langsam hob Ciel seine andere Hand um sanft über das Mal auf Sebastians Handfläche zu streicheln. Leicht neigte Sebastian sich zu Ciel vor und küsste ihn sachte am Ohr. „Du bist der einzige der mich berühren darf.“ hauchte er leise dagegen, was Ciel erneut zum Schaudern brachte. //Verdammt!// dachte er sich missmutig und biss sich leicht auf die Unterlippe. Weshalb musste dieser verfluchte Dämon immer wieder an sein Ohr gehen? „Empfindlich?“ raunte der Dämon fragend dagegen und grinste spöttisch als er erneut beobachtete wie der andere erschauderte. „Hör auf mit dem Quatsch.“ murrte Ciel leise und warf Sebastian einen strafenden Blick zu ,während er versuchte seine Hand aus Sebastians Griff zu befreien. Mit seinem kläglichen Versuch erreichte er allerdings nur das Gegenteil, denn der Butler hielt nun noch zusätzlich seine andere Hand fest. „Und wenn nicht?“ fragte der Dämon sichtlich amüsiert und legte seine Lippen leicht an das Ohr des Grafen. Erneut schauderte der 16-Jährige und versuchte verzweifelt sich aus dem Griff des Dämons zu befreien. Es gelang ihm allerdings nicht. „Sebastian...“ setzte der jüngere an, biss sich dann allerdings erneut auf die Unterlippe. Irritiert bemerkte er wie der Sänger langsam seinen Griff lockerte und Ciels Hände schließlich freigab. Allerdings kam das ganze so überraschend das Ciel beinahe gefallen wäre, wenn Sebastian ihn nicht so schnell aufgefangen hätte. „Vorsicht.“ mahnte der Dämon leise und sah an sich herab. Ciel hatte sich inzwischen leicht an ihn geklammert und blickte erbost zu ihm hoch. Eigentlich hatte er Sebastian etwas an den Kopf werfen wollen, doch er verkniff es sich und lehnte sich schließlich ganz an ihn. „Ich liebe dich.“ murmelte er leise und fühlte die kühlen Hände seines Liebsten an seiner Wange. Ein leichtes Lächeln hatte sich auf die Lippen des Dämons gelegt und er küsste Ciel schließlich noch einmal sanft, bevor er sich endgültig von ihm löste. Doch zu einer Antwort kam er nicht mehr. Langsam drehte sich Sebastian um und blickte mit hochgezogenen Augenbrauen gerade aus. „Unsere Zweisamkeit hat ein jähes Ende gefunden.“ murrte Sebastian leise. „Was?“ fragte Ciel verwirrt, hörte dann allerdings Schritte auf dem Flur. Lizzy war aufgewacht und scheinbar aus ihrem Zimmer gekommen. //Na klasse...// dachte Ciel sich missmutig und seufzte leise. Mit einem Gähnen rieb Elizabeth sich über die Augen, strahlte allerdings sofort als sie den Sänger und ihren Cousin entdeckte. „Guten Morgen!“ reif sie laut und fiel augenblicklich ihrem Cousin um den Hals. Dabei war sie so stürmisch und laut das Ciel sich fragte ob sie wirklich diejenige gewesen war der man Schlaftabletten unter geschoben hatte. Zumindest jetzt konnte man davon nichts mehr sehen. Unschlüssig blickte sie auf den jungen Sänger, der inzwischen ziemlich viel Abstand zu den beiden eingenommen hatte. Nach einigem Überlegen lächelte sie ihn an und umarmte schließlich auch ihn so stürmisch wie ihren Cousin. Eine Tatsache die Ciel ziemlich ärgerte und Sebastian wohl ziemlich irritierte. „Entschuldige, ich konnte nicht wieder stehen.“ kicherte sie, ließ allerdings von dem Dämon ab. Ein erneutes gähnen unterdrückte sie mit viel Mühe. „Ich muss wohl gestern eingeschlafen sein...“ fügte sie seufzend und ein wenig geknickt hinzu. Ciel konnte nachvollziehen das Lizzy das ganze bedauerte. Immerhin hatte sie es in die Wohnung ihres Lieblingssängers geschafft. Das sie den Abend verschlafen hatte tat ihm ein wenig Leid. Schließlich war das ganze teilweise seine Schuld. „Es gibt immer ein nächstes Mal. Vielleicht begleitet er uns ja bei der Stadtführung.“ versuchte er seine Cousine ein wenig aufzuheitern, bevor er Hilfe suchend zu seinem Butler blickte. Er hoffte das Sebastian ihm helfen würde, zudem wollte er in der Nähe des Dämons bleiben. Auch wenn das mehr als schwierig werden würde. Jener lächelte zwar heimtückisch, beschloss aber dennoch dem Jüngeren zu helfen. „Es wäre mir eine Ehre.“ antwortete er schließlich leise und warf Ciel einen viel sagenden Blick zu. Ein sanftes Lächeln legte sich auf die Lippen des Jungen und er formte ein wortloses Danke mit seinen Lippen. Er wusste das Sebastian das nur für ihn tat und diese Tatsache freute ihn. Elizabeths Augen hellten sich sichtlich auf, als sie die Antwort des jungen Sängers vernahm und sie fiel ihm mit einem ziemlich lauten 'Danke' um den Hals. Überrascht sah der Dämon auf die kleine Blondine herab die ihn umklammerte und räusperte sich schließlich hörbar. „Nun ist es genug.“ sagte er mit einem Lächeln und schob schließlich die Kleine von sich, ehe er eine einladende Geste machte und auf das Wohnzimmer zu steuerte. „Die kleine Lady sollte noch frühstücken, bevor ihr wieder nach Hause fahrt.“ setzte er leise an und deutete auf das einladende Sofa. „Setzt euch, ich bringe euch gleich etwas.“ fügte er schließlich hinzu und verließ das Wohnzimmer. Seufzend blickte ihm der 16-Jährige hinterher, stand dann allerdings auf. „Ich helfe ihm. Bleib du bitte hier.“ sagte er mit einem Lächeln zu Lizzy und verschwand schließlich ebenso. Ziemlich verdattert sah die Blondine ihrem Cousin nach und legte den Kopf schief. So hilfsbereit kannte sie Ciel eigentlich nicht und es wunderte sie das dieser so gut mit dem Sänger auskam. Sie wusste nicht weshalb, aber sie hatte das Gefühl das die beiden irgendetwas miteinander verband. Der Blauhaarige hatte inzwischen die Küche erreicht und schloss die Tür hinter sich. Schließlich musste Lizzy ja nicht mitbekommen was sie hier taten. Auf Sebastians Lippen erschien erneut jenes spöttische Lächeln und er setzte den Tee auf. „Kann es sein das du es keine Minute ohne mich aushältst?“ fragte er amüsiert, erntete aber lediglich einen bösen Blick von Ciel. „Wer weiß wie lange wir uns noch sehen.“ erwiderte er schließlich leise und senkte den Blick leicht. Er wollte eigentlich nicht wieder zurück, sondern bei Sebastian bleiben. Schließlich hatte er ihn so lange gesucht. Jetzt wo er ihn endlich gefunden hatte, wollte er nicht mehr ohne ihn sein. Auf einmal fühlte er wie zwei starke Arme ihn hoch hoben und er sah verwirrt in die Augen des Dämons. Jener blickte ihn ernst an und setzte ihn schließlich sanft auf der Küchentheke ab. „Egal wo du auch sein magst...Ich werde immer bei dir sein.“ sagte er ernst und blickte Ciel fest in die Augen. Der 16-Jährige erschauderte bei seinem Blick, wusste aber das Sebastian es durchaus ernst meinte. Ciel wusste, solange sie den Vertrag miteinander hatten würde er ihn überall finden. „Ich gehe nirgendwohin.“ erwiderte der Jüngere fest entschlossen. Er würde einen Weg finden, um in Japan bleiben zu können. Wie wusste er noch nicht, aber er war sich sicher das ihm früher oder später wohl etwas einfallen würde. Schließlich war Ciel niemand der einfach so aufgab. Sebastian lachte leise als er das hörte und goss schließlich den Tee in zwei Tassen, dann nahm er das Tablett in die Hand und sah schließlich zu dem Kleineren. Er wusste das Ciel ein Kämpfer war. Was er sich in den Kopf gesetzt hatte, setzte er immer durch. „Komm mit mir.“ sagte er leise und schenkte Ciel ein sanftes Lächeln. Etwas was bei dem Dämon wirklich selten war. Leicht rot geworden folgte ihm der Junge schließlich und ließ sich neben Elizabeth auf das Sofa fallen. Ciel wusste das er nach dem Frühstück seinen Cousin anrufen musste um ihm mitzuteilen dass er sie abholen sollte, doch er wollte nicht wirklich. Am liebsten würde er in der Wohnung des Dämons bleiben. Für immer. Doch der Blauäugige wusste das er das nicht konnte. „Du solltest deinen Tee trinken.“ sagte eine tiefe Stimme, die ihn zusammen zucken ließ. Verwirrt musterte Ciel Sebastian neben sich und zog eine Braue hoch. Er war wohl so in Gedanken gewesen, dass er gar nicht mitbekommen hatte, wie sich der Dämon neben ihn gesetzt hatte. Anstatt zu antworten, nahm der Junge die Teetasse in die Hand und nippte daran. Das Schlimme an der ganzen Sache war, das er nicht einmal wirklich mit seinem Butler reden konnte, solange Lizzy bei ihnen saß. Sie warf ohnehin schon fragende Blicke zu den beiden. „Ihr scheint euch ja gut zu verstehen.“ bemerkte sie mit einem sanften Lächeln und musterte die beiden lachend, da diese leicht zusammengezuckt waren. Ciel hätte sogar beinahe seine Tasse fallen lassen, doch er bemühte sich, sich nichts anmerken zu lassen. „Wir haben uns gestern noch eine Weile unterhalten.“ antwortete der Sänger mit einem Schmunzeln und hoffte das Elizabeth sich damit zufrieden geben würde. Immerhin wusste der Dämon nicht wie weit er gehen konnte. Verblüfft blickte Ciel ihn an und atmete erleichtert aus. Das ausgerechnet Sebastian ihm helfen würde, hätte er nicht gedacht. „Ach so.“ antwortete seine Cousine und man konnte ihr ansehen wie sie ein wenig traurig wurde. Sie hätte sich auch gerne mit ihrem Lieblingssänger so lange unterhalten. „Dann bist du wohl nicht eingeschlafen hm?“ fragte sie peinlich berührt und rettete sich in ein verlegenes Lächeln. „Doch ist er. Nur zwei Stunden später.“ antwortete der Dämon amüsiert und erntete ein leises Grummeln von seinem Sitznachbarn. „Reib mir das nicht auch noch unter die Nase.“ brummte der 16-Jährige leise und erntete ein leises Lachen von Elizabeth. Nachdenklich musterte sie die beiden und lächelte leicht. Es wunderte sie, dass sie die beiden so gelassen betrachtete und nicht eifersüchtig wurde. Aber irgendetwas in ihr sagte ihr das die beiden zusammen gehörten. Der Gedanke daran machte sie allerdings sowohl traurig als auch glücklich. Sie erhob sich langsam und strich sich ihr Kleid mit einem Lächeln glatt. „Ich rufe eben Edward an, sonst nerven wir dich noch den ganzen Tag.“ lachte sie und verließ mit ihrem Handy den Raum um in Ruhe zu telefonieren. Mit einem seufzen blickte Ciel ihr hinterher und stellte schließlich die leere Tasse ab. Er wollte nicht gehen, jedoch wusste er das er es wohl musste. „Du weißt das wir uns spätestens heute Abend wieder sehen?“ fragte der Dämon sichtlich amüsiert. Es war zu amüsant Ciels Gesichtsausdruck zu sehen. Immerhin kannte er seinen jungen Herrn anders. Mit einem fragenden Blick musterte er den Butler, bevor seine Miene sich ein wenig aufhellte. „Mir wäre es lieber wenn ich gleich hier bleiben könnte.“ seufzte er, korrigierte sich dann allerdings mit einem Kopfschütteln. „Obwohl...das hieße ich müsste noch weiter in diesem Aufzug hier sitzen.“ fügte er missmutig hinzu und blickte an sich herab. Seine normale Kleidung war ihm wesentlich lieber gewesen. „Soweit ich mich erinnere, mochtest du diesen 'Aufzug' früher ziemlich gerne.“ erwiderte Sebastian amüsiert und musterte Ciel noch einmal. Wenn er ihn in dieser Kleidung sah, war es fast so als würde die Zeit still stehen. Es waren viele Jahrhunderte vergangen und er hatte lange gewartet. Doch jetzt wo er Ciel vor sich sah, war es fast so, als wäre keine Zeit vergangen. Endlich waren sie wieder zusammen. Ob diese Zusammenkunft gut oder schlecht war würde die Zeit zeigen. „Damals ja. Heute nicht mehr.“ erwiderte Ciel leise und musterte den Dämon ein wenig besorgt. Er wusste nicht weshalb aber er sorgte sich um Sebastian. Jener schien die Sorge in Ciels Augen wahrzunehmen, denn er schmunzelte und streichelte dem Jungen sanft durchs Haar. „Du machst dir um einen Dämon Gedanken?“ fragte er leise und schmunzelte amüsiert. Verlegen senkte Ciel den Kopf, da er sich ziemlich ertappt fühlte und brummelte leise. „Als ob ich mir das aussuchen würde.“ knurrte er leise. Der 16-Jährige wusste selbst nicht weshalb er sich solche Sorgen um den Dämon machte. Wahrscheinlich brachte die Liebe solche Dinge mit sich. „Ich bin ziemlich robust und kann auf mich aufpassen.“ erwiderte der Dämon mit einem amüsierten Grinsen. Ciel lächelte leicht und lehnte sich leicht an den anderen. Er wusste das Sebastian auf sich aufpassen konnte, immerhin war er ein Dämon. Sebastian blickte sanft zu dem Jungen neben sich, schob ihn dann allerdings leicht zur Seite als er Schritte im Flur vernahm. „Sie kommt zurück.“ warnte er Ciel leise und erntete erneut ein leises seufzen. Im nächsten Moment sah er die Blondine ins Wohnzimmer eilen. „Edward kommt uns in zehn Minuten abholen.“ sagte sie leise und ein wenig schüchtern. „Wir sollten schon einmal nach unten gehen Ciel.“ fügte sie leise hinzu und wartete darauf das ihr Cousin sich erhob. Mit einem seufzen stand der Blauäugige schließlich auf und schenkte Sebastian ein kleines Lächeln. „Danke für alles.“ sagte er leise und zog eine Braue hoch, als der Dämon sich ebenfalls erhob. „Es war mir eine Ehre. Ich bringe euch noch zum Aufzug.“ erwiderte er mit einem schmunzeln und erntete ein strahlendes Lächeln von Elizabeth. Die junge Dame verließ das Wohnzimmer munter, während Ciel noch leicht fest gehalten wurde. „Lass dein Fenster heute Abend offen.“ raunte der Dämon leise gegen Ciels Ohr. Brummend biss sich der 16-Jährige auf die Unterlippe, nickte aber und gab Sebastian noch einen zärtlichen Kuss. „Bis nachher.“ murmelte Ciel leise und seufzte. Vielleicht schaffte er es ja wirklich in Japan bleiben zu dürfen. Ihm musste lediglich ein guter Grund einfallen. Als er den Flur betrat wurde er erneut von Sebastian aufgehalten und ihm wurden zwei Tüten in die Hand gedrückt. „Gib die eine deiner Cousine. Die andere ist für dich.“ sagte er leise und begleitete die beiden schließlich zum Aufzug. Sobald die Türen geschlossen waren lehnte sich der Dämon gegen die Wand und schmunzelte amüsiert. Allem Anschein nach war Ciel ihm bereits vollkommen verfallen und ihm selbst erging es nicht wirklich anders. Nur selten hatte er von Dämonen gehört, die sich in Menschen verliebt hatten und er hätte nie gedacht das ihm eines Tages der gleiche Fehler unterlaufen würde. Eine Beziehung zwischen Dämonen und Menschen war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Schließlich gab es mehr als nur einen Unterschied zwischen ihnen. Menschen waren sterblich, während Dämonen ewig lebten. Zwar konnten auch Dämonen sterben, doch es gab nur wenige Mittel sie zu töten. Der zweite Unterschied war, dass Menschen Seelen besaßen. Dämonen dagegen nahmen sich die Seelen der Menschen. Nur die wenigsten konnten dieser Versuchung stand halten. Trotz all dieser Unterschiede, hatte Sebastian sich in Ciel verliebt. Ein leichtes grinsen legte sich auf sein Gesicht, als er daran dachte. Sebastian wusste das es schwer für sie beide werden würde, doch er war niemand der schnell aufgab. „Meine Güte, das könnte interessant werden.“ sagte er leise und seine Augen leuchteten in einem violetten Ton auf. Kapitel 8: Trust me ------------------- Gähnend lag der 16-Jährige auf seinem Bett und lauschte den Klängen aus seinem CD-Player. Ein amüsiertes Schmunzeln legte sich auf seine Lippen, als er auf die Plastiktüte schaute, welche ihm der Dämon zum Abschied in die Hand gedrückt hatte. Entweder war Sebastian davon überzeugt gewesen das Ciel seine Musik mochte oder er hatte einfach seine Sammlung los werden wollen. Denn die Tüte hatte vielerlei Dinge enthalten die etwas mit 'The Crow' zu tun hatten. Unter anderem ein Autogramm, eine CD und ein Poster. Letzteres hatte sich der Blauhaarige an die gegenüberliegende Wand gehängt. Sobald er sich in seinem Bett umdrehte, würden ihm die roten Augen entgegen blicken. Eigentlich konnte Ciel immer noch nicht wirklich glauben das er Sebastian wirklich gefunden hatte. Das dieser seine Gefühle zudem erwiderte, erstaunte den 16-Jährigen allerdings noch mehr. Dies alles kam ihm immer noch wie ein Traum vor. Mit einem leisen seufzen schloss er seine Augen und lauschte entspannt der tiefen Stimme. Der Gesang des Dämons war in seinen Ohren mehr als nur angenehm. Ciel konnte verstehen weshalb so viele den Sänger begehrten. Schließlich war er einer dieser Menschen. Langsam öffnete er wieder seine Augen und besah nachdenklich die Bettdecke vor sich. Ja er war ein Mensch. Ein ganz gewöhnlicher Mensch der eines Tages sterben würde, so viel war sicher. Sein Liebster dagegen war ein Dämon. Ein wunderschönes Geschöpf der Dunkelheit, welches aus den Tiefen der Hölle kam und sich von den Seelen der Menschen ernährte. Anders als er selbst, war der ehemalige Butler unsterblich. Sebastian würde im Vergleich zu ihm selbst niemals alt werden. Eine Tatsache die Ciel traurig stimmte. Schon einmal hatte Sebastian den Tot seines jungen Herren mit ansehen müssen. Zwar hatte der Junge den Dämon noch nicht nach seiner Reaktion gefragt, doch er ahnte das es für den Schwarzhaarigen alles andere als einfach gewesen war. Ciel wollte nicht das so etwas noch einmal geschah, jedoch wusste er auch das dies unmöglich war. Früher oder später würde er sterben. Dies war eine Tatsache. Er schüttelte leicht den Kopf, als er daran dachte. Weshalb machte er sich eigentlich bereits jetzt schon Gedanken über etwas, was noch viele Jahre dauern würde? Sollte er sich nicht eher darüber freuen den Dämon endlich wieder gefunden zu haben? Ein leises Seufzen entwich seinen Lippen und er drehte sich schließlich auf den Rücken, bevor er jenes Poster anstarrte. „Du bist doof.“ murmelte er leise und schloss erneut leicht seine Augen. Irgendwie musste er schließlich versuchen, sich auf andere Gedanken zu bringen. Aus diesem Grund versuchte er sich ausschließlich auf die Musik und Sebastians tiefe Stimme zu konzentrieren. Ciel hatte Sebastian niemals gesagt wie sehr er eigentlich dessen Stimme mochte. Sie hatte einen schönen melodischen Klang und der Junge empfand sie mehr als nur angenehm. „Du magst wohl meine Musik.“ erklang die amüsierte Stimme des Dämons, welche Ciel zusammen zucken ließ. Abrupt setzte sich der 16-Jährige auf und starrte einen Augenblick fassungslos in die roten Augen seines Gegenübers. Wie zum Teufel hatte dieser es eigentlich geschafft herein zu kommen, ohne von ihm bemerkt zu werden? Der Blauäugige sah aus den Augenwinkeln kurz zu dem geöffneten Schlafzimmerfenster und seufzte anschließend leise. Dieser verfluchte Dämon! Was fiel ihm eigentlich ein? Schließlich hatte er ihm einen ganz schönen Schrecken eingejagt. „Von wegen!“ schnappte Ciel sobald er seine Sprache wiedergefunden hatte und sprang empört von seinem Bett. „Das nächste mal, warn mich bitte vor.“ fügte er brummend hinzu und verschränkte verärgert die Arme. Er fragte sich weshalb er sich ausgerechnet in einen Dämon wie Sebastian verliebt hatte. Anscheinend war er wirklich nicht mehr ganz bei Trost. Sein Gegenüber lachte allerdings lediglich amüsiert, bevor er sich räusperte und eine leichte Verbeugung andeutete. „Verzeiht My Lord. Ich werde das nächste Mal an euer Fenster klopfen bevor ich eintrete.“ „Das will ich aber auch hoffen.“ knurrte Ciel leise, ehe ihm ein leises Lachen entkam und er sich in die Arme des Dämons warf. Allem Anschein nach hatte Sebastian sein Butler Dasein wirklich nicht vergessen. Und Ciel fragte sich ob er das wohl je würde. „Du hast mich erschreckt.“ murmelte der 16-Jährige leise gegen die Brust seines Geliebten und erntete ein mildes Lächeln. Zärtlich strich er über die Wange des Jüngeren, bevor er sich runter beugte und einen zärtlichen Kuss auf Ciels Lippen hauchte. „Entschuldige.“ antwortete er mit einem schmunzeln, bevor er die Umarmung löste um Ciel ausgiebig zu mustern. Der 16-Jährige hatte sich bei der erstbesten Gelegenheit umgezogen und stand nun mit einem blauem Shirt und einer langen Jeans vor ihm. Auch die Augenklappe hatte er gegen eine andere ersetzt. „Was ist?“ fragte der Jüngere verwirrt und legte den Kopf leicht schief. Weshalb starrte ihn der Größere so intensiv an? Jedoch erntete er lediglich ein sanftes Lächeln und ein Kopfschütteln. „Nichts, es ist nur ungewohnt dich in normaler Kleidung zu sehen. Es steht dir.“ antwortete er schließlich amüsiert. Eine leichte Röte legte sich auf Ciels Gesicht, als er das Kompliment des Dämons vernahm und sah betreten zur Seite. „Du hast dich wirklich nicht verändert.“ brummte er leise. Musste Sebastian ihn so ärgern? Er wusste doch ganz genau was er in dem Jüngeren auslöste. „Findest du?“ fragte der ehemalige Butler mit einem amüsierten Funkeln in den Augen, ehe er sich den Jungen einfach schnappte und auf seine Arme lud. Etwas wo gegen Ciel lautstark zu protestieren versuchte. Allerdings kam er erst gar nicht dazu, denn Sebastian hatte ihm zärtlich einen Finger auf die Lippen gelegt. „Nicht. Oder willst du das sie uns hören?“ fragte er leise gegen Ciels Ohr, was diesen erschaudern ließ. Unwillig biss der Kleinere sich auf die Unterlippe und funkelte seinen ehemaligen Butler böse an. Dieser schien das ganze allerdings ziemlich amüsant zu finden, denn er neigte sich erneut zu dem Ohr des Jüngeren hervor. „Lass uns an einen anderen Ort gehen.“ raunte er mit seiner dunklen Stimme. Erneut verließ ein leises keuchen den leicht geöffneten Mund des Jüngeren und er krallte sich automatisch etwas enger an den Dämon. An einen anderen Ort gehen? Hatte er die Aussage Sebastians richtig vernommen? Es war bereits Dunkel und sie befanden sich in einem großen Anwesen. Die einzige Möglichkeit dieses unbemerkt zu verlassen war das Fenster gewesen. Entsetzt riss er die Augen auf und sah augenblicklich unsicher zu jenem geöffneten Fenster. „Das...Ist nicht dein Ernst oder?“ fragte er geschockt und blickte in die funkelnden Augen seines Liebsten. Die violetten Augen und das amüsierte Lächeln auf den Lippen des Dämons ließen Ciel schlucken. Sebastian meinte es vollkommen ernst. Daran bestand kein Zweifel. „Sebastian...“ setzte dieser geschockt an, doch es war bereits zu spät. Sebastian war zum Fenster gegangen und hatte bereits zum Sprung angesetzt. Am liebsten hätte der 16-Jährige geschrien, doch er konnte nicht. So geschockt er auch war, kein Laut kam über seine Lippen. Verzweifelt krallte er sich an der Kleidung seines ehemaligen Butlers fest und schloss die Augen. Eines war Sicher. Er würde sich an dem Dämon rächen. Ciel spürte während dem Sprung wie der Wind durch seine Haare fegte und diese vollkommen durcheinander brachte. Auch den leichten Druck als sie auf dem Boden aufgesetzt hatten. Trotz allem wagte er es nicht seine Augen zu öffnen. Ein erneuter Ruck durchzuckte seinen Körper und er nahm mit geschlossenen Augen wahr wie sie sich erneut bewegten. Angesichts des Windes, welcher Ciel erneut durch die Haare fuhr, stellte der Jüngere fest, das Sebastian sich wahrlich in übermenschlicher Geschwindigkeit bewegen musste. Was wahrscheinlich auch dafür verantwortlich war das Ciel kein einziger Laut über die Lippen kam. //Das werde ich dir heim zahlen!// dachte er sich murrend und hielt sich eisern an seinem Begleiter fest. Irgendwie befürchtete er, das er sonst zurück gelassen werden würde. Irgendwann hatte er das Gefühl als würden sie springen, denn Sebastians Körper stieß sich an einigen Stellen kraftvoll ab, ehe er für einen kurzen Moment zum Stillstand kam. Dann hatte der Kleinere erneut das Gefühl dass sie sprangen. Trotz allem traute er sich nicht die Augen zu öffnen, aus Angst was sie sehen würden. Der Blauäugige war mehr als erleichtert, als er wahrnahm wie Sebastians Körper zum Stillstand kam. War diese Tortur wirklich vorbei? Langsam öffnete er seine Augen, ehe sie sich erstaunt weiteten. Sie waren wahrlich nicht mehr in jenem Anwesen. Unter ihnen erstreckte sich ein gewaltiges Meer aus Lichtern. Die beiden befanden sich auf dem Tokyo Tower und unter ihnen lag die gesamte Stadt. „Unglaublich.“ entkam es dem Jüngeren leise und er blickte fasziniert auf die Stadt herab. Sein Zorn war wie weg geblasen. „Hier sind wir beide ungestört.“ erklang die tiefe Stimme des Dämons und Ciel riss sich von dem Anblick Tokyos los. Stattdessen sah er zu Sebastian, dessen Augen in einem violetten Ton leuchteten. Gott wie sehr Ciel diese Augen liebte. War er vielleicht wirklich verrückt? Schließlich hatte ihm ein Dämon vollkommen den Kopf verdreht. Und Ciel fürchtete sich nicht einmal vor jenem Wesen. Nicht einmal zu jener Zeit, hatte er sich vor Sebastian gefürchtet. Für ihn war sein ehemaliger Butler das schönste Geschöpf auf der ganzen Welt. „Weshalb ausgerechnet hier?“ fragte Ciel jedoch skeptisch und blickte erneut auf die Stadt, welche unter ihnen lag. Sebastian hatte ihn bestimmt kaum hier her geschleppt, nur weil er ihm die schöne Aussicht hatte zeigen wollen. Oder etwa doch? Schließlich wären sie im Appartement des Dämons ebenso ungestört gewesen. Erneut legte der Dämon ein amüsiertes Lächeln, während seine Augen wieder den gewohnten rötlichen Ton an nahmen. Etwas was der 16-Jährige ein wenig bedauerte. Vielleicht hatte er den Blick des Blauäugigen ja falsch gedeutet. „Bevor du nach Tokyo kamst, war ich oft hier.“ antwortete er schließlich leise und setzte den Kleineren sanft ab. Mit langsamen Schritten lief er zu der Absperrung und streckte schließlich Ciel seine Hand entgegen. Ein sanftes Lächeln legte sich auf die Lippen des Jüngeren und er nahm nur zu gerne die Hand des anderen. Sanft zog Sebastian den Jüngeren in seine Arme und hielt ihn sanft fest. „Hier oben ist es wirklich wunderschön.“ sagte Ciel leise und lehnte sich in die starken Arme seines Begleiters. „Aber du hast mich ganz schön erschreckt.“ fügte er mit einem leisen murren hinzu und zwickte Sebastian dafür strafend in den Unterarm. Jener schien dies allerdings nicht wirklich zu bemerken. „In deinem Anwesen wären wir früher oder später unterbrochen worden.“ erwiderte der Dämon leise, ehe er erneut jenes gut gelaunte Lächeln auflegte und zu seinem jüngeren Begleiter blickte. „Und ich wollte dich für mich alleine haben.“ fügte er schließlich mit jenem Dämonischen Grinsen hinzu. Auch die Augen des Dämons hatten erneut jenes Leuchten angenommen. Eine Tatsache die Ciel schmunzeln ließ. Bildete er sich das nur ein? Oder zeigte Sebastian dem Jungen langsam immer mehr sein wahres Gesicht? Es gefiel Ciel das der Dämon in seiner Gegenwart so sehr die Fassung verlor. „Wie selbstsüchtig.“ erwiderte der 16-Jährige amüsiert und lehnte sich ein wenig nach vorne um die Aussicht ein wenig zu genießen. Jedoch konnte er den jungen Sänger gut verstehen. Auch er hatte die ständigen Unterbrechungen satt. „Aber auch ich freue mich über ein wenig Ruhe.“ fügte er leise hinzu und seufzte leise. Die letzten Tage waren für den jungen Ciel Phantomhive schließlich alles andere als friedlich gewesen. Dabei war er eigentlich nach Japan gekommen um sich zu erholen. Ein Plan der eindeutig nach hinten los gegangen war. „Du hast jetzt schon genug von diesem Land?“ fragte sein Begleiter amüsiert und erntete einen überraschten Blick des kleineren. Ciel schüttelte leicht den Kopf, bevor er wieder nach unten blickte und zu schätzen versuchte wie hoch sie eigentlich genau waren. „Nein, das ist es nicht.“ antwortete er leise . „Ich habe nur langsam die Nase voll das Leben eines Adligen zu führen.“ fügte er nach einer Weile leise hinzu und blickte in das überraschte Gesicht seines Liebsten. „Diese ganzen Verpflichtungen und Aufgaben...Ich möchte nichts lieber als alledem entsagen.“ Erneut kam ein leises seufzen über die Lippen des Jungen und er schloss für einen Augenblick die Augen. Schon damals war er ein Gefangener gewesen. Gefangen in seinem Status. Er war verlobt gewesen, mit einem Mädchen das er gemocht hatte. Doch er hatte Elizabeth niemals geliebt. Dennoch hätte er sie eines Tages heiraten müssen. Eigentlich war er froh das es damals nicht so weit gekommen war. Auch wenn er durch seinen Tot vielen Menschen Schmerzen zugefügt hatte. Insbesondere seinem damaligen Butler. Ihm wurde langsam immer klarer. Selbst wenn er Sebastian seine wahren Gefühle offenbart hätte, hätten sie niemals zusammen sein können. Tränen liefen über die Wangen des Jüngeren als er daran dachte. Als er jedoch eine kalte Hand an seiner Wange wahrnahm, zuckte er leicht zusammen. Langsam öffnete er seine Augen und blickte in die roten Augen seines Gegenübers. Doch jene Augen erschienen dem Jüngeren nicht wirklich dämonisch. Sie spiegelten Trauer, aber auch einen gewissen Hauch von Wärme wieder. Wie die Augen eines Menschen. Zärtlich strich Sebastian die Tränen von Ciels rechter Wange, bevor er mit beiden Händen das Gesicht des Jüngeren berührte. Ein Schauer lief über den Rücken des jungen Grafen und er lehnte sich automatisch gegen die Hände die ihn hielten. Mit einer langsamen und sanften Bewegung zog er das Gesicht Ciels enger an das seine. Anschließend legte er zärtlich seine kalten Lippen auf die warmen des Jungen. Aus Reflex legte der Blauhaarige beide Arme um den Nacken des Älteren, bevor er sich etwas enger an diesen drückte und den Kuss voller Sehnsucht erwiderte. Wie hatte er es nur so lange ohne den Dämon aushalten können? Bereits jetzt wusste Ciel das er nie wieder von Sebastian getrennt werden wollte. Er wollte für immer bei ihm bleiben. Die kalten Hände des Dämons hatten sich inzwischen an die Hüfte des Kleineren gelegt und liebkoste sanft darüber. Erneut etwas was Ciel leicht erschaudern ließ. Inzwischen verfluchte er sich dafür das er so empfindlich war. Den Dämon allerdings schien diese Tatsache eindeutig zu amüsieren, denn er ließ nicht von dem Jüngeren ab, sondern versuchte den Kuss noch ein wenig intensiver zu gestalten. Für einen kurzen Augenblick zuckte Ciel zusammen als er plötzlich die Zunge des Dämons an seinen Lippen fühlte, welche eindeutig um Einlass bat. Ein leises Keuchen entkam den Lippen des 16-Jährigen, wodurch sich seine Lippen leicht öffneten. Eine Chance die Sebastian sofort nutzte. Verspielt stupste er die Zunge des Jüngeren an, was Ciel erneut leicht zusammen zucken ließ. Doch anstatt den Dämon von sich weg zu drücken, ging der Junge auf das Zungenspiel ein. Sebastian hatte seinen Kampfgeist geweckt. Und Ciel hatte nicht vor dem Dämon die alleinige Führung zu überlassen. Leicht rot geworden, versuchte Ciel mit seiner Zunge, die von Sebastian zu erhaschen. Es gelang ihm sogar, denn die Zunge des Dämons erwiderte das Bemühen des Jungen, indem er seine eigene Zunge erneut gegen die Ciels bewegte. Langsam spürte Ciel eine unbändige Hitze in ihm aufsteigen und ein leises Keuchen entwich seinen Lippen. Er musste den Kuss lösen und blickte atemlos in die Augen seines Liebsten. Sie hatten erneut jenes violette Leuchten angenommen. Trotz des kühlen Windes, welcher hier oben herrschte, war ihm unglaublich heiß. „Ihr habt den Kampf verloren My Lord.“ raunte er leise gegen das Ohr des Kleineren. Ciel erschauderte und versuchte sich peinlich berührt aus der Umarmung des Dämons zu lösen. Doch dieser ließ dies nicht zu. „Lass mich los.“ brummte der 16-Jährige und blickte mit geröteten Wangen zur Seite. „Wollt ihr das wirklich?“ fragte der Größere lediglich amüsiert und musterte weiterhin den Jungen in seinen Armen. Der junge Graf wusste das der Dämon dieses Spielchen ziemlich genießen musste. Früher hätte er dieses sogar fortgesetzt. Doch er war reifer geworden. „Nein.“ antwortete er schließlich leise und ließ sich in die Arme des Älteren sinken. Ihm wurde langsam immer klarer das er diesem Geschöpf aus der Hölle verfallen war. Und es gab keinen Ausweg für ihn. Schließlich war er auch in diesem Leben dazu verdammt worden als Graf zu leben. Als dieser musste er seinen Pflichten nachkommen. Erneut spürte er die kalten und zugleich sanften Hände an seinen Wangen. Zärtlich hoben sie seinen Kopf an und drehten diesen in die Richtung des Dämons. Die Augen Sebastians hatten wieder diesen sanften und warmherzigen Ausdruck angenommen. „Auch in diesem Leben bedrückt dich etwas.“ sagte er leise und strich sanft mit seinem Daumen über die kühle Wange des Jüngeren. Der ehemalige Butler hatte vor langer Zeit bereits geahnt wie sehr der junge Graf eigentlich unter seinem Status litt. Doch damals war Ciel Phantomhive zu stolz gewesen um sich dem älteren zu offenbaren. „Wie kommt es nur, dass du mich immer wieder durchschaust?“ fragte der Kleinere mit einem gequälten Lächeln und lehnte sich mit einem leisen seufzen gegen die kühlen Hände des Dämons. Trotz ihrer Kälte, taten diese Ciel mehr als nur gut und er genoss es von Sebastian berührt zu werden. Ein sanftes Lächeln legte sich auf die wohl geformten Lippen des Dämons und er beugte sich zu dem Jungen herunter, um seine Stirn leicht an die des anderen zu lehnen. Dabei verlor er Ciel allerdings keine Sekunde aus den Augen. „Ich kenne dich. Außerdem verraten dich deine Augen.“ antwortete er seinem Liebsten leise und erntete ein leises Lachen Ciels. „Ich habe Angst.“ antwortete der Kleinere der beiden schließlich leise und schloss leicht seine Augen. „Angst vor dem goldenen Käfig.“ fügte er leise hinzu und öffnete die blauen Spiegel der Seele wieder um seinen Geliebten anzusehen. Sebastian hatte es gut. Er war ein Dämon und somit frei. Auch Ciel wollte frei sein. Der Blauhaarige fürchtete sich vor einer Zukunft in jenem Anwesen. „Verstehe.“ antwortete der Dämon leise und fuhr Ciel sanft durchs Haar. Dann ließ er allerdings von dem Jüngeren ab und blickte auf die Stadt unter ihnen. „Du fürchtest dich vor der Zukunft.“ fügte er leise hinzu und sah aus den Augenwinkeln zu dem 16-Jährigen, welcher sich inzwischen neben ihn gestellt hatte. Ein leises Lachen entkam den Lippen des Dämons, woraufhin er einen bösen Blick seines Begleiters erntete. „Du brauchst dich nicht davor fürchten.“ sagte er leise und sah liebevoll in die Augen seines Geliebten. „Wenn einer es schafft die Zukunft zu ändern...Dann bist es du.“ fügte er schließlich leise hinzu. Ciel schnaubte leise als er die Worte des Rotäugigen hörte und er schüttelte missmutig den Kopf. „Du hast gut reden. Schließlich bist du ein Dämon und kannst gehen wohin du willst. Anders als ich bist du frei.“ antwortete er leise. Doch er erntete erneut ein amüsiertes Lachen. So langsam trieb ihn dieser verdammte Dämon wirklich in den Wahnsinn. „Mache ich wirklich diesen Eindruck auf dich?“ fragte Sebastian ihn leise. Sein Gesichtsausdruck war Todernst geworden. „Ich bin keineswegs frei.“ fügte er nach einer kurzen Pause bitter hinzu. „Sebastian...“ setzte Ciel leise an, doch er redete nicht weiter. Offenbar hatten seine vorherigen Worte den Dämon verletzt. Etwas was der Junge keinesfalls gewollt hatte. Irritiert blinzelte er als er die Hand des größeren in seinen Haaren vernahm. Zärtlich strich Sebastian darüber, was ihm ein leichtes Lächeln des jüngeren bescherte. „Wenigstens kannst du dieses mal Lachen.“ stellte er mit jenem sanften Lächeln auf den Lippen fest. Ciel lehnte sich mit leicht geschlossenen Augen gegen die sanfte Hand die ihn streichelte, bevor er sich schließlich löste und sich dem Dämon gänzlich in die Arme warf. „Dieses mal ist alles anders.“ erwiderte Ciel leise und sah in die sanften Augen des älteren. Dieses mal hatte der Junge es geschafft seinem ehemaligen Butler zu sagen was er wirklich empfand. Vielleicht würde er es in diesem Leben sogar schaffen seinem Status zu entgehen. „Und ich bin froh das es so ist.“ fügte er leise hinzu. Er vernahm das leise Lachen des Dämons und sah verwirrt zu ihm hoch. „Was ist?“ fragte er irritiert und erntete erneut ein sanftes Lächeln. „Nichts.“ erwiderte der ältere leise und koste seinem Liebsten sachte über die Wange. Aus der ferne konnte man das Leuten einer Kirchturmglocke vernehmen. Es war spät geworden. „Wir sollten langsam wieder zurück. Du bist sicher müde.“ sagte Sebastian leise und ein seufzen entwich seinen Lippen. Der junge Graf jedoch schüttelte seinen Kopf und krallte sich leicht in die Kleidung des anderen. „Ich bin nicht müde.“ murmelte er und zuckte leicht als er auf einmal die kalte Hand des anderen an seinem Rücken spürte. Zärtlich bugsierte der Dämon ihn nach unten und setzte sich mit dem Jüngeren auf den Boden. Dabei achtete er allerdings darauf Ciel auf seinen Schoß zu setzen. Denn der Boden war ziemlich kühl. Fragend blickte der 16-Jährigen Sebastian an, schmiegte sich jedoch sofort an ihn und vergrub sein Gesicht in dessen Halsbeuge. Wie sehr hatte er dieses Wesen vermisst. Nun wo er endlich in den Armen seines Geliebten Butlers lag wurde ihm klar wie sehr er diesen liebte. Und Ciel wusste das es für immer so bleiben würde. „Sebastian...Du musst nicht bei mir bleiben wenn du es nicht willst.“ sagte er nach einer Weile, wodurch er einen verwirrten Blick des Dämons erntete. „Wie kommst du darauf?“ fragte der Schwarzhaarige leise und Ciel krallte sich automatisch ein wenig enger an ihn. Irgendwie hatte er furchtbare Angst ihn zu verlieren. „Vorhin hast du erwähnt das du nicht frei bist. Liegt es daran das du an den Vertrag mit mir gebunden bist?“ fragte er seinen Liebsten leise und blickte ihn aus seinen Blauen Augen an. Angst stand eindeutig in ihnen geschrieben. Doch Sebastian schüttelte mit einem warmen Lächeln den Kopf und zog den Jungen noch ein wenig enger an sich. „Nein.“ antwortete er schließlich mit einem amüsierten Schmunzeln und strich Ciel sachte eine Strähne aus dem Gesicht. „Ich bin gerne bei dir. Das wäre ich auch wenn es den Vertrag nicht gäbe.“ fügte er schließlich nach einer kurzen Pause hinzu, was den jüngeren erleichtert ausatmen ließ. „Mach dir also keine Sorgen um mich.“ Erklang die dunkle Stimme des Dämons mit jenem amüsierten Unterton. Etwas was Ciel ein wenig ärgerte. Wie konnte Sebastian nur derart gelassen sein? Ciel verstand diesen Dämon immer weniger. „Als ob ich mir Gedanken um einen Dämon machen würde.“ murrte der kleinere lediglich leise. Doch erneut hörte er das leise Lachen des älteren. Brummend versuchte der 16-Jährige seinen Begleiter in die Seite zu zwicken. Allerdings kam ihm sein Dämonischer Freund zuvor. Rasch fing er die Hand des Jüngeren auf und küsste sacht das Handgelenk seines Schatzes. „Du bist wirklich unverbesserlich.“ hauchte er leise und behielt die Hand des anderen in seiner. Eine leichte röte legte sich auf das Gesicht des jungen Earls als er die kalten Lippen Sebastians auf seiner Haut spürte. „Und du bist blöd.“ murmelte er verlegen und versuchte eisern zur Seite zu sehen. Doch es funktionierte nicht, denn der Dämon begann erneut damit seine Hand zu küssen. „Sebastian...“ murmelte Ciel leise und sah mit geröteten Wangen zu seinem ehemaligen Butler. Wie konnte ein Wesen der Hölle nur solch eine Anziehungskraft besitzen? „Ich liebe dich Ciel.“ sagte Sebastian leise und sah schließlich in die Blauen Augen des anderen. Jene Worte waren es die den jüngeren die Augen weiten ließ. Zwar hatte er gewusst das der Dämon Gefühle für ihn hatte. Doch er hatte ihn noch nie jene drei Worte sagen hören. Ein sanftes Lächeln legte sich auf seine Lippen und er schlang schließlich seine Arme um seinen ehemaligen Butler. „Ich liebe dich Sebastian.“ erwiderte er überglücklich, ehe er ein wenig stutzte. Er hatte es immer als völlig normal gefunden seinen Butler Sebastian zu nennen, doch langsam wurde ihm klar das 'Sebastian' nicht der wirkliche Name des Dämons war. Fragend sah er in die roten Augen des anderen. „Darf ich dich etwas fragen?“ Er erntete zwar einen fragenden Blick, doch schließlich nickte Sebastian. „Wie lautet eigentlich dein richtiger Name?“ fragte er schließlich leise während das Gesicht des Dämons zunehmend ernster wurde. „Ich habe meinen Namen vor langer Zeit abgelegt.“ antwortete er ihm leise und schenkte Ciel schließlich erneut ein sachtes Lächeln. „An jenem Tag hast du mir einen neuen Namen gegeben. Und diesen habe ich bis zum heutigen Tage nicht abgelegt.“ fügte er nach einer kurzen Pause hinzu und strich Ciel sanft durchs Haar. „Und ich möchte das du mich weiterhin so nennst.“ Eigentlich wollte Ciel erneut nach fragen, doch wie konnte er das? Immerhin hatte der Dämon ihn darum gebeten ihn bei jenem Namen zu nennen. Wie konnte Ciel ihm nur diesen Wunsch abschlagen? Ein leises seufzen verließ die Lippen des Blauhaarigen und er vergrub wieder sein Gesicht in der Halsbeuge des älteren. Er konnte dessen Blut rauschen hören, spürte dessen Pulsschlag. Dieser Dämon tarnte sich wirklich nahezu perfekt. Der einzige Fehler, den dieser besaß war das er manchmal etwas zu perfekt gewesen war. Doch abgesehen davon würde niemand ihn für das halten was er wirklich war. Langsam fühlte er auch das der Körper des anderen wärmer wurde, etwas was ihn ziemlich überraschte. „Deine Wärme überträgt sich auf mich.“ sagte der junge Sänger mit einem amüsierten Lächeln , bevor er sanft über die kalten Arme Ciels strich. „Ich sollte dich langsam wirklich nach Hause bringen. Bevor du mir hier erfrierst.“ fügte er nachdenklich hinzu. Doch Ciel krallte sich erneut an dem Dämon fest. „Bleibst du dann noch eine Weile bei mir?“ murmelte er kaum hörbar und vergrub sein Gesicht noch ein wenig tiefer in der Halsbeuge des anderen. Schließlich musste der Dämon ja nicht sehen wie rot der jüngere gerade geworden war. Zu seinem Glück verkniff der ältere sich auch jeglichen Kommentar und erhob sich langsam. Ciel ließ er dabei nicht aus seinen Armen. Dem 16-Jährigen war klar das es nur einen weg nach unten gab. Also schloss er erneut die Augen und krallte sich mit aller Macht an seinem Geliebten fest. „Du musst keine Angst haben.“ gab der Dämon schließlich amüsiert von sich und sprang mit Ciel vorerst auf die schmale Brüstung des Towers. „Vertrau mir.“ fügte er leise hinzu und der jüngere öffnete langsam seine Augen. Zögernd blickte er nach unten, bevor er wieder in die roten Augen des anderen sah. „Ich vertraue dir.“ antwortete er ihm leise und erntete ein sanftes Lächeln des Dämons. „Gut.“ erwiderte dieser leise und gab Ciel einen sanften Kuss auf die Stirn, bevor er zum Sprung ansetzte und mit ihm kurzerhand nach unten sprang. Auch dieses mal kam kein einziger Laut über die Lippen des 16-Jährigen. Kapitel 9: Nightmare -------------------- Zitternd wickelte Ciel sich in eine warme Wolldecke und fluchte leise. „Ich habe dich gewarnt.“ erklang eine Dunkle Stimme hinter ihm. Auch wenn sich Sebastian viel Mühe gab gelang es ihm nicht ganz jenes schadenfrohe Grinsen zu unterdrücken, was Ciel leise brummen lies. „Ich habs verstanden.“ gab der 16-Jährige nur bockig zurück und verschränkte seine Arme unter der Decke. Schließlich hatte Sebastian nichts besseres zu tun gehabt als ihn darauf aufmerksam zu machen das sie schon viel Früher hätten zurückkehren müssen. Etwas was ihn ziemlich aufgeregt hatte. Schließlich wusste der Jüngere das er nicht allzu viel Zeit mit Sebastian haben würde. Aus diesem Grund wollte er jede freie Minute mit ihm verbringen. Irritiert blinzelte er als er zwei starke Arme fühlte, welche sich langsam um ihn schlossen. „Sebastian...“ murmelte er leise und blickte leicht rot geworden auf den Boden. „Was machst du da?“ fragte er kaum hörbar und erntete ein leises Lachen. „Dich aufwärmen.“ erwiderte der schwarzhaarige amüsiert und vernahm zufrieden das unwillige Brummen seines ehemaligen Herrn. „Das musst du nicht die Decke reicht.“ grummelte Ciel lediglich leise. Zum Glück konnte er das Grinsen des Dämons gerade nicht sehen. Ansonsten wäre ihm dieses wohl sehr missfallen. „Lass los.“ fügte er leise hinzu, doch der Dämon zog seine Arme nicht zurück. „Willst du das wirklich?“ fragte er leise gegen Ciels Ohr, was diesen zum Zucken brachte. Wie kam es nur das Sebastian ihn immer durchschaute? Natürlich wollte Ciel nicht von ihm los gelassen werden, doch es war ihm irgendwie peinlich. „Nein.“ brachte er schließlich leise über die Lippen und unterdrückte einen überraschten Aufschrei als Sebastian ihn auf einmal wieder auf seine Arme nahm und dem Jüngeren in die Augen sah. „Sebastian...“ setzte Ciel leise an, wurde jedoch sanft durch die kalten Lippen des anderen zum Schweigen gebracht. //Blödmann...// dachte Ciel sich brummend, erwiderte den Kuss allerdings nur zu gerne. Wie schaffte es dieser Dämon nur ihm immer wieder diese Gefühle zu bescheren? Sein Herz klopfte jedes mal so laut das er befürchtete das man es in der ganzen Villa hören konnte. Leicht krallte sich der 16-Jährige durch die Decke in die Kleidung seines ehemaligen Butlers. Zumindest versuchte er es, doch es war alles andere als einfach. Mit einem leisen Lachen löste der Dämon schließlich jenen Kuss und blickte erneut in die blauen Augen seines Liebsten. Auch Ciel blickte fasziniert in jene roten Augen. Sebastians Blick enthielt etwas uraltes. Sagte man nicht das Augen auch der Spiegel der Seele waren? Dieses Wesen schien keine Seele zu besitzen, denn seine Augen besaßen eine unglaubliche Tiefe. Sie schienen unglaublich verlockend und wenn man nicht aufpasste konnte man sich in ihnen wirklich verlieren. Ciel wollte länger in jene wunderschönen Augen blicken, wollte noch tiefer in die Abgründe Sebastians tauchen. Der Blickkontakt wurde allerdings unterbrochen als Sebastian kurz die Augen schloss und Ciel schließlich jenes Lächeln schenkte. „Sieh nicht zu tief hinein.“ raunte er leise gegen das Ohr des Jüngeren, bevor er ihn zum Bett trug und sanft auf diesem ablegte. Ciel blinzelte benommen und versuchte langsam jene Benommenheit abzuschütteln. Ganz gelang ihm dies allerdings nicht. Zärtlich fuhr die schlanke Hand durch das blaue Haar Ciels und er schloss automatisch für einen kurzen Moment die Augen um sich gegen die Hand zu lehnen. Obwohl Sebastian ihn früher niemals derart berührt hatte, kam Ciel das Streicheln des Dämons so unsagbar vertraut vor. Er hatte das Gefühl das Sebastian ihm schon öfter so übers Haar gestrichen hatte. Doch er konnte sich nicht daran erinnern. Ein leises Gähnen entkam ihm, was den Älteren sichtlich amüsierte. „Du solltest schlafen.“ sagte er leise, erntete jedoch nur ein Kopfschütteln. „Ich will noch nicht schlafen!“ erwiderte Ciel leise und unterdrückte mit Mühe ein erneutes Gähnen. Sebastian lächelte nachsichtig und drückte schließlich Ciel leicht auf das Kopfkissen, wobei er ihn mit einem Arm fest hielt. Schließlich sollte er sich nicht wieder aufsetzen. „Bleib liegen.“ sagte er leise zu Ciel und setzte sich schließlich neben diesen. Noch einmal strich er sanft über Ciels Haare und blinzelte irritiert als der Jüngere seine Hand um die des Dämons geschlossen hatte. „Bleib bei mir...“ murmelte er leise und öffnete mit einer langsamen Bewegung seine Augen. „Ich möchte das du bei mir bleibst. Bis ich eingeschlafen bin.“ fügte er leise hinzu und blickte in das amüsierte Gesicht des schwarzhaarigen. „Yes my Lord.“ antwortete er leise und mit jenem Grinsen auf den Lippen. Mit einem Brummen gab Ciel Sebastian einen sachten Stoß in die Seite und rutschte ein wenig zur Seite damit Sebastian sich zu diesem legen konnte. „Spar dir deine blöden Kommentare...“ nuschelte Ciel verlegen und schloss genussvoll die Augen als er die Arme des Älteren an seinem Körper spürte. Es war eigenartig, eigentlich sollte Ciel Angst vor jenem Geschöpf neben sich verspüren doch er tat es nicht. Im Gegenteil. Er liebte diesen Dämon und er wollte das dieser für immer bei ihm blieb. Die Wärme von Sebastians Körper ließ ihn schläfrig werden und er fühlte wie ihm langsam die Sinne schwanden. „Träum was schönes Ciel.“ hauchte Sebastian leise in das Ohr des anderen, doch jener war bereits eingeschlafen und hatte sich vollkommen an den Größeren gekuschelt. Amüsiert musterte den Dämon seinen schlafenden Schatz und strich sanft über die weiche Wange des 16-Jährigen. Er begehrte Ciel mehr als alles andere und er wollte für immer bei ihm bleiben. Auch wenn dies für ihn bedeutete erneut den Tod des Jüngeren mit zu erleben. //Ist wohl nicht zu ändern....// Nachdenklich sah er den schlafenden Jungen an. Beobachtete das ruhige Atmen Ciels. Auch das gelegentliche Zucken hinter seinen Augenlidern nahm er wahr. Was mochte Ciel nur träumen? Keuchend rannte Ciel einen dunklen Korridor entlang,ein flackerndes Licht fest im Blick. Sein Atem ging schwer und er hustete einige Male qualvoll. Die einzige Hoffnung für ihn war jene Tür, durch welche das Licht kam. Er schrie irgend etwas, doch er konnte seine eigene Stimme nicht wahrnehmen. Das einzige was er hörte war schallendes Gelächter und gelegentlich den Ruf einer Eule. Immer schneller rannte er auf die Tür zu und stieß diese schließlich gewaltsam auf. Hitze schlug ihm entgegen und Ciel hob schützend die Hände vor sein Gesicht um es ja nicht den beißenden Flammen preis zu geben. Erneut schrie er. Doch er hörte es nicht. Die einzigen Geräusche die er nach wie vor hören konnte waren das Gelächter und den Schrei einer Eule. Als er langsam die Augen öffnete bereute er dies sofort. Es war mehr als Schmerzhaft. Der Rauch trieb ihm bittere Tränen in die Augen. Trotz allem konnte er die Schemenhafte Gestalt einer weißen Eule wahrnehmen. Ihre Eisblauen Augen blickten ihn eiskalt an und für einen kurzen Moment schien es so als würde sie über ihn Lachen. Leicht zuckte er zusammen als die Tür hinter ihm zu fiel. Ciel saß in der Falle. Die Eule war verschwunden. Verzweifelt hämmerte Ciel gegen die Holztür, schrie mit all seiner Kraft. Doch niemand hörte ihn. Wo zum Teufel steckte eigentlich dieser Dämon? Jetzt wo Ciel ihn so nötig brauchte war er nicht da. Noch mehr Tränen stiegen ihm in die Augen und er hämmerte noch einmal gegen jene Tür. Ja er warf sich sogar mit seinem ganzen Körper dagegen. Doch die Tür öffnete sich nicht. Er würde verbrennen. Wie einst seine Eltern. „Sebastian..“ keuchte er leise und schlug immer wieder gegen die Tür. Jedoch gab diese nicht nach. //Verdammt// dachte er sich und blickte sich aufmerksam in dem heißen Zimmer um. Es würde nicht mehr lange dauern bis die Flammen ihn verschlingen würden. Irgendwie musste er diese dämliche Tür doch auf bekommen. Sein Blick fiel für einen Augenblick auf einen Spiegel und was er in diesem erblickte machte ihn fassungslos Anstelle des Vertragszeichens hatte er wieder seine normale Augenfarbe. Das konnte unmöglich sein. Oder etwa doch? Kraftlos ließ er sich auf den heißen Boden fallen und schlug mit beiden Fäusten auf diesen ein. Wieso er? Wieso geschah so etwas mit ihm? „SEBASTIAAAAAAAAN!“ schrie er schließlich mit all seiner Kraft, ehe er verschwommen die Gestalt einer Krähe vernahm. „Sebastian..“ murmelte er leise und nahm nur noch wahr wie die Krähe neben ihm zu Boden stürzte. Sie war Tot. Mit aufgerissenen Augen nahm er den toten Vogel in seine Arme und hustete qualvoll. Der Körper der Krähe blutete aus mehreren und schweren Wunden.“Sebastian..“ murmelte er ein letztes mal und hustete erneut qualvoll und unter Tränen. Langsam wurde alles immer verschwommener und Ciel spürte wie es vor seinen Augen immer dunkler wurde. Schließlich verlor er das Bewusstsein und lag auf dem nun brennenden Boden. Die Krähe fest an sein Herz gepresst. Das Feuer hatte gewonnen. Trotz der Bewusstlosigkeit spürte er die qualvollen Schmerzen. Er schrie. Mit einem lauten Schrei wachte Ciel in den Armen seines Liebsten auf und schlug schließlich leicht um sich. Noch immer fühlte er diese Schmerzen. Spürte diese unerträgliche Hitze welche sein denken vollkommen eingenommen hatte. Doch anders als erwartet war er nicht alleine. Zwei Arme hielten ihn eisern fest und drückten ihn mit sanfter Gewalt in das Bett zurück. „Beruhige dich Ciel.“ sagte eine tiefe Stimme. Jedoch konnte und wollte der 16-Jährige jene Stimme in jenem Moment nicht erkennen. Nach wie vor strampelte er verzweifelt und wollte erneut Schreien, doch Sebastian hatte ihm die Hand sachte auf den Mund gelegt. Schließlich wollte er nicht das jemand einfach in das Schlafzimmer des Jüngeren platzte. Dies würde sonst unangenehm für den Dämon werden. „Beruhige dich.“ sagte er nach einer Weile noch einmal sanft und strich Ciel mit einer Hand zärtlich durchs Haar. „Es war nur ein Traum.“ fügte er sanft hinzu. Nur langsam beruhigte sich der Jüngere und sein Atem wurde ein wenig ruhiger, dennoch liefen ihm Tränen über die Wangen. Sebastian hatte sie Hand von Ciels Mund genommen und diesen zärtlich in die Arme gezogen. Ciel krallte sich fest in die Kleidung des Dämons und drückte sein Gesicht in dessen Halsbeuge. Er war so unsagbar froh das Sebastian da war. Der Dämon gab ihm Halt und Sicherheit. Genauso Wie damals. Immer wenn er einen Albtraum gehabt hatte, war Sebastian sofort zur Stelle gewesen. Zwar hatte er ihn niemals in die Arme genommen wie es jetzt der Fall war. Doch allein die Tatsache das er bei ihm gewesen war hatte Ciel beruhigt. In jenen Nächten war Sebastian nicht von seiner Seite gewichen. Der Dämon hatte die ganze Nacht über ihn gewacht. Auch wenn Ciel geschlafen hatte, wusste er das es so gewesen war. „Lass mich niemals allein Sebastian.“ sagte er leise gegen die Halsbeuge seines Liebsten und drückte sich noch enger an ihn. Er hatte unsagbare Angst das der Dämon ihn verlassen würde. Schließlich war er in dem Traum ebenfalls alleine gewesen. Keiner hatte seine Schreie gehört. Niemand hatte ihn gerettet. Angst hatte seinen Verstand getrübt. Noch immer war er nicht Fähig einen normalen Gedanken zu fassen. Ciel hatte einfach nur wahnsinnige Angst alleine gelassen zu werden. Auch hatte er Angst um den Dämon. Schließlich wollte er nicht das ihm etwas passierte. Nur zu gut erinnerte er sich an die tote Krähe. Noch immer hatte er sie vor Augen. Und er hatte das Gefühl das dieser Traum nicht gewöhnlich gewesen war. Noch immer zitterte er am ganzen Leib. „Yes my Lord.“ erwiderte der Dämon leise und strich sachte über den Rücken Ciels um diesen ein wenig zu beruhigen. „Ich werde nicht von deiner Seite weichen.“ fügte er ernst hinzu und legte schließlich beide Hände an die Wangen des 16-Jährigen. Mit sanftem Druck zwang er Ciel ihn anzusehen. Noch immer stand große Angst in den blauen Augen geschrieben und er streichelte zärtlich über die Wangen. „Es war nur ein Traum Ciel.“ sagte er sanft zu ihm und erntete ein Kopfschütteln des Jüngeren. Nein Ciel glaubte nicht daran das dies nur ein Traum war. Er hatte das Gefühl das etwas schreckliches passieren würde. „Es war nicht nur ein Traum...“ murmelte er leise und fühlte wie er noch ein wenig enger an den Dämon gedrückt wurde. Er blickte den Dämon aus geweiteten Augen an und krallte sich noch ein wenig fester an ihn. „Ich habe sie gesehen.“ fügte er flüsternd hinzu. Jedoch erntete er nur einen Fragenden Blick des ehemaligen Butlers. „Wen?“ fragte er leise und strich sanft über die Wange Ciels. Er konnte nur hoffen das er sich wieder beruhigen würde. „Eine weiße Eule. Sie hatte blaue Augen.“ murmelte Ciel und lehnte sich automatisch leicht gegen die Hände die ihn Streichelten. „Sie war an meinem Fenster in England.“ fügte er leise hinzu und blickte in die roten Augen des Dämons. „Ich habe sie gesehen...Und nun war sie in meinem Albtraum.“ fügte er leise hinzu und ließ sich erneut in die Arme seines Beschützers fallen. Besorgt ruhten die Augen Sebastians auf Ciel und er versuchte nach wie vor ihn zu beruhigen. „Solange ich bei dir bin...Musst du dich vor nichts fürchten.“ sagte Sebastian leise und blickte in die verwirrten Augen seines Gegenübers. „Ich werde dich vor allem beschützen!“ fügte er ernst hinzu und erntete doch tatsächlich ein kleines Lächeln Ciels. Allerdings wurde der Blick des 16-Jährigen anschließend wieder traurig und ernst. „In meinem Traum bin ich durch einen Dunklen Gang gerannt. Mir fiel es schwer zu Atmen und ich wollte nur noch weg.“ setzte Ciel leise an und löste sich schließlich ein wenig aus Sebastians Umarmung um ihn besser ansehen zu können. „Der einzige Ausweg den es gab war eine Tür, hinter ihr verbarg sich jedoch eine Todesfalle. Ich habe geschrien. Aber niemand hat mich gehört. Als ich die Tür geöffnet habe wurde es unerträglich heiß. Es war wie damals an jenem Tag.“ fügte er leise hinzu und senkte leicht den Blick. Ja noch immer verfolgte ihn das Ereignis von damals. Auch wenn es bereits so lange her war. „Doch anstatt meiner Eltern, sah ich eine weiße Eule. Sie hat mich angesehen und gelacht. Die Tür fiel zu und ich saß in der Falle. Auch da hat mich niemand gehört. Ich war ganz alleine in dem brennenden Zimmer.“ Langsam fühlte Ciel wie ihm erneut Tränen über die Wange liefen. Früher hatte er nie Sebastian von seinen Träumen erzählt. Doch nun tat er es. „Ich habe nach dir gerufen, aber du warst nicht da. Als ich in einen Spiegel geblickt hatte, fiel mir auf das jenes Zeichen verschwunden war. Ich hatte furchtbare Angst weil ich dachte du hättest mich verlassen. Ich rief deinen Namen erneut, doch du kamst nicht.“ Die letzten Worte hatte er bitter ausgesprochen und er spürte wie Sebastian ihn erneut in die Arme zog. Ihn festhielt und ihn zärtlich streichelte. Der Blauäugige hatte sich so sehr nach ihm gesehnt. So sehr hatte er die Wärme des Dämons spüren wollen. „So etwas wird nie passieren Ciel.“ sagte die tiefe Stimme sanft während er Ciel zärtlich durch die Haare strich und ihn ernst ansah. „Denn ich werde immer an seiner Seite sein. Ob Vertrag oder nicht.“ fügte er ernst hinzu und spürte wie Ciel sich unwillkürlich an ihm fest krallte. Er glaubte Sebastian. Schließlich log dieser nie. Zumindest hatte er dies immer wieder gesagt. „Es lag nicht daran.“ murmelte er leise und schmiegte sich unwillkürlich enger an seinen Schatz. „Als ich langsam das Bewusstsein verlor...fiel eine tote Krähe neben mich.“ endete er schließlich. Die Augen des Dämons hatten sich bei den letzten Worten des Jüngeren leicht geweitet. Er spürte das Zittern des Jungen und hörte das leise Tropfen der Tränen, welche auf sein eigenes Shirt fielen. „Ich habe Angst Sebastian...“ murmelte er leise und sah schließlich zu dem Dämon auf. Schließlich wollte er keinesfalls das Sebastian etwas passierte. „Ich kann auf mich aufpassen.“ sagte Sebastian leise und koste zärtlich über die Ciels Wange. „So schnell sterbe ich nicht.“ fügte er mit einem sanften Lächeln hinzu. „Das will ich dir auch geraten haben.“ murrte Ciel leise und genoss die Wärme, welche Sebastian ihm gab. Seine Worte hatten Wirkung gezeigt. Langsam beruhigte sich der 16-Jährige wieder und wischte sich schließlich die Tränen weg. Weshalb musste es nur immer wieder so ausarten? Verdammt früher hatte er doch auch nie geweint. Langsam wünschte er sich weniger Emotionen zu zeigen. Zumindest was Angst und Trauer betraf. „Selbstverständlich.“ erwiderte Sebastian höflich und mit einem amüsierten Unterton. „Ich würde es doch niemals wagen ohne eure Erlaubnis zu sterben. Bocchan.“ fügte er übertrieben ernst hinzu und erntete einen kleinen Schlag des Jüngeren. „Wenn ich dich daran erinnern darf ,bist du das schon einmal mein Lieber.“ brummte Ciel leise als er sich daran zurück erinnerte. Damals war Sebastian vor seinen Augen erschossen worden. Auch wenn er es nicht hatte zugeben wollen, war er doch ganz schön darüber erschrocken gewesen. Es war das erste mal gewesen das Sebastian vor seinen Augen zu Boden gegangen war. Doch anders als gewöhnliche Menschen, war der Dämon wieder aufgestanden. „Ich muss zugeben das ich nicht erwartet hatte dermaßen durchlöchert zu werden.“ gab Sebastian nachdenklich von sich. „Und ich muss zugeben das es ein wenig Schmerzhaft war.“ fügte er schließlich hinzu und wurde von Ciel ein wenig verwirrt angesehen. „Ein wenig Schmerzhaft?“ fragte er skeptisch. Immerhin hatte er sowohl Sebastian als auch dessen Frack gesehen. Jeder andere wäre gestorben. „Mein Körper ist ein wenig anders beschaffen.“ erwiderte der Dämon lediglich amüsiert und bugsierte Ciel wieder sanft ins Laken zurück. Mit einem Lächeln ließ sich der 16-Jährige sofort von seinem Schatz in die Arme nehmen und kuschelte sich zufrieden an den Dämon. „Ich weiß.“ murmelte er leise und schloss leicht entspannt die Augen als Sebastian zärtlich durch das blaue Haar kraulte. „Stimmt es eigentlich das du deine Wunden nicht heilen kannst wenn du nichts isst?“ Betroffenheit machte sich in den roten Augen seines Geliebten breit. Doch nur für einen kurzen Moment. „Woher hast du das denn?“ fragte er leise und wusste nicht so recht ob er den Blick direkt an Ciel wenden sollte oder nicht. Es hatte ihn sichtlich getroffen das Ciel ihm diese Frage gestellt hatte, doch der Jüngere wollte einfach mehr über ihn wissen. Schließlich war Sebastian nach wie vor ein Mysterium für ihn. „Kuroshitsuji..:“ murmelte Ciel lediglich leise und kuschelte sich peinlich berührt an den Dämon. Er hatte jede einzelne Folge verfolgt. Und dies mit ziemlich gemischten Gefühlen. „Ah, Verstehe.“ erwiderte der Dämon amüsiert und blickte zu dem blauen Haarschopf herab. Ciel hatte sein Gesicht an dessen Brust gelegt und vermied es zu ihm hoch zu sehen. „Nun...da ist wirklich etwas dran.“ fügte Sebastian nachdenklich hinzu. Unwillkürlich zuckte Ciel leicht als er die Antwort des Dämons hörte und blickte schließlich zu diesem auf. „Dann musst du immer sicher gehen das du genug hast.“ nuschelte er leise und wurde verwundert von seinem Schatz angesehen. „Machst du dir solche Sorgen um mich?“ fragte er neckend und wurde prompt erneut leicht in die Seite gestoßen. „Ich will nicht das dir was passiert.“ murmelte Ciel leise und sah besorgt in die Augen des Dämons. „Versprich mir das du vorsichtig bist.“ fügte er ernst hinzu und spürte erneut die sanfte Hand Sebastians in seinen Haaren. „Yes my Lord.“ antwortete der ehemalige Butler mit einem Lächeln, bevor er wieder die Decke über Ciel zog. „Schlaf wieder ein.“ hauchte er sanft und strich über die Wange seines Liebsten. „Und hab keine Angst ich bleibe bei dir.“ fügte er leise hinzu und erntete ein mildes Lächeln Ciels. „Ich liebe dich.“ murmelte er leise und hielt sich an dem Älteren fest, bevor seine Augen zu fielen und er ins Land der Träume glitt. Mit einem Lächeln blickte Sebastian auf den schlafenden Jungen und strich sachte über die Wange des anderen. Ciel war so unsagbar schön in seinen Augen und er genoss den Anblick seines Schatzes. Wenn er schlief sah dieser wahrlich unschuldig aus . Dennoch beunruhigte ihn der Albtraum Ciels ein wenig. Hin und wieder glitt sein Blick zum Fenster, als erwartete er an diesem etwas. Sollte diese Eule wirklich existieren? Wenn ja war diese wahrscheinlich ziemlich Gefährlich. Noch einmal blickte Sebastian auf seinen Schatz herab. Egal was geschah, er würde diesen Jungen beschützen. Kapitel 10: Is it Love? ----------------------- Gähnend blickte Ciel auf die Landschaft die sich unter ihm erstreckte und lehnte sich gegen das kühle Geländer des Tokyo Towers. Allerdings fragte er sich bereits einige Minuten wie genau er eigentlich hier gelandet war. Wahrscheinlich war er heute Morgen viel zu Müde gewesen um überhaupt etwas wahrzunehmen. Edward und Elizabeth hatten sich schließlich einfach die Freiheit genommen ihm heute die Stadt zu zeigen. Etwas was dem 16-Jährigen nicht wirklich gefiel. Nun waren sie damit beschäftigt sich aus einem der Getränkeautomaten etwas auszusuchen. Ein Vorgang der angesichts der langen Schlange ziemlich lange dauern konnte. Viel lieber hätte er etwas mit Sebastian gemacht. Ein leises seufzen entwich seinen Lippen als er an den Dämon dachte. Es war das erste Mal gewesen das Sebastian so nahe bei ihm gewesen war. Es war ein schönes Gefühl gewesen und der junge Graf wollte es nie wieder missen. „Na toll, ich bin im bereits komplett verfallen.“ Murmelte er leise und schrak leicht auf als er eine kühle Hand an seiner Wange spürte. „Dieser Ansicht bin ich allerdings auch.“ Vernahm er eine tiefe Stimme an seinem Ohr vernahm. „Ganz schön leichtsinnig für einen Menschen.“ Fügte jene Stimme ernst hinzu. „War ich das nicht schon immer?“ fragte Ciel amüsiert und drehte sich langsam zu dem Dämon um. „Außerdem bist du genauso Leichtsinnig.“ Konterte der blauäugige woraufhin sich die Lippen seines Liebsten zu einem leichten Lächeln verzogen. „Ich liebe eben Herausforderungen.“ Erwiderte der schwarzhaarige amüsiert bevor er einen Blick auf die Stadt warf, welche unter ihnen lag. „Eine interessante Stadt nicht wahr?“ fragte er leise und erntete ein sanftes Lächeln des Jüngeren. „Die Aussicht langweilt mich. Ich finde andere Dinge viel Interessanter.“ Erwiderte Ciel lediglich und fixierte erwartungsvoll seinen ehemaligen Butler. Was Sebastian konnte, konnte Ciel schon lange. Der Dämon hatte das Spiel begonnen, der 16-Jährige würde es beenden. „Willst du mir nicht lieber etwas interessanteres zeigen Sebastian?“ fragte der kleinere amüsiert, wobei jene Aussage allerdings eher einer Forderung glich. Ein anzügliches Grinsen legte sich auf die Lippen des rotäugigen während er amüsiert den jungen Grafen musterte. „Was schwebt euch denn da vor Junger Herr?“ antwortete diese augenblicklich mit einem Schmunzeln auf den Lippen während er mit langsamen Schritten um Ciel herum ging und sich schließlich erneut an dessen Ohr neigte. „Wollt ihr mit mir kommen und euch von mir verwöhnen lassen?“ raunte er schließlich dagegen, woraufhin Ciel leicht zusammen zuckte. Verdammt wie konnte der Dämon es nur wagen ihr Spiel in solch eine Richtung zu lenken? Wie sollte der blauhaarige denn drauf eingehen? Verlegen blickte er geradeaus, damit Sebastian nicht bemerkte wie unsicher ihn jene Worte gemacht hatten. Nur zu gut konnte er sich vorstellen was mit dem Begriff verwöhnen gemeint war. Schließlich hatte er gesehen wozu der Dämon im Stande war, denn die Sache mit der Nonne in jenem Kloster hatte er nach wie vor in Erinnerung. Allein schon der Gedanke daran ließ ihn rot werden. Weshalb war ihm das ganze eigentlich so peinlich? Immerhin war er als 16-Jähriger Junge genau im Bilde was solche Aktivitäten anging, ausprobiert hatte er allerding noch nie etwas. Denn Ciel hatte von Anfang an gewusst das sein Körper nur Sebastian gehören sollte. Doch noch fühlte er sich nicht bereit dazu, weshalb er bereits fieberhaft überlegte was er antworten konnte ohne das Spiel zu verlieren. „Lass deine Späße.“ Gab er brummend zurück und verschränkte leicht die Arme voreinander. Der Dämon schien sich allerdings nicht so leicht abwimmeln zu lassen. Dies hätte Ciel auch eher ziemlich gewundert. „Ich spaße keineswegs.“ Erwiderte Sebastian mit einem Siegessicheren Grinsen auf den Lippen und legte diese sachte an das Ohr des jüngeren. „Ihr wolltet doch etwas interessantes sehen oder etwa nicht?“ fragte er neckend. Ciel entwich ein leises Keuchen als er jene Lippen an seinem Ohr spürte und er schauderte für einen kurzen Moment. „Sebastian…“ murmelte er leise und hielt sich leicht am Pullover des Älteren fest um den Halt nicht zu verlieren. Ciel musste sich dringend etwas einfallen lassen, wenn er jetzt abbrach würde er jenes Spielchen verlieren und seine Schwäche zeigen. Und Ciel hasste beides. „Ciel wir haben dir etwas mitgebracht. Cola magst du doch bestimmt?“ erklang die Stimme seiner jüngeren Cousine, welche ihn leicht zusammenzucken ließ. Zum ersten Mal war Ciel dankbar für ihr Auftauchen. Sebastian allerdings schien das ein wenig anders zu sehen. „Bedauernswert.“ Hauchte er leise gegen Ciels Ohr und trat schließlich einen Schritt zur Seite. Gesehen hatten Edward und Lizzy die beiden offenbar noch nicht. „Nun müssen wir das ganze heute Abend fortsetzen.“ Fügte der Dämon mit einem seufzen hinzu und strich seinem Liebsten einmal sachte durchs Haar, bevor er sich zum Gehen wandte. Doch Ciel streckte den Arm rasch aus um Sebastian fest zu halten. „Weshalb bleibst du nicht hier?“ fragte er ihn leise und blickte ihn lächelnd aus seinen blauen Augen an. „Ich würde mich sehr freuen.“ Gab er mit einem leisen nuscheln zu und drehte sich schließlich zu seiner Cousine um, welche schon ein Auge auf den jungen Sänger geworfen hatte. „Sebastian!“ rief sie fröhlich und drückte Ciel schnell seine Cola in die Hand bevor sie schüchtern vor ihrem Idol stehen blieb und ihm ein strahlendes Lächeln schenkte. „Wir zeigen unserem Cousin gerade die Stadt.“ Plapperte sie drauf los und zog schließlich ihren älteren Bruder zu sich. Etwas, was Edward überhaupt nicht zu begeistern schien Ciel konnte es ihm nicht einmal verdenken. „Das ist mein Bruder Edward, er begleitet uns.“ Fügte sie kichernd hinzu, erntete allerdings nur ein unwilliges Brummen ihres Bruders. Jener musterte Sebastian lediglich misstrauisch und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du bist also der Sänger der meiner kleinen Schwester das Herz gestohlen hat hm?“ fragte er amüsiert und erntete einen Schlag in die Seite von Lizzy. „D…Das stimmt gar nicht.“ Stotterte sie verlegen und gab ihrem Bruder einen leichten Schubs. Entgeistert musterte Ciel die komische Szene und schüttelte schließlich den Kopf. //Was für Kinder…// dachte er sich missmutig und trank einen Schluck aus seiner Flasche. „Wollen wir nicht langsam mal weiter? Ich verbringe ungern den ganzen Tag hier.“ Murrte er in der Hoffnung das die beiden ihre Streiterei aufgaben, denn ihm war das ganze mehr als peinlich. „Willst du uns nicht begleiten?“ fügte er mit einem Lächeln an Sebastian gewandt hinzu und trat erneut einen Schritt zur Seite als die beiden Streithähne in seine Nähe kamen. Innerlich hoffte er dass der Dämon ihn begleitete, denn er hatte wahrlich keine Lust den Tag alleine mit diesen Kindern zu verbringen. Zwar mochte er seine Verwandten, doch manchmal gingen sie ihm ziemlich auf die Nerven. Zudem wollte er den Tag lieber mit seinem Liebsten verbringen. Er hoffte nur dass es Sebastian genauso erging. „Ist doch besser als den ganzen Tag alleine in der Wohnung zu verbringen.“ Fügte er ernst hinzu und sah dem ehemaligen Butler stur in die roten Augen. Nach wie vor waren seine Augen so unsagbar schön und verlockend. „Wer sagt dir dass ich den Tag dort verbringe?“ erwiderte Sebastian lediglich amüsiert, schenkte ihm dann allerdings ein sanftes Lächeln. „Weshalb möchtest du das ich bei dir bleibe?“ fragte er Ciel leise, woraufhin dieser ein wenig rot wurde. Für einen kurzen Augenblick blickte der 16-Jährige verlegen zur Seite und krallte sich leicht ins Geländer. „Du weißt wieso.“ Murmelte er leise und vermied es dem Dämon in die Augen zu sehen. Denn er wusste genau dass Sebastian in ihm lesen konnte wie in einem offenen Buch. „Ich würde es aber gerne noch einmal hören.“ Die Stimme des ehemaligen Butlers war sanft und ruhig. Sie löste eine Gänsehaut bei dem Jüngeren aus. Rot geworden wandte er den Blick zu Sebastian und sah ihm verlegen in die roten Augen. „Weil ich dich liebe.“ Nuschelte er schließlich leise und zuckte leicht als er für einen kurzen Augenblick Sebastians kühle Hand an seiner Wange fühlte. Zärtlich blickten die roten Augen zu ihm runter. Jene rote Augen die Ciel so sehr liebte. „Sebastian…“ setzte er leise an und schloss genussvoll seine blauen Augen. Wie sehr genoss er doch die Berührung jenes Dämons. Ein leises Räuspern riss Ciel schließlich aus seinen Gedanken. Abrupt öffnete er seine Augen und nahm aus den Augenwinkeln seinen Cousin war. Scheinbar waren die Geschwister nicht mehr mit Streiten beschäftigt. Langsam spürte er wie sein Gesicht immer heißer wurde und er blickte peinlich berührt zu dem Älteren. Wie sollte er jene Geste nur erklären? Früher wäre ihm sicher eine Ausrede eingefallen, schließlich hatte er nie Skrupel gehabt andere Leute zu belügen. Doch nun war es anders. Ciel hatte sich inzwischen geändert. „Eine Wimper hatte sich gelöst. Ich habe sie ihm lediglich weg gestrichen.“ Erwiderte Sebastian mit einem Lächeln auf den Lippen. Dankbar sah der blauäugige zu ihm und atmete erleichtert aus. Wieso war ihm eigentlich keine Ausrede eingefallen? So schwer war das ganze ja nun wirklich nicht. Jedoch schien Edward die Ausrede des Dämons nicht wirklich zu glauben. Der Blonde zog lediglich eine Braue hoch und musterte Ciel kurz. Irgendwie fühlte sich der 16-Jährige ziemlich unbehaglich bei dem Blick seines älteren Cousins. Die grünen Augen blickten ihn auf eine beunruhigende Art und Weise an. „Ist Elizabeth schon vorgegangen?“ versuchte Ciel von der peinlichen und unangenehmen Situation abzulenken. Es schien tatsächlich zu Funktionieren. Edward löste schließlich den Blick von dem jüngeren und rettete sich selbst in ein verlegenes Lächeln. „Sie sollte sich ein wenig abreagieren, deshalb habe ich sie runter geschickt.“ Antwortete der blonde Junge mit einem leisen Brummeln und fuhr sich durchs Haar. Es schien alles andere als leicht gewesen zu sein Lizzy davon zu überzeugen das sie sich ruhig verhalten sollte. Schließlich löste die bloße Antwort Sebastians schon ein ziemliches Chaos in ihr aus. Eine Tatsache die Ciel durchaus verstehen konnte, denn ihm ging es wirklich nicht anders. „Wir sollten zu ihr.“ Schlug Ciel mit einem aufgesetzten Lächeln vor und schnappte sich prompt die Hand des Dämons, welche er eisern fest hielt. Nicht das dieser noch auf die Idee kam sich zu verdrücken und ihn alleine zu lassen. Die Tatsache das Sebastian sehr viel stärker als er selbst war und sich mit Leichtigkeit aus jenem Griff befreien konnte, hatte er in jenem Moment ganz vergessen. Edward blickte beiden einen Moment sowohl verwirrt als auch misstrauisch nach. Dann seufzte er und folgte den beiden schließlich. Geschafft ließ sich der 16-Jährige schließlich auf sein großes Bett fallen und atmete einmal tief durch. Obwohl er es eigentlich gewohnt war viel zu laufen taten ihm die Füße höllisch weh und er hatte das Gefühl ganz Japan durchlaufen zu haben. Trotz allem hatte Ciel heute viel Spaß gehabt. Lizzy war zwar ein wenig nervig gewesen, hatte sich aber gut unter Gewalt gehabt und Sebastian nicht allzu sehr mit Fragen belästigt. Ein leichtes Lächeln legte sich auf Ciels Lippen als er daran dachte und er schüttelte leicht den Kopf. Auch der Dämon hatte heute nicht so ernst gewirkt wie er es früher gewesen war. Zumindest hatte Ciel das Gefühl gehabt das Sebastian in gewisser Weise Spaß mit ihnen gehabt hatte, auch wenn es natürlich ein wenig anstrengend gewesen war mit drei Jugendlichen unterwegs gewesen zu sein. Der blauäugige hatte sich fest vorgenommen irgendwann alleine mit Sebastian durch Tokyo zu sparzieren. Leicht hob der Junge den Kopf als er das Klopfen an der Tür vernahm. „Ja?“ rief er durch jenes Zimmer und nahm irritiert war das es Edward gewesen war. „Woher hast du noch die Energie?“ fragte Ciel kopfschüttelnd, schenkte seinem Cousin allerdings ein kurzes Grinsen, was dieser auch erwiderte. „Ist ja nicht jeder so schlapp wie du.“ Antwortete dieser lediglich amüsiert und ließ sich schließlich einfach auf den Platz neben Ciel fallen. „Hat dir unsere Stadt gefallen?“ fragte er beiläufig und erntete ein nicken Ciels. „Tokyo ist sehr schön, aber viel zu groß um alles in einem Tag zu sehen.“ Sagte Ciel leise und streckte sich schließlich gähnend. „Ich muss mir irgendwann noch einmal alles in Ruhe ansehen.“ „Mit Sebastian?“ Irritiert blinzelte der blauhaarige als er die Frage des Blonden vernahm. Nervosität machte sich in ihm breit, doch er versuchte es nicht nach außen hin zu zeigen. „Weshalb sollte ich mir Tokyo mit Sebastian ansehen?“ fragte er gelassen. Zumindest versuchte er es so gelassen wie möglich klingen zu lassen. „Ihr scheint euch ziemlich gut zu verstehen.“ Bemerkte sein Cousin beiläufig und musterte aufmerksam Ciels Reaktion. „Zumindest hatte ich diesen Eindruck.“ „Wir verstehen uns eben.“ Gab Ciel lediglich mit einem nervösen Lächeln von sich. „Lizzy ist ziemlich früh eingeschlafen. Wir haben uns dann eben ein wenig unterhalten.“ Fügte er lachend hinzu. Ciel konnte nur hoffen das sein Cousin ihm das abkaufte, doch so wie er Edward einschätzte würde dieser nicht so schnell aufgeben. Leicht zuckte er zusammen als sein Cousin ihn nach wie vor musterte. „Du scheinst ihn wirklich sehr zu mögen.“ Stellte er treffend fest und blickte Ciel ernst in die Augen. Etwas was den 16-Jährigen leicht Schlucken ließ. War er wirklich ein so schlechter Lügner gewesen? Früher hatte ihm doch auch jeder geglaubt. Naja zumindest fast jeder. „Kann es sein das du dich in ihn verliebt hast?“ harkte der blonde nun direkt nach und musterte Ciel nach wie vor kritisch. Jene Frage war es die den blauäugigen rot werden ließen. Seinen Körper konnte er nicht unter Kontrolle halten, etwas was ihn ziemlich ärgerte. „Das ist doch lächerlich. Als ob ich mich in diesen Kerl verlieben könnte.“ Protestierte der kleinere sofort, doch er erntete ein sachtes Lächeln seines Cousins. „Also habe ich Recht.“ Sagte er mit einem Grinsen und musterte Ciel amüsiert. „Dein Körper verrät was du wirklich fühlst.“ Fügte er schließlich ein wenig ernster hinzu. Peinlich berührt senkte Ciel für einen Augenblick sein Gesicht und suchte nach irgendeiner Ausrede. Doch es wollte ihm einfach keine Einfallen. Ein leises seufzen entwich seinen Lippen und er blickte flehend seinen Cousin an. „Erzähl es bitte niemandem.“ Bat er ihn leise und zuckte leicht als der ältere ihm sanft durchs Haar wuschelte. „Keine Sorge, ich werde es niemandem sagen.“ Versprach er mit einem sanften Ton, sah Ciel dann allerdings fragend an. „Wie kam es denn dazu? Ich meine…Warst du nicht in einen anderen verliebt?“ Jetzt wo Edward es aussprach erinnerte sich Ciel wieder an jenes Gespräch das sie bei seiner Ankunft geführt hatten. Damals war er so verzweifelt gewesen das er ihm von Sebastian erzählt hatte. Zu seiner Verwunderung hatte Edward ihn damals nicht zurück gestoßen sondern eher noch getröstet. Sein Cousin war einer der wenigen denen er wirklich vertraute. „Ich war schon immer in Sebastian verliebt.“ Gestand er schließlich leise und seufzte. „Vor langer Zeit habe ich mich in ihn verliebt, aber ich habe ihn aus den Augen verloren.“ Fügte er schließlich hinzu und schloss leicht die Augen. Ciel wusste das er Edward nicht alles erzählen konnte, aber wenigstens einen Teil wollte er ihm sagen. „Vor langer Zeit?“ Die Stimme des anderen klang fragend und neugierig. Ein sachtes Lächeln legte sich auf die Lippen des blauhaarigen und er öffnete langsam wieder seine Augen. „Das ist zu kompliziert es zu erklären. Außerdem würdest du es mir sowieso nicht glauben.“ Erwiderte Ciel lächelnd. „Aber, Sebastian ist der nach dem ich gesucht habe.“ Fügte er schließlich ernst hinzu und blickte seinen Cousin lächelnd an. „Das versteh einer…“ murmelte der Blonde kopfschüttelnd, schenkte Ciel dann allerdings auch ein sanftes Lächeln. „Lizzy wird alles andere als begeistert sein…Liebt er dich wenigstens auch?“ fragte er leise und nahm mit einem Grinsen wahr wie rot sein kleiner Cousin bei seinen Worten wurde. „Ja.“ Antwortete Ciel verlegen und blinzelte leicht als er sich in den Armen des grünäugigen wiederfand. Zärtlich und mit einem Grinsen wuschelte ihm der ältere durchs Haar. „Ich bin froh dass du ihn gefunden hast. Wehe er behandelt dich nicht gut.“ Grinste er und erntete ein leises Lachen Ciels. „Keine Sorge, bisher hat er mich immer gut behandelt. Und ich bin sicher das sich das nicht ändern wird.“ Es hatte unsagbar gut getan Edward davon zu erzählen, zumindest hatte er nun keinen Grund mehr Sebastian vor seinem Cousin zu verstecken. „Was Elizabeth betrifft werde ich mir schon etwas einfallen lassen.“ Warf Edward mit einem Grinsen ein und stand schließlich auf um zur Tür zu gehen. Eine Hand legte er auf die Türklinke, hielt allerdings für einen kurzen Moment inne und drehte sich noch einmal zu Ciel um. „Du siehst glücklich aus.“ Stellte er leise fest und lächelte sanft. „Ich hoffe es bleibt so.“ fügte er ein wenig ernster hinzu und ließ die Tür hinter sich leise ins Schloss fallen. „Das hoffe ich auch.“ Murmelte Ciel leise und ließ sich erneut nach hinten auf das weiche Bett fallen. Er fühlte sich so unsagbar müde, aber er war zugleich auch wahnsinnig glücklich. Edward war wirklich ein guter Freund gewesen und Ciel war so unsagbar froh ihn an seiner Seite zu wissen. Ciel vertraute keinem seiner Verwandten so sehr wie seinem Cousin. Ein müdes Lächeln legte sich auf seine Lippen und er schloss seine Augen leicht um diese ein wenig aus zu ruhen. Sebastian würde sicherlich gleich auftauchen, deswegen durfte Ciel nicht einschlafen. Müde versuchte er seine Augen wieder zu öffnen, doch sie erschienen ihm so unsagbar schwer. Er konnte sie nicht mehr öffnen. Auch die Sinne schwanden ihm langsam und er fühlte wie er nach und nach in die Welt der Träume glitt. „Hah, Sebastian…“ keuchte der 16-Jährige leise und blickte mit geröteten Wangen an sich herab. Zwischen seinen Beinen lag jener schwarzhaarige Dämon, doch dessen Gesichtsausdruck konnte Ciel gerade nicht wahrnehmen da dieser anderweitig beschäftigt war. Keuchend warf der blauhaarige den Kopf in den Nacken und stöhnte leise dessen Namen. Die Gefühle die Sebastian in jenem Moment in ihm wachrief waren einfach gewaltig und sie drohten ihn bereits völlig einzunehmen. Auf einmal zuckte der Jüngere jedoch und wand sich leicht auf dem Bettlaken. „Ah, Sebastian…Nicht…“ keuchte er leise und krallte sich fest in das Haar des Älteren. Doch der Dämon hörte nicht auf ihn. Er verstärkte nur noch seine Bemühungen. Etwas was den Jüngeren schier in den Wahnsinn trieb. Ciel unterdrückte einen lauten Aufschrei, da er befürchtete gehört zu werden. „Uh…Sebastian…ich…“ keuchte er laut und blinzelte aus verschleierten Augen erneut nach unten. Nach wie vor sah er nur den schwarzen Haarschopf des anderen, konnte dessen Grinsen jedoch nahezu spüren. Er biss sich leicht auf die Unterlippe um einen weiteren Schrei zu unterdrücken. „Sebastian…“flehte er leise und versuchte den Dämon von sich weg zu drücken. Doch dieser wollte einfach nicht aufhören. „Bitte…Sebastian!“ keuchte er leise und krallte sich noch ein wenig fester an ihm fest. „Ich…“ setzte er erneut an und warf den Kopf noch einmal keuchend in den Nacken. „SEBASTIAN!“ Keuchend und verschwitzt wachte der 16-Jährige auf und blickte sich verwirrt in seinem Zimmer um. Es war dunkel, nur das Mondlicht schien blass durch die Vorhänge. Augenblick mal! Ciel konnte sich nicht daran erinnern sie überhaupt zugezogen zu haben. „Endlich aufgewacht?“ vernahm er die amüsierte Stimme des Dämons. Irritiert blickte er sich um und zuckte leicht als er eine Bewegung neben sich vernahm. „Sebastian?“ fragte er unsicher und fühlte wie eine kühle Hand über seine Wange streichelte. „Wer sonst?“ fragte der ehemalige Butler spöttisch und er beugte sich leicht vor um Ciel einen sachten Kuss auf die Stirn geben zu können. „Du sagtest doch ich solle vorbei kommen:“ fügte er mit einem Grinsen hinzu, welches Ciel sogar in der Dunkelheit spüren konnte. „Allerdings hast du schon geschlafen als ich ankam. Du schienst einen Interessanten Traum gehabt zu haben, deshalb wollte ich dich nicht wecken.“ Gab er beiläufig von sich, das Grinsen schien er nach wie vor auf den Lippen zu haben. Eine leichte röte legte sich auf seine Wangen als er an den Traum zurück dachte. Hatte er etwa im Schlaf gesprochen? Allein schon der Gedanke daran ließ ihn noch röter werden. Noch nie hatte er derartige Träume gehabt und das er ausgerechnet von Sebastian in dessen Gegenwart geträumt hatte war ihm so unsagbar peinlich. „Du siehst müde aus Ciel.“ Stellte Sebastian leise fest und strich ihm zärtlich durchs Haar. Eine Geste die den 16-Jährigen ein wenig beruhigte. „Ich will nicht schon wieder schlafen.“ Murmelte er leise, hörte dann aber das leise Lachen Sebastians. „Du bist wahrhaft unverbesserlich Ciel.“ Sagte er leise und legte seine Lippen für einen kurzen Moment zärtlich auf die seines Liebsten. Etwas was Ciel leicht zucken ließ. Irritiert blinzelte er als er wahrnahm dass er keine Hosen mehr trug. Dabei war er doch in seiner Kleidung eingeschlafen, oder etwa nicht? Und da war noch etwas. Irgendetwas Dickflüssiges klebte an seinen Beinen. „Sebastian…“ keuchte er atemlos gegen die schmalen Lippen des Dämons und er versuchte die Augen des anderen auszumachen. Doch er fand sie in jener Dunkelheit nicht. „Mach das Licht an.“ Bat er ihn leise und krallte sich leicht an den älteren. „Du solltest noch ein wenig schlafen. Keine Sorge ich bleibe bei dir.“ Hauchte er Dämon leise und drückte Ciel einfach zurück in die Kissen. Das protestieren Ciels ignorierte er gekonnt. „Aber…“ gab Ciel leise von sich, wurde allerdings erneut von Sebastians Lippen zum Schweigen verbracht. Leicht schloss er die Augen und legte die Arme um den ehemaligen Butler um diesen ein wenig zu sich runter zu ziehen. Er wollte nicht schlafen, andererseits fühlte er sich nach wie vor ziemlich erschöpft. Etwas was eigentlich nicht sein konnte. Schließlich hatte Ciel vor einer geraumen Weile noch geschlafen. Sollte er da nicht eigentlich eher ausgeruht sein? Leicht krallte er sich an dem anderen fest und seufzte leise als Sebastian den Kuss wieder löste. „Dein Körper braucht Ruhe.“ Sagte Sebastian leise und strich ihm sachte durch das Haar. Er versuchte ein leichtes Gähnen zu unterdrücken, doch es gelang ihm einfach nicht. „Siehst du.“ Fügte Sebastian mit einem amüsierten Kichern hinzu und breitete schließlich die Decke über Ciels Körper. „Schlaf. Und hab keine Angst ich werde bei dir sein wenn du aufwachst.“ Hauchte er leise. „Versprichst du mir das?“ murmelte Ciel schläfrig. Er fühlte wie seine Augen immer schwerer wurden. Auch, fand er keinen Halt mehr in Sebastians Pullover. Mit einem sachten Lächeln ergriff der Dämon sanft die Hand des anderen und legte sie sachte auf die Decke. „Ich verspreche es dir.“ Die Stimme Sebastians war sanft und leise, sie beruhigte Ciel. Seine Worte beruhigten ihn, schließlich log der Dämon nie. „Ich liebe dich.“ Hauchte er leise und glitt mit einem leisen Geräusch schließlich endgültig ins Reich der Träume. Kapitel 11: Graveyard --------------------- Ein leichtes Lächeln hatte sich auf die Lippen des Dämons gelegt und er strich noch einmal zärtlich durch Ciels Haar. „Gute Nacht, junger Herr.“ Hauchte er leise zu ihm, ehe er die Decke des Jungen noch ein wenig höher zog. Allem Anschein nach musste Ciel wohl wirklich erschöpft sein, andernfalls hätte er bestimmt gemerkt was wirklich mit ihm geschehen war. Sebastian musste sich mit großer Mühe ein amüsiertes Kichern verkneifen als er daran dachte. Ja, der 16-Jährige hatte das ganze überhaupt nicht mitbekommen. „Also wirklich junger Herr, es gehört sich nun wirklich nicht solche Träume zu haben.“ Gab er gespielt vorwurfsvoll von sich und neigte sich leicht zu Ciels Ohr herab. „Vor allem nicht wenn ihr es so offensichtlich macht.“ Fügte er leise hinzu und verzog die Lippen zu einem leichten Lächeln. „Das nächste Mal kann ich mich vielleicht nicht mehr so zurück halten wie heute.“ Schloss er schließlich und strich sich mit einem seufzen das Haar zurück. Schon vorhin war es ihm schwer gefallen Ciel ohne vollen Körpereinsatz zu erlösen, alles was er ihm gegeben hatte war ein geringer Vorgeschmack dessen was er sonst mit ihm tun würde- Mit einer langsamen Bewegung ließ er seine Zunge über seine Lippen gleiten und schloss genussvoll die Augen. Nach wie vor spürte er Ciels Geschmack in seinem Mund und dieser war so unsagbar süß. Bereits jetzt war er süchtig nach dem Jungen und er wollte mehr. Viel mehr. Langsam öffnete er seine Augen, welche vor verlangen leicht begannen zu schimmern. Voller Begierde sah er zu seinem Liebsten und ließ eine Hand über dessen Wange kosen. Noch immer konnte er Ciels Seele wahrnehmen. Der verlockende Geruch ließ ihn fast den Verstand verlieren. Damals hatte er nichts mehr gewollt als die Seele des Jungen, doch etwas in ihm hatte sich geweigert sie sich zu nehmen. Er hatte es selbst nicht verstanden, schließlich war Ciels Seele köstlich gewesen. Jeder Dämon hätte sie ohne zu zögern genommen. Und auch er selbst war eigentlich nicht anders gewesen. Zu jener Zeit war er einer der skrupellosesten Dämonen gewesen und eigentlich hatte es nie eine Seele gegeben die er nicht verschlungen hatte. Doch bei Ciel war es anders gewesen. Dieser Junge hatte ihn drei Jahre in den Wahnsinn getrieben, hatte ihn an seine Grenzen getrieben und sogar darüber hinaus. Jeden Wunsch hatte Sebastian ihm von den Lippen ablesen müssen. Sogar für einen Dämon waren diese drei Jahre kein Kinderspiel gewesen. Dennoch hatte er diese Arbeit gerne verrichtet. Und er bereute nicht einen einzigen Augenblick. Vorsichtig strich er über die blassen Lippen Ciels und führte schließlich seine Finger wieder zurück zu seinen eigenen Lippen. Erneut schlossen sich seine Augen für einen kurzen Augenblick und er genoss jenen Geschmack auf seinen Lippen. Ja. Sebastian war diesem Jungen bereits völlig verfallen. Nie wieder würde er von dessen Seite weichen können. Ein leises Lachen entwich seinen Lippen und er blickte noch einmal verlangend auf seinen ehemaligen jungen Herrn. Seine Seele roch wahrlich verlockend und er ließ seine Zunge erneut über seine schmalen Lippen gleiten. Den Mund hatte er allerdings ein wenig geöffnet, wodurch er ein wenig seine dämonischen Zähne entblößte. Voller Begierde streckte er leicht die Hand nach Ciel aus, zog diese allerdings innerhalb einer Sekunde wieder ruckartig zurück. Was tat er da eigentlich? Zwar hatte er seit einiger Zeit keine Seelen mehr zu sich genommen, doch bei Ciel hatte er sich eigentlich bisher immer beherrschen können. Leicht schüttelte er den Kopf und atmete einmal tief durch um wieder einigermaßen klar denken zu können. Seine Augen nahmen langsam wieder einen rötlichen Ton an. Mit einem leisen seufzen strich er sich das Haar zurück und blickte nachdenklich auf seinen schlafenden Liebsten. Ihm blieb wohl nichts anderes übrig als für einen kurzen Augenblick seinen Posten zu verlassen. Sebastian hielt es für Klüger seinen Hunger auf Seelen erst einmal zu stillen. Schließlich wollte er sein Glück nicht allzu sehr auf die Probe stellen. Langsam erhob er sich und schenkte dem schlafenden Ciel noch ein sachtes Lächeln. Er wusste dass er nicht lange fort bleiben würde. Wahrscheinlich war er innerhalb von einer Stunde wieder zurück. Also hatte er noch eine ganze Weile Zeit bis Ciel aufwachte. Mit einer leisen Bewegung öffnete er eines der großen Fenster und flog schließlich in Gestalt einer Krähe in die kühle Nacht hinein. Angewidert leckte er sich über die Lippen, bevor er herablassend auf den toten Körper zu seinen Füßen blickte. Es war eine junge Frau gewesen, doch ihre Seele hatte erbärmlich geschmeckt. Eigentlich hatte Sebastian es satt sich von solch widerlichen Seelen ernähren zu müssen, doch zu seinem Leidwesen ging es nicht anders. Manchmal war das ganze allerdings wirklich lästig. Ein leichtes Grinsen legte sich auf seine Lippen als er den toten Körper mit dem Fuß leicht von sich weg stieß. „Vielen Dank. Auch wenn deine Seele widerlich war.“ Gab er leise von sich und trat einen Schritt nach vorne, bevor er einen raschen Schritt zur Seite trat und nur knapp der Death Scythe entkam, welche nach ihm geschleudert worden war. Amüsiert musterte er das Werkzeug, welches neben ihm im Boden steckte. „Ist das die neue Begrüßung eines Shinigamis wenn er einen alten Bekannten trifft?“ fragte er mit einem amüsierten Grinsen, ehe er mit einem kräftigen Ruck jenes Gerät aus dem Boden zog um es seinem Besitzer zu übergeben. „Meine Güte, jetzt wo du sie berührt hast muss ich sie reinigen.“ Entkam es dem Shinigami, welcher seine Brille missbilligend nach oben schob. Seine grünen Augen ruhten eiskalt auf dem Gesicht des Dämons, welcher ihn nur mit einem aufgesetzten Lächeln ansah. „Da wo ich herkomme bedankt man sich höflicher…Aber mit der Höflichkeit ist es bei euch Shinigamis ja ohnehin nicht wirklich fortgeschritten. Nicht wahr? William T. Spears?“ fragte er leise und musterte den schwarzhaarigen dabei wie er angewidert seine eigene Death Scythe entgegen nahm. Dann blickte der ernste Shinigami allerdings mit unbewegtem Gesichtsausdruck zu jener toten Frau. „Dir ist klar dass die Folgen haben wird?“ fügte er unbeeindruckt hinzu. Jedoch ertönte aus Sebastians Kehle nur ein leises Lachen. „Eines Tages vielleicht. Doch im Augenblick kann ich noch nicht sterben“ Erwiderte er lediglich leise und musterte seinen Gegenüber ein wenig ernster. Als er jedoch ein leises Geräusch vernahm richteten sich seine Augen einen kurzen Moment nach oben. Seine Aufmerksamkeit lag nun auf einer weißen Eule welche ihn für einen kurzen Moment angeblickt hatte. Dann stieß sie allerdings einen leisen Schrei aus und flog davon. „So gern ich unsere Unterhaltung auch fortführen würde…Ich habe noch etwas zu erledigen.“ Mit einem spöttischen Lächeln verbeugte Sebastian sich leicht vor William, ehe er sich erneut in jene Krähe verwandelte und sich elegant in die Lüfte erhob. Die Lippen des Shinigamis zuckten leicht als er dem schwarzen Vogel nachsah und sich die Brille zurechtschob. „Meine Güte, dieser Dämon hat sich kein bisschen verändert.“ Sagte er leise und schulterte schließlich grimmig seine Death Scythe. „Pass gut auf dich auf. Sebastian Michaelis.“ Fügte er mit einem flüchtigen Blick zum Himmel hinzu, ehe er mit langsamen Schritten in der Dunkelheit verschwand. Mit einem leisen Geräusch landete Sebastian auf dem Boden und nahm langsam wieder seine Menschliche Gestalt an. Aufmerksam betrachtete er die Gegend in welcher er gelandet war. Sie befanden sich auf einem abgelegenen Friedhof. Ein amüsiertes Lächeln schlich sich auf die schmalen Lippen des Dämons. Er hätte nicht einmal jenen Friedhof sehen müssen um zu wissen wo genau er sich befand. Den Geruch des Todes und der Verwesung konnte er nur zu deutlich wahrnehmen. Auch die Anwesenheit jenes weißen Vogels konnte er mehr als deutlich spüren. Etwas in seinem Inneren warnte ihn vor jener Eule, denn er spürte dass sie nichts Gutes mit sich brachte. „Unser Spiel ist vorbei. Weshalb kommst du nicht heraus?“ rief er laut und blickte sich aufmerksam um. Zwar hatte der Dämon ziemlich scharfe Augen, doch er vermochte die Eule in jenem Moment einfach nicht zu sehen. Ein leises Kichern erklang in der Dunkelheit und er nahm aus den Augenwinkeln eine schnelle Bewegung wahr. „Sebastian Michaelis.“ Hauchte eine leise Frauenstimme, bevor er ein leises Geräusch vernahm. Über ihm saß auf einem Ast eine junge Frau. Ihre langen Haare hatten die Farbe von Silber, die Augen waren stechend Blau. Aufgrund ihres weißen Kleides und ihres jugendlichen Aussehens wirkte sie wie eine Puppe aus dem viktorianischen Zeitalter. Sebastian kannte sie. Noch immer hatte er ihr Gesicht in Erinnerung und sie hatte sich nicht verändert. „Was verschafft mir die Ehre? Königin Victoria?“ erwiderte er lediglich leise und fixierte jene Gestalt ernst mit seinen roten Augen. Seine Sinne waren inzwischen mehr als nur alarmiert. Diese Frau war gefährlicher als sie aussah, das spürte er. Schon damals hatte er kein gutes Gefühl bei ihr gehabt. Das hatte sich bis heute nicht geändert. Allein die Tatsache dass sie Ciel bis hierher gefolgt war sprach für sich. Erneut erklang das leise Lachen jener Person und sie musterte Sebastian amüsiert aus ihren blauen Augen. „Warum so ernst? Ich wollte mich ein wenig mit dir unterhalten Sebastian.“ Gab sie ein wenig gekränkt von sich, bevor sich ihre Lippen zu einem eiskalten Lächeln verzogen. Ein Lächeln das auf jenem kindlichen Antlitz eigentlich nichts zu suchen hatte. „Was willst du?“ fragte der Dämon lediglich knapp, ehe seine Augen leicht aufblitzten. Dieses Mal lachte Victoria nicht, ihre Augen sahen kalt zu ihm herab. „Dich darum bitten die Seite dieses Jungen zu verlassen. Ich habe keinerlei Interesse daran das Blut eines Dämons zu vergießen…Solltest du dich allerdings weigern, wird diese Maßnahme wohl notwendig sein.“ Antwortete sie ihm leise und strich sich mit einer eleganten Bewegung das Haar zurück. Ein leises Lachen entwich Sebastians Kehle und jenes amüsierte Grinsen war auf seine Lippen zurückgekehrt. Er hatte schon damit gerechnet dass sie es auf Ciel abgesehen hatte, schließlich wusste Ciel was damals wirklich geschehen war. Wie die „gütige“ Queen wirklich gewesen war. Niemand hatte je erfahren wie skrupellos und kalt diese Königin wirklich war. Nur Ciel und Sebastian kannten jenes Geheimnis. „Interessant. Du verlangst von mir das ich weg laufe?“ fragte er leise und amüsiert, ehe er den Kopf schüttelte. „Ich lehne ab.“ Fügte er umso ernster hinzu, bevor er zum Sprung ansetzte und seine Waffen zog. Noch immer besaß er Messer, welche er eng an seinem Körper trug. „Welch ein Jammer.“ Seufzte das junge Mädchen, doch sie machte nicht einmal Anstalten dazu sich auch nur annähernd vom Fleck zu Bewegen. „Nun da kann man wohl nichts machen.“ Fügte sie leise hinzu und klatschte einmal elegant in die Hände. Die Augen des Dämons weiteten sich als er einen durchdringenden Schmerz an seiner Seite spürte. Dunkles Blut breitete sich auf seiner Kleidung aus und er wich gerade noch in letzter Sekunde einer zweiten Kugel aus. Mit einem leisen Keuchen landete er schließlich auf der staubigen Erde und sah sich aufmerksam nach seinem Angreifer um. Von der Königin zumindest war nichts mehr zu sehen. Doch ein weiterer Angriff ließ nicht lange auf sich warten, mit einem amüsierten Lächeln wich Sebastian gekonnt jener Kugel aus und musterte seinen Gegenüber ruhig. Er hatte graue Augen und langes blondes Haar, welches er nach hinten gebunden hatte. Wie die Königin, trug auch er altertümliche Kleidung in Weiß. „Sieh mal einer an, bist du das neue Schoßhündchen der Königin?“ fragte Sebastian amüsiert, woraufhin der andere sichtlich ärgerlicher wurde. „Ich hoffe du hast mehr zu bieten als der letzte.“ Fügte er spöttisch hinzu, bevor er erneut einer Kugel Auswich. Schusswaffen waren wahrlich leicht zu umgehen wenn man ein Dämon war. Sein gutes Gehör half ihm die Schallwellen wahrzunehmen welche durch die Kugel ausgelöst wurden. „War das alles?“ fragte er mit einem selbstsicheren Lächeln, zuckte allerdings leicht als er von einer scharfen Klinge getroffen wurde. Überrascht drehte er sich um und blickte in ein violettes Augenpaar. Auch er trug weiße Kleidung und hatte Blondes Haar. Jedoch war es bei ihm kurz. Irritiert hielt Sebastian inne und musterte die blutende Wunde an seinem linken Arm. „Ich bin niemals alleine unterwegs.“ Erwiderte der langhaarige grinsend und blickte herablassend auf den Dämon. „Wir wissen was mit Ash passiert ist. Glaub nicht das wir genauso dumm sind wie er.“ Fügte der kurzhaarige amüsiert hinzu, ehe er erneut mit einem seiner Dolche ausholte. Doch dieses Mal war der Dämon schneller. Sebastian packte binnen von wenigen Sekunden den Arm des anderen und drehte diesen in einem Ruck herum, sodass ein lautes Knacken zu hören war. Die Waffe fiel mit einem leisen Geräusch zu Boden. „Ach wirklich?“ fragte er amüsiert und stieß seinen Angreifer grob nach vorne. „Meiner Meinung nach begeht ihr gerade den gleichen Fehler. Ihr lasst euch auf diese Frau ein und versucht mich zu töten. Genauso wie Ash. Ihr Engel lernt wohl nie dazu.“ Fügte er beiläufig hinzu und fing gekonnt die Kugel, welche erneut auf ihn abgefeuert wurde, zwischen seinen Fingern auf. „Oder seid ihr Engel nur so unsagbar dumm?“ fragte er spöttisch. Mit einem lauten Schrei sprang der Kurzhaarige auf und stieß den zweiten Dolch, welchen er noch besaß in Sebastians Brust. Etwas womit der Dämon in jenem Moment wahrlich nicht gerechnet hatte. Überrascht weitete er seine Augen und blickte auf die lange Kling. Sie hatte sein Herz nur knapp verfehlt. Blut lief sowohl aus seiner Brust als auch aus seinem Mund, doch das kümmerte ihn nicht weiter. Ein spöttisches Grinsen legte sich auf seine Lippen und er zog mit einem Ruck die scharfe Klinge aus seiner Brust. „War das alles?“ fragte er leise, bevor er den schmalen Dolch auf die Erde warf. Auch die Kugel, welche er aufgefangen hatte gab er seinem Besitzer zurück. Sie traf den grauäugigen lediglich an der Schulter, doch das genügte ihn auf den Boden sinken zu lassen. Schließlich hatte Sebastian nicht vor ihn zu töten. Zumindest noch nicht. „Was weißt du schon.“ Knurrte er und presste seine Hand auf seinen blutenden Arm. „Du Dienst einem erbärmlichen kleinen Bengel, der ohne dich absolut nichts zustande bringen würde.“ Bei jenen Worten blitzten die Augen des Dämons drohend auf und er blickte herablassend auf den blutenden Engel. „Schon eigenartig das es gerade er ist den eure Herrin fürchtet.“ erwiderte Sebastian leise und lächelte spöttisch als er wahrnahm wie der langhaarige aufstand und erneut zu seiner Waffe greifen wollte, doch er wurde von dem offensichtlich älteren aufgehalten. „Genug jetzt!“ zischte er und blickte den anderen beschwörend an. „Wir ziehen uns für heute zurück, aber das nächste Mal werden wir dich töten!“ fügte er hasserfüllt hinzu, bevor er seine weißen Flügel ausbreitete und sich leicht erhob. Der jüngere folgte ihm mit sichtlichem Widerwillen. Ein leises Lachen verließ die Lippen des Dämons und er blickte den beiden Engeln amüsiert hinterher. „Das nächste Mal werde ich euch töten.“ Sagte er leise, bevor er seinen Körper musterte. „Meine Güte, nun muss ich mich umziehen.“ Seufzte er und strich sich das schwarze Haar zurück. Seine Kleidung war befleckt von seinem eigenen Blut, doch er wusste dass kein einziger Kratzer mehr seinen Körper zierte. Dafür war allerdings seine Kleidung hinüber. „Wie sehr ich so etwas doch hasse.“ Knurrte er leise und schwang sich schließlich erneut in jenen Nachthimmel. „Weshalb hast du mich daran gehindert ihn anzugreifen Taylor?“ fragte der langhaarige aufgewühlt, während er sich mit schmerzverzehrtem Gesicht die Kugel aus dem Arm zog. Zwar war es keine ernsthafte Wunde gewesen, dennoch schmerzte sie. „Dieser verdammte Dämon.“ Knurrte er und starrte missbilligend auf die blutige Kugel, welche aus seiner eigenen Waffe stammte. „Sebastian Michaelis ist ein mächtiger Gegner.“ Erwiderte Taylor leise und blickte auf seinen jüngeren Bruder herab. Sein Arm war inzwischen wieder verheilt, dennoch schmerzte er noch. „Und nun wo er mit diesem Jungen liiert ist, ist er sogar noch gefährlicher.“ Fügte er schließlich ernst hinzu und ließ sich neben den anderen fallen. „Es wäre unklug gewesen Tyler.“ Beendete er schließlich seinen Satz und blickte nachdenklich auf seine Dolche herab. Noch immer klebte das Blut des Dämons an ihnen. „Man müsste ihn irgendwie Schwächen.“ Murmelte er nachdenklich und drehte die Klinge in dem fahlen Licht. „Oder seine Schwachstelle finden.“ Fügte sein jüngerer Bruder Tyler seufzend hinzu und musterte den Schimmer des Blutes in jenem Licht. Ein amüsiertes Grinsen legte sich auf die Lippen des älteren und er besah sich aufmerksam beide Klingen. „Ich glaube ich habe eine Lösung für unser Problem gefunden.“ Hauchte er amüsiert, ehe er aufsprang und seinen kleinen Bruder kurz musterte. „Sollte es wieder Erwartens nicht funktionieren…werden wir und seine Schwachstelle vorknöpfen.“ Fügte er mit einem heimtückischen Grinsen hinzu, bevor er den Raum verließ. Mit einem leichten schmollen blickte Tyler dem Älteren hinterher und seufzte leise. „Aber was ist denn seine Schwachstelle?“ rief er ihm laut nach. „ Ciel Phantomhive.“ Antwortete ihm die Stimme Victorias leise. Kapitel 12: Desire ------------------ Langsam öffnete Ciel seine Augen und blickte in den schwarzen und sternenlosen Himmel. Er befand sich an einem dunklen Ort, der sämtliche Geräusche verschluckt zu haben schien. Zumindest vernahm er keinen einzigen laut. Der 16-Jährige befand sich auf einer kleinen Anhöhe, vor ihm erstreckte sich ein tiefer Abgrund, welcher kein Ende zu nehmen schien. Wo zum Teufel war er? Obwohl hier weder Sterne, noch der Mond zu existieren schienen, war es nicht vollkommen dunkel. Weiße Rosen erhellten die triste Gegend und hüllten diese in ihr schwaches weißes Licht. Doch jenes Licht beruhigte Ciel nicht im Geringsten. Ein Schauer lief ihm über den Rücken als die Rosen leicht zu schwanken schienen. Dabei war hier überhaupt kein Wind. Was war das nur für ein Ort? Jegliche Zeit schien stehen geblieben zu sein, nichts existierte hier. Kein einziges Geräusch war zu vernehmen. Hier existierten nur die Rosen und der Abgrund vor ihm. Wie kam er nur hierher? Suchend blickte er sich um, doch er fand nicht das wonach er suchte. Außer ihm war niemand hier. Er war allein. „Sebastian…“ sagte er leise und hob instinktiv leicht die Hand um sie über sein rechtes Auge zu legen. „Er wird nicht kommen.“ sagte eine leise Stimme hinter ihm, welche ihn zusammen zucken ließ. Langsam drehte er sich um und blickte in ein blaues Augenpaar. Die Person vor ihm sah genauso aus wie er. Seine Augen weiteten sich und er schüttelte ungläubig den Kopf. „Wer bist du? “murmelte er leise und machte automatisch ein paar Schritte nach hinten. Etwas was ihn beinahe zum Verhängnis geworden wäre. Wäre er nicht rechtzeitig stehen geblieben, wäre er in jenen Abgrund gestürzt. Atemlos blickte er hinter sich, bevor er wieder seine Konzentration auf sein Ebenbild richtete. Er saß in der Falle. Unmittelbar hinter ihm befand sich der Abgrund. Vor ihm diese absurde Kreatur, welche ihm wie aus dem Gesicht geschnitten war.. „Sebastian!“ rief er schließlich noch einmal und blickte erwartungsvoll in den dunklen Himmel. Doch es war keine Krähe zu sehen. „Ich sagte doch er wird nicht kommen.“ Die Stimme seines Gegenübers klang amüsiert. Scheinbar genoss er dieses Spiel auch noch. „Weshalb sollte er auch nur einen Finger rühren um dich zu retten? Einen Schwächling wie dich!“ Ungläubig schüttelte Ciel den Kopf und musterte entsetzt sein Spiegelbild, welches diese schrecklichen Dinge sagte. „Ich bin nicht schwach!“ gab Ciel lediglich knurrend zurück, doch er erntete nur ein leises Lachen des anderen. „Du verlässt dich stets auf die Hilfe deines treuen Hundes, du kannst nicht das Geringste alleine ausrichten.“Ein böses Grinsen breitete sich auf den Lippen seines Spiegelbildes aus und er trat langsam auf den jungen Earl zu. „Was tust du wenn Sebastian irgendwann deiner überdrüssig ist?“fragte er leise und packte Ciel schließlich schmerzhaft am Hals, etwas was diesen leise Keuchen ließ. Mit geweiteten Augen hielt Ciel sich am Arm seines Gegenübers fest, doch er hatte nicht die Kraft in weg zu drücken. „Denkst du er wird ewig einen Schwächling wie dich beschützen? Jemanden der sich nicht einmal wehren kann?“ Die blauen Augen blickten gehässig zu ihm herab und der 16-Jährige spürte langsam wie ihm die Luft abhandenkam. Nein, das war nicht wahr. Sebastian hatte ihm versprochen immer bei ihm zu bleiben. Und er hielt seine Versprechen. Langsam fühlte er wie sich seine Augen mit Tränen füllten. „Nein…“ murmelte er leise und nahm das Gesicht vor ihm nur noch verzerrt wahr. „Sebastian….“ Schlagartig öffnete Ciel seine Augen und setzte sich auf. „Ciel?“ vernahm er eine besorgte Stimme neben sich und neigte schließlich den Kopf in jene Richtung. Am ganzen Leib zitternd musterte er den Dämon neben sich zunächst ungläubig, bevor er seine Hände in das Shirt des anderen krallte und sein Gesicht in dessen Halsbeuge vergrub. „Sebastian…“ murmelte er erschöpft und zuckte leicht zusammen als er eine kalte Hand an seinem Nacken fühlte. „Ich bin hier.“ Raunte der Dämon sanft in Ciels Ohr und kraulte mit seiner kalten Hand durch das blaue Haar seines Liebsten. „Was war es dieses Mal?“ hakte er leise nach, erntete jedoch nur ein kleines Kopfschütteln des Jüngeren. „Nicht jetzt…“ nuschelte Ciel leise, kuschelte sich allerdings noch ein wenig näher an den Dämon. Obwohl Sebastians Körper im Augenblick ziemlich kalt war, tat es ihm gut ihm nahe zu sein. Die Nähe zu ihm beruhigte ihn wieder ein wenig. Irritiert runzelte der 16-Jährige die Stirn als er spürte dass der Dämon eigentlich viel zu kalt war. Schließlich war dieser doch die ganze Zeit neben ihm gewesen…oder etwa nicht? „Wo warst du?“ fragte Ciel ihn leise, bevor er sein Gesicht sachte löste und zu Sebastian aufsah. „Und keine Ausreden!“ mahnte er ihn zusätzlich, woraufhin der Dämon leise auflachen musste. „Du weißt doch das ich niemals Lüge.“ Erwiderte der rotäugige für einen kurzen Moment empört, bevor er seine Gesichtszüge ernst wurden. „Ich war kurz an der frischen Luft…Dort bin ich einer alten Bekannten begegnet.“ Setzte er an woraufhin Ciels Augenbrauen sich misstrauisch ein wenig nach oben zogen. Er verstand nicht weshalb Sebastian überhaupt an die frische Luft gegangen war, aber er würde nicht nachfragen. Zumindest noch nicht. Irgendetwas in dem Blick des Dämons beunruhigte ihn, war vielleicht etwas vorgefallen? „Was ist passiert?“ fragte er seinen ehemaligen Butler leise und musterte diesen kurz. Doch er Körper seines Liebsten schien keine Verletzungen aufzuweisen, allerdings wunderte ihn das bei einem Dämon nicht wirklich. Ein amüsiertes Lächeln hatte sich auf die Lippen des jungen Sängers gelegt und er strich sanft durch Ciels Haare, ehe er seine Erzählung fortsetzte. „Ich bin der ehemaligen Queen begegnet.“ Die blauen Augen Ciels weiteten sich als er Sebastians Worte vernahm. Wie konnte Queen Victoria hier sein? Sie war am gleichen Tag verstorben wie er. Nun ja andererseits wandelte der junge Earl ja auch wieder auf Erden. Trotz allem beunruhigte ihn diese Tatsache. „Deine Existenz scheint für sie ein Problem zu sein.“ Fügte Sebastian ernst hinzu und verschränkte die Arme leicht vor der Brust. Eigentlich gefiel es dem Dämon gar nicht Ciel das alles zu erzählen, aber er wusste dass er es musste. Immerhin betraf ihn die ganze Sache ebenfalls. Dabei hatte Sebastian eigentlich gehofft das Ciel dieses Mal ein friedliches Leben führen konnte. In diesem Punkt hatte er sich wohl geirrt. „Die weiße Eule vor deinem Fenster und in deinen Träumen…war Sie.“ Für einen kurzen Augenblick sahen die blauen Augen einfach nur fassungslos in die roten seines Gegenübers. Also war er gar nicht verrückt gewesen, jener Vogel hatte also tatsächlich existiert. Dies bedeutete allerdings auch das Victoria kein Mensch mehr war. „Sie will mich also töten…“ murmelte er leise und wandte den Blick für einen kurzen Augenblick von Sebastian ab. Wenn die ehemalige Königin es auf ihn abgesehen hatte, konnte er doch unmöglich von Sebastian verlangen bei ihm zu bleiben. Oder doch? Innerlich schüttelte er den Kopf. Nein. Wenn die Königin kein Mensch mehr war, konnte sie sogar einem Dämon gefährlich werden. Und Ciel wollte nicht das Sebastian etwas geschah, denn er hatte noch immer jene tote Krähe aus seinem Traum vor Augen. Als er die kalte Hand des älteren an seiner Wange vernahm, zuckte er leicht zusammen und hob den Blick. Die Augen seines Liebsten leuchteten leicht und blickten ihn tadelnd an. „Egal was du sagst, ich werde nicht fort gehen.“ Erwiderte der schwarzhaarige leise, bevor er ein amüsiertes Lächeln auflegte. „Weißt du, sogar Victoria hat mir den Vorschlag gemacht dich zu verlassen. Aber ich habe abgelehnt.“ Ciels Augen weiteten sich ein wenig als er Sebastians Worte hörte und er musterte den Dämon kurz ungläubig. Victoria selbst hatte dem Dämon angeboten ihn zu verschonen? Warum? Hatte sie vielleicht Angst davor sich mit einem Dämon anzulegen? „Du hast was?“ fragte der junge Adlige ihn verwirrt und krallte sich erneut leicht in die Kleidung des anderen. Ciel konnte sich wahrlich nicht vorstellen das die ehemalige Queen begeistert davon gewesen war. „Wieso?“ fragte er Sebastian leise und sah ihn ernst an. „Wieso hast du nicht zugesagt?“ fragte er leise und spürte wie seine Hände leicht anfingen zu zittern. Schließlich wollte Ciel nicht das dem Dämon etwas geschah, denn auch wenn Sebastian ein Dämon war und seine Wunden heilten…ein Unmenschliches Wesen konnte ihm durchaus ernsthaften Schaden zufügen. Der Ciel aus seinem Traum hatte Recht. Irgendwann würde Sebastian sich von ihm abwenden. Seine Augen füllten sich mit Tränen und er blickte seinen ehemaligen Butler flehend an. „Bitte, misch dich nicht in diesen Kampf ein. Ich möchte nicht das du stirbst.“ Sebastians Augen weiteten sich für einen kurzen Moment, doch dann nahmen diese einen sanften und warmen Ausdruck an. Zärtlich strich er über die Wange des Jungen und sah diesen an. „Ich habe meine Entscheidung getroffen.“ Antwortete er leise und schenkte ihm ein leichtes Lächeln. „Und ich möchte an deiner Seite bleiben. Ich liebe dich Ciel.“ Sagte er sanft und strich mit seinem Daumen sachte eine Träne weg. „Sebastian…“ hauchte Ciel leise, bevor er sich schließlich vollends in die Arme des älteren warf und sich an ihn drückte. Dass Sebastian an seiner Seite bleiben wollte bedeutete ihm so unsagbar viel. Trotz allem hatte er Angst ihn zu verlieren. „Dann sei aber wenigstens vorsichtig.“ Nuschelte er leise gegen die Schulter des Dämons. Wenn Sebastian etwas passierte, würde sich Der 16-Jährige dies niemals verzeihen können. „Um dich mache ich mir eher Sorgen.“ Erwiderte der ehemalige Butler nachdenklich, bevor er zärtlich durch Ciels Haare strich. Eines war dem Dämon klar, er würde nicht mehr von Ciels Seite weichen. Keine Sekunde würde er ihn aus den Augen lassen. Aber wie sollte er das anstellen? „Zwei Engel sind an ihrer Seite.“ Fügte er schließlich ein wenig ernster hinzu, woraufhin Ciel leicht zusammen zuckte und ihn ungläubig anblickte. Also waren es drei Gegner. Zwar zweifelte der junge Graf nicht gerade an den Fähigkeiten des Dämons, dennoch machte er sich Sorgen. Die Anzahl seiner Gegner beunruhigte ihn sichtlich. Besonders die Tatsache dass es keine Menschen waren machte ihm Angst. „Zweifelst du an mir?“ fragte der Dämon gespielt vorwurfsvoll und riss Ciel somit aus seinen Gedanken. „Wie könnte ich?“ antwortete Ciel mit einem zärtlichen Lächeln und schüttelte leicht den Kopf. „Ich möchte nur nicht dass du schon wieder wegen mir verletzt wirst…“ Schon damals war Sebastian oft verletzt worden. Zwar waren die Wunden wieder verheilt, aber Ciel war sich sicher das der Dämon die Schmerzen durchaus gespürt hatte. Ein warmes Lächeln breitete sich auf Sebastians Lippen aus und er legte seine kühlen Hände an die Wangen des Jüngeren. „Mach dir keine Sorgen um mich, dieser Körper ist ziemlich robust.“ Sagte er sanft während er sanft über Ciels Wange streichelte und diesem tief in die Augen sah. „Vertrau mir.“ Fügte er sanft hinzu und legte schließlich seine Lippen auf die seines Liebsten. Instinktiv schloss Ciel seine Augen und drängte sich leicht den Armen Sebastians entgegen. Er konnte nicht anders als diesen zärtlichen Kuss zu erwidern. Leicht krallte er sich in das Shirt des Älteren um sich an ihm fest zu halten. Ciel vertraute Sebastian und er wusste dass dieser nie etwas Unüberlegtes tun würde. Zumindest hoffte er das. „Ich vertraue dir.“ Hauchte er leise gegen die Lippen des Dämons, bevor er seine blauen Augen wieder öffnete. „Versprich mir trotzdem dass du vorsichtig bist.“ Fügte er unsicher hinzu und erntete ein leises auflachen des jungen Sängers. „Yes my Lord.“ Antwortete er leise und schmunzelte leicht als er feststellte das Ciels Augen langsam erneut zu fielen. Gähnend streckte sich Ciel und fuhr sich durch das wuschelige Haar. Da hatte er es doch tatsächlich geschafft noch einmal einzuschlafen. Und das obwohl er das gar nicht gewollt hatte. „Morgen…“ murmelte er leise als er eine Bewegung neben sich wahr nahm und kuschelte sich erneut in die Arme seines ehemaligen Butlers. Dadurch dass Sebastian die ganze Nacht neben ihm gelegen hatte, hatte er sein Körper ein wenig Wärme angenommen. Und der 16-Jährige genoss es von dem Dämon gehalten zu werden. „Hast du mich die ganze Nacht im Arm gehalten?“ fragte er leise und lehnte sich gegen den Oberkörper Sebastians. Fragend blickten die blauen Augen in die roten des Dämons. Noch immer übten diese eine unglaubliche Faszination auf ihn aus. Wie konnte ein dämonisches Wesen wie Sebastian nur solch eine Anziehungskraft besitzen? „Natürlich. Das hatte ich dir doch versprochen.“ Antwortete die amüsierte Stimme seines ehemaligen Butlers während er jenes Grinsen auf den Lippen hatte. „Dieses Mal schienst du allerdings keinen sonderlich interessanten Traum gehabt zu haben…“ fügte er ein wenig enttäuscht hinzu, woraufhin Ciel ziemlich rot im Gesicht wurde. Verlegen wandte der 16-Jährige den Blick ab und blickte auf die Gegenüberliegende Wand. Wobei er ganz die Tatsache vergessen hatte dass er dort ja Sebastians Poster aufgehängt hatte. Ein leises brummen entwich seinen Lippen und er verschränkte missmutig die Arme. Irgendwie zweifelte er daran dass das Ganze nur ein Traum gewesen war. Sebastian hatte etwas mit ihm angestellt, das fühlte er. Und da war nach wie vor dieses merkwürdige Zeug zwischen seinen Beinen. „War es wirklich nur ein Traum?“ fragte er schließlich leise und schluckte leicht als er weiter sprach. „Oder hast du das wirklich getan?“ Ciels Worte waren leise, doch er wusste dass der Dämon ihn durchaus hören konnte. Allerdings traute er sich nicht ihm dabei in die Augen zu sehen. „Es hat zumindest als Traum angefangen.“ Antwortete Sebastian mit einem neckischen grinsen auf den Lippen, woraufhin sich der kleinere leicht in seine Arme krallte. Also hatte Ciel doch recht gehabt. „Als ich in dein Zimmer kam, lagst du bereits erregt in deinem Bett. Du hast das ganze also wirklich geträumt.“ Hauchte er leise gegen das Ohr des 16-Jährigen. Etwas was den Jüngeren leicht zusammen zucken ließ. „Allerdrings wollte ich dich ungern in diesem Zustand liegen lassen.“ Fügte er amüsiert hinzu und koste mit seiner Hand leicht über Ciels Wange. „Also habe ich ein wenig nachgeholfen.“ Ciels Gesicht war inzwischen hochrot angelaufen und er versuchte mit viel Mühe gerade aus zu starren. Etwas was ihm nun wirklich nicht leicht fiel. Wie sollte er mit dieser ganzen Sache nun umgehen? Schließlich war Sebastian einfach über ihn hergefallen. Und das obwohl er geschlafen hatte. Jedoch konnte er aus irgendeinem Grund nicht wirklich wütend sein. Im Gegenteil das Ganze war ihm eher peinlich gewesen. „Du hättest mich wecken können…“ nuschelte er verlegen und musterte das Poster Sebastians eingehend. Sogar auf seinem Abbild wirkten die roten Augen verlockend. Sie verführten einen nahezu. „Ich habe etwas derartiges noch nie gemacht.“ Gab er peinlich berührt zu und senkte den Blick leicht um weder dem echten Sebastian, noch dem Poster in die Augen sehen zu müssen. „Deswegen weiß ich nicht wie ich damit umgehen soll.“ Fügte er ein wenig unsicher hinzu. Er erschauderte leicht als sich die Arme seines Liebsten endgültig um seinen dünnen Körper schlossen und ihn dadurch enger an ihn zogen. „Sebastian…“ setzte Ciel empört an als er wahrnahm wie die Hände des Dämons langsam an Ciels Oberkörper entlang glitten. Zwar hatte der 16-Jährige nach wie vor ein Shirt an, doch er spürte die Hände des Dämons ein wenig zu deutlich. Ein leises Keuchen entkam seinen schmalen Lippen als Sebastian kurz eine seiner Brustwarzen gestreift hatte. „Weißt du eigentlich wie sehr ich dich begehre?“ raunte Sebastian leise gegen das Ohr des Jüngeren während seine Hände ein wenig tiefer glitten um sich ihren Weg unter das Shirt zu bahnen. „Wie sehr mein Blut gerade in Wallung gerät?“ fügte er leise hinzu, wodurch ein weiteres Keuchen Ciels folgte. Der 16-Jährige fühlte die tastenden Hände auf seinem Bauch und zuckte unwillkürlich leicht zusammen. Gott was geschah nur mit ihm? Wie konnte ein Dämon nur solche Gefühle in ihm auslösen? Und dann noch diese Worte, er wusste nun wirklich nicht wie er darauf reagieren sollte. „Sebastian ich…“ setzte er unsicher an und öffnete leicht die Lippen um ein weiteres Keuchen aus zu stoßen. Ciel liebte Sebastian, dennoch war er sich was diese eine Sache betraf ein wenig unsicher. Sein erstes Mal sollte dem Dämon gehören, aber er wusste nicht ob er jetzt schon bereit dafür war. Er hatte große Angst davor Sebastian zu enttäuschen. „Ich weiß nicht ob…“ versuchte er es ein zweites Mal, doch der Satz ging in einem leisen stöhnen unter. Die kalten Hände Sebastians hatten erneut seine Brustwarzen gestreift, dieses Mal direkt. Leicht biss sich der 16-Jährige auf die Unterlippe um ja kein neues Geräusch von sich preis zu geben. „Sebastian bitte…“ flehte er und warf den Kopf leicht in den Nacken um Sebastian ansehen zu können. „Ich…hn…“ Die schmalen Finger des ehemaligen Butlers hatten ihn leicht in die Brustwarzen gezwickt. „Ich würde niemals etwas tun was du nicht willst Ciel.“ Vernahm er die tiefe Stimme seines Liebsten an seinem Ohr. Zärtlich musterten ihn die violett schimmernden Augen Sebastians. Etwas was Ciel ein leichtes Lächeln entlockte. „Auch wenn ich dich noch so sehr begehre, werde ich es erst tun wenn du bereit dazu bist.“ Fügte er sanft hinzu. Allerdings machte er keine Anstalten seine Hände von Ciels Oberkörper zu nehmen. „Hm…weshalb lässt du mich dann nicht los?“ fragte der blauäugige leise, bevor ihm erneut ein leises Keuchen über die Lippen kam. Weshalb tat Sebastian etwas Derartiges wenn er nicht mit ihm schlafen wollte? Schließlich gingen die Berührungen des Dämons nicht spurlos an ihm vorbei. „Weil es unglaublich viel Spaß macht dir solche Töne zu entlocken.“ Antwortete der Dämon grinsend auf die Frage des Jüngeren. Außerdem solltest du öfter auf deinen Körper hören.“ Fügte er leise hinzu und küsste sich langsam an Ciels Hals entlang. Ein leises stöhnen entwich seinen Lippen und er zuckte leicht zusammen als er die Lippen jenes Dämons auf seiner Haut fühlte. Es fühlte sich so unsagbar gut an von ihm berührt und geküsst zu werden. Ciel genoss zweifellos was der Dämon mit ihm machte. Langsam fühlte er wie die Berührungen des Dämons sich langsam auf seinen Körper auswirkten. Über seine Augen legte sich ein leichter Schleier und Ciel begann alles verschwommen zu sehen. Sein Atem ging langsam immer schwerer und er fühlte wie sich seine Shorts leicht verengten. „Sebastian…“ murmelte er schließlich leise und lehnte sich ein wenig entspannter gegen den Größeren. Leicht schmiegte er sich gegen die Hände des Älteren und schloss entspannt die Augen. Er vertraute Sebastian und das zeigte er ihm dadurch auch. „Keine Angst.“ Hauchte er sanft und koste mit seinen Händen zärtlich über den Bauch des Jüngeren. „Ich werde dich nicht nehmen.“ Fügte er sanft hinzu und wollte langsam seine Hand in die Shorts des Jungen wandern lassen. Doch er hielt mitten in der Bewegung inne als es an die Tür klopfte. „CIEEEEEEEEEEL“ rief die laute Stimme an jener Schlafzimmertür, welche Ciel ebenfalls aus seiner Trance weckte. Atemlos öffnete er die Augen und realisierte nur langsam was überhaupt los war. Als er es jedoch realisierte weiteten sich entsetzt seine Augen. „KOMM JA NICHT REIN!“ schrie er und beugte sich ein wenig nach vorne, wodurch er sich aus der Umarmung des Dämons löste. Mit einem gewaltigen Sprung war er an der Tür um diese sicherheitshalber mit seinem Körper zu verdrücken. „Was ist denn?“ fragte er genervt seine Cousine und achtete darauf das sie ja nicht herein kam. Dass sie ausgerechnet jetzt an seine Tür klopfen musste ärgerte ihn maßlos. Unsicher warf er einen kurzen Blick zu Sebastian, welcher nach wie vor auf seinem Bett saß. Auch er sah alles andere als begeistert aus. Der Dämon schien zumindest ziemlich verärgert zu sein. Eine Tatsache die Ciel allerdings gut verstehen konnte. Er schenkte ihm ein entschuldigendes Lächeln, ehe er sein Gesicht wieder zur Tür wandte um die Antwort seiner Cousine zu hören. „I..ich wollte dich eigentlich nur Bescheid sagen das wir gleich Frühstücken…“ antwortete sie hörbar unsicher und erntete ein leises Seufzen des 16-Jährigen. „Ich komme in zehn Minuten nach.“ Mit einem leisen Brummeln zog Ciel schließlich die Vorhänge auf und suchte in seinem Kleiderschrank nach etwas ordentlichem was er anziehen konnte. „In diesem Haus hat man wirklich keine Ruhe.“ Seufzte Sebastian leise, bevor er dem Jüngeren zärtlich durch die Haare wuschelte. „Aber da kann man wohl nichts machen.“ Fügte er hörbar enttäuscht hinzu. Ein leises Lachen verließ die Kehle des Jüngeren, bevor er sich leicht an den Dämon schiegte und diesen provozierend ansah. „Wir können das ganze ja nachher nachholen.“ Hauchte er leise, wurde allerdings leicht rot als er sich seiner Worte bewusst war. Verdammt was war nur mit ihm los? Nun hatte er sich diesem Dämon auch noch bereitwillig angeboten. „Gut.“ Erwiderte der Dämon grinsend und beobachtete Ciel amüsiert wie er sich verlegen seine Kleidung anzog und versuchte sein kleines Problem so gut es ging zu verstecken. „Idiot…“ murrte der blauäugige leise, gab dem Dämon allerdings noch einen zärtlichen Kuss, bevor er das Zimmer verließ um nach unten zu gehen. Grinsend blickte Sebastian ihm hinterher und schüttelte leicht den Kopf. Eigentlich hatte er vorgehabt Ciel nicht aus den Augen zu lassen, doch angesichts der Tatsache das niemand wusste das er sich hier aufhielt war das ganze ziemlich schwer. Ein leises seufzen verließ die Lippen des Dämons und er strich sich leicht das Haar zurück. Verdammt es musste doch eine Möglichkeit geben auf Ciel aufzupassen. Nachdenklich blickte er aus dem Fenster und weitete leicht die Augen als diese etwas interessantes entdeckten. Er hatte sie gefunden. Die perfekte Lösung für sein Problem. Kapitel 13: Butler again? ------------------------- Ein leises Seufzen entkam Ciels Lippen als er sein Schlafzimmer leer fand. Der Dämon hatte also nicht auf seine Rückkehr gewartet. „Wo steckt er nur? Er weiß doch das ich mir Sorgen um ihn mache…“ murmelte er leise und sah besorgt aus dem Fenster. Jetzt wo Ciel wusste was vor sich ging wurde er zunehmend besorgter. Was wenn Sebastian dem ganzen wirklich nicht gewachsen war? Zwar vertraute Ciel dem Dämon bedingungslos, trotz allem machte er sich Sorgen. „Verdammt Sebastian…“ knurrte er leise und schlug fest gegen die Fensterscheibe. „Schon wieder dieser Kerl?“ erklang die Stimme seines Cousins hinter ihm amüsiert. Auch wenn Ciel es nicht sehen konnte, er spürte nahezu das Grinsen welches Edward auf den Lippen hatte. Langsam drehte der 16-Jährige sich zu dem Älteren um und seufzte leise. „Wenn ich wütend bin, ist es meistens wegen ihm.“ Gab er knapp von sich und ließ sich schließlich auf sein Bett fallen. Eines war sicher, wenn Sebastian wieder auftauchen sollte, würde Ciel ihm erst einmal etwas erzählen. Wie konnte er einfach so verschwinden ohne ihm wenigstens Bescheid gegeben zu haben? „Ihr scheint ja kein sehr harmonisches Paar zu sein.“ Sagte Edward beiläufig und ließ sich schwerfällig neben seinen kleineren Cousin auf das Bett fallen. „Ich werde Pärchen nie verstehen…“ fügte er leise hinzu und schüttelte leicht den Kopf. „Streitet ihr euch oft?“ fragte er Ciel leise und musterte diesen kurz. Zumindest schien Ciel gerade alles andere als begeistert zu sein. Ein leichtes Lächeln legte sich auf die Lippen des blauäugigen und er schüttelte leicht den Kopf. „Früher haben wir das oft, aber nun ist es anders…“ antwortete er ihm leise. „Warum bist du dann so niedergeschlagen?“ Edward war eindeutig irritiert, zumindest sah er in Ciels Augen ziemlich verwirrt aus. Unwillkürlich musste der junge Graf leise Lachen, weshalb wusste Ciel selbst in jenem Moment nicht genau. „Ich weiß es nicht…“ log er und schloss für einen kurzen Augenblick die Augen. Schließlich konnte der 16-Jährige seinem Cousin unmöglich erzählen weshalb er wirklich so in Sorge war. Er liebte diesen Dämon mehr als alles andere, eigentlich war es ja nur natürlich sich Sorgen zu machen. Dennoch blieb Ciel wohl nichts anderes übrig als auf ihn zu warten. //Wahrscheinlich sitzt er zu Hause bei seinen bescheuerten Katzen// dachte er sich brummend und verschränkte leicht die Arme. Am liebsten würde er zu der Wohnung des Dämons fahren um nach zu sehen ob er wirklich dort war. Aber er wusste dass es für ihn in der jetzigen Situation unmöglich war unbemerkt weg zu fahren. Wieso musste das alles aber auch so kompliziert sein? Nachdenklich musterte Ciel seine Uhr und stellte fest dass gerade einmal eine Stunde vergangen war seit er sich von dem Dämon verabschiedet hatte. Eigentlich war es ja keine lange Zeit gewesen, dennoch vermisste der blauhaarige Sebastian. Leicht zuckte er zusammen als die Tür aufgestoßen wurde und er daraufhin von seiner Cousine auf das weiche Bett gedrückt wurde. //Stürmisch wie immer…// dachte er sich brummend und versuchte das blonde Mädchen von sich runter zu drücken. „Geh runter von mir!“ japste er, da sie ihm langsam die Luft abschnürte. „Oh entschuldige.“ Erwiderte sie sofort leise, bevor sie von ihm runter sprang und sich vor die beiden stellte. „Ist etwas?“ fragte sie leise als sie den Gesichtsausdruck ihres Bruders wahrnahm, doch dieser schüttelte den Kopf. „Was willst du hier?“ fragte er lediglich irritiert und bekam dafür einen kleinen stoß in die Seite. Beleidigt drehte sie den beiden den Rücken zu und verschränkte schmollend die Arme vor ihrer Brust. „Eigentlich wollte ich euch etwas Wichtiges mitteilen, aber wenn ihr nicht wollt, gehe ich eben alleine.“ Murrte sie leise während sich die zwei Jungs verwirrt ansahen. „Wohin?“ fragte Ciel schließlich irritiert, zuckte allerdings leicht zusammen als sie sich plötzlich mit einem überlegenen Gesichtsausdruck zu ihnen umdrehte. „Mum hat gesagt, sie habe wichtige Neuigkeiten für uns, wir sollen nach unten in die Eingangshalle kommen.“ Erklärte sie stolz bevor sie einfach die Hände ihres Cousins ergriff um diesen vom Bett hoch zu ziehen. „Also kommt schon.“ Fügte sie ungeduldig hinzu und stürmte bereits aus dem Zimmer. Ciel zog sie einfach hinter sich her, obwohl dieser lautstark protestierte. „Lizzy warte mal…“ setzte er an als sie ihn gerade die Treppe nach unten zog, verstummte allerding als sie in der Eingangshalle ankam. „Ich fass es nicht…“ murmelte er leise als er wahrnahm wer da hinter seiner Tante in der Eingangshalle stand. Es war ein junger Mann, gekleidet in einem schwarzen Frack. Das Haar genauso schwarz wie seine Kleidung. Nur die Augen des Mannes hatten einen rötlichen Ton. Geschockt musterten die blauen Augen jenes Wesen, das er nur zu gut kannte. Vor allem diese Kleidung weckte in Ciel erneut Erinnerungen an damals. „Sebastian?“ fragte Lizzy sichtlich verwirrt und auch Edward schien nicht minder überrascht zu sein den jungen Sänger hier zu sehen. „Oh ihr kennt ihn?“ fragte Tante Angeline überrascht und musterte die drei für einen kurzen Augenblick. Ihr Blick blieb für einen kurzen Moment an ihrem geschockten Neffen hängen, ehe Sie ein sanftes Lächeln auflegte und einen kurzen Blick mit jenem Mann hinter ihr austauschte. Sebastian schmunzelte amüsiert und trat schließlich einen Schritt nach vorne. „Erlaubt mir mich vor zu stellen. Ich bin der neue Butler dieser Familie. Sebastian Michaelis.“ Stellte er sich mit einem Lächeln auf den Lippen vor und verbeugte sich leicht. Einige Sekunden verstrichen, bevor Ciel realisierte was Sebastian da gerade gesagt hatte. Eben noch hatte er sich darüber gewundert den Dämon in diesem Aufzug zu sehen, hatte angenommen es handle sich alles um einen schlechten Scherz, doch allem Anschein nach war dem nicht so. Meinte Sebastian das wirklich ernst? „Och heißt das du wirst nicht mehr singen?“ fragte Lizzy ein wenig enttäuscht und seufzte leise. War das wirklich Lizzys einzige Sorge? Ungläubig musterte Ciel seine Cousine und schüttelte innerlich den Kopf. Wie konnte man nur so verpeilt sein? Als er Edwards Blick auf sich fühlte, richtete sich sein Blick auf ihn. Dieser schien genauso verwirrt zu sein wie Ciel. Zumindest musterte er ihn mit einem sehr irritierten Gesichtsausdruck. Der 16-Jährige zuckte allerdings nur mit den Schultern, bevor er wieder zu seinem Liebsten blickte. Was zum Teufel hatte Sebastian vor? „Vielleicht irgendwann wieder…Momentan möchte ich allerdings eine kleine Pause machen und mich beruflich anders orientieren.“ Antwortete Sebastian mit seinem gewohnten Lächeln. Ein Lächeln welches falsch war, dennoch wirkte es für außenstehende ehrlich und Perfekt. Nur Ciel wusste das es kein ehrliches Lächeln war. „Jetzt wo das geklärt ist… Ich gehe wieder nach oben.“ Warf Ciel brummend ein und drehte Sebastian den Rücken zu. So wie er Sebastian kannte würde ihm dieser später sowieso folgen. Und dann war der Dämon fällig. So schnell würde Ciel ihn nicht davon kommen lassen, so viel war sicher. „Eigentlich wollte ich dass er sich ein wenig um dich kümmert, solange du bei uns bist.“ Rief seine Tante ihm nach, woraufhin sich der blauäugige irritiert umdrehte. „Was?“ fragte er nun gänzlich verwirrt und wusste nicht ob er nun zu seiner Tante oder zu Sebastian blicken sollte. „Bei dir zu Hause hast du doch auch einen persönlichen Butler nicht wahr?“ fragte sie wiederum mit einem sanften Lächeln im Gesicht. Missmutig musterte Ciel die rothaarige Frau und verschränkte leicht die Arme. Sie wusste genau dass er ihr nichts abschlagen konnte, solange sie ihn so ansah. Eigentlich hatte er ja nicht einmal etwas dagegen einzuwenden. Schließlich war es eigentlich nur von Vorteil wenn Sebastian den ganzen Tag über bei ihm war. War dies vielleicht die Absicht des Dämons gewesen? Dennoch war es ihm irgendwie unangenehm. „Stimmt schon…“ murmelte er schließlich leise und senkte leicht den Blick. Er wusste nicht weshalb aber es fiel ihm gerade unheimlich schwer Sebastian in die Augen zu blicken. „Also schön.“ Gab er sich schließlich geschlagen, bevor er dem Dämon wieder den Rücken zudrehte und die ersten Stufen der Treppe nahm. Zwar hatte er ihn nicht im Blickfeld, aber er spürte dass Sebastian ihm mit langsamen Schritten folgte, etwas was ihn ziemlich nervös machte. Schließlich blieb er in seinem Zimmer stehen und drehte sich betont langsam zu dem Dämon um. Dabei musterte er diesen für einen kurzen Moment abschätzend aus seinen blauen Augen. Eine leichte röte legte sich auf seine Wangen. Verdammt, was musste der Dämon aber auch so gut aussehen? Noch dazu sah er wirklich perfekt aus. Es war fast so als wäre überhaupt keine Zeit vergangen. Vor ihm stand sein geliebter Butler, jener Butler den er seit so vielen Jahren liebte. Und er hatte sich nicht im Geringsten verändert. Leicht verschränkte Ciel die Arme vor dem Oberkörper und lehnte sich trotzig gegen die Wand. „Was soll dieses ganze Theater?“ fragte er Sebastian leise und musterte diesen ernst. Er verstand nicht weshalb der Dämon erneut in die Rolle seines Butlers schlüpfte. Ein amüsiertes Lächeln legte sich auf die Lippen seines Gegenübers, bevor er langsam auf Ciel zukam. Eine Tatsache die den 16-Jährigen leicht zusammenzucken ließ. Die Nähe Sebastians machte ihn nervös. Etwas, was auch der schwarzhaarige zu bemerkt haben schien, denn er blieb einige Schritte von Ciel entfernt stehen. „Theater?“ fragte er schlichtweg amüsiert, bevor er ein zärtliches Lächeln auflegte und nun doch die restlichen Schritte zu Ciel überwand. Ciel spürte wie sich die behandschuhten Hände auf seine Wangen legten. Ein Gefühl das ihm noch immer vertraut war. Unwillkürlich schloss er die Augen und genoss die Nähe des Dämons. „Um eines klar zu stellen. Ich bin hier weil ich hier sein möchte.“ Die Stimme Sebastians war sanft und ließ Ciel ein wenig schaudern. Langsam öffnete er seine blauen Augen und blickte in die roten seines Liebsten. „Von jetzt an werde ich dich keine Sekunde aus den Augen lassen.“ Fügte der schwarzhaarige ein wenig ernst hinzu woraufhin sich die Augen Ciels leicht weiteten. Also tat Sebastian das alles wirklich um ihn zu beschützen? Der 16-Jährige senkte seinen Blick leicht und fuhr mit den Fingern ein wenig über den weichen Stoff von Sebastians Frack. Es war wirklich wie damals. Ciel kam jener Stoff so wunderbar vertraut vor, wahrscheinlich war es immer noch der gleiche. „Du bist verrückt.“ Murmelte Ciel leise und kuschelte sich ein wenig an den anderen. Eigentlich hatte er Sebastian streng zu Recht weisen wollen, doch nun konnte er das nicht mehr. //Verdammter Dämon// dachte er knurrend. „Wahrscheinlich.“ Antwortete der Dämon mit tiefer Stimme und legte jenes gewohnte Grinsen auf, ehe er leicht eine Hand unter das Kinn des Jüngeren legte. Dadurch wurde Ciel gezwungen ihm in die Augen zu sehen. „Dir ist klar dass ich ein ziemlich launischer und nerviger junger Herr bin?“ fragte der blauäugige unbeeindruckt und versuchte sich aus dem Griff des Dämons zu winden. Doch es gelang ihm nicht. „Natürlich.“ Erwiderte der Butler mit einem spöttischen Lächeln und neigte sich zu dem Ohr seines Liebsten vor. „Aber ich denke dass ich damit schon fertig werde!“ raunte er mit seiner dunklen Stimme dagegen, was Ciel ein leichtes Schaudern entlockte. „Lass das…“ murmelte der Jüngere unwillig und spürte wie sich eine leichte Röte auf seine Wangen legte. Irgendwie gefiel ihm das ganze gar nicht. Zwar war es schön dass Sebastian nun ununterbrochen an seiner Seite war, doch es machte ihm irgendwie auch Angst. Auch wenn er es nicht zeigen wollte, so hatte er doch unglaubliche Angst davor von Sebastian verlassen zu werden. Schon jetzt war Ciel abhängig von jenem Dämon. Wollte nicht mehr ohne diesen sein. Und wenn dieser nun die ganze Zeit bei ihm war würde Ciel nie wieder von ihm los kommen. „Bist du sicher dass du das auch wirklich willst?“ fragte er schließlich doch ein wenig unsicher und spürte das sich ein wenig Angst in seinen Blick legte. Etwas was auch dem Dämon keineswegs verborgen blieb. Sachte streichelte er über die Wangen seines jungen Herrn und schenkte diesem ein sanftes Lächeln. „Ich tue grundsätzlich nichts was ich nicht will.“ Antwortete er in einem ernsten Ton. „Glaubst du wirklich ich würde dich beschützen wenn ich dich nicht lieben würde?“ fragte er ein wenig enttäuscht, bekam allerdings ein hastiges Kopfschütteln zur Antwort. „Das ist es nicht…“ murmelte Ciel leise und versuchte den Blick zu senken, doch es gelang ihm aufgrund von Sebastians Hand nicht. „Ich liebe dich doch auch.“ Fügte er so leise wie es ihm möglich war hinzu und wurde noch eine Spur röter im Gesicht. Irgendwie brachte ihn der Dämon immer dazu Dinge zu sagen, die er sonst nicht aussprach. Aber so war Sebastian ja schon immer gewesen. „Ich verstehe nur nicht wie man den gleichen Fehler zweimal machen kann…“ fügte er etwas brummig hinzu um von dem peinlichen Moment abzulenken. „Ich meine, wie kann man sich zweimal dazu entschließen der Butler von einem Jungen wie mir zu werden?“ fügte er leise hinzu, woraufhin sein Gegenüber leise Lachen musste und ihm zärtlich durchs Haar streichelte. „So schlimm bist du nicht.“ Erwiderte er amüsiert und musterte Ciel unverhohlen aus seinen roten Augen. „Zumindest jetzt nicht mehr.“ Fügte er grinsend hinzu und bekam einen kleinen Stoß in die Seite. „Sei dir da mal nicht zu sicher.“ Knurrte der 16-Jährige erbost und wollte sich eigentlich aus Sebastians Umarmung lösen, doch es gelang ihm nicht. Ein anzügliches Grinsen hatte sich auf den Lippen des Dämons ausgebreitet und er küsste neckend den Hals des Jüngeren. „Es hat sich einiges geändert.“ Hauchte er leise gegen den empfindlichen Hals seines Jungen Herrn, woraufhin Ciel sich leicht an seinen Rücken krallte. Er unterdrückte ein leises Keuchen und sah Sebastian aus den Augenwinkeln an. „Was wird das?“ fragte der kleinere leise und schloss halb die Augen als er erneut Sebastians Lippen an seinem Hals fühlte. Wie schaffte dieser Dämon es nur ihm immer wieder eine Gänsehaut zu bescheren? „Hm…Ein Versuch dich zu verführen?“ erwiderte Sebastian grinsend und nahm zufrieden war wie Ciel noch ein wenig röter auf den Wangen wurde. „Lass das!“ bat er ihn leise und senkte verlegen den Blick. Es war nicht so dass er es nicht wollte. Aber es war ihm unangenehm. Vor allem jetzt in diesem Augenblick. „Wollten wir uns das nicht für heute Abend aufheben?“ fragte er leise und achtete darauf den Dämon nicht anzusehen. Er wusste dass es sonst unsagbar peinlich für ihn werden würde. Irritiert blinzelte er allerdings als er spürte dass Sebastian die Lippen tatsächlich von seinem Hals nahm. Aus hochrotem Gesicht sah der 16-Jährige zu seinem Butler hoch und blinzelte leicht als der Dämon ihn sanft auf die Wange küsste. „Na schön.“ Hauchte der schwarzhaarige leise und zog Ciel ein wenig enger an sich. „Aber heute Abend wirst du mir nicht entkommen.“ Fügte er mit einem dämonischen Grinsen hinzu, woraufhin Ciel sogar noch röter wurde und sich leicht in den Frack des Älteren krallte. „Das ist Verführung Minderjähriger.“ Brummelte der junge Earl leise, kuschelte sich dann allerdings an den Dämon. Er wusste nicht einmal wovor er genau Angst hatte. Wahrscheinlich war es einfach die Tatsache dass er Sebastian nicht enttäuschen wollte. Schließlich hatte dieser als Dämon so einiges an Erfahrung und bestimmt schon bessere Partnerinnen gehabt. Allein der Gedanke an jene Nonne ließ Ciel eifersüchtig werden. Aber Sebastian hatte diese nicht geliebt. Zumindest hatte er behauptet das Ciel der einzige war den er liebte. „So Minderjährig bist du nicht mehr.“ Gab der Butler amüsiert zurück und wuschelte Ciel noch einmal zärtlich durchs Haar. Etwas was den Jüngeren leise Brummen ließ. „Im Vergleich zu dir schon.“ Murmelte er leise, ehe er neugierig zu dem Dämon hoch sah. Wie alt mochte dieser nur in Wirklichkeit sein? Nach außen hin wirkte er keinen Tag älter als 30. „Wie alt bist du eigentlich wirklich?“ fragte der 16-Jährige leise und nahm zufrieden den Überraschten Gesichtsausdruck des Dämons wahr. Dann jedoch schmunzelte dieser und legte seinen Zeigefinger verführerisch an die Lippen. „Verrate ich nicht.“ Hauchte er geheimnisvoll, woraufhin Ciel eine Schmolllippe zog. „Du weißt ja auch wie alt ich bin.“ Gab er brummend zurück. Ein leises Lachen erklang aus der Kehle des schwarzhaarigen und er schüttelte leicht den Kopf. „Das ist etwas anderes. Glaub mir.“ Fügte er amüsiert hinzu und entließ Ciel schließlich aus seiner Umarmung. „Wenn du mein wahres Alter hören würdest, würdest du es sowieso nicht glauben.“ „Wir können es ja versuchen.“ Schlug der Jüngere verschmitzt vor und musterte den Dämon vor sich. Zwar sah dieser Körper ziemlich jung aus, aber Ciel wusste das er um einiges Älter sein musste. Wahrscheinlich überstieg sein Alter sogar noch jede erdenkliche Zahl. „Außerdem würde ich wirklich gerne mehr über dich wissen.“ Fügte Ciel leise hinzu woraufhin der Ältere sich schließlich geschlagen gab. „Leider kann ich dir keine genaue Zahl nennen, denn ich existiere schon eine Ewigkeit…Damals gab es weder Menschen noch Zahlen.“ Antwortete der Dämon schließlich in einem leisen Ton und strich sich das Haar zurück. Ein zärtliches Lächeln hatte sich auf die Lippen Ciels gelegt und er legte seine Hand leicht an die Wange des Dämons. So unglaubwürdig es auch klang, er glaubte ihm. „Siehst du. Daran war dich nun wirklich nichts schwer.“ Erwiderte der Jüngere sanft und legte schließlich vorsichtig seine Lippen auf die des Dämons. Wenn dieser wirklich schon so lange lebte, hatte er bestimmt einiges erlebt. Doch noch wollte Ciel ihn nicht danach fragen. Als der schwarzhaarige jenen schüchternen Kuss erwiderte, schmiegte er sich automatisch ein wenig enger an ihn. Sie waren zwar so viele Jahre voneinander getrennt gewesen und der 16-Jährige wollte sich gar nicht ausmalen wie es dem Dämon ergangen war, dennoch liebten sie sich immer noch. Ciel fühlte sich wie damals in jener Zeit. „Ich liebe dich Sebastian.“ Hauchte er leise und blickte diesen sanft aus seinen blauen Augen an. Ja Ciels Gefühle hatten sich nicht im Geringsten Verändert. Früher hätte er sich allerdings lieber selbst erschossen als zuzugeben wie sehr er seinen Butler eigentlich geliebt hatte. Sein früheres Wesen war einfach zu stolz gewesen. Doch dieses Mal war es anders. Als er die kalte Hand an seiner Wange spürte, zuckte er unwillkürlich zusammen und blickte in die roten Augen seines Gegenübers. Wie schön diese doch waren. Noch immer zogen sie Ciel völlig in den Bann. Zärtlich lächelte Sebastian ihn an und küsste ihn sachte auf die Stirn. „Ich liebe dich auch. Mein geliebter junger Herr.“ Antwortete er leise und ging schließlich vor ihm leicht auf die Knie. Die Hand legte der Dämon auf die Stelle wo normalerweise das Herz gewesen war. „Und ich schwöre dass ich dich immer lieben werde.“ Kapitel 14: Demonic Love ------------------------ Die süßen Worte seines Butlers hatten ein Lächeln auf die Lippen des Jüngeren gezaubert, welches den ganzen Tag lang nicht mehr verschwinden wollte. Zumindest erschien ihm das ganze so. Natürlich hatten die Worte ihm auch Tränen in die Augen getrieben. So etwas von einem Dämon zu hören, bedeutete ihm unglaublich viel. „Ciel bist du noch in dieser Welt?“ fragte die amüsierte Stimme seines Cousins und der 16-Jährige blinzelte leicht und drehte sich zu ihm um. Erst jetzt fiel es ihm wieder ein, die beiden hatten beschlossen noch einmal in die Stadt zu gehen. Kurz schielte er hinter sich und nahm das fette Grinsen seines Butlers verärgert war. Sebastian hatte die beiden begleitet. Eine Tatsache die Ciel ein wenig Sicherheit gab. Für einen kurzen Moment ließ er seinen Blick zum Himmel wandern, doch da war nichts. Nur die Sonne die ihr falsches und grelles Licht auf sie warf. „Ciel?“ fragte sein Cousin noch einmal besorgt da er ja immer noch keine Antwort erhalten hatte. „Hm?“ fragte der kleinere der beiden schließlich und musterte seinen Cousin für einen kurzen Augenblick. Hatte er wirklich so lange nur vor sich hingestarrt und nichts gesagt? Ciel konnte das irgendwie nicht glauben. „Dich muss es ja ganz schön erwischt haben.“ Kicherte Edward und musterte seinen jüngeren Cousin einen kurzen Moment amüsiert. „Richtig süß.“ Fügte er lachend hinzu und erntete einen derben stoß in die Seite. Wie konnte Edward es wagen ihn als süß zu bezeichnen? Er war alles andere, aber garantiert nicht süß. „Bin ich nicht.“ Knurrte er unwillig und zuckte unwillkürlich zusammen als er wahrnahm dass Sebastian längst nicht mehr hinter ihm, sondern neben ihm war. Musste er ihn denn so erschrecken? „Doch bist du, findest du nicht auch Sebastian?“ Mit einem breiten Grinsen hatte er zu Sebastian geblickt und erhoffte sich wohl Zustimmung von dem Dämon. „Wehe du Antwortest auf die Frage.“ gab Ciel lediglich brummend von sich, da er genau wusste das Sebastian mit einem klaren *Ja* antworten würde. Diese Tatsache war es die ihn so Missmutig stimmte. Wieso sagte jeder zu ihm dass er süß war? Ciel war alles andere als süß. Zumindest empfand er es so. „Und sag jetzt ja nichts.“ Fügte er grummelnd hinzu und senkte verlegen den Blick. Ein amüsiertes Lachen verließ die Lippen des Butlers und er tauschte einen verheißungsvollen Blick mit Edward aus. Etwas was Ciel durchaus mitbekam und was ihn noch missmutiger stimmte. „Blödmänner…“ nuschelte er leise, bekam aber nur ein leises Lachen von beiden zur Antwort. Leicht zuckte er zusammen als er die Hand fühlte, welche zärtlich durch seine Haare strich. Sebastians Hand. „Du solltest dich mal selbst sehen:“ sagte der Dämon amüsiert und wuschelte ihm zärtlich durch das weiche Haar. „Warum akzeptierst du es nicht einfach?“ fügte er mit einem sanften Lächeln hinzu und bekam nur ein unwilliges Brummeln zur Antwort. Weshalb konnte Ciel einfach nie böse auf Sebastian sein? Eingeschnappt war er manchmal schon, doch konnte er dem Dämon niemals lange böse sein. Es verwirrte ihn. „Weil ich es nicht bin.“ Gab Ciel leise von sich, beschloss aber auf dieses Thema nicht mehr weiter einzugehen. Er musste sich nun wirklich nicht anhören wie süß er war. Es stimmte einfach nicht. Außerdem war er ein Junge und Jungs waren nicht süß. Punkt. „Ist es eigentlich für dich in Ordnung hier in aller Ruhe mit uns spazieren zu gehen? Deine Fans erkennen dich doch sicher.“ Warf Ciels älterer Cousin ein um schnell das Thema zu wechseln. Ein schlecht gelaunter Ciel war zwar genauso süß wie ein fröhlicher, doch wenn er die Wahl hatte wählte er lieber die fröhliche Variante. Ein verschmitztes Lächeln legte sich auf die Lippen des jungen Butlers und er blickte aus den Augenwinkeln zu Edward. „Keine Sorge, meine Fans haben mich längst vergessen.“ Antwortete er lächelnd und erntete einen irritierten Seitenblick Ciels. Vergessen? Vor einigen Tagen hatte der Sänger noch ein Konzert gegeben, Ciel selbst war ja dabei gewesen. Und er hatte gesehen wie begeistert sie von dem Dämon gewesen waren. Etwas was selbstverständlich gewesen war, denn schließlich konnte Sebastian wirklich alles. Er sah gut aus und er hatte eine wundervolle Stimme. Und da wollte er ihm allen Ernstes weißmachen man habe ihn vergessen? Irgendwie konnte der 16-Jährige das nicht glauben. Ein Idol blieb in der Regel eine Weile lang ein Idol, auch wenn dieses aufhörte. Ungläubig schenkte Ciel dem Dämon einen Seitenblick und weitete leicht die Augen als dieser ihm einen kurzen verschmitzten Blick aus seinen leuchtenden Augen schenkte. Konnte es sein das Sebastian wirklich alles gegeben hatte um Ciel beschützen zu können? Hatte dieser wirklich dafür gesorgt dass all seine Fans vergessen hatten dass es ihn gab? Doch wenn dem so war, wieso wusste Lizzy dann noch von dem Sänger? Heute Abend musste Ciel in wirklich unbedingt danach fragen. „Vergessen? Also ich kenne zwar deine Musik nicht so wirklich… aber Lizzy schien sehr begeistert von dir zu sein.“ Edward blinzelte irritiert und musterte den Dämon für einen kurzen Moment fragend. „Berühmtheiten kommen und gehen.“ Gab Sebastian mit einem aufgesetzten Lächeln von sich und strich sich das Haar mit einer kurzen Geste zurück. „Wieso hast du eigentlich damit aufgehört?“ fragte der Blonde neugierig. Für einen kurzen Moment wirkte der Dämon verblüfft, lächelte dann aber leicht und blickte sanft zu Ciel. „Ich habe nun ein anderes Ziel vor Augen, so einfach ist das.“ Antwortete Sebastian amüsiert, woraufhin Ciel den Blick wieder senkte. Schließlich wusste der junge Graf die Wahrheit. Er wusste genau weshalb Sebastian nun wieder als Butler an seiner Seite war. Und bei diesem Gedanken plagte ihn schon fast das schlechte Gewissen. Auch wenn der andere ein Dämon war, hatte Ciel das Gefühl gehabt das er gerne auf der Bühne gestanden hatte. „Aha, ich verstehe.“ Antwortete Edward mit einem vielsagenden Grinsen und blickte zwischen Ciel und dem Butler hin und her. „Ihr beide müsst euch ja wirklich lieben. Irgendwie Beneidenswert.“ Fügte er leise hinzu, woraufhin Ciel nur noch röter wurde und nun endgültig die Nase voll hatte. „Können wir bitte über etwas anderes reden?“ fragte der blauäugige verlegen und sah die beiden flehend an. Er wollte nun wahrlich nicht das Gesprächsthema der beiden sein. Ciel hatte keineswegs ein Problem damit dass Edward von den beiden wusste, aber er wusste auch dass er es vorerst nicht öffentlich machen durfte. Schließlich war er nach wie vor ein Adeliger. Und als dieser würde er eine Adelige Frau heiraten müssen. Etwas woran er gar nicht erst denken wollte. „Mir wird das ganze langsam unangenehm.“ Fügte er leise hinzu und streckte sich leicht, jedoch schenkte er dem Dämon noch ein sanftes Lächeln. „Eigentlich hatte ich mit immer gedacht dass du mit nem Kerl endest.“ Grinste Edward dennoch und erntete einen empörten Blick Ciels. „Warum?“ fragte er entsetzt und erntete ein leises Lachen des anderen. „Nimm es mir nicht übel…Aber du siehst nicht wie jemand aus der mit einer Frau zusammen sein möchte.“ Fügte er ein wenig ernster hinzu und nahm zufrieden wahr wie Ciel noch röter und verlegener wurde. „Jetzt hör schon auf.“ Murmelte er leise und schüttelte leicht den Kopf. Nein verdammt, er wollte jetzt wirklich nicht über so etwas reden. „Ich glaube so langsam reicht es wirklich.“ Warf eine dunkle Stimme ein und beide blickten irritiert zu Sebastian, welcher sie gespielt sanft anlächelte. Hatte Sebastian vielleicht bemerkt das Ciel sich nicht wohl damit fühlte so im Mittelpunkt zu stehen? Oder war es ihm selbst einfach unangenehm? Ciel korrigierte sich innerlich und schüttelte den Kopf. Nein er wusste das es Sebastian egal war was über ihn gedacht wurde, andererseits hätte er sich nie bereit erklärt sich selbst bei Kuroshitsuji zu sprechen. Schließlich wusste Sebastian dass er Länger als alle anderen Leben würde. „Nicht das ich etwas gegen eine solch anregende Unterhaltung habe, aber ich glaube das mancherlei Dinge nicht für jedermanns Ohren bestimmt sind.“ Fügte er durchaus freundlich hinzu und Ciel spürte wie seine Hand ihn kurz sanft an der Schulter berührte. Irritiert blickte Edward die beiden an, lächelte dann allerdings leicht und wuschelte Ciel zärtlich durchs Haar. „Tut mir Leid Cousin.“ Sagte er leise, bevor er diesem einige kleine Münzen in die Hand drückte und zu einem Automaten deutete. „Ich glaube wir alle könnten nun eine Kleinigkeit zu trinken gebrauchen, bist du so lieb und bringst uns etwas?“ Zwar war Ciel ein wenig verwirrt aufgrund der Aufforderung seines Cousins, zuckte dann allerdings lediglich mit den Schultern und lief zum Getränkeautomaten. „Ich bin froh dass er sich in dich verliebt hat.“ Sagte Edward leise während er seinem jüngeren Cousin nachschaute. Dann drehte er sich zu Sebastian um und nahm war das dieser ihn ziemlich irritiert ansah. „Bevor er dich getroffen hat…erschien er mir alles andere als Glücklich. Er hat sich ziemlich zurückgezogen und nur selten über seine Gefühle oder seine Gedanken gesprochen.“ Fügte er traurig hinzu. „Aber jetzt…Ist er wie Ausgewechselt. Er ist fröhlich und ausgelassen, so habe ich ihn lange nicht mehr gesehen.“ Ein sanftes Lächeln hatte sich auf seine Lippen gelegt und er strich sich mit einer verlegenen Geste das Haar zurück. „Ich wollte mich bei dir dafür bedanken Sebastian. Bitte bleib für immer bei ihm.“ Edward blickte dem Dämon ernst in die Augen und blinzelte irritiert als dieser ihm ein Lächeln schenkte und eine Verbeugung andeutete. „Ich werde bis zum Ende an seiner Seite bleiben.“ Antwortete Sebastian leise und sein Blick wanderte für einen kurzen Augenblick zu Ciel herüber, welcher gerade das zweite Getränk aus dem Automaten zog. „Das schwöre ich!“ fügte er umso ernster hinzu. „Du bist wirklich wie Sebastian aus der Serie.“ Sagte Edward amüsiert und musterte den Dämon für einen Augenblick kurz abschätzend. „Du sagst die gleichen Dinge und siehst aus wie er…Die Rolle scheint wirklich perfekt für dich gewesen zu sein.“ Fügte er leise hinzu und trat einen Schritt vorne als Ciel ihnen mit zwei Getränken entgegen kam. Eines drückte er Edward in die Hand, das andere öffnete er selbst um einen kräftigen Schluck davon zu nehmen. Schließlich hatte der 16-Jährige gewusst dass Sebastian nichts trinken würde. Manchmal beneidete er Sebastian darum ein Dämon zu sein. Er verspürte weder Hunger noch Durst. Zudem brauchte der Butler keinen Schlaf und war unsterblich. All das erschien Ciel ziemlich Vorteilhaft. Gab es überhaupt Nachteile? „Du hast Sebastians Trinken vergessen.“ Tadelte ihn sein Cousin und wollte gerade noch einmal zum Automaten gehen, als Sebastian seinen Arm ausstreckte und ihn sanft festhielt. „Nicht nötig ich habe keinen Durst.“ Erwiderte der schwarzhaarige mit einem Lächeln und schmunzelte leicht als er wahrnahm wie Ciel versuchte sich unauffällig an ihn zu lehnen. Etwas was beinahe schief gegangen wäre, hätte der Dämon nicht schnell seine Arme um ihn geschlungen wäre er vermutlich gefallen. „Vorsicht Bocchan.“ Hauchte er sanft und Ciel spürte wie sich eine feine Gänsehaut auf seinem Körper ausbreitete. Weshalb musste er auf dieses eine Wort nur so empfindlich reagieren? Schon in der Serie war er jedes Mal zusammen gezuckt wenn Sebastian dieses Wort in den Mund genommen hatte. Andererseits hatte er allgemein immer eine gewisse Gänsehaut verspürt wenn er Sebastians Stimme gehört hatte. Rot geworden blinzelte Ciel ein wenig und blickte schließlich zu dem Dämon hoch. „Danke…“ nuschelte er leise und nutzte gleich aus dass er in Sebastians Armen lag. Schließlich kannte ihn hier in Japan niemand, und wenn er schon einmal in seinen Armen lag dann konnte er das doch noch ein wenig ausnutzen. Edward grinste die beiden zwar an, schluckte allerdings seine Bemerkung runter und trank noch einen Schluck aus seiner Flasche. Irritiert blinzelte Ciel als er wahrnahm wie Sebastian sich leicht zu ihm runter beugte um ihm einen kurzen Kuss zu rauben. Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen lehnte er sich enger in die Umarmung und erwiderte den Kuss zärtlich. Trotz allem schien die Zeit in jenem Moment still zu stehen. Ciel wusste das er seinen Butler nicht in der Öffentlichkeit küssen solle, doch in diesem Augenblick war ihm das ganze ziemlich egal. Der 16-Jährige genoss es von Sebastian gehalten zu werden und lehnte sich voll und ganz an ihn. Alles andere erschien ihm in diesen Moment als unwirklich. Ja er hatte sogar seinen Cousin ganz vergessen. Sebastian war für ihn die Wirklichkeit. Und dieser Augenblick sollte in Ciels Augen niemals enden. „Sebastian…“ setzte er leise an und blickte dem Dämon sanft in die Augen. Dieser strich ihm auch zärtlich über die Wange, löste sich dann allerdings ziemlich plötzlich von ihm und zog ihn und Edward mit einer schnellen Bewegung zur Seite. An der Stelle an dem sich die beiden eben noch befanden hatten ragte ein großer Dolch aus dem Boden. „Weshalb müsst ihr Dämonen einem immer den Spaß verderben und ausweichen?“ fragte Tylor mit hochgezogener Augenbraue und zog das Messer schließlich gemächlich aus dem Boden. Seine violetten Augen ruhten hasserfüllt auf dem Dämon, welcher sich schützend vor die beiden Jungen gestellt hatte. „Nun ich fürchte wir sind zu erwachsen für so einen Unfug.“ Antwortete der rotäugige mit einem spöttischen Lächeln und ließ den anderen keine Sekunde aus seinen Augen. Dieses Mal wusste er dass sie zu zweit waren. „Wo ist denn dein großes Brüderchen?“ fragte er herausfordernd und legte den Kopf leicht schief. „Oder denkst du allen Ernstes dass du es alleine mit mir aufnehmen kannst?“ „Provokant wie eh und je hm?“ erklang eine tiefere Stimme und kurz darauf zeigte sich auch Taylor. Die kalten Augen unverhohlen auf Sebastian und Ciel gerichtet. „Und wie ich sehe kommst du dieses Mal sogar in Begleitung.“ Fügte er amüsiert hinzu, woraufhin Ciel leicht zusammen zuckte und die Augen weitete. Das waren sie also. Die neuen Wachhunde der Königin. „Weshalb sollte er auch nicht? Ihr seid schließlich feige genug um zu zweit zu kämpfen.“ Warf der 16-Jährige brummend ein und verließ schließlich seine sichere Position um sich neben Sebastian zu stellen. „Bleib hinter uns.“ Fügte er leise an Edward gewandt hinzu, welcher seine Augen weitete. Zwar verstand der Blonde weder was diese beiden waren, noch was diese von Sebastian wollten, dennoch war er zu stolz um sich hinter ihnen zu verstecken. Außerdem schienen diese es auch auf seinen Cousin abgesehen zu haben, etwas was er nicht dulden konnte. „Ich verstehe zwar nicht was hier läuft, aber ich werde mich auf gar keinen Fall verkriechen.“ Sagte er ernst und stellte sich schließlich neben seinen kleineren Cousin. Eine Tatsache die Sebastian ein kleines Schmunzeln entlockte. „Dann tu mir einen Gefallen…Nimm Ciel und lauf so schnell du kannst.“ Bat er Edward leise, woraufhin ihn dieser ungläubig anblickte. „Und was ist mit dir?“ fragte er aufgebracht, bekam aber nur ein leises Lachen zur Antwort. Als Sebastian ihn aus den Augenwinkeln ansah, flackerten seine Augen violett auf. „Ich bin okay. Und nun nimm Ciel und lauf!“ fügte er ernst hinzu. Edward schluckte leicht, ergriff jedoch Ciel am Arm und wollte diesen gerade weg ziehen als der 16-Jährige sich mit aller Kraft wehrte. „Lass mich los!“ schrie er und blickte wutentbrannt zu Sebastian. „Ich werde dich hier keinesfalls alleine lassen!“ sagte er trotzig und erntete einen traurigen Blick des Dämons. „Meine Güte was für ein sturer junger Herr.“ Sagte er leise und schüttelte leicht den Kopf. Doch eigentlich hatte er mit dieser Antwort gerechnet. Schließlich kannte er Ciel inzwischen gut genug um zu wissen dass dieser niemals davon laufen würde. Mit seinem Arm stieß er leicht den Jungen an, sodass dieser in die Arme Edwards taumelte. „Verzeih mir.“ Sagte der Dämon leise und schenkte Ciel noch ein flüchtiges Lächeln, bevor er Edward zunickte und dieser seinen Cousin mit aller Kraft die er nur hatte hinter sich her zog. „Wie Edelmütig von dir.“ Spottete der Ältere der beiden und musterte Sebastian mit einem amüsierten Grinsen. „Wer hätte gedacht dass ein Dämon so selbstlos sein kann…“ fügte er spöttisch hinzu und blickte den beiden Jungen interessiert hinterher. „Soll ich ihnen folgen?“ fragte Tyler amüsiert, bekam aber nur ein Kopfschütteln seines Bruders zur Antwort. „Nicht nötig. Sie wird sich um die beiden kümmern. Knöpfen wir uns den Butler vor.“ Beide Augenpaare ruhten amüsiert auf dem Dämon, welcher die beiden aus schmalen Augen musterte. Er wusste dass er sich beeilen musste. Andernfalls würde die Königin die beiden erwischen, etwas was überhaupt nicht gut war. Weder Edward noch Ciel hatten die Kraft gegen sie zu kämpfen. Das wusste er. „Seit ihr mit eurem Tratsch endlich fertig?“ fragte Sebastian spöttisch und zog sich lässig die Handschuhen zurecht. „Ich habe heute nämlich noch andere Dinge vor.“ Fügte er ein wenig ernster hinzu, bevor er nach vorne sprang und versuchte einen von den beiden mit einem seiner Messer zu erwischen. Er verfehlte ihn um Haaresbreite. Die beiden wichen geschickt mit ihren Flügeln aus und lachten leise. „Ist schon ganz schön Vorteilhaft wenn man fliegen kann nicht wahr Taylor?“ fragte der Jüngere amüsiert, erntete aber nur einen strafenden Gesichtsausdruck seines Älteren Bruders. „Unterschätze niemals deinen Gegner.“ Erwiderte er streng, setzte dann allerdings ein spöttisches Grinsen auf. „Zumindest noch nicht. Auch wenn er ein Dämon ist kann er uns ganz schön gefährlich werden. Vergiss Ash nicht.“ Fügte er ernst hinzu und warf mit hoher Geschwindigkeit einen seiner beiden Dolche nach Sebastian, doch dieser wich rasch aus. „Ist das alles was ihr drauf habt?“ fragte der rotäugige amüsiert, während er sich in der Luft überschlug und einige Messer nach ihnen schleuderte. Einige trafen, doch das schien die beiden nicht gerade zu stören. Im Gegenteil sie zuckten nicht einmal mit der Wimper und zogen sich ohne auch nur das Gesicht zu verziehen die Klingen heraus. „Sei nicht so überheblich Dämon.“ Gab Tyler knurrend von sich und richtete seine Schusswaffe auf Sebastian, welche er zielsicher abfeuerte. Sie traf Sebastian schmerzhaft in die Seite. Doch der Dämon ließ sich nicht anmerken das sie ihm sehr wohl Schmerzen zufügte. „Das bin ich keineswegs“ erwiderte Sebastian amüsiert, zuckte dann allerdings leicht zusammen als er einen Schritt nach vorne trat. Es tat weh. Zwar war der Dämon Schmerzen gewohnt, doch das es so weh tat war mehr als ungewöhnlich. „Ich weiß lediglich dass ich gewinnen werde.“ Fügte er selbstsicher hinzu und biss sich leicht auf die Unterlippe um einen Schmerzenslaut zu unterdrücken. Verdammt was geschah nur mit ihm? Er fühlte wie sein Blick leicht verschwamm und er musste all seine Konzentration darauf verwenden nicht umzufallen. Ein höhnisches Lächeln hatte sich auf die Lippen der beiden Engel gelegt und sie legten den Kopf leicht schief. „Mir scheint als würde es wirken Bruderherz.“ Sagte der Jüngere der beiden anerkennend und beobachtete amüsiert aus seinen grauen Augen wie Sebastian sichtlich mit sich rang. „Sollen wir ihm den Gnadenstoß versetzen?“ fragte er leise sah seinen großen Bruder fragend an, doch dieser schüttelte nur den Kopf. „Nein noch nicht. Wir müssen Sicher gehen dass dieses Mittel wirklich wirkt. Außerdem wäre es doch viel grausamer wenn wir zuerst den Jungen töten.“ Die violetten Augen des älteren ruhten amüsiert auf dem Dämon welcher langsam zu Boden sank und qualvoll hustete. „Bis zum nächsten Mal.“ Sagten diese amüsiert und flogen schließlich davon. „Verdammt.“ Knurrte Sebastian und blickte den beiden wutentbrannt hinterher. Wenn sie Ciel auch nur ein Haar krümmten würde er sich das niemals verzeihen können. Er fühlte sich schwach. Etwas was er noch nie Gefühlt hatte. Sein Körper schien innerlich zu verbrennen. Zumindest erschien es ihm so. Sebastian fühlte Hitze. Es war so unerträglich heiß. „Ciel…“ murmelte er leise während er sich auf seinen Händen abstützte und mit aller Macht gegen die Veränderung in seinem Körper ankämpfte. „Lass mich endlich los.“ Knurrte Ciel ärgerlich und warf immer wieder einen Blick über die Schulter. Er musste zurück. Musste unbedingt zurück zu Sebastian. Ciel konnte ihn doch nicht einfach alleine zurück lassen. Wenn sein Butler kämpfte hatte er an dessen Seite zu sein. Bisher war es immer so gewesen. Der 16-Jährige war wütend. Wütend über Sebastian. Weshalb hatte der Dämon ihn einfach zurückgestoßen? Wäre es wirklich so schlimm gewesen wenn Ciel bei ihm geblieben wäre? In seinem Inneren wusste er ja dass Sebastian ihn hatte beschützen wollen, dass der Dämon nicht gewollt hatte dass ihm etwas geschah. Doch dieser musste doch wissen das Ciel sich nun ziemliche Sorgen um ihn machte. „Bitte lass mich los.“ Bat er seinen Cousin noch einmal und versuchte sich los zu reißen. Aber er schaffte es einfach nicht. Schließlich blieb Edward in einer kleinen Seitenstraße stehen und drehte sich ernst zu Ciel um. „Ich verstehe nicht was diese Kerle von dir und Sebastian wollen, aber eines weiß ich. Sie sind verdammt gefährlich:“ setzte er atemlos an und drängte Ciel gegen eine Wand, damit dieser nicht einfach so weglief. „Und Sebastian möchte dich mit aller Macht beschützen verstehst du? Er tut das nicht um dich zu Ärgern. Er tut das alles damit dir nichts zustößt.“ Fügte er leise hinzu und musterte Ciel mit einem traurigen Lächeln: „Es wäre falsch von mir gegen seine Bitte zu verstoßen.“ Die Augen des blauäugigen weiteten sich leicht und er senkte leicht den Blick. Er wusste ja das Sebastian Ciels Leben als oberste Priorität sah, das hatte er schon immer. Etwas was Ciel immer geärgert hatte, Damals war es wegen dem Vertrag gewesen, zumindest hatte es Sebastian so ausgelegt. Nun lag es wahrscheinlich daran das Sebastian ihn liebte Dennoch war es falsch. Dämonen sollten nicht so selbstlos sein, sie sollten sich eher um ihr eigenes Leben kümmern. „Ich weiß. Aber es tut weh.“ Sagte er leise und blickte seinen Cousin traurig an. „Es tut mir Leid, aber ich muss zurück.“ Fügte er mit einem traurigen Lächeln hinzu, welches Edward allerdings erwiderte. „Dann komme ich mit dir.“ Erwiderte er ernst und wuschelte seinem Cousin lachend durch die Haare als dieser ihn überrascht ansah. „Sebastian mag ein Dämon sein, aber auch die brauchen ab und zu Hilfe oder etwa nicht?“ fragte er zwinkernd und hob sofort die Hand als Ciel protestieren wollte. „Ich bin Alt genug um selbst zu entscheiden.“ Gab er sofort mit einem grimmigen Lächeln zurück. „Und ich werde euch helfen so gut ich kann.“ Fügte er ernst hinzu. „Ciel Phantomhive“ erklang eine ruhige Stimme hinter ihnen und Edward drehte sich ruckartig um. Dabei gab er auch für Ciel die Sicht auf jenes Wesen vor ihnen frei. Sebastian hatte Recht gehabt, sie sah noch immer genauso aus wie vorher. Nur ihre Augen verrieten ihr wahres Alter und ihre Grausamkeit. „Queen Victoria.“ Antwortete dieser nur gepresst und trat einen Schritt nach vorne um neben Edward zu stehen. „Du hast dich nicht im Geringsten verändert.“ Sagte sie leise und trat anmutig einen Schritt auf die beiden Jungen zu. „Ich nehme an dein Butler hat dir von unserem Zusammentreffen erzählt?“ fragte sie amüsiert und nahm zufrieden wahr wie Ciel leicht zusammen zuckte. Auch wenn er es zu verbergen versuchte. Er hatte Angst. „Wie ich sehe hat er das durchaus, hat er auch mein Angebot erwähnt welches er abgelehnt hat?“ fügte sie fragend hinzu und strich sich kokett durch das lange Haar. „Weißt du ich möchte kein unnötiges Blut vergießen Und ich lege mich lege mich nur ungern mit einem Dämonen an. Deswegen hatte ich gehofft das er sich aufgeben würde.“ Erklärte sie leise und seufzte schließlich. „Aber zu meinem Bedauern hat er das nicht. Er muss dich wohl wirklich sehr lieben. Ziemlich ungewöhnlich für einen eiskalten Dämon:“ fügte sie mit einem Kopf schütteln hinzu und strich Ciel schließlich leicht über die Wange, wobei sie seine Augenklappe löste und diese auf den Boden gleiten. Edward sprang sofort auf, wurde von ihr allerdings sanft an der Schulter berührt und fest gehalten. „Ein Dämon den man eigentlich bemitleiden müsste, findest du nicht? Schließlich gibt er gerade sein Leben für dich. Und das während du davon läufst.“ Ein kaltes Lächeln hatte sich auf ihre Lippen gelegt und sie fuhr Ciel mit ihrer eiskalten Hand über die Augen. Blickte aus kalten Augen in die seinen. Die Augen Ciels weiteten sich leicht bei Ihren Worten und er fühlte wie sich diese unwillkürlich mit Tränen füllten. „Dein Butler stirbt gerade.“ Hauchte sie gegen sein Ohr und keuchte überrascht als Edward seinen Körper mit aller Kraft gegen den ihren warf. „Hör nicht auf sie.“ Warf er sofort grimmig ein und packte seinen Cousin ernst an den Schultern. „Sebastian liebt dich und er gibt alles um dich zu beschützen. Vertrau ihm!“ herrschte er Ciel an und musterte diesen ernst. „Glaub ihr kein Wort.“ Fügte er flehend hinzu. Doch Ciel schüttelte nur den Kopf und begann am ganzen Leib zu zittern. „Was wenn er wirklich schwer verletzt ist?“ fragte er leise und konnte die Angst nicht aus seiner Stimme verbannen. Wenn Sebastian etwas passiert war, würde er sich das niemals verzeihen können. Er wollte zu Sebastian. Jetzt sofort. „Ich muss zu ihm.“ Sagte er ernst und blickte Edward auch ebenso an. Trotz der Tränen lag grimmige Entschlossenheit in seinem Blick. Wider seines Erwartens lächelte der Blonde leicht und nahm Ciel bei der Hand. „Dann lass uns zu ihm!“ erwiderte er ernst und trat mit Ciel einen Schritt nach vorne. „Tut mir wirklich leid euch unterbrechen zu müssen, aber ihr könnt noch nicht gehen.“ Ertönte die süße Stimme der Königin vor ihnen. Doch von ihrem Lächeln war keine Spur mehr zu sehen. Sie musterte die beiden wie unartige Kinder, welche bestraft werden mussten. Etwas was ziemlich Lächerlich aussah da sie selbst aussah wie ein Kind. Doch gerade diese Tatsache war es welche sie so unheimlich erscheinen ließ. Sie wirkte nach außen hin wie ein Kind, doch ihr Ausdruck war nicht der eines Kindes. Er war grausam. „Ich bin noch nicht fertig mit euch beiden!“ fügte sie ernst hinzu und breitete ihre Flügel aus. Einige Federn wurden auf die beiden geschleudert, doch diese waren keinesfalls weich wie sie es sein sollten. Sie wirkten eher wie Klingen. Schützend stellte sich Edward vor seinen Jüngeren Cousin, doch der Angriff traf sie nicht. Ungläubig betrachtete Ciel, die drei Personen die sich vor ihnen aufgestellt hatten. „Ihr?“ fragte er geschockt und auch die Augen des Engels weiteten sich. Kapitel 15: Human Feelings -------------------------- Die blauen Augen waren überrascht auf die drei Todesgötter gerichtet, welche sich schützend vor die beiden Jungen gestellt hatten. Aus den Augenwinkeln konnte er wahr nehmen das auch Edward die drei erstaunt musterte. Wenn man bedachte dass Edward bis jetzt noch nie etwas mit solchen Wesen zu tun gehabt hatte, blieb dieser erstaunlich ruhig. Wahrscheinlich war er zu geschockt um richtig reagieren zu können. “Oh, wir dachten du könntest ein wenig Hilfe gebrauchen.” ertönte die amüsierte Stimme eines Blonden Shinigamis. Er trug eine ziemlich große Brille und stützte sich auf einem roten Rasenmäher ab. Eine Tatsache die Ciel eine Augenbraue hochziehen ließ. Bis jetzt war er diesem Todesgott noch nicht begegnet, doch er schien genauso aus der Rolle zu fallen wie der rothaarige, welcher grinsend neben William stand und seine Kettensäge geschultert hatte. Der einzige der drei Gestalten der nicht lächelte war der schwarzhaarige. Mir ernster Miene schob William seine Brille hoch und wandte sich verärgert an den Blonden. “Achte auf deine Worte Ronald Knox.” sagte er ernst zu ihm, bevor er Ciel einen eisigen Blick zuwarf. “Versteh das nicht falsch Kleiner. Wir sind keineswegs hier um dir zu helfen, sondern um unsere Arbeit zu erledigen.” fügte er eisig hinzu, bevor er sich räusperte und die junge Frau vor sich musterte. Sie musste wohl ziemlichen Respekt vor den dreien haben, denn sie hielt einen ziemlich großen Abstand zu ihnen ein. “Wenn ihr ihnen nicht helfen wollt, solltet ihr zur Seite gehen.” sagte die Königin mit einem süßen Lächeln auf den Lippen. Einem Lächeln das ebenso falsch war wie ihr kindliches Äußeres. “Ihr Shinigamis seit doch um einiges vernünftiger als dieser Dämon.” fügte sie leise hinzu und strich sich eine lange Haarsträhne nach hinten. Trotz der Worte zuckte William jedoch nicht einmal mit der Wimper. “Das mag wohl sein Madame. Aber wir werden nicht gehen. Sie sind im Begriff jemanden zu töten dessen Todestag nicht der heutige ist. Als Mitglied der Verwaltungsabteilung der Shinigami Dispatch Society kann ich so etwas nicht ignorieren.” beendete er schließlich ernst seinen Satz, woraufhin er einen kleinen Applaus von Grell bekam. “Gib es ihr Will!” gab er begeistert von sich, bevor er leicht blinzelte und sich zu den beiden Jungen umdrehte. Sein Blick blieb dabei vor allem an Ciel hängen. “Wo habt ihr eigentlich mein Sebas-Chan gelassen?” fragte er die beiden irritiert als ihm auffiel das der Dämon fehlte. Da rettete er schon den kleinen Liebling von Sebastian und dieser sah es nicht einmal. Dabei hatte er so auf einen leidenschaftlichen Zungenkuss des Dämons gehofft. Ein leises Seufzen entwich den Lippen des Shinigami und er drehte sich wieder zu dem Engel um. “Dabei hätte ich so gerne einen Kuss bekommen.” schmollte er, woraufhin der Engel leise auflachte und ihn aus ihren ausblauen Augen musterte. “Weshalb sollte ein Dämon wie er dich küssen? Sein Interesse liegt schließlich bei dem Jungen den du gerade beschützt.” hauchte sie leise und kicherte amüsiert. “Also, weshalb geht ihr nicht einfach zur Seite? Was ist schon so schlimm daran wenn der Kleine ein wenig früher stirbt?” Doch keiner der Todesgötter ging zur Seite. Nicht einmal Grell zögerte. “Es bringt die Liste durcheinander.” erwiderte William lediglich trocken und zückte seine Death Scythe. Genau wie die anderen beiden. Ein leises Seufzen entkam den Lippen des Engels und sie schüttelte unwillig de Kopf. “Dann werdet auch ihr sterben.” sagte sie leise, bevor sie erneut mit den Flügeln schlug und den drei Todesgöttern erneut einen Angriff entgegenschlug. Während die anderen auswichen und sich darauf konzentrierten die beiden hinter sich zu beschützen, stieg sie in die Lüfte und verschwand. “Meine Güte. Unser Kampf wird wohl warten müssen.” Unbeeindruckt blickte William ihr hinterher, bevor er sich an Ronald wandte. “Wir ziehen uns ebenfalls zurück. Sutcliffe bleibt bei den Jungen und kehrt zurück sobald der Dämon wieder auf den Beinen ist!” Ohne auch nur eine Antwort der beiden abzuwarten lief er bereits gerade aus um in einer dunklen Gasse zu verschwinden. Ronald zog eine leichte Schmolllippe und seufzte leise, bevor er mit den Schultern zuckte und dem anderen folgte. Grell blieb mit Ciel und Edward alleine zurück. Nun ja vielmehr mit Edward, denn der 16-Jährige hatte sich bereits umgedreht und war los gerannt. “Hey warte auf mich!” rief Edward ihm hinterher, bevor er seinem Cousin hinterher eilte und nur beiläufig einen kurzen Blick auf Grell warf, welcher immer noch wie angewurzelt dastand. “Hör auf Löcher in die Luft zu starren und Beweg dich!” gab er noch von sich, wobei der rothaarige Todesgott sich empört von seiner Starre löste und diesem unverschämten Bengel hinterher rannte. Ciels Gedanken überschlugen sich während er atemlos durch die Straße rannte und versuchte sich irgendwie zu orientieren. //Sebastian.// dachte er sich verzweifelt, woraufhin er sein tempo gleich noch steigerte. Er musste zu ihm. Und das jetzt sofort. Alles woran er noch denken konnte war der Dämon. Was war wenn diesem wirklich etwas passiert war? Wenn dieser wohlmöglich verletzt war oder…Nein daran wollte er nicht denken. Sebastian war ganz sicher nicht tot. Der Dämon konnte nicht sterben. Schließlich hatte er ihm das Versprochen. Und Sebastian hielt seine Versprechen. Keuchend hielt er schließlich an dem Ort an, an dem sie den Dämon zurück gelassen hatten. “Sebastian!” rief er atemlos als er die leblose Gestalt seines Butlers auf dem Boden sah. Mit geweiteten Augen musterte er den Körper des Dämons. Er blutete aus einer kleinen Wunde, etwas was eigentlich nicht sein konnte. “Sebastian…” murmelte er vollkommen geschockt und kniete sich über seinen geliebten Butler. Zitternd nahm er dessen Gesicht in seine Hände und flüsterte immer wieder leise seinen Namen. Aber er wachte nicht auf. Vollkommen reglos lag er auf dem Boden, die Augen geschlossen. Nein das konnte nicht sein. Sebastian schlief nicht. Er schlief nie. „Bitte…Mach die Augen auf.“ Hauchte er leise, während er zärtlich durch das schwarze Haar seines Liebsten strich. „Du hast mir doch versprochen bei mir zu bleiben.“ Fügte er mit zitternder Stimme hinzu und fühlte wie ihm warme Tränen über die Wangen liefen. „Also stirb ja nicht! Hörst du? Sebastian?“ Aber der Dämon reagierte nicht. Auf keiner seiner Worte. Mit Tränen in den Augen beugte er sich zum Gesicht seines Butlers herab und legte seine Lippen auf die seines Liebsten. Aber sie waren keineswegs kalt, sondern ganz warm. „Sebastian…“ flüsterte er gegen die Lippen des Dämons und krallte sich leicht in dessen Oberkörper. Nein das konnte nicht sein. Das DURFTE nicht sein! Alles in dem 16-Jährigen weigerte sich daran zu glauben. Er zitterte. Zitterte vor Angst und Wut. Weshalb hatte Sebastian sie nur weg geschickt? Zitternd schloss er seine Hände zu zwei Fäusten zusammen und schlug auf den Oberkörper des Dämons ein. „Wie kannst du es nur wagen mich alleine zu lassen?“ Sagte er leise und weitete leicht die Augen während er auf den Dämon herabsah. „VERDAMMTER IDIOT!“ schrie er mit aller Kraft und legte seine Wange auf den warmen Oberkörper des anderen. Ciel hatte Sebastian endlich gefunden. Er hatte so lange gesucht und nun hatte er ihn erneut verloren. Und dieses Mal für immer. „Ich hasse dich.“ Hauchte er mit zitternder Stimme und schmiegte sein Gesicht an den warmen Körper des Dämons bevor er die Augen schloss und sich vornahm nie wieder aufzuwachen. Als er seine Augen wieder öffnete blinzelte er irritiert und setzte sich noch ein wenig benommen auf. Er konnte nicht wirklich sagen wo er war, alles was er wusste war dass sich ein warmer Körper neben ihm befand. „Sebastian…“murmelte er müde und versuchte mit aller Macht seine Müdigkeit weg zu blinzeln um die Gestalt neben sich genauer ansehen zu können. War das alles nur ein böser Traum gewesen? „Na endlich ist einer von euch beiden aufgewacht!“ ertönte eine ernste Stimme. Noch einmal blinzelte Ciel leicht und konnte langsam das Gesicht seines Cousins vor ihm sehen, welcher sich zu ihm vorbeugte und ihn empört musterte. „Weißt du eigentlich was für Sorgen ich mir gemacht habe? Einfach weg zu rennen ohne auf uns zu warten ist ganz schön leichtsinnig.“ Brummte dieser, doch Ciel hörte dessen Standpauke nicht wirklich zu. Seine blauen Augen waren auf den Körper des Dämons gerichtet. Noch immer waren seine Augen geschlossen, doch konnte Ciel wahrnehmen das sein Oberkörper sich langsam hob und wieder senkte. Er lebte also noch. //Ein Glück// dachte er sich mehr als erleichtert und strich sanft eine verirrte Haarsträhne vom Gesicht seines Liebsten. Das dieser lebte erleichterte Ciel ungemein, dennoch war er ein wenig beunruhigt aufgrund der langen Ohnmacht des anderen. War Sebastian wirklich so schwer verletzt gewesen? Der Blonde hatte in der Zwischenzeit selbstverständlich bemerkt dass sein Cousin ihm keinerlei Gehör schenkte. Etwas was er allerdings durchaus verstehen konnte. „Dieser rothaarige Idiot vorhin meinte das es keine tödliche Verletzung ist, allerdings schien die Kugel vergiftet gewesen zu sein.“ Sagte dieser leise, woraufhin Ciel besorgt zu Sebastian blickte. „Dann wird er wieder auf die Beine kommen?“ fragte er leise, zuckte allerdings leicht zusammen als der rothaarige Shinigami hinter ihm antwortete. „Keine Sorge Kleiner das wird er. Allerdings hatte dieses Gift offensichtlich eine Auswirkung auf seinen Körper.“ Fragens musterte der 16-Jährige Grell und forderte ihn mit einer Ärgerlichen Geste dazu auf weiter zu sprechen. Ein schmollen legte sich auf die Lippen des Shinigamis und er verschränkte beleidigend die Arme. „Versprich mir dass ich einen Kuss von Sebas-Chan bekomme! Mit Zunge.“ Forderte dieser, bekam aber nur ein rasches Kopfschütteln des Jungen zur Antwort. „Vergiss es!“ brummte er ärgerlich und zog unwillkürlich eine Augenbraue nach oben. „Aber wenn du mir nicht sofort sagst was für Auswirkungen es auf seinen Körper hat, werde ich dafür sorgen das deine langen Haare bald nicht mehr haben wirst!“ fauchte er, woraufhin der Todesgott verwirrt blinzelte. Er wusste sehr wohl dass der Junge seine Drohung wahr machen würde und das Sebastian alles tun würde was Ciel ihm sagte. „Was er an einem Gör wie dir findet werde ich nie verstehen.“ Seufzte er leise, schüttelte dann aber unwirsch den Kopf und fuhr fort. „Nun, ich bin kein Experte in diesem Gebiet, aber so wie es aussieht ist unser Dämon im Augenblick Menschlich. Aber ich schätze das er in 24 Stunden wieder der alte sein dürfte…dieses Gift war wohl nur ein Test und wird keine Dauerhafte Auswirkung auf ihn haben.“ Verkündete er mit einem leisen seufzen, während er auf den schlafenden Sebastian sah und ein leichtes Grinsen seine Lippen zierte. „Vielleicht wacht der Prinz ja durch den Kuss seiner Prinzessin auf.“ Hauchte er und war bereits drauf und dran sich über den Dämon zu beugen um ihn zu küssen. Allerdings wurde dieses Vorhaben durch eine Hand verhindert, welche sich unsanft in das Gesicht des Shinigamis krallte und ihn weg drückte. „Bleib mir vom Leib.“ Ertönte die Stimme Sebastians genervt, bevor er leicht zusammen zuckte und irritiert seinen eigenen Körper musterte. Um seine Schusswunde war sorgsam ein Verband angelegt worden, dennoch schmerzte sie. Etwas was eigentlich nicht sein konnte. Zudem fühlte er sich furchtbar erschöpft. Als er einen derben Stoß in die Seite fühlte zuckte er erneut zusammen und ließ ein schmerzhaftes Keuchen über seine Lippen wandern. Verwirrt wandte er den Blick zu dem blauäugigen Jungen, welcher ihn erleichtert aber auch wütend anstarrte. „Ciel…“ setzte er leise an, bekam aber erneut einen kleinen Schlag von dem 16-Jährigen verpasst. „Idiot.“ Hauchte er leise, bevor er sich auf Sebastians Hüfte setzte und sein Gesicht schließlich in dessen Halsbeuge. „Idiot.“ Wiederholte er noch einmal leise und fühlte wie ihm erneut Tränen über die Wangen liefen. Eigentlich hatte er nicht weinen wollen, aber er war in diesem Moment einfach nur froh. Froh darüber das sein Butler noch lebte. Der verwirrte Gesichtsausdruck des älteren machte einem betroffenen Platz und er legte sichtlich zögernd die Arme um Ciel um zärtlich über dessen Rücken zu streicheln. Dabei warf er kurz einen bittenden Blick in Edwards Richtung, doch dieser hatte bereits längst den Shinigami an den Haaren gepackt und war dabei ihn aus dem Raum zu zerren. Leise schloss er die Tür hinter sich und ließ die beiden alleine zurück. „Weißt du eigentlich was ich mir für Sorgen um dich gemacht habe?“ fragte er ihn leise und krallte sich noch ein wenig fester an den nackten Oberkörper Sebastians. „Ich dachte…“ setzte er an, konnte allerdings nicht mehr weiter sprechen. „Ich habe dir doch versprochen bei dir zu bleiben.“ Wisperte der schwarzhaarige leise gegen das Ohr seines Liebsten und drückte dessen Körper noch ein wenig enger an seinen eigenen. „Und ich halte meine Versprechen.“ Fügte er in ernsterem Ton hinzu und weitete für einen Augenblick die Augen als Ciel das Gesicht hob und ihn ansah. Diese wunderschönen blauen Augen, welche durch die Tränen einen leichten Schimmer hatten. Zärtlich legte er eine Hand an die Wangen seines Liebsten und fuhr ihm zärtlich darüber. „Ich schwöre dass ich dich niemals verlassen werde Ciel.“ Die süßen Worte des anderen ließen Ciel unwillkürlich ein wenig Lächeln und er schmiegte sich mit geschlossenen Augen gegen die Hand seines Liebsten. „Du bist und bleibst ein Idiot.“ Murmelte der 16-Jährige leise und öffnete langsam wieder seine Augen um in die des anderen zu blicken. Doch anstatt der roten Augen, blickte er in dunkelbraune. Eine Tatsache die ihn ziemlich beunruhigte. War Sebastian in jenem Augenblick wirklich Menschlich? Auf Ciel wirkte er zumindest in jenem Augenblick nicht anders. „Das nächste Mal, weiche ich nicht von deiner Seite. Solltest du mich dennoch dazu zwingen wollen, wirst du mich schon töten müssen.“ Fügte er ernst hinzu und ließ seine Hand vorsichtig über den Verband des anderen gleiten. „Tut es weh?“ fragte er beiläufig und musterte den Dämon besorgt aus den Augenwinkeln. Eigentlich wollte Sebastian den Kopf schütteln, aber als er den leichten Druck von Ciels Hand an der Wunde verspürte kniff er doch für einen Moment schmerzhaft die Augen zusammen. „Also ja.“ Stellte Ciel treffend fest bevor er die Hand wieder weg nahm und sich eigentlich mit dieser auf dem Bett abstützen wollte. Doch Sebastian kam ihm zuvor. Zärtlich nahm er Ciels Hand in seine eigene und berührte die Handfläche zärtlich mit seinen Lippen. Die braunen Augen blieben für einen kurzen Augenblick an seiner linken Hand haften, mit welcher die Ciels umschlossen hielt. Doch das Vertragszeichen war verschwunden. Etwas was er sich schon gedacht hatte. In jenem Augenblick war er Menschlich und zwischen Menschen gab es einen derartigen Vertrag nicht. Doch abgesehen davon und den Schmerzen die er in jenem Moment empfand beunruhigte ihn eine andere Tatsache viel mehr. Er fühlte sich so verdammt schwach. Als Mensch war er nicht fähig dazu denjenigen zu beschützen den er am Meisten liebte, diese Tatsache machte ihm ganz schön zu schaffen. Ciel zu verlieren wäre das Schlimmste was ihm passieren konnte und allein der Gedanke daran schmerzte. „Sebastian?“ fragte Ciel unsicher, bevor er mit seinen Augen dem Blick des anderen folgte und instinktiv seine freie Hand an sein rechtes Auge führte, welches immer noch hinter einer Augenklappe verborgen lag. Mit einer Handbewegung löste er diese und blinzelte überrascht als er die Warmen Hände des Dämons an seiner Wange fühlte. „Es ist das erste Mal das ich in zwei blaue Augen sehe.“ Sagte er leise während er Ciel ein sanftes Lächeln schenkte. Zumindest versuchte er das, doch es gelang ihm nicht den Schmerz aus seinen Augen zu verbannen. Jener Schmerz war es der Ciel traf. Noch nie hatte er seinen Liebsten derartig vor ihm gesehen. Normalerweise waren dessen Augen immer tief und unergründbar. Aber heute waren sie voller Gefühle. Gefühle die Sebastian ihm nie offenbarte. Ob er diese als Dämon überhaupt besaß? Der 16-Jährige wusste zwar dass der Dämon ihn liebte, etwas was er auch niemals in Frage stellen würde, doch ansonsten wusste er nicht über Sebastians Gefühle. Besaß er sie wohlmöglich, hielt sie aber vor ihm verborgen? „Sie sind wunderschön.“ Fügte der Dämon leise hinzu während er mit seinen zarten Fingern zärtlich über die Wange des anderen koste. Überrascht weiteten sich Ciels Augen für einen kurzen Augenblick, bevor er sanft lächelte und seine eigene Hand an die des Dämons legte. Wie wunderbar warm diese doch in jenem Moment war. Und noch dazu diese süßen Worte. „So etwas zu sagen sieht dir gar nicht ähnlich.“ Neckte der 16-Jährigen ihn sanft, woraufhin Sebastian sich mit einem Seufzen die Haare zurück strich und ein leises Lachen von sich gab. „Entschuldige ich fürchte ich verliere meinen Verstand.“ Bemerkte er leise während er sich mit den Händen auf der Matratze abstützte und sich in eine halbwegs sitzende Position zog. Dabei hatte er allerdings gar nicht beachtet das Ciel auf seiner Hüfte saß, weshalb der Jüngere erschrocken seine Arme um den Hals seines Liebsten legte um sich fest zu halten. Das Sebastian die Hände an seine Hüfte gelegt hatte nahm Ciel durchaus zur Kenntnis. „Dir scheint es ja wieder besser zu gehen...“ brummelte er leise, bevor er leicht zusammen zuckte aufgrund von Sebastians Händen. „Nicht wirklich.“ Erklang die tiefe Stimme des Dämons leise während er seinen Kopf auf Ciels Schulter legte und leicht die Augen schloss .Vor Sebastians Augen drehte sich alles, er war es einfach nicht gewohnt so viele Gefühle auf einmal in sich zu haben. Nun durchfluteten sie ihn nahezu. Zumindest kam es ihm so vor. So erbärmlich wie jetzt hatte er sich in seinem ganzen Leben noch nie gefühlt. Und er lebte schließlich schon eine ganze Weile. Er hoffte nur dass dieser Idiot von Shinigami Recht behielt. „Sebastian…Ist es Wirklich so schlimm ein Mensch zu sein?“ fragte Ciel ihn leise, woraufhin der Dämon traurig seinen Blick hob. „Ich bin ein Dämon Ciel.“ Antwortete er leise während er in die blauen Augen seines Liebsten blickte und sich sichtlich in diesen für einen kurzen Moment verlor. „Dämonen haben keine Gefühle und sind unsterblich. Wenn Uns eine Wunde zugefügt wird heilt diese in der Regel ziemlich schnell.“ Fügte er ein wenig ernster hinzu und seufzte leise. „Das schlimmste am Menschlich sein ist das ich nicht das Geringste tun kann um dich zu beschützen.“ Ciels Augen weiteten sich bei den Worten des anderen, ehe sich ein trauriges Lächeln auf seine Lippen legte und er mit seinen Händen zärtlich das Gesicht seines Liebsten umschloss. „Wenn Dämonen keine Gefühle haben…Wie kommt es dann das du bei mir bist?“ fragte er ihn leise, woraufhin der andere ihn überrascht ansah. „Bevor ich dich getroffen habe, hatte ich längst vergessen was Gefühle sind.“ Setzte er leise an und schenkte dem 16-Jährigen ein sanftes Lächeln. „Aber dann habe ich mich in dich verliebt.“ führte er leise fort bevor er seine Lippen auf die Ciels legte. Jener schloss langsam seine Augen und genoss das Gefühl von Sebastians warmen Lippen auf seinen eigenen. Langsam entspannte sich sein Körper und er begann damit zärtlich durch das schwarze Haar des anderen zu glauben. Die Sorgen welche sich Ciel noch vor einigen Stunden gemacht hatte, waren wie weg geblasen. Sebastian lebte und das war das einzige was in diesem Moment von Bedeutung war. „Ich liebe dich.“ Hauchte der Ältere leise gegen Ciels Ohr während sein Liebster wieder die Arme um seinen Hals Schlang um sich fest zu halten. „Wenn du mir noch einmal so einen Schrecken einjagst, bring ich dich eigenhändig um.“ Brummte der blauäugige leise und schmiegte sich an den warmen Körper des Dämons. Leicht zuckte er zusammen als er die Hände des anderen fühlte, welche sachte über seine Hüfte strichen. „Es tut mir leid.“ Sagte der schwarzhaarige leise, bevor er seinen Blick hob und Ciel zärtlich ansah. „Ich wollte nicht dass dir etwas zustößt. Deswegen habe ich dich weg geschickt. Dich zu verlieren wäre das schlimmste was mir passieren könnte.“ Fügte er leise hinzu und wandte leicht den Blick von Ciel ab. Er wollte nicht dass sein Ciel ihm nun in die Augen sah. Nicht jetzt nach diesen Worten. Als Mensch konnte er seine Gefühle nicht unter Kontrolle halten, etwas was ihm ganz schön lästig war. Sebastian wollte nicht dass der andere jene Schwäche in seinen Augen sah. Wie sehr er es doch hasste ein Mensch zu sein. „Ich möchte dich nicht noch einmal verlieren.“ Fügte er leise hinzu. Doch eigentlich wusste er dass dieser Wunsch unmöglich war. Eines Tages würde Ciel sterben. Und es gab nicht das Geringste was er dagegen tun konnte. Die Augen des 16-Jährigen hatten sich mit Tränen gefüllt und er schmiegte seinen Kopf gegen dessen Halsbeuge. Auch Ciel wusste das er eines Tages sterben würde. Doch bei dem Gedanken Sebastian erneut zurücklassen zu müssen wurde ihm ganz anders. Er wollte nicht dass es dazu kam. „Sebastian…“ setzte er leise an, konnte aber nicht weiter sprechen. „Ich möchte dich so lange beschützen wie es mir Möglich ist.“ Unterbrach ihn der Dämon sanft und hob mit seinen Händen zärtlich den Kopf seines Liebsten ein wenig höher um ihm nun doch in die Augen sehen zu können. „Mach dir keine Gedanken um mich. Ich habe mir dieses Leben schließlich selbst ausgesucht.“ Fügte er leise hinzu während er zärtlich die Tränen des anderen weg strich und ihm ein trauriges Lächeln schenkte. Dämonen lebten für gewöhnlich davon Verträge zu schließen und anschließend die Seelen zu verschlingen. Sie erfüllten einen Wunsch, zu einem sehr hohen Preis. Auch Dämonen hatten die Möglichkeit sich selbst einen Wunsch zu erfüllen. Sebastian hätte sich jederzeit wünschen können ein Mensch zu sein. Doch er wollte es nicht. Schließlich wusste er dass er nur als Dämon dazu in der Lage war Ciel zu beschützen. Der 16-Jährige hatte damals in ihm längst vergessene Gefühle geweckt. Gefühle die er in die dunkelste Ecke seines Unterbewusstseins gedrängt hatte. Ciel glaubte seinen Worten. Er wusste dass Sebastian diese Worte auch als Dämon sagen würde. Eine Tatsache die ihn irgendwie so unsagbar glücklich machte. Ciel wusste das Sebastians Liebe zu ihm keineswegs gespielt war. Sie war echt und das bedeutete ihm viel. „Du solltest dein Leben trotzdem nicht alleine verbringen.“ Sagte er leise und schloss entspannt die Augen während er sich vertrauensvoll gegen die Hand des anderen schmiegte. Die Tatsache dass er die ganze Zeit auf Sebastians Schoß saß, hatte er völlig vergessen. „Ich war immer alleine.“ Erwiderte der Dämon ruhig während seine braunen Augen an Ciel vorbei ins leere sahen. „Bevor ich dir begegnet bin habe ich mein Leben alleine verbracht. Menschen waren mir immer zuwider, das einzige was ich von Menschen wollte waren Seelen. Ich hatte längst vergessen was Gefühle waren.“ Fügte er bitter hinzu und seufzte leise. „Das klingt so als ob du einmal gewusst hast was Gefühle sind.“ Sagte Ciel leise zu ihm, woraufhin der andere ihn für einen kurzen Moment überrascht ansah. Dann jedoch legte sich ein müdes Lächeln auf seine Lippen. „Vor langer Zeit habe ich es gewusst.“ Antwortete er leise bevor er sich vollkommen zurück an die Wand lehnte und den Blick leicht senkte. „Bevor ich zu einem Dämon wurde.“ Fügte er ein wenig ernster hinzu woraufhin Ciel ihn ungläubig ansah. Kapitel 16: A special Gift -------------------------- Einige Minuten herrschte vollkommene Stille in jenem Raum. Zwar hatte Ciel etwas sagen wollen, doch er fand einfach nicht die richtigen Worte. Mehrere Male wollte er ansetzten aber die Worte wollten einfach nicht über seine Lippen. Bisher hatte Sebastian noch nie etwas Derartiges erzählt. Wenn der 16-Jährige es genau bedachte dann hatte der Dämon ihm eigentlich noch nie etwas über sich erzählt. All die Jahre hatte sich Ciel eingebildet ihn zu kennen. Dabei wusste er nichts über ihn. Nicht einmal den wahren Namen des schwarzhaarigen wusste er. Diese Erkenntnis schmerzte ihn. „Ich hatte längst vergessen das...“ setzte der Dämon leise an und durchbrach dabei die unangenehme Stille. Sein Blick ging dabei allerdings ins leere. Die braunen Augen des anderen wirkten auf einmal so erschreckend leer. Den Satz führte er allerdings nicht mehr zu Ende. Zärtlich legte der blauäugige die Hände an die Wangen des Älteren um diesem sanft in die Augen zu blicken. Man konnte Sebastian ansehen dass es keine angenehme Erinnerung zu sein schien. Nur langsam hob der schwarzhaarige den Kopf um Ciel in die Augen zu blicken. Ein sachtes Lächeln legte sich dabei auf seine Züge. „Schau nicht so traurig.“ Hauchte er sanft und hob die Hand um über Ciels Wange zu streicheln. Mit einem leisen Lachen schüttelte der Jüngere den Kopf und schmiegte sich sanft gegen die angenehme Hand des Dämons. „Wer von uns ist den derjenige der gerade sentimental wird?“ fragte er ihn in einem neckischen Ton, woraufhin sich ein trauriges Lächeln auf die Lippen seines Liebsten legte. „Heute ist ein emotionsreicher Tag für mich.“ Erwiderte Sebastian amüsiert, woraufhin Ciel ein wenig ernster wurde und ihn schließlich neugierig ansah. „Möchtest du mir nicht erzählen wie du zu einem Dämon geworden bist?“ fragte er den schwarzhaarigen leise, wobei er wahrnahm dass auch Sebastians Gesicht wieder einen ernsteren Ausdruck annahm. „Das alles liegt schon eine Ewigkeit zurück…“ setzte der Dämon leise an, bevor ein leises Seufzen seine Lippen verließ. „Damals war ich der Sohn eines Fürsten...Er war ein großer Krieger der von seinem Volk verehrt wurde und jede Schlacht gewonnen hat. Ich habe immer zu ihm aufgeblickt und wollte stets so werden wie er.“ Fügte er nach kurzem Zögern schließlich hinzu, bevor sich ein trauriges Lächeln auf seine Lippen legte. „Ich habe es sogar geschafft. In meiner Kindheit habe ich daraufhin gearbeitet ein gebildeter und Kampffähiger Mann zu werden. Damals war dies der Traum eines jeden Jungen.“ Inzwischen erinnerte Sebastian sich an jedes einzelne Detail aus seinem früheren Leben. Er war schon immer ein etwas ernsterer Junge gewesen. Zwar hatte auch ihm ab und zu der Schalk im Nacken gesessen, allerdings hatte dies sein Vater alles andere als amüsant gefunden. In seinem Leben hatte es eigentlich nie etwas anderes gegeben außer Lernen. Es hatte nicht einmal einen besonderen Menschen für ihn gegeben. Der einzige der ihm wirklich etwas bedeutet hatte war sein Vater gewesen. Schließlich war jener es gewesen zu dem er aufgeblickt hatte. Ja, er hatte seinen Vater wirklich geliebt. Sebastians Blick hatte sich wieder von Ciel abgewandt. Gerade wollte er seinem Liebsten nicht in die Augen sehen. Es war ihm irgendwie unangenehm. „Inzwischen weiß ich wie töricht das Ganze war. „ fuhr er schließlich leise fort und schüttelte leicht den Kopf. „Als ich alt genug war durfte ich an der Seite meines Vaters in die Schlacht ziehen. In seinem Namen habe ich unzählige Menschen getötet, ohne auch nur einen seiner Befehle in Frage zu stellen. Tief in mir wusste ich das viele dieser Menschen unschuldig waren und nicht hätten sterben müssen…“ Diesen Charakterzug hatte Sebastian niemals verloren. Noch heute führte er jeden Befehl aus, ohne diesen auch nur zu hinterfragen. Sein ganzes Leben lang hatte er die Befehle seiner Vertragspartner befolgt. Schließlich war es einem Dämon egal gewesen ob die Entscheidung des anderen gerecht oder ungerecht war. Menschen waren für ihn bedeutungslos geworden. Zumindest war es so gewesen, bis er jenem Jungen begegnet war. „Was ist passiert?“ unterbrach Ciel schließlich die Stille als Sebastian nicht mehr weiter sprach. Irrte er sich, oder sah er tatsächlich so etwas wie Schuldgefühl in den Augen des Dämons? Die Welt in jener Sebastian damals gelebt hatte musste grausam gewesen sein, so wie es sich in Ciels Ohren anhörte war es vermutlich nicht gerade leicht gewesen in solch einer Zeit zu leben. Ciel hatte Mitleid mit jenem Wesen, welches vor ihm saß. Es war offensichtlich dass Sebastian nicht gerne daran erinnerte. Hatte er doch so lange gebraucht die Geschehnisse von damals zu vergessen. Langsam hob der Dämon den Blick und ein trauriges Lächeln legte sich auf seine schmalen Lippen. „Als ich 25 Jahre war zog ich in eine weitere Schlacht. Eine von vielen. Doch diese sollte auf ewig in meiner Erinnerung bleiben…“setzte er leise an, bevor er mit seiner Erzählung fortfuhr. Die dunklen Augen waren aufmerksam auf das Schlachtfeld vor ihm gerichtet. Sein Schwert hielt er mit eisernem Griff in seiner Hand, in seinen Augen loderte das Feuer des starken Willens. Noch nie hatten sie eine Schlacht verloren, auch in dieser war sein Vater sehr zuversichtlich dass sie siegen würden. Auch ihre Männer waren voller Siegeswille und Zuversicht. Dennoch war der junge Mann ein wenig beunruhigt. Irgendetwas lag in der Luft was seine Instinkte warnte und ihn vorsichtig werden ließ. Eigentlich war er noch nie bei einer Schlacht nervös gewesen. Azriel hatte immer alles gegeben und mit eisernem Willen gekämpft. Zwar hatten sie in ihren vielen Schlachten einige Männer verloren, doch die Opfer waren vergleichsweise gering gewesen. Würden sie auch dieses Mal den Sieg davon tragen? Seine Gedanken richteten sich allerdings schnell wieder auf den Gegner als sein Vater den Befehl zum Angriff gab. Ohne zu zögern stürmten sie los und schlugen erfolgreich die ersten Reihen zurück. Doch dies blieb nicht lange so. Gerade in jenem Moment in welchem sie sich so Siegessicher fühlten, wurden die ersten Männer, welche nach vorne gestürmt waren gnadenlos getötet worden. Schmerzhaft biss er die Zähne zusammen als auch er von einem der gegnerischen Krieger am Arm verwundet worden war. Warmes Blut floss an seinem Arm herab, doch ihn kümmerte diese Tatsache nicht. Im Gegenteil es machte ihn umso wütender. Mit einem Hieb seines Schwertes streckte er jenen Mann wieder. Und nach diesem noch 15 weitere. Sebastian hielt erst inne als er aus den Augenwinkeln wahrnahm wie sein Vater kämpfte. Offensichtlich kämpfte dieser gegen den befehlshabenden Offizier. Und er hatte bereits viele Wunden eingesteckt. Nur zu gut wusste der 25-Jährige dass es den Stolz seines Vaters verletzen würde, würde Azriel in jenem Kampf einschreiten. Aus diesem Grund konzentrierte er sich auf seinen eigenen Kampf. Gekonnt streckte er noch mehr Gegner nieder, bevor er noch einen kurzen Blick auf seinen Vater warf. Doch was er sah, konnte er zunächst nicht glauben. Jener Kriegsherr, welcher so viele Siege in seinem Leben zu verzeichnen hatte war gefallen. Zwar versuchte dieser noch mit letzter Kraft den anderen mit sich zu reißen, doch dieser wich mit einer Geschwindigkeit aus, welche das Menschliche Auge kaum erfassen konnte. So ging jener Stoß ins Leere, welcher mit letzter Kraft ausgeführt worden war. Und Azriels Vater stürzte zu Boden. Eine Hand an seinem Schwert, die andere an seiner Brust. In jenem Moment starb etwas in seinem Sohn. Doch er konnte nicht einmal reagieren. Wie versteinert stand er da und betrachtete aus der Entfernung jenes Bild, welches einfach nicht in seinen Kopf wollte. Wie konnte sein Vater gefallen sein? Er weigerte sich diesen Fakt zu glauben. Seine Erstarrung löste sich erst als sich die roten Augen des anderen auf ihn richteten. Obwohl Sebastian einige Meter von ihm entfernt war fühlte er eine leichte Kälte als er in jene Augen blickte. Dieser Mann war gefährlich. Das konnte er spüren. Seine Vernunft hätte ihn eigentlich davon abgehalten das Schwert alleine gegen ihn zu erheben. Doch als er erneut seinen toten Vater sah, welcher vor den Füßen jenes Mannes lag, war seine Vernunft erloschen. Stattdessen loderte die reine Mordlust in Azriels dunklen Augen auf. Ohne auch nur eine einzige Sekunde zu zögern hob er sein Schwert und stürmte auf den anderen zu. All seine Kraft legte er in den einen Hieb, welcher den anderen eigentlich enthaupten sollte. Doch er traf ins Leere. Seine Augen weiteten sich als er wahrnahm das sich sein Gegner längst nicht mehr an der Stelle befand an der er eben noch gestanden hatte. Amüsiert musterten ihn die roten Augen und ein leises Lachen erklang aus der Kehle jenes Mannes. „Ganz schön Mutig.“ Sagte dieser leise zu Azriel, woraufhin dieser noch wütender wurde und einen erneuten Angriff startete, doch auch diesem wich der Fremde aus. „Mut, Entschlossenheit und Stärke…Und ein starker Wille. Beeindruckend.“ Fügte dieser anerkennend hinzu, bevor auch er sein Schwert zog. „Aber das reicht nicht um mich zu besiegen.“ Mit einer schnellen und geschickten Bewegung fügte er Azriel einen tiefen und schmerzhaften Schnitt am Bein zu. Noch einmal biss Sebastian die Zähne zusammen um nach Möglichkeit nicht auf zu schreien. Vorsichtig versuchte er sein Bein zu belasten. Ein Versuch der scheiterte, da der Schmerz durch seinen ganzen Körper zuckte. Er fühlte wie sein warmes Blut immer schneller aus seinem Körper floss. Wenn er nicht schnell handelte würde er wohlmöglich verbluten. Dennoch richtete sich seine Aufmerksamkeit auf jenen schwarz gekleideten Mann. Irgendwie hatte Sebastian das Gefühl das er unmöglich von dieser Welt sein konnte. Hasserfüllt blickte er in die roten Augen, welche ihn so amüsiert und Hungrig? Ansahen. „Du scheinst widerstandsfähiger als dieser alte Mann zu sein.“ Hauchte der Fremde leise, ehe ein böses Grinsen seine Lippen zierte und er die Leiche seines Vaters grob mit dem Fuß weg stieß. „Aber das wird dich nicht retten.“ Fügte er kalt hinzu, wobei sich allerdings ein amüsiertes Funkeln in seine roten Augen schlich als er seine Reaktion sah. Obwohl er kaum noch stehen konnte hielt er das Schwert sicher und fest in seinen Händen. „Selbst wenn ich sterben sollte…Dich nehme ich mit in die Hölle!“ schrie der 25-Jährige, bevor er mit erhobenem Schwert auf den anderen einstürmte. Im letzten Moment wechselte Sebastian sein Schwert in die andere Hand um den anderen einen Überraschungshieb zu verpassen. Dieses Mal traf er sogar, obgleich es keine schwere Verletzung zu sein schien. Allerdings war auch er erneut getroffen worden. Die scharfe Klinge des anderen hatte ihn zwischen die Rippen getroffen und diese durch die Wucht des Aufschlages gebrochen. Ein leiser Schmerzensschrei entkam seiner Kehle und er sank mit einem schweren Keuchen auf die Knie. Der Geschmack von Metall verbreitete sich in seinem Mund und er fühlte wie sich seine Kehle langsam mit Blut fühlte. Seine Rippen mussten sich wohl in seine Lunge gebohrt haben. Lange hatte er nicht mehr zu Leben. Eigentlich hatte er noch zu einem letzten Hieb ansetzen wollen, doch alles wozu er noch im Stande war, war ein qualvolles Husten. Blut lief seine schmalen Lippen hinab und er fühlte wie seine Lunge sich immer mehr mit Blut füllte. Er bekam keine Luft mehr und nahm alles nur noch verschwommen war. Dies war also das Ende gewesen. Komischerweise hatte Sebastian keinerlei Angst davor gehabt. Im Gegenteil, er hatte den Tot nie als etwas angesehen wovor man sich fürchten musste. Schließlich ereilte er eines Tages alle. Vor ihm entkam niemand. Zumindest hatte er das bisher gedacht. Nur noch verschwommen nahm er wahr wie sich der Fremde über ihn beugte und ihm ein dämonisches Lächeln schenkte. In seinen roten Augen loderte etwas Uraltes und gefährliches. „Ich sagte doch dass du sterben wirst.“ Hauchte er leise während er die Hände leicht um das Gesicht Sebastians legte und ihm tief in die Augen sah. Doch Azriel war nicht mehr im Stande zu antworten. Nach und nach wurde seine Welt dunkler und alles was noch aus seiner Kehle kam war ein gurgelnder Laut und das Blut das aus seinem Mund kam. Leicht leckte sich der andere über die Lippen, bevor er sich zu dem jüngeren neigte und kurz vor Sebastians Lippen inne hielt. „Es wäre Wirklich ein Jammer jemanden wie dich einfach so sterben zu lassen.“ Raunte er mit dunkler Stimme dagegen, bevor sich etwas in seinen roten Augen regte und diese zu einem leuchtenden violett wurden. „Ich habe ein Geschenk für dich Azriel!“Fügte er leise hinzu und obwohl die Worte sanft klingen sollten, hatten diese etwas Bedrohliches in sich. Ehe Azriel sein letzter Atemzug entwich, hatte der andere seine Lippen auf die seinen gelegt. Ein unendlicher und höllischer Schmerz durchzuckte ihn und er versuchte sich mit seiner letzten verbliebenen Kraft zu wehren. Allerdings umsonst. Azriel hatte nicht einmal mehr sie Kraft gehabt zu Schreien. Es fühlte sich an als würde jemand mit brutaler Kraft den Rest seines Lebens aus ihm heraus reißen. Doch genauso schnell wie der Schmerz gekommen war, verging er auch wieder. Seine dunklen Augen schlossen sich und er sackte leblos in den Armen des anderen zusammen. Alles Leben war aus ihm gewichen. Doch dies sollte keinesfalls sein Ende sein. Für einen kurzen Moment wurde es wieder still in jenem Raum. Unangenehm still. Sebastians Blick war während seiner Erzählung erneut ins leere geschweift und Ciel hatte dem ganzen sowohl fasziniert als auch entsetzt gelauscht. Eigentlich fühlte er dass er etwas zu seinem Liebsten sagen sollte, doch brachte der 16-Jährige kein Wort über seine Lippen. „Als ich meine Augen wieder geöffnet habe war ich ein Dämon. Mein altes Ich Azriel Larion ist an jenem Tag gestorben. “ durchbrach die dunkle Stimme des anderen schließlich die Stille. Doch sein Blick schien noch immer ins Leere zu gehen. „Alles hatte sich auf einen Schlag geändert…Ich habe Gerüche und andere Sinneseindrücke so viel intensiver wahrgenommen als vorher. Meine Sinne waren um einiges schärfer geworden und ich habe seit jenem Tag niemals wieder so etwas wie Müdigkeit oder Durst gefühlt. Das einzige was ich fühlte war ein unbändiger Hunger.“ Schloss er schließlich leise, bevor ein melancholisches Lächeln seine schönen Lippen zierte. „Schnell habe ich gemerkt dass jener Hunger nicht durch gewöhnliches Essen zu stillen ist...“ fügte er schließlich ein wenig bitterer hinzu. Irritiert blinzelte er als er wahrnahm wie Ciel die Hände an seine Wange legte und ihn aus diesen wunderbaren blauen Augen ansah. Sebastian merkte dass seine Geschichte Ciel wohl sehr mitgenommen hatte. Zumindest konnte er seinem Schatz ansehen dass dieser gegen seine eigenen Tränen kämpfte. Azriel war also Sebastians wahrer Name gewesen, jetzt wo er so darüber nachdachte passte dieser auch zu ihm. Schließlich hatte der Dämon durchaus etwas Adeliges an sich. Man konnte ihm ansehen dass er einmal der Sohn eines Fürsten gewesen war. Aber das er einen solch grausamen Tot hatte durchleiden müssen tat ihm weh. Eigentlich war Ciel bisher immer der Ansicht gewesen das Sebastian immer ein Dämon gewesen war, dass er allerdings einfach zu einem gemacht worden war fand er nicht richtig. Sebastian hatte immerhin das Recht gehabt selbst zu entscheiden. „Das Ganze ist so unfair…“ murmelte Ciel leise und musterte den anderen vor sich mit traurigem Blick. Ein leises Lachen erklang aus Sebastians Kehle, woraufhin ihn der Jüngere verwirrt und teilweise auch empört ansah. Doch dann strich Sebastian ihm zärtlich über die Wange und schenkte ihm ein trauriges Lächeln. „Das Leben ist selten fair, weißt du.“ Sagte er leise zu ihm und legte seinen Finger auf Ciels Lippen als dieser etwas zu sagen versuchte. „Dennoch müssen wir aus dem Leben das uns gegeben ist das Beste machen.“ Fügte er sanft hinzu, bevor er seinen Finger durch seine Lippen ersetzte. Der Dämon wusste nur zu gut das er Ciel eines Tages wieder verlieren würde. Aus diesem Grund wollte er jeden Moment auskosten den er mit jenem Jungen hatte. Und das würde er auch. Mit einem amüsierten Funkeln in den Augen nahm er wahr wie Ciel unwillig in den Kuss brummelte, diesen aber bereitwillig erwiderte. Eigentlich hatte es noch so vieles gegeben was er den Dämon hatte fragen wollen, doch diese Fragen stellte er vorerst einmal hinten an. Sein Körper drängte sich enger an den des Dämons und dieses Mal war er derjenige der mit einem Spiel ihrer Zungen begann. Vorsichtig tastete sich die Zunge des kleiner in der heißen Mundhöhle vor. Unwillkürlich zuckte er zusammen als er die Zungenspitze Sebastians fühlte, welche ihm voller Begehren entgegenkam. Ciel schlang seine Arme um den Nacken des anderen um dessen Gesicht und Körper noch ein wenig enger an sich zu ziehen. Erneut tastete er nach der Zunge des schwarzhaarigen und versuchte diese zurück zu drängen. Wollte er doch mehr von der wohligen Mundhöhle seines Liebsten erkunden. Doch obwohl Sebastian in jenem Moment Menschlich war, so schaffte er es immer noch die Zunge des kleineren erfolgreich zurück zu drängen. Etwas was den 16-Jährigen unwillig knurren ließ. Denn noch immer hasste er es zu verlieren. Auch Sebastian bildete da keine Ausnahme. Automatisch schmiegte sich Ciel noch ein wenig enger an ihn und verstärkte die Bemühungen seiner Zunge noch ein wenig. Leidenschaftlich umkreiste er die Zunge des Dämons mit seiner eigenen, berührte ab und zu die heiße Zungenspitze des anderen und versuchte diese zurück zu drängen. Doch er verlor das Spiel als ihm die Luft ausging und er aufgrund dessen den Kuss lösen musste. Eine leichte röte hatte sich inzwischen auf die Wangen des jungen Earls gelegt und er blickte atemlos in das Gesicht Sebastians. Auch auf dessen Wangen war eine leichte Rötung zu erkennen und dieser schien genauso atemlos wie er zu sein. Doch da lag noch etwas in Sebastians Blick. Begierde. Unsicher senkte der Junge für einen Augenblick den Blick, während er innerlich versuchte einen vernünftigen Grund zu finden sich heraus zu reden. Doch er fand keinen. Seine Vernunft schien in jenem Moment nicht vorhanden zu sein. Dafür allerdings sein Herz, welches nicht länger zögern wollte. „Sebastian…“ setzte er leise an, wurde allerdings von den Lippen des Dämons sanft unterbrochen. Wie süß jene Küsse doch waren. Und das obwohl sie von einem Wesen stammte, welches eigentlich aus der Hölle kam. Instinktiv krallte Ciel sich an den Schultern des anderen fest und erwiderte jenen sinnlichen Kuss leidenschaftlich. Als er die warmen Hände des anderen fühlte, welche vorsichtig über seinen Rücken nach unten tasteten, zuckte er leicht zusammen. Wie ungewohnt warm jene Hände doch waren. Dennoch jagten sie noch immer einen Schauer durch seinen Körper. Genussvoll schloss er die Augen als er fühlte wie warme Fingerkuppen über seine Haut fuhren und das Shirt stück für stück ein wenig Höher schoben. Ciel schauderte als Sebastian mit seinen Händen nach und nach seine Wirbelsäule entlangwanderte und das Shirt immer mehr von seiner Haut preisgab. „Sebastian…“ keuchte er leise, drückte dann allerdings ganz unwillkürlich seinen Rücken durch als der Dämon mit seinen Händen höher fuhr. Ein amüsiertes Kichern entkam dem schwarzhaarigen als er den leisen und ziemlich kläglichen Protest des anderen hörte. „Soll ich aufhören?“ fragte er leise gegen Ciels Ohr, zog den Jüngeren allerdings noch ein wenig enger an seinen Körper. Man konnte dem 16-Jährigen ansehen das er sichtlich mit sich Rang. Ein Kampf zwischen Vernunft und Gefühl. Die blauen Augen musterten zögernd die dunklen des anderen, bevor Ciel sich gegen ihn lehnte. „Nein…“ murmelte er leise, allerdings schwang in seiner Antwort auch ein gewisses Zögern mit. Sicher liebte Ciel Sebastian. Mehr als alles andere sogar. Aus diesem Grund wollte er ihm auch seinen Körper schenken. Doch er wollte ihn dem echten Sebastian schenken. Dem Dämon. „Du zögerst.“ Hauchte der Butler leise gegen sein Ohr, bevor er sich davon löste und Ciel einen kurzen Augenblick musterte. „Wenn du dir nicht sicher bist, höre ich auf…“ fügte er leise hinzu, bekam allerdings nur ein Kopfschütteln von seinem Liebsten als Antwort. Nein Ciel wollte nicht so einfach aufhören, war ihm doch auch inzwischen ziemlich heiß geworden. Langsam neigte er sich zu Sebastians Ohr vor und flüsterte dagegen. „Wir müssen ja nicht ganz so weit gehen.“ Hauchte er leise dagegen. Sichtlich überrascht weiteten sich die Augen Sebastians leicht, bevor ihm ein leises Keuchen entkam. Die Lippen des blauäugigen hatten sich an den empfindlichen Hals des Dämons gelegt. Nun küssten diese sich sachte und noch ein wenig scheu darüber. Wie weich Sebastians Haut doch gewesen war. Nie hatte Ciel dies so intensiv gefühlt wie in jenem Augenblick Vorsichtig tasteten sich seine Lippen den schlanken Hals entlang, bis er irgendwann an Sebastians Schlüsselbein angekommen war. Ciels Hände wanderten zitternd über den Verband des anderen und schließlich vorsichtig an dessen Seiten entlang. Etwas was dem Älteren ein leises Keuchen entlockte. Trotz allem blickte dieser amüsiert zu dem 16-Jährigen herab, während dieser mit zitternden Händen seinen Körper erkundete. Es war Ciel sichtlich anzusehen wie nervös er doch war. Kein Wunder wenn man bedachte dass dies die erste Erfahrung des jungen Teenagers war. „Nervös?“ fragte er amüsiert, woraufhin Ciel ihm einen bösen Blick zu warf. Allerdings konnte er die Verlegenheit nicht ganz aus seinem Blick verbannen. Auch die roten Wangen sprachen eindeutig für sich. „Sieh mich nicht so an…“ murmelte er schließlich peinlich berührt. Wie sollte er sich denn bitte schön konzentrieren wenn Sebastian ihn die ganze Zeit auf diese Art und Weise ansah? Erneut erklang ein amüsiertes Lachen aus der Kehle des Dämons bevor er seine Hände an die Seiten des Jüngeren legte und diesen leicht hoch hob. Seine dunklen Augen blickten für einen kurzen Augenblick in die blauen seines Liebsten. „Ich sehe dich aber an.“ Erwiderte er ruhig woraufhin sich das Gesicht Ciels noch Röter färbte als es ohnehin schon gewesen war. „Lass mich runter…“ bat der 16-Jährige ihn leise und blickte verlegen zur Seite. Es wunderte ihn ein wenig dass Sebastian ihn offensichtlich immer noch so Mühelos halten konnte. Gut er war im Vergleich zu anderen wirklich ein Fliegengewicht gewesen, aber mit jener Verletzung an Sebastians Seite, war es sicher schwer ihn auch nur ein wenig an zu heben. Lange hielt der schwarzhaarige dies auch tatsächlich nicht aus. Nach wenigen Minuten setzte er Ciel wieder auf seinen Schoß und unterdrückte einen leisen Schmerzenslaut mit aller Mühe. Doch dem blauäugigen konnte er nichts vormachen. Er hatte Schmerzen. „Du solltest dich mit dieser Verletzung besser nicht so viel bewegen.“ Sagte Ciel leise und strich vorsichtig über den Verband des schwarzhaarigen, bevor er ihm ein sanftes Lächeln schenkte und einen sachten Kuss auf die Stelle hauchte. Eine Geste die dem sonstigen Dämon schier die Sprache verschlug. „Morgen wird sie wieder verheilt sein.“ Antwortete er nach einer kurzen Weile allerdings schließlich während er Ciel liebevoll durchs Haar strich. „Also mach dir keine Gedanken.“ Fügte er mit einem sanften Lächeln hinzu. Wie konnte Sebastian nur in solch einer Situation so dermaßen ruhig bleiben? Ciel verstand das nicht so Wirklich. „Das tue ich aber.“ Murmelte er schließlich leise. Langsam erforschten Ciels Hände den nackten Oberkörper seines Liebsten. Seine Fingerkuppen ertasteten die verschiedenen Muskelpartien seines Brustkorbes, bevor er versehentlich eine von Sebastians Brustwarzen streifte und sichtlich zusammen zuckte als der schwarzhaarige einen wohligen Laut seinen Lippen entgleiten ließ. Der junge Teenager fühlte wie sich in seinen Wangen die Hitze eindeutig staute, solch einen Laut hatte er noch nie von jenem Wesen gehört. Und es hatte ihn ein wenig in Verlegenheit gebracht das er selbst der Verursacher dafür gewesen war. Wenn es normale Umstände gewesen wären, hätte Ciel vermutlich einfach aufgehört und irgendeine Ausrede erfunden. Aber in diesem Moment brachte Ciel es einfach nicht über sich. Noch einmal fuhr Der 16-Jährige zögernd über die bereits steife Brustwarze des anderen. Erneut gab der schwarzhaarige ein leises Stöhnen von sich. Seine dunklen Augen hatten sich genussvoll geschlossen. Ein Anblick den Ciel irgendwie genoss. Noch nie hatte er Sebastian so los gelöst gesehen. Und er musste zugeben dass es ihm gefiel. Ein wenig mutiger geworden ließ Ciel seine Fingerspitzen vorsichtig runter zu dessen Bauchmuskeln wandern, fuhr die einzelnen Muskeln zärtlich mit seinen Fingerkuppen nach und legte zärtlich die Lippen an Sebastians Hals. Woher er den ganzen Mut nahm, konnte sich Ciel selbst nicht einmal erklären. Doch er hatte den unbändigen Wunsch Sebastian etwas für seine lange Geduld zurück zu geben. Unsicher wanderten Ciels Hände zu Sebastians Hosenbund, hielten an diesem dann allerdings inne und verharrten zitternd an dem Hosenknopf. Aber er schaffte es einfach nicht ihn zu öffnen. Wie konnte er auch wenn seine Hände so dermaßen zitterten? „Du zitterst.“ Raunte der ältere leise und ergriff sachte die Hände seines Liebsten um seine Lippen an seine Handfläche zu legen. Auch auf Sebastians Wangen hatte sich eine leichte Röte gelegt. Ihm war deutlich an zu sehen wie heiß ihm inzwischen geworden war. Noch ehe Ciel ihm etwas antworten konnte drehte Sebastian sich mit ihm. Nun war Ciel derjenige gewesen der unten auf der weichen Matratze lag. Obwohl Sebastian eigentlich derjenige sein sollte der sich hinlegte. Zudem wurde Ciel in solch einer Position noch nervöser. „Sebastian ich…“ setzte er leise an, konnte allerdings nicht mehr weiter sprechen als der andere ihm zärtlich seinen Finger auf die Lippen legte. „Überschlag dich nicht.“ Unterbrach er ihn amüsiert und ließ seine eigenen schlanken Hände über Ciels Körper fahren. Zärtlich wanderte er mit den Fingerkuppen über den empfindlichen Bauch seines Liebsten und schob erneut Zentimeter für Zentimeter das Shirt des Jungen nach oben. Mit langsamen Bewegungen fuhren seine Finger über die weiche Haut des Jüngeren und ließen keinen Winkel von Ciels Oberkörper außer Acht. Auch die Empfindlichen Brustwarzen nicht. Die Fingerspitzen des schwarzhaarigen kreisten im sanften Rhythmus um die steifen Knospen. Ein Vorgehen welches Ciel süße Töne entlockte. Bereitwillig ließ sich der 16-Jährige das Shirt aus ziehen und schlang schließlich die Arme um Sebastians Hals als dieser seine Lippen an Ciels Hals gelegt hatte und diesen mit süßen Küssen versah. Seine erfahrenen Hände hatten sich ihren Weg über Ciels Seiten gebahnt und waren inzwischen dabei den Hosenknopf des Jungen zu öffnen. Eine Geste die diesem allerdings keineswegs entging. Ein leises Keuchen verließ seine Lippen und er öffnete seine blauen Augen um in die des anderen zu blicken, bevor er sachte die Hände Sebastians fest hielt. Auch wenn er inzwischen bereit war seinen Körper seinem Liebsten hin zu geben, so wollte er dies doch erst tun wenn er wieder er selbst war. Ja wenn Sebastian wieder jener Dämon war den Ciel über alles liebte. „Vertrau mir.“ Sagte der schwarzhaarige leise und begegnete mit seinen dunklen Augen Ciels Blick liebevoll, bevor die Hose des anderen ein wenig nach unten zog und seine Hand anschließend in dessen Shorts gleiten ließ. Ein heißeres stöhnen entkam Ciels Lippen als er fühlte wie die schlanken Finger des anderen sein Glied umschlossen und zunächst in langsamen Rhythmus hoch und runter fuhren. Jenes Gefühl welches sich gerade in Ciels Körper ausbreitete war einfach nur berauschend gewesen. Die Hitze die durch seinen Körper schoss schien ihn innerlich zu verbrennen. „Hn…Sebastian…“ japste er und versuchte durch den Schleier welcher sich auf seine Augen gelegt hatte den Blick des Dämons zu deuten. Allerdings gelang ihm dies nicht da seine Vernunft sich endgültig verabschiedet hatte. Trotz allem war da noch ein gewisses Schuldgefühl vorhanden. Erneut entkam ein heißeres Stöhnen seinen Lippen als der Dämon die stimulierenden Bewegungen an seinem Penis verstärkte. Die Bewegung seiner Hand war ein wenig schneller geworden und mit seinem Daumen führte er einen leichten Druck auf die Eichel des Jungen aus. Ciel schien in jenem Moment einfach nur gefangen in seiner Lust zu sein. Ein Anblick welchen Sebastian allerdings keinesfalls kalt ließen. Als er in jenes gerötete Gesicht sah, welches sich vor Erregung und Lust verzerrte, bröckelte auch seine Selbstbeherrschung langsam. Schließlich war er in diesem Moment nur ein Mensch gewesen. Und auch sein Körper fühlte sich heiß an. Viel zu heiß. In seiner Hose hatte sich ein schmerzhafter Druck aufgebaut, weshalb er diese mit seiner freien Hand öffnete. Allzu viel Linderung verschaffte ihm dies allerdings nicht. Trotz allem fuhr er weiter damit fort den Jungen zu liebkosen, seine eigenen Gefühle hatte er in den Hintergrund gedrängt. Doch angesichts der süßen laute welche aus dem Munde seines Liebsten kamen während er dabei war seinen Druck auf die Eichel zu intensivieren, ließen ihm ganz anderes werden. Inzwischen konnte auch er nur durch einen Schleier sehen. Einem Schleier der Lust. Ein leises Keuchen entkam seinen Lippen, doch er dachte nicht daran auf zu hören. Fordernd pumpte er Ciels Penis auf und ab während dieser sogar langsam anfing in die befreiende Hand des anderen zu stoßen und ihm seine Hüfte bereitwillig entgegen zu bewegen. „Se..hah῀…Sebastian…“ entkam es wohlig den schmalen Lippen seines Liebsten, welche ihn selbst leise auf knurren ließen. Auch in seinen Shorts wurde es langsam immer enger und jener Druck der sich in seiner Lendengegend angestaut hatte wurde langsam schmerzhaft. Als er auf einmal eine schmale Hand fühlte, welche spürbar zitternd sein männliches Glied berührten weiteten sich die Augen des Dämons. Doch als er die unerfahrene Hand fühlte, welche sich noch fühlbar unsicher an seinem Penis bewegte, entkam auch ihm ein leises Stöhnen und er blickte aus lustgefüllten Augen zu seinem Liebsten runter. Welcher den Blick mit hochroten Wangen erwiderte. Scheinbar hatte es Ciel wirklich viel Überwindung gekostet so weit zu gehen. Aber der 16-Jährige hatte einfach nicht untätig unter dem Dämon liegen wollen. Mit jeder Bewegung wurden Ciels Hände sicherer und er begann im gleichen Tempo wie Sebastian den Penis des anderen auf und ab zu massieren. Hin und wieder fuhr er über die empfindliche Eichel jenes Mannes, den er selbst so sehr liebte. Und die süßen Worte und Geräusche welche Sebastians Mund entkamen. Ciel wusste das sie beide gerade in jenem Moment am verwundbarsten waren. Aber er wusste auch das Sebastian niemals etwas tun würde was den Jungen verletzen würde. Und dafür war er dem anderen Wirklich dankbar. Als erneut ein leises Stöhnen über Sebastians Lippen kam, nahm sich Ciel für einen kurzen Moment Zeit diesen zu betrachten. Wie wunderschön er doch in jenem Moment war. Die Augen dunkel vor Lust, die Wangen gerötet von der Hitze und die Lippen leicht geöffnet um einem erneuten wohligen Laut Platz zu machen. Ob er als Dämon wohl genauso aussah wenn er sich seiner Lust hingab? Viel Zeit um über jene Frage nach zu denken, hatte er allerdings nicht wirklich. „Ah…Se..Sebastian…ich…“ entkam es den schmalen Lippen des Jüngeren während er sich zitternd gegen die wissenden Hände des anderen bewegte und seinen Kopf erregt in den Nacken warf. Was geschah nur mit ihm? Noch nie hatte er solch ein Gefühl verspürt wie in jenem Moment. Wie war es dann erst wenn sie wirklich miteinander schliefen? Würde sich das Ganze noch intensiver anfühlen als jetzt? Kapitel 17: A special Gift -zensiert- ------------------------------------- Einige Minuten herrschte vollkommene Stille in jenem Raum. Zwar hatte Ciel etwas sagen wollen, doch er fand einfach nicht die richtigen Worte. Mehrere Male wollte er ansetzten aber die Worte wollten einfach nicht über seine Lippen. Bisher hatte Sebastian noch nie etwas Derartiges erzählt. Wenn der 16-Jährige es genau bedachte dann hatte der Dämon ihm eigentlich noch nie etwas über sich erzählt. All die Jahre hatte sich Ciel eingebildet ihn zu kennen. Dabei wusste er nichts über ihn. Nicht einmal den wahren Namen des schwarzhaarigen wusste er. Diese Erkenntnis schmerzte ihn. „Ich hatte längst vergessen das...“ setzte der Dämon leise an und durchbrach dabei die unangenehme Stille. Sein Blick ging dabei allerdings ins leere. Die braunen Augen des anderen wirkten auf einmal so erschreckend leer. Den Satz führte er allerdings nicht mehr zu Ende. Zärtlich legte der blauäugige die Hände an die Wangen des Älteren um diesem sanft in die Augen zu blicken. Man konnte Sebastian ansehen dass es keine angenehme Erinnerung zu sein schien. Nur langsam hob der schwarzhaarige den Kopf um Ciel in die Augen zu blicken. Ein sachtes Lächeln legte sich dabei auf seine Züge. „Schau nicht so traurig.“ Hauchte er sanft und hob die Hand um über Ciels Wange zu streicheln. Mit einem leisen Lachen schüttelte der Jüngere den Kopf und schmiegte sich sanft gegen die angenehme Hand des Dämons. „Wer von uns ist den derjenige der gerade sentimental wird?“ fragte er ihn in einem neckischen Ton, woraufhin sich ein trauriges Lächeln auf die Lippen seines Liebsten legte. „Heute ist ein emotionsreicher Tag für mich.“ Erwiderte Sebastian amüsiert, woraufhin Ciel ein wenig ernster wurde und ihn schließlich neugierig ansah. „Möchtest du mir nicht erzählen wie du zu einem Dämon geworden bist?“ fragte er den schwarzhaarigen leise, wobei er wahrnahm dass auch Sebastians Gesicht wieder einen ernsteren Ausdruck annahm. „Das alles liegt schon eine Ewigkeit zurück…“ setzte der Dämon leise an, bevor ein leises Seufzen seine Lippen verließ. „Damals war ich der Sohn eines Fürsten...Er war ein großer Krieger der von seinem Volk verehrt wurde und jede Schlacht gewonnen hat. Ich habe immer zu ihm aufgeblickt und wollte stets so werden wie er.“ Fügte er nach kurzem Zögern schließlich hinzu, bevor sich ein trauriges Lächeln auf seine Lippen legte. „Ich habe es sogar geschafft. In meiner Kindheit habe ich daraufhin gearbeitet ein gebildeter und Kampffähiger Mann zu werden. Damals war dies der Traum eines jeden Jungen.“ Inzwischen erinnerte Sebastian sich an jedes einzelne Detail aus seinem früheren Leben. Er war schon immer ein etwas ernsterer Junge gewesen. Zwar hatte auch ihm ab und zu der Schalk im Nacken gesessen, allerdings hatte dies sein Vater alles andere als amüsant gefunden. In seinem Leben hatte es eigentlich nie etwas anderes gegeben außer Lernen. Es hatte nicht einmal einen besonderen Menschen für ihn gegeben. Der einzige der ihm wirklich etwas bedeutet hatte war sein Vater gewesen. Schließlich war jener es gewesen zu dem er aufgeblickt hatte. Ja, er hatte seinen Vater wirklich geliebt. Sebastians Blick hatte sich wieder von Ciel abgewandt. Gerade wollte er seinem Liebsten nicht in die Augen sehen. Es war ihm irgendwie unangenehm. „Inzwischen weiß ich wie töricht das Ganze war. „ fuhr er schließlich leise fort und schüttelte leicht den Kopf. „Als ich alt genug war durfte ich an der Seite meines Vaters in die Schlacht ziehen. In seinem Namen habe ich unzählige Menschen getötet, ohne auch nur einen seiner Befehle in Frage zu stellen. Tief in mir wusste ich das viele dieser Menschen unschuldig waren und nicht hätten sterben müssen…“ Diesen Charakterzug hatte Sebastian niemals verloren. Noch heute führte er jeden Befehl aus, ohne diesen auch nur zu hinterfragen. Sein ganzes Leben lang hatte er die Befehle seiner Vertragspartner befolgt. Schließlich war es einem Dämon egal gewesen ob die Entscheidung des anderen gerecht oder ungerecht war. Menschen waren für ihn bedeutungslos geworden. Zumindest war es so gewesen, bis er jenem Jungen begegnet war. „Was ist passiert?“ unterbrach Ciel schließlich die Stille als Sebastian nicht mehr weiter sprach. Irrte er sich, oder sah er tatsächlich so etwas wie Schuldgefühl in den Augen des Dämons? Die Welt in jener Sebastian damals gelebt hatte musste grausam gewesen sein, so wie es sich in Ciels Ohren anhörte war es vermutlich nicht gerade leicht gewesen in solch einer Zeit zu leben. Ciel hatte Mitleid mit jenem Wesen, welches vor ihm saß. Es war offensichtlich dass Sebastian nicht gerne daran erinnerte. Hatte er doch so lange gebraucht die Geschehnisse von damals zu vergessen. Langsam hob der Dämon den Blick und ein trauriges Lächeln legte sich auf seine schmalen Lippen. „Als ich 25 Jahre war zog ich in eine weitere Schlacht. Eine von vielen. Doch diese sollte auf ewig in meiner Erinnerung bleiben…“setzte er leise an, bevor er mit seiner Erzählung fortfuhr. ]i]Die dunklen Augen waren aufmerksam auf das Schlachtfeld vor ihm gerichtet. Sein Schwert hielt er mit eisernem Griff in seiner Hand, in seinen Augen loderte das Feuer des starken Willens. Noch nie hatten sie eine Schlacht verloren, auch in dieser war sein Vater sehr zuversichtlich dass sie siegen würden. Auch ihre Männer waren voller Siegeswille und Zuversicht. Dennoch war der junge Mann ein wenig beunruhigt. Irgendetwas lag in der Luft was seine Instinkte warnte und ihn vorsichtig werden ließ. Eigentlich war er noch nie bei einer Schlacht nervös gewesen. Azriel hatte immer alles gegeben und mit eisernem Willen gekämpft. Zwar hatten sie in ihren vielen Schlachten einige Männer verloren, doch die Opfer waren vergleichsweise gering gewesen. Würden sie auch dieses Mal den Sieg davon tragen? Seine Gedanken richteten sich allerdings schnell wieder auf den Gegner als sein Vater den Befehl zum Angriff gab. Ohne zu zögern stürmten sie los und schlugen erfolgreich die ersten Reihen zurück. Doch dies blieb nicht lange so. Gerade in jenem Moment in welchem sie sich so Siegessicher fühlten, wurden die ersten Männer, welche nach vorne gestürmt waren gnadenlos getötet worden. Schmerzhaft biss er die Zähne zusammen als auch er von einem der gegnerischen Krieger am Arm verwundet worden war. Warmes Blut floss an seinem Arm herab, doch ihn kümmerte diese Tatsache nicht. Im Gegenteil es machte ihn umso wütender. Mit einem Hieb seines Schwertes streckte er jenen Mann wieder. Und nach diesem noch 15 weitere. Sebastian hielt erst inne als er aus den Augenwinkeln wahrnahm wie sein Vater kämpfte. Offensichtlich kämpfte dieser gegen den befehlshabenden Offizier. Und er hatte bereits viele Wunden eingesteckt. Nur zu gut wusste der 25-Jährige dass es den Stolz seines Vaters verletzen würde, würde Azriel in jenem Kampf einschreiten. Aus diesem Grund konzentrierte er sich auf seinen eigenen Kampf. Gekonnt streckte er noch mehr Gegner nieder, bevor er noch einen kurzen Blick auf seinen Vater warf. Doch was er sah, konnte er zunächst nicht glauben. Jener Kriegsherr, welcher so viele Siege in seinem Leben zu verzeichnen hatte war gefallen. Zwar versuchte dieser noch mit letzter Kraft den anderen mit sich zu reißen, doch dieser wich mit einer Geschwindigkeit aus, welche das Menschliche Auge kaum erfassen konnte. So ging jener Stoß ins Leere, welcher mit letzter Kraft ausgeführt worden war. Und Azriels Vater stürzte zu Boden. Eine Hand an seinem Schwert, die andere an seiner Brust. In jenem Moment starb etwas in seinem Sohn. Doch er konnte nicht einmal reagieren. Wie versteinert stand er da und betrachtete aus der Entfernung jenes Bild, welches einfach nicht in seinen Kopf wollte. Wie konnte sein Vater gefallen sein? Er weigerte sich diesen Fakt zu glauben. Seine Erstarrung löste sich erst als sich die roten Augen des anderen auf ihn richteten. Obwohl Sebastian einige Meter von ihm entfernt war fühlte er eine leichte Kälte als er in jene Augen blickte. Dieser Mann war gefährlich. Das konnte er spüren. Seine Vernunft hätte ihn eigentlich davon abgehalten das Schwert alleine gegen ihn zu erheben. Doch als er erneut seinen toten Vater sah, welcher vor den Füßen jenes Mannes lag, war seine Vernunft erloschen. Stattdessen loderte die reine Mordlust in Azriels dunklen Augen auf. Ohne auch nur eine einzige Sekunde zu zögern hob er sein Schwert und stürmte auf den anderen zu. All seine Kraft legte er in den einen Hieb, welcher den anderen eigentlich enthaupten sollte. Doch er traf ins Leere. Seine Augen weiteten sich als er wahrnahm das sich sein Gegner längst nicht mehr an der Stelle befand an der er eben noch gestanden hatte. Amüsiert musterten ihn die roten Augen und ein leises Lachen erklang aus der Kehle jenes Mannes. „Ganz schön Mutig.“ Sagte dieser leise zu Azriel, woraufhin dieser noch wütender wurde und einen erneuten Angriff startete, doch auch diesem wich der Fremde aus. „Mut, Entschlossenheit und Stärke…Und ein starker Wille. Beeindruckend.“ Fügte dieser anerkennend hinzu, bevor auch er sein Schwert zog. „Aber das reicht nicht um mich zu besiegen.“ Mit einer schnellen und geschickten Bewegung fügte er Azriel einen tiefen und schmerzhaften Schnitt am Bein zu. Noch einmal biss Sebastian die Zähne zusammen um nach Möglichkeit nicht auf zu schreien. Vorsichtig versuchte er sein Bein zu belasten. Ein Versuch der scheiterte, da der Schmerz durch seinen ganzen Körper zuckte. Er fühlte wie sein warmes Blut immer schneller aus seinem Körper floss. Wenn er nicht schnell handelte würde er wohlmöglich verbluten. Dennoch richtete sich seine Aufmerksamkeit auf jenen schwarz gekleideten Mann. Irgendwie hatte Sebastian das Gefühl das er unmöglich von dieser Welt sein konnte. Hasserfüllt blickte er in die roten Augen, welche ihn so amüsiert und Hungrig? Ansahen. „Du scheinst widerstandsfähiger als dieser alte Mann zu sein.“ Hauchte der Fremde leise, ehe ein böses Grinsen seine Lippen zierte und er die Leiche seines Vaters grob mit dem Fuß weg stieß. „Aber das wird dich nicht retten.“ Fügte er kalt hinzu, wobei sich allerdings ein amüsiertes Funkeln in seine roten Augen schlich als er seine Reaktion sah. Obwohl er kaum noch stehen konnte hielt er das Schwert sicher und fest in seinen Händen. „Selbst wenn ich sterben sollte…Dich nehme ich mit in die Hölle!“ schrie der 25-Jährige, bevor er mit erhobenem Schwert auf den anderen einstürmte. Im letzten Moment wechselte Sebastian sein Schwert in die andere Hand um den anderen einen Überraschungshieb zu verpassen. Dieses Mal traf er sogar, obgleich es keine schwere Verletzung zu sein schien. Allerdings war auch er erneut getroffen worden. Die scharfe Klinge des anderen hatte ihn zwischen die Rippen getroffen und diese durch die Wucht des Aufschlages gebrochen. Ein leiser Schmerzensschrei entkam seiner Kehle und er sank mit einem schweren Keuchen auf die Knie. Der Geschmack von Metall verbreitete sich in seinem Mund und er fühlte wie sich seine Kehle langsam mit Blut fühlte. Seine Rippen mussten sich wohl in seine Lunge gebohrt haben. Lange hatte er nicht mehr zu Leben. Eigentlich hatte er noch zu einem letzten Hieb ansetzen wollen, doch alles wozu er noch im Stande war, war ein qualvolles Husten. Blut lief seine schmalen Lippen hinab und er fühlte wie seine Lunge sich immer mehr mit Blut füllte. Er bekam keine Luft mehr und nahm alles nur noch verschwommen war. Dies war also das Ende gewesen. Komischerweise hatte Sebastian keinerlei Angst davor gehabt. Im Gegenteil, er hatte den Tot nie als etwas angesehen wovor man sich fürchten musste. Schließlich ereilte er eines Tages alle. Vor ihm entkam niemand. Zumindest hatte er das bisher gedacht. Nur noch verschwommen nahm er wahr wie sich der Fremde über ihn beugte und ihm ein dämonisches Lächeln schenkte. In seinen roten Augen loderte etwas Uraltes und gefährliches. „Ich sagte doch dass du sterben wirst.“ Hauchte er leise während er die Hände leicht um das Gesicht Sebastians legte und ihm tief in die Augen sah. Doch Azriel war nicht mehr im Stande zu antworten. Nach und nach wurde seine Welt dunkler und alles was noch aus seiner Kehle kam war ein gurgelnder Laut und das Blut das aus seinem Mund kam. Leicht leckte sich der andere über die Lippen, bevor er sich zu dem jüngeren neigte und kurz vor Sebastians Lippen inne hielt. „Es wäre Wirklich ein Jammer jemanden wie dich einfach so sterben zu lassen.“ Raunte er mit dunkler Stimme dagegen, bevor sich etwas in seinen roten Augen regte und diese zu einem leuchtenden violett wurden. „Ich habe ein Geschenk für dich Azriel!“Fügte er leise hinzu und obwohl die Worte sanft klingen sollten, hatten diese etwas Bedrohliches in sich. Ehe Azriel sein letzter Atemzug entwich, hatte der andere seine Lippen auf die seinen gelegt. Ein unendlicher und höllischer Schmerz durchzuckte ihn und er versuchte sich mit seiner letzten verbliebenen Kraft zu wehren. Allerdings umsonst. Azriel hatte nicht einmal mehr sie Kraft gehabt zu Schreien. Es fühlte sich an als würde jemand mit brutaler Kraft den Rest seines Lebens aus ihm heraus reißen. Doch genauso schnell wie der Schmerz gekommen war, verging er auch wieder. Seine dunklen Augen schlossen sich und er sackte leblos in den Armen des anderen zusammen. Alles Leben war aus ihm gewichen. Doch dies sollte keinesfalls sein Ende sein. Für einen kurzen Moment wurde es wieder still in jenem Raum. Unangenehm still. Sebastians Blick war während seiner Erzählung erneut ins leere geschweift und Ciel hatte dem ganzen sowohl fasziniert als auch entsetzt gelauscht. Eigentlich fühlte er dass er etwas zu seinem Liebsten sagen sollte, doch brachte der 16-Jährige kein Wort über seine Lippen. „Als ich meine Augen wieder geöffnet habe war ich ein Dämon. Mein altes Ich Azriel Larion ist an jenem Tag gestorben. “ durchbrach die dunkle Stimme des anderen schließlich die Stille. Doch sein Blick schien noch immer ins Leere zu gehen. „Alles hatte sich auf einen Schlag geändert…Ich habe Gerüche und andere Sinneseindrücke so viel intensiver wahrgenommen als vorher. Meine Sinne waren um einiges schärfer geworden und ich habe seit jenem Tag niemals wieder so etwas wie Müdigkeit oder Durst gefühlt. Das einzige was ich fühlte war ein unbändiger Hunger.“ Schloss er schließlich leise, bevor ein melancholisches Lächeln seine schönen Lippen zierte. „Schnell habe ich gemerkt dass jener Hunger nicht durch gewöhnliches Essen zu stillen ist...“ fügte er schließlich ein wenig bitterer hinzu. Irritiert blinzelte er als er wahrnahm wie Ciel die Hände an seine Wange legte und ihn aus diesen wunderbaren blauen Augen ansah. Sebastian merkte dass seine Geschichte Ciel wohl sehr mitgenommen hatte. Zumindest konnte er seinem Schatz ansehen dass dieser gegen seine eigenen Tränen kämpfte. Azriel war also Sebastians wahrer Name gewesen, jetzt wo er so darüber nachdachte passte dieser auch zu ihm. Schließlich hatte der Dämon durchaus etwas Adeliges an sich. Man konnte ihm ansehen dass er einmal der Sohn eines Fürsten gewesen war. Aber das er einen solch grausamen Tot hatte durchleiden müssen tat ihm weh. Eigentlich war Ciel bisher immer der Ansicht gewesen das Sebastian immer ein Dämon gewesen war, dass er allerdings einfach zu einem gemacht worden war fand er nicht richtig. Sebastian hatte immerhin das Recht gehabt selbst zu entscheiden. „Das Ganze ist so unfair…“ murmelte Ciel leise und musterte den anderen vor sich mit traurigem Blick. Ein leises Lachen erklang aus Sebastians Kehle, woraufhin ihn der Jüngere verwirrt und teilweise auch empört ansah. Doch dann strich Sebastian ihm zärtlich über die Wange und schenkte ihm ein trauriges Lächeln. „Das Leben ist selten fair, weißt du.“ Sagte er leise zu ihm und legte seinen Finger auf Ciels Lippen als dieser etwas zu sagen versuchte. „Dennoch müssen wir aus dem Leben das uns gegeben ist das Beste machen.“ Fügte er sanft hinzu, bevor er seinen Finger durch seine Lippen ersetzte. Der Dämon wusste nur zu gut das er Ciel eines Tages wieder verlieren würde. Aus diesem Grund wollte er jeden Moment auskosten den er mit jenem Jungen hatte. Und das würde er auch. Mit einem amüsierten Funkeln in den Augen nahm er wahr wie Ciel unwillig in den Kuss brummelte, diesen aber bereitwillig erwiderte. Eigentlich hatte es noch so vieles gegeben was er den Dämon hatte fragen wollen, doch diese Fragen stellte er vorerst einmal hinten an. Sein Körper drängte sich enger an den des Dämons und dieses Mal war er derjenige der mit einem Spiel ihrer Zungen begann. Vorsichtig tastete sich die Zunge des kleiner in der heißen Mundhöhle vor. Unwillkürlich zuckte er zusammen als er die Zungenspitze Sebastians fühlte, welche ihm voller Begehren entgegenkam. Ciel schlang seine Arme um den Nacken des anderen um dessen Gesicht und Körper noch ein wenig enger an sich zu ziehen. Erneut tastete er nach der Zunge des schwarzhaarigen und versuchte diese zurück zu drängen. Wollte er doch mehr von der wohligen Mundhöhle seines Liebsten erkunden. Doch obwohl Sebastian in jenem Moment Menschlich war, so schaffte er es immer noch die Zunge des kleineren erfolgreich zurück zu drängen. Etwas was den 16-Jährigen unwillig knurren ließ. Denn noch immer hasste er es zu verlieren. Auch Sebastian bildete da keine Ausnahme. Automatisch schmiegte sich Ciel noch ein wenig enger an ihn und verstärkte die Bemühungen seiner Zunge noch ein wenig. Leidenschaftlich umkreiste er die Zunge des Dämons mit seiner eigenen, berührte ab und zu die heiße Zungenspitze des anderen und versuchte diese zurück zu drängen. Doch er verlor das Spiel als ihm die Luft ausging und er aufgrund dessen den Kuss lösen musste. Eine leichte röte hatte sich inzwischen auf die Wangen des jungen Earls gelegt und er blickte atemlos in das Gesicht Sebastians. Auch auf dessen Wangen war eine leichte Rötung zu erkennen und dieser schien genauso atemlos wie er zu sein. Doch da lag noch etwas in Sebastians Blick. Begierde. Unsicher senkte der Junge für einen Augenblick den Blick, während er innerlich versuchte einen vernünftigen Grund zu finden sich heraus zu reden. Doch er fand keinen. Seine Vernunft schien in jenem Moment nicht vorhanden zu sein. Dafür allerdings sein Herz, welches nicht länger zögern wollte. „Sebastian…“ setzte er leise an, wurde allerdings von den Lippen des Dämons sanft unterbrochen. Wie süß jene Küsse doch waren. Und das obwohl sie von einem Wesen stammte, welches eigentlich aus der Hölle kam. Instinktiv krallte Ciel sich an den Schultern des anderen fest und erwiderte jenen sinnlichen Kuss leidenschaftlich. Als er die warmen Hände des anderen fühlte, welche vorsichtig über seinen Rücken nach unten tasteten, zuckte er leicht zusammen. Wie ungewohnt warm jene Hände doch waren. Dennoch jagten sie noch immer einen Schauer durch seinen Körper. Genussvoll schloss er die Augen als er fühlte wie warme Fingerkuppen über seine Haut fuhren und das Shirt stück für stück ein wenig Höher schoben. Ciel schauderte als Sebastian mit seinen Händen nach und nach seine Wirbelsäule entlangwanderte und das Shirt immer mehr von seiner Haut preisgab. „Sebastian…“ keuchte er leise, drückte dann allerdings ganz unwillkürlich seinen Rücken durch als der Dämon mit seinen Händen höher fuhr. Ein amüsiertes Kichern entkam dem schwarzhaarigen als er den leisen und ziemlich kläglichen Protest des anderen hörte. „Soll ich aufhören?“ fragte er leise gegen Ciels Ohr, zog den Jüngeren allerdings noch ein wenig enger an seinen Körper. Man konnte dem 16-Jährigen ansehen das er sichtlich mit sich Rang. Ein Kampf zwischen Vernunft und Gefühl. Die blauen Augen musterten zögernd die dunklen des anderen, bevor Ciel sich gegen ihn lehnte. „Nein…“ murmelte er leise, allerdings schwang in seiner Antwort auch ein gewisses Zögern mit. Sicher liebte Ciel Sebastian. Mehr als alles andere sogar. Aus diesem Grund wollte er ihm auch seinen Körper schenken. Doch er wollte ihn dem echten Sebastian schenken. Dem Dämon. „Du zögerst.“ Hauchte der Butler leise gegen sein Ohr, bevor er sich davon löste und Ciel einen kurzen Augenblick musterte. „Wenn du dir nicht sicher bist, höre ich auf…“ fügte er leise hinzu, bekam allerdings nur ein Kopfschütteln von seinem Liebsten als Antwort. Nein Ciel wollte nicht so einfach aufhören, war ihm doch auch inzwischen ziemlich heiß geworden. Langsam neigte er sich zu Sebastians Ohr vor und flüsterte dagegen. „Wir müssen ja nicht ganz so weit gehen.“ Hauchte er leise dagegen. Sichtlich überrascht weiteten sich die Augen Sebastians leicht, bevor ihm ein leises Keuchen entkam. Die Lippen des blauäugigen hatten sich an den empfindlichen Hals des Dämons gelegt. Nun küssten diese sich sachte und noch ein wenig scheu darüber. Wie weich Sebastians Haut doch gewesen war. Nie hatte Ciel dies so intensiv gefühlt wie in jenem Augenblick Vorsichtig tasteten sich seine Lippen den schlanken Hals entlang, bis er irgendwann an Sebastians Schlüsselbein angekommen war. Ciels Hände wanderten zitternd über den Verband des anderen und schließlich vorsichtig an dessen Seiten entlang. Etwas was dem Älteren ein leises Keuchen entlockte. Trotz allem blickte dieser amüsiert zu dem 16-Jährigen herab, während dieser mit zitternden Händen seinen Körper erkundete. Es war Ciel sichtlich anzusehen wie nervös er doch war. Kein Wunder wenn man bedachte dass dies die erste Erfahrung des jungen Teenagers war. „Nervös?“ fragte er amüsiert, woraufhin Ciel ihm einen bösen Blick zu warf. Allerdings konnte er die Verlegenheit nicht ganz aus seinem Blick verbannen. Auch die roten Wangen sprachen eindeutig für sich. „Sieh mich nicht so an…“ murmelte er schließlich peinlich berührt. Wie sollte er sich denn bitte schön konzentrieren wenn Sebastian ihn die ganze Zeit auf diese Art und Weise ansah? Erneut erklang ein amüsiertes Lachen aus der Kehle des Dämons bevor er seine Hände an die Seiten des Jüngeren legte und diesen leicht hoch hob. Seine dunklen Augen blickten für einen kurzen Augenblick in die blauen seines Liebsten. „Ich sehe dich aber an.“ Erwiderte er ruhig woraufhin sich das Gesicht Ciels noch Röter färbte als es ohnehin schon gewesen war. „Lass mich runter…“ bat der 16-Jährige ihn leise und blickte verlegen zur Seite. Es wunderte ihn ein wenig dass Sebastian ihn offensichtlich immer noch so Mühelos halten konnte. Gut er war im Vergleich zu anderen wirklich ein Fliegengewicht gewesen, aber mit jener Verletzung an Sebastians Seite, war es sicher schwer ihn auch nur ein wenig an zu heben. Lange hielt der schwarzhaarige dies auch tatsächlich nicht aus. Nach wenigen Minuten setzte er Ciel wieder auf seinen Schoß und unterdrückte einen leisen Schmerzenslaut mit aller Mühe. Doch dem blauäugigen konnte er nichts vormachen. Er hatte Schmerzen. „Du solltest dich mit dieser Verletzung besser nicht so viel bewegen.“ Sagte Ciel leise und strich vorsichtig über den Verband des schwarzhaarigen, bevor er ihm ein sanftes Lächeln schenkte und einen sachten Kuss auf die Stelle hauchte. Eine Geste die dem sonstigen Dämon schier die Sprache verschlug. „Morgen wird sie wieder verheilt sein.“ Antwortete er nach einer kurzen Weile allerdings schließlich während er Ciel liebevoll durchs Haar strich. „Also mach dir keine Gedanken.“ Fügte er mit einem sanften Lächeln hinzu. Wie konnte Sebastian nur in solch einer Situation so dermaßen ruhig bleiben? Ciel verstand das nicht so Wirklich. „Das tue ich aber.“ Murmelte er schließlich leise. Langsam erforschten Ciels Hände den nackten Oberkörper seines Liebsten. Seine Fingerkuppen ertasteten die verschiedenen Muskelpartien seines Brustkorbes, bevor er versehentlich eine von Sebastians Brustwarzen streifte und sichtlich zusammen zuckte als der schwarzhaarige einen wohligen Laut seinen Lippen entgleiten ließ. Der junge Teenager fühlte wie sich in seinen Wangen die Hitze eindeutig staute, solch einen Laut hatte er noch nie von jenem Wesen gehört. Und es hatte ihn ein wenig in Verlegenheit gebracht das er selbst der Verursacher dafür gewesen war. Wenn es normale Umstände gewesen wären, hätte Ciel vermutlich einfach aufgehört und irgendeine Ausrede erfunden. Aber in diesem Moment brachte Ciel es einfach nicht über sich. Noch einmal fuhr Der 16-Jährige zögernd über die bereits steife Brustwarze des anderen. Erneut gab der schwarzhaarige ein leises Stöhnen von sich. Seine dunklen Augen hatten sich genussvoll geschlossen. Ein Anblick den Ciel irgendwie genoss. Noch nie hatte er Sebastian so los gelöst gesehen. Und er musste zugeben dass es ihm gefiel. Ein wenig mutiger geworden ließ Ciel seine Fingerspitzen vorsichtig runter zu dessen Bauchmuskeln wandern, fuhr die einzelnen Muskeln zärtlich mit seinen Fingerkuppen nach und legte zärtlich die Lippen an Sebastians Hals. Woher er den ganzen Mut nahm, konnte sich Ciel selbst nicht einmal erklären. Doch er hatte den unbändigen Wunsch Sebastian etwas für seine lange Geduld zurück zu geben. Unsicher wanderten Ciels Hände zu Sebastians Hosenbund, hielten an diesem dann allerdings inne und verharrten zitternd an dem Hosenknopf. Aber er schaffte es einfach nicht ihn zu öffnen. Wie konnte er auch wenn seine Hände so dermaßen zitterten? „Du zitterst.“ Raunte der ältere leise und ergriff sachte die Hände seines Liebsten um seine Lippen an seine Handfläche zu legen. Auch auf Sebastians Wangen hatte sich eine leichte Röte gelegt. Ihm war deutlich an zu sehen wie heiß ihm inzwischen geworden war. Noch ehe Ciel ihm etwas antworten konnte drehte Sebastian sich mit ihm. Nun war Ciel derjenige gewesen der unten auf der weichen Matratze lag. Obwohl Sebastian eigentlich derjenige sein sollte der sich hinlegte. Zudem wurde Ciel in solch einer Position noch nervöser. „Sebastian ich…“ setzte er leise an, konnte allerdings nicht mehr weiter sprechen als der andere ihm zärtlich seinen Finger auf die Lippen legte. „Überschlag dich nicht.“ Unterbrach er ihn amüsiert und ließ seine eigenen schlanken Hände über Ciels Körper fahren. Zärtlich wanderte er mit den Fingerkuppen über den empfindlichen Bauch seines Liebsten und schob erneut Zentimeter für Zentimeter das Shirt des Jungen nach oben. Mit langsamen Bewegungen fuhren seine Finger über die weiche Haut des Jüngeren und ließen keinen Winkel von Ciels Oberkörper außer Acht. Auch die Empfindlichen Brustwarzen nicht. Die Fingerspitzen des schwarzhaarigen kreisten im sanften Rhythmus um die steifen Knospen. Ein Vorgehen welches Ciel süße Töne entlockte. Bereitwillig ließ sich der 16-Jährige das Shirt aus ziehen und schlang schließlich die Arme um Sebastians Hals als dieser seine Lippen an Ciels Hals gelegt hatte und diesen mit süßen Küssen versah. Seine erfahrenen Hände hatten sich ihren Weg über Ciels Seiten gebahnt und waren inzwischen dabei den Hosenknopf des Jungen zu öffnen. Eine Geste die diesem allerdings keineswegs entging. Ein leises Keuchen verließ seine Lippen und er öffnete seine blauen Augen um in die des anderen zu blicken, bevor er sachte die Hände Sebastians fest hielt. Auch wenn er inzwischen bereit war seinen Körper seinem Liebsten hin zu geben, so wollte er dies doch erst tun wenn er wieder er selbst war. Ja wenn Sebastian wieder jener Dämon war den Ciel über alles liebte. „Vertrau mir.“ Sagte der schwarzhaarige leise und begegnete mit seinen dunklen Augen Ciels Blick liebevoll, bevor die Hose des anderen ein wenig nach unten zog und seine Hand anschließend in dessen Shorts gleiten ließ. In jenem Moment entkam Ciels Lippen ein leises Stöhnen und er warf den Kopf ein wenig zurück um sich den Liebkosungen Sebastians vollkommen hin zu geben. Schließlich vertraute er seinem Liebsten und er wusste dass dieser auch niemals sein Vertrauen enttäuschen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)