Der letzte Termin des Richters von Hotepneith (Lord Sesshoumarus fünfzehnter Fall) ================================================================================ Kapitel 9: Auf- und Einlösungen ------------------------------- Für Minerva heute schon, damit nicht der Urlaub in der Grübelei untergeht, was passiert ist:) Sesshoumaru hatte Fürst Kuro durch einen Diener bitten lassen Lord Yami, seine eigene Mutter und Prinzessin Tokushima in dessen Empfangssaal zu rufen, ebenso Burgvogt Tatayuki mit zwei Kriegern, Heiler Akiyama und Kanzleivorsteher Ryuichi. Er selbst kam erst als er alle dort wusste, gefolgt von Sakura, die zuvor von Botan Akiyamas Heilerkoffer besorgt hatte und diesen nun mit sich trug. Der eigentliche Besitzer wollte dagegen protestieren, ließ das dann allerdings lieber sein. Als das Menschenmädchen den Koffer neben der Tür abstellte und sich dabei niederließ, rutschte ihr Ärmel empor und jeder Dämon im Raum erkannte die dunklen Male von Fingern an ihrem Handgelenk. Jeder konnte sich denken, wer sie so hart angefasst hatte. Allerdings gab selbst Prinzessin Tokushima zu, dass der Hundeprinz es wohl genau so dosiert hatte, ihr nicht den Arm zu brechen, sie also noch arbeitsfähig zu halten. Dennoch – sie bedauerte nicht nur seine Dienstboten sondern vor allem seine künftige Ehefrau. Während sich Sakura neben der Tür niederkniete, trat Sesshoumaru etwas vor und neigte den Kopf vor seiner Mutter, ehe er sich an den Gastgeber wandte: „Auf Wunsch meiner verehrten Mutter erbatet Ihr, Füst Kuro, dass ich den Tod des Richters Mamoru untersuche.“ „In der Tat, Lord Sesshoumaru.“ Der rasche Blick des Hausherrn zu seinem Sohn verriet, dass ihn Yami schon über einige Ermittlungsschritte informiert hatte: „Da Ihr nun diese Zusammenkunft einberufen habt, vermute ich, dass Euch klar ist, wer Mamoru ermordete? Falls es überhaupt Mord war.“ „Das Wer war mir eigentlich schon im ersten Moment klar. Aber da die Tatwaffe nicht gefunden wurde, war das Wie des Mordes das interessantere Problem. Hat man das Wie und konnte nur eine Person die Tat so durchführen, hat man auch das sichere Wer. Hinzu kommt dann noch erschwerend, wenn diese Person ein Motiv hatte und die Tatwaffe. Diese ist bislang noch immer verschwunden, aber es gibt nur eine Möglichkeit des Tathergangs. Richter Mamoru war äußerst pflichtbewusst. Selbst an dem Tag, an dem seine Ehefrau starb, hielt er seine gewöhnlichen Bürostunden ab. Und er war heiser, ungewöhnlich bei einem Dämon, aber er war es stets. Besonders allerdings, nachdem er bei der Todesnachricht vor einem Tag seine Stimme überanstrengte. Allerdings kaum soviel, dass er nicht um Hilfe schreien könnte, wenn ihn jemand angreifen sollte. Sowohl Fujita als auch Akiyama bestätigten, dass sie ihn, wenn auch mühsam, durch die Tür verstanden. So stellte sich als erste Frage: warum schrie er nicht um Hilfe? Oder schrie auch nur auf, als er den Angreifer sah?“ Er bemerkte aus den Augenwinkeln, wie sich der Burgvogt etwas aufrichtete und fuhr fort: „Es gab nur eine Lösung. Er kannte sein Gegenüber, erwartete keinen Angriff – oder er konnte die Attacke nicht kommen sehen. Das bedeutet, dass nur Fujita oder Akiyama als Täter in Betracht kamen. Beide waren kurz allein mit dem Opfer gewesen. Allerdings bestätigte der Heiler, dass auch er Mamoru durch die Tür hören konnte. Wenn sich beide nicht verschworen hatten, lebte der Richter zu diesem Zeitpunkt noch. Also bleibt Akiyama. Er war der Erste am Tatort und seine blutigen Hände wurden damit begründet, dass er versucht hätte, dem Opfer zu helfen.“ „Ich bitte um Vergebung, Lord Sesshoumaru“, meinte der Burgvogt hörbar indigniert: „Der Heiler wurde gründlich durchsucht, der gesamte Raum – es gab keine Tatwaffe. Und Miki, der diensthabende Samurai, bestätigte, dass er ihn nicht aus den Augen gelassen hatte.“ Seine Lordschaft blieb bemerkenswert gelassen: „Zu der Tatwaffe komme ich noch, Tatayuki. - Lord Yami, würdet Ihr kurz die Rolle des Richters übernehmen? Setzt Euch ein wenig vor. – Sakura.“ Diese wusste, was er wollte und verneigte sich kurz, ehe sie bat: „Lasst mich Euren Hals ansehen, Lord Yami.“ „Oh, ich bin also heiser?“ Aber der Wolfsprinz beobachtete genau, wie sie aus dem Heilerkoffer einen Spatel nahm. Er kannte dieses flache Holzgerät von seltenen Untersuchungen, die er bei Menschen gesehen hatte, die Akiyama zu Rate zogen. Dämonen wurden in der Regel nicht krank, aber Mamoru war schon so lange er ihn kannte stets heiser gewesen. Damit konnte man doch unmöglich jemanden töten. Sie kam zu ihm und kniete vor ihm nieder: „Darf ich Euch bitten den Mund zu öffnen?“ Lord Yami gehorchte, wenn auch in dem eigenartigen Gefühl, sich gerade vor Prinzessin Tokushima lächerlich zu machen. Diese guckte ihn so an….Aber er bog den Kopf zurück und öffnete den Mund. Im gleichen Moment spürte er den Spatel an der linken Halsseite. Erschreckt sah er zu dem Menschenmädchen, das sich eilig verneigte, dann zu dem Hundeprinzen: „Ich habe es nicht sehen können!“ „Nein. Niemand kann auf die Hand des Heilers achten, wenn er den Mund öffnet und somit den Kopf zurückneigt. Und der Spatel mag ein Skalpell verbergen. Das erklärt auch die ungewöhnlich breite Wunde. Akiyama muss so fest zugestochen haben, dass der Spatel mit in den Hals fuhr. – Sakura.“ Sie zog sich eilig zurück. Als sie Lord Sesshoumaru diese Grundregel bewiesen hatte, war sie allerdings nicht bis zu seinem Hals gekommen. Instinktiv oder aus einem anderen Gefühl hatte er ihre Hand abgefangen. Sie trug noch die Spuren. Aber das war nicht so schlimm. Immerhin war sie mit dem Chirurgenmesser bis auf zehn Zentimeter an die Kehle des Erbprinzen der westlichen Länder herangekommen. Ohne jede Phantasie hätte man daraus einen Mordanschlag machen können – und darauf stand der Tod. Aber er war anscheinend sehr befriedigt über ihrer These gewesen, ja, sie hätte schwören mögen, dass sie etwas wie ein Lächeln gesehen hatte. Nicht das mörderische, das sie kannte, sondern ein sehr zufriedenes. Und er hatte sie nicht bestraft. „Ein überzeugender Beweis, Lord Sesshoumaru“, meinte Fürst Kuro: „Hast du auch etwas dazu zu sagen, Akiyama?“ Der Heiler schüttelte den Kopf: „Ich...es gibt keinen Grund. Er hatte mir doch den Tod seiner Ehefrau verziehen…Es war nur ein Unglück.“ „Nun, mein Sohn?“ warf die Hundefürstin ein. „Es wäre in der Tat ungewöhnlich, wenn zwei Todesfälle innerhalb von drei Tagen in einer Familie keinerlei Zusammenhang zeigen würden, verehrte Mutter“, erwiderte ihr Sohn, zu wohlerzogen seine Meinung zu ihrer Einmischung in der Öffentlichkeit zu zeigen. „Letzten Endes mag es dahingestellt bleiben, ob es ein Unglück oder Nachlässigkeit war, dass Yoshiko, die Frau des Richters, starb. Allerdings sagte Nara, ihre Dienerin, aus, die Geburt sei problemlos verlaufen – bis Akiyama ihr einen wehenfördernden Trank reichte. Dieser bewirkte das Gegenteil. Ob er vertauscht wurde, es ein Fehler war…Es genügte, dass Mamoru darüber nachzudenken begann. Er war ein sachlicher Mann, erfahren durch seine Tätigkeit als Richter, und er hatte trotz seiner Sorge um seine Frau etwas bemerkt. Am Abend vor seinem Tod war er noch bei Lord Yami und dieser gewann nach eigener Aussage den Eindruck, dass Mamoru vor einer schweren Entscheidung stand. In Anbetracht der Angaben des Heilerschülers Botan ist davon auszugehen, dass der Richter bemerkt hatte, dass Akiyama Schlafmohn konsumiert hatte, dies wohl regelmäßig tut, was zu gewissen Fehlleistungen führen kann. Der Richter war allerdings ein ehrenhafter Mann und wollte sicher keine unrechtmäßigen oder voreiligen Schlüsse ziehen. So wollte er mit dem Heiler zunächst darüber sprechen, ehe er ihn Euch, Fürst Kuro, meldete und machte mit ihm diesen Termin aus. Wie sehr er darüber nachdachte, verriet auch die Tatsache, dass er noch um einen Moment Bedenkzeit vor diesem Treffen bat, den Heiler nicht sofort einließ. Akiyama dagegen wusste, wenn Mamoru dies meldete, wäre er seinen Posten als Heiler los, gleich ob er nun Schuld am Tod der Ehefrau trug oder nicht, und plante den Mord.“ „Das ist ja alles sehr schlüssig“, meinte Fürst Kuro: „Aber….das Skalpell und der Spatel?“ „Es gibt nur eine Möglichkeit. Dank Tatayukis umsichtiger Suchaktion war auszuschließen, dass sie bei Akiyama oder dem Opfer oder auch nur dem Samurai war oder durch das Fenster geworfen wurde. Die einzigen Gegenstände, die den Raum verließen waren die Briefe im Postkorb.“ „An denen war kein Blut zu sehen, Lord Sesshoumaru“, warf der Burgvogt eilig ein. „Natürlich nicht.“ Der Hundeprinz bewies ungewohnten Langmut, während er einen Blick auf die Prinzessin warf, die mit versteinerter Miene da saß. Hoffentlich bereute sie diese Wette bereits. Und er würde dafür sorgen, dass sie es noch mehr tat. „Und das ist ein Beweis, dass es sich nicht um einen Totschlag im Affekt handelt, aus jäher Panik, sondern kühl geplanten Mord. Akiyama kennt die Routine im Haus. Wenn ein Brief nicht zugestellt werden kann und der Adressat verstorben ist, bringt der Bote den Brief zurück und er landet ungeöffnet in der Registratur. Der jeweilige Beamte, in diesem Fall Mamorus Nachfolger, würde nur den Vermerk bekommen, dass der Adressat verstorben ist und der Fall geschlossen werden kann. Die Tatwaffen konnten auf diesem Weg sicher entsorgt werden. Alles, was der Heiler tun musste, war, einen Briefumschlag selbst mitzubringen, auf dem der Name eines Verstorbenen stand und diesen durch Wachs so zu präparieren, dass kein Blut durch das Papier gelangen konnte. Die Witterung daran war zu vernachlässigen. Die Wunde des Richters und deren Blut überdeckte alles im Raum, selbst für Wolfsdämonen. Und sowohl der Spatel als auch das Skalpell waren leicht und dünn genug, bei einer raschen Durchsuchung der Briefe unter der Wachsschicht nicht aufzufallen. Die halbe Stunde, die Akiyama angeblich vor der Tür wartete, benötigte er um sich kurz mit dem Richter zu unterhalten, diesen wohl etwas zu beruhigen und die vermeintliche Untersuchung zu beginnen, zu morden und seine Spuren zu verwischen. Der Richter war stets pünktlich und wird ihn nur wenige Minuten haben warten lassen, ehe er ihn persönlich hineinholte. - Fürst Kuro, Euer Burgvogt und seine Samurai haben sehr sorgfältig gearbeitet. Nur darum war es mir möglich, so rasch den Schluss zu ziehen.“ Tatayuki starrte den durchaus nicht im Rufe der Höflichkeit stehenden Hundeprinzen an, ehe er sich verneigte. Das war sehr freundlich von Lord Sesshoumaru seinem Herrn so zu bestätigen, dass er keinen Fehler begangen hatte. Und eigentlich – ja, eigentlich, ärgerte sich der Burgvogt darüber, diesen Schluss nicht selbst gezogen zu haben. Er hatte die Briefe alle durchgesehen, alle in der Hand gehabt – und nicht darauf geachtet, ob sich ein flaches Metall oder Holz darin verbergen könnte, sondern nur auf äußerliche Blutspuren. Und Akiyama, der ihn schon lange kannte, hatte auch sein gewöhnliches Vorgehen abschätzen können. „Dann nehmt Akiyama fest“, befahl der Fürst: „Ich danke Euch, Lord Sesshoumaru, für die Mühe Euch hierher zu begeben und diese Unannehmlichkeiten auf Euch zu nehmen.“ „Dann können wir gehen, nicht wahr, Prinzessin Tokushima?“ Der Hundeprinz konnte nur mit Mühe die gewisse Befriedigung in seiner Stimme verbergen. Diese biss sich kurz auf die Lippen, ehe sie zu seiner Mutter sah. Die Fürstin zuckte ein wenig die Schultern: „Meine Teure, diese Wette war deine Idee. Ich habe zugestimmt, aber dachtest du wirklich wegen dir? Ich würde nie zulassen, dass mein einziger, wertvoller Sohn sein Gesicht verliert.“ Sesshoumaru dachte zwar nicht recht zu hören, aber das war nun auch schon gleich: „Sakura.“ Einziger, wertvoller Sohn und das in aller Öffentlichkeit, nachdem sie ihm diesen Mord aufgehalst hatte? Diese sprang eilig auf, nicht ohne sich vor den hohen Herrschaften nochmals zu verneigen, eine Höflichkeit, die Lord Yami mit innerem Seufzen zur Kenntnis nahm. Vielleicht sollte er sich die Menschenmädchen im Gebiet seines Vaters einmal genauer ansehen, wenn da solche Schätze drunter verborgen waren. Sakura war in festen Klauen, das war klar, und so würde er eben suchen müssen. Eine flüchtige Verneigung gegen seine Mutter, dann ging der Dämonenprinz aus dem Raum. Sakura war mehr als überrascht, dass sich Prinzessin Tokushima ihnen anschloss, mit versteinertem Gesicht. Was war zwischen den beiden abgelaufen? Aber sie konnte ja unmöglich fragen. Und dass sich da zwei arrogante Dickköpfe getroffen hatten, war ihr nur zu bewusst. Sie achtete jedoch darauf hinter der Prinzessin zu bleiben. Zu gut kannte sie ihren Rang, zumal in den Augen von Dämonen. Im Hof blieb Sesshoumaru stehen und drehte sich wortlos um. Den funkelnden Blick der Prinzessin ignorierte er scheinbar. Sakura wich eilig zurück, als sich Tokushima in einen großen, schwarzen Hund verwandelte. Was sollte das? Und was meinte der Hundeprinz als er ihren Namen nun sagte? Er konnte doch unmöglich meinen, dass sie diesen dämonischen Hund jetzt an die Leine nehmen sollte? Ihm fiel ein, dass sie keine Ahnung von der Wette hatte: „Steige auf sie.“ Wie bitte? Sie konnte sich keine schlimmere Demütigung für die Prinzessin vorstellen. Moment mal. War er darum so zufrieden mit ihrer Lösung des Wie gewesen, weil er nun Tokushima beleidigen konnte? Oder noch anders – war das etwa ein Wettkampf gewesen und hätte er das im umgedrehten Fall tun müssen, wenn er den Mord nicht aufklären konnte? Das erklärte seine geradezu ausufernde Freundlichkeit und Geduld, als er die Lösung hatte. „Lord Sesshoumaru…“ Wenn sie auf Tokushima reiten würde, würde diese sie doch umbringen. „Steige auf.“ Schön, das war ein Befehl und sie saß mal wieder zwischen zwei Mühlsteinen. Langsam konnte man sich daran gewöhnen. So beteuerte sie eilig: „Vergebt ...es ist so hoch….“ Ohne ein Wort packte der Erbprinz sie um die Schultern und sprang empor, setzte sie auf den Nacken des Riesenhundes. Sakura klammerte sich unwillkürlich im Haar fest. Das war wirklich weit oben und sie hatte noch nicht einmal je auf einem Pferd gesessen. Tokushima entkam ein leises Grollen, was Sesshoumaru bewog, zu ihr aufzusehen: „Nun, es war Eure Idee, dass der Gewinner Tempo und Weg bestimmt. Ihr habt doch gewiss die Befähigung einen kleinen Spaziergang durch die westlichen Länder zu unternehmen. – Kommt. Wie sagen Menschen: bei Fuß!“ Das würde sie ihm heimzahlen, schwor sich die Prinzessin. Niemand beleidigte sie ungestraft. Aber im Moment konnte sie nichts anderes tun als ihre Ehrenschuld zu bezahlen. Für Sakura wurde dieser Ritt auf einem mehr als unwilligen Träger zu einer Tortur. Das lag nicht nur an ihrer Überzeugung, Prinzessin Tokushima würde sie umbringen sobald diese Wette beendet war, sondern auch an der Hitze. Lord Sesshoumaru machte anscheinend wirklich einen weiten Spaziergang ohne je anzuhalten, ihr die Möglichkeit zu geben zu essen oder auch nur zu trinken. Sie musste sich immer mehr zusammennehmen, nicht darum zu bitten. Aber wenn sie seinen Triumph, denn als solchen schien er es zu betrachten, über die Prinzessin störte, wäre sie sicher ebenso fällig. Als sie im letzten Licht des Tages das Schloss des mächtigen Inu no Taishou erreichten, waren sich das menschliche und dämonische Mädchen einig in dem Gedanken: endlich. Tokushima verwandelte sich unverzüglich wieder zurück, besaß aber in der Tat noch den Nerv, die stürzende Sakura aufzufangen, eine Geste, die diese mehr als verwirrte. Die Hundeprinzessin merkte es. Da sie vor den Ohren Sesshoumarus nicht unbedingt sagen wollte, dass sie lieber von einem Menschenmädchen als von ihm geschlagen worden war, meinte sie nur, Sakura freigebend: „In meinen Augen, teurer Lord, hat mein Verlieren dieser Wette nur bewiesen, dass Ihr nicht ohne sie ermitteln könnt.“ Im nächsten Moment war sie verschwunden. Natürlich konnte sie nicht einfach zugeben, dass er gewonnen hatte, dachte Seine Lordschaft: „Du kannst gehen, Sakura.“ „Danke“, brachte diese noch hervor. Nur noch zu ihrem Lehrer, das würde sie schaffen. Nur noch wenige Schritte, dann würde er ihr helfen. Ihre Kopfschmerzen und ihr Ruhebedürfnis hatten ungeahnte Höhen angenommen. Der Hundeprinz machte sich dagegen auf den Weg, seinen Vater Bericht zu erstatten. Vermutlich war der sehr interessiert, auch an Nachrichten über seine Mutter. Nun ja, das noch, dann konnte er ein Bad nehmen und sich in Gedanken weiterhin über den netten kleinen Spaziergang amüsieren. Die ungewöhnlich gute Laune des Erbprinzen hielt genau eine Stunde an. Dann befahl sein Vater ihn erneut zu sich, noch ehe er in das Bad gekommen war. Als er sich höflich verneigte, deutete der Inu no Taishou wortlos vor sich. Ein wenig unangenehm überrascht ließ sich Sesshoumaru gegenüber dem Fürsten nieder. Dort saß er nur, wenn er sozusagen der Angeklagte war. Was war denn los? Hatte sich etwa inzwischen Mutter wegen seines Verhaltens beschwert? Auf jeden Fall war es besser die Strafpredigt stumm über sich ergehen zu lassen. Als er vor einigen Jahren Widerworte gegen einen seiner Meinung nach ungerechtfertigten Tadel gewagt hatte, hatte ihn sein Vater kurzerhand für drei Wochen zu seiner Mutter geschickt, mit offenbar genauen Anweisungen für diese. Mutter hatte ihm dann für die gesamte Zeit neben jeder Menge langweiliger Übungen einen Schweigebann aufgehalst. Bei der Vorstellung, dass das noch einmal passieren würde und sich Prinzessin Tokushima köstlich über ihn amüsieren würde…Nein. Lieber still zu Boden blicken und keinen Muskel bewegen. Der Hundefürst war sachlich: „Neigi war soeben bei mir und bat mich um mindestens sechs Tage Erholung für Sakura, da sie nicht arbeitsfähig ist. Seine Diagnose lautete Hitzschlag. Ich habe geglaubt dir bereits klar gemacht zu haben, dass man für seine Diener verantwortlich ist, gleich ob sie Menschen oder Dämonen sind. Erst recht gilt dies für meine Diener, die ich nur zu dir befohlen habe. Du hast im Schloss Fürst Kuros vernachlässigt, dass Menschen Versorgung benötigen, zumal Wasser bei dieser Hitze, bis Sakura vor Erschöpfung und Fieber zusammenbrach. Zu allem Überfluss hast du sie aufgrund dieser…Wette noch einen ganzen weiteren Tag ohne Wasser durch die Gegend reiten lassen um dein Mütchen an Prinzessin Tokushima zu kühlen. Ich wünsche nicht, dass derartiges noch einmal vorkommt. Um deinem Gedächnis ein wenig nachzuhelfen wirst du dich unverzüglich in dein Zimmer begeben und dort bleiben bis Sakura wieder arbeitsfähig ist.“ Da er bemerkte, dass sein Sohn um ein Haar aufgesehen hätte: „Du hast verstanden: kein Bad, kein Spaziergang, kein Training, keine Besucher. Ich werde deine Lehrer anweisen, dir hinreichend Aufgaben für diese sechs Tage zu geben, die du selbstverständlich lösen wirst. Du solltest hoffen, dass Neigi keine Verlängerung für seine Schülerin beantragt. – Du darfst gehen.“ Sesshoumaru versagte sich jedes Wort. In solcher Stimmung wäre Vater fähig ihn zu seiner Mutter zu schicken, um ihn für diese Zeit in einen Raum zum Lernen mit Tokushima unter Mutters Augen sperren zu lassen. So verneigte er sich nur schweigend und ging in sein Zimmer. Das würden sechs mehr als langweilige Tage über den Büchern werden. *** Und kein Diener sollte den Fehler begehen darüber zu plaudern, dass sich der werte Herr Hundeprinz nur in seinem Zimmer aufhält...^^ Der nächste Krimi hat schon sechs Kapitel erreicht, ich bin im 7. Vermutlich kommt die Lösung dann im achten. Nach Überarbeitung der Einwände meines beta und anderer Dinge, wird es dann online kommen. Eine Vergiftung in einem Menschenschloß - ein sicherer Täter - und Sesshoumaru darf ihn verteidigen^^ bye hotep Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)