Wahei Kyōtei von medi-chan ================================================================================ Kapitel 16: Der Ältestenrat --------------------------- Die Nacht brach heran und im Lager wurde es ruhig. Die Zikaden zirpten laut ihre Lieder und ließen eine Person nicht schlafen, Madara. Das Clanoberhaupt lag angespannt in seinem Zelt. Sein Körper schmerzte, während die Dunkelheit ihn zusehends nervös machte. Sie erinnerte ihn an die Zeit, an der die Schwärze sein Schicksal war. Die Blindheit hatte ihn zum Wahnsinn getrieben und hatte ihn Izuna genommen. Er gab sich die Schuld an dessen Tod. Hätte er seinen Bruder nur nicht auf das Schlachtfeld gelassen, vielleicht wäre er dann noch am leben. Madara seufzte und schloss seine Augen unter dem Verband. Er wusste, dass er sich für den kommenden Tag viel vorgenommen hatte und dass er sich gute Gründer einfallen lassen sollte, damit er den Rat überzeugen konnte, doch seine Gedanken blieben bei seinem Bruder. „Warum hab ich da zugestimmt?“, fragte er sich. Auf einmal wurden seine Gedanken unterbrochen und er lauschte auf die plötzlich erklingenden Schritte, welche immer näher kamen. Leise wurde seine Plane zur Seite geschoben, ehe eine Person das Zelt betrat. Er erkannte sie sofort. Nie würde er ihr Geruch vergessen und selbst im dichtesten Gedrängel, würde er sie wiederfinden. „Rin, was machst du in der späten Stunde hier?“ Langsam kam sie auf den Schwarzhaarigen zu und setzte sich neben ihm: „Ich hatte mir Sorgen gemacht.“ Vorsichtig fuhr ihre Hand durch sein dichtes Haar, ehe sie zögernd den Augenverband löste. „Es wundert mich, das du ihn nicht schon runtergerissen hast.“, sprach die Rothaarige mit angespannter Stimme, während sie Bahn für Bahn abwickelte. Der Schwarzhaarige spürte die Nervosität seiner Verlobten und er wusste, dass nur er alleine die Situation entkrampfen konnte. „Was hältst du von Uzumaki Naruto?“, Rin zögerte, das hatte Madara befürchtet. Vorsichtig öffnete er seine Augen. Sie brannten und schienen stark gereizt zu sein. Ein grauer Schleier bedeckte sein Umfeld und ließ ihn nur eine geringe Vorstellung seiner jetzigen Lage erahnen. Der Schwarzhaarige schluckte, während ihm ein schmerzlicher Gedanke durch den Kopf ging: „Ist Izunas Opfer umsonst gewesen?“ „Keine Sorge, Takeru meinte das deine Sicht besser werden würde. Hier, das soll ich dir geben.“, sprach Rin und drückte ihren Verlobten ein kleines Fläschchen in die Hand. Madara begann das Glas zu betasten: „Ist das eine von Takerus Augentropfen?“ „Ja, er meinte ich sollte sie dir geben, falls du zu ungeduldig sein solltest und die Verbände frühzeitig ablegst. Ich hätte nie gedacht, das du sie solange umbehältst.“, sprach Rin und öffnete das Fläschchen. Vorsichtig entnahm sie die Tropfen Madara und strich dem Clanoberhaupt über das Gesicht: „Schau mich an, dann kann ich dir die Medizin reintröpfeln.“ Langsam wandte Madara sein Gesicht zu der Rothaarigen. Er merkte wie sie sich zu ihm herunterbeugte. Er spürte ihre Nähe und roch ihren unverkennbaren Duft. „Du benutzt es immer noch.“, sprach der Sharinganträger ruhig, nachdem Rin ihm die Augentropfen verabreicht hatte. „Was meinst du?“, fragte sie während sie das Fläschchen schloss und es neben dem Clanoberhaupt hinstellte. „Ich meine das Parfüm. Es ist noch immer das Gleiche, welches ich dir einst von einer Mission mitgebracht hatte.“, Madara hatte die Augen geschlossen und lag nun entspannt vor der Rothaarigen. Röte stieg in deren Wangen: „Wie kommst du auf so etwas? Du bist verletzt und solltest dich ausruhen, anstatt über mein Geruch nachzudenken.“ „Vielleicht hast du recht, dann können wir ja wieder zu Naruto kommen.“, er hörte ihr Seufzen und wusste, das sie sich lieber über etwas anderes mit ihm unterhalten hätte, doch er musste es wissen. Er musste mehr über den Uzumaki herausbekommen. „Er ist ein Idiot, jedoch muss ich zugeben, dass er Mut bewiesen hat. Ohne ihn wäre ich gestorben.“, bedächtig rutschte die Grünäugige nähe. Eine ihrer Hände streichelte wieder über sein Haar, ehe sie Madaras Gesicht berührte. „War das alles? Das sind sehr wenige Informationen, welche du mir gegeben hast.“, sprach er in einem entspannten Ton und lies zu, das sich Rin neben ihn legte. „Ich kenne ihn nicht so gut, das hättest du wissen können.“, der Uchiha schnaufte. „Rin, halt etwas Abstand! Ich muss morgen früh raus und mich mit dem Ältestenrat anlegen.“, Rin streichelte über Madaras Brust und es schien, als wäre die Leidenschaft in die Grünäugige erwacht. „Ich habe lange nicht mehr bei dir geschlafen, fast sechs Monate.“, sprach sie beiläufig und schmiegte sich, ohne seine Verletzungen zu berühren, an Madara ran. „Du weißt wie ich im Moment davon denke.“, der Sharinganträger rutschte von seiner Verlobten weg. Er hätte zwar nichts gegen ein Schäferstündchen, doch die Tatsachen, das er am nächsten Tag alle für oder gegen sich bringen könnte und das er bis zur jetzigen Stunde noch immer keine passenden Argumente gefunden hatte, ließ seine Leidenschaft in Rauch aufgehen. Zudem quälte ihn der Gedanke, dass er zukünftig mit seinen größten Feinden zusammenleben würde. „Würde ich je wieder eine ruhige Nacht verbringen?“, fragte er sich innerlich und hörte beiläufig das enttäuschte Seufzen Rins. „Warum verwehrst du dich mir? Wir schlafen in getrennten Zimmern, du gehst mir täglich aus dem Weg und nicht einmal essen tun wir zusammen! Was ist los mit dir? Rede doch mit mir, immerhin bin ich deine Verlobte und deine zukünftige Ehefrau!“, überrascht drehte Madara sich zu der Rothaarigen. Das Licht, welche sie mitgebracht hatte war erloschen, sodass alles in Finsternis gehüllt war. Das Clanoberhaupt wusste das seine Verlobte erbost und enttäuscht war. Er hörte ihr erregtes Atmen und konnte sich denken wie sie ihre Augen verengte, doch das war ihm im Moment egal. Er wollte immer nur eine Scheinverlobung, nicht mehr und das wusste sie. „Wie kannst du es wagen! Ich habe dich von der Straße geholt, habe dich neu eingekleidet, dir ein Dach über den Kopf gegeben und dich zusätzlich zu meiner Verlobten gemacht. Dir geht es besser als allen anderen und trotzdem schimpfst du über deine Situation. Du benimmst dich wie eine Anstandsdame und lässt mich nicht aus den Augen. Verdammt, ich bin dein Verlobter und kein Kleinkind! Ich entscheide über dein Leben und das des Clans und wenn du kein Respekt zeigst, dann muss ich dich fortschicken!“, Madaras Stimme wurde immer lauter. Wut kochte in ihm und er verspürte die Lust dieses Weib für ihre Dreistigkeit zu züchtigen. Erbost erhob er sich, den Schmerz ignorierend und verschwand aus dem Zelt. Er konnte und wollte nicht mehr in Rins Nähe sein. Ihr Duft, welches so verführerisch auf ihn gewirkt hatte, ließ ihn erschaudern. Er brauchte einen klaren Kopf. Tief atmete er die frische Nachtluft ein. Nur langsam beruhigte er sich. Sein Atem war noch immer schwer vor Zorn, doch er wusste, er hätte sich nicht so gehen lassen dürfen. „Wie ist die Lage?“, fragte er eine, in der Nähe sitzende Nachtwache. Durch die intensive Wirkung der Augentropfen konnte er Makoto, seinen älteren Cousin zweiten Grades, erkennen und gesellte sich zu dessen Feuerstelle. Vor Müdigkeit gähnend, begrüßte dieser Madara. „Es ist nichts Auffälliges passiert, aber was ist los? Was machst du hier draußen? Du solltest lieber in dein Zelt zurückkehren, immerhin bist du verletzt.“, Makoto sprach mit tiefer, ruhiger Stimme und bot Madara einen Platz an. „Ich bleibe etwas hier, wenn du nichts dagegen hast. Du weißt doch, das ich nicht lange im Bett liegen kann.“, Makoto nickte und reichte dem Jüngeren eine Decke. Der Schwarzhaarige war froh, dass sein Cousin diese Wache übernommen hatte. Sachte ließ er die Decke über seine nackten Schultern gleiten. Im Schein des Feuers ließ er sich zu Boden sinken. Kurz blickte er zu seinem Verwandten. Makotos schwarze Augen waren scharf und blitzen vor Intelligenz. Seine Kleidung war locker und sein kahler Kopf ließ ihn nicht wie ein Shinobi wirken. Madara wunderte sich noch heute, weshalb Makoto als Mönch wieder zurück zum Clan kam. Doch wenn er ehrlich war, es störte ihn nicht. Der Sharinganträger war sogar froh darüber, denn er wusste genau das Makoto eine entspannte, fast ausgeglichene Aura besaß und somit einer der umgänglichsten seines Clans war. Zudem vertraute er seinem Cousin, sei es auf dem Schlachtfeld oder im Privaten. Kurz seufzte Madara, während er seine Augen schloss. Innerlich versprach er sich nur dieses eine Mal Schwäche zu zeigen und Rin für einen Moment zu vergessen. „Soll sie doch mein Zelt haben.“, dachte er stur, ehe er im nächsten Moment einschlief und die Schmerzen für einen Augenblick vergaß. Die Nach war schnell vorbei und Makoto hatte noch vor seiner Ablösung Madara geweckt. Müde gähnte das Clanoberhaupt und streckte seine verspannten Glieder. Seine Wunden begannen wieder zu schmerzen und er füllte sich ausgelaugt. „Danke Makoto.“, sprach der Sharinganträger und lief in Richtung seines Zeltes. Madara wusste, das er sich beeilen musste. Er wollte nur schnell neue Sachen holen und dabei möglichst vermeiden mit Rin zu sprechen. Vorsichtig schob er die Plane beiseite. Im Zelt war es duster und nur der schmale Umriss Rins deutete daraufhin, das sie noch schlief. Kurz nachdem er sein Sharingan aktiviert hatte, betrat er das Zelt. Mit leisen, sicheren Schritten erreichte er einen für ihn bereitgelegten Wäschestapel. Ohne einen weiteren Blick auf die Kleider zu werfen, nahm er den Stapel und verschwand aus dem Zelt. „Glück gehabt, wäre sie munter gewesen, hätte ich mich für gestern erklären müssen.“, dachte Madara, während er sich die Kleidung anzog. In seinem Kopf kreisten noch immer die Gedanken an den heutigen Tag. Was sollte er nur tun? Langsam lief er über das Lager. Nach der Sonne war es höchstens 6.00 Uhr am Morgen. Der nächtliche Wachdienst wurde abgelöst und die ersten Frauen begannen das Frühstück herzurichten. Kurz meldete sich Madaras Magen. Der Schwarzhaarige schluckte, er hatte seit mindestens einen Tag nichts mehr gegessen. „Guten Morgen Madara, wie geht es dir heute? Hast du gut geschlafen?“, wurde er von Takeru, einen der Ältesten gefragt. Seine langen Haare waren wie jeden Tag zu einem straffen Zopf zusammengebunden. Die dunkelbraunen Augen waren, dank seiner legendären Augentropfen, stechend wie in seiner Jugend. Der Greis stütze seinen zierlichen Körper auf einen naturbelassenen Stab, während er einen Arm auf seinen Rücken legte. „Ich kann nicht klagen.“, sprach der Schwarzhaarige und verbeugte sich kurz vor dem Älteren. Takeru nickte: „Das freut mich außerordentlich. Du bist ein wichtiges Mitglied dieses Clans und es wäre nicht auszudenken, hätte diese Tragödie bleibende Schäden verursacht. Ich war besorgt als Rin zu mir kam und nach Augentropfen gebeten hatte, aber scheinbar haben sie Wunder bei dir gewirkt.“ Misstrauisch musterte er den alten Mann. Hatte er sich wirklich Sorgen gemacht oder verfolgte der Alte einen anderen Zweck mit seiner Aussage? „Ich habe eine Bitte an dich Takeru. Kannst du die anderen Ältesten zusammenrufen? Ich habe eine wichtige Angelegenheit mit Euch zu bereden, es geht um die Zukunft des Clans.“, wie es ihm seit der Kindheit gelehrt wurde, verbeugte Madara sich respektvoll vor dem Greis. In seinem Kopf schwirrte es und er hoffte auf eine positive Antwort. Er spürte den scharfen Blick des Alten, doch das nachgiebige Nicken erleichterte den Schwarzhaarigen. „Na schön, aber nur dieses eine Mal! Gegen Mittag kann die Sitzung beginnen, also halte dich bereit.“, Madara nickte und sah Takeru nach. „Hoffentlich habe ich die richtige Entscheidung getroffen. Ein Fehltritt ist mir nicht erlaubt!“, dachte er und schnaufte. Wut hatte sich in dem Clanoberhaupt angestaut und nur mit Mühe konnte er diese zügeln. „Naruto hatte Recht. Die Uchiha brauchen ein neues Zuhause. Die anderen Clans könnten unsere momentane Lage leicht ausnutzen, doch schaffe ich es wirklich Senju Hashirama zu vertrauen? Wie soll ich mit der Situation umgehen und wie kann ich diese alten Tattergreise nur für diesen Plan begeistern, wenn ich selbst nicht dahinter stehen kann? Izuna, was würdest du an meiner Stelle tun?“, fragte er sich wehmütig und sah hinauf zu der aufgehenden Sonne. Seine Lage erdrückte ihn und er wusste sich nicht zu helfen. Plötzlich durchzog Madara eine Erkenntnis. Er selbst würde es nicht schaffen die Alten zu überreden, doch Naruto würde er es zutrauen. Der Uzumaki schien eine natürliche Begabung zu haben. Der Junge hatte ihn überredet. Wieso sollte es nicht also auch bei dem Rat funktionieren? Energisch ging er zu Hikakus Zelt. Er wusste, wenn ihn sein Gehör nicht getäuscht hatte, das Naruto bei seinem Kindheitsfreund Unterschlupf gefunden hatte. Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen als er Hikaku sah, welcher mit Mayumi – seiner 8-jährigen Tochter – spielte. „Schon wach?“, fragte er den Braunhaarigen. „Guten Morgen Madara, ja das sind wir tatsächlich. Ich muss gleich Shurien ablösen, außerdem schnarcht Naruto fürchterlich, weswegen Mayumi nicht mehr schlafen konnte. Wie geht es dir eigentlich? Du siehst müde aus.“, Hikakus aufmerksamen Augen sahen ihn prüfend an, während das Mädchen von ihrer Mutter ins Zelt gerufen wurde. „Einen niedlichen Wonneproppen hast du da. Sie sieht dir ähnlicher als ihrer Mutter.“, langsam setzte sich Madara zu Hikaku. Seine Haut brannte und er hatte das Bedürfnis in Eiswasser zu schwimmen. „Du hast meine Frage nicht beantwortet, aber was rege ich mich eigentlich auf. Du warst schon immer ein Starrkopf. Warum bist du eigentlich hier? Bestimmt nicht wegen mir, oder?“, Hikaku rückte näher an Madara. „Du kannst Abstand halten, es ist nichts was die anderen nicht wissen dürfen. Wenn ich ehrlich bin, geht es um Naruto. Er soll mir bei dem Ältestenrat helfen. Ist er schon wach?“, „Nein, noch nicht. Warte einen kleinen Moment, ich weck die Schlafmütze mal.“, der Ältere erhob sich mit einem Lächeln, während Madara sich etwas zurücklehnte. Wenige Minuten später stand der Blonde vor ihm. Seine Haare waren verstrubbelt und der Geruch von kalter Asche haftete an dem Uzumaki. „Du weißt was ich von dir will?“, fragte das Clanoberhaupt den Blonden und erhob sich. „Hey Naruto, trödle nicht so herum! Komm schon, Kakashi Sensei wartet bestimmt schon auf unsere Ergebnisse.“, eilig lief Sakura vor mir. Wir gingen eine lange Straße entlang. Bäume säumten unseren Weg und der Geruch des Sommers wurde mit dem Wind in meine Nase getragen. Sakuras Haare waren lang und leuchteten in der Sonne, während ihre helle Haut mit allerhand Kratzern und Schrammen bedeckt war. Sie sah erschöpft und doch zufrieden aus. Auf ihren Lippen war ein sanftes Lächeln zu erblicken und ich konnte spüren wie ihre Augen immer wieder nach hinten schielten. Sie schien wie früher zu unserer Geninzeit. Sie war nicht nur kleiner als in meiner jüngsten Erinnerung, sondern trug auch noch ihre Kleidung, welche sie vor meiner Trainingsreise immer zu tragen pflegte. Was war hier nur los? Träumte ich? Schon wieder spürte ich ihre Blicke, welche durch mich hindurch zu gehen schien. Konnte es sein das Sasuke hinter mir lief und wenn ja, konnte dieser Traum noch ein positives Ende nehmen? Schnell und ohne lange zu Zögern drehte ich mich um, doch ich sah nur Schwärze, welche sich immer weiter ausbreitete. „Sakura lauf!“, wollte ich noch schreien, doch die Dunkelheit hatte mich schon umgeben und Sakura mit sich genommen. „Sasuke, bist du hier?“, unsicher sah ich mich um. Aus der Dunkelheit drang ein leises Lachen. Aus jeder Himmelsrichtung schallte es zu mir. Es klang weder fröhlich noch lag sonst irgendein Gefühl in diesem, es war einfach nur falsch. Was sollte das? „Verarsch mich nicht!“, schrie ich und sah mich angespannt um. Ich konnte Blicke in meinen Nacken spüren, doch egal wie oft ich mich zu ihnen umdrehte, ich war allein. Plötzlich verstummte das Lachen und aus der Dunkelheit flammte ein schwarzes Feuer empor. Nur schwach zu erkennen, doch sie war da. Sollte ich wirklich dorthin? Eine Gänsehaut überzog meinen Körper, als ich auf die Flamme zuging. Ich spürte ihre Hitze auf meiner Haut. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Was hatte das zu bedeuten? Langsam streckte ich meine Hand dem schwarzen Feuer entgegen. Meine Finger kribbelten angenehm. Plötzlich änderte sich die Farbe der Flamme. Die Schwärze wich einem dunklen Blau, welches immer heller wurde und die Dunkelheit vertrieb, genauso wie meinen Traum. „Naruto, hey Naruto wach auf!“, erschrocken setzte ich mich ruckartig auf. Mein Atem ging schnell und ich konnte die Blicke von Hikaku und dessen Familie auf mir spüren. Ich fuhr mir durch mein Haar, ehe ich den braunhaarigen Uchiha ansah. „Was ist los? Ist was passiert?“, ich versuchte meine Unsicherheit zu verbergen. Der Traum hatte mich aufgewühlt und ich verstand dessen Bedeutung nicht. Hatte er überhaupt eine Bedeutung? „Nein es ist nichts, jedoch wartet Madara draußen auf dich. Es scheint wichtig zu sein, denn er will dich sprechen und wenn du mich fragst, dann kommt er bestimmt wegen der Allianz zu dir. Du solltest dich beeilen, er wartet nur ungern auf Senju.“, lächelnd ging er wieder heraus. Madara war da? Ich atmete tief durch und erhob mich von meinem Schlafplatz. Auf einmal sehnte ich mich nach meiner Dusche. Noch immer roch ich nach Rauch und verbrannter Asche, doch es hätte schlimmer kommen können. Ich hätte tot sein können und der restliche Uchiha Clan auch. Ich sollte mich deswegen nicht über meinen Geruch beschweren, obwohl ich einer heißen Quelle auch nicht abgeneigt wäre. Lächelnd und in meinen Gedanken noch immer etwas vertieft musterte ich kurz Hikakus Frau und dessen kleine Tochter. „Du solltest dich beeilen Naruto.“, sprach die Frau leise zu mir, ehe sie sich wieder zu ihrem Kind wandte. Ich nickte und verließ das Zelt. Vor mir saß Madara. Sein Körper war angespannt und trotzdem schien er den Eindruck erwecken zu wollen, als ginge es ihm gut. Ich konnte sehen wie seine Kiefer fest zusammengepresst waren. Hatte er starke Schmerzen? Wollte er vielleicht kein Mitleid und tat deswegen so stark? Ich wusste es nicht, doch auf einer Seite konnte ich ihn verstehen und war froh über Kyuubis Heilungskräfte. Seit heute Morgen ging es mir immer besser. Meine Brust schien komplett verheilt zu sein und selbst meine Verbrennungen waren einer geröteten Haut gewichen. Auf einmal stand das Clanoberhaupt auf und fragte mich dabei: „Du weißt was ich von dir will?“ Ich nickte und wagte es nicht ihm in die Augen zu sehen. Seine Nähe erschien mir unangenehm und doch vertraut. Mein Atem beschleunigte sich etwas und Anspannung auf das Kommende ließ mein Blut kochen. „Ich weiß nur, dass es um die Allianz geht. Was kann ich für dich tun?“, „Ich möchte das du mich bei den Verhandlungen mit dem Rat begleitest. Du musst die Ältesten überzeugen!“, Madara sprach ruhig und gefasst. Seine Augen suchten meine und er schien nicht zu verstehen, dass ich es nicht schaffte ihn anzuschauen. „Wie dem auch sei, überlege dir bis Mittag passende Argumente, es wird nicht leicht sein die Ältesten zu überreden.“, ich nickte und für einen Augenblick fragte ich mich, ob Madara es ernst mit dem Frieden meinte. Hatten die Gerüchte der Senju gestimmt? Ich weiß es nicht, aber er schien vernünftiger zu sein, als alle von ihm dachten. Vielleicht hatte Hashirama deswegen nichts Schlechtes über ihn gesagt, vielleicht hatte er das alles schon geahnt. Die Stunden bis zu der Versammlung vergingen zäh. Madara war nach dem Gespräch gegangen und meinte, er würde mich bei seinem Zelt treffen. Noch vor dem Mittag machte ich mich auf. Nervosität hatte sich in meiner Magengegend breit gemacht und hatte mich bereits den leichten Hunger vergessen lassen. Ich war mir in diesem Augenblick nicht mehr sicher, ob ich meine Mission noch ausführen konnte. Ich seufzte, ehe ich das Zelt schließlich betrat. Ich schien der Letzte gewesen zu sein. Zwei Männer und eine Frau knieten auf Kissen vor Madara, welcher sich auf sein Futon gesetzt hatte. Das waren also die drei Ältesten. „Naruto, setz dich zu mir.“, hörte ich das Clanoberhaupt sagen. Langsam ging ich zu ihm. Meine Hände zitterten und mein Hals schien auszutrocknen. „Dann können wir ja endlich beginnen.“, sprach einer der Männer mit grauen, langen Haaren. Neben ihm lag ein hölzerner Stock und seine braunen Augen blickten scharf in meine Richtung. Die Frau, welches neben ihm kniete, trug einen schlichten Kimono und hatte ihre langen, leicht ergrauten Haare in einem Haarknoten zusammengebunden. Ihr Gesicht zierten schon die ersten Falten und ein Verband bedeckte ihr linkes Auge. Es schien, als wäre sie die Älteste im Bunde. Was sie wohl schon alles erlebt hatte? Der zweite Mann schwieg. Er hatte eine gebräunte Haut, seine kurzen, schwarzen Haare waren wüst und glichen Madaras Mähne. Seine schwarzen Augen sahen stur zu dem Clanoberhaupt, während sein Körper gebeugt war, so als hätte er keine Kraft um sich aufzurichten. Doch etwas war seltsam an ihm. Als ich mich neben Madara setzte konnte ich es sehen. Dem Mann fehlte der komplette rechte Arm, seine rechte Gesichtshälfte war deformiert und der komplette Unterschenkel war verkrüppelt. Was war ihm nur passiert? Ich war geschockt von diesem Anblick und konnte meine Augen einfach nicht abwenden. „Naruto, benimm dich!“, flüsterte mir Madara barsch zu und die Versammlung begann. Ich kann mich nicht mehr an alles erinnern, doch die Verhandlungen verliefen für mich und Hashirama positiv. Es hatte lange gedauert die Ältesten zu überzeugen. Sie waren stur und uneinsichtig gewesen, doch die Notlage des Clans hatte ihnen die Augen geöffnet. Madara hatte nach der Verhandlung gemeint, er wollte mir noch eine Bestätigung für diese Allianz schreiben, welche ich Hashirama überbringen sollte. „Naruto und wie war es?“, fragte Hikaku voller Neugier. Ich grinste und er wusste, wir haben es geschafft. Eilig umarmte er mich, ehe er zurück in sein Zelt lief. Ich hörte wie er überglücklich seine Frau und seine Tochter in den Arm nahm. Mein Grinsen wurde breiter. Ich wusste, ich hatte das Richtige getan. Ich habe mein Dorf und den Uchiha Clan gerettet. Den restlichen Tag verbrachte ich damit von Hikaku über das Lager geführt zu werden. Er stellte mich jedem vor, ehe er Stolz von dem Bündnis mit den Senju erzählte. Einige waren wegen dieser Entscheidung misstrauisch, während die anderen –meist die junge Generation- sich über den bevorstehenden Frieden freuten. Gegen Abend brachte mir Rin eine Schriftrolle von Madara, doch sie blieb nicht lange. Was mit ihr wohl los war? Die restliche Zeit verbrachte ich mit Vorbereitungen für meine Abreise. Hikaku gab mir meine Waffen zurück, welcher er mir bei meiner Anreise abgenommen hatte. Ich spürte, dass er mir mehr den je vertraute. Am nächsten Morgen war es dann soweit. Ich wurde verabschiede und machte mich schlussendlich auf den Weg. Der Abschied war kurz und nur wenige kamen. Innerlich hatte ich gehofft Madara würde auch kommen, doch er tat es nicht. Hikaku hatte mir vor dem Aufbruch seine Karte geliehen und mir den Punkt gezeigt, wo die Uchiha derzeit ihr Lager aufgeschlagen hatten. Es dauerte etwas bis ich den Rückweg fand, doch als ich endlich Tanzaku Gai sah, atmete ich erleichtert aus. Ich wusste, wenige Stunden später würde ich in Otafuku Gai ankommen. Der Himmel hatte sich rot gefärbt als ich durch die Tore der Stadt lief und das bunte Gewimmel der Menschen durchquerte. Bunte Laternen erhellten die Straßen. Hunderte Menschen waren unterwegs und überall standen Buden. Gab es etwa was zu feiern? „Entschuldigung alter Mann, was ist hier den los?“, fragte ich jemanden an einer Spielbude. Der Mann verzog sein Gesicht: „Wie kannst du es wagen du Gör!“, regte er sich auf. Ich seufzte: „Entschuldigung, könntest du mir trotzdem sagen was gefeiert wird?“ „Seit gestern wird der Geburtstag des Feudalherrn gefeiert. Er hat aus dem ganzen Land Künstler und Budenbesitzer herangeschafft und heute Nacht werden seine persönlichen Pyrotechniker ein Feuerwerk entfachen, welches noch bis zu dessen Schloss sichtbar sein wird. Das wird das größte Ereignis seit der letzten drei Jahre werden.“, erklärte mir der Mann und in seinen blauen Augen spiegelte sich die blanke Vorfreude auf das Spektakel. Schnell bedankte ich mich bei ihm und mietete mir in dem gleichen Hotel ein Zimmer, in welches Tobirama und ich das letzte mal geschlafen hatten. Endlich konnte ich ein schönes heißes Bad nehmen. Sauber und mit neuer Kleidung ging ich wieder durch die Straßen. Mein Ziel war simpel: Ich wollte eine oder mehrere große Schüsseln voll mit dampfenden Ramen. Von überall kamen mir leckere Gerüche entgegen und nach weniger als einer Stunde saß ich vollkommen gesättigt auf einer großen Wiese und sah in den sternenklaren Himmel. Hunderte wenn nicht tausende Menschen umringten mich. Sie scherzten, lachten oder turtelten miteinander. Der Mond, welcher groß und bleich erschien, wurde durch die ersten Raketen bunt und unauffällig. Eine Glühende Blume nach der anderen erleuchtete plötzlich den Himmel. Die Menschen wurden still und sahen bewundernd dem Schauspiel zu. Die Pyromanen holten alles aus sich heraus. Tiere aus bunten Funken erschienen wie Götter auf dem Sternenbett. Der Höhepunkt jedoch sollte den Feudalherrn selbst darstellen. Für einen Augenblick war er dem Himmel nahe und vereint mit den Sternen. Ich war beeindruckt. Meine Augen schienen bei jedem Bild immer größer zu werden und mein Atem hatte sich verlangsamt. Alles um mich herum war still und nur das Feuerwerk war im Moment wichtig. Als der Himmel wieder in Dunkelheit gehüllt war, verließen die Menschen die Wiese und ich mit ihnen. Gemütlich lief ich zu meinem Hotel. In meinen Gedanken war ich bereits in meinem eigenen Bett. Irgendwie wurde mir bei dem Feuerwerk klar, das ich kaum noch an meine Freunde gedacht habe. Ich schämte mich dafür und hatte das Gefühl sie immer mehr zu vergessen. Doch noch etwas schwirrte in meinen Gedanken herum. Wie sollte das zwischen mir und Madara weitergehen? Er schien keinerlei Interesse an mir zu zeigen und ich konnte mir auch nicht vorstellen, wie eine Beziehung zwischen uns aussehen sollte. Ich gehörte nicht in diese Zeit und das wurde mir immer klarer. Ich hatte meine Energie in die Dorfgründung gesteckt und noch keinen Weg gesucht, um wieder nach Hause zu kommen. Noch einmal sah ich in Richtung des Mondes, welcher mich an das helle Gesicht Madaras erinnerte. Würde ich den richtigen Weg finden und könnte ich ihn ohne weiteres betreten? ******************************* Viel Spaß mit dem Kapitel. Es tut mir zudem wahnsinnig leid, dass das alles so lange gedauert hat und hoffe das ihr mir verzeiht. Lg. medi-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)