Wahei Kyōtei von medi-chan ================================================================================ Kapitel 11: Rin --------------- Noch einmal sah Madara zurück. Sah zu dem Jungen der auf seinem Futon lag, ehe er sein Zimmer verließ. Auf einer unerklärlichen Weise, fühlte er sich schuldig. Doch warum? Er hatte schon so vielen das Leben genommen. So viele starben durch seine Hand, egal ob Mann, Frau oder Kind. Doch warum kam da nicht dieses Gefühl? War er vielleicht schon so Kaltherzig, das es ihm einfach egal war? Was hatte der Krieg nur aus ihm gemacht? Wut keimte ihn dem Schwarzhaarigen auf. Seine Hände, die er zu Fäusten geballt hatte zitterten. „Warum muss sich alles verändern?“, fragte er sich und schritt durch den Flur seines Anwesens. Noch immer war alles ruhig. Das Anwesen schien wie verlassen und nur die einzelnen Lichter in den Zimmern zeigten, dass hier noch Leben herrschte. Den dunklen Flur verlassend, ging der Uchiha auf die überdachte Terrasse. Die letzten, warmen Strahlen der Sonne ließen sein Heim so friedlich wirken. Ein sanfter, roter Ton zog sich über den Himmel. Warum war er hierher gegangen? Madara wollte nicht an vergangene Tage denken, wollte sich nicht mehr an seine Vergangenheit binden, die ihn immer wieder verfolgte. Doch dieser Ort holte sie alle hoch, gute wie auch die schlechten Zeiten. Ohne dass der Schwarzhaarige irgendetwas dagegen tun konnte, setzte er sich an den Rand der Terrasse. Sein Blick schweifte über das saftige Gras, was um das ganze Anwesen wuchs. Ein Seufzer verließ seine trockene Kehle, als er daran dachte, wie er hier zusammen mit Izuna trainiert hatte. Wie sein Bruder immer versucht hatte ihn zu übertreffen und sie beide, trotz dessen sich immer verstanden hatten. Plötzlich hörte er hinter sich Schritte. Er musste nicht einmal hinschauen um zu merken, dass Rin nur wenige Meter von ihm entfernt war. Abrupt ebbten diese ab. Seine Verlobte stand also hinter ihm. „Was willst du?“, fragte er sie und drehte sich leicht zu ihr um. Besorgt sah die Rothaarige ihn an. Ihre dunkelgrünen Augen waren halb geschlossen und auf ihren blassen Lippen lag ein sanftes Lächeln. „Ich hab mir Sorgen gemacht. Du kamst nach dem Training nicht gleich zurück. Was hat dich den aufgehalten und warum ist Irouma in deinem Zimmer?“, sprach sie leise und Madara konnte schwören, das Rin verärgert war. „Ich bin ein erwachsener Mann und brauche keinen Aufpasser! Zudem geht es dich nichts an, was oder wer in meinem Zimmer ist. Du weißt das ich dich dort nicht haben will!“, gewohnt sprach er ruhig mit seiner Verlobten. Er machte sich nicht die Mühe sich aufzuregen. Das brauchte er auch nicht. Rin bedeutete für ihn nur eins, Ketten die ihn am fliegen hinderten. Schon oft hatte er sich mit einem jungen Falken verglichen dem man einsperrte und obwohl er für alle frei erschien, so war er es nicht. Die Sorge um seine Familie ließ ihn nicht los, immerhin waren sie im Krieg. Jederzeit könnten sie angegriffen werden. Oft konnte Madara deswegen abends nicht schlafen. Doch die Rothaarige schien das nicht zu verstehen. Das Clanoberhaupt fragte sich, warum er gerade sie zu seiner Verlobten genommen hatte. Rin hatte keine Familie und kam von der Straße. Das erste Mal trafen sie sich nur beim vorbeigehen. Zu der Zeit war sie ungewöhnlich mager und ungepflegt. Doch das war keine Seltenheit, auch nicht, dass er sie am Straßenstrich getroffen hatte. Zu dieser Zeit hatte er eine Mission in der Hafenstadt Jukata am Rande von Hi no Kuni. Madara fand es erbärmlich wie die jungen Frauen lebten und verabscheute ihren Lebensumstand. Kein Zuhause, kaum Nahrung und das Geld was sie bekamen, steckten irgendwelche Hintermänner in ihre Taschen. Am Tag seiner Abreise, sah er wieder Rin. Ihre Augen waren blau und geschwollen gewesen, ihre Nase hatte noch geblutet. Ab da hatte der Uchiha genug. Noch am selben Abend hatte er Rin von ihrem Zuhälter abgekauft. Er hatte versucht sie kennen zu lernt und aus ihr eine Frau mit Anstand und guten Manieren zu machen, doch sie sprach kein Wort mit ihm. Madara wollte, das sie ein anderes, neues Leben beginnt. Er hatte ihr die Freiheit gelassen, das sie gehen konnte wo immer sie hin wollte. Doch blieb sie weiter bei ihm und schien wirklich aufrichtige Gefühle für den Uchiha zu entwickeln. Jedoch interessierte sich der Schwarzhaarige nicht für sie. Seine vollste Aufmerksamkeit galt seinem Clan, seinen Bruder und dem gewinnen des Krieges. Erst als man ihm eine Zwangsverlobung einreden wollte, kam er auf eine Idee. Zuerst sollte die früher schüchterne Rin eine Scheinverlobung mit ihm eingehen. Nur in der Öffentlichkeit waren sie ein Paar, so hatte es das Clanoberhaupt festgelegt. Rin, die jedoch schon ihr Herz an ihm verloren hatte, schien das nicht akzeptieren zu können. Schon am Anfang hielt sie jeden von ihm fern. Keiner durfte Madara zu nahe kommen, egal ob Frau oder Mann. Auf einmal ertönten wieder Schritte hinter Madara und eine Hand wurde ihm auf die Schulter gelegt. „Madara-kun, was ist los? Du warst gerade so still.“, hörte der Schwarzhaarige seine Verlobte flüstern. Er spürte ihre Nähe, ihren Atem und ihren Körper der sich an seinen Rücken schmiegte. „Geh von mir weg! Ich will aufstehen.“, sprach das Clanoberhaupt wieder betonend ruhig. Er wollte keine Nähe. Er sehnte sich nach Ruhe, in der er sich zurückziehen konnte. Madara musste nachdenken, nicht nur über die letzten Begebenheiten, sondern auch über die Zukunft seines Clans. Langsam stand er auf und wurde schnellstens von Rin losgelassen. „Schläfst du heute bei mir?“, wurde Madara noch gefragt, bevor er die Terrasse verließ. Während dem Gehen und ohne sich überhaupt umzudrehen antwortete er: „Nein!“. Der Schwarzhaarige ging wieder den Gang zurück zu seinem Arbeitszimmer, immerhin musste er noch arbeiten und die Unordnung, wegen der Auseinandersetzung zwischen ihm und Naruto, beseitigen. „Er wird noch etwas dauern, bis er sich wieder richtig bewegen kann. Du weißt was das heißt, oder?“, eine fremde Stimme. Wer ist das? Irgendwo habe ich sie schon einmal gehört. Wo bin ich? „Natürlich weiß ich das! Aber für wie lange hat er Bettruhe?“, noch einen Stimme, jedoch kommt sie mir bekannter vor als die Andere. „Das kann ich nicht sagen. Irgendwas ist seltsam an den Jungen. Noch während ich versucht hatte ihm zu helfen, begann sein Körper ihn zu heilen. Eine erstaunliche Regenerationskraft, das muss ich sagen.“, wieder diese hohe Männerstimme. Redet sie von mir und wenn ja, was war noch einmal passiert? In meinem Inneren, ließ ich die letzten Tage noch einmal Revue passieren. Ich sah Hashiramas lächelndes Gesicht, die Schriftrolle auf seinem Schreibtisch, Hyuga, die Schmerzen von offenem Fleisch, Uchiha und einen großen Fächer der auf mich zukam. Bei dem letzten Bild öffnete ich ruckartig meine Augen. Sofort verstummten die Stimmen und ich hatte das Gefühl beobachtet zu werden. „Siehst du, vor sechs Stunden noch am sterben und jetzt wacht er schon wieder auf.“, redete derjenige mit der hohen Stimme. Schritte kamen auf mich zu. Fremde, schwarze Augen blickten in meine und sahen mich neugierig an. „Wie geht es dir?“, wurde ich gefragt, bekam jedoch kein Wort aus meiner rauen Kehle. Plötzlich hielt man mir ein Glas Wasser entgegen. Erleichtert stützte ich mich etwas mit den Armen hoch und nahm das Glas entgegen. Freudig trank ich das Glas aus, spürte jedoch dabei die teilweise entsetzten Blicke auf mir. Was war hier den los? Hatte ich irgendetwas verpasst? Vorsichtig stellte ich das Glas neben mir ab und spürte auf einmal einen spitzen Schmerz in meiner Brust. Meine Hand glitt automatische über meinen Brustkorb, blieb jedoch an einer längeren, unebenen Stelle stehen. Ruckartig riss ich mir daher die Decke des Futons vom Leib und besah meine Brust, welche von Verbänden umwickelt wurde. Was war nur passiert? Ich wusste, dass der Fächer auf mich zu gekommen war, jedoch hatte ich den Rest scheinbar vergessen. Wurde ich vielleicht getroffen oder konnte ich mich retten und habe mir dabei irgendetwas anderes angetan? „Was war passiert?“, fragte ich in den Raum. Mir war es egal wer antwortete, jedoch wollte ich es wissen. Unsicher sah der Mann - vor mir - Madara an, welches an der Wand lehnte und die Arme verschränkt hielt. Ich verstand nicht wirklich was das sollte. Überraschenderweise stieß sich das Clanoberhaupt von der Wand ab und verließ das Zimmer. Vor mir hörte ich den fremden Mann seufzen, ehe er mich wieder ansah. „Ich sollte mich wohl erst einmal vorstellen. Mein Name ist Irouma Uchiha und ich bin ein Iryō-nin, zudem habe dich behandelt. Du hattest mehrere Rippenbrüche und ein Durchstoß deiner Lunge. Ich musste dir deswegen starke Schmerzmittel geben, ansonsten könntest du dich wahrscheinlich nicht so gut bewegen.“, verwirrt über das Gesagte, griff ich mir fester in den Verband. War ich wirklich so unvorsichtig gewesen? Hatte ich Hashirama wirklich solch eine Schande gemacht? Warum passierte so etwas immer mir? Plötzlich ertönte wieder die Stimme Iroumas: „Leg dich wieder hin und ruhe dich aus! Madara war so frei, dir sein Zimmer zu überlassen, zumindest für so lange bis du wieder fit bist.“. Ich war überrascht. Ich hätte nie gedacht, dass der Schwarzhaarige mir sein eigenes Zimmer abtrat. Langsam legte ich mich wieder zurück in das Futon. „Ich geh jetzt. Sollte noch etwas sein, komm ich sofort. Ach und in drei oder vier Wochen zieh ich dir die Fäden.“, verabschiedete sich Irouma und verließ gleich darauf den Raum. „Was nun?“, fragte ich mich innerlich und seufzte. Ich hasste es krank zu sein, außerdem fühlte ich mich unwohl. Ich war alleine und in einer fremden Umgebung. Ob sich jemand Sorgen um mich machte? Langsam schloss ich meine Augen. Ich fühlte mich ausgelaugt. Mein Atem wurde ruhiger und ließ mich ganz, in die angenehme Schwärze des Schlafes fallen. *********************************** Ich hoffe euch gefällt das neue Kapitel, obwohl nicht viel passiert. Ich hab ziemlich lange gebraucht, da mein Schreibprogramm immer abstürzt. Ich möchte außerdem allen Kommischreibern und Favoriten danke sagen. Ihr motiviert mich wirklich. Lg. medi-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)