Welcome in a nightmare! von Lost_Time ================================================================================ Kapitel 2: Scream to wake up ---------------------------- 2.Kapitel: Scream to wake up Jan war in einen erholsamen Schlaf gefallen und hatte nicht mitbekommen, dass Linke aus dem Raum entschwunden war. Langsam kam der Kurzhaarige wieder zurück aus dem Traumland. Verwundert blickte sich Jan um. „Linke?“, fragte er verwirrt. Doch der Gesuchte war nicht zu finden im Zimmer. Gerade wollte Jan zur Tür stürzen, als diese auch schon aufsprang. Jedoch war es nicht Linke, der eintrat, sondern Juri, Franky, Timo und David. „Was ist los Jan?“, fragte David besorgt. „Linke, Linke ist weg.“, sagte Jan panisch. „Was?! Das kann nicht sein.“, sagte Franky. „Na ja, soweit kann er nicht gekommen sein und Dover Castle ist ja auch nicht so groß.“ „Timo, mach keine Witze. Das Dover Castle Gelände ist sehr groß.“, meckerte David. „Schon gut, schon gut. Gehen wir ihn suchen. Wir teilen uns auf. Ich und David, Franky und Juri. Tja und Jan…. äh.“ „Ich geh alleine kein Problem, Timo.“, winkte Jan ab. „Gut dann auf, auf.“ Gesagt, getan. Während dessen war Linke durch die Gänge geirrt und einen Turm hinauf gestiegen. Ihm war kalt. Er umschlang seinen Körper mit seinem Armen und lehnte sich an eine der Mauern. Sein Körper zitterte und er schien gleichzeitig mächtig zu schwitzen, denn er spürte, wie etwas Nasses an seinem Hals hinunter rannte. Langsam fasste er sich an seinen Hals und wischte das Feuchte weg. Dann sah er auf seine Finger. Der erdachte Schweiß war rot. Rot wie Blut… sein Blut. Er taumelte nach vorn. Dann kniff er sich in den Arm. Doch er träumte nicht, dass Blut war echt. Hatte ihn wirklich ein Vampyr gebissen? Warum lebte er noch und war nicht ausgesaugt? Linke blickte zum Fenster. Es war zerbrochen, deswegen war es hier oben so zugig. Er betrachtete sein Gesicht in einem Teil der noch vorhandenen Glasscheibe. Sein Gesicht sah blass aus, er lächelte scheu sein Spiegelbild an. Dabei zeigten sich zwei deutliche Eckzähne, die aus seinem Mund ragten. Sofort verblasste sein Lächeln. Wann war er ein Vampir geworden? War der Traum echt gewesen? Aber dann müsste er doch tot sein. „Oder bin ich ein Vampyr geworden?“, dachte Linke laut und merkte, wie Angst und Panik in ihm hochstiegen. Doch nun wusste er wenigstens, wieso er Jan so urplötzlich beißen wollte. Tränen stiegen in seine Augen und er ließ sich die Wand hinab gleiten. Er zog die Knie eng an seinen Körper und schlang seine Arme dann darum. Dann platzierte er seinen Kopf auf die Knie und begann still und einsam zu weinen. Die Tränen glitten seinen Hals entlang. Wieso musste das passieren? Das konnte doch alles nur ein schlechter Scherz sein. Das durfte nicht real sein. Wie sollte sein Leben denn nun weiter gehen? Er blickte auf, als er eine ihm vertraute Stimme vernahm, die seinen Namen rief. `Nein, komm nicht näher, bleib weg! Bleibt alle weg von mir!´, schrie es in seinem Kopf. Der Schwarzhaarige sprang auf und rannte zum Fenster. Er schlug den heilen Teil von diesem ein und kletterte auf die Fensterbank. Der Bassist sah herab und sah erst jetzt, wie hoch der Turm eigentlich war. Doch es war ihm egal, er durfte Jan nichts antun und wenn dies auch bedeutete, dass er sterben musste. Er schloss die Augen und wollte sich grade nach vorne in die Tiefe stürzen lassen, als sich zwei Arme um seinen Bauch schlangen und ihn zurückzogen. Vor Schreck öffnete er die Augen und purzelte im gleichen Moment zu Boden, landete dabei aber auf etwas recht weichen. „Aua… Alter, bist du schwer, Linke.“ Unter ihm ertönte Jans Stimme und Linke sprang ruckartig auf. Er fasste sich an seinen Hals, doch da war nichts feuchtes mehr und auch keine Narben. Die Bisswunden waren verschwunden. Wie konnte das sein? Von oben starrte er auf seinen Freund herab. Er wollte es nicht fühlen, dieses Verlangen nach dem Blut des Anderen. Doch das vorherige Verlangen blieb aus. Der Schwarzhaarige war erleichtert und ließ sich zu Boden sinken. Sein Gegenüber hatte sich indes aufgerappelt und sah ihn verwirrt an. „Korrigiere mich, wenn ich falsch liege, aber hab ich das eben richtig gesehen? Du wolltest dich eben grad umbringen!? Christian Linke hast du völlig den Verstand verloren!“, wetterte Jan herum. `Du weißt nicht, wie recht du hast, mit diesen Worten.´, dachte Linke und sah beschämt zu Boden. Plötzlich zogen ihn Jans Hände auf die Beine. „Komm bloß mit, dass kann ich den Anderen gar nicht erzählen.“ Der Kurzhaarige zog ihn mit sich den Turm hinab. Unten angekommen stießen sie schnell auf die anderen Bandmitglieder, in deren Gesichtern Besorgnis lag. „Alles in Ordnung.“, versicherte Linke. Aus den Augenwinkeln beobachtete der Bassist, wie Jan für den Bruchteil einer Sekunde, kaum merklich, das Gesicht verzog. Ein Zeichen, dass es ihm eigentlich zu wider war ihre Freunde so zu belügen. Doch Jan nickte nur zustimmend zu Linkes Aussage ohne sie zu korrigieren. „Wir haben in der Nähe von dem Königsschlafzimmer einen ebenso bequemen Raum gefunden, der trocken zu sein scheint.“, sagte Franky fröhlich und ein breites Lächeln wanderte über sein Gesicht. „Das ist sehr gut, dann können wir da ja die restliche Nacht verbringen, nicht wahr, Linke?“ Jans Ton in der Stimme duldete keinen Widerspruch. So nickte Linke nur starr, während er sich den Boden ansah. Wieder griff Jan nach ihm und wieder ließ sich der Bassist mitziehen. Er hatte Angst, angst davor, was in der Nacht passieren würde. Was wenn die Vampyrseite wieder kehren würde? Was wenn er sich diesmal nicht dagegen wehren konnte? Diese Fragen hämmerten in seinem Kopf umher und ließen ihn immer unruhiger werden. Jan und Linke folgten den anderen Vieren in einen großen Raum, der zwei geteilt werden konnte durch zwei kleine Schiebetüren, die mit einem schönen Muster verziert waren. Hinter den Schiebetüren befand sich ein Bett. „Wir bleiben in diesem Teil des Raumes und du und Linke, ihr geht zum Bett in den anderen Raum.“, bestimmte Timo. „Und ihr schlaft wo?“, erhob Jan Einspruch. „Hier sind so viele Sessel und ein Sofa, die sind ausreichend.“, meinte Juri und ließ sich in einen Sessel nieder. „Seit ihr sicher, dass die Aufteilung so bleiben soll?“ „Ja, Jan. Hör auf zu diskutieren.“, fauchte David und platzierte sich mit Timo auf dem Sofa. „Na gut, wie ihr wollt. Dann wünsche ich eine ruhige, angenehme und trockene Nacht.“ Langsam schloss Jan dabei die beiden kleinen Türen. Linke trottet Lustlos auf das Bett zu. Er fühlte sich schon wieder so schwach. Alles um und ihn drehte sich. Die Eckzähne waren verschwunden gewesen, nach dem er auf Jan gelandet war. Doch die Angst und Sorge überkam ihn wieder, als sein Oberkiefer im vorderen Bereich begann zu schmerzen. Er atmete schwer ein und aus. Er musste sich beherrschen. Jan und den Anderen zur Liebe. „Alles in Ordnung Linke?“, fragte Jan und ließ sich auf’s Bett sinken. Der Bassist nickte nur. „Leg dich hin und eh du dich versiehst ist es morgens und wir fahren nach Hause.“ Jan rollte sich auf die eine Seite des Bettes und drehte sich auf die Seite. Wie sehr er sich doch den nächsten Morgen wünschte. Er sehnte sich nach dem Sonnenaufgang. Er wollte weg hier. Jetzt sofort. Ein leises Schnarchen riss ihn aus seinen Gedanken. Er drehte den Kopf herum und sah wie Jan friedlich schlummerte. Er schien recht schnell eingeschlafen zu sein und auch sehr fest. Linkes Oberkiefer begann erneut zu schmerzen und wieder stieg dieses Verlangen auf. Die Augen des Bassisten fixierten den Hals von Jan. Er schien zu sehen, wie die Halsschlagader seines Freundes pulsierte. Wie gut er wohl schmecken würde? Jans Parfüm kitzelte an Linkes Nase. Er roch schon so gut. Sein Blut würde so warm sein und frisch. Der Bassist schien nicht mehr Herr seines Körpers zu sein, denn dieser begann sich Jan zu nähern. Linke spürte, wie die Eckzähne hervorstießen und sein Mund sich Jans Hals näherte. Innerlich begann sich in ihm alles zu verkrampfen. In seinem Kopf schrie seine eigene Stimme, als würde dadurch alles beendet werden. Doch sein Körper führte sein Eigenleben. Tränen rannen über Linkes Gesicht, als sich seine Zähne in Jans Fleisch bohrten. `NEIN!!! NNNNNEEEEIIIINNNN!!!!´, schrie es in Linkes Kopf. „Linke!“, sagte Jans Stimme, eh alles schwarz um den Bassisten wurde. „Linke! Ist alles in Ordnung? Wach auf!“ Die Stimme klang besorgt und Linke spürte, wie eine Hand seinen Körper rüttelte. Er blinzelte und erkannte einige Zeit später Jan, David und die Anderen, die um ihn herum standen. Ruckartig setzte sich Linke auf, was ihm wieder für kurze Zeit Schwärze vor Augen brachte. „Geht es dir gut?“, fragte nun David. „Was… was ist passiert?“, stotterte der Schwarzhaarige. „Du bist vorhin einfach so umgekippt.“ Linke war, als durchlebte er grade ein Deja-vu und dies schien man ihn auch anzusehen. Jan begann weiter zu erklären: „Als du bewusstlos warst, haben wir dich in den Bus zurück gebracht. Du musst schlecht geträumt haben. Du hast dich hin und her gewälzt und eben hast du sogar geschrien.“ Linke sah sich um. Er befand sich tatsächlich im Tourbus. „Ich... ich hatte einen Alptraum. Ich…“ Doch dann schwieg Linke, das konnte er unmöglich erzählen. „Schon okay. Hauptsache es geht dir gut.“, meinte Timo. „Dann lasst uns weiterfahren.“, sagt Franky und verzog sich mit David und Juri. „Möchtest du etwas trinken, Linke?“ „Ja. Wasser, bitte, Jan.“ „Kein Problem.“ Der Anderen verschwand. Linke war erleichtert, dass alles nur ein Traum war. Entspannt ließ er ich wieder ins Bett fallen und drehte den Kopf zum Fenster. Vor ihm lag Dover Castle. Ganz einsam, ruhig und friedlich. Er blickte hinauf zum eingeschlagenen Fenster im Turm. Er traute seinen Augen nicht, als ihm zwei rote Augen entgegen blickten. Er schreckte wieder hoch, doch dann setzte sich der Bus in Bewegung. Linke blickte erneut zum Fenster hinauf, doch nichts war zusehen. `Ich hab mir das nur eingebildet, ich hab zu wenig geschlafen…´, redete sich Linke in Gedanken ein, während Dover Castle immer kleiner wurde. ~~ENDE~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)