If we ever meet again, it will never be the same von Elestial ================================================================================ Kapitel 11: 25.12.1648 Part 3 ----------------------------- Lange hatten sie zusammen gesessen und sich beraten, wie sie mit der plötzlichen Ankunft Shinsei Romas umgehen sollten. Sie waren zu keinem wirklichen Entschluss gekommen, als Chibitalia aufgetaucht war. Es war nicht leicht gewesen, ihr die Situation leicht beizubringen und mit Erfolg hatten sie es erst recht nicht geschafft. Kaum hatte Chibitalia die Wahrheit vernommen, so war sie auch schon aufgesprungen und rannte aufgelöst aus dem Raum. Reflexartig waren sie ihr gefolgt und hatten versucht sie einzuholen. Doch Chibitalia war jünger und damit auch schneller. Schnell war das Kind aus ihrem Blickfeld verschwunden. Ratlos standen sie im Flur. „Wo ist sie hin? Habt ihr gesehen, in welche Richtung so abgebogen ist?“ Ihre Stimme zitterte leicht. Roderich schüttelte außer Atme nur den Kopf. „Nein, ich leider nicht. Sie war so schnell weg…“ Sie seufzte. „Ok, dann sollten wir uns aufteilen! Jeder geht in eine andere Richtung. Wir treffen uns in ein paar Minuten wieder hier an der Treppe“ Ohne eine Antwort abzuwarten rannte sie schon in eine Richtung und fing mit der Suche an. In jedem Winkel suchte sie und fand sie aber nicht. Als Letzte kam sie wieder zu den Anderen, die auch mit leeren Händen ihre Suche beendet hatten. Sie konnten sich aber kaum beraten, da sie Schritte hörten, die sich schnell auf sie zu bewegten. Sie wusste, wer das war. Sie kniete sich auf den Boden und wollte das Mädchen mit offenen Armen empfangen und sie trösten. Doch Chibitalia dachte gar nicht dran, sich in ihre Arme zu stürzten, sondern wich ihr aus und auch Roderich, Antonio und Romano aus. Wieder schauten sie ihr hinterher und wussten nicht, was sie machen sollten. Sie sah, dass Roderich ihr weiter hinterher wollte, doch sie schüttelte nur mit dem Kopf. „Es wird keinen Sinn haben, ihr direkt nach zu laufen. Sie wird sich ja doch nur weigern und wehren, wenn wir ihr helfen wollen.“ Irgendwie war es doch verständlich, das Chibitalia abgehauen war. Frust, Trauer, Verzweiflung. Das waren wohl die Gefühle, die jetzt in Chibitalia vorgingen. Doch wie sollten sie ihr jetzt helfen? Tröstend die Hand auflegen? Nein, das war nicht wirklich hilfreich. Betroffen schaute sie zu Boden. Eigentlich wollte sie ihr ja nach, aber sie würde auch lieber alleine sein, wenn sie so traurig wäre. Sie entschieden sich, zu Bett zu gehen. Roderich wollte vorher noch jemandem Bescheid geben, dass sie ein waches Auge darauf haben sollten, wenn Chibitalia doch noch auftauchen sollte. Trotzdem merkte sie ihm seine Unzufriedenheit an. Sie legte ihre Hand auf die seine und redete beruhigend auf ihn ein. Danach gingen sie auseinander, doch auch sie fühlte sich trotz ihrer eigenen beruhigenden Worte unwohl. Sie zweifelte sehr an sich. Hatte sie sich für das Richtige entschieden? Wie es Chibitalia jetzt wohl ging und wo sie wohl jetzt steckte? Diese Sorgen hinderten sie daran wirklich zu schlafen… Der nächste Morgen kam dementsprechend auch viel zu früh. Nur schwer kam sie aus ihrem Bett. Die Augen offen zuhalten fiel ihr noch viel schwerer. Schweren Herzens machte sie sich auf den Weg in die Küche, wo sie sich mit um das Frühstück kümmern musste. Auf dem Weg dorthin sah sie Roderich. Auch er war schon auf und trotz der Entfernung konnte sie deutlich auch seine Müdigkeit ihm ansehen. Sein Haar stand etwas ab, es war nicht so gepflegt, wie man es von ihm gewohnt war. Unter seinen Augen war zudem ein dunkler Schatten erkennbar. Er musste sich die Nacht genauso gequält haben. Als er sich in eine ganz andere Richtung bewegte, als sie musste, wendete sie ihren Blick von ihm ab und begab sich unverzüglich in die Küche. Dort musste sie sehr aufpassen, dass sie sich nicht in irgendeiner Art verletzte. Die Müdigkeit drohte sie zu übermannen. Frische, kalte, kühle Luft. Das war es, was sie jetzt gebraucht hätte, doch in der Küche herrschte eine dicke, sauerstoffarme Luft, da alle mit Eile dabei waren, das Frühstück vorzubereiten. Nach einer qualvoll langen Zeit waren die Vorbereitungen endlich beendet und sie konnte die Küche verlassen, um selber etwas zu Essen. Hunger hatte sie kaum, aber der Luftwechsel tat ihr gut. Ihre Müdigkeit wich. Doch mit der weichenden Müdigkeit kamen ihre Gedanken an Chibitalia wieder. Dieses Wachstums Shinsei Romas war eigentlich nicht ungewöhnlich, ganz im Gegenteil. Sie alle hatten schon lange darauf gewartet, dass die Kinder wuchsen und Shinsei Roma hatte den Anfang gemacht. Bestimmt würden Chibitalia und Romano bald auch einen Schuss machen. Doch etwas störte sie. Shinsei Roma war zwar zurück gekommen, hatte sich aber nicht einmal nach Chibitalia erkundigt. Nicht mal einen verlegenen Blick mit dem er sich nach Chibitalia umsah, hatte sie an ihm gesehen. Das verwundete sie. Das war nicht der Junge gewesen, den sie vorher erlebt hatte. Die beiden waren vorher doch so unzertrennlich gewesen, auch wenn man es ihnen nicht direkt angesehen hatte. Das war schon komisch. Hatte das Wachstum seinen Charakter verändert? Ihr eigenes Wachstum in diesem Alter war schon lange her, aber dennoch konnte sie sich nicht erinnern, dass sie sich so verändert hatte. Ob sich die Anderen in ihrer Kindheit stark durch ihr Wachstum verändert hatte? Sie wusste es nicht mehr. Hatte sie sich dazu vielleicht etwas in ihren Tagebüchern vermerkt. Das musste sie jetzt wissen, es ließ ihr keine Ruhe. Nachdem sie ihr kleines Frühstück beendet hatte, wollte sie direkt nach oben in ihre Räumlichkeiten. Doch sie erreichte nicht ihre Kammer, denn auf einem der Flure entdeckte sie Chibitalia. Noch bevor diese sie entdeckt hatte, rief sie direkt laut nach Roderich, den sie eben noch ein paar Gänge weiter gesehen hatte und stütze sofort auf Chibitalia zu. Sie war so froh, dass sie wohl auf war. Sie redete auf die Kleine ohne Punkt und Komma ein, bis Roderich an ihre Seite trat und sie zu Recht wies. Danach unterbreitete er Chibitalia ein verlockendes Angebot, erst waschen und dann Frühstück, und ging dann auch schon wieder. Sie nahm Chibitalia sofort motiviert an ihre Hand, um sie in ihren Waschraum zu bringen, doch sie waren kaum ein paar Schritte gegangen, da blieb Chibitalia auch schon wieder stehen und ließ ihre Hand los. „Ich… . Ich… ich würde gerne alleine waschen. Ich mach auch nichts nass, versprochen!“ Das kam überraschend und sie verstand nicht warum, aber scheinbar musste sie diese Entscheidung Chibitalias akzeptieren. Es missfiel ihr, doch sie gab nach. Sie alle sollten jetzt wohl ein wenig Rücksicht auf sie nehmen. Ihn ihrem Zimmer angekommen ging Chibitalia direkt auf den Waschraum zu und schloss die Tür hinter sich. Sie selbst wollte neue, saubere Kleidung für Chibitalia besorgen. Wo sie sich wohl die Nacht versteckt hatte? Ihrer Kleidung nach zu urteilen, war es kein sehr sauberer Ort gewesen zu sein, also musste es irgendwo ein Ort sein, an dem niemand besonders häufig war. Naja das war eigentlich logisch, sonst hätten sie sie ja schon viel früher entdeckt. Aber wo genau war sie nur geblieben? Sie fand so spontan keinen Ort im Haus, denn sie für Möglich gehalten hätte. Mit neuer Kleidung kehrte sie zurück und legte diese vor die Tür. „Itaria? Ich hab neue Kleidung für dich. Ich leg sie vor die Tür, in Ordnung?“ Sie bekam jedoch keine Antwort zu hören, das beunruhigte sie doch ein wenig und fragte erneut nach: „Itaria? Ist alles in Ordnung mit dir?“ Diesmal antwortete sie. Beruhigt ging sie von der Tür wieder weg. Beruhigt stimmte eigentlich nicht. Ihre Gedanken waren zu ihrer Vermutung von Frühstück zurückgekehrt und sofort machte sie sich auch daran, das richtige Tagebuch zu suchen. Nach einem Augenblick der Suche, fand sie dann das entsprechende Tagebuch und setzte sich auf ihre Bettbank. Zielsicher fand sie die erste gesuchte Seite und auch die andern Seiten waren schnell gefunden. Doch sie gaben keine aufschlussreichen Informationen Preis. Jeder von ihnen hatte sich durch das Wachstum verändert, aber niemand so drastisch. Bei Gilbert hätte sie es sich ja gewünscht, dass er sich stark geändert hatte, aber leider hatte er sich genau in die falsche Richtung verändert. Aber auch diese Veränderung zog nicht gleich mit der Shinsei Romas. Es schien ihr, als sei sein Herz in den Jahren des Krieges versteinert wurden zu sein! Diesen Gedanken konnte sie jedoch nicht zu Ende verfolgen, denn hinter ihr erklang ein Geräusch. Sie drehte sich um und sah Chibitalia angezogen im Zimmer stehen. Sie war ein wenig darüber erschrocken, dass sie so in Gedanken versunken war, dass sie nicht mitbekommen hatte, dass Chibitalia aus dem Waschraum gekommen war. Das Tagebuch schloss sie augenblicklich, während sie zu Chibitalia sprach: „Oh, du bist ja fertig! Ich hab gar nicht mitbekommen, dass du aus dem Bad gekommen bist. Schleich dich doch nicht so an!“ Sie versuchte freundlich zu wirken, doch ihre Ergebnisse aus ihrem Tagebuch hatten sie tief erschüttert. Chibitalia wiedersprach ihr auch sofort, da sie ihr Unrecht getan hatte. Diese Tatsache, dass sie einem Kind einen Vorwurf machte, dessen Grund nicht bei diesem lag, erschrak sie doch ein wenig. Ihre Gedanken und neuen Erkenntnisse flogen ihr wild durch ihren Kopf. Sie seufzte und holte tief Luft, um wieder Klarheit zu bekommen. „Wie auch immer, lass uns jetzt runtergehen, du musst doch fast schon vor Hunger sterben, oder?“ Chibitalia hatte heute noch gar nichts gegessen, sie hatte sicher einen großen Hunger. Sie stand auf und ging zur Tür, dann winkte sie Chibitalia zu, ihr zu folgen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)