Change von Drachenengel (Ich wünschte, ich könnte noch einmal von vorne beginnen) ================================================================================ Kapitel 15: Exorzismus mal anders... ------------------------------------ Sorry... Gut ein Jahr wurde Change von mir auf Eis gelegt... mir sind einfach die Ideen ausgegangen... aber da ich jetzt Urlaub und Zeit zum Schreiben habe, möchte ich die FF endlich zuende führen... Es tut mir unendlich leid für diejenigen, die mit Spannung das neue Kapitel erwartet haben... aber jetzt ist es endlich geschafft... Ich hoffe es gefällt euch trotzdem. LG, Drachenengelchen Exorzismus mal anders Ich hatte mich in den Keller zurückgezogen… in dieser Gestalt war es mir ein Leichtes durch Wände zu gehen… ich brauchte Zeit zum Nachdenken. Was war nur schief gelaufen? Ich hatte doch den Zauberspruch gewissenhaft geprüft, sodass mir diesmal kein weiteres Mal ein Fehler unterlief… aber… anscheinend führte mein Zauberbuch ein Eigenleben und jetzt hatte ich den Salat. Wie sollte ich denn jetzt an Alfred herankommen? Der Kleine hatte selbst jetzt noch panische Angst vor Geistern… und als er sich gerade so verschreckt bei Francis versteckt hatte, da… tat es mir einfach nur weh ihn so zu sehen. Also hatte ich mich zurückgezogen, das war wohl für den Moment das Beste… So… tief durchatmen und die Situation zusammenfassen: mein Körper lag also oben im Bett, zwar ohne meinen Geist, aber er lebte… Alfred machte sich richtige Sorgen um ihn… und Francis kümmerte sich um ihn… Ich gebe es nicht gerne zu, aber… vorübergehend war der Kleine wirklich in guten Händen. Das hieß ich konnte mich auf die Suche machen, um diesem Spuk ein Ende zu bereiten. „Oh nein, mein Freund, das wirst du nicht!“ Ich blinzelte. Vor mir stand ein kleiner schwarzhaariger Junge mit fledermausähnlichen Flügeln, der mich frech anlächelte. Aber irgendwie hatte dieses Lächeln auch etwas von Ivan… und das Lächeln des Russen verhieß nichts Gutes… „Und wer bist du, Kleiner?“, fragte ich mit hochgezogenen Augenbrauen. Im nächsten Moment tippte er mich kurz an. „Deine Lebenszeit ist vorbei, Arthur Kirkland, nein, England…“, meinte der Kleine, „Und es wird Zeit dein Schicksal anzunehmen… im Jenseits…“ Was? „Aber…“ „Nichts da, du kommst mit mir!“ Er nahm meine Hand und im selben Moment schloss sich eine rote Blase um uns. Murphys Gesetz… ich verfluchte es in diesem Moment so sehr… ich wollte noch nicht gehen, es war doch noch nicht so spät… „ALFRED! ~~~~ Ich hielt es nicht aus… selbst der Kakao, den Francis für mich gemacht hatte, schmeckte mir nicht. „Mon Chére… du wirst doch nischt etwa krank?“, fragte er mich besorgt und fühlte meine Stirn. „Nein…“, murmelte ich leise und schob den Becher mit der dampfenden Flüssigkeit von mir weg. „Mon Petit… du machst dir Sorgen, nischt wa’r?“, fragte er mich und ich nickte. „Weißt du, Francis… ich… vermisse ihn richtig…“, begann ich leise, ich konnte einfach nicht mehr… mir wurde jetzt richtig bewusst, dass mir etwas Wichtiges fehlte und ich musste es mir von der Seele reden. Im Moment war es mir sogar egal, dass ich Francis mein Herz ausschüttete, was Helden wie ich normalerweise ja nicht taten. Aber… ich war momentan kein Held… ich war nur ein kleiner Junge, der sich nicht einmal selbst helfen konnte. „Ich brauche ihn… ich brauche seine Widerworte, wenn ich wieder eine für ihn dumme Idee habe… weil er sich doch eigentlich immer um mich sorgt… ich brauche sein schreckliches Essen… weil es für mich einmal Zuhause bedeutete… ich brauche ihn, damit er mich vor Geistern beschützt… ich… ich brauche ihn so sehr!“ Ich weinte wie ein kleines Kind, Tränen kullerten über meine Wangen, ich konnte nicht aufhören zu weinen. Es war doch die Wahrheit, die da aus meinem Mund kam… zu lange hatte ich sie unter Verschluss gehalten… Doch dann wurde ich plötzlich vom Stuhl gezerrt und fand mich auf Francis‘ Schoß wieder. Mit großen Augen sah ich zu ihm auf, schniefte und schluchzte weiterhin. „Mon amour… wenn Arthür das ge’ört ‘ätte, ‘ätte er bestimmt auch geweint…“, meinte der Franzose mit einem seligen Lächeln auf den Lippen. Was? „Aber… ich will nicht, dass er weint!“, rief ich bestürzt aus und plötzlich spürte ich einen Finger auf meinen Lippen. „Das weiß isch, mon Chére. Du willst, dass er glücklisch ist… dass er disch anlächelt… dass er dein petit ‘erz zum Klopfen bringt…“ Da hatte dieser Franzose mir doch wirklich aus dem Herzen gesprochen – beängstigend. „Hah, l’amour ist so etwas Schönes…“, schwärmte er, sah mich dann aber ernst an, „Sag mal… willst du ihm das denn irgendwann auch sagen?“ Uh… au weia, das war eben das Problem… wie sollte ich Arthur das nur sagen? Ich wollte auf keinen Fall zu ihm angekrochen kommen, oh nein… so tief würde ich nicht fallen! Nein… ich bließ die Wangen auf und schwieg. Francis seufzte. „Oh je… da ‘ast du ja diesen dämlischen Stolz auch von Arthür... und davon viel su viel…“ Ich wollte schon protestieren, als plötzlich… „ALFRED!“ Mir blieb fast das Herz stehen, als ich diesen Ruf vernahm. Panisch war ich von Francis‘ Schoß gesprungen. „Arthur… irgendwas ist mit ihm!“, rief ich und sprintete nach oben. Ich riss die Tür zu seinem Zimmer auf und erschrak zutiefst, Arthur lag schwer atmend im Bett, schnappte nach Luft. Oh nein… sofort saß ich an seiner Seite. „Arthur… Arthur, hörst du mich?“ Schon wieder kamen mir die Tränen. „Wach auf, reiß dich zusammen!“ Immerhin war Arthur England… ein kleines, aber zähes Land, das immer wieder aufstand, egal wie schwere Verluste es hinnehmen musste. „Mon dieu…“ Francis war mir gefolgt und starrte ebenso geschockt wie ich auf Arthur, der um sein Leben zu kämpfen schien… ~~~ Als ich meine Augen wieder öffnete, befand ich mich in einer seltsamen Welt, alles war von dichtem weißen Nebel umgeben. Und gleichzeitig spürte ich, dass ich mich immer mehr von meiner Welt entfernte. Das bedeutete meine Chancen wieder zurückzukehren, schwanden mit jeder Sekunde, die verstrich… „Keine Sorge… dir wird nichts passieren…“ Der Junge mit seinem Lächeln wurde mir immer unheimlicher. Er wirkte lieb und nett, aber sein Lächeln war erschreckend… „Deimos! Hör auf diese Seele zu verschrecken!“ Eine Mädchenstimme erklang und schon wurde alles in orangerotes Licht getaucht. „Eos… sei nicht so gemein…“, schmollte der Junge, der wohl Deimos hieß. Vor mir stand nun ein Mädchen in einem sonnengelben Kleid, mit roten Haaren, die der Morgensonne Konkurrenz machten. Weiße Schwingen waren gespannt und ihr zunächst strenger Blick wandelte sich in ein Lächeln als sie mich sah. „Verzeih… aber dieser kleine Wildfang von einem Dämon wollte deine Seele verschlingen…“ Na wunderbar... dachte ich mir. Als würde mir nichts schlimmeres blühen. Deimos schmollte und erinnerte mich ein wenig an den kleinen Alfred, wenn er seinen Willen nicht bekam. Alfred… „Sag mir… was habt ihr mit mir vor?“, fragte ich, ich wollte das alles nicht glauben. Der Engel, Eos, lächelte mich an. „Du… kommst ins Fegefeuer, Arthur… deine Seele wird gereinigt, alle Erinnerungen und Erlebnisse werden ausgelöscht und du wirst wieder in die Welt hineingeboren… als anderer Mensch…“, verkündete sie mir und meine Gesichtszüge entgleisten. Ich… würde alles vergessen? Jeden Streit mit Francis… oder Alfred… meine Piratenzeit… meine Zeit als großer Bruder… meine Kindheit… meine Feen und Elfen… Kiku… all das sollte jetzt Geschichte sein? Nein, das wollte ich nicht… „Nun komm schon…“ Sie nahm meine Hand und flog mit mir gen Himmel, Deimos im Schlepptau und meine Hoffnung, doch noch aus der Affäre gezogen zu werden, schwand mehr und mehr… ~~~~ „Wir müssen doch etwas tun…“ Francis fühlte Arthurs Puls, er hatte sich ein wenig beruhigt, aber schnappte immer noch nach Luft und ich war trotzdem noch angespannt. „Chérie, isch weiß nischt, was mit ihm passiert ist…“ Der Franzose war genau so ratlos wie ich. Denn wann kam es denn schon vor, dass ein Land krank wurde… Doch ich wollte nicht aufgeben, es musste doch einen Weg geben, es musste! Vielleicht war ich wirklich stur, aber… ich wollte um Arthur kämpfen bis zum bitteren Ende. Und Francis musterte mich nachdenklich. „Dieses Feuer in deinen Augen… du willst also wirklisch noch kämpfen?“, fragte er mich mit ungewöhnlich ernster Miene, anscheinend machte er sich auch wirklich Sorgen um Arthur, auch wenn sie immer stritten… irgendwie waren sie ja schon Freunde… „Komm, setz disch su ihm… er braucht disch jetzt…“ Er hob mich hoch und setzte mich auf seinem Bauch ab. Nachdenklich lauschte ich seinem Herzschlag. Ich hörte ihn… gut… Dann hob ich meinen Kopf und sah ihm ins Gesicht. Er war so blass… vorsichtig strich ich über seine Wange und erschrak: eine Träne fand den Weg aus seinen Augen… Nein! Ich schüttelte den Kopf, mir kamen auch wieder die Tränen. „Bitte nicht…“ Als diese Worte über meine Lippen kam, stach mir etwas ins Auge… die Kette um Arthurs Hals… mit einem Weißkopfseeadler als Anhänger… Hatte er die schon immer? Doch dieses Ding zog mich wie magisch an. Schützend legte ich meine Hände um den Anhänger. Das war mein Nationaltier… ich glaubte zwar nicht an Magie, aber… an Wunder schon… „Bitte… my Eagle… please… save Arthur… ich wünsche es mir von ganzem Herzen… bitte… rette ihn… bring ihn wieder zurück…“, murmelte ich und sackte schluchzend auf seiner Brust zusammen… ~~ „Das ist…“ Ich starrte in die weißen Flammen, die mir entgegenschlugen. „Das Fegefeuer…“, verkündete Eos und sah mich ernst an. „Es ist ein reinigendes Feuer, das deine Seele von allen Sünden befreit… es wird schmerzhaft sein bis deine Seele gereinigt wird…“ Deimos sah mich grinsend an. „Angst?“ Wieder dieses Lächeln. „Vergiss es, Kleiner…“, meinte ich kühl und der Kleine schmollte wieder. Und da sollte ich rein? Das war ja nicht besonders einladend… „Arthur, es ist vorbei…“ Sie beide stießen mich in die Flammen und gleich bei der ersten Berührung schrie ich auf, kniff die Augen zu. Verdammt, es fühlte sich an als würde man mir das Herz aus der Brust reißen… Doch dann war es plötzlich vorbei… ich öffnete meine Augen. Die Flammen waren verschwunden und ich… saß auf dem Rücken eines riesigen Weißkopfseeadlers… „Anscheinend ist deine Zeit doch noch nicht abgelaufen…“, kam es von Deimos… ich konnte sie in weiter Entfernung erkennen… Wärme schlug mir entgegen… ~Du musst zurück… du wirst schon… erwartet…~, kam es plötzlich von dem Adler, ehe ich das Bewusstsein verlor… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)