Schüleraustausch oder wie man böse Jungs um den Finger wickelt von Chibi_Isa (RikuXSora) ================================================================================ Kapitel 63: Im Wald ------------------- Kapitel 60: Im Wald „Nix zu machen“, erkläre ich Sora und er zieht ne Schnute. „Hast du es mit dem Argument versucht, dass ich es ohne dich niemals so lange aushalte?“, fragt Sora. „Nee, aber ich glaube kaum, dass das etwas genützt hätte. Ich geh hoch und putz Zähne, kommst du mit?“, will ich wissen. Sora nickt, Axel, Roxas, Shingo und Jake schließen sich uns an, während sich Naminé und Kairi diesmal um den Tisch kümmern. „Voll doof, dass du wieder mit der dummen Pute zusammen sein musst“, findet Roxas. „So schlimm wird’s ja jetzt nicht werden. Ich kann mich doch wehren und ich glaube nach der Aktion von gestern hat sie eh erstmal genug“, mache ich mir selber Hoffnungen. Aber Moment mal, warum mach ich mir überhaupt Gedanken. Sie ist nur ein dummes, kleines Mädchen, also bitte, davor sollte ich nun wirklich keine Angst haben. „Wir hoffen alle für dich“, erklärt Axel, ehe wir Zähne putzen und unsere Betten machen. Danach gehen wir wieder nach unten und finden uns in unseren Gruppen zusammen. Juhu, jeder ignoriert mich wieder. Ach, ich freu mich total. Ha, ha, guter Witz. Ich hasse es, schon jetzt und wir sind noch nicht mal losgelaufen. Als die Lehrer dann kommen verkünden sie die Planung für den heutigen Tag. Jede Gruppe bekommt den ersten Teil einer Landkarte mit der eingezeichneten Route und einen Kompass. Auf der Landkarte sieht man, wo man den zweiten Teil findet, worauf auch das Ziel eingezeichnet ist. Um den zweiten Teil zu finden, muss man außerdem noch irgendeine Aufgabe bewältigen. Und um es noch spannender zu machen, startet jede Gruppe von einem anderen Standpunkt. Ich kann mir schon jetzt vorstellen wie das wird. Claire und ihr Klan werden die Führung übernehmen und die anderen zwei Jungs und ich, werden ihr folgen müssen, ob wir nun wollen oder nicht. Hier in diesem Wald finde ich mich niemals alleine zurecht. Schließlich werden wir von den Lehrern zu unserem Startpunkt geführt und es ist wirklich so, wie ich es mir gedacht habe. Claire reißt sich sofort die Karte unter den Nagel und dirigiert. „Sicher, dass du die Karte auch lesen kannst?“, frage ich. „Ja, kann ich und jetzt halt die Klappe, wenn du nicht willst, dass ich dich im Wald zurücklasse“, antwortet sie, aber ich kann nur grinsen. „Im Gegensatz zu dir, wäre ich eine Bereicherung“, gebe ich zurück und stapfe hinter ihr und Thomas her. Vielleicht sollte ich das Ganze als eine Art Scherz sehen und mir einen Spaß daraus machen, dass Claire mich nicht ab kann. Ja, das wäre ne Möglichkeit. Wir gehen unter Claires Führung immer tiefer in den Wald, bis wir zu einer Weggabelung kommen. Ich linse über ihre Schulter auf die Karte, wir müssen links ganz eindeutig. „Hier gehen wir rechts“, erklärt meine beste Freundin doch prompt falsch. „Bist du blind oder einfach nur blöd? Auf der Karte ist links ein Pfeil eingezeichnet“, muss ich mich einfach einmischen. Ich will mich auf keinen Fall hier verlaufen und mehr Zeit mit ihr verbringen müssen, als nötig. „Halt die Klappe, du Schwuchtel. Sie führt uns, also mach was sie sagt“, verlangt Thomas. „Du hast sie ja nich alle. Willst du, dass wir uns verlaufen? Guck doch auf die verdammte Karte. Rechts ist der falsche Weg“, erwidere ich stocksauer. Nur weil er seine Hormone nich im Griff hat und bei nem knappen Outfit sein Verstand aussetzt, lasse ich mich bestimmt nicht unterbuttern. „Wir gehen rechts und basta“, setzt sich Claire durch und die versammelte Mannschaft folgt ihr. Na super, ich kann jetzt nicht links gehen, sonst verirre ich mich nur, weil ich danach nicht mehr weiter weiß. Murrend laufe ich den anderen hinterher. Ich kann es echt nicht fassen, wir kommen ne halbe Stunde später wieder an der Weggabelung heraus, da wir ständig rechts laufen. Bekanntlich läuft man dann im Kreis, aber nich bei Claire. Sie macht ja alles richtig und ich bin nur die dumme, kleine Schwuchtel. Wir laufen diesmal übrigens nach links, aber danach wird es mindestens genauso schlimm. Sie kann ihre Führung einfach nicht abgeben und mal auf jemanden hören, der es besser weiß. Ich könnte ausflippen, zünde mir irgendwann aus lauter Frust ne Zigarette an. „Mach das Ding aus, sonst sag ich es dem Lehrer“, droht Claire sofort als sie es sieht. „Mach doch, am Besten sagst du gleich noch, dass ich dich diesmal ganz vergewaltigt habe“, gebe ich zurück. „Du bist so was von geliefert“, findet sie und stellt sich vor mich. Was solln das jetzt? Aufstand der dummen Blonden? „Fick dich doch, kleine, blöde Schlampe“, erwidere ich und blase ihr den Rauch meiner Zigarette mitten ins Gesicht. „Hey, hör auf damit“, ist Thomas sofort zur Stelle und will mich schubsen, aber da hat er die Rechnung ohne mich gemacht. Ich weiche aus und er fällt auf den Waldboden. „Och, muss der kleine Thommy noch mal in den Kindergarten und Laufen lernen?“, frage ich belustigt und ich meine ein Lächeln auf den Lippen der anderen beiden Jungs der Gruppe zu erkennen, die bisher noch nichts gesagt haben. Ja, die zwei können ihn auch nicht leiden. Erfolg Nummer eins. „Das machst du nicht noch mal“, rappelt Thomas sich wieder auf und will erneut versuchen irgendwas gegen mich auszurichten, aber Justine hält ihn zurück. „Mach dir an dem doch nich die Finger schmutzig. Er ist das gar nicht wert“, erklärt sie und Thomas kuscht tatsächlich. „Oh, wie süß. Das kleine Baby gehorcht sofort“, kommentiere ich das Ganze und nehme einen entspannten Zug. Keiner sagt mehr etwas, dafür laufen wir wieder weiter. Claire hat immer noch das Kommando. Ich rauche zu Ende und bilde den Schluss der Gruppe. Vor mir laufen Thomas und Justine, davor die anderen beiden Jungs und davor Claire. Nach einiger Zeit kommen wir an eine Brücke. Sie führt über einen Bach, es ist jetzt kein großer, der uns mitreißen könnte, aber trotzdem sieht die Brücke nicht gerade sehr stabil aus. Ich möchte nich unbedingt im Wasser landen. „Da müssen wir drüber“, erklärt Claire und geht ohne groß nachzudenken hinüber. Sie kommt völlig heil drüben an und auch die beiden Jungs sind schnell drüben Justine braucht etwas länger. Anscheinend hab ich mich geirrt und die Brücke ist ganz normal, aber sieht nur etwas baufällig aus. Nun geht Thomas und ich hinter ihm. Die Brücke ächzt und knarrt, aber sie hält. Dachte ich jedenfalls. Wir sind schon fast drüben, als Thomas auf das nächste Brett tritt und es bricht. Er ist am Fallen, doch ich halte ihn fest. Ich weiß zwar nicht warum, aber ich möchte nicht, dass er sich verletzt oder so. Nicht dass noch irgendwas Schlimmeres passiert. Jetzt habe ich meine Arme fest um seine Taille geschlungen und ziehe ihn zurück, sodass das zerbrochene Brett vor uns liegt. Er schaut mir eine Weile in die Augen bis… „LASS MICH SOFORT LOS, DU SCHWUCHTEL!“, schreit er mir entgegen und schubst mich mit einer Wucht nach hinten, dass ich wieder von der Brücke herunterstolpere und mit meinem Knöchel auf einen Stein falle. Ich lasse einen Schmerzenlaut los. Das tut so weh. Kann ja auch nur mir passieren. Ich schaue mir den Knöchel an, er ist bestimmt verstaucht oder geprellt oder so was. „Wasn jetzt mit dir? Wird’s bald?“, höre ich Claire von der anderen Seite des Baches. Bitte? Ihr idiotischer Freund schubst mich, obwohl ich ihm geholfen habe und dann kommt so was? Das ist doch wohl die Höhe. „Mein Knöchel ist verletzt“, rufe ich zurück und stehe auf, doch als ich den Fuß aufsetze spüre ich den Schmerz und ziehe ihn schnell wieder hoch. Na toll. „Ich kann nicht weiter, ihr müsst mich stützen“, verlange ich das Unglaubliche. „Nee, wir holen Hilfe. Geh einfach nicht weg“, gibt Claire zurück. WAS?! Die können mich doch hier nicht alleine lassen. Doch bevor ich noch reagieren kann, sind sie im Wald verschwunden. Die spinnen doch, ich kann hier nicht warten. Was mache ich denn wenn irgendwas kommt? Ein Bär oder so? Soll ich mich fressen lassen oder was? BLÖD, blöd, blöd, das ist das Ganze einfach nur. Wütend stampfe ich auf und merke zu spät, dass es mein verletzter Fuß ist. Vor Schmerz verziehe ich das Gesicht. Jetzt tut es noch mehr weh. Verdammt, warum konnte ich nicht mit netten Menschen in die Gruppe kommen? Stattdessen bin ich diesen Möchtegerns ausgeliefert. Seufzend setze ich mich an einen Baum und schaue mir den Knöchel noch mal an. Vielleicht kann ich ihn kühlen, ja, das wäre ne Idee. Meine Coladose ist doch bestimmt noch ein bisschen kühl. Schnell packe ich sie aus und halte sie an den Knöchel. Es ist zwar nicht mehr viel, trotzdem tut es gut. Ich will die Dose gerade trinken, als ich Schritte höre. Vielleicht sollte ich sie aufheben, als Wurfgeschoss gegen die Bären. Aber es ist gar nicht nötig, die Schritte kamen nicht von einem Bären, stattdessen kommen die beiden Jungs aus meiner Gruppe aus dem Wald und zu mir über die Brücke. „Hey, wir sind hier um dich abzuholen“, erklärt der eine. Er hat hellbraune, kurze Haare und eine Brille. „Abholen? Und Eure Majestät?“, frage ich. „Is sie nich. Die kann uns jetzt gestohlen bleiben. Sie kann nich einfach jemanden zurücklassen. Dir hätte sonst was passieren können“, gibt der andere zurück. Er hat schwarze, längere Haare, die sich an den Seiten locken. „Komm, wir helfen dir hoch“, halten sie mir dann ihre Hände hin, die ich dankend ergreife. Sie unterstützen mich auch beim Laufen und so gehen wir über die Brücke. „Wisst ihr denn wo es hingeht?“, frage ich, als wir auf der anderen Seite sind. „Ja, Yuri hat ein gutes Gedächtnis und ich kenne den Wald hier wie meine Westentasche“, erklärt der Brillenträger. „Gut, wie heißt du?“, möchte ich wissen. „Maurice“, stellt er sich vor und ich nicke nur, während wir weiter laufen. „Habt ihr eigentlich keine Angst, dass Claire euch jetzt das Leben schwer macht?“, frage ich. „Na ja, ein bisschen vielleicht, aber wir finden es unverantwortlich, dass sie einen Menschen einfach zurücklässt. Und das nur weil du anders bist und ihr nicht in den Kram passt“, antwortet Yuri. „Und euch passt es in den Kram?“, frage ich. Ich meine, die beiden haben bisher auch kein Wort mit mir geredet, dass sie plötzlich so nett sind, finde ich zwar cool, aber gleichzeitig auch etwas merkwürdig. Sie nicken beide und grinsen echt komisch dabei. Was hat das nun wieder zu bedeuten. „Wir sind selbst seit zwei Jahren zusammen“, klärt Maurice mich auf. „Was? Das is nich wahr, oder?“, frage ich. Ich dachte immer an Soras Schule und in seiner Klasse denkt man gar nicht daran auf Jungs zu stehen. „Doch, klar. Wir waren nur nie so mutig wie Roxas und Sora um es zuzugeben“, erklärt Yuri. „Wie wärs, wenn ihr es jetzt tut? Ich bin immer offen für solche Aktionen“, entgegne ich freudig und voller Tatendrang. Claires blödes Gesicht wenn die beiden sich küssen, möchte ich nur zu gerne sehen. Ich möchte sehen, wie sich ihre Augen vor Erstaunen weiten und sie es nicht fassen kann. „Dachten wir uns schon, deshalb lass dich überraschen“, erklärt Maurice grinsend und ich bin mir schon jetzt sicher, dass diese Aktion voll reinhaut. „Sagt mal, wie kann es eigentlich sein, dass ihr alle so vor einem kleinen, blöden Gör kuscht? Hat das wieder was mit eurer Cliquenbildung zu tun?“, frage ich dann. „Ja, so kann man es sagen. Maurice und ich, wir haben nie irgendwo dazu gehört. Vielleicht haben wir uns so gefunden, aber is ja auch egal. Claire jedenfalls war schon immer eines der angesagten Kinder. Sie war die, die man auf seinem Geburtstag haben musste, damit auch die anderen kommen. Sie war die, mit der jeder bei Projekten zusammenarbeiten wollte. Sie war diejenige, die sich vor Einladungen zu Bällen nicht retten konnte“, erzählt Yuri und ich verdrehe die Augen. „Welcher normale Typ will denn mit der tanzen? Da wird man hundert prozentig schwul danach“, bin ich mir sicher und die beiden kichern, als wir an eine Weggabelung kommen, wo sie zielsicher nach links abbiegen. „Gibt es eigentlich bald mal so nen Ball?“, hoffe ich auf eine Möglichkeit Sora mal so richtig auszuführen und die anderen dumm aus der Wäsche schauen zu lassen. „Na ja, schon, aber da seid ihr nicht mehr hier“, klärt Maurice mich auf. Mist, es wäre bestimmt total cool gewesen mit Sora auf nem Ball zu tanzen. „Schade, aber was anderes. Wenn ihr schon so lange zusammen seid, habt ihrs doch bestimmt schon getrieben. He? Erzählt mal, wer is was und so weiter und sofort“, bin ich neugierig. Rein vom Äußerlichen her, würde ich Maurice in die Ukeschublade stecken und Yuri ganz eindeutig zum Seme machen. Aber man weiß ja nie. „Wen fragst du denn da so unverschämt nach ihrem Sexualleben? Kannst du eigentlich auch noch an was anderes denken, wenn du alleine bist?“, fragt plötzlich eine bekannte Stimme und ich drehe mich überrascht um. Sora und Shingo kommen auf uns zu, hinter ihnen ihre Gruppe. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)