Mein Lied für Dich von lausi (Eine Haruka x Michiru fanfic) ================================================================================ Kapitel 7: ----------- Michiru seufzte erleichtert auf, als die Schulglocke das Ende der Stunde verkündete. Sie packte müde ihre Bücher in die Tasche, als sich Elza schwungvoll auf den Tisch setzte. „Sag bloß, du bist schon erschöpft?“ „Ich fand die Stunde nur nicht wirklich interessant.“ „Verstehe. Oder war sie nur nicht interessant, weil ein gewisser Blonder nicht im Raum saß und ihr euch keine schmachtenden Blicke zuwerfen konntet?“ Die Türkishaarige sah sie streng an und meinte: „Ich hab ihn heute noch nicht gesehen, aber soviel ich weiß, haben wir den nächsten Kurs gemeinsam.“ „Oho. Aber nicht, dass ihr übereinander herfallt.“ „Elza, schrei das nicht so rum. Muss ja nicht jeder gleich wissen, dass ich ihn außerhalb der Schule sehe. Zudem ist da nicht so viel wie du denkst.“ „Und als ich bei dir war hast du mich mit den Herzchen aus deinen Augen beinahe erschossen. Ich bitte dich. Sag es wie du willst, aber für mich steht fest, du hast dich in Haruka Tenoh verknall.“ Den letzten Satz hatte die Rothaarige beinahe herausgeschrien und Michiru war so dankbar, dass ihre Klassenkameraden schon gegangen waren. Sie war aufgesprungen und hielt ihrer Freundin die Hand auf den Mund. „Schhhh! Bist du Wahnsinnig?! Was wenn dich jemand gehört hat?“ „Was gehört hat?“ Die Geigerin versteifte sich augenblicklich und ließ von Elza ab, als sie eine dunkle, sanfte Stimme vernahm. Michiru schloss kurz die Augen, als sie einen warmen Atem auf ihrer Haut spürte. Dieses Gefühl ließ aus ihren Beinen Pudding werden und sie glaubte in Ohnmacht zu fallen, als sie hart gegen die Schulter geboxt wurde: „Hey Michiru, willst du Haruka nicht antworten?“ Mit einem letzten „Ich-kill-Dich-wenn-du-nicht-sofort-still-bist-Blick in Richtung Elza, drehte sie sich um und versank sofort in diesen wunderschönen, blau-grünen Augen. Die Türkishaarige holte geräuschvoll Luft, was ihrem Gegenüber ein selbstsicheres Lächeln entlockte. „Also? Ich warte? Wer von den Mädels steht auf mich?“ Michirus Gesichtsfarbe wechselte von einem zarten rosa in ein tiefes dunkelrot. Sie wusste nicht was sie antworten sollte und die Nähe zu Haruka förderte nicht unbedingt ihre Gehirnfunktionen. „Ähm…also…ich…“ „Du?“ Die Augen des Blonden funkelten schelmisch und er hob seine Hand an. Mit den Fingerspitzen fuhr er ihr über die Wange und wie schon beim letzten Mal, hinterließ seine Berührung ein Kribbeln. Erst da bemerkte sie, was sie soeben gesagt hatte und winkte abwehrend. „Nein, so war das nicht gemeint. Wir hatten von jemanden ganz anderes geredet.“ „Heißt das, da ist ein Anderer in deinen Gedanken? Neben mir, versteht sich.“ „Was? Nein, du verstehst da was falsch. Wir haben von einer…Klassenkameradin gesprochen.“ „Wirklich? Und wer ist sie?“ „Sag ich dir nicht. Der Gefühlshaushalt eines Mädchens geht dich als Junge nichts an.“ Der Blonde entfernte sich ein wenig und blickte Michiru komisch an. Sie wollte schon fragen, was los sei, als sie plötzlich von der Tür ein aufgeregter Quietscher kam. Alle Drei drehten sich um und erblickten eine Gruppe von jüngeren Mädchen. Sie alle zeigten nervös auf Haruka und als dieser ihnen zuwinkte, rannten sie kichernd davon. „Ich schein ja wirklich Eindruck auf euch zu machen.“ Er wandte sich wieder zu den zwei Mädchen und meinte: „Sag mal Michiru, hast du für morgen schon etwas vor?“ „Ich? Ähm, nun eigentlich muss ich für die Schule lernen.“ „Was hältst du davon, wenn ich zu dir komm und wir gemeinsam lernen? Wann wäre es dir recht?“ „Ich… Nach der Schule.“ „Ich muss davor noch was erledigen, aber was hältst du von 5 Uhr?“ „Okay.“ Kam es von dem Mädchen, welches jetzt leicht nickte. „Gut, ich weiß ja wo du wohnst. Vielleicht kann ich dir ja ein wenig helfen. Mit was auch immer.“ Er zwinkerte und ging zu seinem Platz. Elza, die die Szene genauestens beobachtet hatte, packte Michiru jetzt am Arm und zog sie aus dem Klassenzimmer. „ Jetzt sag bitte nicht, zwischen euch läuft nichts. Du bist eine sehr gute Schülerin. Seit wann brauchst du jemanden, der mit dir Vokabeln büffelt?“ „Ich hab nie behauptet, dass ich Hilfe brauche. Außerdem hat er sich selbst eingeladen. Und wenn du mich bitte entschuldigst, ich geh wieder in Zimmer rein. Haruka wird sich auch seinen Teil denken.“ Die türkishaarige ließ ihre Freundin auf den Gang stehen uns setzte sich auf ihren Platz vor Haruka. Dieser blickte von seinem Buch auf, als sie eintrat und lächelte. Es war nicht dieses Aufreißer-lächeln, welches er noch vor wenigen Momenten präsentiert hatte, sondern eines, welches ihr zeigte, dass er sie mochte. Es war sanft und seine Augen strahlten unglaubliche Wärme aus, was in Michiru den Wunsch weckte sich in seine Arme zu werfen und ihn zu bitten, sie nie mehr loszulassen. Leider zerplatze diese Vorstellung wie eine Seifenblase, als der Rest der Klasse eintrudelte. Die Mädchen warfen Haruka bewundernde Blicke zu und auch die Jungs schienen Stolz darauf, ihr neues „Vorbild“ in Sachen Mädchenabschleppen in ihrer Klasse zu haben. Alle bis auf einer. Michiru blickte zu Boden, als er den Raum betrat, einen Arm lässig um die Schulter seiner Freundin gelegt und mit selbstsicheren Schritt und einem arroganten Grinsen im Gesicht. Die Rede war von ihrem Ex-Freund, der sie nicht eines Blickes würdigte. Eine Reihe hinter der Geigerin beobachtet Haruka die Szene mit wachsendem Unmut. Der Kerl, der gerade reingekommen war musste sie schwer verletzt haben, denn sie blickte traurig auf die Tischplatte und vermied jeden Augenkontakt mit ihm. Wut stieg in der Blonden auf und richtete sich gegen den Unbekannten. Sie kannte ihn zwar nicht, doch das ihre Michiru so verletzt aussah, war Grund genug. Die Sportlerin schüttelte den Kopf um diesen Gedanken los zu werden, bereute es jedoch sofort, denn der Lehrer fragte ihn mit strengen Blick: „Mr. Tenoh, es scheint, als ob sie eine bessere Lösung haben als ich. Wollen Sie sie nicht den Rest von uns an ihrer Intelligenz teilhaben lassen?“ „Ich… Nein Sir. Es war nicht wegen ihrer Lösung. Ich stimme in ihr mit Ihnen überein. Ich war bloß in Gedanken wo ganz anders.“ „Ach, sie denken sie haben es nicht nötig dem Unterricht zu folgen? Dann können sie ja für den Rest der Stunde draußen warten.“ Der Lehrer zeigte wütend auf die Tür. Haruka seufzte, packte ihre Sachen zusammen und verließ das Klassenzimmer. Sie schloss die Tür hinter sich und ging zum gegenüberliegenden Fenster. So verharrte sie bis die Schulglocke läutete und die Schüler in die nächste Stunde wechselten. Die Blonde wartete an der Wand gelehnt auf Michiru und als diese erschien fragte sie: „Du hast doch jetzt Sport? Würde es dir was ausmachen, wenn ich dich begleite?“ Die Türkishaarige sah sie erst verwundert an, nickte dann aber. Haruka griff nach Michirus Tasche, sodass diese nur ihren Violinen-koffer tragen musste. Diese Geste blieb keinen der umstehenden Mädchen unbemerkt und auch der Ex-Freund der Geigerin blickte den Beiden nach. Es kratzte an seinem Ego, dass Michiru ihn so schnell ersetzt hatte. Er winkte einen der Jungen zu sich und fragte: „Wer ist dieser Kerl?“ „Das ist Haruka Tenoh. Er hat Michiru vor ein paar Tagen aus dem Kanal gezogen. Ohne seine Hilfe wär sie wahrscheinlich ertrunken.“ „Verstehe.“ Meinte der Andere nur und wandte sich dann ab. Zur gleichen Zeit gingen die Türkishaarige und Haruka schweigend nebeneinander her. Der Blonden brannten Unmengen von Fragen auf der Zunge, doch sie wollte Michiru nicht bedrängen. Diese schien die geistige Abwesenheit der Sportlerin bemerkt zu haben, denn sie fragte: „Was geht dir durch den Kopf?“ „Ein paar Dinge, aber es nicht so wichtig.“ „Wenn du meinst. Ich dagegen finde es wichtig über seine Sorgen zu sprechen.“ „Wenn ich dir all meine Sorgen erzählen würde, wären wir bis Weihnachten nicht fertig.“ Die Blonde lächelte und Michiru wusste, dass damit das Thema beendet war, zumindest fürs erste. Nach einer Weile setzte die Türkishaarige erneut zu einem Gespräch an: „Haruka, ich hab auf der Heimfahrt vom Konzert ein Plakat gesehen.“ „Und?“ Die Geigerin wollte schon ansetzten als ihr ein Gedanke kam „Nun…es war ein …ähm…ein Werbeplakat für ein Musikmuseum. Da du dich anscheinend für Musik interessierst und du Neu in der Stadt bist, dachte ich, ich schlag dir was vor, was du unternehmen könntest.“ „Warst du schon mal drin?“ fragte er und sah sie an. „Nein, es hat sich noch nicht ergeben.“ „Wenn du Zeit hast könnten wir es gemeinsam besuchen.“ Michiru blieb abrupt stehen und wandte sich zu ihrem Begleiter. Zu ihrer Überraschung war sein Gesichtsausdruck ernst und nicht wie sie erwartet hatte von einem verführerischen Lächeln geziert. Auch er blieb jetzt stehen und meinte: „Was? Hat es dir die Sprache verschlagen?“ „Nun, ich hätte nicht damit gerechnet. Ich dachte, dass du mich nach dem ganzen Ärger, den ich verursacht hab loswerden willst.“ „Quatsch. Ich hab dich ja auch gefragt, ob wir uns morgen treffen wollen.“Haruka lächelte sie an und wollte schon wieder losgehen, als Michiru ihn am Ärmel packte und ihn aufhielt. Er sah sie fragend an. „Ja?“ „Warum gibst du dich mit mir ab? Du könntest jedes Mädchen hier an der Schule haben, aber du scheinst dich für keine zu interessieren.“ Haruka seufzte und fuhr sich durchs Haar. „Na ja. Weißt du, es ist nicht so leicht wie es auf dem ersten Blick erscheint.“ „Wegen deiner Karriere?“ Die Worte hatten ihren Mund eher verlassen, als sie nachgedacht hatte. Jetzt blickte sie den Blonden vorsichtig an, der aber nur stirnrunzelnd zu Boden sah. Dann hob er den Kopf und als er zur einer Antwort ansetzte, kam diese nur langsam, so als ob er jedes einzelne Wort mit Bedacht äußerte: „Nun, es ist sicher einer der Gründe, aber mit meinem Beruf hat es nicht wirklich etwas zu tun.“ „Nicht? Mit was dann?“ Haruka wollte etwas erwidern, als sie hinter sich jemanden ihre Namen rufen hörte. Sie drehten sich um und sahen Elza auf sich zu rennen. „Hey, wartet ihr zwei.“ Innerlich stöhnte die junge Geigerin auf. Ihre Freundin hatte ein echt schlechtes Timing. Diese kam jetzt schlitternd neben ihnen zum stehen und hackte sich bei ihrer Freundin ein. „Wie kannst du ich alleine stehen lassen?“ „Tut mir leid, ich dachte nur ich würde schon mal mit HARUKA vorgehen.“ Die türkishaarige betonte den Namen besonders, damit die Läuferin ihren Fehler bemerkte. Leider schien heute nicht Elza´s feinfühliger Tag zu sein, denn sie rief: „Heißt das, dass ihr beide absichtlich alleine sein wolltet?“ Eine Ader an der Stirn der Geigerin begann heftig zu pulsieren und der Tonfall wurde noch frostiger. „Elza, kann ich dich kurz sprechen?“ „Wieso, Michiru?“ Die Sprinterin sah ihre Freundin fragend an, bis diese sie am Arm in die Mädchentoilette zog. Haruka hatte das alles mit einem amüsierten Grinsen beobachtet und rief ihnen nach, dass sie schon einmal vorgehen würde. „Michiru, du tust mir weh. Warum ziehst du so?“ „Warum ich so ziehe? Machst du Witze? Mit deinem Taktgefühl und der Sensibilität eines Neandertalers für warnende Schwingungen in meiner Stimme muss ich das ja. Warum hast du Haruka nicht gleich ein Plakat gezeigt, wo draufsteht, dass ich ihn süß finde.“ Michiru erwartete jetzt, dass Elza sich vor Entsetzten über ihren Fehler die Hand auf den Mund schlug, doch die Rothaarige riss nur triumphieren die Faust in die Höhe und rief: „Ich wusste es. Du stehst auf ihn und du hast es selbst gesagt.“ „Elza!!!“ Erst jetzt wurde der Sportlerin klar, wie panisch Michiru aussah. „Warum wäre es denn so schlimm, wenn er es erfahren würde? Ich meine er scheint dich ja auch ganz nett zu finden.“ „Wirklich? Glaubst du das im Ernst? Er kennt mich doch nicht mal.“ „Na ja, also für mich sah es so aus, als ob ihr euch schon gut kennen würdet. Er hat sich mit dir verabredet.“ „Das ist ja gerade das, was ich nicht verstehe. Was könnte ihn an mir interessieren?“ „Du machst Witze oder? Wenn nicht, dann erklär ich´s dir: Du-Bist-Das-Meist-Begehrteste-Mädchen-An-Der-Ganzen-Schule. Hast du mich verstanden, oder muss ich mich wiederholen?“ „Aber was findet er an mir? Ich meine, in seiner Nähe benehme ich mich wie ein Vollidiot. Ich bin unglaublich Tollpatschig und denk nicht darüber nach, was ich sage. Das war sonst nie so.“ „Vielleicht steht er auf solche Mädchen…“ Bevor Elza ihren Satz zu Ende brachte, ging die Tür der Toilette auf und eine Gruppe von Mädchen quetschte sich an den Spiegel. Die beiden Freundinnen verließen die Sanitäranlage und machten sich auf den Weg zur Sporthalle, wo Haruka schon fertig umgezogen und mit ihrer Tasche in der Hand wartete. „Hier, die hast du vergessen.“ Meinte er lächelnd und reichte sie ihr. „Danke.“ Michirus Augen wanderten über den Körper des Blonden. Er hatte dünne Beine und seine Arme waren durchtrainiert. Auch sein Oberkörper schien er bei seinen regelmäßigen Work-Outs nicht zu vernachlässigen, doch war sein Kreuz um einiges schmäler als das seiner Klassenkameraden. Er nickte ihr zu und ging dann zum Trainer, der die Jungs aufforderte, sich warm zu laufen. Die Mädchen dagegen würden in der Halle mit einer weiblichen Lehrkraft Gymnastik/ Tanz haben, sodass Michiru Haruka nicht heimlich aus der Ferne anschmachten konnte. Zwei Stunden später klingelte es und verkündete das Ende des Schultages. Haruka ging auf den Parkplatzt, doch stieg sie nicht wie gewohnt auf ihr Motorrad, sondern wartete. Setsuna würde sie abholen. Während sie wartete, sah sie, wie Michiru den Parkplatz betrat und auf die schwarze Limousine zusteuerte, die sie immer zu Schule brachte. Als sie kurz aufblickte und die Blonde sah, hob sie die Hand. Haruka erwiderte den Gruß und beobachtete mit einem Grinsen auf dem Gesicht, wie sich ein leichter Rotschleier auf den Wangen der Geigerin ausbreitete. Haruka gefiel es und sie hätte die Türkishaarige noch endloslang ansehen können, doch es fuhr ein gelber Lamborghini vor. Die Blonde kannte diesen Wagen nur zu gut. Schließlich hatte sie ihn für die Botschafterin ausgesucht. Setsuna saß hinter dem Lenkrad und grinste sie wissend an. Haruka blickte noch einmal in Richtung Michiru und stieg dann ein. Diese spürte, wie sich etwas in ihrer Brust regte. Dieses Etwas hatte das starke Verlangen, der unbekannten Frau Michirus Fingernägel spüren zu lassen, doch bevor sie irgendetwas unüberlegtes tat, fuhr der gelbe Sportwagen vom Schulgelände. ------------------------------------------------------------------------- Okay, das ist das neue Kapi. Ich hoffe es gefällt euch, auch wenn ihr warten musstet. Es geht gerade ganz schön drunter und drüber bei mir. Ich hoffe ich komme jetzt schneller voran. LG Lausi Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)