Memories of you von Ananko-chan ================================================================================ Kapitel 1: Prolog ----------------- Prolog: Manchmal, wenn du ein altes Photoalbum aufschlägst, fallen dir Bilder entgegen. Bilder aus lang vergangenen Zeiten; Bilder aus deiner Vergangenheit. Bilder von deiner Familie, Bilder von deinen Freunden, Bilder von deiner selbstgewählten Familie, Bilder von deiner großen Liebe. Manchmal, wenn du alte Videos anschaust, kommen Erinnerungen zurück. Erinnerungen an lang vergangene Zeiten; Erinnerungen an deine Vergangenheit. Erinnerungen an ein gemeinsames Fest, Erinnerungen an einen besonderen Besuch, Erinnerungen an einen wunderbaren Menschen. Manchmal, wenn du den Plattenspieler oder die CD-Anlage einschaltest, fühlst du wieder Wärme. Wärme aus lang vergangenen Zeiten; Wärme aus deiner Vergangenheit. Wärme deiner Freunde, Wärme deiner Familie, Wärme deiner einzigen großen Liebe, Wärme deiner Träume. Wer auch immer du bist, das könnten deine Erinnerungen sein; deine Vergangenheit. Wer auch immer du bist, das könnten deine Momente sein; deine Gegenwart. Wer auch immer du bist, das könnten deine Hoffnungen sein; deine Zukunft. Deine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. War es, ist es oder wir es sein? Wieder sein? Nur du entscheidest... Kapitel 2: Sleeping Beauties ---------------------------- Pairing: Kami/Kyo (nicht explizit) Point of View: Mana Words: 1460 Genre Alltag, Romanze Raiting: Eigentlich ohne Altersbeschränkung, aber da es leichten Slash beinhaltet P12 Disclaimer: It´s illegal to import J-Rocker, no money just fun Und jetzt geht´s los: Kapitel 1: Sleeping Beauties Mana war gerade dabei den doch recht unordentlichen Schrank mit den Fotos auszuräumen und alle lose herumfliegenden Bilder in die für sie bestimmten Fotoalben zu kleben. In seinem bisherigem Leben hatten sich schon viele Bilder angesammelt. Bilder mit seiner Familie, seinen Bands, seinem Freund und viele mehr. Es war reiner Zufall, dass ihm heute gerade dieses Bild in die Hände fiel. Es war bereit über fünfzehn Jahre alt und obwohl das eigentlich noch nicht sehr alt war für ein Bild, war es doch durch die vielen Berührungen bereits ganz vergilbt und hatte einige Makel. Trotzdem konnte man sagen, dass es eines von seinen Lieblingsbildern war. Es zeigte anderes als zu erwarten nicht Mana und einen Freund, sondern drei komplett verschieden Personen in einer so familiär, liebevollen Situation, dass es einem allein vom hinsehen fast die Tränen in die Augen trieb. Auch nach über fünfzehn Jahren zauberte es ihm immer wieder ein Lächeln auf die Lippen, wenn er an den Tag zurückdachte, an dem er genau dieses Bild aufgenommen hatte. *Flashback* Es war ein ganz normaler Spätfrühlingsmorgen in Tokio. Die Luft war warm, die Blumen blühten und eigentlich waren alle Menschen in der Stadt gut gelaunt. Nun ja, nicht alle, aber fast alle. Mana, der Leader der Band Malice Mizer, war kurz davor einen Tobsuchtsanfall zu bekommen. Es war bereits halb eins und immer noch fehlten zwanzig Prozent seiner Band und das, obwohl die Probe bereits für halb zwölf angesetzt gewesen war. Aber nicht nur das. Weitere zwanzig Prozent erweckten, zumindest seiner Meinung nach, ganz stark den Eindruck, als hätten sie irgendwelche sinneserweiternden Substanzen, auch als Drogen bekannt, konsumiert. Wenn Mana allerdings genauer über seine momentane Situation nachdachte, dann erschien es ihm, als eher unwahrscheinlich, dass sie das getan hatte. Auch wenn er sich vorkam wäre er die einzige Person im Probenraum, die überhaupt noch einigermaßen klar in Kopf war. Gackt jedenfalls wirkte, als hätte er mindestens die letzten fünf bis sechs Nächte durchgemacht, Közi benahm sich, als hätte er viel zu viel Zucker bekommen und wolle jetzt hide nacheifern und Yu-ki, wie gesagt, grinste als hätte er gerade erst eine gute Dröhnung Drogen bekommen. Wahrscheinlich schwebten sie alle noch auf irgendwelchen rosa Wölkchen im siebten Himmel herum. Die Frage wie er mit so einer verträumten Band bloß proben sollte, stellte Mana sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Er wusste zwar selbst, dass es unbedingt sein musste, dieses Unterfangen selbst allerdings vollkommen hoffnungslos war, doch erstmal zählte für den jungen Gitarristen, dass sein momentan wenig-zurechnungsfähiger Haufen, auch Band genannt, nicht vollständig war. Für Mana eine wahre Geduldsprobe und ein mittelschweres Drama, denn sie hatten bald einen Auftritt und eigentlich sollten da auch einige neue Lieder gespielt werden, die aber noch so gar nicht saßen. In der letzten Stunde hatte er bereits geschätzte einhundert Mal versuch seinen Drummer auf dessen Handy zu erreichen und auch die Anrufe auf dem Festnetz hielten sich gerade noch so im zweistelligen Rahmen. Allerdings zeigte keine dieser Methoden eine nennenswerte Wirkung. Werder an Kamis Festnetzanschluss noch an dessen Handy meldete sich jemand. Das Handy antwortete mit einer höflichen, digitalen Stimme, die ihn aufforderte doch eine Nachricht zu hinterlassen und der Hausanschluss war komplett tot. Manas Geduld war an diesem Tag allerdings noch weniger belastbar als sonst schon. Und genau das war der Grund, warum er um viertel vor eins seinen grenzdebil grinsenden Bassisten, den übermüdeten Sänger und den überdrehten Gitarristen aus dem Probenraum schmiss und sich, stinksauer und sich innerlich auf eine riesige Gardinenpredigt vorbereitend, auf den Weg zu Kamis Wohnung machte. Für den Weg in den angrenzenden Stadtviertel brauchte Mana, da er sich strickt weigerte nach dem Weg zu fragen, nachdem er das erste Mal falsch abgebogen war, gut eine Stunde statt der normalerweise üblichen zwanzig Minuten. Sein Orientierungssinn glich nun einmal dem einer Eintagsfliege – er war einfach unterentwickelt, oder wohl eher inexistent. Innerlich war der Bandleader heilfroh endlich vor der Tür des Hochhauses zu stehen in dem sein Drummer wohnte. Da aber besagter Musiker auch nach gut fünfminütigem Dauerklingeln nicht die Tür öffnete, machte Mana einfach von dem Ersatzschlüssel, den alle in ihrer Band ausgetauscht hatten, Gebrauch. Schnurstracks begab er sich, nachdem er die Haustür aufgeschlossen hatte, auf den Weg ins vierte Stockwerk um bei Kami vorbei zu schauen und ihm die Leviten zu lesen, da sein Fehlen oder Zuspätkommen bei Proben gerade in den letzten paar Wochen stark zugenommen hatte. Genau diese Unzuverlässigkeit seines sonst so organisierten Drummers trieb Mana jedes Mal aufs Neue in den Wahnsinn. Schließlich war Kami sonst mit der Zuverlässigste in dem überdimensional großen Chaoshaufen, der sich Malice Mizer nannte, und für Mana bedeutete seine plötzliche Unzuverlässigkeit eine Belastung mehr, wobei er eigentlich genug mit seinem eigenen Privatleben zu tun hatte. Darauf nahm allerdings keiner seiner liebeskranken Bandkollegen Rücksicht. Wobei diese Ignoranz auch daher rühren könnte, dass einfach niemand von ihnen von dem zu diesem Zeitpunkt doch recht chaotischem Privat- aber vor allem auch Liebesleben ihres ersten Gitarristen wusste. An der Tür Kamis angelangt machte sich Mana nicht einmal die Mühe erneut zu klingeln. Es hätte eh keinen Sinn. Kami hatte bei den ersten Versuchen nicht geöffnet, warum sollte er es also jetzt tun? Aus genau diesem Grund, nämlich dem, dass Kami gar keinen Grund dazu hatte, bediente sich Mana einfach seines Ersatzschlüssels und öffnete die Tür. Mit geschmeidigen Bewegungen schlüpfte der Gitarrist aus seinen Plateauschuhen und stellte sie ordnungsgemäß neben den Schuhschrank, aus dem er sich ein Paar violette Hausschuhe nahm. Es war nicht wirklich seine Farbe, aber in Kamis Wohnung gab es nur weniges, was eine andere Farbe hatte, also musste er sich damit arrangieren. Der junge Drummer hatte nun einmal eine Vorliebe für diese Farbe. Mana musste es ja such nicht gefallen. In der Wohnung selbst war es wirklich leise, wenn man einmal davon ausging, dass dort eigentlich immer Musik lief oder irgendwo lautstarke Unterhaltungen stattfanden. Jetzt war das einzige, das Mana hörte ein friedliches Schnarchen aus Richtung des Wohnzimmers. Das war ja wohl die Höhe; zumindest aus Manas Sicht. Erst nicht zur Probe erscheinen und dann friedlich vor sich her träumen. Mit großen Schritten eilte er ins Badezimmer um einen kalten Waschlappen zu holen, mit dem er seinen unpünktlichen Schlagzeuger dann hoffentlich sehr unangenehm aus den Schlaf reißen könnte. Immer noch wütend auf Kami schritt Mana mit großen Schritten auf die Wohnzimmertür zu, die er auch gleich wenig rücksichtsvoll, wenn aber doch verhältnismäßig leise öffnete. Mit dem lila Waschlappen bewaffnet ging er schnell auf die Couch zu, die jetzt noch mit der Rückenlehne zu ihm stand. Vor der ebenfalls lila gefärbten Couch bleibe er stehen und betrachtete das Bild, welches sich ihm gerade darbot. Auf dem Sofa lagen unter eine lila Fleecedecke Kami, Kyo und Himiko – Kamis Nichte. Die beiden Musiker hatten sich jeweils halb einander zugewandt und die Arme umeinander geschlossen. Die kleine Himiko lag gemütlich zusammengerollt, mit ihrer Kuschelkatze mit Flügeln im Arm, zwischen dem Pärchen und alle Drei trugen ein seliges Lächeln auf den Lippen. Auch auf Manas Gesicht schlich sich ein leichtes Lächeln. Damit war dann wohl klar, warum Kami nicht ans Telefon und Handy gegangen war. Jedes Mal wenn das dreijährige Mädchen bei ihrem Onkel übernachtete zog der den Stecker des Telefons, schaltete sein Handy aus und stellte auch die Türklingel ab. Das ganze Theater hatte auch einen sehr plausiblen Grund. Himiko wachte nämlich viel zu leicht auf. Allein das leise vibrieren des Handys konnte sie aufwecken und dann würde es Stunden dauern bis das kleine Mädchen wieder schlief. Bisher war es nicht nur einmal vorgekommen, dass Himiko nachdem jemand geklingelt oder angerufen hatte aufgewacht war und dann die Nacht zum Tage gemacht hatte. Gutmütig schüttelte Mana den Kopf. Theoretisch hätte Kami auch einfach etwas sagen können, dann hätten sie die Bandprobe verlegt, aber so. Immer noch lächelnd brachte der Bandleader den nassen Waschlappen zurück ins Badezimmer und kehrte dann noch mal in die Stube zurück. Zielsicher strebte er die letzte Tür des hellen Hängeschrankes an und holte den Photoapparat heraus. Das war einfach ein Bild, das man festhalten musste. So schnell und leise wie möglich machte er einige Photos und verließ dann mitsamt der Kamera die Stube. Im Flur stellte er sie Hausschuhe wieder an ihren ursprünglichen Platz und schloss dann hinter sich die Tür. Mit beschwingten Schritten machte er sich auf den Weg nach Hause. Gedanklich machte er sich noch eine Notiz, dass er noch bei Kaoru anrufen musste, damit der andere Bandleader nicht bald eine Vermisstenanzeige aufgeben musste. *Flashback Ende* Noch immer lächelnd klebte Mana das Bild in das Photoalbum ein. Dann griff er nach seinem schwarzen Füller und versah das Bild noch mit einem Untertitel: Sleeping Beauties. Langsam stand er auf und griff nach dem Negativ. Er sollte wirklich endlich einmal Abzüge machen lassen um sie dann ihrem Traumpärchen zukommen zu lassen. Am Besten jetzt. Ich hoffe, es hat euch gefallen und wir lesen uns bald bei einer meiner anderen Geschichten wieder. ^^ Ananko-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)