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Lightning puncture

Blitzschlag
Autor:

Erstellt:
Letzte Änderung: 01.01.2011
nicht abgeschlossen (90%)
Deutsch
4467 Wörter, 2 Kapitel
VolginXRaikov

Fanfic lesen
Kapitel Datum Andere Formate Daten
~komplette Fanfic~ V: 02.05.2010
U: 01.01.2011
Kommentare (1 )
4467 Wörter
Kapitel 1 Up E: 02.05.2010
U: 02.05.2010
Kommentare (0)
3598 Wörter
abgeschlossen
Kapitel 2 Break-even E: 03.08.2010
U: 01.01.2011
Kommentare (1)
864 Wörter
abgeschlossen
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Von: abgemeldet
2011-01-01T20:16:36+00:00 01.01.2011 21:16
Ich kenne Metal gear Solid nicht, auch keinen dieser Charaktere oder ihre Hintergrundgeschichte, und hab keine Ahnung, warum ich das gelesen habe, aber ich hatte so das Gefühl, dass es gut wäre, und nach der ersten Seite hab ich das auch bestätigt gesehen. Außerdem lässt es sich auch ohne Vorkenntnis sehr gut verfolgen, da du ja Ivans Geschichte sehr schön schilderst, ihn somit vorstellst, und dann erst zu der eigentlichen Handlung kommst.

Also... erst mal hat mich dein Erzählstil gefesselt. So strikt und geradeheraus, wie es zu dem militärischen Thema passt, nüchtern das Wesentliche gesagt, aber dabei absolut nicht ohne sprachliche Schönheit. Im Gegenteil. Wenige Worte, direkte, aber was für welche... so elegant. Da sind ein paar harscharf treffende, aber auch irgendwie poetische Formulierungen, die mir unglaublich gefallen, sowas wie "Jeder einzelne schien zu einem Philosophen zu werden, stumpfsinnig starrend, mit der ganzen Welt im Zwist."
Es geht rasant voran, alles passiert sehr schnell, aber es fehlt derweil nichts... es ist einfach kein Wort zu viel und keins zu wenig, alles sehr prägnant. Ich bin wirklich sehr, sehr beeindruckt von diesem Stil und auch von deiner Eloquenz dabei.

Die Stimmung ist sehr hart. Eben wie es den Motiven entspricht.... Militär, Hierarchie, Brutalität, Fügung und Angst, Verrohung, Männlichkeit, man meint beim Lesen, kalten Schweiß und Blut zu riechen, ist unglaublich, wie du einen da rein ziehst. Aber selbst die wirklich hässlichen Dinge wie die Folterkammer und ihren Zweck beschreibst du nicht irgendwie plump reißerisch, mit Blut herumspritzend, sozusagen, sondern mit so einer präzisen Zurückhaltung, indirekt. Du beschreibst eher die Bemühungen um Sauberkeit, das Desinfektionsmittel und seinen Geruch, die ausgebesserte weiße Wandfarbe, als das, was da wohl geschehen mag, und das regt die Fantasie an, die einem die schlimmsten Bilder zeigt, schlimmer als irgendetwas, das du hättest beschreiben können. Das ist so geschickt. Und dann wieder diese haarscharf treffenden Vokabeln - Schlachthausfliesen. Waaah. Da ist eine päzise andeutende Zurückhaltung, die gerade die Grausamkeit herausschält, mehr als irgendwelche Folterungsdetails das könnten.

Wenn ich auch dieselbe sprachliche Kunst im zweiten Kapitel gefunden habe - alles wird maßlos eloquent angedeutet, aber nichts direkt gesagt, doch es reicht, um sich ALLES vorzustellen, und das wunderbar angeleitet - so hat mir doch das erste Kapitel besser gefallen, von der Stimmung her, der Spannung zwischen den beiden. Beziehungsweise hat mir dazwischen einfach etwas gefehlt. Nun weiß ich nicht, ob das im Spiel selber erklärt wird, ob du da einfach Geschehnisse auslässt, die man sich als jemand, der sich da auskennt, schon denken kann. Ob du da einfach nicht redundant sein willst. Aber ich hab so das Gefühl, dass es nicht so ist, würde mich wundern, wenn sowas in einem solchen Spiel thematisiert würde. Mich als unkundigen Leser hätte gerade brennend interessiert, wie sich diese kaum auszuhaltende Spannung zwischen den Männern, dieses Geflecht aus Angst, Drohung, Dominanz und ganz, ganz subtiler lüsterner Anziehung (wunderbar übrigens, wie du beschreibst, dass irgendein vor sich selbst nicht näher definierbarer Gedanke Ivan nicht hat schlafen lassen, nach der ersten Begegnung mit dem Oberst, was alles andeutet, aber nichts eindeutiges sagt - wie eben das Unterbewusstsein so ist, da ist nur eine Erregung im Bezug auf eine Person, die Eindruck auf einen gemacht hat, aber sie kann genauso gut Angst und Abneigung sein wie unterschwellige Anziehung, man weiß es nicht so genau, und in seinem Fall ist sie sicherlich alles gleichzeitig) überhaupt dazu entwickelt, dass sie im Bett landen. Gerade dieses Spiel, das der Oberst da anfängt, indem er Ivan die Folterkammer zeigt, hätte ich zu gern weiter beobachtet. Wie man miteinander umgeht, sich immer weiter die Schlinge um den Hals legt sozusagen. Ich hab als Leser nur das Ergebnis gesehen, wo doch auch das Dazwischen interessant wäre. Von der absoluten Distanz ging es plötzlich zur absoluten rein körperlichen Nähe. Das wäre meine Kritik hierran.... es fehlt etwas zwischen den Kapiteln.

Ansonsten vielen Dank für etwas, das ein Genuss zu lesen war, weil es sprachlich und erzählerisch erste klasse ist, und auch thematisch anspricht, mit dieser düsteren, angstgeschwängerten, assymetrischen Beziehung zwischen zwei faszinierenden Persönlichkeiten. Ich freu mich jedes Mal, wenn ich sowas finde, und dann auch noch in dieser Qualität.