Dreams von Sakura_Maus (Sakito x Ray) ================================================================================ Kapitel 5: Kapitel 5 -------------------- In dieser Nacht hatte ich keine Alpträume. Ich träumte gar nicht. So ruhig und friedlich hatte ich noch nie geschlafen, zumindest konnte ich mich nicht daran erinnern. Langsam wachte ich auf als die Sonne mich im Gesicht kitzelte. Ich rieb mir über die Augen und öffnete sie. Als ich mein Gesicht vom Fenster wegdrehte, damit das Sonnenlicht mich nicht blendete, sah ich Sakito, der schlafend neben mir lag. Wie ein Blitz kamen die Erinnerungen an die letzte Nacht wieder. Wir hatten miteinander geschlafen. Hitze stieg mir in die Wangen und mein Herz fing wieder wie wild an zu schlagen, während sich in meinem Bauch wieder dieses seltsames Kribbeln breit machte. Ich konnte ihn immer noch auf meiner Haut und in mir spüren. Um ihn nicht zu wecken, stand ich ganz vorsichtig auf und verließ den Raum. Ich hatte das Gefühl nicht atmen zu können. Draußen lehnte ich mich gegen die Wand und atmete tief ein und aus. Was war los mit mir? Ich stieß mich von der Wand ab und ging schnell in mein Zimmer. Ich schnappte mir ein frisches Badetuch aus dem Schrank und lief hinüber ins Bad. Als ich unter der Dusche stand, hoffte ich, dass ich mich etwas beruhigen würde, aber ich bekam ihn einfach nicht aus meinem Kopf heraus. Ob es ihm genauso ging wie mir? Oder war es ihm egal was letzte Nacht passiert war. Was wenn er dachte es war ein Fehler? Ich wusste gar nicht, wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte. Keine Ahnung, wie lange ich unter der Dusche stand, aber ich konnte mich nicht vor Sakito verstecken ... das würde überhaupt nichts ändern. Ich musste ihm sagen was in mir vorging, vielleicht konnte er mir sagen warum ich so aufgewühlt war. Schnell drehte ich das Wasser aus und schnappte mir das Badetuch. Nachdem ich mich abgetrocknet hatte, zog ich mir etwas an und ging wieder zu Sakito. Er schlief immer noch und ich atmete tief durch. Langsam lief ich zum Bett und setzte mich neben Sakito. Dann wartete ich, bis er wach werden würde, ganz egal, wie lange es dauern würde. Die Sonne schien schon lange nicht mehr durch das Fenster und endlich regte sich Sakito ein wenig. Wenn er schlief, war es immer so, als wäre er tot. Dann endlich öffnete er die Augen und sah mich an, und ich konnte nicht anders und musste lächeln. "Hey ...", sagte ich leise und sah weiter auf ihn hinab. Er schien noch etwas benommen zu sein und rieb sich über die Augen. Dieser Anblick war zu süß, Sakito sah wirklich niedlich aus, so total verschlafen. "Hast du gut geschlafen?", fragte ich leise, als ich nur ein leises Murren vernahm. Sakito nickte nur leicht und setzte sich auf. "Und du?", fragte er nur leise. Ein ziemlich kaltes Gefühl lief mir den Rücken hinunter und in meiner Brust machte sich ein Schmerz breit den ich nicht kannte. Sakito war ganz verändert, so kalt und abweisend. Vielleicht war er aber einfach nur noch ziemlich müde und ich bildete mir das nur ein. Er schaute mich immer noch an und wartete anscheinend auf eine Antwort. "Ich ... uhm ... ja, ich hab auch gut geschlafen." Ich versuchte etwas zu lächeln und sah ihn weiterhin an. Eine Weile schwiegen wir uns wieder an. Dieses bestimmte Schweigen hatte sich schon lange nicht mehr zwischen uns breitgemacht. Leicht biss sich auf meine Lippen und sah auf den Fussboden. Plötzlich traute ich mich nicht mehr ihm zu sagen was in mir vorging. Es schien, dass Sakito es tatsächlich bereute. "Ich ... mach schnell Frühstück, ja?", fragte ich vorsichtig und schaute ihn wieder an. Aber ohne eine Antwort abzuwarten, stand ich auf und verließ den Raum. Schnell ging ich hinunter in die Küche um das Frühstück vorzubereiten. Aus Sakitos Bad hörte ich die Dusche. Leise seufzte ich und versuchte etwas runter zu kommen. Ich war so nervös und angespannt, dass ich kaum das Rührei ordentlich braten konnte. Plötzlich stand auch Sakito in der Küche. Ich hatte ihn gar nicht gehört. "Ich muss los. Bis später ..." Gleich darauf war er verschwunden. Ich seufze und ließ das Frühstück Frühstück sein. Hunger hatte ich keinen. Durch das Fenster sah ich Sakito noch nach, bis er nicht mehr zu erkennen war, dann ging ich ins Wohnzimmer. Auf dem Sofa sitzend starrte ich auf den Fußboden. Was sollte ich den jetzt machen? Sakito war total auf Distanz gegangen. Es war für ihn also doch ein Fehler. Warum hatte ich mich auch darauf eingelassen? Heiße Tränen rannen über meine Wangen und schließlich verschwamm alles vor meinen Augen. Dieser Schmerz in meiner Brust war kaum auszuhalten. Kurz überlegte ich, ob ich nicht einfach verschwinden sollte. Aber was würde mir das bringen. Überhaupt nichts. Der Schmerz würde bleiben. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass es jemals wieder aufhören würde. Irgendwann muss ich wohl eingeschlafen sein. Sanft weckte mich Sakito. Anscheinend war er vor kurzem wieder nach Hause gekommen. Ich setzte mich verschlafe auf und er setzte sich neben mich. "Ist alles okay mit dir?", fragte er mich dann leise. Erst wollte ich einfach mit 'ja' antworten, aber dann könnte ich nie das los werden, was in mir vorging. Also schüttelte ich leicht den Kopf. "Nein ... eigentlich nicht." Ich biss mir auf die Lippen und traute mich nicht ihn anzusehen. Natürlich hatte ich keine Ahnung wie ich ihm das alles erklären sollte. Ein leises Seufzen entwich meinen Lippen und ich spürte wie er mich ansah. "Du bereust es ... das wir ... naja ... gestern miteinander geschlafen haben ... oder?", fragte ich dann unsicher und schaute ihn kurz an. Von Sakito kam keine Antwort und ich schaute wieder weg. "Das tut weh, Sakito, wirklich ... warum hast du das getan, wenn du es nach bereust?" Ich kämpfte gegen die aufkommenden Tränen und schloss die Augen. Langsam atmete ich tief ein. Plötzlich hatte ich den Mut alles zu sagen, das ich schon seit längerem mit mir herumschleppte. "Sakito ... du bist wirklich wichtig für mich. Ohne dich wäre ich nichts. Ich hätte kein Dach über dem Kopf. Du hast mir so viel über das Leben hier beigebracht. Durch dich hab ich das Kochen für mich entdeckt. Und immer wenn du in meiner Nähe bist fühle ich mich wohl. Ich mag dieses Kribbeln in meinem Bauch wenn du mich zufällig berührst, oder mich ansiehst. Mein Herz schlägt immer so verdammt schnell und ..." Ich musste kurz innehalten und Luft holen. Wenn man einmal einen Anfang gefunden hatte, fällt es einem leichter über seine Gefühle zu sprechen. "Das gestern ... der Sex ... Ich bereue das, nicht Sakito ... Ich warte jeden Abend darauf, dass du nach Hause kommst und ich endlich zu dir rüber schleichen kann. Ich kann ohne dich einfach nicht schlafen." Jetzt schaute ich Sakito an und plötzlich wurde mir etwas bewusst. Diese Situation erinnerte mich an eine Szene in einem Film den ich vor kurzem gesehen hatte. Ich schluckte hart. "Sakito ... ich ... hab mich in dich verliebt, oder?" Ich biss mir hart auf die Lippe und schaute den anderen erwartungsvoll an. Mit seinen indigoblauen Augen schaute er direkt in meine. Wahrscheinlich starrten wir uns mehrere Minuten so an. "Sieht ganz so aus ..." Seine Stimme war leise, kaum mehr als ein Flüstern, und ich hatte kaum damit gerechnet, dass er überhaupt etwas sagen würde. Doch er sprach weiter. "Ray ... hör zu, ich bereue das von gestern nicht. Aber ich bin mir trotzdem nicht sicher ob es gut war. Glaubst du mir ist nicht aufgefallen wie du jeden Abend gewartet hast, bis ich nach Hause komme und du zu mir kommen kannst? Oder die Blicke, deine ständig geröteten Wangen?" Er sah mich fragend an und mir schoss das Blut in die Wangen. Leicht schluckte ich und sah weg. Sakito hatte also bemerkt, dass da irgendwas zwischen uns war, zumindest von meiner Seite aus. Denn so wie es aussah, fühlte Sakito nicht das gleiche für mich wie ich für ihn. Leise seufze ich und schüttelte den Kopf. "Schon okay ... ich hab verstanden", sagte ich leise und sah ihn wieder an, "Lass es uns einfach bei dem belassen wie es ist, okay?" //Und ich behalte die letzte Nacht als gute Erinnerung//, dachte ich noch. Es würde mir nicht leicht fallen, so zu tun als wäre nichts gewesen, zumal ich ihm gerade meine Gefühle gestanden hatte. "Hai ... belassen wir es dabei ...", sagte er leise und stand dann auf, um duschen zu gehen. Ich sah ihm nach und fühlte wieder den Schmerz in meiner Brust und ich spürte wie die Tränen in mir aufstiegen. Langsam stand ich auf und verließ den Raum. Erst als ich in meinem Zimmer war und die Tür geschlossen hatte, konnte ich meinen Tränen freien Lauf lassen. Mir war egal, ob Sakito mich hören würde oder nicht. Ich wollte einfach nur den Schmerz nicht mehr fühlen. Keine Ahnungen wie lange ich dort an der Tür saß und heulte, doch irgendwann hatte ich keine Tränen mehr. Nach gefühlten Stunden stand ich schwankend auf und musste mich erst mal am Schrank festhalten. Langsam ging ich ins Bad und stellte mich unter die Dusche. Es war mir in dem Moment egal, ob Sakito für das bezahlen musste oder nicht. Ich stand so lange unter dem Wasserstrahl bis ich völlig durch geweicht war. Die nächsten Tage vermied ich es Sakito über den Weg zu laufen. Wenn er in den selben Raum kam, in dem ich mich aufhielt flüchtete ich regelrecht. Ich konnte einfach nicht in seiner Nähe sein. Doch an diesem Nachmittag entkam ich ihm nicht. Ich war gerade im Wohnzimmer und räumte etwas auf als er hineinkam. Ich war schon wieder auf dem Sprung um den Raum zu verlassen, doch diesmal packte er mich am Arm und hielt mich auf. "Ray, wir müssen reden." Ich schluckte leicht und folgte ihm widerwillig zum Sofa, zu dem er mich zog, da er meinen Arm nicht wieder los gelassen hatte. "Setz dich ..." Ich gehorchte und setzte mich neben ihn. Sakito schien nach Worten zu suchen, da er eine Weile nichts sagte. "Ray ... Ich bin mit jemandem zusammen.", sagte er schließlich. In diesem Moment fiel ich in ein tiefes Loch, das anscheinend keinen Boden hatte. Ich schluckte heftig und versuchte die Tränen, die in mir aufstiegen wieder zu unterdrücken. "Ich verstehe ...", konnte ich nur leicht zwischen meinen Zähnen hervor pressen. Dann stand ich auf. Ich hielt es nicht eine Minute länger neben ihm aus. Ich lief aus dem Raum und schloss die Tür hinter mir, bevor ich losrannte und mich in meinem Zimmer verbarrikadierte. Was sollte ich den jetzt machen? Ich konnte hier nicht bleiben, in diesem Haus. Ich wollte ihn nicht sehen wie er glücklich mit dem anderen turtelte und ihn küsste, oder sie nachts hören, wenn sie sich liebten. Aber wo sollte ich denn hin? Außer Sakito hatte ich doch niemanden. Er war mein Zuhause. Meine Brust schmerzte unglaublich, noch viel mehr, als vor ein paar Tagen, nachdem wir miteinander geschlafen hatten. Mit einem verschwommen Blick fing ich an einige Sachen in eine Tasche zu packen. Jetzt stand ich wieder bei null. Immer wieder wischte ich mir über die Augen und bemerkte nicht, dass Sakito hinter mir stand. "Wo willst du hin, Ray?" Ich erschrak mich halb zu tote als ich seine Stimme vernahm und schluckte dann heftig. Erneut wischte ich mir über die Augen und drehte mich langsam um. "Kein Ahnung ... aber ich kann hier nicht bleiben ...", sagte ich leise. "Hai ...", sagte er dann leise und schien das einzusehen. Einige Zeit herrschte wieder Stille zwischen uns, bis Sakito wieder das Wort ergriff. "Ich habe ein kleines Apartment, das ich normalerweise vermiete, im Moment steht es leer, also wenn du möchtest kannst du dort wohnen. Kostenlos natürlich." Ich schluckte leicht und hätte ihm am liebsten einiges an den Kopf geworfen, aber das würde mir überhaupt nichts bringen. Also sah ich ihn tapfer an und nickte. "Hai ..." Dann nahm ich meine Tasche und verließ den Raum. Langsam ging ich die Treppe hinunter zur Eingangstür. Sakito folgte mir. Keiner sagte noch ein Wort. Ich hätte auch nicht gewusst, was ich sagen sollte und eigentlich wollte ich nur noch allein sein. Als wir draußen waren, stieg ich ins Auto und er fuhr mich zu meiner neuen Bleibe. Eigentlich konnte ich froh sein, dass ich trotz allem weiterhin ein Dach über dem Kopf hatte. Das Apartment war nicht weit von Sakitos Haus entfernt. Wie fuhren vielleicht fünf Minuten. Das Haus vor dem Sakito hielt war ziemlich groß. Ich musste den Kopf in den Nacken legen um den obersten Stock zu sehen. Aber es schien eine nette Gegend zu sein. Ich folgte ihm zur Haustür und dann in den Fahrstuhl. Er drückte den Knopf für die 13. Etage und wir fuhren schweigend meiner neuen Wohnung entgegen. Als wir aus dem Fahrstuhl ausstiegen, steuerte Sakito eine der Türen an und öffnete sie mit dem Schlüssel. Dann trat er ein und ich folgte ihm. Im schnell Durchgang zeigte er mir alles. Ich hatte eine Wohnzimmer, ein Schlafzimmer, Küche Bad und sogar einen kleinen Balkon. Eigentlich war die Wohnung ganz nett. Sakito überreichte mir den Schlüssel. "Der Kühlschrank ist voll, wenn du irgendwas brauchst, meine Telefonnummer ist hier ..." Er reichte mir ein Handy. "... eingespeichert und auch im Haustelefon. Also ruf einfach an." Er lächelte kurz und verließ dann die Wohnung. Als die Tür ins Schloss fiel, wusste ich das ich allein war. Eine ganze Weile stand ich einfach nur vor der verschlossenen Wohnungstür und ein Teil von mir hoffte, dass er wieder kommen würde, oder dass ich aus diesem Alptraum aufwachte. Doch es passierte nichts. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)