Dreams von Sakura_Maus (Sakito x Ray) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Die aufgehende Sonne strahlte mir ins Gesicht. Der Morgen war also doch gekommen, obwohl ich mir so sehr gewünscht habe, es würde ewig Nacht bleiben. Das Zimmer wurde langsam hell und ich lag immer noch regungslos in dem Bett und starrte an die Decke. Ich wusste, dass der Tag irgendwann kommen würde. Nein, ich wusste wann er kommen würde. Das rote Kreuz am Kalender hat mich jeden Tag verfolgt. Noch fünf Tage ... Noch vier Tage ... Noch drei ... Noch zwei … Nur noch einer ... heute... Mit den Minuten, die ich weiter an die Zimmerdecke starrte wurde der Raum immer heller. Das grelle weiße Licht blendete mich mehr als das warme Sonnenlicht. Plötzlich riss mich etwas aus meinen Gedanken. "Guten Morgen, Ray!" Langsam drehte ich meinen Kopf zu Tür und starrte die Frau an, die lächelnd auf mich zukam. Wie konnte sie so fröhlich sein? "Ich hab extra Pfannkuchen mitgebracht. Lass es dir schmecken." Sie stellte den Teller auf den Beistelltisch und daneben noch eine Tasse mit heißem Kakao. Ich mochte diese Art von Frühstück und oft hatte sie es mir heimlich gebracht. Kurz darauf war sie verschwunden und ich war wieder allein. Langsam stand ich auf und wankte in das kleine Bad. Hier war kein Fenster, und für einen Moment dachte ich darüber nach, das Licht aus zu lassen. Doch alles um mich her rum war schwarz, warum es also zulassen, davon verschlungen zu werden? Das kleine Spiegellicht erhellte den Raum nicht so gut wie es die Sonne getan hätte, aber ich konnte sehen was vor mir lag. Das Wasser auf meiner Haut war angenehm und warm, es entspannte mich etwas. Aber es erinnerte mich auch an ein Gefühl, an das ich mich nicht erinnern konnte. Ich hätte Ewigkeiten unter der Dusche stehen können. Schließlich drehte ich das Wasser ab und trocknete mich ab. Mit dem Handtuch um die Hüften ging ich zurück in das Zimmer. Im Schrank hingen die Klamotten die sie mir geschenkt hatte. Ich hatte noch keine Gelegenheit sie anzuziehen, warum auch. Eigentlich wollte ich dazu auch keine Gelegenheit haben, doch nun nahm ich sie aus dem Schrank und zog sie an. Mein Blick fiel erneut auf das Frühstück, das sie mir gebracht hatte. Ich sollte wirklich etwas essen, aber ich hatte keinen Hunger. Mir war wirklich nicht nach essen, obwohl das wohl vorerst die letzte Mahlzeit war. Langsam ging ich zur Tür und griff an die Klinge. Noch einmal drehte ich mich um und schaute mir mein Zuhause noch einmal an. Ab jetzt würde ich keins mehr haben. Schließlich wendete ich den Blick ab und ging aus dem Raum. Ich sollte mich vielleicht noch verabschieden, also schlug ich den Weg zum Schwesternzimmer ein. Als ich in der Tür stand, schauten mich alle anwesenden Schwestern an. "Ray, du siehst gut aus." Sie stand auf und ging auf mich zu. "Komm uns doch mal besuchen." Sie lächelte und machte Anstalten mich zu umarmen, aber das wollte ich nicht. Ich ging einen Schritt zurück und verbeugte mich. "Leben sie wohl. Danke für alles." Dann drehte ich mich um und verließ das Krankenhaus in eine ungewisse Zukunft ohne Vergangenheit. Alles was ich hatte war die Gegenwart. Es war ein schöner Frühlingstag, aber das konnte mich nicht wirklich aufheitern. Wo sollte ich nun hin? Ziellos streunte ich durch die Straßen und suchte mir einen Schlafplatz für die Nacht. Aber die Stunden verstrichen und langsam ging die Sonne unter. Anscheinend war ich im Vergnügungsviertel der Stadt gelandet, denn überall liefen schräg gestylte Menschen herum. Niemand bemerkte mich und das war mir auch recht so. Ich lief mit gesenktem Kopf mit dem Menge. Wo würden sie mich wohl hinführen? Plötzlich spürte ich einen Wiederstand, gegen den ich lief. Ich verlor das Gleichgewicht und fiel nach hinten. "Autsch ..." Als ich aufsah, erblickte ich einen Mann, der kühl auf mich herunter sah. Schnell stand ich auf und verbeugte mich vor ihm. "Entschuldigung ..." Wieder vom Strom der Menschen mitgerissen, begann ich zu laufen, aber meine Gedanken, waren immer noch bei dem Zusammenstoß. Der Mann sah trotz des kühlen Gesichtsausdrück wahnsinnig gut aus. Langsam schüttelte ich den Kopf. Wie konnte ich den in meiner Situation auch nur eine Sekunde an so jemanden verschwenden. Ich brauchte etwas wo ich heute Nacht schlafen konnte. Dann könnte ich von dem traumhaftschönen Gesicht träumen, dass ich wahrscheinlich nie wieder sehen würde. Plötzlich packte mich etwas am Arm und zog mich aus der Menschenmenge. Ich drehte mich um und erblickte ihn erneut. Meine Wangen wurden heiß und ich wusste, dass ich rot war als ich ihn so anstarrte. Er erwiderte meinen Blick und ich schluckte leicht. "Bitte entschuldigen Sie, ich hab nicht aufgepasst." Meine Stimme war leicht zittrig. Er hatte immer noch den kühlen Gesichtsausdruck und irgendwie hatte ich Angst, dass er nichts Gutes wollte. "Hast du dir wehgetan?" Seine Stimme war sanft und bei weitem nicht so kühl wie seine Mimik. Schnell schüttelte ich den Kopf. "Nein hab ich nicht. Ich hoffe, ich hab Ihnen nicht wehgetan." Als ich wieder nach unten sah, schüttelte er leicht den Kopf. "Du siehst nicht so aus, als würdest du hier hergehören." Ohne dass ich noch etwas Weiteres sagen konnte, zog er mich auf die Straße, da die Ampel an der wir standen, gerade grün geworden war. Was sollte ich den jetzt machen? Wo wollte er mit mir hin? Auf der anderen Straßenseite lief er gegen den Menschenstrom und ich hatte Mühe ihm zu folgen. "Warte ... wo willst du hin." Aber er antwortete nicht, sondern zog mich weiter hinter sich her. Nach einigen Minuten waren weniger Menschen auf der Straße und ich hatte keine Probleme mehr ihm zu folgen. Allerdings tat mein Handgelenk auch ziemlich weh. Plötzlich stoppte er, öffnete eine Tür und ging hinein. Da er mich immer noch festhielt, musste ich ihm nach Drinnen folgen. Ich schaute mich um. Das musste eine Art Restaurant sein. Überall standen Tische mit Stühlen und an einigen saßen auch Menschen, unterhielten sich und lachten. Keiner achtete auf uns. Der fremde Mann stoppte vor einem Tisch weiter hinten in dem Restaurant. Er ließ mich los und setzte sich. "Setz dich ..." Er sah mich an und zeigte auf dem Stuhl direkt gegenüber von ihm. Ich spürte wie meine Wangen langsam wieder rot wurden. Damit die ganze Situation nicht noch peinlicher für mich wurde, setzte ich mich und sah nach unten. Er schaute mich immer noch an, dass spürte ich. "Ich bin Sakito.", hörte ich ihn sagen. Langsam blickte ich wieder auf und sah ihn an. Er hatte sich zurück gelehnt und musterte mich. "Mein Name ist Ray.", sagte ich leise. Er wirkte irgendwie einschüchternd. Er hatte immer noch diesen kühlen Gesichtsausdruck, der trotz allem sehr sexy aussah. "Ray, hübscher Name. Was hast du hier in der Gegend gemacht?" Ich sah ihn immer noch an. Was sollte ich ihm den jetzt sagen? Das ich obdachlos bin und nicht weis wo ich hin soll, das ich mir einen Schlafplatz gesucht habe? "Ich hab mich verlaufen." "Aha ... und wo wolltest du hin? Vielleicht kann ich dir helfen." Der Mann mir gegenüber sah nicht wirklich danach aus, anderen zu helfen. Außerdem konnte ich ihm nicht sagen wo ich hinwollte, denn das wusste ich selber nicht. Was blieb mir also weiter übrig, als ihm die Wahrheit zu sagen. Er konnte schließlich nicht mehr als mich hier sitzen zu lassen. Ich seufze. "Also ... ich wurde heute aus dem Krankenhaus entlassen und eigentlich war das mein Zuhause für die letzten Wochen." Sein Gesichtsausdruck änderte sich nicht, er starrte mich nur weiter an. Ich sah wieder nach unten und seufze erneut. "Wo hast du früher gelebt? Bevor du im Krankenhaus warst?" Ich hätte nicht erwartet, dass er bleiben würde und blickte wieder auf. "Ich weis es nicht. Ich kann mich nur an die letzten Wochen erinnern, seit ich aus dem Koma erwacht bin. Man hat mich in einer dunklen Gasse gefunden. Ich kann mich an nichts erinnern. Nicht mal an meinen Namen. 'Ray' hat mir eine Krankenschwester gegeben, da sie meinte ich hätte so ein inneres Strahlen." Ganz ehrlich, ich wusste nicht warum ich ihm das alles erzählte. Warum war er eigentlich noch nicht gegangen. Plötzlich stand jemand neben unserem Tisch. Der ältere Mann riss mich aus meinen Gedanken, als er fragte was wir den wollen. Ich schaute erst ihn an, dann den Mann der mich hier hergebracht hatte, dessen Name Sakito war. Er schaute mich ebenfalls an. "Was willst du essen? Ich lade dich ein." Ich schaute ihn noch einige Sekunden an, dann sah ich den Mann an der immer noch auf unsere Bestellung wartete. "Habe sie ... Pancakes ... und vielleicht eine heiße Schokolade?", fragte ich ihn leise. Er nickte und notierte sich etwas auf einem kleinen Zettel. Dann wand er sich meinem Begleiter zu, der dann nur eine Cola bestellte. Ich wusste nicht, was das war und schaute dem Kellner kurz nach, der schließlich hinter einem Tresen verschwand. "Ich nehme an, du hast keine Unterkunft und hast im Vergnügungsviertel nach einer gesucht?" Er interessierte sich für mich? Langsam schüttelte ich den Kopf. "Nein ... ich bin den ganzen Tag herumgelaufen und bin dann dort gelandet. Ich hatte nicht vor mir dort etwas zu suchen." Ich hatte den Eindruck, dass sein Gesichtsausdruck freundlicher wurde. "Ist eine wirklich üble Gegend dort." Ich nickte leicht, auch wenn ich in Wirklichkeit nicht die geringste Ahnung hatte, aber ich glaubte ihm einfach. Ich biss etwas auf meiner Unterlippe und sah dann nach draußen. Es wurde schon dunkel und ich seufze. "Eigentlich sollte ich nicht hier rumsitzen ...", nuschelte ich. Ich würde nichts zum Schlafen finden, wenn ich hier weiter herum saß. "Du könntest in einem Hotel übernachten.", schlug er dann vor. "In einem Hotel?" Ich fühlte mich so dumm und sah nach unten. Ich hatte wirklich von nichts eine Ahnung. "Ja, da bekommt man ein Zimmer und bezahlt dafür." Ich schluckte. Von bezahlen hatte ich schon gehört und ich wusste das ich kein ... ach wie hieß das noch mal ... Geld hatte. Ich seufzte und schüttelte den Kopf. "Ich bin vor einigen Wochen aus dem Koma aufgewacht. Ich hab kein Geld.", nuschelte ich leise. Für eine Weile starrte mich Sakito einfach nur an. Sein Gesichtsausdruck war wieder kühler geworden. "Dann schläfst du in meinem Gästezimmer." Jetzt war ich an der Reihe zu starren. Hatte er da gerade gesagt, dass ich bei ihm schlafen könnte? Ich schluckte und nickte dann leicht. "Wirklich?", hörte ich mich selbst sagen. "Wenn du nicht willst, dann lass es." Schnell schüttelte ich den Kopf. "Nein ich will. Ich werd dafür auch arbeiten ... und Morgen such ich mir dann etwas anderes." Ich war wirklich froh, dass er mich mitnehmen würde und lächelte etwas. "Vielen Dank." "Nichts zu danken." In diesem Moment kamen meine bestellten Pfannkuchen, die heiße Schokolade und Sakitos Cola. Ich stellte fest, dass es etwas Dunkles zum Trinken war. Es schien als wäre unser Gespräch beendet, den Sakito nahm einen Schluck von seinem Getränk und sah nach draußen. Ich beobachtete ihn noch eine Weile und fing dann an zu essen. Es schmeckt köstlich. Viel besser als im Krankenhaus. Es gab rote kleine Früchte dazu und eine weiße süße Creme. Das war das Beste, das ich je gegessen hatte. Ich trank einen Schluck von der Schokolade - allerdings zu schnell, denn ich verbrannte mir etwas die Zunge, sagte aber nichts weiter, da Sakito keine Notiz von mir nahm. Vielleicht bereute er es schon wieder mich zu sich eingeladen zu haben. Als ich fertig gegessen hatte und Sakitos Glas leer war, sah er mich wieder an. Es war derselbe Gesichtsausdruck, mit dem er mich auch schon zuvor immer angesehen hatte. Ich fragte mich wirklich, ob dieser Mann auch anders schauen konnte. Er winkte den Kellner heran und bezahlte die Pfannkuchen und die Getränke. Dann stand er auf. "Kommst du, oder bist du angewachsen?" Schnell stand ich ebenfalls auf und folgte ihm nach draußen. Den ganzen Weg bis zu Sakitos Haus schwieg er. Ich machte mir wirklich Gedanken darüber, ob er es immer noch für so eine gute Idee hielt. "Hier wohne ich." Wir standen vor einer Villa möchte ich fast sagen. Das Haus war riesig und hatte einen gigantischen Garten. Mir rutschte ein "wow" heraus und erntet dafür von Sakito einen seltsamen Blick. Ich konnte ihn nicht ganz deuten. Hatte er versucht böse zu schauen, oder wollte er ein Lachen unter drücken. Wie er wohl aussah wenn er richtig lachte. Nicht aufgesetzte, sondern richtig aus tiefstem Herzen. Während ich mir ausmalte, wie er dabei wohl aussehen würde, folgte ich ihm ins Innere des Hauses. Er zeigte mir alles. "Hier ist dein Zimmer. Es hat auch ein eigenes Bad." Er zeigte auf eine Tür, die sich in dem Raum befand, sicher war dort das Bad, von dem er gerade geredet hatte. "Diese Tür da ..." Er deutet auf eine weitere Tür auf dem Korridor. "... das ist mein Schlafzimmer." Sakito sah mich lange an und musterte mich von oben bist unten. "Wenn du Alpträume oder so etwas hast, dann kannst du gern rüber kommen." Für einen kurzen Moment umspielte ein Lächeln seine Lippen, aber es war nicht das, was ich sehen wollte. Es kam nicht aus seinem tiefsten Herzen. Ich nickte leicht. "Danke ... Gute Nacht." Damit verschwand ich in dem Zimmer, das er mir für die Nacht überlassen hatte. Zuerst einmal ging ich ins Bad. Natürlich hatte ich schon heute Morgen im Krankenhaus geduscht, aber ich mochte das Gefühl von Wasser auf meiner Haut. Es gab mir ein seltsames Gefühl von "zuhause sein". Ich zog also meine Klamotten aus und legte sie sorgfältig zusammen. Dann stieg ich unter die Dusche und genoss das warme Wasser, wie es meine Haut hinunter lief. Eigentlich hätte ich Ewigkeiten darunter stehen können, aber ich wusste das Sakito dafür bezahlen musste. Im Krankenhaus war das irgendwie etwas anderes. Schnell trocknete ich mich mit einem Handtuch ab und zog mir meine Shorts und das Shirt wieder zum Schlafen an. Ich krabbelte in das weiche Bett. Es war viel gemütlicher als das, in dem ich bis jetzt geschlafen hatte. Ich kuschelte mich also ins Kissen und in die Decke und war wirklich schnell im Land der Träume. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)