Every time when she's asleep… von Milli (R18+, Mugen x Jin) ================================================================================ Kapitel 1: Every time when she's asleep… ---------------------------------------- Every time when she's asleep… Es war tiefschwarze Nacht, die sich wie ein Umhang aus Stille um die Erde legte und alles unter sich begrub. Mond und Sterne wurden von einer dicken und undurchlässigen Wolkendecke abgeschirmt, die alles Licht in sich aufzusaugen schien. Eine kleine, verlassene Hütte lag in totaler Dunkelheit, in die sich drei Wandernde zur Ruhe zurückgezogen hatten. Innen war eine Kerze entzündet worden, um nicht nur die scheinbar vollkommene Dunkelheit, sondern auch die Kälte zu vertreiben, die Einzug gehalten hatte. Doch die eine Kerze konnte wenig gegen Gevatter Frost ausrichten und auch die von Motten zerfressenen Decken halfen nicht sonderlich. Trotzdem kam von wenigstens einer Person gleichmäßige, tiefe Atemzüge, die verrieten, dass sie wohl schlief. Neben diesen Atemzügen herrschte Stille in der Hütte, die ähnlich der Dunkelheit, vollkommen zu seien schien… So lange, bis leise geflüsterte Worte, ausgesprochen von einer dunklen, aber dennoch angenehm klingenden Stimme, sie durchbrachen. "Jin." "Hm? Was ist los, Mugen?" "Fuu schläft jetzt." "Ja? Ist das so?" "…" Es raschelte leise und im nächsten Moment beugte Mugen sich hinunter zu Jin, der an einen der Pfosten gelehnt saß, die das Dach hielten. Langsam näherte er sich mit seinem Kopf dem des anderen. "Zeit für traute Zweisamkeit", flüsterte er. Jin konnte den schwachen Windstoß spüren, der über seine Lippen strich als Mugen sprach, um Augenblicke später die Lippen des anderen, anfangs genauso sanft, dann fordernder zu spüren. Jin gab gerne nach und ging auf das Spielchen von Mugen ein. Dabei zog er den anderen weiter hinunter, bis er schließlich auf seinem Schoß saß. Sogleich verschwanden auch seine Hände unter Mugens Oberteil und erkundeten dessen Oberkörper. Doch auch Mugen blieb nicht untätig und während der Kuss immer intensiver wurde, schoben seine Hände Jins Haori beiseite und legten nach und nach dessen Schultern frei. Er löste sich von Jins Mund und fuhr mit seiner Zunge über seine Wange hinüber zum Ohr, um ihm über die Ohrmuschel zu lecken und zu flüstern: "Schnell oder langsam?" Er wartete keine Antwort ab, sondern setzte seinen Weg fort, knabberte kurz am Ohrläppchen und dann den Hals entlang, bis hinunter zum Brustbein, wo er sichergehen konnte, dass später, wenn Jin wieder angekleidet war, Stoff die Haut bedecken würde. Er packte Jin an den Oberarmen und drückte sie nach hinten, um sich dann festzusaugen. Jin, der genau wusste, was der Jüngere vorhatte und es als albern und kindisch abstempelte, wusste ebenso, dass es sinnlos wäre, sich deswegen zu beschweren. Sie würden sich streiten, vielleicht prügeln und am Ende würde Mugen doch machen, was er wollte. Also hielt er still und wartete geduldig, bis der andere fertig war und seine Haut sich unter den Lippen des Braunhaarigen dunkelrot gefärbt hatte. In einer besänftigenden Geste fuhr Mugen noch einmal mit der Zunge über die gereizte Haut, um dann wieder etwas weiter nach oben zu kommen und mit der Zunge über eines der Schlüsselbeine zu streichen, während seine Hände Jins Arme los ließen und beinahe andächtig über dessen Brust fuhren. Jin nutzte seine neue Freiheit und packte nun seinerseits Mugen an den Schultern, um ihn mit einem Ruck nach hinten zu werfen. Doch der Jüngere reagierte augenblicklich und rollte sich herum, um Jin unter sich festzunageln, die Hände zu Fäuste geballt und gegen seine Schultern drückend, mit den Knien die Hüfte am Boden haltend und den Kopf neben dem Jins. "Weißt du noch? Als wir das erste Mal so dalagen hast du mich mit einem Tritt von dir herunter geworfen." "Langsam", antwortete Jin und verwirrte Mugen für einen Moment, den er nutzte, um ihm seine Hände auf den Hinterkopf zu legen und ihn zu sich zu ziehen und seine Lippen auf die des anderen zu pressen. Mit den Ellenbogen drückte er dabei Mugens Arme zur Seite und rollte sich herum, sodass wieder der Jüngere unten lag. Mugen grinste und unterbrach ihren Kuss, in dem Jin langsam angefangen hatte, die Oberhand zu gewinnen. "Wenn du's langsam haben willst, solltest du etwas kooperativer sein", meinte er und packte Jins Handgelenk, das nach dem Saum seiner Hose hatte greifen wollen. "Warum soll ich kooperieren, wenn so ein Straßenköter wie du nicht mal weiß, wie man das schreibt?" "Lass mich überlegen, ich glaub', das hast du schon mal gesagt." "Und es ist auch noch genauso gemeint, wie es damals gemeint war." "Komisch, ich erinnere mich, dass du in der selben Nacht, in der du das gesagt hattest, ziemlich gut zu vögeln warst…" Ein ärgerliches Funkeln flackerte in Jins Blick auf und er schüttelte die Hand ab, die sich um seinen Arm gelegt hatte. Unbeirrt führte er den Weg seiner Hand fort, den Mugen vorhin unterbrochen hatte und zog die Hose des anderen mit einem Ruck herunter, ohne dem Oberteilen Beachtung zu schenken. Bevor Mugen reagieren konnte, hatten Jin ihn an der Hüfte gepackt und auf den Bauch gedreht. Erschrocken schnellte der Wuschelkopf hoch und sein Hinterkopf knallte gegen Jins Kinn, der mit solch einer heftigen Reaktion nicht gerechnet hatte und nach hinten kippte. Mugen hingegen rieb sich mit der einen Hand den Schädel, so leise fluchend wie möglich und griff mit der anderen nach seinem Schwert. Jin, der auf seinen Allerwertesten zurückgeschleudert worden war, warf sich zur Seite und schnappte nach seinem Wakizashi(1), dass er mit einer fließenden Bewegung aus der Scheide holte, noch ehe er wieder auf den Füßen war – und stand seinem bewaffneten Reisgefährten gegenüber, der seine ganz eigene Kampfstellung eingenommen hatte. "Na toll, das Ganze verläuft ziemlich genau so, wie unsere erste Nacht. Dabei ist es doch immer so schwer, nicht zu fluchen, wenn du schon wieder ausgewichen bist", seufzte Mugen und machte einen Schritt auf den anderen zu. "Du hattest doch die glorreiche Idee, unser Duell in der Nacht fortzusetzen, wo uns Fuu nicht andauernd unterbrechen konnte." "Ja, und du warst mehr als begeistert!" "Ich habe mich nur verteidigt." "So würde ich das nicht nennen, wenn du mit gezogenem Katana hinter mir herrennst." "Ich glaube, du verwechselst da etwas, ich bin nicht der Affe ohne Kampfstil, der ein bisschen mit was Scharfem herumfuchtelt und hofft, irgendwie schon irgendetwas zu treffen." "Komm, das sagst du doch nur, weil ich dich wirklich getroffen hatte. Selber schuld, wenn man nicht richtig laufen kann." "Ich kann laufen und ich kann nichts dafür, wenn gewisse andere Leute ihren Schlafplatz nicht beiseite räumen!" "Hör auf, Ausreden zu suchen, du hast unser Duell schlicht und einfach verloren." "Als eine Fortsetzung unseres Duells konnte man das nicht bezeichnen; der Kampf ist noch nicht entschieden!" "Da magst du wahrhaftig recht haben. Wären diese nächtlichen Auseinandersetzungen wirklich eine Fortsetzung gewesen, dann wärst du bereist siebenundvierzig Mal tot – von siebenundvierzig Kämpfen! Traurige Statistik." "Das ist doch überhaupt nicht wahr. Ich hab' mich größtenteils nicht mal gewehrt." "Um so leichter stirbt man." Mugen zuckte mit den Achseln und wagte es, noch ein paar Schritte auf den anderen zuzumachen. "Wäre es dir denn lieber gewesen, jedes Mal vorm Sex erst einen Kampf auf Leben und Tod zu bestreiten?" Jin machte einen Schritt zurück und begab sich aus seiner kampfbereiten Stellung in eine eindeutige Angriffspose. "Es war doch auch so jedes Mal ein Kampf, nur, dass wir die Schwerter weggelassen hatten, damit du dich nicht wieder schneidest." Jin veränderte seine Stellung unbewusst minimal, sodass die Seite, auf der er in der Nacht ihres ersten Males von Mugen getroffen wurde, durch die Spitze seines Kurzschwertes geschützt wurde. Es war etwas mehr als ein Schnitt gewesen und sie hatten eine Dreiviertelstunde damit zugebracht, die Blutung zu stillen. Mugen hatte ihn auf den Boden gedrückt und sich über ihn gebeugt. Seine Jacke hatte er solange auf die Schnittwunde gepresst, bis kein Blut mehr hervorgequollen war. Aus dieser Position heraus ist es dann auch weitergegangen. Keiner von beiden hatte wirklich angefangen. Sie waren sich einfach näher gekommen, bis sich ihre Lippen berührt hatten, ohne wirklich die Absicht gehabt zu haben, den anderen zu küssen. Aber wo sich ihre Münder dann schon mal aufeinander gelegt hatten, hatten sie den Augenblick genutzt. Nach dem Nutzen waren sie dann wieder eine halbe Stunde mit Jins Wunde beschäftig gewesen, die soviel Aktivität bei weitem noch nicht ausgehalten hatten. Jin zwang sich aus der Vergangenheit wieder ins Hier und Jetzt. Mugen stand ihm immer noch gegenüber, aber er musste noch ein paar Schritte näher gekommen sein. "Wollen wir es wirklich darauf anlegen, dass noch mal einer von uns verletzt wird?", fragte er und ließ sein Schwert sinken. Auch Jin nahm einen Fuß zurück, um den Ausfallschritt zu verlassen und sich wieder gerade hinzustellen. Er senkte sein Wakizashi, das im nächsten Moment zu Boden fiel, als Mugen ihn an den Schultern packte und an sich zerrte. Er ließ ebenfalls sein Schwert fallen und konzentrierte sich auf den Mann vor sich, der sich reflexartig aus seiner Umarmung befreien wollte. Doch Mugen lockerte seinen Griff nicht. Er packte Jin an den Handgelenken und drehte ihn herum. Er drückte seine Arme auf dem Rücken nach oben und presste ihn gegen den Balken, an dem Jin den ganzen Abend über gelehnt hatte. Er selber stellte sich seitlich zu dem Holzpfosten, um Jin küssen zu können. Gleichzeitig wanderte eine seiner Hände zu Jins Hinterkopf, wo er ihm das Haarband herauszog, um ihm dann durch die offenen langen Haare zu streichen. "Gut, dass du beschlossen hast, dich nicht mehr zu wehren", meinte er und leckte den Hals des Älteren entlang. Er öffnete die Knoten von Jins Hakama, die gleich darauf zu Boden glitt. Auch Jin, dessen Arme Mugen wieder frei gelassen und der sich wieder umgedreht hatte, machte sich daran, den andern weiter zu entkleiden – wobei er ja noch nicht viel geschafft hatte. Die Hose, die er heruntergezogen hatte, hatte Mugen ja wieder an den richtigen Platz gezerrt. Nun versuchte er es mit der Weste, die der andere trug und die er ihm auch ohne Probleme abstreifen konnte. Auch bei dem weißen Shirt ließ Mugen ihn machen, doch dann packte er seine Hände und drückte ihn am Balken entlang zu Boden. Mugen traf auf so gut wie keinen Widerstand, als er Jin herumdrehte. "Hey, ich komm dir nur entgegen, du faule Sau", verteidigte sich der Größere dabei. "Ich bin nicht faul", widersprach Mugen und schob den Langhaarigen hinüber zu einem Querbalken, der über dem Boden verlief und die Erhöhungen um die Feuer- und Kochstelle herum miteinander verband. "Aber du hast recht, jedes Mal kämpfen, bevor wir loslegen, das würde ich nicht aushalten!" "Sexgeiles Monster…", zischte Jin und stützte sich mit dem Oberkörper auf dem Balken ab. "Du sagst es." Mugen kroch hinter Jin und packte ihn an der Hüfte, um ihn näher zu sich heran zu ziehen, sodass Jin sich allerhöchstens noch mit seinen Händen auf dem Balken abstützen konnte. Doch der Schwarzhaarige protestierte nicht. Er ließ sich in die richtige Position dirigieren und wartete geduldig, bis Mugen es sich soweit bequem gemacht hatte. Ein leises Rascheln verriet, das Mugen seine Hose nun endgültig verloren hatte und die Hand, die sich auf Jins Pobacke legte, war das Vorzeichen für das, was gleich darauf folgen würde. Mugen genoss das Keuchen und das krampfhafte Bemühen des anderen, sich zu entspannen, als er in ihn eindrang. Und so böse das auch vielleicht klingen mochte, immerhin waren es Reaktionen, was man von dem ruhigen Ronin nur sehr selten bekam, nach denen Mugen sich aber so sehr verzehrte. Das erleichterte Stöhnen, als Mugen ganz in ihn eingedrungen war und ihm kurz Zeit gab, sich wieder zu fangen, war mehr als leise und das Hängen lassen des Kopfes zwischen den Schultern das einzige Zeichen, das sagte, dass er noch etwas länger Pause brauchte. Aber so gut er sich auch unter Kontrolle hatte, einige Sachen konnte nicht einmal er verhindern, wie seine Atmung, die leicht beschleunigt war und einzelne Schweißperlen die sich auf seiner Stirn gebildet hatten. Es gab Zeichen, die von seiner Beteiligung an der ganzen Sache zeugten, aber ob es dem Ältere unangenehm war oder nicht, konnte Mugen nicht sagen. Das Hochnehmen des Kopfes und das sachte Bewegen der Hüfte waren Zeichen, dass Mugen fortfahren konnte. Er ging es ruhig an, bewegte sich nur ein wenig vor und zurück. Er beugte sich vor und leckte über Jins Rücken, fuhr mit seiner Zunge die Wirbelsäule entlang und richtete sich wieder auf. Zugleich bewegte er seine Hüfte schneller und stieß ungehemmter in die Enge des langhaarigen Ronin vor sich, mit der er zwar schon so oft Bekanntschaft gemacht hatte, die ihm aber immer wieder neue Glücksmomente bescherte. Das Stöhnen konnte Mugen dabei genauso wenig unterdrücken, wie das Fluchen, wenn Jin ihm mal wieder ausgewichen war. Über die Lippen des Langhaarigen hingegen kam meist nicht ein Ton, egal was Mugen auch anstellte. Heute wollte er es mit provozieren versuchen – so wie sonst auch. Manchmal unterbrach er dann einfach ihren Akt und manchmal ärgerte er ihn, indem er ihm in die Seiten piekte oder plötzlich einen anderen Rhythmus anschlug. Mugen löste seine Hände von Jins Hüfte und legte sie ihm auf die Schultern. Seine Stöße verlangsamten sich etwas, dafür waren sie gezielter und er drang tiefer ein. Er beugte sich vor und knabberte an dem Ohr, um Jin dazu zu bewegen, den Kopf zu ihm zu drehen. "Hey, du kannst dich ruhig ein bisschen mehr gehen lassen. Fuu schläft wie ein Stein", wisperte er dem Langhaarigen zu, der seinen Blick mit zusammengezogenen Augenbrauen schon wieder abwenden wollte, als Mugen ihn mit der Hand am Kinn wieder zurück dirigierte und ihm seine Lippen auf den Mund presste. Um sich besser abzustützen, ließ Mugen Jins Kinn wieder los und legte seine Hand auf den Boden. Er spürte, wie Jin den Kopf wegziehen wollte, doch seine Linke verfing sich augenblicklich in dessen offenen Haaren. Der Griff war nicht schmerzhaft, aber es steckte genug Druck dahinter, dass der andere sich nicht einfach losreißen konnte. Jin erwiderte den Kuss, als ihm klar wurde, dass er eh nicht anders konnte. Allerdings zeigte er recht deutlich, dass er von dem aufgezwungenen Zungengefecht recht wenig hielt. Er setzte sich ordentlich zur Wehr und als Mugen sich nicht zurückdrängen ließ, behalf er sich mit seinen Zähnen, um den Wuschelkopf in seine Schranken zu weisen. Er versenkte seine Schneidezähne in der Zunge des anderen, der sie sofort zurückzog und augenblicklich den Mund öffnete, um zu fluchen, als Jin nun einen Gegenangriff startete und seinen Mund in Beschlag nahm. Er strich mit seiner Zunge über Zähne und Zahnfleisch, stupste kurz den Bewohner der feuchten Höhle an und saugte und knabberte dann an dessen Unterlippe. Er hatte sich halb herumgedreht und die eine Hand von dem Balken vor sich gelöst, den Arm gehoben und sich aus Mugens Griff befreit. Nun legte er dem Jüngeren seinerseits die Hand in die Haare und zwang ihn, am Platz zu bleiben. Ihr Verkehr war zeitweise zum Erliegen gekommen, als Mugen seine Überraschung überwand und ein Grinsen über seine Züge huschte. Er beendete ihren Kuss und packte Jin am Oberarm. "Interessantes Spiel, das du da treibst", gab er zu, um sich im nächsten Moment aus dem Schwarzhaarigen zurückzuziehen und ihn herumzureißen und mit dem Rücken auf den Boden zu drücken. Den Arm, den er gepackt hatte, klemmte er dabei zwischen dem harten Boden und Jins Rücken ein, während er seine Hand noch rechtzeitig hervorzog und zusammen mit der anderen Jins freien Arm auf seinen Oberkörper presste, um ihn am Boden zu halten. "Aber es spielen immer zwei mit und ich will gewinnen!" Es war kein Grinsen, eher ein böses Lächeln, das um Jins Lippen spielte, als er erwiderte: "Ich hätte nichts anderes erwartet." Mugen ließ es gar nicht erst zu, dass ihn diese Worte verwirrten, er ignorierte sie einfach. Er kletterte von den Beinen herunter, auf denen er nach seiner Aktion mehr oder weniger gelandet war und schob sie mit seinem Knie auseinander, um sich zwischen sie zu setzten. Er wagte es, eine Hand von Jins Handgelenk zu lösen und packte ihn an der Hüfte, um sie anzuheben und wieder in ihn einzudringen. Er beeilte sich, sich hinzuknien, damit er wieder nach Jins Hand greifen konnte, denn der Ältere hatte bereits angefangen, seine Chance zu nutzten und wehrte sich ziemlich heftig gegen seine menschlichen Fesseln. Bevor Mugen ihn wieder packen konnte, hatte er seinen anderen Arm befreit, mit dem er dann Mugens Hand abfing. Doch bald hielt er nicht mehr ihn fest, sondern Mugen beide Hände des Langhaarigen gefangen. Ein dreckiges Grinsen legte sich auf seine Züge und er drückte beide Handgelenkte gegen den Balken, an dem Jin vorhin noch gelehnt hatte. "Ich seh' schon, du bist heute auf Abenteuer aus", meinte er und griff nach seiner Weste. Er zwang Jins Arme durch die Öffnungen und verdrehte sie dann, sodass der Stoff sich fest um seine Handgelenke zog und knotete sie an dem Balken fest. Jin, der sich nur halbherzig wehrte, beobachtete ihn dabei mit hochgezogenen Augenbrauen. "Wenn du alle deine Kleidungsstücke so behandelst, musst du 'nen ganz schönen Verschleiß haben." "Die Dinger interessieren mich momentan äußerst wenig", gab Mugen zu und hatte nun beide Hände frei, die er dem anderen an die Hüften legte, um ihn hochzuhalten und die Beine des anderen über seine Arme und seine Schultern zu führen. Ihr Liebesspiel begann von Neuem, mit dem Unterschied, dass Mugen sich nicht erst vorarbeiten musste, sondern gleich tiefer eindringen konnte. Seine Stöße wurden schneller und auch härter und für einen Moment vergaß er, dass ein fühlendes Wesen unter ihm lag und stieß ungehemmt in die warme Öffnung. Es tat ihm fast schon leid, bevor er seine Bewegung ganz zu Ende geführt hatte, doch zu seiner Überraschung war der Schrei, den Jin ausstieß, alles andere als schmerzerfüllt und er schlang die Beine um Mugens Rücken und drückte sich ihm sogar noch entgegen. Für einen Moment flackerte Verwunderung in Mugens Blick auf, dann schien er zu verstehen. "Na sieh mal einer an, das bringt dich also zum Stöhnen? Hättest du auch früher sagen können, ich hätte es dir nicht verwehrt." Er grinste fies und stieß noch erbarmungsloser in den wehrlosen Körper unter sich und Jin drückte den Rücken durch und wand sich unter dem Jüngeren. "Jetzt versteh' ich auch so langsam, warum du bis jetzt immer unten warst. Du hast absichtlich verloren und die Auseinadersetzungen davor waren nur dazu gedacht, mich zu provozieren, in der Hoffnung, härter rangenommen zu werden…", überlegte Mugen, ohne an seinem neuen Rhythmus etwas zu ändern. Mugen konnte genau sehen, dass Jin nach ihm schlagen wollte, die Fesseln, die er im Moment wohl vergessen hatte, ihn aber daran hinderten. Ohne eine andere Wahl zu haben, beschränkte er sich darauf, Mugen böse anzufunkeln und zu schreien: "Halt die Klappe, du Idiot!" Die nachdenkliche Miene, mit der Mugen den anderen bedacht hatte, hellte auf und er beugte sich einige Zentimeter nach vorne, um den Winkel zu ändern, in dem er sich bewegte. "Jetzt weiß ich auch, warum du nichts gesagt hast. Es war dir peinlich." "Natürlich war es mir peinlich!", rief Jin und zerrte an seinen Fesseln. Mugen konnte es in seinem Blick lesen, dass er sich am Liebsten losgerissen und auf ihn gestürzt hätte, um auf ihn einzuprügeln. Entweder das oder vor Scham im Boden zu versinken. Und die Tränen, die sich vor Hilflosigkeit und der Beschämung seines entblößte Geheimnisses wegen in seinen Augen bildeten, machten sie Sache wohl nicht viel besser. Er wand seinen Blick ab drückte seine Nase gegen seinen Oberarm. Mugen, dessen Gesichtsausdruck nach Jins Ausbruch wieder zu verwirrt gewechselt hatte, nahm nun weichere Züge an. "Das muss dir nicht peinlich sein", meinte er und Jin richtete seinen Blick wieder auf ihn. Verwirrung lag nun auch darin, aber auch Hoffnung. "Im Gegenteil", fuhr Mugen fort, "dann passen wir doch super zusammen. Ich kann mich austoben, so viel ich will und dir gefällt das auch noch. Die meisten verschreck' ich immer mit meinem Temperament-" "Nein, mit deinen schlechten Manieren und leeren Hosentaschen", korrigierte Jin, doch Mugen ging nicht weiter als mit einem vorwurfsvollen Blick darauf ein. "Ich will doch nur sagen, dass uns das doch nur zu noch besseren Partnern macht. Jeder bekommt das, was er will, ohne, dass der andere irgendwo zurückstecken muss. Das ist doch perfekt!" Jin starrte den Jüngeren einen Moment nur an, dann nickte er. "Vermutlich hast du recht…" "Aber natürlich hab' ich das!" "Das ist alles andere als natürlich." "Hey, nur weil ich manchmal etwas länger brauche, um Zusammenhänge zu erschließen, heißt das nicht, dass ich dumm bin!" "Nein, sicher nicht…" Es fehlte Jins Stimme etwas an Ernsthaftigkeit, um die Aussage wirklich als Zustimmung werten zu können, doch Mugen störte sich nicht dran. "Da wäre noch was anderes…", begann er, ohne auf das Thema Dummheit – ja oder nein? weiter einzugehen und ein leichtes Rot legte sich auf seine Wangen. "Mir würde es nichts ausmachen, wenn wir auch noch zusammen reisen würden, wenn wir diesen Sonnenblumensamurai gefunden haben. Ich mein', so einen Partner finde ich wohl so schnell nicht wieder und wo wir doch so gut zusammen passen und die Startschwierigkeiten was das Bett angeht nicht nur hinter uns, sonder ausgelassen haben, dachte ich, dass diese Beziehung vielleicht ideal wäre-" "Mugen", der Kurzhaarige sah auf, "halt die Klappe und küss mich. Und von mir aus kannst du das auch noch morgen machen und übermorgen und in einem Jahr noch, Hauptsache, du gehst nicht weg, damit ich dich wenigstens in meiner Nähe weiß, egal, was die Zukunft sonst noch bringen mag." "Jin… du redest zu viel." Der Jüngere beugte sich hinunter und presste seine Lippen auf die des anderen, um einen neuen, heftigen Zungenkampf zu entfesseln. Gleichzeitig begann er wieder in den Körper vor sich zu stoßen, ungeniert, aber dennoch darauf achtend, wann das Stöhnen des anderem mit Schmerz getränkt war und wann er das Gesicht verzog, um sich doch wieder etwas zu drosseln. Doch Jin hielt erstaunlich viel aus. Auch von der Hand, die seine Männlichkeit heute wohl das erste Mal verwöhnte, zeigte er sich weitestgehend unbeeindruckt. Aber wenn man diese Nacht mit den vorangegangenen verglich, so konnte man eines nicht leugnen. Er reagierte endlich. Er tat das, wonach Mugen sich so sehr gesehnt hatte, er stöhnte, er keuchte, er flüsterte seinen Namen und drückte ihn mit seinen Beinen hinter seinem Rücken immer wieder näher an sich heran. Das spornte Mugen nur noch mehr an, weiter in Jin zu stoßen und seine Hand, die die Erektion des Langhaarigen mit geschickten Fingern massierte, legte sich noch mal richtig ins Zeug. Trotzdem war es der Wuschelkopf, der zuerst kam und sich in Jin ergoss. Erschöpft und schwer atmend ließ er sich auf den anderen nieder sinken. Sobald er die Beine von Jin nicht mehr festhielt, ließ der sie zu Boden fallen. Er sah mindestens genauso abgekämpft aus wie Mugen. Das lange Haar klebte ihm im Gesicht, seine Brille, auf die niemand während der ganzen Nacht Rücksichtgenommen hatten, hing ihm schief auf der Nase und sein Mund war weit geöffnet, um Sauerstoff in seine Lungen zu pumpen. Die Brustkörbe beider hoben und senkten sich so schnell, als hätten sie einen Marathon hinter sich gebracht und ihre Herzen rasten, als hätte ein Geist sie den Fuji-san hochgejagt. Doch da Mugens Werk noch nicht ganz vollendet war, richtete er sich noch einmal auf, um Jin weiter zu massieren. Er fühlte sich mittlerweile so müde, dass er hinschauen musste, was er tat, um sicherzugehen, dass er etwas tat. Gott sei Dank, brauchte Jin nicht mehr sonderlich lange, um Mugen in die Erlösung zu folgen und der Jüngere konnte sich wieder auf den Bauch des anderen sinken lassen. Irgendwie schafften sie es noch, sich wieder anzukleiden. Wie, davon hatte am nächsten Morgen keiner von ihnen auch nur die Spur einer Ahnung. Sie schliefen schließlich ein, dich aneinandergekuschelt, Mugen Jin im Arm haltend und mit einer ihrer durchlöcherten Decken zugedeckt. Nicht einmal drei Stunden später wurden sie dann von einer fröhlichen und vor allem lauten Stimme geweckt. "Aufstehen, Jungs! Die Sonne scheint!", plärrte Fuu durch die Hütte. Auf ihrer Schulter saß Momo und sah genauso verschlafen aus, wie die zwei Männer, die nur mühsam ihre Augen einen Spalt breit auseinander bekamen. Fuu zog ihnen kurzerhand die Decke weg und scheuchte sie hoch. "Los, ihr Schlafmützen, wir haben noch einen weiten Weg vor uns", flötete sie und verschwand aus der Hütte. Jin sah verschlafen zu Mugen, der immer noch versuchte, beide Augen gleichzeitig offen zu halten. "Mein Arsch tut weh", gestand er. "Ich hab' Muskelkater in den Beinen", gab Mugen zu. "Ich will nicht laufen!", kam es von beiden und sie ließen sich wieder zurück auf den harten Boden fallen. Durch ihre Nahezu-Ohnmacht erkämpften sie sich einen ganzen Tag zum Ausruhen, was auch Momo glücklich machte, das sein Eichhörnchendasein in der letzten Nacht als Spanner gefristet hatte und mindestens ebenso müde war, wie die beiden Beteiligten, die für gutes Kino gesorgt hatten… _____________________________________ (1) auch Shotō; Kurzschwert, maximal zwei Shaku, also zwischen 30 und 60 cm lang Owari Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)