Durch die Zeiten von DhalaElenaAngel (oder die Wahrheit dahinter) ================================================================================ Kapitel 36: Adoption -------------------- Narcissa saß im Wohnzimmer, auf ihren Armen das kleine Mädchen, das laut Ministerium sieben Monate alt war und keine lebenden Verwandten mehr hatten. Der Vater war bei einem der ersten Muggelangriffe umgekommen und nun war auch noch ihre Mutter tot. Lucius hatte lang versucht, einen Verwandten zu finden, war aber nur wieder bei Muggeln gelandet – bei extrem Religiösen, so, dass die natürlich nicht in Frage kamen. Das arme Kind! Dabei war sei so süß, mit großen, blauen Augen und blonden, kleinen Löckchen, die sie aussehen ließen, wie einen Engel. „Mach dir keine Sorgen,“ lächelte sie nur, küsste die Kleine auf die Nase, die sofort zu giggeln begann und dann nach der Rassel griff, die sie gerade vor der Nase der Kleinen hin und her schaukeln ließ. „Das Haus ist ohnehin zu groß für nur drei Leute,“ meinte sie dann. „Ich denke, da können wir noch ein paar Zimmer für dich einrichten, es wird höchste Zeit, dass Draco seinen Status als Einzelkind mal verliert.“ „Dass dir so was durch den Kopf schießen würde, war mir fast schon klar,“ stellte Lucius trocken fest. Seit dem Anschlag auf die Winkelgasse waren zwei Tage vergangen und er hatte vom ersten Moment an gewusst, was geschehen würde, als er seine Frau gesehen hatte, mit dem weinenden Baby im Arm. Narcissa sah zu ihrem Mann. „Wir haben uns doch schon so oft über eine Adoption unterhalten, ich würde sagen, viel günstiger werden die Umstände nicht mehr. Und sieh sie dir an, die Veränderungen durch eine Blutadoption wären nur minimal. Sie schreit nicht halb so viel, wie Draco es getan hat.“ Lucius lächelte nur, gab seiner Frau eine Mappe und hob das Kind zu. Seit heute vor einer halben Stunde seine erste Tochter. Den Trank hatte er bei Severus bereits in Auftrag gegeben. Und seine Frau hatte Recht, dieses Kind war auf jeden Fall ruhiger, als Draco und einfach nur putzig, ja, etwas Kleines hatte schon lange im Haus gefehlt, vor Allem auch, da von Draco wohl keine Enkel zu erwarten waren, nicht in nächster Zukunft, denn Männer wurden nun mal nicht schwanger. Außerdem... nein, die Gedanken an rothaarige Kinder, die zu seiner Familie gehören könnten, war auch so mehr als erschreckend. Selbst, wenn die Beiden heiraten und adoptieren sollten, wollte er, dass sie sich damit Zeit lassen sollten. Narcissa runzelte die Stirn und öffnete die Akte, bevor sie strahlend aufsprang. „Danke!“, lachte sie, küsste das kleine Mädchen auf die Stirn. „Wir haben ein zweites Kind! Ein Mädchen! Endlich ein kleines Mädchen, das ich in rosa Kleidchen stecken kann! Wir müssen sofort unseren Schneider kontaktieren! Und einen Architekten! Sie braucht doch ein richtiges Kinderzimmer! Mit rose Wänden und Einhörnern! Und einem schönen, kleinen Bettchen! Ich muss planen!“ Lucius musste lachen, als er seine Frau so sah, die wie ein Kopfloses Huhn immer wieder hin und her rannte, während sie aufzählte, was sie machen wollte. Er würde ja nur lachen, wenn das Kind rosa abgrundtief hassen würde und sie dann doch alles umdekorieren mussten. Er hielt das kleine Mädchen an sich gedrückt, das gerade ihre winzigen Ärmchen um seinen Hals und den Kopf auf seine Schulter legte. Ja, das Mädchen würde ihn so schnell um die Finger gewickelt haben, wie Draco damals auch. „Ich dachte, wir lassen ihr den Namen, den ihre Mutter ihr gegeben hat. Leneah ist ein schöner Name und er macht sich auch nicht schlecht in unserem Stammbaum. Wir fügen nur noch deinen Namen als Zweitnamen ein.“ „Ja, ja natürlich!“, lächelte Narcissa. „Und Harry wird Pate!“, bestimmte sie. „Harry?“; fragte Lucius entsetzt. „Ein Gryffindor? Meinst du, dass das...?!“ „Ohne Harry würde sie nicht mehr leben!“, erinnerte Narcissa. „Und du hast gesagt, dass eine der ersten Sachen, nach denen er sich erkundigt hatte, das Baby war! Ich bestehe darauf! Ich habe auch nichts gesagt, als du bei Draco Severus eingesetzt hast, obwohl ich lieber Bella wollte!“ „Schon gut, schon gut,“ lenkte Lucius ein. „Dann wird er wohl noch öfter hier sein,“ murmelte er nur. Außerdem wusste er, dass seine Frau Recht hatte. „Aber um Merlins Willen, geh die Planung langsam an! Das Kind ist gerade mal ein paar Monate alt, es wird noch lange dauern, bis sie was Anderes tut, als essen, schlafen und kleine Teddys durch die Gegend zu feuern!“ „Du hast leicht Reden! Du musst es nicht organisieren! Allein die Kleidung! Das, was sie anhat, ist für eine Malfoy...!“ Lucius lachte nur, trat zu seiner Frau und küsste sie, bevor er ihr das Baby wieder in die Arme legte, das an seiner Schulter eingeschlafen war. „Geh es in Ruhe an,“ wiederholte er nur, nahm dann die Papiere und trug den endgültigen Namen seiner neuen Tochter ein. Leneah Narcissa Malfoy. Er beobachtete, wie seine Frau das Mädchen in Dracos alte Wiege legte, die sie vom Dachboden geholt haben musste. Sie sah wirklich glücklich aus. Nun, wenigstens etwas Gutes war von all dem gekommen, auch, wenn es mit einem schrecklichen Ereignis angefangen hatte. Doch da waren auch noch die anderen Dinge, die Toten, die morgen begraben werden würden, Granger, die sicher wusste, dass diese Aktion gescheitert war und die weiter hetzte, gegen sie. „Lucius?“, fragte Narcissa ruhig, als sie wieder aufsah. „Was hast du?“ „Ich musste daran denken, was wir noch unternehmen können, um Granger zu finden,“ erklärte der Langhaarige mit ernster Mine. „Und Harry...“ „Wie geht es hm? Ich dachte, er wäre in Ordnung!“ „Rein körperlich vielleicht, er hat keine direkten Wunden abbekommen, aber der Magiestoß, den er abgegeben hat, muss wohl wirklich heftig gewesen sein, er ist die gesamte Zeit erschöpft, gleichzeitig hat er aber auch ständig Alpträume und Tom lässt ihn – mal wieder – nicht aus den Augen.“ Narcissa nickte, sie sah in die kleine Wiege, wo das Baby friedlich schlief. Harry hatte es instinktiv geschützt, da war sie sich sicher, weil er gewusst hatte, dass er bald selbst so ein Würmchen haben würde und darum hatte sich das alles auch noch nicht gesetzt. Wieder mal überlegte sie, ob sie es Harry nicht sagen sollte, doch dann schüttelte sie innerlich den Kopf. Nein, das wäre jetzt sicher zu viel. „Der Junge hat aber auch ein Glück, “ meinte sie nur. „Egal was passiert, immer trifft es ihn.“ „Allerdings,“ nickte Lucius. „Und dadurch auch noch Tom. Wenn ich nicht wüsste, dass Niemand gewusst hat, dass der vorhatte mit Harry in die Winkelgasse zu gehen, hätte ich gesagt, dass es ein Anschlag war.“ „Das war mein erster Gedanke,“ erinnerte Narcissa ihren Mann nur, dann lächelte sie ermunternd. „Ich bin mir sicher, dass du das hinbekommst.“ „Ich muss,“ gab Lucius zurück, er trat selbst zu der Wiege, sah auf das schlafende Kind, dass zum Glück keine Ahnung von den Ereignissen um sich herum hatte. „Ich will nicht, dass noch eines meiner Kinder im Krieg aufwächst.“ „Nicht zu vergessen, dass Harry wirklich genug mitgemacht hat,“ fügte Narcissa an. „Und all die Anderen.“ „Allerdings. Oh, es ist dein Job, unserem Sohn von seiner neuen Schwester zu berichten, ich muss direkt wieder zurück ins Ministerium. Bis später..:“ „Hallo, meine Kleine,“ lächelte Harry, während er sein neues, sein erstes Patenkind auf seine Arme hob. Die dunkelblauen Augen waren wesentlich heller durch den Trank, eisblau, wie die von Draco und auch das Blond war noch etwas heller geworden. Leneah trug ein feines, rosa Kleid mit Schleife auf der Brust und ließ sich von dem Wirbel um ihre Person absolut nicht beeindrucken. Der Grünäugige freute sich einfach nur, vor Allem, weil die Kleine nicht allein war, sie hatte, trotz Allem, wieder eine Familie gefunden. „He, rück mal meine Schwester wieder raus!“, grinste Draco und hielt seine Arme ausgestreckt, bis das Baby hinein gelegt wurde. Er war heilfroh, dass seine Mutter endlich so beschäftigt war, dass sie nicht jede Einzelheit seiner Beziehung aus ihm us ihm herausdrückte. Und sie hatte Jemanden, den sie tatsächlich in alberne, rosa Kleider mit Schleifchen und Rüschen stecken konnte. Er war nicht eifersüchtig, denn er wusste, seine Eltern hassten es, dass das Haus leer war und er wusste auch, dass die Beiden schon lange hatten adoptieren wollen. Harry legte dem Anderen das Baby in die Arme, lächelte dann etwas. „In ein paar Tagen fängt die Schule wieder an,“stellte er dann fest. „Unser letztes Jahr... was willst du dann machen?“ „Ich? Ich steige in die Geschäfte von Vater ein, was denn sonst? Irgendwer mit finanziellem Geschick muss sich ja darum kümmern, dass wir weiterhin süße Kinder in alberne Klamotten stecken können. Und du? Was machst du danach? Politik wohl kaum, das passt einfach nicht,“ er grinste. „Du bist eine Niete in Verhandlungen.“ „Ich weiß es nicht,“ gab Harry leise zu. „Ich meine, bisher wusste ich nicht mal, dass ich so lange leben würde. Ich wollte erst mal ein Jahr nichts tun,“ gab er zu. „Einfach die Zeit nutzen, um ich umzusehen.“ „Ah “ nickte Draco nur, während er seine Schwester wieder in ihre Wiege legte. „Und in welche Richtung willst du gehen? Das musst du doch schon wissen.“ „Vielleicht Tierpflege oder so was, Heiler, Tom meinte, ich hätte das Talent dazu. Aber ich weiß es wirklich noch nicht. Erst...erst will ich helfen, die Probleme in den Griff zu bekommen,“ fügte Harry an, der sich mehr als schuldig fühlte wegen dem, was Granger tat. Fast jeden Tag wurden weitere Muggelzellen aufgegriffen, deren Gedächtnisse gelöscht und umgeschrieben, doch die kleine Kuh schien allen immer einen Schritt voraus. So, dass es dazu führte, dass Harry jeden Morgen mit Magenkrämpfen aufwachte, die erst im Laufe des Tages besser wurden und er wusste, wenn Tom nicht da war, verhielt er sich immer extremer, aber er konnte nicht anders, er hatte Angst, dass etwas geschehen würde, in der Minute, in der er mal nicht hinsehen würde. Er war nur froh, dass sein Mann in der Hinsicht so tolerant war und ihn meist auch einfach mitnahm, um ihm diese Gedanken zu ersparen. Draco runzelte die Stirn. Er war, was Harry anging, inzwischen, wie er sich einredete, recht sensibel und etwas sagte ihm, dass er schleunigst ein besseres Thema finden sollte. Er sah sich um – und atmete auf, als er Black und Grayback ankommen sah. Harrys Pate schaffte es meistens, den Jüngeren auf andere Gedanken zu bringen. „Harry!“, grinste da Sirius auch schon und schloss seinen Patensohn in die Arme: „Was machst du denn für ein Gesicht? Komm schon! Heut wird Spaß gehabt! Immerhin fängt nach dem Wochenende die Schule wieder an!“ Harry lächelte etwas und erwiderte die Umarmung, winkte auch Fenrir und Remus zu. „Ihr habt ja Recht,“ gab er zu, dann kam ihm wieder eine gemeine Idee. „Bekomm ich einen Kaffee?“, fragte er Sirius mit großen Augen... Wütend stellte Hermine fest, dass schon wieder jemand nicht zurückgekommen war, eine ganze Gruppe von zwölf ihrer Anhänger ließ sich nicht mehr blicken, waren wie vom Erdboden verschwunden! Ohne dass sie Todesnachrichten von Zauberern gehört hatte oder ohne, dass die Sache es endlich mal in die Muggelzeitungen geschafft hätten! Sie war aufgebracht, wirklich aufgebracht und sie wünschte sich nichts mehr, als mit einem crucio auf irgendwen losgehen zu können, doch natürlich ging das mal wieder nicht! Nein, woher auch, man hatte ihr ja das Wichtigste, man hatte ihr ihre Magie genommen, ihre Magie, das Einzige, was sie glücklich gemacht hatte! Aber sie würde nicht aufgeben! Sie würde weitermachen! Und sei würde rausfinden, warum die Auroren auf ein Mal so effektiv waren und das dann brechen! Ja, das würde sie tun! Sie würde sich nicht ihre Pläne so kaputt machen lassen! Von Niemandem... „Siri! Ich komm gerade von Draußen! Die kleine Schule sieht ja toll aus! Das ist großartig!“, lachte Harry, während er seinen Patenonkel umarmte. „Da hast du Recht,“ lächelte Sirius, schon am Vortag waren die Kinder angekommen und es war lebendig gewesen, hier und drüben, laut den Lehrern dort. Vor allem, da es keine Haustische mehr gab, nun, ab heut Morgen nicht mehr. Nur noch zur Anfangs und Endfeier. Und Hogwarts war nicht mehr so voll, viele der Schüler, die nur mäßige Kräfte gehabt hatten, waren zu anderen Schulen geschickt worden, dafür waren wieder Schüler zu ihnen gekommen, die von ihren reinblütigen Eltern ins Ausland geschickt worden waren. Er wuschelte Harry durch die Haare, betrachtete den Jüngeren. „Und du... du siehst wirklich gut aus,“ stellte er fest. „Nicht mehr so dürr, ich denke, du hast endlich etwas Speck über den Rippen! Du machst ... Harry?!“ Der Grünäugige wusste nicht, was das sollte, aber irgendwie fühlte er sich gerade getroffen. „Sagst... sagst du etwa, dass... ich dick bin?“, fragte er entsetzt, erinnerte sich daran, dass er wirklich Probleme gehabt hatte, heut Morgen die Hose zuzumachen. „Dick? Harry, du bist immer noch knochendürr! Ich hab nur gesagt, dass du endlich etwas Speck auf die Rippen...!“ „Du sagst, ich bin feeeeeeeeeeeeeeeeeeett?“, heulte Harry auf. Wieder war da die kleine Stimme in seinem Kopf, die ihm sagte, dass das albern war, aber zeitgleich... fühlte er sich wirklich, wirklich beleidigt. Er riss sich von dem Älteren los, kickte ihm vors Schienbein und rannte weg, so schnell ihn seine Beine eben gerade noch tragen konnten. „Auuuuuuuuuuuuuu!“, jammerte Sirius, sah dem Anderen hinterher. „Was hab ich denn getan?“, verlangte er zu wissen. „Ich hab nie gesagt, dass du fett bist! Ich sagte, dass... und weg ist er. Verdammt, ich dachte, er hätte nicht bei den Malfoys gefrühstückt... warum hat der Mann seine verfluchten Hauselfen nicht im Griff? Die haben ihn doch schon wieder mit Kaffee abgefüllt!“ Harry dagegen rannte weiter, ohne nachzudenken, riss er die Tür zu dem Zimmer auf, in dem Remus unterrichtete. Die Zweitklässler, die da saßen, waren ihm vollkommen gleichgültig, er warf sich dem Werwolf einfach um den Hals. „Er...er....er...er. ist sooooooo gemein! Remmy, Remmy, er hat...!“ Verwirrt sah Remus auf, als auf ein Mal die Tür zum Klassenzimmer krachend aufflog. Er sah, wie Harry auf ihn zu rannte, fing ihn auf und musterte dann erst mal seine Schüler, die alle aussahen, wie eine Kuh im Blitzlichtgewitter. Und dann fing der Jüngere an, laut zu schluchzen und ihm zu erzählen, dass irgendwer schrecklich gemein war, seine Katzenohren hingen einfach so an seinem Kopf herab und er klammerte sich verzweifelt an ihm fest. Was war denn nun geschehen? Er sah seine Schüler warnend an, dann strich er über Harrys Haare. „Wer hat was getan?“, fragte er leise. Er überlegte, ob er die Schüler gehen lassen sollte, machte dann eine entsprechende Geste, ohne Hausaufgaben zu geben, mit dem Ergebnis, dass die auch recht schnell verschwanden. Gut, bevor es noch peinlicher werden würde. Er musste Harry erst mal ruhig bekommen und ihn dann fragen, warum er einfach so in den Unterricht gestürmt war. Der Grünäugige war für solche Dinge eigentlich zu alt. „S...S...“ „Severus?“, half Remus aus, überrascht, als der Jüngere den Kopf schüttelte. „Wer dann?“ „Sirius, er....er...er....!“ „Was hat er denn getan?“, fragte Remus, nun wirklich verwirrt. Sein bester Freund war der Letzte, der Harry zum Heulen gebracht hätte. Sicher nur ein dummes Missverständnis, das von der Anspannung kam, unter der Harry seit dem Anschlag auf die Winkelgasse stand. „Er...er.... er hat gesagt, ich... bin fett!“ „Er hat was?!“, fragte Remus verdattert. Noch gestern Abend hatten sie sich darüber unterhalten, dass Harry zwar endlich besser aussah, aber immer noch zu dünn war. Nicht mal Sirius hätte so etwas einfach gesagt. Da musste Harry was falsch verstanden haben! „Das hast du sicher nur missverstanden, du bist nicht zu dick, im Gegenteil, du bist viel zu dünn für deine Größe und... Harry?“ Mit zitternder Lippe sah Harry auf. „Du... du sagst, dass ich... hässlich bin?“ „Was? Harry! Was redest du denn da? So was hab ich nie gesagt! Ich hab nur...!“ „Du... du bist genauso gemein, wie er! Du... ihr... ihr wollt mich alle .. nicht haben! Ihr... ihr seid soooo gemein!“ „Jauuuuuuuuu!“, jammerte Remus, als er merkte, wie der Jüngere auf seinen Fuß sprang und im nächsten Moment wieder durch die Tür wegrannte, die er mit voll Karacho zuschlug, so heftig, dass Sselbige splitterte. Was war denn mit Harry los? Obwohl... oh nein! Nicht nur, dass irgendeine dumme Hauselfe den Jungen nonstop mit Kaffee versorgte, die schien ihm heute auch noch Schokolade statt einem Brötchen gegeben zu haben! Harry war nicht nur auf einem Kaffeetief, sondern auch noch auf einem Zuckerhigh! Und das beides zur selben Zeit! Hatte Tom denn nicht aufgepasst?! Verdammt! Das war doch nun sein Job! Harry hingegen rannte einfach weiter – und krachte mit Fenrir zusammen. „Fenrir... Fenrir, sie sind ... sooo... gemein! Fenrir, sie...!“ Besagter Werwolf, der gerade auf dem Weg in Sirius’ und sein Quartier gewesen war, sah verdattert an sich herunter, wo der Kleine sich an ihn klammerte und unter Schluchzern über irgendwen jammerte, der gemein zu ihm war. Was war denn hier los? Erst rannte ihm Sirius über den weg, der irgendwas von Kaffee, Hauselfen die Hälse umdrehen und Klamotten redete, dann das hier. Wurden alle verrückt?! „Was ist los?“, fragte er, um Ruhe bemüht und um Geduld betend. „Sie... sie sagen, dass... ich fett.... fett und... und... und hässlich wäre! Fett.... und hässlich! Sie... sie sind soooooo gemein! Ich... warum machen sie das?!“ „Sie? Wer ist sie und wer kommt auf die saudumme Idee, dass du fett wärest, entschuldige mal, du bist sicher nicht fett.“ Harry schniefte etwas. „Sie... Remus und... und Sirius, sie... sie waren soooo gemein!“ „Die Beiden? Nie im Leben würden die so was tun!“, begehrte Fenrir auf. „Welpe, die mögen dich dazu viel zu sehr! Komm schon, so was würden sie nicht tun!“ „Sagst... sagst du, dass ich lüge?!“ „Nein, ich denke nur, dass du etwas missverstanden hast,“ versuchte Fenrir, doch sein Verstand und Sekunden später sein Schienbein sagten ihm, dass es dazu zu spät war. „Harry! Sag mal...!?”, zu spät, der Jüngere hatte sich bereits umgewandt und war weggerannt, offensichtlich Kopf- und Verstandlos. Gut, er würde erst Lupin und dann seinen Gefährten suchen, die Beiden zusammen treiben und fragen, was los war. So benahm sich doch kein normaler Mensch. Nur Harry, dem man Kaffee gegeben hatte und der länger als vier Stunden von Tom getrennt gewesen war. Toll. Nun verstand er auch die Sache mit den Hauselfen und das Humpeln von Sirius machte auch Sinn, Nicht nur er würde einen blauen Fleck an seinem Schienbein haben. Etwas sagte ihm, dass dieser Tag sehr, sehr lange werden würde. Und nicht nur er kam zu diesem Schluss. Auch ein vollkommen überforderter Tränkemeister auf dessen Schoß sich ein heulendes Häufchen Elend breit gemacht hatte und sich an ihn, ausgerechnet an ihn klammerte und irgendwas vor sich hin schluchzte von zu fett über hässlich bis hin zu gemein. Und was da alles für phantasievolle Schimpfwörter kamen! Dabei hatte er doch nur eine Tasse Tee genießen wollen, nun, wo der schlimmste Stress erst mal vorbei gewesen zu sein schien! Heute waren nur noch drei zu bearbeitende Akten angestanden und ein Gespräch mit einem Kind, wo akuter Verdacht auf Misshandlung bestand. Und nun... hatte er, ausgerechnet er, einen Heuler auf dem Schoß, der Unverständliches vor sich hin jammerte und sich an ihn klammerte und offensichtlich auch noch eine Umarmung erwartete! Verdammt! Er war doch kein verfluchter Kuschelbär! Interessant wurde es erst, als erste Namen deutlich wurden, die ihm mehr als seltsam vorkamen und die ohnehin nur einen Schluss erlaubten. Akute Kaffeeüberdosis. Und Entzug seines Partners. War Tom etwa aufgestanden und gegangen, ohne sich von seinem Sohn zu verabschieden? Toll! Wirklich! Und wer durfte es wieder ausbaden? Er! Immer, immer traf es ihn! Erst wurde er gegen seinen Willen zu Direktor, dann zum Vater und jetzt zur Kummertante oder was?! Wen in den Rängen des Schicksals hatte er bitte derart angepisst um das zu verdienen? Ihm fiel bei Merlin niemand ein! Verdammt, er war kein Tröster! Was sollte er denn tun!? Zugeben, Vater zu sein und sich wie einer zu verhalten, waren wirklich zwei verschiedene Paar Schuhe. Vielleicht hätte er sich doch mal mit Lucius darüber unterhalten sollen, doch er war nie auch nur auf die Idee gekommen, solche dummen Aufgaben waren doch eigentlich wirklich Blacks oder Toms Job! Sichtlich hilflos strich er dem Jüngeren schließlich ein paar Mal über den Rücken, bis der sich wieder beruhigte. Doch um es noch etwas schlimmer zu machen, pennte der auch noch mit dem Kopf auf seiner Schulter ein! Verdammt! Harry hatte doch Unterricht! Warum? Warum immer er? Das war so was von nicht fair! Hilflos sah er sich den Jungen an, stand schließlich auf. Manövrierte zum Sofa, legte Harry dort ab und deckte ihn zu. Toll, wirklich! Und was jetzt!? Jetzt verpasste sein Sohn gleich den ersten, verdammten Schultag und er hatte keine Ahnung, warum! Das hatte sich aus dem Gestotter wirklich nicht mehr entnehmen lassen. Rasch deckte er den Jungen zu, strich ihm kurz über die Haare, wo es doch niemand sehen konnte, dann stand er mitten im Raum, ohne genau zu wissen, was er tun sollte. Der Sache auf den Grund gehen. Vielleicht Black. Ja, das war gut, vielleicht wusste der ja weiter. Oder gar, was dieses Benehmen ausgelöst hatte. Ja, das wäre doch etwas! Wenn jemand etwas wusste, dann vermutlich Black. Mit den Gedanken öffnete er die Tür – nur um von gleich drei Leuten umgerannt zu werden. „Habt ihr nicht Unterricht?“, fragte der Tränkemeister lakonisch. „Schon,“ nickte Remus. „Aber Harry... ist bei mir rein geplatzt und hat geheult, wie ein Schoßhund, da hab ich sie entlassen, aber dann hab ich was gesagt, was er wohl falsch verstanden hat, mit dem Ergebnis, dass er wieder weggerannt ist.“ „Bei mir war es Dasselbe, nur, dass ich auch noch einen Tritt kassiert habe, und ich hab keinen blassen Schimmer, womit ich das verdient haben könnte,“ knurrte Fenrir, der immer noch leicht hinkte. Aber er war nicht der Einzige, was immerhin ein Trost war. Sirius hinkte genauso. „Und bei mir erst! Er...!“ „Ruhe,“ knurrte Severus missgelaunt. „Außer ihr wollt, dass das Geheul direkt weitergeht! Es hat mich genug Nerven gekostet, ihn zum Schlafen zu bewegen!“, er deutete auf sein Sofa, wo man nur einen Schopf schwarzer Haare und die Spitzten der Ohren ausmachen konnte, der Rest war vollständig unter der Decke begraben. Erst, als die drei sich scheinbar beruhigt hatten, deutete er auf einen der Stühle. „Nun – was zum Henker ist hier passiert?“, fragte er dann. „Wieso hatte ich einen heulenden Jungen hier sitzen, der darauf besteht, dass Jeder ihn hasst und was bitte meinte er mit fett sein?“ „Öh..,“ Sirius zuckte die Schultern: „Ich hab nur gemeint, dass er endlich etwas Fett ansetzt und wieder normal aussieht, da hat er mich getreten und behauptet, ich hätte gesagt, er sei dick! Ich sage dir, Severus! Irgendeine verdammte Hauselfe hat ihn mit Kaffee abgefüllt, bis zur Kimmenkante!“ „Ja, und anschließend muss er direkt zu mir gekommen sein,“ erzählte Remus weiter, der sich seinen Zeh rieb. „Ich habe ihm gesagt, er sei nicht fett, sondern sähe aus, wie eine Radspeiche, woraufhin er nur noch heftiger zu weinen begonnen hat und meinte, ich hätte behauptet, er wäre hässlich. Das Ergebnis ist ein lädierter Zeh. Und ich glaube, es war nicht nur Kaffee, sondern auch noch Schokolade!“ „Und danach ist er in mich gerannt, ich habe ihm zu erklären versucht, dass er was falsch verstanden hat, woraufhin er mir vorgeworfen hat, ich würde ihn einen Lügner nennen,“ beendete Fenrir die Erzählung. „Danach wird er zu dir gerannt sein. Ein Wunder, dass er sich nicht in den Kamin gestürzt hat, um uns bei seinem Lover zu verpetzen. Obwohl – ich hätte ja nur zu gern gesehen, wie der auch noch einen auf den Schlips getreten bekommt,“ knurrte der andere Werwolf, während er sich sein Schienbein weiter massierte. „Diese Hauselfe gehört verklagt!“ Severus sah zu seinem Sohn, der friedlich schlief und schüttelte nur den Kopf. Merlin, dagegen war Lily, wenn sie ihre Tage gehabt hatte, ja harmlos gewesen! Er legte seine Hand vor die Augen, zählte langsam bis Zehn. „Und was jetzt?“, fragte er dann. „Etwas sagt mir, dass es schrecklich in die Hose gehen würde, wenn ich ihn in den Unterricht lasse. Am Ende wirft er Minerva und Anderen auch noch was vor oder fängt an, sich mit Draco zu prügeln.“ Sirius sah zu seinem unschuldig schlafenden Patensohn, er verstand nicht wirklich, wie jemand so dumm sein konnte, ihm Kaffee zu geben! Dabei kannten doch alle die Folgen! Er könnte wetten, dass es irgendein Malfoy-Hauself gewesen sein musste, der sich nur an seinem Herrn rächen wollte! Ja, so musste es sein, ganz einfach! Nichts Anderes! Und sie durften es wieder ausbaden! Dieser Hauselfe gehörte ein gesamter Kleiderschrank geschenkt! „Ich würde ihn einfach weiter schlafen lassen und im Ministerium bescheid geben, dass Tom, wenn er nicht gerade eine wichtige Sitzung hat, ihn holen soll,“ schlug er daher vor. „Tom dürfte wohl, bei der momentanen Lage der Einzige sein, der ihn wirklich beruhigen kann.“ Severus blickte zu der Decke, dann seufzte er leise. „Ich denke nicht, dass es eine große Wahl geben wird,“ gab er zurück. „Ich habe keine Lust, dass der Bengel aufwacht und wieder eine Szene verursacht.“ Er massierte sich, ein Mal mehr an diesem Tag, sein Nasenbein und dabei war es noch keine zehn Uhr. „Aber ihr macht, dass ihr in den Unterricht kommt! Ich will disziplinierte Schüler! Und das bedeutet, dass die Lehrer es auch zu sein haben!“ Er beobachtete, die die Drei verschwanden, lle auf die eine oder andere Weise hinkend, dann klappte er das Handy auf, dass er sich besorgt hatte. Es war wirklich praktischer, als sich vor dem Kamin in den Staub zu werfen. „Malfoy.“ „Lucius, ich....“ „Nein, lass mich raten, das ist lustiger. Ist er halbtot, schwer verletzt, verschwunden oder hat er nur einen kaffeebedingten Rappel?“ Severus musste bei den Vorschlägen doch etwas grinsen. Aber ja, es fasste alles, wie immer zusammen. Oh, und lustig war das Greinen im Hintergrund. „Hast du etwa die Kleine im Ministerium mit dabei?!“ „Meine liebe Frau denkt nicht daran, auf ihren Job zu verzichten und meinte, ich könne auch endlich das Wickeln lernen, nachdem ich mich schon bei Draco immer so kunstvoll gedrückt hätte,“ knurrte es aus dem Handy entgegen. „Also, was ist los? Muss ich ihn aus einer Sitzung holen, damit er Harry von einer Gardine pflückt? Oder zur Krankenstation?“ „Nichts dergleichen, wenn er fertig ist, soll er in mein Büro kommen, er schläft auf dem Sofa, er muss einen königlichen Ausraster gehabt haben, ich hab drei Leute, die die Welt nicht mehr verstehen und extreme Laufprobleme haben. Frag gar nicht erst weiter,“ fügte er an. „ich wollte auch nur Bescheid sagen, denn ich lasse meinen Sohn sicher heute nicht auf die Schüler los, das wäre eine wahrliche Zumutung.“ „Ist gut und jetzt entschuldige mich, ich werde mit einer verdammten Rassel bombardiert.“ Severus schüttelte nur den Kopf und legte das Handy wieder beiseite, sah dann zu seinem eigenen Sohn. Nun, mal sehen, wohin dieser Tag noch führen würde. Nach kurzem Überlegen setzte er sich wieder hinter seinen Schreibtisch und begann, eine Akte durchzuarbeiten. Lange würde er wohl kaum warten müssen, bis Tom wieder da war.... „Dummes Ding!“, zischte Albus aufgebracht, während er die Zeitung knitterte, die er sich besorgt hatte. Granger musste den Verstand verloren haben! So war sie noch weniger wert, als zu ihren schlimmsten Zeiten! Was wollte sie erreichen? Eine Hexenjagd, noch bevor die Magier an der Macht waren? Weiber! Das war so typisch! Eine Frau war eben unfähig zu denken! Darum hatte er auch bis zum zweiten Schuljahr gezögert, Granger tatsächlich einzubeziehen. Und wieder einmal hatte er Recht behalten! Alle Weiber tickten irgendwann durch und taten Dinge, die sie nicht hätten tun sollen! Selbst Minerva von der er so sicher gewesen war, sie so indoktriniert zu haben, dass sie sich nie von ihm abwenden würde! Und nicht mal nach diesen vielen Jahren tat ein Weib, was man erwartete! Nein! Diese Kuh war eine der Ersten gewesen, die sich abgewandt hatte und das alles nur wegen eines kranken Bengels, der sich nun von dem Mann durchnehmen ließ, den er hätte töten sollen! Der Bengel war ohnehin noch so ein Thema. Er würde ihn umbringen. Und er würde es langsam und grausam tun. Das war es, was er sich im Moment am liebsten ausdachte, was er mit dem undankbaren Bastard tun würde, wenn er ihn in die Finger bekommen sollte. Oh ja, er wusste, wer Potters wahrer Vater war. Es war viel Arbeit gewesen, das zu verheimlichen. Nun, es sah nicht so aus, als hätten sie es bisher entdeckt. Erst vor einigen Monaten hatte Potter mit seiner dummen Krankheit Schlagzeilen gemacht, aber nicht mal da konnte er normal sein, nein, er musste der Erste sein, der das auch noch überlebte! Was überlebte der dumme Bengel das? Das sollte zum Tod führen! Unausweichlich! Nun, er würde sich wünschen, dass er das war.... Er musste handeln und das schnell, aber übereilen durfte Albus auch nichts. Nein, er würde es anders machen, er würde warten, bis diese Idioten Granger aus dem Weg geräumt haben würden, dann hatte er ein Ärgernis weniger, er war sich sicher, man würde das Blage hinrichten, das ersparte es ihm. Denn wenn er seinen Plan umgesetzt haben würde, hatte er nicht die Zeit, sich um solche Dinge zu kümmern. Ja, so gefiel ihm das, stellte Albus fest, während er über seinen Bart strich, er setzte sich in den Sessel, den seine Leute ihm gebracht hatten. Die elendige Hütte war nun fürs Erste zumindest sehr angenehm eingerichtet. Und er hatte nicht einen schlechten Traum gehabt, er hatte geschlafen, wie ein Baby, egal, wen er hier umgebracht hatte. Es war ein Gerücht, dass es schlechtes Gewissen gab. Wenn man etwas zu Recht getan hatte, musste man so etwas ja auch nicht haben und alles, was er je getan hatte, hatte nur einem höheren Ziel gedient, dem, seiner Zukunft. Und er würde sein Ziel erreichen. Es wäre doch zu schade, wenn all seine Opfer umsonst gewesen wären, all die Mühe und die Anstrengungen, die er auf sich genommen hatte, während Andere nur ihr Leben genossen hatten. Zum Teufel mit den Anderen, er würde bekommen, was er wollte! Und seine Rache würde grausamst sein. Bis er sie durchführen konnte, würde er sich darauf beschränken, sich genau auszumalen, was er tun würde... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)