What do you mean? von abgemeldet (Ohne dich, bin ich nutzlos) ================================================================================ Kapitel 1: Empty ---------------- Wenn es mit einem Wort zu beschreiben war, traf »schmerzhaft« es ganz gut. Ich war nicht in der Lage, die Augen ganz zu öffnen, geschweige denn, den Kopf ein wenig zu drehen. Alles was ich sah, waren weiße, kahle Wände. Mein Pony lag knapp über meinen Augen. Als ich meine Hand heben wollte, um es weg zu wischen, durch fuhr mich ein Schmerz, der sagte »Lass es einfach sein!« Eigentlich bin ich nicht der Typ, der sich von anderen sagen lässt, was zu tun ist, aber diesmal musste ich wohl klein beigeben. »Du bist wach?« Ich bekam einen Schreck und versuchte mich um zudrehen, in die Richtung der Stimme. »Subaru.. -kun?« Ich war überrascht, über mich selbst, dass ich wahrscheinlich ziemlich geschockt aussah. »Hey, hast du einen Geist gesehen?«, fragte er, ohne meine Aussage zu bestätigen. »Warum bin ...?« »Das erklär ich später. Viel mehr möchte ich wissen, warum gerade Du?« Ich sah ihn verwirrt an. Was war denn jetzt los? »Ich? Was ist passiert?« »Das wüsste ich gerne von Dir! Ich sitze hier, nichts böses ahnend, da hämmert es dumpf an die Tür und Du fällst halbtot in meine Wohnung. Die Zeiten ändern sich, merke ich. Dass Dir so was passiert, gibt einem zu denken. Wer war dein Opfer, dass Du wohl der warst, der hätte sterben können?« Ich schloss die Augen wieder und wandte mich von ihm ab. »Vielleicht... mein Nachfolger...« Subaru merkte, dass ich ihn provozieren wollte, denn plötzlich lag eine stille, gespannte Luft zwischen uns. Mit einem Satz hockte er auf dem Bett, über mir und hielt mir seine Hände vor die Augen. Mein Symbol, das Pentagram leuchtete auf. Ich sah ihn müde an, doch er erwiderte meinen Blick gereizt, wütend und angespannt. »Das darf niemand! Vorerst, musst du erst noch mein Leben aushauchen!« Er brüllte fast. »Du kannst es wohl kaum abwarten, bis es soweit ist, hm?« »Ich verstehe sowieso nicht, warum Du so lange wartest.« Ich hob dann doch, unter den Schmerzen, meine Hand und legte sie auf seine Wange. Er wusste auch, wie mein Lächeln gemeint war. »Ich möchte.. vorher noch etwas ausprobieren..« »Ausprobieren? Was hast Du jetzt wieder vor?!« Er kletterte von mir runter und drehte sich noch mal zu mir um, ehe er das Zimmer verließ. »Entschuldige, so bin ich nicht. Aber bevor Du experimentierfreudig wirst, solltest Du doch bitte wieder zu Kräften kommen, ehe ich deinen Kadaver hier melden muss, ja?« Leise schloss er die Tür hinter sich und ließ mich wieder mit meinen Gedanken allein. ~ ~ Zwei Tage vergingen, ehe ich mich einigermaßen wieder bewegen konnte. Ich richtete mich des morgens auf und sah aus dem Fenster. Mein Blick schweifte dann durch Subarus Zimmer. Es war riesig, aber leer. So leer, wie sich seine Gegenwart anfühlte. Sein Zustand war verständlich, auch wenn die Tragödie einige Jahre her war. Ob er nun wirklich vorhatte, mich zu töten, war reine Spekulation. Rache schwören kann jeder, aber niemand der so ist, wie Subaru, kann auch beim Wort genommen werden. Er konnte das nie, kann es noch immer nicht und wird es nie können. Ob ich Schuldgefühle deswegen habe? Wohl eher weniger. Ich fühle nur seine Leere, wenn er bei mir ist, nicht meine. ~ ~ Er kam die Tage immer nur ins Zimmer, wenn es darum ging, mich zu verpflegen. Er brachte mir Tee, und genau das zu Essen, was ich wollte. Natürlich war ich so dreist, ihm meine Wünsche aufzutischen. Er verband meine Wunden neu, half mir ins Bad und der Eindruck war einfach der, dass er mir einfach jeden Wunsch von den Augen ab lies. »Warum tust du das, Subaru-kun?«, fragte ich dann, als er am dritten Tag meine Wunde verband. Er saß neben mir auf dem Bett und wickelte meinen Bauch sanft und vorsichtig mit weißem, sauberen Verband ein. »Ich weiß es nicht, aber vermutlich, weil Du auch nur ein Mensch bist, Seishirou-san...« »Das ist schon alles?« »Das ist schon alles.«, bestätigte er, ohne mich auch nur anzusehen. Ich sah ihm weiter zu, als er dann anfing, die Wunde auf meinem Arm mit Wundsalbe einzureiben. Es war ein herrlich kühlendes Gefühl und verstand sich prächtig mit Subarus weicher Haut. »Danke.«, flüsterte ich und erntete endlich einen Blick von ihm. Er lächelte. Ich wusste aber nicht, ob er es ernst meinte, oder nicht. Er sagte aber nichts und richtete sich wieder auf. »Was möchtest Du essen?«, wechselte er das Thema. »Was möchtest Du denn essen, Subaru-kun?« Ich bekam keine Antwort und musste ihm wohl sagen, was mein Wunsch sei. Ich öffnete gerade den Mund, als der junge, zu einem Mann herangewachsene Onmyouji sich einfach umdrehte und ging. ~ ~ Eine gute Stunde später kam er auch schon wieder zurück. Er deutete mir, mich aufzurichten und reichte mir dann einen Teller. »Lass es Dir schmecken, Seishirou-san.« Ich sah in sein lächelndes Gesicht und grinste zurück. Es war wirklich köstlich. Vermutlich hatte er sich das von seiner Schwester ab geguckt. ~ ~ »Subaru-kun, warum hast Du nicht schon längst getan, was Du tun wolltest?« Er beendete das Essen und sah mich an. »Was denn?«, konterte er. »Hokuto-chan rächen?« Er brach den Blickkontakt ab. Sah auf seinen Teller und dann auf den Fußboden. »1. wäre es unfair, einen Verwundeten anzugreifen und 2. ...« Mein Sieg war außer Frage. »Kann ich so etwas nicht tun... Egal, wie sehr ich mir wünsche, Du wärst an ihrer Stelle gestorben.« Es als unfair zu bezeichnen, war einfach nur Schwachsinn, das wusste Subaru selbst. Es war genauso unfair, dass seine Schwester durch mich starb. Sie hatte ja gar keine Chance. »Verstehe. Du möchtest also, dass ich sterbe?« Er sah entsetzt zu mir. Das überraschte selbst mich. »Nein.. also ja, ähm..« Ich grinste in mich hinein. »Nein...«, murmelte er dann, ganz still. »Nein? Du willst nicht, dass ich sterbe? Trotz dem, was ich getan habe?« Ich sah ihm an, dass er darüber jetzt nicht reden wollte. Seine Augen wurden ganz glasig. Sein Kopf knall rot. »Nein! Ich will das nicht! Ohne Dich...« Er wurde wieder leise. »Wäre ich nutzlos...« Verdutzt sah ich ihn an. Was meinte er denn damit? Er beugte sich vor und sah mir tief in die Augen. »Ich brauche Dich.. sonst..« Ich sah ihn groß an, als ich seine auf meinen Lippen spürte. » .. Habe ich nichts, das ich beschützen kann.« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)