If it ain´t easy von Fine (DeanxSam) ================================================================================ Kapitel 12: Pain is the strongest feeling ----------------------------------------- Und weiter gehts, meine Lieben! Mit leicht glasigen Blick sah er vor sich auf das kleine Glas, was vor einigen Sekunden noch ein hochprozentiges Gemisch beinhaltet hatte, welches bereits des mehrmaligen Auffüllens zu teil wurde. „Noch einen!“, rief Dean laut über den Tresen hinweg zu dem etwas grantig wirkenden Barmann. Dieser sah ihn erst abschätzend an, kam dann aber seiner an diesen Tag öfters wiederholenden Tätigkeit nach und füllte das Glas wieder voll. Dean griff sogleich danach und konnte kurz darauf den herben Geschmack und das brennende Gefühl in seinen Hals spüren. Doch entgegen seines vorherigen Anscheins, dass ihm dieses Zeug hier wenigstens für ein paar Stunden vergessen lassen würde, was geschehen war, verursachte es nur noch weitere deprimierend widersprüchliche und durchaus schmerzhafte Gefühle in ihm, dass er abrupt von seinem Hocker am Tresen aufstand, ein paar Scheine neben sein Glas schmiss und leicht schwankend den Ausgang ansteuerte. Doch bevor er da überhaupt ankam, wurde er am Arm festgehalten und am Gehen gehindert. Verwirrt drehte Dean sich um und starrte leicht irritiert in das Gesicht einer ihm unbekannten Frau, die ihre Hand nun von seinem Arm auf seine Schulter schob und sich etwas dichter an ihn drängte. Dean wusste erst nicht so recht was das alles überhaupt sollte, was wahrscheinlich auch an seinem nicht gerade minderen Alkoholkonsum lag. Doch als sich die Brünette zu seinem Ohr vorbeugte und ihm etwas zuflüsterte, was anscheinend ihr Anliegen von vornherein ihm gegenüber war, wurde ihm bewusst, worauf sie hinaus wollte. Leicht zweifelnd, was er nun tun sollte, nahm ihm die nicht ganz unattraktive Frau die Entscheidung ab und zog ihn mit sich raus aus der Bar. Mit verzweifelten Blick sah Sam aus dem Fenster und fragte sich zum hundertsten Mal, warum er das getan hatte. Dean anzulügen fiel ihm noch nie leicht und entgegen seines momentanen schauspielerischen Talents, was er bei Dean an den Tag legte, fiel die Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit über ihn herein, wenn er alleine war, ohne Dean. Die Zweifel nagten an ihm und das Wissen, dass sein Bruder momentan sonst was anstellen konnte, ließen ihn nur noch schmerzhafter bewusst werden, was er da eigentlich getan hatte. Dean war vor ein paar Stunden, nachdem Sam ihm seine ´Entscheidung` offenbart hatte, wortlos aus ihren Zimmer gegangen und war seitdem nicht mehr wiedergekommen. Sam dachte sich schon, dass er entweder mit dem Impala einfach irgendwo hingefahren war, wo er alleine sein konnte, da eben dieser nicht mehr auf den Parkplatz vorm Motel stand. Oder aber sein Bruder hielt sich wieder in einer dieser Spelunken auf, die sich „Bar“ nannten. Und was dort auf ihn lauerte, kannte Sam nur zu gut: willige Frauen! Und obwohl Sam wusste, dass Dean ihn mehr als nur liebte, obgleich dieses Wort zuvor noch nicht gefallen war, er es aber an dessen Handlungen und Gesten nur zu oft abgelesen hatte, konnte er nicht anders als sich Dean mit einer eben dieser männerläufigen Furie vorzustellen, was ihm umso mehr verdeutlichte, dass er einen riesen Fehler begangen hatte. Ein plötzliches Klingel durchdrang die Stille im Zimmer, an die Sam sich in den letzten Stunden nur allzu deutlich gewöhnt hatte, und ließ ihn leicht zusammen zucken, eher er sich vom Fenster abwand und zu seinem Bett zurückging, auf dem sein Handy lag. Als er auf dem Display Deans Name aufleuchten sah, wusste Sam nicht, was er nun fühlen sollte. Freude und Unbehangen erfüllten ihn zugleich, was aber alles vergessen war, als Sam einfach ran ging und Deans Stimme hörte. „Sam, ich bin´s“ „Dean, wo bist du?“, fragte Sam sofort, da ihm Deans etwas instabile Artikulation alarmieren ließ. „Ich… werd heute nicht mehr ins Motel zurück kommen. Das wollte ich dir eigentlich nur sa… Hey, lass das. Ich telefonier gerade“ Sam erstarrte inmitten seiner Bewegung gerade vom Bett aufstehen zu wollen und hielt unbewusst den Atem an. War Dean nicht alleine? Ein brodelndes Gefühl machte sich in seinem Körper breit und ließ das anfängliche Brennen seiner Augen nur noch stärker werden. „Wo… wo bist du jetzt?“, fragte Sam nochmals und konnte selbst nur zu deutlich seine belegte Stimmte zittern hören. Sam hörte ein leises Rascheln im Hintergrund und wie sich jemand leicht räusperte. „Wir sehen uns also morgen“, erklang noch die Stimme seines Bruders, als dieser auch schon aufgelegt hatte. Mit offenen Mund saß Sam bewegungslos auf seinem Bett, wollte etwas sagen, doch kein Ton kam heraus. Es war, also ob er plötzlich seine Stimme verloren hatte. Sein Blick ging ins Leere, als er das Handy langsam sinken ließ und er bemerkte erst, dass er weinte, als die Tränen unaufhörlich auf sein Hemd tropften und ihm die Sicht verschwimmen ließen. Er hatte Dean einfach von sich gewiesen, hatte nicht mal versucht gemeinsam mit ihm eine Lösung zu finden und ihn anscheinend somit wieder in dessen alte Lebensweise zurückgetrieben. Was hatte er nur getan? Langsam ließ Dean das Handy sinken und atmete erst mal tief durch. Sam hatte so verletzt geklungen, dass er einfach nicht mehr anders gekonnt und aufgelegt hatte. Er hatte ihm sagen wollen, dass er sich keine Sorgen machen musste. Dass er klar kam und ihm somit zeigen, dass alles wieder in Ordnung war. Doch das war es nicht. Nachdem ihn, ja, wie sollte er sie nennen? Schlampe? Das würde es wohl in gewisser Maßen treffen. Nachdem ihn also dieses mannsgeile Weib aus der Bar gezerrt und ihn versucht hatte in der Gasse neben der Bar zu verführen, was ihn früher nie etwas ausgemacht hätte, kam ihm so plötzlich Sams trauriger Blick in den Sinn, dass er wie vom Schlag getroffen die Frau von sich geschoben und nach seinem Handy gegriffen hatte, was ihr anscheinend nicht gefallen hatte, da sie während seines kurzen Telefonats immer wieder versucht hatte ihn rumzukriegen. Er hatte Sam einfach nur beruhigen wollen, so wie er es immer getan hatte. Doch nun wurde ihm nur allzu deutlich bewusst, dass es nicht mehr zu sein schien wie es einmal war. Und genau das war es, was Dean einfach nicht akzeptieren konnte. Zum Teufel mit dem Unrecht, welches sie begehen würden. Was interessierte ihn das, was andere von ihnen dachten, wenn er dafür Sam so bei sich haben konnte, wie er es wollte? Und zur Hölle mit Sams Ausrede, dass es nicht richtig sei. Sie hatten sich noch nie an die Richtlinien gehalten, die ihnen das Leben moralisch vorschrieb. Da würde er den Teufel tun jetzt damit anzufangen danach zu leben. Entschlossen stieß sich Dean von der Hauswand ab, drückte die Brünette, die bis eben versucht hatte ihn in Stimmung zubringen, von sich und ging zwar immer noch leicht schwankend, aber um einiges nüchterner zum Impala, der kurz darauf mit einem tiefen Dröhnen vom Parkplatz der Bar fuhr. Keine halbe Stunde später stand Dean wieder etwas unschlüssiger geworden vor ihrer Zimmertür, hinter welcher sich sein Bruder befand und anscheinend schon schlafen gegangen war, da kein Licht mehr brannte. Leise schloss Dean die Tür mit seinem Exemplar des Zimmerschlüssels auf und schloss sie vorsichtig, ehe er sich umdrehte und in den dunklen Raum blickte. Sofort überkam ihn ein derart unheimliches Gefühl, welches er kaum zu beschreiben vermochte, es aber nur allzu gut kannte: Angst. Seine Hand glitt zum Lichtschalter, den er Blindlinks fand und auch wenn Sam einfach nur schlafen gegangen war, so musste Dean einfach das Licht anmachen, um sich selbst überzeugen zu können, dass Sam in Sicherheit war. Als er den Schalter betätigte und das Licht mit einem leichten Flackern anging, kniff Dean leicht die Augen zusammen und ließ dann schnell seinen Blick in den Raum umher schweifen, blieb am Bett seines Bruders hängen, welches anscheinend völlig unbenutzt und verlassen keine fünf Meter von ihm entfernt stand. Die Angst wandelte sich augenblicklich in Panik um, welche wie Pulswellen durch seinen Körper schwappte und ihn hektisch im Raum nach irgendwelchen Spuren suchen ließ, welche auf einen möglichen Kampf oder so etwas in der Art deuten ließ. Doch nichts war davon zu sehen. Es sah aus wie vor ein paar Stunden, als er Sam das letzte Mal gesehen hatte. Als er gegangen war und Sam allein zurück gelassen hatte… Augenblicklich schlich sich zu dieser zermürbenden Panik ein Gedanke ein, der ihn von einer Sekunde auf die andere übermannte und ihn leise aufkeuchen ließ. Sollte Sam einfach so gegangen sein und hatte ihn hier zurückgelassen, in der Gewissheit, dass es für immer sein könnte. -tbc- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)