Vom großen bösen Wolf von abgemeldet (Die Saga der drei kleinen Schäfchen) ================================================================================ Kapitel 3: Vom großen bösen Wolf und dem dritten kleinen Schaf.. ---------------------------------------------------------------- Vom großen bösen Wolf und dem dritten kleinen Schaf.. Die Saga der drei kleinen Schäfchen Valerie war gerade erst 18 Jahre alt geworden, hatte aber bereits viel von der Welt gesehen. Deshalb schlenderte sie auch allein und mit einem leichten Grinsen auf den Lippen durch die tiefschwarze Nacht. Sie hatte vor wenigen Minuten ein altes, leer stehendes Lagerhaus verlassen und durchquerte nun sie Slums dieser großen Stadt. Viel hatte Val diese Nacht erlebt und ihr Hunger war endlich gestillt worden, weshalb sie nun wieder nach hause, in ihre kleine Wohnung, gehen wollte. Unterwegs tauchte sie kurz ihren Kopf in ein Regenfass, um sich den Schmutz provisorisch vom Haupt zu waschen. Schnellen Schrittes war Val unterwegs, in Richtung der Innenstadt, als sie nicht weit entfernt etwas wittern konnte. Leider war die Luft von Abgasen und Staub geschwängert, sodass es ihr nicht möglich war die Quelle zu erkennen. Ein Blick gen Himmel und sie wusste das schon bald die Sonne aufgehen und der Mond seine Macht wieder verlieren würde. Um kein unnötiges Risiko einzugehen, beschloss Valerie es für diese Nacht gut sein zu lassen und beschleunigte ihre Schritte sogar noch. Als ihr Wohnhaus nach längerem Fußmarsch endlich in Sicht kam, konnte sie eine Gestalt am Hauseingang ausmachen. In Sichtweite gekommen erkannte sie eine junge Frau. Jene konnte nicht älter als sie selbst sein, weshalb Val sich neugierig näherte. Ja, Neugier war eine ihrer Schwächen. Sie verließ sich jedoch blind auf ihren Instinkt, welcher ihr im Augenblick noch sagte das keine Gefahr in der Luft lag. Die Frau ignorierend, griff Valerie nach dem Türgriff und wollte das Haus betreten, um sich in ihrer Wohnung einfach auf ihr Sofa zu werfen und die nächsten Stunden in Frieden zu ruhen. Sanft griff die junge Frau nach Val’s Hand und zwang sie so ihre volle Aufmerksamkeit nun auf sie zu richten. Stillschweigend musterte Valerie die Unbekannte eingehend und befand für sich, dass sie sich nicht zu verstecken brauchte. Etwas größer als sie selbst, mit Schulter langen, braunen Haaren und einer ansehnlichen Figur. Am faszinierendsten aber waren ihre Augen. Sie hatte grüne Augen mit ein paar goldenen Flecken darin, welche ihr einen mystischen Touch gaben. Nun jedoch, wanderte Val’s Blick wieder auf ihre Hand und sie erkannte das diese Frau es wirklich wagte sie zu bedrängen. Instinktiv befreite sie sich schnell aus dem Griff und wich einen Schritt zurück. „Was wollen sie?“ Sie entschied sich ihrer Stimme keinen bedrohlichen Klang zu geben, wollte aber dennoch keine Schwäche zeigen. Für diese Nacht hatte sie bereits genug gespielt. „Eigentlich nicht viel. Mein Name ist übrigens Tia. Dürfte ich vielleicht deinen erfahren?“ Tia hatte ein süffisantes Lächeln auf ihren Lippen und überbrückte nun den Schritt, welchen Val zuvor zwischen sie gebracht hatte, mit engelsgleicher Grazie. Valerie legte leicht ihren Kopf schief und zog ihre Stirn kraus. Irgendetwas kam ihr an dieser Situation vertraut vor, jedoch wollte es sich ihr noch nicht offenbaren. „Valerie. Mein Name ist Valerie und nun lass mich bitte vorbei.“ Wie um ihren Worten einen gewissen Nachdruck zu verleihen, wollte sie Tia ein wenig beiseite schieben. Diese leistete jedoch unerwarteten Widerstand. „Wo möchtest du denn so schnell hin? Wir haben uns doch gerade erst kennen gelernt.“ Tia legte ihre Hand auf Val’s Wange und streichelte sie sanft. Ein letztes Mahl, beende meine Qual, dachte der große böse Wolf. Ein letztes mal blickte Valerie zum Mond. Ein wenig würde er ihr noch Kraft spenden, also warum sollte sie sich nicht doch noch etwas Zerstreuung gönnen? Sich ihrem Schicksal ergebend, nahm sie nun Tia’s Hand und blickte in diese mystischen Augen. „Ich möchte in meine Wohnung und mich ein wenig hinlegen. Möchtest du mir Gesellschaft leisten?“ Sie zwinkerte Tia leicht zu und freute sich umso mehr, als sie ein leichtes Nicken als Antwort erhielt. Kaum hatten beide ihre Wohnung betreten, fiel Tia bereits über die kleinere her. Es entstand ein wildes Gerangel darum, wer die Oberhand haben sollte. Val fügte sich auch hier ihrem Schicksal und lies Tia gewähren, auch als sie an ihren Lippen Einlass begehrte. Zielsicher dirigierte Valerie ihren Gast nun durch die kleine Wohnung und schubste Tia schließlich sanft auf ihr Bett. Lange ließ sie die grünäugige aber nicht warten, denn nachdem sie sich ihrer verdreckten Kleidung entledigt hatte krabbelte sie ebenfalls auf das Bett. Ihr Schlafzimmer war, genau wie ihre restliche Wohnung, schlicht eingerichtet. Es schien als würde sie noch nicht sehr lange hier wohnen und wäre nicht zum auspacken all jener Gegenstände gekommen, welche eine Wohnung erst lebendig erscheinen ließen. Ihr Bett stach ein wenig heraus, war es doch großzügig in seinen Dimensionen und mit einer einladenden und edel wirkenden roten Bettwäsche bezogen. Fast schon andächtig langsam, näherte sich Val nun ihrer Gespielin, krabbelte auf sie und pinnte ihre Arme über ihrem Kopf fest. Leidenschaftlich vereinte sie ihre Lippen zu einem langen Kuss und fuhr mit ihren Händen über die Seiten Tia’s, was von jener mit wohligem Seufzen belohnt wurde. Bevor sie wusste wie ihr geschah, hatte Tia ihre Rollen bereits getauscht und Valerie nun in der unterlegenen Position. Val jedoch hatte gerade anderes im Sinn, wurde ihr inneres Verlangen doch immer größer und drohte sie zu zerreißen. Dieses Spiel wiederholte sich einige male, wurde jedes mal gröber und endete abrupt als Val ein dunkles Knurren entwich. Tia zog im ersten Moment nur eine Augenbraue hoch, erkannte jedoch schnell das etwas nicht stimmte. Valerie's Körper spannte sich kurz an, ehe sie Tia von sich warf und ihr wahres ich entblößte. Mit rasselndem Atem blickte sie nun den ängstlich geweiteten Augen Tia's entgegen. Schnell setzte sie sich in Bewegung, darauf bedacht Tia zur Strecke zu bringen, bevor sie die Wohnung verlassen konnte. Nach wenigen Metern war es bereits soweit. Tia stolperte und sofort war Val über ihr. Hab ich dich mein Schäfchen, viel zu lang musst ich suchen, dachte der große böse Wolf. Auf Tia’s Gesicht schlich sich nun ein leichtes lächeln, als hätte sie etwas gefunden auf das sie schon lange gewartet hatte. In dieser Nacht bekam in Valerie’s Wohnhaus niemand seinen schlaf, war die Nacht doch von den unheimlichsten Lauten erfüllt, welche sich ein Mensch nur vorstellen konnte. Erst spät wurde der einzige Schlafende Körper von den Strahlen der Mittagssonne geweckt, welche auf sein Haupt fielen. Er fühlte die weiche Decke, welche um seinen Körper geschlungen war. „Bist du endlich aufgewacht, mein Schäfchen?“ Verschlafen drehte Valerie sich auf die Seite und blickte in das grinsende Gesicht von Tia, welche sich eine Strähne aus dem Gesicht fischte. „Nun müssen wir gemeinsam jagen, du großer böser Wolf.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)