Turn back time von Yami-No-Yuuki (Cause there is no longer You & I. ~ Chiaki × Makoto) ================================================================================ Kapitel 1: So many Dreams of You -------------------------------- Erstes Kapitel „Ich warte in der Zukunft.“ Wieder und wieder schoss ihr dieser Satz durch den Kopf. Sie konnte nicht aufhören, daran zu denken, dass er sie einfach verlassen hatte, trotz des Liebesgeständnisses. Nach dem Abendbrot hatte sie sich zu Bett gelegt, ohne die Aufgaben für die Schule auch nur überflogen zu haben. Ob sie am nächsten Tag zur Schule gehen würde, wusste sie nicht, doch sie wurde von ihrer Mutter dazu gezwungen, da sie schon drei Tage nicht dort gewesen war. Makoto war die Schule gleichgültig. Es war nur ein Ort, wo sie alles an Chiaki erinnern würde, was sie für alles vermeiden wollte. Sie schwelgte noch eine ganze Weile in Erinnerungen, bevor ihr Handy klingelte. Doch Makoto ging nicht ran, ließ es weiterhin klingeln und vibrieren, bis es von ihrem Nachttisch auf den Boden fiel und dort auf einem ihrer Hausschluppen landete. Ein paar Sekunden später gab das Mobiltelefon keinen Laut mehr von sich. Einige Minuten später griff Makoto gleichgültig nach ihrem Handy, das noch immer auf dem Pantoffel lag. Sie konnte noch nicht schlafen, weshalb sie sich die Zeit mit Lesen von alten Nachrichten und Spielen vertreiben wollte. Als sie das Handy aufklappte, leuchtete das Display auf. „Drei Anrufe in Abwesenheit, hm? Ich hab‘ es nur ein Mal klingeln hören.“, murmelte Makoto, drehte sich auf den Bauch und betrachtete das aufleuchtende Display. Sie drückte die Taste, die mit ‚Ansehen‘ bezeichnet war, worauf sie die Anrufe sehen konnte. Drei Mal hatte ein und dieselbe Nummer Makotos gewählt. Die Nummer, die unter dem Namen ‚Tsuda Kousuke‘ gespeichert war. Doch er hatte nicht nur drei Mal angerufen, er hatte auch eine SMS geschickt. Guten Abend Makoto. Kommst du morgen wieder zur Schule? Du warst die letzten Tage schon nicht da. Bald sind doch die Abschlussprüfungen, die darfst du nicht in den Sand setzen, das weißt du doch. Melde dich mal wieder. Wir machen uns Sorgen. Gute Nacht. Kousuke >Wenn es ganz nach mir ginge, würde ich nur noch zu Hause bleiben. Ich würde nie wieder in die Schule gehen, auch wenn das hieße, dass ich keinen Abschluss hätte.<, dachte Makoto und seufzte schwer. >Was meint er denn bitte mit Wir machen uns Sorgen? Kousuke war doch immer mein bester Freund, genauso wie…< Sie schluckte. Wieder stiegen ihr die Tränen in die Augen. Zum gefühlten tausendsten Male in den letzten Tagen. Ihr Handy klappte sie mit einem Klacken zu und warf es ans Fußende ihres Bettes. Schluchzend drehte sie sich auf den Rücken und rieb sich mit den Handrücken die Tränen aus dem Gesicht. „Du bist ein Idiot! Wieso sagst du so was, wenn du gehst? Wieso hast du nicht geschwiegen? Stattdessen nimmst du mit diesen Worten Abschied. Weißt du überhaupt, wie weh das tut, du Blödmann?“, rief Makoto, als würde Chiaki direkt vor ihr stehen. Es zerriss ihr Herz förmlich, weil sie nicht mit dem Geschehenen fertig wurde. Eine Woche war vergangen, in wenigen Stunden begann schon der achte Tag nach seinem Verschwinden. Doch daran wollte sie nicht denken. Jeder Tag, der hinzukam, verstärkte ihre Angst, ihre Sehnsucht nur noch mehr. Sie ging vermutlich bald kaputt daran, doch das war ihr egal. Es war zu spät zum Leugnen, zu spät zum Bereuen. Makoto hatte ihr Herz an Chiaki verloren, der es in seine Zeit mitgenommen hatte. Nur Gott wusste, wo er jetzt war. Vielleicht war er so weit in der Zukunft, dass Makoto nie mehr die Chance haben würde, ihn wiederzusehen. Wenn sie Glück hatte, war Makoto bereits alt, vielleicht verheiratet, hatte Kinder, möglicherweise schon Enkel, wenn die Chiaki wiedersehen würde. Doch er wäre weiterhin siebzehn, so alt wie sie war, als sie ihn das erste und letzte Mal getroffen hatte. Würde er noch immer auf die warten, wenn ihm bewusst wurde, dass sie viel älter als er war, wenn sie sich in der Zukunft wiedersehen könnten? Nein, sicher nicht. Makoto alterte, jeder einzelne Tag zog im Nu vorbei. Doch Chiaki war in der Zukunft. Vielleicht fünf, fünfzehn, vielleicht fünfzig Jahre voraus. Wenn er sehen würde, wie alt Makoto geworden war, während er so jung geblieben war, würde er sich dann nicht um entschieden? Doch, ganz sicher. Er würde sich ein jüngeres Mädchen, eine jüngere Frau aussuchen. Wieso sollte er auch weiterhin auch nur einen Gedanken an Makoto verschwenden? Sie würde alt, wenn nicht sogar schon aus dem Leben geschieden sein, bevor Chiaki sie wiedersehen könnte. Möglicherweise wollte er sie gar nicht wiedersehen. Vielleicht hatte er sie schon vergessen. Wer wusste das schon? >Was musst du auch aus der Zukunft kommen? Wenn du gar nicht herumgereist wärst, dann hätten wir uns nie getroffen und ich hätte niemals so für dich empfunden… du bist alles Schuld, aber irgendwie... kann ich dir doch nicht böse sein…< Eine weitere Nacht, in der sich Makoto in den Schlaf weinte. Irgendwann versiegten die Tränen und sie öffnete ihre Augen wieder. Sie träumte. Und das einzig und allein von ihm. Wieso sollte dem auch nicht so sein – ihr Kopf beinhaltete fast ausschließlich Gedanken und Erinnerungen an ihn, den Rest hatte sie weggesperrt. Das hatte sie auch mit allem, was Chiaki zusammenhing, versucht, doch es hatte bis hier hin nie geklappt. Einsam und verlassen bahnte sich das Mädchen mit gesenktem Kopf den Weg durch die vielen Menschen, die die Einkaufsstraße füllten. In ihren Händen trug sie eine Einkaufstüte, in der sich einige Lebensmittel befanden, unter anderem auch Makotos Lieblingspudding, den sie sich gekauft hatte, in der Hoffnung, dass ihre kleinere Schwester nicht wieder auf den Gedanken käme, ihn ihr wegzuessen. Alles ganz normal bis hier hin. Es war ein normaler Nachmittag, den sie dazu nutzte, einige Sachen einzukaufen. Plötzlich sah sie eine Person vor sich, etwa zwanzig Meter entfernt, die ihr den Rücken zuwandte. Einen Jungen mit rostroten Haaren, blasser Haut und einer unverkennbaren Gestik. Er hatte seine Schultasche über seinen Rücken geworfen und sein Hemd steckte nicht allzu ordentlich in seiner Hose. Der Kragen seines schneeweißen Hemdes stand etwas schief und die schwarze Hose der Schuluniform rutschte trotz des Gürtels, der sich um seine Hüfte wandte, etwas. „Chiaki!“, schrie Makoto, lief zu dem Jungen und erhaschte nun seine Aufmerksamkeit. Langsam drehte er sich um. Es war vollkommen unzweifelhaft, dass er es nicht war. Es konnte nur Chiaki sein. Der Junge vor ihr konnte nur er sein. Ganz eindeutig. Als sie noch mit Chiaki zur Schule ging, sah er stets genauso aus. Selbst sein Haare waren so zottelig und strubblig wie früher. „Wer sind Sie?“, fragte er. „Woher kennen Sie meinen Namen?“ Wie eine Ohrfeige fühlten sich diese Fragen an. Doch Makoto bemerkte nicht viel später auch, warum. Ein Anhänger, der an seiner Tasche baumelte, reflektierte alles wie einen Spiegel und sie erkannte, dass sie gealtert war. „Kann man Ihnen irgendwie helfen? Ansonsten würde ich Sie bitten, mich loszulassen.“, meinte er kühl und wandte sich etwas von ihr ab. Makoto war alt geworden. Graues Haar, tiefe Falten im Gesicht und gebrechliches Aussehen. Und Chiaki schien sie nicht mehr zu kennen. Sie war eine Fremde für ihn. Sie schreckte mit geweiteten Augen aus dem Bett auf. Ihr Atem ging schnell, ihr Herz schlug so heftig, dass sie sich fürchtete, dass sie einen Kollaps erleiden würde. >Das war nur… ein Albtraum.<, redete sie sich immer wieder ein, doch sie wusste, dass dieser Traum Realität werden könnte… ~*~ Das war's mal wieder. Hoffentlich hat euch auch dieses Kapitel gefallen. Irgendwie ist es mir doch etwas schwerer gefallen. Der Prolog war irgendwie... leichter zu schreiben. @_@ Ich hoffe, ihr bleibt mir weiterhin wohlgesinnt. ^-^ Liebe Grüße, eure Yuuki-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)