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Elementary Basics

Trilogie - Staffel 1
von

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Beziehungskrise

Kapitel 12 ~ Beziehungskrise
 

Nun hatten wir den Salat... Scarlett sollte Rico eigentlich nicht aufregen, da er mit seiner Gehirnerschütterung keinem Stress ausgesetzt sein sollte. Aber was macht sie? Sie sagt ihm, sie sei schwanger!

Entsetzt zeigte Kyle auf mich.

„Scarlett hat Rico kaputt gemacht!“ „Das weiß ich auch und warum zeigst du dabei auf mich?“ „Ups!“

Er wechselte auf Scarlett. „Scarlett hat Rico kaputt gemacht!“ „Kyle... Halt die Klappe! Scarlett, was soll das denn jetzt? Ich sag dir, er darf sich nicht aufregen und du bringst so was. Hättest du ihm das nicht ein anderes Mal sagen können!?“ „Was hab ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht? Du sagtest doch zu mir, ich solle mir ein anderes Thema einfallen lassen.“ „Ja und da sagst du ihm einfach so, dass ihr bald ein Kind bekommt!? Wie weit bist du überhaupt?“ „Wie?“ „Im wievielten Monat bist du?“, fragte ich ernüchtert mit verschränkten Armen. „Ach, ihr seid dumm! Ich bin doch gar nicht schwanger... Das hab ich doch nur gesagt, weil ich ein anderes Thema nehmen sollte.“ „BITTE?!“, schrien Kyle und ich aus einem Mund. „Das darf doch jetzt wohl nicht wahr sein! Wie doof bist du eigentlich, Mädel!?“ „LASST MICH IN RUHE!!! ALLES MACH ICH FALSCH!!!“, schrie sie und verließ heulend das Zimmer. Ich seufzte... Was ist nur aus dieser Frau geworden? Erst mal beschloss ich, Rico wieder unter die Lebenden zurück zu holen. Eine links und Eine rechts – schon wurde er wieder wach. Jedoch schien er ziemlich verwirrt zu sein.

„Rico? Alles klar?“ „... Ich bin der Engel der Liebe!“ „Oh mein Gott...“ „Ich sagte doch, Scarlett hat ihn kaputt gemacht.“, sagte Kyle selbstsicher. „Hat... Hat die mir grade wirklich gesagt, dass ich Vater werde?“ „Ehm... Ja, aber... Da muss ich dir noch was zu sagen.“ „So richtig mit Baby und das alles? Aber... Wo ist die Frau denn!? Schon wieder weg? Sie hätte ja auch gleich hier bleiben und unser Kind gebären können.“ „Oah... Rico, wenn sie sagt, dass sie schwanger ist, dann dauert das ein paar Monate, bis sie das Kind bekommt. Das solltest du eigentlich wissen, als fast 30-Jähriger...“, antwortete ich entsetzt über die Dummheit meines Bruders. „Oh... Ach so. Wusste ich gar nicht. Und wo ist sie nun?“ „Die vögelt bestimmt wieder irgendwo in der Gegend rum“, bemerkte Kyle abfällig, was er besser nicht gesagt hätte. „Wie bitte!? Wie redest du denn über meine Frau!?!“ „Ich hab nichts gesagt.“ „DU BEHAUPTEST, DASS MEINE FRAU EINE SCHLAMPE IST!!“ „Ist sie auch... Die vögelt ja sogar mit deiner Verwandtschaft.“ „... Was?“ „Oh Scheiße... Tschö, Chann! Ich hatte dich wirklich lieb!“ „Na warte!!!“, schrie Rico Kyle hinterher und folgte ihm aus dem Zimmer raus. Ob es wirklich gut war, gleich nach Bewusstlosigkeit und mit einer Gehirnerschütterung durch das Krankenhaus zu rennen? Meine Brüder hatten echt einen Knall und ihre Frauen mit dazu.

Das wurde mir schon wieder zu blöd, also verließ ich das Krankenhaus mit dem Gedanken mir erst mal wieder Rick geben zu müssen. Und als ob heute nicht schon alles dumm genug gelaufen wäre – Rick stand nicht mehr da... Was hatte ich eigentlich an mir? Stand auf meiner Stirn zufällig „Verarsch mich!“ ?! Seufzend ging ich zu Fuß weiter. Irgendwie müsste ich ja wieder zurück nach Hause kommen.

Wenigstens fand ich unterwegs einen Stadtplan, der auf mich einen wirklich komplexen Eindruck machte. Ich brauchte knapp zehn Minuten bis ich mal herausfand wo ich eigentlich gerade war. Dann musste ich feststellen, dass ein großer roter Pfeil auf meinen Standpunkt zeigte. Dummheit muss bestraft werden... Und dann fing es auch noch an wieder zu regnen.

Um die zwei Stunden lief ich durch den Regen zurück zu Marisha, wo Rick im Wohnzimmer saß und es sich gut gehen ließ.

„Warum... fährst... du... einfach weg und lässt mich zwei Stunden... durch den Regen latschen!?!“ „Huch! Jetzt weiß ich wieder was ich vergessen hatte. Sorry, Schatz. Kommt nicht wieder vor.“ „Oh man, du bist echt ein Arschloch. Tut mir leid, dass ich dich verletzt hab, aber wie lange hast du nun vor dich an mir zu rächen?“ „Weiß nicht.“ „Vor allem weil du dazu nicht mal das Recht hast. Wenigstens hab ich den Mumm dir zu gestehen, dass ich dich betrogen hab! Wer weiß, wie oft du mich schon mit Vanessa hintergangen hast, ohne es mir zu sagen.“ „Ich hab während unserer Ehe niemals mit Vanessa geschlafen!“ „Das soll ich dir glauben? Haha! Scherzkeks!“

Ich legte es echt drauf an mit ihm den größten Stress zu bekommen. Er kam inzwischen zu mir und schubste mich leicht gegen die Wand.

„Treib es nicht zu weit, Chann! Ich liebe dich, aber zwing mich nicht dazu, dir zu zeigen, wie ich noch sein kann.“ „Meinst du, ich hab nun Angst vor dir? Leg eine Hand an mich und du wirst Rico und Kyle kennen lernen!“ „Oooh, Rico und Kyle... Die Beiden sind so lächerlich. Ohne deine Geschwister bist du nichts, Schatz.“ „Rick, lass mich jetzt bitte in Ruhe, das wird mir zu blöd.“ „Blablabla! Okay, ich lass dich schon in Ruhe. Wenn ich mich nun nicht mal mehr mit dir unterhalten darf. Schon okay. Ich werd nichts mehr zu dir sagen.“ „Gut so, ich lass mich eh scheiden, sobald wir wieder zurück in Florida sind.“

Hab ich das nun wirklich gesagt?! Keine Ahnung ob mir das nun nur so raus rutschte oder ob ich es ernst meinte. Schnell bereute ich meine Aussage, doch zurück ziehen konnte ich nichts mehr, denn unsere Zweisamkeit wurde von Kyle und Marisha unterbrochen, die gerade ins Wohnzimmer kamen.

„Kyle! Jetzt sag mir was im Krankenhaus passiert ist! Woher hast du das blaue Auge?! Und wieso fehlt dir ein Zahn?“ „Das ist egal!“ „NEIN, IST ES NICHT! SAG ES MIR!!!“ „Mari, ich sag es dir ein letztes Mal! Nein!“ „Was ist denn so schlimm daran mir zu erzählen was dir passiert ist?“

Kyle ignorierte sie und kam zu mir, weil er bemerkte, dass Rick eine leicht drohende Wirkung auf mich hatte. Er stellte sich schützend neben mich und legte einen Arm um meine Schultern.

„Alles klar?“ „Ja...“ „Kyle! Chann, du warst doch auch da! Was war dort los!?“ „Chann wird es dir auch nicht verraten, Mari!“ „Sagt mal, warum streitet ihr euch deswegen? Kyle, warum erzählst du es nicht einfach?“ „Haha, du bist lustig, Chann!“

Erst jetzt fiel mir ein... Wenn Kyle Marisha erzählen würde, dass er sich mit Rico geschlagen hat, würde sie wiederrum fragen wieso sie das gemacht haben... Dass Kyle aber mit Scarlett geschlafen hat, könnte er unmöglich erzählen. Marisha legte plötzlich ihr liebevolles Lächeln auf...

„Chann... Hehehe... Wollen wir nicht zusammen einen Kaffee trinken gehen? Du siehst sehr gestresst aus... Wir haben uns bestimmt viel zu erzählen.“ „Ehm...“ „Na?“ „Nein, Chann“, drängte Kyle. Alle starrten mich an und erwarteten eine Reaktion, was mich überforderte. „Also gut! Kyle und Rico haben sich geprügelt! Deswegen sieht er so aus!“ „WAS!?“ „CHANN!“ „UND WARUM!?“, schrie Marisha. „Weil die Beiden einfach einen Schaden haben... Okay? Könnt ihr nun bitte einfach abhauen und mir meine Ruhe lassen?“

Leider wurde daraus nichts... Im selben Moment platzte die Haustür auf und Naga stand im Flur. Sie zögerte nicht, einfach herein zu latschen und sich meinem Bruder an den Hals zu werfen.

„Hi Schatz! Hey, was ist passiert? Du siehst ja schrecklich aus. Komm, ich werde dich erstmal verarzten.“ „Das ist lieb von dir. Weißt du! Ich habe mich in einem Kampf um Leben und Tod mit Rico behauptet!“ „Was? Ehrlich? Wie mutig von dir!“, hauchte sie fasziniert und bekam leuchtende Augen. Vor Naga tat Kyle so, als sei er der große Held der einen richtig heftigen Kampf hinter sich hatte... Marisha seufzte und ging in die Küche, wo sie den Anblick von Kyle und Naga nicht ertragen musste. Wie gerne hätte ich meinem Bruder grade eine rein gehauen.

„Ein Haufen Idioten... Ich bin mal ein bisschen weg... Was trinken... Ruhe haben. Tschüss.“, sagte Rick und verließ ohne weitere Worte die Wohnung. Ich schnaufte durch, ging erst mal duschen und setzte mich dann auf die Wohnzimmercouch um mal endlich durchzuschnaufen.

„Mama! Mama!!! Shinji nervt total!“, meinte Clyde, der auf einmal angesprungen kam. Oh man, durch den ganzen Trubel um Rick, Yosh und Rico hatte ich mich kaum um meine Kinder gekümmert. Zum Glück waren die gut mit den anderen Kindern beschäftigt und hatten immer wen hier, der auf sie aufpassen konnte.

„Warum? Was ist denn mit ihm?“ „Er will mit mir befreundet sein!“ „Ja und? Er ist doch ein total lieber Junge.“ „Nein! Er ist der Sohn eines Säufers, der sich an verheiratete Frauen ran macht!“ „Was? Wer sagt das?“ „Papa!“ „Oooh Clyde... Shinji ist nicht der Sohn eines Säufers. Wie ich schon sagte, er ist ein ganz lieber Junge. Glaub nicht immer das, was Papa dir erzählt.“ „Lügt Papa etwa?“ „Manchmal! Also glaub mir und spiel schön mit deinem Freund.“ „Mhh... Ich weiß nicht.“

Mit gesenktem Kopf ging Clyde zurück zu den anderen drei Kindern und spielte dort mit ihnen weiter. Ich konnte es nicht fassen, dass Rick inzwischen schon die Kinder derartig beeinflusst und ihnen so einen Müll erzählt. Egal was wir für einen Streit hatten, die Kinder sollten wir da raushalten. Ich hoffte, dass Clyde nun nicht mehr so über Yoshis kleinen Sohn denken würde.

„So, ich gehe wieder nach Hause. Die keine Maya wartet schon auf mich.“, hörte ich Naga auf einmal sagen. Ich nutzte die Gelegenheit und rannte ihr hinterher: „Naga!“ „Ui, hi Chann! Du auch in Japan?“ „Danke... Wir saßen letzt schon den Abend zusammen.“ „Oh! Sorry, hab ich gar nicht richtig bemerkt. Ich war zu sehr von Kyle abgelenkt.“ „Ehm ja. Du, wäre eure Wohnung groß genug, dass ich mit den Kindern heute Nacht bei dir schlafen könnte?“ „Oh! Na klar, wenn du willst. Wir haben genug Platz. Die Kinder können ja auch bei Maya schlafen, die freut sich eh über Freunde. Davon hat sie nämlich keine, worüber ich mich nicht mal wundere.“ „Wie redest du denn über dein Kind?“ „So halt... Kommt ihr dann gleich mit?“ „Ja, ich sag bescheid und pack ein paar Sachen.“ „Okay, ich warte.“

Jill und Clyde waren ziemlich verwirrt, als es auf einmal hieß, dass wir die Sachen packen und schon wieder wo anders schlafen würden. Es tat mir auch Leid ihnen das schon wieder anzutun, aber ich würde es auf keinen Fall diese Nacht neben Rick aushalten. Er ist sicher eh wieder betrunken bis der heute Abend heim kommt.

Unsere Sachen waren schnell gepackt, ich hatte ja auch nicht mehr als eine Nacht eingeplant.

Naga wohnte gar nicht so weit von Marisha und Kyle weg. Die Wohnung war dennoch recht groß. Clyde und Jill begrüßten Maya sofort und animierten sie zum Spielen, obwohl sie wirklich sehr schüchtern war. Zum Glück waren Jill und Clyde da ein wenig anders. Die fanden immer und überall Freunde und verursachten Chaos, wo sie nur hin kamen.

„Nun... Erzähl mal, Chann. Warum willst du hier schlafen? Ist es bei Marisha nicht gut genug? Die haben doch ein riesen Haus.“ „Oh, ja es ist schön dort... Aber mein Mann nervt.“ „Dieser Rick? Ach, ich wusste von Anfang an, dass er komisch ist.“ „Jaaa, ich hätte eh nicht auf dich gehört.“ „Genau! Na ja, jetzt trinkst du erst mal nen guten Wodka und dann bleibst du erst mal hier. Entspannen wir einfach mal ohne die Männer.“

Privat gab sich Naga schon etwas anders als sonst. Ich war richtig überrascht. Dennoch vertraute ich ihr nicht genug, um ihr alles zu erzählen was passiert war. Ich erzählte ihr Oberflächliches und Bruchstücke. Ich wusste, dass sie alles sofort gegen mich verwenden würde, wenn es ihr passt. Ich hatte mir schon richtig den gemütlichen Abend ohne Rick und irgendwelche anderen Kerle ausgemalt, doch so gemütlich wurde es dann doch nicht.

Jill, Clyde und Maya kamen auf einmal angerannt und fingen aus dem Nichts an zu heulen, was Naga und ich nicht ganz verstehen konnten und weswegen wir erstmal verzweifelte Blicke austauschten.

„Was ist denn los, Kinder?“, fragte ich verunsichert und nahm zumindest meine Beiden auf den Schoß. Naga tat es mir gleich und nahm ihre kleine Maya auch zu sich. „Wir vermissen unsren Papaaaaa!!!“, heulte Jill laut raus. Clyde kam nicht mal dazu ein Wort zu sagen, vor Tränen und Schluchzen. Stimmt, sie hatten noch nie eine Nacht wirklich mit dem Wissen verbracht, dass ihr Papa nicht da sein würde. Er war zwar öfters über Nacht arbeiten, doch für sie war er trotzdem immer da.

„Und was ist mit dir, Maya?“ „Iiiich will auch zu meinem Paaaapa!!!“ „Och, Schätzchen, du weißt doch, dass dein Papa nur Hailey im Kopf hat.“ „Neeeeein!“ „Naga! Wieso erzählst du ihr so was?“ „Weil es wahr ist! Dein Papa hat dich gar nicht lieb, Maya! Deswegen darfst du auch nicht wegen ihm weinen!“ „Aber... Mama!“ „Und was ist mit unserem Papa?“ „Den seht ihr doch morgen wieder. Er ist nicht weg“, erklärte ich Jill und Clyde, die beide nicht aus dem Heulen raus kamen. Selbst nach einer Stunde konnten wir die Kinder nicht beruhigen und so blieb Naga nichts Anderes übrig, als Kyle anzurufen und ihn zu drängen Rick zu suchen, damit die beiden kommen würden.

„Na super! Ich hasse Kinder... Das war es wohl mit unserem gemütlichen Frauenabend“, nörgelte Naga. Ich konnte ihr nur zustimmen. In diesem Moment nervten mich Jill und Clyde auch total.

Es dauerte fast ne Stunde bis Kyle vor der Haustür stand und Rick dabei hatte. Es wunderte mich, dass er ihn gefunden hat in der riesigen Stadt. Alle drei Kinder kamen auf einmal gerannt und sprangen ihren Vätern in die Arme. Naga und ich gönnten uns noch ein Glas Wodka.

„Hattet viel Stress mit den Kleinen, was?“, fragte Kyle mit einem sarkastischen Grinsen. „Stress? Es war grausam! Na ja, jetzt wo ihr schon mal hier seid. Wollt ihr auch noch bleiben?“, fragte Naga erledigt. „Warum nicht, ich werd Marisha nachher Bescheid sagen.“ „Und ich hab keine Lust alleine dort zu pennen.“, bemerkte Rick. Bis in den späten Abend rein saßen wir zusammen da und unterhielten uns wobei Rick und ich uns eigentlich nur ignorierten. Doch dann gingen Kyle, Naga und die Kinder schlafen und ließen mich mit Rick allein im Wohnzimmer. Wir durften auf der ausgezogenen Couch schlafen. Ich legte mich schon mal hin, musste aber feststellen, dass Rick sich auf den Sessel gequetscht hatte.

„Willst du nicht hier schlafen?“ „Schon, ich dachte nur, du würdest dich vielleicht an meiner Anwesenheit stören.“ „Rick... Lass uns heute nicht mehr streiten, okay? Ich will einfach nur schlafen. Und jetzt komm unter die Decke.“ Er legte sich dazu und drehte sich gleich mit dem Rücken zu mir. Lange blieb ich wach liegen und wusste genau, dass er auch nicht schlief.

„Wie soll das nun eigentlich mit uns weiter gehen, Rick?“ „Wie?“ „Sollen wir uns nun jeden Tag streiten und Vorwürfe machen?“ „Ach, keine Ahnung... Am Besten wären wir nie hierher gekommen. Dann wäre noch alles gut.“ „Wäre es das? Bei uns hat doch schon vorher einiges nicht gestimmt.“ „Ja, aber jetzt ist es noch schlimmer geworden. Ich hasse Japan... Ich hasse die Leute hier und das, was ich mit diesem Land verbinde.“ „Was verbindest du denn mit diesem Land? Woher soll ich wissen was mit dir los ist, wenn du es mir nicht sagst! Okay, du scheinst schon mal hier gewesen zu sein, dass würde auch erklären, warum du perfekt japanisch sprechen kannst und wieso du dich in der Stadt so auskennst, aber was genau nun los ist kann ich nicht wissen!“

Er schwieg erst mal, doch ich bohrte weiter drauf rum.

„Zum Beispiel diese Blondine mit den beiden kleinen Kindern, die wir bei unsrer Ankunft gesehen hatten! Du kennst sie! Aber ich wette, du sagst mir nicht woher... Da könnte ich locker behaupten es sei ne alte Affäre von dir.“ „Die!? Haha...“ „Ja toll, haha! Wer ist sie?“ „Chann, du nervst. Ich will da nicht drüber reden.“ „Das ist mir grade scheiß egal!“

Er drehte sich auf einmal mit einem richtig genervten Blick zu mir.

„Warum respektierst du nicht einfach, dass ich das nicht erzählen mag!?“ „Weil ich deine Frau bin und wir eigentlich keine Geheimnisse voreinander haben sollten!“ „Dann fang mal bei dir an...“ „Oh man, dann lass es einfach sein... Wenn wir erst mal geschieden sind, brauchst du es mir eh nicht mehr zu erzählen. Kannst deine Geheimnisse ja mit Vanessa teilen.“

Er sagte nichts mehr dazu und drehte sich wieder weg. Ich beließ es dabei, denn langsam war ich es wirklich leid. Bei ihm konnte ich eh nichts mehr erreichen. Und so schlief ich mit einer Mordswut im Bauch ein.

Am nächsten Morgen wunderte ich mich wo alle geblieben waren. In der Küche fand ich dann einen Zettel, wo drauf stand, dass Kyle und Naga einkaufen gefahren sind und die Kinder mitgenommen haben, um uns mal ein bisschen Ruhe zu gönnen. Das fand ich echt toll von den Beiden. Na ja, Kyle als ihr Onkel konnte das ruhig mal machen.

Mit besserer Laune legte ich mich zurück aufs Sofa und machte mir den Fernseher an, wo ich eh kaum ein Wort verstand. Ich konnte zwar einiger Maßen die Sprache verstehen, jedoch nicht so, dass ich beim TV-Programm mitkam. Angestrengt versuchte ich aus den Bildern zu erörtern worum es da gerade ging. Jedoch wurde ich abgelenkt, als Rick sich im Schlaf drehte und sein Arm bei mir auf dem Schoß landete. Ich überlegte noch, ob ich ihn nicht einfach zurückwerfen sollte, doch als ich in sein Gesicht sah erschrak ich erst mal.

Er sah wirklich sehr blass aus und hatte Schweißtropfen auf der Stirn. Fieber hatte er wohl auch. Wie ich ihn so sah, wurde ich echt fast wieder weich und bekam Mitleid. Er hat sich sicher durch das Regenwetter eine Grippe eingefangen.

Barmherzig wie ich war, beschloss ich ihm in der Küche eine Suppe zu kochen und ihn dann zu wecken. Während ich versuchte was gut Schmeckendes zu kochen, nahm ich mir vor, den heutigen Tag anders anzugehen und etwas mehr zu genießen. Die Suppe wurde schon fast kalt von meiner Träumerei.

„Was machst du da?“, fragte Rick, der auf einmal hinter mir stand. „Du solltest dich besser wieder hinlegen, siehst nicht gut aus heute.“ „Sag du mir nicht was ich zu tun hab.“ „Fang doch bitte nicht schon wieder so an. Ich sehe doch, dass es dir wohl nicht gut geht.“ „Das lass mal meine Sorge sein! Was mischst du dich eigentlich überall ein!? Du bist doch bald eh nicht mehr meine Frau! Also zwing dich zu nichts! Geh zu deinem Yoshihiro und treibt es so oft ihr wollt! Haha! Was soll ich mich da dran stören!?“ „Rick! Hör auf, es reicht jetzt!“ „Ach so? Jetzt wo es für dich wieder unangenehm wird, willst du dich wieder rausreden, oder? Du wolltest wissen, wer diese blonde Schlampe mit den beiden Gören war!?! Wenn ich mich nicht geirrt habe, dann war das wohl meine inzwischen Stiefmutter mit meinen beiden Halbgeschwistern! GEIL ODER!? ABER WEN INTERESSIERTS!? WER HAT SICH ÜBERHAUPT SCHON IRGENDWANN MAL FÜR MICH INTERESSIERT!?“ „Kann ich verstehen, dass dich das ankotzt...“ „NICHTS VERSTEHST DU! DU HAST DEINE RIESEN FAMILY DIE HINTER DIR STEHT!“ „DIE WÜRDE AUCH HINTER DIR STEHEN, WÄRST DU NICHT SO VERDAMMT SCHEIßE DRAUF! ES INTERESSIEREN SICH WEITAUS MEHR LEUTE FÜR DICH ALS DU DENKST, ABER SCHEINBAR WEIßT DU DAS JA NICHT ZU SCHÄTZEN!“ „Sicher, jetzt bin ich wieder der Idiot... Der böööse Rick. Rennst du gleich wieder zu deinen Brüdern, um dich auszukotzen wie Scheiße ich doch bin!?“ „Nein, das hab ich nicht nötig!“

Rick machte mir langsam Angst, wie er sich so vor mir aufbaute und sich in seine Wut reinsteigerte. Es war als sei er betrunken. Vielleicht durch das Fieber... Am liebsten wäre ich gerade davon gelaufen.

„Jetzt beruhig dich doch bitte, Rick!“ „ICH SOLL MICH BERUHIGEN!? DU VÖGELST HIER MIT ALLEN MÖGLICHEN TYPEN RUM UND SAGST MIR ICH SOLL MICH BERUHIGEN!?“ „ICH HAB NUR MIT YOSHIHIRO GESCHLAFEN, VERDAMMT! ICH HASSE DICH, RICK!“

In meiner Wut nahm ich den Topf mit der inzwischen lauwarmen Suppe und schüttete sie ihm entgegen, so dass er klatschnass und vollgesaut war. Es war eine Kurzschlussreaktion, die allerdings nichts besser machen sollte. Er guckte an sich herunter und schüttelte die Brühe von seinen Händen, ehe er ausholte und mir eine klatschte, sodass ich zu Boden fiel.

„Jetzt... Kannst du mich hassen! Dumme Kuh!“ „Hau doch ab!!! Arschloch!!!“

Als er die Wohnung verließ, kniete ich mit zitternden Händen vor der ganzen Brühe, die auf dem Küchenboden schwamm und heulte wie ein Schlosshund. Ich hätte nie gedacht, dass Rick und ich uns mal so heftig streiten würden. Und vor allem nicht, dass er mich sogar schlagen würde. Doch so aufgeregt und verängstigt ich auch war, ich müsste die Küche sauber bekommen, bevor die Anderen wieder kommen. Kyle dürfte davon nichts erfahren und schon gar nicht die Kinder!

Ich putzte wie besessen und heulte dabei. Bis die Anderen wieder kamen, konnte ich mich etwas beruhigen und tat so als sei nichts passiert. Ich bedankte mich nur bei Naga und kehrte mit den Zwillingen zurück zu Marisha, die etwas sauer war, jedoch verstehen konnte, warum ich diese Nacht nicht bei Rick schlafen wollte.

Nicht mal ihr erzählte ich was zwischen Rick und mir vorgefallen war. Es zog mir nur durch den Magen als er auch wieder „nach Hause“ kam.

Nun hatte ich endgültig Angst vor ihm und niemand war in unserer Nähe, denn Marisha setzte sich mit den Kindern in den Garten. Als Rick die Tür rein kam, wollte ich mich direkt umdrehen und die Flucht ergreifen, weil ich Angst hatte, er würde mich wieder dumm anmachen oder sogar erneut schlagen. Doch als ich gehen wollte, hielt er mich am Arm fest.

„Nein, lass mich bitte los. Tu mir nichts!“ „Ich tu dir nichts, keine Angst. Chann, bleib stehen, es tut mir Leid. Egal, wie sauer ich auf dich bin oder was passiert ist, ich hätte dich nicht schlagen dürfen!“ „Das hättest du nicht, stimmt... Ich hab Angst vor dir...“ „Hab keine Angst, ich werd das nie wieder tun. Können wir uns nicht einfach wieder vertragen? Ich vermisse dich...“ „So einfach ist das nicht... Wir beide haben Fehler gemacht. Allerdings sollten wir an die Kinder denken.“ „Auch, aber wir sollten uns nicht zwingen zusammen zu bleiben nur wegen den Kindern. Die merken früher oder später auch, dass etwas nicht stimmt.“

Ich traute mich immer noch nicht mich zu ihm umzudrehen, doch er legte von hinten seine Arme um mich und legte seinen Kopf auf meine Schulter, was mir ein warmes und sicheres Gefühl gab. Langsam schloss ich die Augen und hörte auf mein inneres Gefühl. Noch in seinen Armen drehte ich mich zu ihm und schmiegte mich an meinen Mann.

„Es tut mir Leid... Versuchen wir es noch mal, aber diesmal unter ehrlicher Basis und unter der Bedingung, dass du mir endlich alles erzählst.“ „Chann, ich will dich, wir hatten schon lange kein Sex mehr.“

Wieder lenkte er vom Thema ab und führte mich ins Bad, wo wir endlich mal für uns sein konnten. Es schien ihm zwar immer noch schlecht zu gehen, aber scheinbar nicht so schlecht um das nicht zu schaffen. Wir waren grad so schön dabei es langsam angehen zu lassen und es zu genießen, doch noch bevor wir richtig anfangen konnten, klopfte es an der Tür.

„Ey! In meinem Bad wird nicht gefickt!!! Haha! Wäre ja noch schöner!“, rief Kyle von Draußen und zerstörte unsere schöne Atmosphäre. Rick und ich verdrehten beide die Augen und ließen es gut sein. Wir zogen uns beide wieder an und als wir schon zur Tür raus kamen, schloss Rick noch seinen Hosenladen, was Kyle sah. Er wurde leicht blass.

„Oh mein Gott... Das mit dem Ficken war eigentlich nur Spaß... Aber ich glaub, ich muss doch nicht mehr aufs Klo.“

Mit großen Schritten flüchtete er aus dem Wohnzimmer hinaus in den Garten von wo ich Marisha auf einmal Schreien hörte.

„MANN, KYLE! PISS WOANDERS!!!“

Ich musste grinsen... Endlich schien wieder alles in Ordnung zu sein. Damit er schnell wieder fit wird, schlug ich Rick erneut vor sich hinzulegen und auszuruhen. Diesmal befolgte er meinen Rat, nahm aber erst noch seine Magentropfen, die er in letzter Zeit öfter vernachlässigt hatte. Vielleicht kam seine plötzliche „Grippe“ auch davon.

Plötzlich kam auch Jill gerannt, die sich zu ihm aufs Sofa setzte und wahrscheinlich mal ein paar Minuten Pause vom vielen Rumtoben brauchte. Ich hoffte nur, Clyde würde es mit dem Herumrennen nicht übertreiben.

„Na, meine Maus. Deine neuen Freunde scheinen ja viel Spaß zu machen.“ „Ja Papa!“

Sie wurde auf einmal rot und guckte aus dem Fenster, wo sie Shinji beobachtete. Aha! Nun verstand ich... Jill hatte sich wohl in den Kleinen verliebt! Hoffentlich würde Rick das nicht so schnell merken. Er hielt immerhin nichts von Shin und alles was mit Yoshihiros Familie zu tun hatte.

Der tauchte auch noch auf, um seinen Sohn abzuholen und ging auf Abstand zu Rick. Er warf ihm aber auch sofort tödliche Blicke zu. Leider unterschätzte er den Frieden und riskierte eine große Klappe.

„Na Rick! Hast du dich wieder beruhigt!? Wollen wir heut zusammen einen draufmachen und was trinken gehen?“ „Sag mal, du Depp! Meinst du ehrlich, dass ich mit dir auch noch irgendwo hingehen will?“ „Dann halt nicht. Darf ich dann wenigstens Chann mitnehmen?“ „Yosh...“ „Willst du mich verarschen?“ „Nee! Ich will ja nicht mit ihr schlafen. Ich brauch nur wen zum rumhängen. Du willst ja nicht. Niemand hat sonst Zeit.“ „Das soll ich glauben?“ „Bitte, Rick! Ich versprech dir auch, nicht mehr mit ihm zu machen, als reden und ein bisschen was trinken. Ich kann heut nicht den ganzen Tag hier drinnen herumsitzen!“ „Oooh man, ihr seid echt unverschämt! Mach doch was du willst.“

Ob das ein Fehler war sein Vertrauen, das er gerade wieder aufgebaut hatte, so auf die Probe zu stellen? Diesmal hatte ich wirklich nichts dergleichen mit Yoshi vor!

Er beschloss Shin noch ein bisschen bei Marisha zu lassen und meinte, dass Rachel ihn später abholen würde. Mich nahm er mit und führte mich etwas durch die Stadt.

Wir kamen an einer großen Schule vorbei die mich ins Staunen versetzte.

„Die ist riesig, was? Marisha's Mutter Grace ging auch hier auf die Highschool mit ihren Freunden.“ „Echt?“ „Ja! Hat sie mir mal erzählt. Komm, wir gehen weiter. Am Ende der Stadt ist ein total geiles stillgelegtes Hotel!“

Er zeigte mir nach einem ewig langem Fußmarsch ein Hotel, das aussah wie ein Tempel. Hier war tatsächlich nichts mehr los. Das Haus war abgenutzt und morsch. Die riesigen Tore inzwischen verbogen.

„Warst du hier schon öfter?“ „Oft mit Rachel. Hehe. Hier trafen wir uns oft um heimlich Schweinereien zu machen.“ „Ihr Säue! Haha.“

Die gesamte Gartenanlage war eingegangen und nur noch von Unkraut verwachsen. Neben dem Haupthaus befand sich so etwas wie eine Turnhalle... Davon war das Dach eingestürzt.

Es war aufregend sich dort hinein zu schleichen. Das hier war wirklich ein riesiges Gebäude! Lange Korridore führten zu den verschiedensten Zimmern.

„Schade, dass das hier nicht mehr betrieben wird. War sicher mal ein total schönes Haus.“ „Ja... Irgendwie hat es einfach keiner mehr aufgekauft.“

Wir kamen in der obersten Etage an, wo am ende des Korridors ein ganz besonders großes Zimmer war. Begeistert guckte ich mich um. Viele der alten Möbel waren sogar noch erhalten. In der Mitte des Raumes stand noch ein alter Schreibtisch aus stabilem Holz. Er hatte eine anziehende Wirkung auf mich.

„Pass auf, dass du nicht irgendwo durch den Boden brichst, Chann.“ „Ja, ich bin vorsichtig.“, rief ich Yoshihiro zu, der sich im Nebenraum umschaute. Neugierig zog ich die Schubladen raus und fand ein Bilderrahmen mit einem Foto, das schon sehr alt aussah. Ich drehte den Rahmen um und betrachtete das Bild von den Leuten die darauf abgebildet waren.

Es war ein Mann mit braunen Haaren und schwarz gefärbten Spitzen... Daneben stand eine Blondine, die auch schwarze Spitzen hatte. Zwischen ihnen ein kleiner Junge – auch mit braunen Haaren. Er kam mir so bekannt vor... Und er sah so unglücklich aus. Der Mann erinnerte mich eher an Rick, nur dass seine Haare eben etwas anders waren. Der Körperbau und die Augen waren die Selben. Sehr seltsam. Mein Herz pochte wie verrückt, denn ich hatte die starke Vermutung einen besonderen Fund gemacht zu haben.

„Was hast du denn da?“ , fragte Yoshi, der zu mir in den Raum kam. „Ein Foto... Yosh, meinst du, der kleine Junge auf dem Bild... Ist vielleicht Rick?“ „Wie kommst du denn darauf? Wieso sollte sich in einem stillgelegten Hotel ein Kindheitsfoto von Rick befinden?“ „Ich weiß ja auch nicht... Die Frau sieht genau so aus wie die Blondine, die wir letzt gesehen hatten.“ „Nimm das Bild halt mal raus und guck, ob hinten drauf ein Datum oder ein Name steht.“

Das war eine gute Idee.... Ich nahm das Foto aus dem Rahmen heraus und guckte mir die Rückseite an. Mein Herz blieb fast stehen... Unten auf der Ecke stand in ganz kleiner Schrift „Coldfire“ geschrieben. Nun konnte ich mir zu hundert Prozent sicher sein! Es war ein Foto von Rick! Ich steckte das Bild ein und beschloss, es ihm zu zeigen, sobald ich wieder nach Hause kommen würde. Vielleicht könnte ich ja auch mal zusammen mit ihm dort hin.

Yoshi und ich beschlossen erst mal dieses Gebäude wieder zu verlassen, denn wir hatten Angst irgendwie erwischt zu werden oder einzustürzen. Nach unserem kleinen Abenteuer führte er mich in ein kleines Café, das echt prima Eis anzubieten hatte. Ich stopfte mir den Bauch voll und genoss die Ruhe.

„Vertragt ihr euch denn inzwischen wieder besser?“ „Etwas... Ich hätte nicht sofort wieder mit dir weggehen sollen. Ich hätte ihm erst gar nicht sagen sollen, dass zwischen uns etwas lief.“ „Ja. Ich bin froh, dass er Rachel nichts gesagt hat. Sonst wären wir nun beide tot.“ „Tut mir Leid, wegen der Unannehmlichkeiten... Ich wollte dir echt kein Ärger bereiten.“ „Vergiss es einfach... Es ist nunmal passiert und wir haben beide Schuld daran. Hauptsache ihr habt euch wieder vertragen.“ „Mh... Schon... Er hat mir auch ordentlich eine gescheuert.“ „ER HAT WAS?! Schlagen geht ja mal gar nicht!!!“ „Nein, aber er hat sich entschuldigt.“ „Wenn das noch mal passiert, dann sag es mir!“ „... Ja...“

Yoshi entpuppte sich als richtiger Frauenversteher. Er war so offenherzig und konnte so gut zuhören. Genau so wie damals. Das war es was ihn so liebenswürdig machte und weshalb ich mich in ihn verliebt hatte. Er war echt ein sehr guter Freund und immer für einen da. Er wurde nicht aufbrausend und wirkte immer sehr fröhlich und lebensfroh.

Abends gingen wir noch zusammen in einen Club, wo wir ausgelassen zu Musik tanzten und ich einen Cocktail nach dem Anderen verschlang. Ich war schon längst stockbesoffen, als Yosh noch freudig und nüchtern am Tanzen war. Irgendwann schnappte er mich und brachte mich nach Hause, wo er mich an Rick abgab. Trotz meinem alkoholisierten Kopf, konnte ich noch wahrnehmen, dass Rick wieder sehr wütend war.

„Na klasse! Du hast meine Frau abgefüllt um sie flachzulegen oder was!?!“ „Nee! Mann, die hat sich selbst abgefüllt. Ich hab sie nicht angefasst! Ich hab nen Moment nicht aufgepasst, da war sie schon voll wie ein Eimer!“ „Wehe, ich find heraus, dass ihr es doch getrieben habt!“ „Da kannste lange recherchieren. So, ich mach die Flatter. Gute Nacht!“

Rick nahm mich über die Schulter und trug mich ins Schlafzimmer, wo er mich ins Bett legte. Er legte sich neben mich, das merkte ich noch. „Hattet ihr Spaß? Was habt ihr heute so gemacht?“ „Wir... Oh Mann, bin ich müde... Wir sind durch die Stadt gelaufen... Hihi, ich hab was ganz Tolles gefunden, hahahaha!“ „Uh, du bist wirklich dicht...“ „Hier! Das schenk ich dir... Hahaha!“

Ich zog das zusammen gefaltete Bild aus meiner Hosentasche und gab es ihm, bevor ich endgültig einschlief und erst am späten Morgen wieder aufwachte. Als ich die Augen auf machte und auf die Uhr guckte, war ich erstmal ganz schön verwirrt. Hatte ich Rick wirklich das Bild gegeben? In meiner Hosentasche war es jedenfalls nicht mehr. Mit schweren Augen schritt ich in die Küche, wo Rick und Marisha sich gut amüsierten. Sie kochten miteinander das Mittagessen. Rick als Koch gab ihr Tipps wie sie Dinge noch besser zubereiten konnte. Marisha kochte für ihr Leben gern und freute sich über seine Hilfe.

„Wow, das ist echt Hammer mal mit einem professionellen Koch zusammen zu kochen!“ „Wenn du irgendwelche Rezepte brauchst, kann ich dir die gern besorgen.“ „Au ja! Du bist super!“ „Hehe.“ „Morgen... Da haben sich wohl zwei gesucht und gefunden“, bemerkte ich leise und nahm mir den letzten Schluck Kaffee, der noch da war.

Auf der Theke standen zirka zwanzig verschiedene Tassen.

„Sagt mal, was habt ihr denn gemacht?“ „Oh, Rick und ich haben heute Morgen schon eine Kaffee-Orgie gemacht! Er hat 28 Tassen geschafft und ich leider nur 25! Er ist echt ein krasser Kaffeetrinker!“ „Heirate ihn halt. Ihr passt wohl eh gut zusammen.“ „Schiebst du uns nun die Eifersuchts-Nummer?“, fragte Rick etwas wütend. „Nee... Ich hab nur nen Mordskater und bin verwirrt.“ „Dann solltest du in Zukunft nicht so viel feiern gehen, mein Schatz.“ „Ja, werd ich nicht mehr machen... Ich glaub, ich geh nachher Rico besuchen.“ „Gut, ich fahr dich wieder. Aber keine Angst, diesmal fahr ich normal.“ „Hoffentlich.“ „Ich muss eh noch mit dir reden.“

Ich machte mir Sorgen, weil ich nicht wusste worüber Rick mit mir reden wollte. Aber wenn er schon so kommt, muss es was Ernstes sein. Ich zerbrach mir den Kopf darüber, bis wir los fuhren. Er hielt sein Wort und fuhr wirklich normal, sodass mir diesmal nicht schlecht wurde.

„Ähm... Worüber willst du denn mit mir reden? Ich hab wirklich nichts mit Yosh gemacht!“ „Das will ich gar nicht wissen... Wo hast du das Bild gefunden, das du mir gestern im Rausch in die Hand gedrückt hast!?“ „Ach stimmt! Das Bild! Ich war mit Yoshi in so nem komischen verlassenen Hotel, das aussah wie ein Tempel oder so. Da ist nichts mehr los. Das Bild hab ich in einem Schreibtisch gefunden. Der Junge auf dem Bild sah dir ähnlich, also hab ich es mitgenommen. Wo hast du es hin?“ „Ich hab's zerrissen.“ „Was?! Warum?“ „Egal... Geh du erst mal zu Rico. Ich will noch kurz was erledigen und hol dich in einer Stunde wieder ab, dann reden wir weiter.“

Wieder drohte die Beziehung von Rick und mir abzukühlen. Diesmal steigerte ich mich jedoch nicht rein. Rick setzte mich am Krankenhaus ab und fuhr gleich weiter. Das Regenwetter regte mich auch langsam auf. So schnell ich konnte rannte ich ins Gebäude um nicht wieder nass zu werden. Ich war gespannt wer sich diesmal alles bei meinem Bruder aufhalten würde. Zu meiner Erleichterung war er gerade alleine.

„Schwesterchen! Wow... Wenigstens eine, die mich nicht vergessen hat.“ „Huhu... Wieso? Kommt dich keiner besuchen?“ „Nee, die letzte Zeit gar nicht. Nicht mal Scarlett... Wenigstens ist sie doch nicht schwanger. Dumme Kuh.“ „Bist sauer, he?“ „Oh ja!“

Wir waren gerade ins Gespräch vertieft, als die Tür aufging und ein Arzt herein kam zur täglichen Untersuchung. Er kam mir bekannt vor... Seltsam. Auch Rico guckte skeptisch.

„Guten Tag, ich bin der neue Stationsarzt hier. Ich mach grad einen Rundgang um die ganzen Patienten kennen zu lernen. Mh, wen haben wir denn... da... Hiwatari!?“ „Oh mein Gott... DAD!?!“, schrie ich entsetzt auf. Rico's Blicke wechselten zwischen Dad und mir hin und her. Dann grinste er schadenfroh. „Haha! Chann hat ihren Vaddi wieder gefunden!! Hihihi!“ „Du Depp! Der ist auch dein Alter!“ „... Scheiße! Stimmt ja!“ „Rico? Chann?“, fragte Dad verwundert und wir alle wussten nun nicht, was wir zueinander sagen sollten....
 

~ Kapitel 12 ~ Beziehungskrise ~ Ende ~ Fortsetzung folgt ~



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Rakushina
2010-06-15T19:43:13+00:00 15.06.2010 21:43
Ah, die Mafia kriegt auch ne weit größere Rolle. Und hoffentlich auch eine, die mit den Elementen zusammenhängt, wie auch immer das gehen soll.

Ich hab das Gefühl, Naga wird von Kapitel zu Kapitel auch immer beschissener.
Und Scarlett bleibt dumm =D Sie ist so ne typische Barbie. Und dass sie nicht kochen kann glaub ich, so wirkt sie auch. Eigentlich wirkt sie, als könne sie gar nichts.

Und Rick hat auch ne Arschloch-Seite, alle Achtung. Früher war er irgendwie nur das unverstandene Opfer, dass man zu Unrecht so behandelt. Aber er kann auch en Arschloch sein. Da kommt viel Verständnis für Chann.
Dennoch bleib ich bei meiner Meinung: *will Chann/Mari-Lesbensex Szene haben*


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