Truth...in my diary von abgemeldet (Puppyshipping (Chaseshipping)) ================================================================================ Kapitel 10: Truth and Confessions --------------------------------- Kapitel 10: Truth and Confessions Eine Woche. Ganze sieben Tage lag er wieder in dieser nervtötenden Einrichtung, die man Krankenhaus nannte. Seto hatte zwar von den ersten zwei Tagen nicht viel mitbekommen, doch die letzten fünf waren einfach nur die Hölle. Sofort nach dem Aufwachen, hatte der Brünette gewusst, dass ein Großteil seines Gedächtnisses wieder hergestellt war. Sofort war eigentlich übertrieben, denn eigentlich hatte er es erst festgestellt, als er sich nach einer Strafpredigt von Mokuba danach erkundigt hatte, um es wortwörtlich widerzugeben: „wo denn der Köter abgeblieben ist“. Da erst, sickerte mit absoluter Klarheit durch, dass viele seiner Erinnerungen wieder da waren. Die Ohnmachtsanfälle und die ständig wiederkehrenden Kopfschmerzen, waren – laut Aussage der Ärzte – eine Art Schutzfunktion des Körpers, damit die einströmenden Erinnerungen sein Gehirn nicht überforderten. Zu viel Reizüberflutung nannte es der behandelnde Arzt. Es wäre einfacher für den Verstand diese Informationen im Schlaf beziehungsweise in einer Ohnmacht, Bewusstlosigkeit oder Koma zu verarbeiten. Dies hätte dann wohl sein Körper von selbst eingeleitet, als er den Schock des Unfalls überwunden hatte. Kaiba war deswegen sehr verärgert gewesen, denn von solchen Auswirkungen der Amnesie, hatte man ihm nichts erzählt. Den Frust und die Verärgerung darüber, ließ er dann auch deutlich an den Ärzten aus. Jeder der Stationsärzte hatte zumindest eine spitze Bemerkung kassieren müssen, wenn nicht sogar die Drohung einer Kündigung. Am Ende der Woche traute sich nicht eine einzige Krankenschwester mehr in das Zimmer des Firmenchefs. Zu sehr fürchteten sie seine schlechte Laune. Für dessen kleinen Bruder, war es nicht wirklich verwunderlich, das mit dem zurückerlangtem Gedächtnis – und zahlreiche Tests und persönliche Fragen, hatten bewiesen, dass es wirklich so war – auch die typische, eiskalte Art des Brünetten zurückgekehrt war. Der behandelnde Arzt, der sich von der unterkühlten Art seines Patienten nicht einschüchtern ließ, teilte ihm sachlich mit, dass er den Schock wegen dem Unfall wohl überwunden hätte und daher seine wiedererlangt hatte – und das, sogar schneller, als erwartet. „Von wegen Schock durch den Unfall“, dachte sich Seto. Ihm war klar, dass er einen anderen Schock hatte überwinden müssen. Einen, der tiefer gesessen hatte, als die Tatsache, dass ein Vollidiot in einem aufgemotzten, roten Sportwagen, ihn beim Überqueren eines Zebrastreifens, angefahren hatte. Jetzt, da Seto sein Erinnerungsvermögen größtenteils wiedererlangt hatte, wusste er auch, was an diesem Tag passiert war. Die Erinnerung, vor der sein Bewusstsein ihn hatte schützten wollen, erschien ihm nun, da er mehr Informationen hatte, in einem völlig neuem Licht. An dem Tag seines Unfalls war der Brünette mit Joey im Park verabredet gewesen. Er war es, auf den Joey in diesem Erinnerungsfetzen, den er an dem Tag seiner ersten Ohnmacht gesehen hatte, wartete. An diesem Tag fand eine Pressekonferenz statt, die wegen der vielen Fragen länger dauerte. Als er dann endlich im Park eintraf, war er schon länger als eine halbe Stunde zu spät. Seine Augen leuchteten deswegen auf, als er sah, dass der Blondschopf immer noch wartete. Ein Lächeln schlich sich sogar auf seine Lippen und eine innere Vorfreude breitete sich in ihm aus, als er an den Streit dachte, den Joey vom Zaun brechen würde, weil er zu spät dran war. Bei dem Gesicht, das der Blondschopf zog, war mindestens eine kleine Kabbelei vorprogrammiert. Obwohl er Joey wirklich liebte – auch wenn er es ihm noch nicht gestanden hatte – so dachte Seto nicht einmal im Traum daran, auf ihre täglichen Streitereien zu verzichten. In diesem Augenblick sah er Duke auf Joey zugehen. Der Schwarzhaarige grüßte seinen Klassenkameraden und die Beiden gingen im Park spazieren. Kaiba war leider zu weit entfernt, um den Inhalt des Gesprächs mitzubekommen. Doch den besorgten Blick, den Joey in Richtung der Bank warf, den konnte er nur zu deutlich sehen. Er, als stiller Beobachter, schaffte es die ganze Zeit über nicht, nah genug an die Jungs heranzukommen, um auch nur ein Wort zu verstehen. Heute wusste der Firmenchef, dass sie über Tristan geredet hatten. Auch der Kuss, den der Schwarzhaarige dem anderen aufgedrückt hatte, war nur dessen stürmische Art seine Freude zu zeigen, über die gute Nachricht, die Joey ihm mitgeteilt hatte. Damals sah es für Kaiba jedoch anders aus. An diesem Tag, war er davon überzeugt, dass Duke die heimliche Liebe seines Hündchens war. Wozu brauchte er ihn dann noch, wenn er doch wie es schien seine große Liebe schon erobert hatte. Ohne die beiden Jungs auch nur eines einzigen Blickes zu würdigen, verließ Seto den Park. Auf dem Weg zurück zur Villa, wurde er dann von diesem Kerl angefahren. Der Rest war Geschichte, wie man so schön sagte. Es gab dem Firmenchef doch irgendwie eine tiefe Genugtuung, dass der Fahrer des Sportwagens bereits von der Polizei gestellt worden war. Natürlich erst, nachdem er sich mit den Gesetzeshütern eine wilde Verfolgungsjagd geliefert und dabei seinen Wagen vor einen Brückenpfeiler gesetzt hatte. Doch selbst diese Genugtuung half ihm nicht über die Enttäuschung hinweg, als er feststellen musste, dass ausgerechnet die Person, auf die der Firmenchef wartete, nicht zu ihm ins Krankenhaus. Warum besuchten ihn Joey denn nicht? Seto wollte unbedingt mit ihm reden. Er musste es einfach tun, denn Kaiba hatte sich entschlossen, die Verhältnisse zu klären. Er wollte ehrlich zu dem Blonden sein, ihm seine Gefühle offenbaren und dessen Reaktion darauf erfahren. Erst bei seiner Entlassung, erfuhr er von Mokuba, dass Joey im Laufe der Woche seine Sachen aus dem Gästezimmer abgeholt hätte. Die Strafpredigt, die er sich deswegen anhören musste, hatte schon fast etwas Mütterliches an sich. „Habt ihr euch wieder gestritten? Oder hast du Joey beleidigt?“, wollte de Schwarzhaarige wissen. „Ganz ehrlich Seto, ich verstehe deine Flirtversuche echt nicht! Ach was, ich verstehe euch beide nicht! Erst streitet ihr euch wie die Bekloppten, was für dich und Joey wohl dasselbe war, wie für andere Leute Blickkontakte, Lächeln und vielleicht sogar Händchenhalten…dann merkst du endlich, was du für deinen liebsten Streitpartner empfindest und wehrst dich mit Händen und Füßen dagegen. Als du endlich über deinen Schatten springen kannst, passiert dieser bescheuerte Unfall und alles kann von vorn beginnen“, der Kleine schrie schon fast und sein großer Bruder war in diesem Moment glücklich darüber, dass sie in der Limousine saßen, wo sie keiner hören konnte. Noch bevor er sich zu Mokubas Ausbruch äußern konnte, machte dieser aber weiter: „Da dachte ich du wärst nach dem Koma etwas umgänglicher, denn du hast diese Schritte auf Joey von alleine gemacht. Du hast ihm von dir aus deine Freundschaft angeboten, hast ihm angeboten, seinen festen Freund zu spielen, damit er seine heimliche Liebe erobern konnte, weil du ihn glücklich sehen wolltest und dabei merkst du nicht einmal, dass DU seine große Liebe bist…“ In seiner großen Wut, wegen dem ständigen Hin und Her, bemerkte der Schwarzhaarige nicht, dass er zu viel gesagt hatte. Bei diesem letzten Satz, wurde Seto jedoch richtig hellhörig. Nicht das er diesen Vortrag nicht verdient hatte, doch er fand es diesmal ungerechtfertigt, da der Brünette nun mal nicht wusste, was er angestellt haben könnte, dass Joey nun wieder auf Abstand ging. „Wie meinst du das Moki?“, fragte er in einem ruhigen und sachlichen Ton. Da erst wurde dem Kleinen bewusst, was ihm herausgerutscht war. Ein flüchtiger Blick auf seinen Bruder verriet ihm, dass dieser keine Ausflüchte mehr hören wollte, sondern die ganze Wahrheit. Da Joey aber auch ein guter Freund von ihm war, beschloss Mokuba erstmal sicher zu gehen, was sein Bruder für den Blonden empfand und was genau er angestellt hatte, damit dieser jetzt wieder das Weite suchte. „Wir machen das wie an dem Dienstag, als du wieder in der Schule warst“, bestimmte der Jüngere. „Erst stelle ich eine Frage und du antwortest mir und dann kriegst du deine Antwort. Also, warum hat Joey seine Sachen abgeholt? Was hast du gesagt oder getan?“ „Ganz ehrlich, ich weiß es nicht, deswegen würde ich ja auch gerne mit ihm reden. Er ist nicht ins Krankenhaus gekommen, obwohl ich weiß, dass er mindestens den Krankenwagen gerufen hatte. Joey kam in mein Zimmer, kurz bevor ich in Ohnmacht gefallen bin. Bist du dir sicher, dass er die Sachen nicht nur abgeholt hat, um sie zu waschen oder so was?“ „Ja, ganz sicher. Das macht für gewöhnlich unsere Haushälterin“, beantwortete der Angesprochene die Frage und hakte seinerseits nach: „Du weißt wirklich nicht, warum er sauer oder sein könnte? Du hast nichts gemacht?“ „Nein, wirklich nicht! Jetzt hast du aber genug Antworten, jetzt kommen wir mal zu dem, was ich wissen will. Wie hast du das gemeint?“ „Na so wie ich es gesagt habe“, war die schlichte Antworten, bevor Mokuba hinzufügte: „Du erinnerst dich noch daran, wie du wissen wolltest warum er dich im Krankenhaus besucht hatte, als du im Koma lagst?“ Ein Nicken war das einzige, was der Kleine als Erwiderung bekam. „Na ja, ich habe dir da nicht alles erzählt. Als ich ihn zur Rede gestellt habe, hat er mir zwar das gesagt, was ich dir schon erzählt habe, aber sein Gesichtsausdruck dabei war doch sehr eindeutig. Da habe ich etwas weiter nachgehakt und da hat er mir gestanden, dass er in dich verliebt ist…deswegen habe ich gedacht, dass es endlich zwischen euch klappt, als du aufgewacht bist. Doch nun…“ „Hör mal, ich will unbedingt mit ihm reden. Wir haben noch was zu klären. Gibt es da eine Möglichkeit für mich? Wo wohnt er überhaupt? Ich würde allerdings gerne bei uns mit Joey reden, denn ich muss ihm was zeigen, um das zu erklären…“ Mokuba grinste siegessicher. „Willst du Joey deine Liebe gestehen?“, fragte er ohne wirklich eine Antwort zu erwarten. „Also, wenn es ganz dringend ist, dann kann ich ihn anrufen und ihm sagen, dass ich seine Schuluniform und sein Lieblings – Shirt gefunden habe, die komischerweise verschwunden waren, als er seine Klamotten geholt hatte…“ Ein amüsiertes Lächeln erschien auf dem Gesicht des Größeren. „Glaubst du, du könnest ihn in einer Stunde zu uns nach Hause kriegen? Ich muss noch schnell was vorbereiten.“ Mokuba nickte, obwohl er sich im Stillen fragte, was sein großer Bruder noch zu erledigen hatte, beschloss aber nicht weiter nachzufragen. Spätestens, wenn Seto das bekommen hatte, was er haben wollte – in dem Fall wohl Joey – würde er alle näheren Umstände ihres Zusammenkommens erfahren. ********** Eine Stunde später fand sich Joey Wheeler in dem Gästezimmer der Kaiba – Villa wieder, welches er ab und an bewohnt hatte. Wie versprochen hatte Mokuba die gesuchten Kleider auf das Bett gelegt, damit er sie nur noch einpacken musste. Der Kleine hatte zu ihm gesagt, dass er noch einmal ins Krankenhaus musste, daher ging er davon aus, dass er ganz allein in der Villa war – wenn man vom Personal absah. Deswegen zucke der Blondschopf auch erschrocken zusammen, als er ein vernehmliches Räuspern hinter sich hörte. Ohne sich umzuschauen, wusste er, wer hinter ihm stand. Langsam, als erwarte er eine tödliche Gefahr hinter sich vorzufinden, drehte Joey sich um und blickte in helle, blaue Augen, die nichts von den Emotionen ihres Besitzers preisgaben. „Kaiba“, flüsterte der Blonde zur Begrüßung, da ihm einfach nichts anderes einfiel. „Wie ich sehe hat Mokuba dich tatsächlich wieder hierher bekommen“, entgegnete der Brünette kalt. „Komm mit Wheeler, ich muss dir etwas zeigen!“ Das war keine Bitte, sondern eine Aufforderung, die keine Widerworte duldete. Im Stillen den kleinen Schwarzhaarigen verfluchend, folgte er Seto. Dieser hatte sich nach diesem knappen Befehl umgedreht, und ohne zurückschauen zu müssen, wusste er, dass Joey hinter ihm her ging. Kaibas Schlafzimmer entpuppte sich als ihr Ziel. Joey blieb zögernd vor der Tür stehen. „Na komm, das Zimmer ist dir doch bekannt. Schließlich hast du dich auch getraut es zu betreten, als du hier übernachten wolltest“, kam es sachlich von Seto. Der Blonde wollte schon einwenden, dass das eine ganz andere Situation war, beschloss dann aber lieber doch erstmal den Mund zu halten. Irgendetwas in dem Gesichtsausdruck ließ ihn neugierig werden. Es schien die selbe emotionslose Maske zu sein wie immer, doch da war etwas darunter, auch wenn Joey noch nicht sagen konnte was es war. So betrat er das Zimmer und staunte nicht schlecht, als er die Veränderung im Zimmer wahrnahm. Unter dem riesigen Bett schien so etwas wie ein geheimes Fach untergebracht zu sein. In diesem stand eine aufwendig verzierte Truhe. Die Holzkiste war geöffnet und darin lagen Bücher, soweit Joey es sehen konnte. Der Blondschopf trat näher und sah neugierig in die Holztruhe. So bemerkte er nicht, wie der Größere die Tür schloss. Erst als Joey das leise Klicken der Tür hörte, drehte er sich um. Mit einer Handbewegung deutete Seto auf einen der Sessel in der Nähe und forderte den verwunderten Jungen stumm auf sich zu setzen. Kaiba ging zu der Truhe und holte einige der Bücher heraus. Darunter war ein sehr Edles, aus Leder oder so etwas in der Art. Dieses Buch stach Joey sofort ins Auge. Genau wie die gelben Post – Its, die daraus herausschauten. „Bevor ich dir die hier zum Lesen gebe muss ich dir etwas sagen. Es sind genau zwei Sachen. Erstens: du liest nur die Stellen, die ich markiert habe, den Rest lasse ich dich vielleicht später lesen.“ Mit diesen Worten drückte er dem Sitzenden die Tagebücher in die Hand. Joey hielt sie fest und wartete ab, was wohl zweitens sein würde. „Zweitens: tja, da muss ich dir ein Geständnis machen. Ich habe dich angelogen, als es um die Regelung unserer Scheinbeziehung ging.“ An dieser Stelle machte Seto eine Pause, um die Reaktion auf diese Aussage abzuwarten. Als der Blick des Blonden noch verwirrter wurde, als er umhin schon war, fügte Kaiba die letzten Sätze des Geständnisses an. „Ich habe nicht vor das hier zu beenden, wenn du es schaffst deine heimliche Liebe zu erobern. Egal wer es ist oder jemals sein wird, dieser Typ muss mit mir als Rivalen rechnen und so wie du mich kennst müsste dir klar sein, dass ich nicht so leicht klein bei gebe.“ Zwar hatte Mokuba ihm gesagt, dass Joey in ihn verliebt war, doch der Brünette wollte auf Nummer sicher gehen. Außerdem wollte er sicherstellen, dass sein Hündchen wusste, dass es sowohl für jetzt als auch für die Zukunft gemeint war. Jetzt, da er ihn hatte, würde er Joey nicht mehr so schnell hergeben. Das Herz des blonden Chaoten setzte einige Takte aus, nur um dann doppelt so schnell zu schlagen. Das konnte doch nicht so gemeint sein, wie er es verstand? Oder doch? War es möglich? Joey machte gerade den Mund auf und wollte tausende von Fragen loswerden, die ihm gerade durch den Kopf schossen, doch da wurde er von der emotionslosen Stimme seines Gegenübers unterbrochen. „Lies das erstmal, bevor du mich mit dummen Fragen bombardierst. In den Tagebüchern wirst du die meisten Antworten finden. Sollte danach noch Klärungsbedarf bestehen, kannst du mich alles fragen, was immer du willst.“ Nach dieser Aussage begann der Blonde erst einmal zu lesen. ********** Nach geraumer Zeit blickte Joey mit seinen warmen Augen auf Seto, der in seinem Schreibtischstuhl saß und die ganze Zeit, die er gelesen hatte, seine Mimik beobachtet hatte. Da war von Überraschung über Amüsement bis hin zur absoluten Verwirrtheit alles zu sehen gewesen. Nun, da der Blonde fertig war mit Lesen, schaute er seinen Gegenüber mit einem schiefen Grinsen und funkelnden Augen an. „Weißt du Kaiba, so Unrecht hattest du nicht mit deiner Vermutung.“ Als Seto auf diese Bemerkung hin die Stirn runzelte, vertiefte sich sein Grinsen nur. Joey stand auf, umrundete den Tisch und setzte sich auf die Kante. „Jetzt wo du so viele wichtige Geständnisse gemacht hast, ist es vielleicht an der Zeit, dass ich auch welche mache. Du hattest nicht unrecht damit, dass ich dich mit den Streitereien nur deine Aufmerksamkeit haben wollte. Weißt du an diesem ersten Tag, als ich in die Klasse kam, da hab’ ich dich gesehen und…du hast mich umgehauen. Ich habe dich zwar vorher immer mal im Fernsehen gesehen, die Titel, die du bei den verschiedenen Duel Monsters Turnieren geholt hast. Ich habe deine Taktik bewundert und deine Entschlossenheit. Das du die größte Spielefirma hier in Japan leitest, habe ich nur so am Rande mitbekommen. Viel interessanter war es dich bei den Duellen zu beobachten. Deine Augen hatten dann immer diese besondere blaue Farbe.“ Er lächelte kurz und sah in besagte Augen. „So wie jetzt“, sagt Joey dann. „Jetzt haben sie die Farbe von…der Brennerflamme im Chemieunterricht. Weißt du, wenn die Flamme am heißesten brennt, dann hat sie die gleiche Farbe wie deine Augen. Also ja, als ich dich an diesem Tag drei Mal ungerannt habe, da habe ich es mit Absicht gemacht. Ich wollte deine Aufmerksamkeit. Zwar hätte ich nie gedacht, dass wir anfangen würden uns zu Streiten und das zu so etwas wie eine tägliche Routine werden würde…“ Joey beugte sich kurz herunter und hauchte einen kleinen Kuss auf Setos Lippen, bevor er sich zu seinem Ohr bewegte, um hineinzuflüstern: „Du musst das hier auch nicht beenden, denn: ich liebe dich auch!“ Der Brünette zog den Blonden mit einem Ruck auf seinen Schoß und sah ihm fest in die Augen. „Warum hast du deine Sachen geholt und das auch nur, nachdem Moki dir versichert hatte, dass ich noch im Krankenhaus bin?“ „Als du aufgewacht bist, habe ich dich besuchen wollen und ich stand auch schon vor der Tür, als ich dich gehört habe, wie du mich wieder Köter genannt hast. Das tat weh, aber nicht wegen der Beleidigung an sich, sondern weil dieses ewige hin und her mich echt fertig gemacht hat. An dem Tag deines Unfalls, da wollte ich es dir sagen. Du weißt doch noch, was zwei Tage vorher hier passiert ist, als wir uns verabredet hatten?“ „Ja, du wolltest wissen, wie wir es schaffen wollen, den Jungen, in den du verliebt bist aus der Reserve zu locken und meine Antwort war dieselbe wie vor fast zwei Wochen. Dann bist du ganz nervös geworden und hast vor dich hergebrabbelt. Um dich zum Schweigen zubringen habe ich dich dann geküsst. Etwa so…“ Damit nahm er Joeys Gesicht in beide Hände und legte seine Lippen ganz zärtlich auf die des Blonden. Mit einem leichten Seufzen erwiderte dieser den Kuss. Seine Lippen kribbelten bei dieser leichten Berührung und den Genuss voll auskostend schloss Joey seine Braunen Augen. Nach einer kleinen Ewigkeit fand dieser Kuss sein Ende und Seto sah den leicht enttäuschten Blonden auf seinen Schoß mit verklärtem Blick an. „Was hat also so ein kleiner Kuss mit deiner…Flucht vor mir zu tun?“, fragte Kaiba das vorherige Thema wieder aufgreifend. „Ich wollte mich mit dir treffen, um dir zu sagen, dass ich dich liebe. Nach diesem Kuss – meinem ersten Kuss – war ich mir sicher, dass ich nicht lange so tun konnte, als würde ich das nur spielen. Ich hatte auch wirklich Hoffnungen gehabt, dass du meine Gefühle erwiderst. Doch dann kamst du ewig nicht und ich hab gedacht, du willst mich nicht…“ Joey wurde bei diesen Worten immer leiser und sah bedrückt auf einen unsichtbaren Punkt hinter Seto. „Dann hat Moki mich angerufen und mir gesagt, dass du einen Unfall gehabt hattest und im Koma lagst. Nachdem du aufgewacht bist und keine Erinnerung hattest, dachte ich es wäre besser alles beim Alten bleiben, denn außer uns beiden wusste niemand von der Abmachung. Na ja, dann hast du mir deine Freundschaft angeboten und mir dieses Angebot zum zweiten Mal gemacht.“ Während er sprach hatte er seine Augen wieder auf Seto gerichtet und sah genau in seine. Sie hatten wieder diese Farbe. Ein helles, leuchtendes Blau – wie die Flamme eines Brenners. Joey grinste leicht und drückte einen schnellen Kuss auf die Lippen seines Gegenübers. Dann erst erklärte er sein Verhalten. „Als ich gehört habe, wie du mich wieder Köter genannt hast, da hat mich das verletzt, weil ich mir wirklich Hoffnungen gemacht habe. Deswegen bin ich doch überhaupt auf deinen Vorschlag eingegangen. Ich habe mir gedacht, wenn wir etwas Zeit miteinander verbringen und du mich richtig kennen lernst, dann könnten wir uns auch näher kommen. Doch wenn ich daran denke, wie du mich in deinen Tagebüchern genannt hast, dann ist der Hundevergleich vielleicht doch nicht so negativ gedacht…“, grinste Joey dem Brünetten entgegen. Er lehnte seine Stirn an Setos, bevor er flüsterte: „Ich würde gern dein Hündchen sein.“ Darauf konnte Kaiba nichts sagen. Ein starker Mix aus Glück und Zufriedenheit, hatte ihm die Sprache geraubt. So nutzte er die einzige Form der nonverbalen Kommunikation, die ihm in diesem Moment durch seinen leergefegten Verstand schoss. Er küsste den immer noch auf seinem Schoss sitzenden Joey. Leidenschaftlich und mit soviel Zärtlichkeit, wie er nur aufbringen konnte. Seto legte alle seine Gefühle für den liebenswerten Chaoten in diesen Kuss. Als ihre Lippen sich von einander trennten, gab es nur eine Sache, die der Firmenchef sagen konnte und wollte: „Ich liebe dich Joey, mein Hündchen!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)