Truth...in my diary von abgemeldet (Puppyshipping (Chaseshipping)) ================================================================================ Kapitel 4: Journalist and open Questions ---------------------------------------- Kapitel 4: Journalist and open Questions Der Tag ging genau so mies weiter, wie er begonnen hatte. Zu wenig Schlaf, nervende Klassenkameraden und das bis jetzt Schlimmste – eine Pressekonferenz. Roland war der Meinung, dass es an der Zeit war, die Presse über die neuesten Entwicklungen, seit dem Unfall des Firmenleiters der Kaiba Corp zu informieren. Die Spekulationen in den Medien wären nicht gut für die Firma. Die Aktienkurse der Firma wären bereits am Fallen. Nicht, dass dieser Stress schon ausreichen würde, nein, was den Brünetten am meisten zu schaffen machte war die ausbleibende Antwort von Joey. Seto erinnerte sich kurz an den geschockten Gesichtsausdruck des Blonden am heutigen Vormittag. Dann stellte er auch noch diese fassungslose Frage: „Das…ist…dein Ernst?“ Natürlich war es sein Ernst! Was denn sonst? „Hör mal, danke für das Angebot, aber lass mir noch etwas Zeit zum überlegen. Ich meine, ich fühle mich geehrt, doch du musst auch meinen Standpunkt verstehen. Wir haben uns bisher – mehr oder weniger – nur bekämpft!“ Diese Worte hallten immer noch in seinem Kopf wider. Natürlich konnte Seto diesen Standpunkt verstehen. Er ließ Joey also die Zeit, die er brauchte, das hieß, eine Antwort auf das Angebot seiner Freundschaft hatte er noch nicht. Obwohl ihm klar war, dass sein Klassenkamerad ihn nicht wirklich abgewiesen hatte, so war er trotzdem von dieser Reaktion enttäuscht. Der junge Firmenchef konnte einfach nicht verstehen, warum sein Klassenkamerad so geschockt reagierte. Er war doch kein Unmensch! Nun musste er sich zu allem Überfluss noch mit dieser Pressemeute Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch und schweißnassen Händen begab er sich an den ihm zugewiesenen Platz auf einen Podium. Mochte ja sein, dass er früher souverän mit solchen Situationen umgehen konnte, aber jetzt war dies etwas absolut Ungewohntes. Hoffentlich würde das alles gut gehen. Seto erhaschte einen aufmunternden Blick von seiner Privatsekretärin und Roland. Beide hatten so beieinander etwas sehr elterliches an sich. Die Nervosität schwand. Ein letztes Mal einen tiefen Atemzug nehmend sah er in den Raum vor ihm und stellte sich den Fragen der Reporter. ********** Gott war das anstrengend. „Wie ist es zu dem Unfall gekommen?“ „Fühlen sie sich in der Lage, in Ihrem Zustand eine Firma zu leiten?“ „Ist die Kaiba Corp. Jetzt nicht gnadenlos den konkurrierenden Firmen unterlegen, mit einem unfähigen Geschäftsführer?“ Dachten diese Pressefutzis denn wirklich, nur weil er sein Gedächtnis verloren hatte, wäre er ihnen hilflos ausgeliefert? Die Tussi, die ihn als unfähig bezeichnet hatte, würde morgen schon auf der Straße sitzen und das Schmierblatt, für das sie arbeitete würde eine millionenschwere Klage am Hals haben! Das hatten sie dann davon, so eine Stümperin zu schicken. Wütend ballte der Brünette die Hände zu Fäusten. Die eisblauen Augen waren dunkel vor unterdrücktem Zorn. „Was denken diese Leute überhaupt? Ich habe doch nur mein Erinnerungsvermögen verloren. Ich bin nicht total verblödet oder so etwas. Außerdem gibt es auch noch den Vize – Vorsitzenden der Firma, unzählige Anwälte, Betriebsbuchhalter, Programmierer und sonstiges. Ich leite dieses Unternehmen doch nicht komplett allein. Wozu würde ich so viele Leute beschäftigen, wenn ich das alles alleine hinbekommen würde“, knurrte er leise vor sich hin. Seto war gerade auf dem Heimweg und die Zeit, die er in der Limousine verbrachte, nutzte er um sich wieder etwas zu beruhigen. Während er tief Luft holte und schwer Seufzte – das schien zu einer Angewohnheit zu werden – kamen ihm die Worte in den Sinn, die sein Bruder ihm gesagt hatte, als er nach seinen Hobbys gefragt hatte: „Du bist ein Workaholic Seto. Die Arbeit war bis jetzt dein einziges Hobby. Na ja, die Arbeit, Duel Monster und andere in diesem Spiel zu besiegen…“ Nun, wenn das so war, dann konnte er die Fragen der Reporter wirklich verstehen. Nichts desto trotz, würde er es nicht zulassen, dass so eine unerfahrene, schlagzeilengeile Journalistin, mit einpaar falsch verstandenen Bemerkungen und ungenügendem Halbwissen, das zerstörte, für was er so hart gearbeitet hatte! Er – Seto Kaiba – hatte ja immerhin sein Leben für diese Firma auf Eis gelegt. Kaiba war bereits aus seiner Limousine gestiegen und schritt nun energisch durch die Eingangstür zur Villa. Als er jedoch die gedämpfte Stimme von Mokuba hörte, beruhigte er sich gänzlich. Sein kleiner Bruder musste nicht mitbekommen, wie aufgebracht der Brünette war. Leise schlich er sich zu Mokubas Zimmer. Dieser schien sich nämlich zu unterhalten und falls er Besuch hatte, wollte ihn sein großer Bruder nicht stören. An der angelehnten Zimmertür blieb er stehen. Der kleine Knirps telefonierte. Schon wollte Seto anklopfen und sich bemerkbar machen, da drangen Satzfetzen, bewusst bis zu seinem Gehirn durch. „Ja…hat er echt? Und was hast du…? Aber warum? Hör mal, lass dir einen Rat von jemanden geben, der ihn besser kennt, als der Rest der Welt zusammen: nimm das Angebot an. Das ist deine Chance!“ Dann folgte einige Momente lang Stille und Mokuba schien gespannt auf die Antwort seines Gesprächspartners zu hören. „Nein, das hat gar nichts mit Schicksal zu tun. Der Unfall ist einfach zu einen ungünstigen Zeitpunkt passiert…wenn du überhaupt an so etwas wie Schicksal glauben willst Joey, dann sieh das doch als Zeichen…natürlich, als was denn sonst… Denn Rest des Gespräches bekam Seto nicht mehr mit, da er sich auf den Weg in sein eigenes Zimmer machte. Er hatte genug mitbekommen. Joey bat seinen kleinen Bruder um Rat, wegen der angebotenen Freundschaft. Nun, das war nicht wirklich verwunderlich. Eigentlich hatte Kaiba sogar schon damit gerechnet. Was ihn stutzig machte, war die Bemerkung mit dem Schicksal und dem Unfall. War da etwas gewesen? Etwas Wichtiges? Hatte er ihm schon einmal seine Freundschaft angeboten? Und wenn? Das passte aber nicht zu seiner Reaktion im Krankenhaus…hatte Joey nicht etwas gesagt wie: „Na Kaiba, scheint so, als könnte ich dir alles erzählen was ich wollte und du bist darauf angewiesen, dass ich dir die Wahrheit sage….man, dass hätte ich mir nie träumen lassen…“ Das klang tatsächlich etwas danach, als freue er sich darüber, dass sein Erzfeind auf ihn angewiesen war – zumindest, was die Informationen über sein Leben anging. Aber konnte es nicht genauso gut eine Reaktion, auf die Amnesie gewesen sein? Wenn sie wirklich vorher so etwas wie Feinde gewesen waren und diese Tatsache sich erst kurz vor dem Autounfall verändert hatte, wäre das eine einleuchtende Erklärung. Dann würden die Bemerkungen beim Telefonat einen Sinn ergeben und auch das Zögern von Joey am heutigen Vormittag. „Verdammt!“, dachte sich Seto, wie er sich doch seine Erinnerung zurück wünschte. Immer wenn er dachte da wäre etwas. Doch dann setzen diese Kopfschmerzen immer ein und die Erinnerung, die er kurz vorher noch fast hätte greifen können, verblasste wieder. Das war so frustrierend. Kurz überlegte der Brünette, ob er in den Tagebuchaufzeichnungen nicht einpaar Jahre überspringen sollte und direkt die aus dem letzten Jahr lesen sollte. Das schien ihm aber nicht richtig. Es war noch so viel, was er aus seinem früheren Leben wissen wollte und sein inneres Stimmchen sagte ihm, er müsste alles wissen, um die Ereignisse vor dem Unfall zu verstehen. Das Einzige positive an diesem Tag war, das Mokuba scheinbar auf Joey einredete, damit er das Freundschaftsangebot annahm. Trotzdem machte es den Firmenchef stutzig. Wieso musste sein kleiner Bruder überhaupt auf ihn einreden? Bei allem Verständnis, das Seto aufbrachte, aufgrund der vorher überlegten Situationen, wenn sie vorher ihre Feindschaft begraben hatten, warum war das jetzt so ein Problem für den Blonden? Außerdem interessierte es ihn brennend, warum sein Bruder so ein gutes Verhältnis zu dem Blonden hatte und warum dieser sich so gerne dazu bereit erklärt hatte auf den kleinen Wirbelwind aufzupassen. Den ganzen Fragen wollte Seto mal auf den Zahn fühlen…aber erst später. Jetzt interessierten ihn erst einmal andere Sachen. ********** Es waren jetzt zwei Stunden vergangen, seit dem sich der junge Firmenchef in sein Schlafzimmer zurückgezogen hatte. Er hatte die gesamte Zeit damit verbracht die weiteren Einträge durchzulesen. Mittlerweile, war er bei seinem dreizehnten Lebensjahr angelangt. Die Tagebücher waren vorwiegend deprimierend gewesen, doch waren hier zwei Ereignisse aufgeführt, die einige Sachen in seinem Leben erklärten. Beide Ereignisse waren in seinem zwölften Lebensjahr passiert. Beide hatten ihn geprägt, im Umgang mit anderen Leuten. Die erste Begebenheit hatte etwas mit Roland zu tun, seinen persönlichen Assistenten, „Mädchen für alles“ und – wie Joey es so schön bezeichnet hat – seinen Schatten. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich habe heute solche Angst. Ich weiß, dass Angst ein Zeichen von Schwäche ist, genau wie jede andere Emotion auch, das hat Gozaburo mir ja lang genug eingetrichtert. Aber das heute war keine Angst, wie ein kleines Kind sie oft hat – und egal für wie erwachsen mich manche Leute halten – ich weiß, dass ich noch ein Kind bin. Na ja, auf jeden Fall hat alles heute mit dem Englischunterricht angefangen. Dieser Typ, der sich Lehrer schimpft und dabei nicht eine einzige Sache erklären kann, weil er voraussetzt, dass ich schon alles weiß, hat mir eine Übersetzung aufgegeben, an der ich fast verzweifelt bin. Gerade als ich kurz davor war zu explodieren, kam auch noch Mokuba ins Zimmer und wollte mit mir spielen. Ich hatte es ihm versprochen. Doch ich war zu beschäftigt. Nachdem ich ihm einpaar Mal versucht habe zu erklären, dass ich keine Zeit hatte, begann er damit zu quengeln. Irgendwann habe ich dann die Geduld verloren und ihn angeschrieen. Ich habe noch jetzt ein schlechtes Gewissen deswegen, obwohl das Schlimmste überstanden ist. Moki ist nämlich unter Tränen rausgerannt. Ich war so verantwortungslos, denn ich habe ihn gehen lassen. Nach einer Weile war ich dann fertig mit der Übersetzung und wollte mich bei Mokuba entschuldigen gehen, aber er war nicht in seinem Zimmer. Auch nicht in seinen sonstigen Verstecken, wie dem Wintergarten, oder dem Gartenschuppen. Je mehr Zeit verging, desto mehr Sorgen habe ich mir gemacht. Der alte Mann war nicht Zuhause, also habe ich ihn alleine gesucht. Dieser Typ, der für unsere Sicherheit sorgen sollte – Roland – war auch nirgendwo zu finden. Nach ungefähr einer halben Stunde suchen, fand ich ihn bei der Garage. Moki spielte doch tatsächlich mit diesem Roland „Dame“. Als er mich sah schaute er sofort trotzig weg. Ich musste richtig zu Kreuze kriechen, damit er mir verzieh, aber ich tat das gerne, hatte ich doch noch zu gut das Gefühl der Angst in Erinnerung. Wäre ihm heute etwas passiert, dann hätte ich mir das nie verzeihen können. Als der Knirps dann ins Haus rannte, weil ich ihm versprochen hatte ein neues PC – Spiel mit ihm auszuprobieren, bedankte ich mich bei Roland. Das was er mir daraufhin sagte, geht mir immer noch im Kopf herum: „Das war mein Job, aber wenn ich mir erlauben darf Ihnen eine Rat zu geben“, er siezte sowohl mich, als auch Mokuba, weil wir ja indirekt seine Arbeitgeber waren. Ich finde das irgendwie lächerlich, aber was soll’s. „Ich habe – hatte – einen Sohn, in dem Alter ihres Bruders. Es hätte mir das Herz gebrochen, ihn so traurig zu sehen, wie Ihren Bruder heute. Er ist noch so jung und hat schon Vater und Mutter verloren. Sie sind seine einzige Familie. Das sollten sie genauso wenig vergessen, wie die Tatsache, dass trotz all dem Druck und der Verantwortung, die Ihr Ziehvater ihnen auferlegt hat, Sie immer noch ein Kind sind.“ Das ist ein sehr weiser Rat, ich glaube der Mann wird mir langsam sympathisch. Ich sollte einmal recherchieren, was mit seiner Familie passiert ist. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Der Mann wurde noch in mehreren Einträgen erwähnt. Seto konnte ihnen entnehmen, wie er nach und nach Vertrauen zu dem stillen Privatsekretär gefasst hat. Mehrere Aufzeichnungen erzählten auch von der Unterstützung, die Roland den beiden Geschwistern zuteil kommen ließ, als ihr Adoptivvater starb und sie sich den Machenschaften korrupter Geschäftsmänner ausgesetzt sahen, die unbedingt die Kaiba Corp. Übernehmen wollten. Einer der Tagebucheinträge erzählte auch von der Familie des Mannes. Seine Frau hatte sich kurz nach der Geburt ihres gemeinsamen Sohnes von ihm scheiden lassen. Der Junge blieb zwar bei Roland, doch starb er im Alter von acht Jahren an Leukämie. Seto, Mokuba und Roland besuchten einmal das Grab des Jungen gemeinsam… Das zweite Ereignis, das ihn geprägt hatte, war nur kurz beschrieben, dafür schockierte er den jungen Firmenchef umso mehr. Dieses Ereignis war der Grund für seine fehlenden, sozialen Bindungen und ließ ihn seine Adoptivvater hassen, obwohl er sich nicht mehr an Gozaboru erinnern konnte. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Jetzt ist es schon einen Monat her, seit der alte Mann gestorben ist und mein Bruder und ich bei seiner Testamentseröffnung waren. Er hat mir und meinem Bruder die Firma und sein gesamtes Vermögen vererbt, aber nur unter der Bedingung, dass ich eine normale, öffentliche Schule besuchen sollte. Er hatte in seiner Videobotschaft gesagt, dass ich noch eine Lektion zu lernen hätte. Zuerst habe ich gedacht, er wäre einmal gut zu mir gewesen und hätte mir meinen sehnlichsten Wunsch erfüllt. Ich dachte, ich könnte endlich normal sein, Freunde finden…Falsch gedacht. Als mein Name in der Klasse genannt wurde haben mich erstmal alle angestarrt. In der Pause habe ich dann den geballten und unbegründeten Hass gegen mich gespürt. Meine Mitschüler haben mich gehänselt, mich ausgelacht. Gefragt, was so ein reiches, verwöhntes Bürschlein, wie ich denn an ihrer Schule zu suchen hätte. Ob ich mich für etwas Besseres halten würde. So ging das die erste Woche lang. Da habe ich dann die Lektion gelernt, die der alte Mann mir beibringen wollte. Ich würde niemals normal sein, ich würde niemals Freund haben. Dafür würde ich immer einsam sein. Nun, wenigstens habe ich von Gozaburo gelernt, wie es ist hat zu sein und seine Gefühle zu verbergen. Wenn diese Kleinkinder denken, sie könnten mich einfach so verletzen und auslachen, dann werde ich ihnen zeigen, was für einen Feind sie sich gemacht haben… ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ein leises Klopfen an der Tür ließ den Brünetten aus seinen Gedanken. „Seto, kann ich hereinkommen? Du hast abgeschlossen…das tust du doch sonst nicht…ist alles okay?“ Noch während der Kleine sprach, versteckte Seto seine Tagebücher wieder. Er verschloss die Truhe und betätigte den Hebel, um diese unter das Bett fahren zu lassen. „Ja, es ist alles in Ordnung Moki. Ich wollte nur ein wenig schlafen und nicht unbedingt von den Angestellten geweckt werden.“ Das war eine lahme Ausrede, aber der Kleine schien sie zu akzeptieren. „Ich wollte dich nur fragen, ob du mit mir zum Abendessen in die Küche kommen würdest. Oder willst du lieber auf deinem Zimmer essen?“ Diese Frage wurde Seto gestellt, kaum das sich die Tür zu seinem Schlafzimmer geöffnet hatte. „Natürlich komme ich mit dir runter zum Abendbrot. Ich hätte da sowie noch einige Fragen an dich.“ „Gut, dann komm mit, es gibt Pizza, weil ich sie mir gewünscht habe. Gegen die Fragen hab ich nichts, wenn ich dir auch einpaar stellen kann.“ Damit war die Sache beschlossen und die beiden Brüder gingen gemeinsam in Richtung Küche. ********** Die beiden hatten schon fast zu Ende gegessen, als Seto die erste Frage stellte. „Eine Sache, die mich schon seit eigener Zeit interessiert: Warum hat Joey auf dich aufgepasst, als ich im Koma lag? Du solltest ihn doch eigentlich nicht kennen, weil er doch auf meine Schule geht und wenn wir verfeindet waren, dann war er ja auch nie hier bei uns.“ „Wir sind uns schon einpaar Mal begegnet. Im „Königreich der Duellanten“ und beim „Battle City Turnier“. Danach noch bei einigen Presseveranstaltungen, aber richtig angefreundet haben wir uns eigentlich an einem Wochenende, als du mit mir Campen gehen wolltest, dann aber zurück in die Firma musstest. Du hattest so was von keinen Bock auf diesen Ausflug, dass ich zuerst gedacht habe, dass mit der Firma sei nur vorgeschoben. Aber eigentlich hätte ich es besser wissen müssen. Das mit der Firma war nie nur eine Ausrede. Auf jeden Fall habe ich ziemlich geschmollt, weil ich dableiben wollte. Wie der Zufall so spielte, waren Tristan, Yugi, Duke und Joey auch auf dem Campingplatz und nachdem ich ein bisschen gebettelt habe, hast du mich bei ihnen gelassen. Es war ganz cool. Joey hat mir gezeigt, wie man Feuer macht, wenn keine Streichhölzer oder ein Feuerzeug dabei hat. Ganz alte Pfadfindertricks und so.“ „Acha, so war das also. So hast du dich mit ihm angefreundet…und warum…“, an der Stelle wurde er von dem Schwarzhaarigen unterbrochen. „Nein Seto, jetzt bin ich erstmal mit einer Frage dran.“ Auf das zustimmende Nicken des Älteren hin, sprach Mokuba weiter. „Du hat Joey deine Freundschaft angeboten. Warum ihm?“ „Es schien mir irgendwie richtig“, antwortete der Brünette wahrheitsgetreu. „Ich habe darüber nachgedacht und kam zu dem Schluss, dass er wohl einer der aufrichtigsten Menschen an der Schule ist. Er hat mir von Anfang an, die Wahrheit gesagt und sich um dich gekümmert. Ich habe ganz ehrlich nicht verstanden, warum wir uns vor dem Unfall nicht verstanden haben…“ Nachkurzem Überlegen fragte er dann nach: „Kann ich wieder?“ „Ja sicher, was war deine nächst Frage?“ „Warum hat Joey mich im Krankenhaus besucht?“ Erst schaute Mokuba etwas betreten zu Boden, dann erst erklärte er: „Am Anfang haben mich alle begleitet, Tristan, Duke…du weißt schon. Sie wollten mich nicht alleine lassen. Als ich dann ganz allein nach Hause wollte, hat Joey mich dann begleitet, weil er mir noch Gesellschaft leisten wollte. Da hat er mir dann seine Nummer gegeben und hat gesagt, ich sollte ihn anrufen, wenn ich dich wieder besuchen gehe. Joey wollte mich nicht allein lassen. Nach einer Weile habe ich dann herausgefunden, dass er dich auch oft ohne mich besucht hat. Als ich ihn darauf angesprochen habe, hat er nur gemeint, ohne dich fehlt ihm etwas in seinem Leben. Die Streitereien waren wohl so etwas wie ein fester Bestandteil seines Alltags. Dein Unfall hat sein Weltbild ins wanken gebracht, denn du schienst immer so…unverletzlich. Als könnte sich alles in der Welt verändern und du wärst trotzdem noch da. Da im Krankenhaus, an den vielen Maschinen, da wirktest du so…menschlich.“ Der Schwarzhaarige hielt kurz in seiner Erklärung inne und sah seinem Bruder fest in die Augen. „Weißt du, so habe ich das nie gesehen, aber Joeys Sicht ist schon irgendwie logisch und ich konnte sie verstehen.“ Während des Wortschwalls von Mokuba, war Kaibas Gesichtsausdruck von einfach nur interessiert zu höchsterstaunt gewechselt. „Hast du noch eine Frage an mich?“ wollte der Firmenchef von seinem Bruder wissen, nachdem er die Informationen verarbeitet hatte, die er erhalten hatte. „Nein, eigentlich nicht. Wieso?“ „Nun, weil ich noch eine Frage an dich habe.“ Mokuba sah ihn erst etwas verwundert an, dann nickte er zustimmend und wartete auf die Frage. „Ich weiß, dass du vorhin mit Joey telefoniert hast. Was wird er denn nun zu meinem Angebot sagen?“ „Wie kommst du auf die Idee, dass ich weiß, was Joey zu dir sagen wird?“ „Ich habe so den Eindruck von dir, mein lieber, kleiner Bruder, dass du immer etwas mehr weißt, als du zugibst. Wie gerade als ich dich nach den Krankenbesuchen gefragt habe. Da hast du mir auch etwas verschwiegen…und ich werde herausfinden was es ist!“ „Zu der zweiten Sache sag ich mal nichts, aber das mit Joeys Antwort kannst du noch heute Abend selbst von ihm erfahren.“ „Wie meinst du…“, doch weiter kam Seto nicht, denn wie aufs Stichwort klingelte es in dem Moment an der Tür… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)