Szenen einer Beziehung von abgemeldet (SetoXJoey) ================================================================================ Kapitel 1: Wärme ---------------- Hatte ich schon erwähnt, dass ich meine Wohnung hasste? Wenn man überhaupt von einer Wohnung reden konnte. Ein Zimmer, Küche, Bad und diese weiße Styroporwand machte mich echt aggressiv! Bibbernd stand ich am Küchentresen und wartete auf das heiße Wasser, das im Kessel brodelte. Ein lautes Fiepen durchbrach die Stille. Freudig goss den dampfenden Inhalt in meine Teetasse und pflanzte mich auf mein Sofa. Mal wieder ist die Heizung ausgefallen, ausgerechnet im Winter. Diese elenden Schweine von der Vermietung saßen bestimmt in ihren ach so schicken Häusern und mit ihren ach so tollen Heizungssystemen, damit sie es auch mollig warm hatten. Schnell kuschelte ich mich unter meine Decke und nippte vorsichtig an meinen Tee. Ich zog die Beine an und schaltete den Fernseher ein. Ich liebe den Freitagabend: keine Hausaufgaben, kein Lernen für Arbeiten und man musste nicht früh ins Bett gehen, okay, das tat ich wochentags sowieso nicht, aber dafür konnte man am nächsten Tag ausschlafen. Ausschlafen. Ein Wort, das mir die Sinne vernebelt und mein Herz augenblicklich höher schlagen lässt. Doch das Läuten der Hausklingel unterbrach diesen wunderschönen Gedankengang. 22:33 Uhr, ich erwartete weder Besuch von Yugi oder Tristan noch hatte ich mir eine Pizza bestellt. Warum hatte ich mir eigentlich keine Pizza bestellt? So ein Stück mit zart schmelzendem Käse, frischen Tomaten, Peperoni und ein Hauch von Knoblauch hätten diesen Abend echt versüßt. Vielleicht ist es aber die Hausverwaltung. Die würden etwas von mir zu hören bekommen. Ich schloss die Tür auf. Gut, der Anzug stimmte mit meiner Vermutung überein, aber die Person, die diesen trug, war unverkennbar. „Ich muss heute bei dir übernachten.“ Seto Kaiba, ein Mann der direkten Worte. „Hallo Kaiba, ja, komm doch rein, setzt dich, mir geht es übrigens gut.“ „Schön.“ Kaiba war nicht nur ein Mann der direkten, sondern auch der knappen Worte. Typisch Geschäftsmann. Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass ich mit ihm schon 3 Monate zusammen war? Nein, ich machte keine Scherze, es sind wirklich ganze 3 Monate und ein paar Tage mehr und in vielen Dingen überraschte er mich aufs neue, wie zum Beispiel in diesem Moment. „Und was verschafft mir die Ehre, dass du heute bei mir übernachten möchtest?“ „Meine Villa wird aller zwei Monate auf Ungeziefer und Schimmel überprüft und befreit. Heute dauert es etwas länger als geplant.“ „Und das stört dich nicht? Weshalb hast du dir nicht ein Hotelzimmer genommen?“ „Man muss sparen, wo man nur kann.“ „Erzähl mir nicht so einen Scheiß! Du könntest dir mit deinem Geld deinen Arsch abwischen.“ „Stimmt.“ Frustriert schmiss ich mich aufs Sofa auf der schon Kaiba Platz genommen hatte, wie immer blickte er auf den Bildschirm seines Laptops und tippte etwas für mich unerkennbares ein. Wir hatten uns die Beine lang gemacht, ich warf ihm die Hälfte meiner Decke zu, die er sich etwas über die Beine zog. Und so ‚lag’ ich hier, an einen Freitagabend, nicht wie erhofft allein, sondern mit Seto Kaiba, der mich keines Blickes würdigte, auf ein und demselben Sofa unter einer Decke und verflucht noch mal, mir war immer noch kalt. Das Tippen, das er produzierte, machte mich rasend, fast noch mehr, als die weiße Styroporwand hinter ihm. Wie in Trance nahm ich einen Schluck meines Jasmintees und verbrannte dabei sofort die Zunge. „Heith“, sagte ich laut und hielt mir die Hand vor den Mund. Ich hörte ein kleines Schnauben vom anderen Ende des Sofas. „Deine Thatenfreude kanntht du ruhig schtecken lathen.“ „Lern erst einmal richtig sprechen, Hündchen.“ „Thu würtheth nith anderth thprechen, wenn thu thir gerathe theine Thunge vebranntht hätheth.“ Meine Ansage brachte ihn ganz im Gegenteil zum Schweigen. Er lachte. Er lachte mich aus. Ich mochte es nicht, wenn man mich auslachte. Beleidig verschränkte ich meine Arme vor meiner Brust und schaute „Japans Millionär“ im Fernseher. «Die senkrechte Achse eines Koordinatensystems nennt man A) s-Achse B) x-Achse C) z-Achse oder D) y-Achse » Hatte ich schon erwähnt, dass Mathematik und ich an einem Freitagabend nichts miteinander zu tun haben. Sofort schaltete ich um. «Pietro, ich kann ohne dich nicht mehr leben. Bitte verzeih mir. Ich wollte nicht mit Francesco schlafen. » «Nein, Maria, es ist zu spät. Ich habe jetzt eine andere.» «Verlass mich nicht, Pietro, bitte. Ich flehe dich an! » Den Drehbuchautor für diese italienische Schnulze sollte man echt verklagen, genauso wie diese Schauspieler. Grässlich. Ich schaltete um. «Der Hund, der beste Freund des Menschen, er hat- » Die wollten mich doch verarschen. Eine Dokumentation. Über Hunde? Auch Kaiba schaute kurz auf, ich hingegen schaltete wieder um. Ich sah, wie seine Mundwinkel leicht nach oben gingen, als er sich wieder seinem Bildschirm widmete. « Ruf mich an und höre meinen Freundinnen und mir-» So, jetzt reicht es. Ich schaltete den Fernseher endgültig aus. „Du hättest dir ruhig die Dokumentation über deine Artgenossen ansehen sollen. Vielleicht kannst du was dazulernen.“ „Klappe, deine Kommentare brauche ich nicht. Mir ist arschkalt, obwohl ich mindestens zwei T-Shirts, zwei Pullover, drei Paar Socken und sogar eine Strumpfhosen an habe, die außerdem noch unbequem ist. Die Warmwasserleitung funktioniert auch nicht, es kommt nur Mist im Fernseher und der Kühlschrank strahlt auch nichts als gähnende Leere aus. Und du, ja du, hast nichts Besseres zu tun, als dich hier hinzusetzten und deine ganze Aufmerksamkeit deinen beschissenen Laptop zu widmen und das jedes Mal. Hallo Kaiba, ich bin auch noch da! Ich bin nicht irgendein Spielzeug mit dem du spielen kannst und wenn du keine Lust mehr hast, es einfach wieder in die Ecke legst. Ich bestehe verdammt noch mal aus Fleisch und Blut, kapier das endlich mal!“ … Okay, Joey, Tiefpunkt, Tiefpunkt! Es war verdammt kalt, das steigerte meine Aggression enorm. Aber dennoch hatte ich recht, oder? Kaiba schaltete seinen Laptop aus und legte ihn auf den Tisch. „Wenn du das so siehst…“ Er stand auf und ich bereitete mich vor, dass er seine Schuhe anzog und ging. Super, Joey, der Freitagabend ist endgültig versaut. Plötzlich ging das Licht aus und ich hörte seine Schritte, die sich näherten. Es war verdammt dunkel, ein bisschen Licht spendeten nur die die Mondstrahlen, die durch die Schlitze meines Rollos hineinkamen. Meine Augen sahen nur seine Umrisse, die sich zu mir lagen. Das erste was mir durch den Kopf ging war Wärme. Seto Kaiba war auch eine gute Wärmequelle. Wir lagen eng zusammen, er hielt meine Hände, hauchte sie an, und rieb an ihnen. Ich konnte von seinen Händen nicht genug bekommen, sie waren weich und warm und wenn ich sie halte, kriege ich dieses mollige Gefühl in meinem Magen, was eigentlich nur zwei Burger oder ein Stück italienische Pizza schafften. Und jetzt wurde mir bewusst, warum ich eigentlich gerne mit ihm zusammen war: Jedes Mal zeigte er sich bei mir so menschlich. Er machte sich Sorgen, er lachte, umarmte, küsste, zuckte bei Horrorfilmen zusammen und später überzeugt war, dass er dies nicht getan hatte und sagte, dass er meinen selbst gemachten Zitronenkuchen mochte und ob ich wohl bitte ein paar Stück das nächste Mal vorbei bringen könnte, was ich natürlich auch gerne tat. Ich bin einer der Wenigen, die an seiner Menschlichkeit teilhaben dürfen. Ich liebe nicht den Geschäftsmann Kaiba, sondern den Mensch Seto Kaiba. Meine Hände sind inzwischen wirklich warm dank der liebevollen Umsorgung meiner Wärmequelle. Ich klammere mich an ihn und will auch im Moment nichts anderes, als seine Nähe spüren, seinen frisch, herben Geruch durch meine Nase ziehen und meine Zehenspitzen gegen seine stupsen. Mit einem „’Tschuldigung“ durchbrach ich die Stille. Er schnippte mit seinem Zeigefinger gegen meine Stirne. „Hey“, protestierte ich. Kaiba lachte und küsste meine Stirn. „Mein dummes Hündchen.“ Kapitel 2: Geborgenheit ----------------------- Ja, es gibt endlich die Fortsetzung. Vielen Dank fürs Lesen und auch fürs Kommi schreiben, ich freue mich wirklich über jeden, der diese FF liest und sein Kommentar hinterlässt. Und es gibt auch einen freudigen Anlass: Ich habe endlich die schriftlichen Abiturprüfungen hinter mir ^^ Ja, das wollte ich nur mal anmerken :D Naja, viel Spaß beim Lesen. ~.~.~.~ „Guten Morgen Mr. … Wheeler. Wir sind von der Umzugsgesellschaft. Wo stehen ihre Kisten?“ … … … Okay, es war jetzt ca. 10:15 Uhr. Es war ein Montag und ich stand vor zwei muskelbepackten Männern in einem T-Shirt und Boxershorts, mit kleinen gelben Quietschentchen drauf, die ich auch wirklich mochte, vor der Tür. Verwirrung. „…Häh? Kisten? Warten Sie, warten sie, welche Umzugsgesellschaft? Ich habe nicht vor umzuziehen! Vielleicht haben sie die falsche Adresse bekommen?! Ich bin bestimmt nicht der Einzige mit dem Namen Wheeler in dieser Stadt.“ „Nein, nein, das ist schon die richtige Adresse. Mr. Kaiba hatte es uns nicht umsonst zweimal gesagt.“ Klarheit. Kaiba! Wenn ich ihn zwischen die Finger bekomme, dann … dann … ich kann für nichts garantieren. Er ist daran schuld, dass ich um 10:16 Uhr vor der Tür, an einem Montagmorgen (!!!) in Boxershorts mit Quietschentchen da stehe und mich mal wieder zum Hanswurst mache. „Es tut mir Leid, dass sie solche Unannehmlichkeiten hatten, aber es handelt sich wirklich um einen Irrtum, ich hab davon nichts gewusst und habe auch wirklich keine Kisten gepackt. Sie entschuldigen mich, ich muss mit Mr. Kaiba ein ernstes Telefongespräch führen“, und so schmiss ich die Tür vor ihren Nasen zu. Wo ist mein Handy? Handy, Handy, Handy, Handy, Handy, Handy. Ach, hier ist es, unter dem ganzen Wäschehaufen, wo denn auch sonst. Nur noch auf ‚Pupsi anrufen’ tippen. Oh Gott, wenn Kaiba herausfinden sollte, dass seine Handynummer unter dem Namen ‚Pupsi’ bei mir eingespeichert ist, bin ich mehr als Tod. Aber wenn er mich unter ‚Hündchen’ eingespeichert hat, dann darf ich ihn doch auch mit einem Spitznamen versehen, oder? Außerdem finde ich ‚Pupsi’ eigentlich recht süß. Tut…Tut…Tut „Seto Kaiba!“ „Spar dir das ‚Seto Kaiba’, du weißt ganz genau, dass ich am anderen Ende der Leitung bin.“ „Ja, aber eigentlich müsstest du um diese Uhrzeit noch im Bett liegen und von mir träumen.“ „Haha, Kaiba, ganz witzig. Ach so, was ich dich noch fragen wollte: Wann wolltest du mir eigentlich erzählen, dass ich umziehe?! „Das hatten wir doch besprochen.“ „Wir? Besprochen? Wann?“ „Am Freitag … obwohl … Es war am Samstag …“ „Welche Uhrzeit?“ „Nun ja, ich würde so 3.30 oder 4.00 Uhr schätzen.“ „Kaiba!“ „Was?“ „Zu dieser Uhrzeit schlafen meistens die Leute und reden nicht über Umzugspläne!“ „Ich dächte, du wärest wach.“ „Nein, sonst würde ich mich daran erinnern.“ „Du hattest jedenfalls meinem Vorschlag zugestimmt.“ „Welchen Vorschlag ?“ „Dass du zu mir ziehst.“ … Hatte ich das gerade richtig gehört? Ich sollte zu ihm ziehen? Ich war im Moment sprachlos. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, ich war irgendwie zwischen ‚ihm den Hals umdrehen’ und ‚ihm um den Hals fallen und ihm dann eine runterhauen, weil es seine Schuld war, dass ich so früh geweckt wurde’. Leider machte beides die heutige Technik noch nicht möglich. „Joey?“ „Ja?“ „Was ist nun?“ „… Ja, dann schick die Leute vom Umzugsdienst übermorgen noch mal vorbei.“ „Wie du willst.“ „Hey, lach mich nicht aus.“ „Ich lache dich nicht aus. Leg dich lieber wieder ins Bett, deine Laune zum Morgen ist ja nicht auszuhalten.“ „Tja, ich muss wenigstens nicht im Büro arbeiten.“ „Aha, du freust dich also, nicht wie ich im Büro zu arbeiten und damit Millionen zu verdienen?!“ „… Ach halt die Klappe, ich geh jetzt wieder ins Bett.“ „Träum was Schönes.“ „Jedenfalls nicht von dir!“ Tut… Tut … Tut Ein Tag, 22 Stunden und 43 Minuten später „Vorsichtig!“ Joey sah nur ungern zu, wie man seine Kisten, mit seinem Hab und Gut darin, schwankend die Treppen hinauf brachte. „Guten Morgen, Joey. Möchtest du auch eine Tasse Kaffee.“ Mokuba, 17 Jahre alt, kam zu mir mit zwei Tassen in der Hand. Kaum zu fassen, dass er schon fast größer war, als ich, dass muss wohl erblich sein. Dankend nahm ich die Tasse mit dem schon fast beigen Inhalt an. Zum Glück wusste er genau, dass ich keinen starken Kaffee vertrug, nur mit recht viel Milch machte sich das eigentlich schwarze Gesöff erträglich. „Mach dir keine Sorgen, Joey. Ich wohne schon fast 7 Jahre hier und weiß immer noch nicht, wie viele Zimmer die Villa hat.“ „Das kann ich mir auch vorstellen. Ich meine, die Decke ist 3mal so hoch, als ich es eigentlich gewohnt bin.“ „Das hat eine Villa so an sich.“ Ich trank den letzten Schluck aus der gelben Tasse aus. Mokuba nahm sie gleich an sich. „Ich glaube nicht, dass du schon weißt, wo die Küche ist. Ich mache das schnell, denn ich muss in 5 Minuten sowieso los. Viel Spaß noch.“ „Ähm … Danke.“ Ich wusste nicht, ob Mokuba das ernst oder doch eher sarkastisch meinte. Ich begab mich in das Zimmer, in das Mokuba die Männer mit meinen Kisten schickte. Es war riesig und hell, der reinste Wahnsinn. Eine schwarze Couch und zwei Regale hatte Kaiba mir auch zur Verfügung gestellt. Voll nett von ihm. „Mr. Wheeler, wo möchten sie den Tisch hinhaben?“ „Oh … gleich vor das Fenster hier, danke!“ Irgendetwas stimmte noch nicht. Nach einer Weile bemerkte ich auch das Problem: die weiße Styroporwand. Oh nein, diesmal nicht, dafür würde ich schon sorgen. Schnell zog ich einer meiner Kisten mit der Aufschrift ‚Farben’ hervor und ließ mich einfach treiben. ~.~.~ „Joey, ich - “ Die Tür ging auf und Kaiba stand vor mir, wie üblich mit seinen silbernen Aktenkoffer in der Hand. „Joey?!“ „Ja?“ „Dir ist im Klaren, dass du gerade an meine Wand einen schwarzen Rotaugendrachen malst, oder?“ „Ja, gefällt er dir? Eigentlich dachte ich eher an ein Regenbogenpony oder an die Gummibärenbande, aber ich finde ich habe die Wahl am Ende doch richtig getroffen. Möchtest du vielleicht auch einen haben? Aber dann müsstest du dich von deiner bisherigen blauen Bettwäsche verabschieden.“ „Joey, komm augenblicklich von dem Tisch runter.“ „Also, weißt du, ich bin eigentlich noch nicht fertig und - “ „Das war keine Bitte!“ „Menno.“ Ich sprang von meinem Tisch herunter und schaute noch einmal auf mein unvollständiges Werk. Ja, bis jetzt sah es doch recht passabel aus. Es hatte doch etwas gebracht, nachts auf den Straßen zu laufen und an die Wände und Züge zu sprühen, natürlich aus rein pädagogischer Sicht. Ach, ich liebte es Fremdwörter in meinen Gedanken zu verwenden, ich kam mir dann so wahnsinnig klug vor und – „Joey. Joey. WHEELER!“ „Was denn? Ach so. Danke für die Regale und die Couch, auf der werde ich bestimmt besser schlafen, als auf meiner anderen.“ Kaiba gluckste und fuhr sich über die Augen. „Warum lachst du?!“ „Oh Joey, du bist echt naiv.“ „Häh … ich bin gar nicht naiv und so.“ „Und ob, denn wenn ich sage du ziehst zu mir, dann meine ich, um dass noch einmal für dich verständlich zu machen, Hündchen, dass dieses Zimmer mehr oder weniger als ein Arbeitszimmer für dich bereit steht. Das Schlafzimmer ist am anderen Ende des Flures.“ „Warte mal, ist da nicht dein Schlafzimmer? … Ach, weißt du, ich bevorzuge die Couch.“ Gerade wollte ich mich umdrehen und den Rest meiner Sachen auszupacken, da griff mich Kaiba schon am Handgelenk und drückte mich gegen die Wand. „Sei nicht kindisch Joey, ich hab genug Platz.“ „Ja genau“, sagte ich, während ich versuchte mich aus seinem Griff zu befreien, was sich wieder mal als tückisch erwies, „ aber du weißt genau wie das ist, wenn wir zwei erst einmal ein Bett teilen müssen. Und wer hat dann wieder die Schmerzen von letzter Nacht zu ertragen? Ich kann das nicht jeden Tag verkraften.“ Ich versuchte Kaiba ernst anzuschauen, weil es mir wirklich ernst war, aber Kaiba lachte. Er lachte. Blödmann. „Du bist so süß, wenn du versuchst zu argumentieren.“ „Ach ja, was hast du denn für Argumente?“ „In meinem Schlafzimmer sind zwei Heizungen und ich habe in meinem Bad warmes Wasser.“ Heizung. Warmes Wasser. Nein, ich ließ mich davon nicht beeindrucken, ich hatte bis jetzt ohne diese Dinge gut leben können, also könnte ich das auch weiterhin. Nein, auf gar keinen Fall, niemals, niemals, niemals nie, werde ich dieses Angebot auch nur wagen anzunehmen. Derweilen beugte sich Kaiba zu mir herunter und säuselte mir in mein Ohr: „Ich habe auch eine Fußbodenheizung“ Unglaublich starrte ich ihn an. Schon allein die Vorstellung nachts aufs Klo gehen zu müssen ohne sich dabei die Zehen abzufrieren war einfach nur ein Traum. „Okay, ich schlafe bei dir, das heißt aber noch lange nicht, dass ich jeden Tag mit dir schlafen werde.“ „Du weißt ganz genau, dass ich mir alles nehme, wenn ich es will und wann ich es will.“ Sanft strich er mit der Hand über meine Wange und sein Daumen streifte meine Lippen, bevor er sie mit seinen versiegelte. Manchmal ist Kaiba ein Arsch, der echt gut küssen kann und einen den Verstand beraubt. Automatisch schloss ich meine Augen, um den Kuss besser spüren zu können. Er biss mir leicht in die Unterlippe und befeuchtete meine Lippen mit seiner Zunge. Ich liebte es, wenn er das tat. Dann schob er seine Hand unter meinen Pullover und – „Hey, jetzt warte doch mal“, protestierte ich. Endlich konnte ich mich von seinem Griff befreien. Ich kramte in meiner Tasche nach meiner Zahnbürste. „Lass mich wenigstens noch heute deine Fußbodenheizung und deine Warmwasserfunktion bestaunen bevor du mich verführen willst. Das kann ich mir doch nicht entgehen lassen.“ „Super, eine Fußbodenheizung und warmes Wasser sind für also wichtiger als meine Liebkosungen?“ „Im Moment: ja.“ ~.~ Yeah, Pfefferminzgeschmack vorm Schlafen gehen rockt. Quer schmiss ich die Hausschuhe durch den Raum, Kaiba hatte ja sowieso genügend Platz. Ich nahm ein wenig Anlauf und sprang dann auf meine neue Matratze. Nun gut, neu war sie für mich jetzt nicht, aber offiziell gehörte die Hälfte des Bettes mir und damit auch diese Matratze. Was ich in Kaibas Schlafzimmer so mochte, war, dass jeden Tag die Bettwäsche gewechselt wurde. Ich liebe frische Bettwäsche, sie riecht so angenehm, ungewohnt, aber angenehm. Darin lässt es sich viel besser schlafen. Kaiba kam aus dem Bad und brachte einen herben Duft mit in den Raum. Dieser Duft ist außerdem wirklich anziehend, was ich das ein oder andere Mal nicht so toll finde. Er legte sich auf seinen Teil des Bettes und knipste das Licht aus. „Gute Nacht.“ „Gute Nacht.“ …. Irgendwie war ich noch nicht in meinem Schlummerzustand. Wenn ich mich vielleicht nach links drehte, nein, wohl eher nach rechts. Klappte immer noch nicht. „Joey, könntest du bitte aufhören dich hin und her zu rollen und dich endlich für eine Seite entscheiden?! Ich würde zu gern die Zeit nutzen um zu schlafen.“ „Ja, entschuldige, aber bin nun mal an meine alte Couch gewöhnt und nicht an eine Luxusmatratze.“ „Wie auch immer.“ Super, neben mir lag mein frustrierter Freund, weil ich nicht einschlafen konnte. Am liebsten würde ich jetzt mir ein Sandwich machen, nur da würde Kaiba wieder die Augen verdrehen, was ich gar nicht leiden kann, und ich wusste nicht wo die Küche ist. Und wieso hatte ich schon wieder Hunger? Scheiß Stoffwechsel. Nichts desto trotz lösten die Gedanken über Sandwichs oder den möglichen Weg zur Küche nicht das Problem des Einschlafens. „Seto? Bist du noch wach?“ „Joey, was ist los? Ich würde gerne schlafen.” „Kann ich zu dir kommen?“ Er drehte sich zu mir: „Wie bitte?“ „Ich kann nicht einschlafen.“ Er lachte: „Ich dachte, du bist ein Mann.“ "Bin ich auch. Kann denn ein Mann nicht ein bisschen sensibel sein?" „Dann komm her“, sagte er und hob seine Decke. Schnell robbte ich zu meiner Wärmequelle und ließ mich von ihm umarmen. Und da war wieder dieser Duft, der meine Sinne benebelte und in meiner Nase kitzelte. Er streichelte mir leicht über den Kopf, während ich meine Hände auf seinen Rücken legte. Nach langer Zeit fühlte ich mich endlich wieder geborgen und irgendwie auch geliebt. Geborgenheit ist etwas Schönes und für nichts würde ich diese Geborgenheit wieder hergeben. Das war der letzte Gedanke, den ich in dieser Nacht hatte, danach bin ich in Setos Armen eingeschlafen. Kapitel 3: Badespaß (mit Karl) ------------------------------ Ja, ich lebe noch ^^ Mir ist es echt peinlich nach 5 Monaten weiterzumachen, aber ich kann nur zur meiner Verteidung sagen, dass ich Abitur gemacht und geschafft habe, Urlaub war dann fällig, Familienangelegenheiten, Bewerbungen für Unis und Ausbildungsplätze schreiben (gehe ab Oktober studieren ^^V) und ich weiß, dass das euch alles gar nicht interessiert. Da ich das jetzt alles hinter mir gelassen habe, gehts nun weiter mit einer kurzen Szene von Joey und Seto, die(wie ich hoffe) euch trotzdem gefallen wird. Das nächste Kapitel wird auch bald folgen, versprochen. Übrigens ist dieses Kapitel eine Hommage an "Herren im Bad" von Loriot. ~.~.~ Musternd sahen mich Setos blaue Augen an. Ich starrte trotzig in seine Richtung zurück, denn ich war gar nicht von der Situation angetan, aber dieser Sturkopf von Geschäftsmann! Immer musste er seinen Standpunkt klar machen, in jedem Fall, insbesondere wenn ich involviert war. „Ich will nur sicher gehen, dass nicht das Selbe geschieht, wie letztes Mal.“ Ich seufzte und pustete mir mein störendes Pony aus dem Gesicht: „Ich habe aber doch gesagt, ich passe auf.“ „Man kann nie vorsichtig genug sein.“ „Nur weil ich einmal ohnmächtig geworden bin.“ „Genau deswegen. Ich will nicht noch mal erleben müssen, wie du langsam in meiner Badewanne ertrinkst, was mir mehr als grotesk erscheint, weil du zu heiß gebadet hast.“ „…ist ja nichts passiert.“, murmelte ich. „Ja, es ist zum Glück nichts passiert, weil ich gerade reingekommen war und dich aus der dampfenden Hölle herausgefischt habe.“ „Und danke nochmals, dass du mir mein Hundeleben gerettet hast. Könnte ich jetzt bitte alleine baden?“ „Nein!“ Ich verschränkte meine Arme vor dem Körper. Durfte man nicht einmal ein bisschen Ruhe haben? Ich mochte zwar diesen Idioten, aber mein Bad genoss ich lieber selbst. „Willst du mir als beibringen, wie man richtig badet?“ „Wenn es dein kleines Hundehirn nicht versteht, dann werde ich das wohl tun müssen.“ Missmutig platschte ich mit der flachen Hand auf der Wasseroberfläche. Gerade als ich mein Quietscheentchen Karl reinholen wollte, wurde sogleich von der anderen Seite protestiert: „Die Ente bleibt draußen.“ Überrascht sah ich ihn an, immer noch mit ‚Karl’ in der Hand. „Aber ich bade immer mit dieser Ente!“, meinte ich. „Ich entscheide, was in meine Badewanne darf oder nicht.“ „Ja, aber ich habe nun mal entschieden, dass ich jetzt baden gehe, also darf ich wohl entscheiden, ob ‚Karl’ mit hinein darf oder nicht.“ „Die Ente heißt Karl?“ „Ja, wieso?“ „Nein, für mich sieht sie nicht wie ein ‚Karl’ aus.“ „Sie heißt ‚Karl’ und damit basta.“ „Egal ob sie jetzt ‚Karl’, ‚Boris’ oder ‚Ingrid’ heißt, die Ente bleibt draußen!“ „Sonst was?“ „Sonst kannst du die Heizung in deinem Zimmer vergessen.“ „Das sind doch alles Erpressermethoden deiner Gangsterfirma.“ „Du unterstellst mir eine Gangsterfirma zu haben, Joey? Meine Firma ist ein Stern, der an der Spitze der japanischen Wirtschaftsindustrie leuchtet.“ „Schau ihm in die Augen und sag, dass er draußen bleiben soll.“ Ich hielt das gelbe Ding direkt vor Kaibas Gesicht, der ihn gleichgültig anschaute. „’Karl’ bleibt draußen.“ Dann drückte ich Karl zusammen und ließ sie vor Kaibas Gesicht quietschen. Quak Kaiba starrte entsetzt die Ente, dann mich an und … er fing an zu lachen. Er lachte herzlich und es steckte mich an. Ich ließ Karl los und dieser schwamm vergnügt vor Kaiba. Dann redeten wir, über alles Mögliche, über seine Arbeit, seine inkompetenten Angestellten, außer Roland natürlich, über Mokuba, über mein Studium, meine Klausuren und Projektarbeiten. Als wir beschlossen hatten zu Bett zu gehen, stiegen wir gleichzeitig aus der Badewanne, wobei ich fast ausgerutscht wäre, wenn Kaiba mich nicht gehalten hätte. „Wo ist mein Bademantel?“ „Hier!“, sagte Kaiba und schmiss ihn zum mir. „Sag mal, Joey, trägst du da zufällig meine Boxershorts? Rasch guckte ich nach unten, um dabei festzustellen, dass ich wirklich seine Unterwäsche trug. „Ups.“, brachte ich nur heraus und lachte Kaiba verlegen an. „Möchtest du die jetzt wieder haben? Die ist eigentlich ziemlich bequem.“ „Ich bin mindestens einen Kopf größer als du, wenn du also unbedingt beim Gehen dich unten rum entblößen möchtest, dann tu dir keinen Zwang an.“ „Ein ‚Ja’ hätte auch gereicht.“ „Und?“ „Was ‚Und’?“ „War das jetzt so schlimm sich mit mir meine Badewanne zu teilen.“ „…“ „Ich höre.“ „Nein war es nicht.“ Zufrieden lächelte er und ich war nicht so enttäuscht über den Verlust meiner Privatsphäre. Fünf Minuten später lagen wir beide im Bett, beide mit derselben Unterwäschengröße. Doch plötzlich, ich an nichts Böses denkend, näherte sich Kaiba mir, bis seine Lippen mein Ohr erreicht hatten und flüsterte mir zu: Quak Ich hatte so laut zu lachen angefangen, dass es schwer war wieder aufzuhören. Kapitel 4: Versteckspiel ------------------------ Hal~lo Ja, es gibt was neues ^^ Ich möchte euch auch nicht länger aufhalten Viel Spaß ~.~.~ Ich war vollkommen erschöpft, als ich hinter mir die Tür schloss. Ein anstrengender Tag, ich bin gerade dabei meine Diplomarbeit zu schreiben und durfte ganze acht Stunden in der Universitätsbibliothek verbringen, um gerade mal zwei vernünftige Kapitel fertig zu bekommen. Ich werde Kaiba sowieso noch einmal bitten sich den Text anzuschauen, er hat nun mal das richtige Händchen für die geeignete Formulierung Ich ging ins Wohnzimmer, wo ich eigentlich einen gelangweilten Kaiba vor der Glotze erwartete, aber niemand war da, keine Tiefkühltruhe, keine Schüssel Popcorn, kein flimmernder Fernseher. Nichts. Leere. Ich seufzte und ging die Treppe ins Schlafzimmer hoch, aus dessen Tür Licht herausfiel. Als ich diese aufmachte, saß Mr. Firmenleiter persönlich, mit seinem Notebook und einem Stapel Papiere auf seiner linken Seite. Ich ging zu ihm: „Hattest du nicht gesagt, du wolltest heute nicht arbeiten?“ Er schaute zu mir, hörte sogar extra mit dem Tippen auf und antwortete: „Mir war langweilig.“ Ich verdrehte die Augen. Welcher normale Mensch arbeitet, wenn ihm langweilig war? Nun gut, er gehört er ja auch nicht zu der Kategorie ‚Normal‘. „Das soll deine Ausrede sein?! Du hättest dir einen Film ansehen, ein Buch lesen, einen Spaziergang machen, dich mit irgendjemand duellieren oder einkaufen gehen können. Das sind gerade mal ein paar Beispiele dafür, was du hättest tun können anstatt zu arbeiten.“ „Was machst du dir auf einmal so viele Gedanken über meine Freizeitbeschäftigungen?“ „Ich will einfach nur, dass du nicht wie einer dieser extremen Workaholics endest, die sich nur auf ihre Arbeit konzentrieren, sich keine Pause gönnen und sich damit physisch, als auch psychisch fertig machen.“ Kaiba schaute mich erstaunt an, wendete sich dann ab von mir, schloss die Augen und lächelte. Er lächelte einfach, was mich ganz aus dem Konzept brachte. „Du machst dir einfach zu viele Sorgen, Joey. Ich passe schon auf, dass die Arbeit mir nicht zu Kopf steigt.“ „Das glaube ich dir nicht.“, gab ich energisch zurück und verschränkte dabei meine Arme. „Wie wäre es mit einem Spiel. Wenn ich gewinne, dann gehen wir essen, wenn du gewinnst, dann kannst du machen, was du willst?“ „Ein Spiel? Ich habe jetzt echt keine Zeit für deine Spielchen, Hündchen, ich bin gerade dabei die Tabelle für die Softwareabteilung fertig zu machen und-“ „Dann speichere das Teil jetzt einfach ab, ich nehme nämlich kein ‘Nein‘ als Antwort an.“ Er seufzte, machte ein paar Handbewegungen auf seinem Notebook und schloss diesen dann. „Also, was wolltest du denn spielen?“ Ich grinste triumphierend:“Verstecken.“ Es sah fast so aus, als würden Kaiba die Augäpfel aus dem Kopf fallen, gerade so intensiv starrte er mich an: „Du willst was? Mein Gott, Joey, das letzte Mal, als ich ‚Verstecken‘ gespielt habe, war ich 10 Jahre alt. Das kann doch unmöglich dein Ernst sein?!“ „Doch. Nach 13 Jahren wird es endlich wieder Zeit für dich, damit wieder anzufangen. Also du zählst bist 100 und ich verstecke mich. Wenn ich vor dir auf dem Bett sein sollte, dann habe ich gewonnen.“ „Das heißt, ich darf dich suchen und muss dich fangen, habe ich das richtig verstanden?“ „Exakt, also: Augen zu und zählen!“ Kaiba seufzte und schloss seine Augen: „Eins, Zwei ….“ Sofort rannte ich aus der Tür und überlegte nach einem geeigneten Versteck. Ich könnte mich unter Mokubas Bett verstecken. Nein, das wäre viel zu offensichtlich. Hinter den Tresen der Küche! Nein, das wäre für ihn viel zu leicht. Dann hatte ich einen genialen Einfall, ich stürmte ins Erdgeschoss hinunter, in den hinteren Bereich und machte die Tür leise auf und schloss sie wieder. Die Wäschekammer war einfach perfekt, Kaiba war sowieso kaum hier, die Dienstmädchen waren meist damit beschäftigt, die Tonnen von Klamotten hier zu waschen. Ich schmiss mich in den Berg von Kleidungsstücken und vergrub mich darin. Mein Herz schlug wie verrückt und das Adrenalin kribbelte in meinem Körper. Eine kleine Ewigkeit verging und ich glaubte fast, dass Kaiba einfach sitzen geblieben war, um seine Dokumente zu schreiben. Ich grub mich aus dem Klamottenberg heraus und lauschte an der Tür. Tatsächlich waren Schritte zu hören, dann ging eine Tür auf, die sich auch sogleich wieder schloss. Ich öffnete die Tür einen Spalt, um zu sehen, ob Kaiba den nächsten Raum betrat. Wie gehofft, öffnete der Brünette die Tür und schritt in den Raum ein. Jetzt oder nie! Ich schlug die Tür auf und rannte den Flur hinunter. Ich wusste, dass Kaiba mich schon bemerkt hatte und mir hinterher lief. Ich sah ihn noch von der Treppe aus, die ich hinauf hechtete. Als ich das Schlafzimmer erreicht hatte, schmiss ich mich gleich quer über das Bett. Wenige Sekunden später kam auch Kaiba im Schlafzimmer an. Ich schnaufte nach Luft und sah ihn triumphierend an: „Ich … hab …ge…wonnen!“ Er hingegen verdrehte die Augen und meinte: „Ja, ist gut. Du wolltest essen gehen?“ Ich strahlte und stieg vom Bett: „Ja! Schnapp dir deine Jacke, wir gehen.“ „Wohin denn?“ „Keine Ahnung. Wenn wir rumfahren, dann werde ich schon finden, worauf ich gerade Hunger habe.“ „Du hast immer Hunger, Joey.“ „Na und? Kommst du jetzt endlich?“ -o- „Nein, fahr weiter. Ich habe jetzt nicht so eine Lust auf Pizza.“ Kaiba krallte seine Finger in das Lenkrad und die Wut war deutlich in seinem Gesicht zu sehen. Ich liebe diesen Anblick und ergötze mich daran. „Warte! Nein, doch nicht.“, und wir fuhren an Burger World vorbei. „Kannst du dich endlich mal entscheiden! Wir fahren jetzt schon eine halbe Stunde durch die Gegend.“ „Als wäre dir die Umwelt auf einmal so wichtig. Warte! DA! Park da hin, park da hin.“ Nach meinem Wunsch bzw. meiner Aufforderung, machte er einen eleganten Schlenker und parkte vor „The Wrap House“. „Und du bist sicher, dass du hier essen willst?“ „Ja, 100%ig. Also komm schon.“ Als wir beide die Filiale betraten, waren wir fast die Einzigen, die hier essen wollten. Naja, was bei der Uhrzeit auch nicht schwierig war. An der Kasse stand eine korpulente … ach was … fette Person, deren Mundwinkel ganz weit nach unten hingen. „Hi, willkommen bei „The Wrap House“. Was darf ich ihnen bringen?“ Wow, wenn das nicht einen zum Fröhlich sein animiert. Doch meinem Hunger war das völlig egal. „Hi, ich hätte gern einen Chicken und einen Beef Wrap, einmal Pommes mit Ketchup, eine Portion Kartoffelecken mit Sour Creme, eine große Cola und ein Eis mit der Strawberrysauce und Schokostreuseln.“ „Und Sie?“ „Einen Kaffee. Schwarz.“ Als der Typ alles eingetippt hatte, drehte er sich um, um alles auf das vorliegende Tablett zu tun. Kaiba schüttelte den Kopf und fuhr sich über die Augen: „Manchmal mache ich mir wirklich Sorgen, was mit dir passieren würde, wenn es keine Nahrung für dich geben würde.“ „Dafür habe ich ja dich. Ich steck dich auf einen Spieß und lasse dich wie ein Spanferkel über ein Feuer brutzeln.“ „Ja, das befürchte ich auch.“ „So, hier ihre Bestellung.“, sagte die Schwabbelbacke, währenddessen ihn Kaiba schon seine Kreditkarte gegeben hatte, „Guten Appetit.“ Sofort nahm ich das Tablett in die Hand und verkroch mich in die hinterste Ecke. Ich setzte mich hin und nahm auch gleich einen großen Schluck von meiner Cola. „Pommes!“, rief ich laut und schob mir die Kartoffelfritten in den Mund. Auch Kaiba rutschte sich auf der Sesselbank zu mir und nahm seinen Kaffee vom Tablett: „Ich glaube, ich habe wirklich noch niemanden gesehen, der solch eine Euphorie allein für das Essen aufbringen kann.“ Ich kaute fröhlich weiter und riss auch gleich die Pappverpackungen meines Chicken Wrap auf in den ich hinein biss. Der Himmel auf Erden. -o- „Ich fasse es nicht, dass du es tatsächlich geschafft hast, das alles in dich hinein zu essen.“ „Kaiba, ich dachte, du kennst mich genug, um zu wissen, dass ich sehr viel essen kann, wenn ich will.“ „Ja, das weiß ich, aber dennoch überrascht es mich immer wieder.“ „Warte, ich hab meine Eis noch nicht aufgegessen.“ Ich ließ mir das Eis, mit dem Erdbeerschokoladengeschmack auf der Zunge zergehen. „Willst du auch?“, fragte ich Kaiba und hielt ihm ein Löffel voll pures Glück entgegen. „Nein, danke, ich möchte dir nicht alles wegessen.“ Der Sarkasmus in seiner Aussage war unüberhörbar. „Du weißt nicht, was du dir entgehen lässt.“ „Wie schon gesagt: Ich möchte nicht.“ Ich zuckte mit den Schultern und ließ mir das Eis schmecken. Als der leere Becher vor mir lag, wandte ich mich mit einem zufriedenen Lächeln zu Kaiba: „Fertig.“ Plötzlich griff er nach meinem Kinn und leckte mir meinen linken Mundwinkel ab. Dann küsste er mich, zog dabei meine Hüfte näher zu sich heran. Oh, wie ich es hasste, wie gut seine Fähigkeit in diesem Bereich war und mir den Verstand vernebelte. Seine Hand wanderte nun von meinem Kinn zu meinem Nacken, welchen er kraulte und mich zum Surren brachte. Seine Lippen waren unglaublich weich, was der reine Anblick nicht vermuten ließ, aber sicherlich bei den weiblichen Bewunderern schon klar war. Nicht umsonst war er einer der heißesten Jungunternehmer der Welt. Nichts desto trotz war ich mit ihm zusammen, er und seine weichen Lippen gehörten mir, die Frauen sollten gefälligst die Finger von ihm lassen. Mittlerweile hielt ich mich an Kaibas Schultern fest. Sein Mund schien meinen völlig zu umschließen. Er leckte an Lippen und schob seine Zunge in meine Mundhöhle. Er kostete von meiner und ich kostete von seiner. Eindeutig schmeckte ich den Kaffee heraus, den er noch vor wenigen Minuten getrunken hatte. Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich auf unser kleines Spiel, welches er diesmal zu gewinnen schien, doch kampflos wollte ich nicht aufgeben. Unsere Zungen trafen sich, umkreisten sich und stupsten sich gegeneinander an. Währenddessen schob sich Kaibas kalte Hand unter meinen Pullover, was mich kurz erschauern ließ. Er streichelte, kraulte und zwickte mich sogar. Dabei saugte er an meiner Unterlippe und biss ein wenig mit seinen Zähnen zu, was ganz und gar nicht weh tat. Jedoch musste ich von ihm ablassen, denn der Sauerstoff wurde langsam knapp für mich. Ich spürte, wie das Blut in meinem Kopf pochte und mein Herz zu zersplittern schien. Ich schaute in seine wunderbaren, blauen Augen, in denen ich förmlich versank. Kaiba lächelte mich an und sagte: „Du hattest da noch ein wenig Eiscreme am Mundwinkel.“ ~.~.~ So, ich hoffe ihr hattet viel Spaß beim Lesen. Das nächste Kapitel kommt sicherlich in ein paar Tagen, denn es handelt davon, was passiert wäre, wenn Kaiba gewonnen hätte ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)